Arya Er schien… ein Bisschen in Eile zu sein. Ein Bisschen zu sehr für ihren Geschmack. Von ihr aus mussten sie gar nicht von hier weg, erst recht nicht zusammen! Und so wich sie auch sofort zurück, als er auf sie zu kam, wobei das eindeutig zu langsam gewesen war und er seine dreckigen Finger schon an ihrem Arm hatte. Schon wieder. Einmal zu oft. Wie hatte sie auch glauben können, dass das nie wieder passieren würde?! Dass sie hier in Sicherheit war?! Warum war es ihm so verdammt wichtig, sie zu finden, sie zurück zu bringen?? Hatte er sich nicht längst ein neues Spielzeug gefunden, nachdem sie zwei Wochen verschollen war? Wurde ihm das denn nicht einfach zu dumm? Arya keuchte unglücklich auf, als der Dunkelhaarige ihr die Seile mit Leichtigkeit entriss und auch sofort damit begann, ihre Handgelenke zu fesseln. Und während sie sich bemühte, ihm seine eigens aufgetragen Aufgabe möglichst schwer zu machen, riss sie immer wieder an ihren Armen und versuchte sich von ihm zu befreien. Und als das offensichtlich nicht mit Erfolg gekürt war, tat sie das Einzige, was ihr gerade noch zu tun einfiel: Sie hob das Bein und rammte ihm ihr Knie zwischen die Beine. Etwas Verbotenes. Aber sie hatte gehört, dass es ziemlich effektiv war. Beziehungsweise hatte sie mal gesehen, dass es sehr wirksam war, aber das war eine andere Geschichte. Jedenfalls schien es tatsächlich auch hier soweit zu funktionieren, dass Michaels Griff sich für einen Moment lockerte und sie sich so losreissen konnte, sofort die Beine in die Hand nahm und weglief. So rasch das mit einem Kleid wie diesem und gefesselten Handgelenken auch ging. Sie musste weg, so schnell wie möglich zurück zu Tristan! Oder naja, Hauptsache weg von Michael, dem sie spätestens jetzt nicht mehr unter die Augen treten wollte.
It's times like this I feel I'm on the pavement It's like my heart's all numb Then I grab that book and turn the pages And see how far I've come
Michael War das ihr gottverdammter Ernst?! Er fluchte laut auf, als sie ihn trat. Genau zwischen die Beine, weshalb er sich erst mal vor Schmerz krümmte. Scheiße, tat das weh. Es dauerte einen Moment bis er sich wieder ein wenig gefangen hatte und sich aufrichtete. Und natürlich hatte Arya schon längst die Flucht ergriffen. Rannte zu ihrer Stute. Auch das noch. Verdammt nochmal. Sein Blick glitt zu seinem Pferd. Auch dieser hatte den Kopf wieder gehoben, um die Ursache für den neuen Tumult auf den Grund zu gehen. Michael entschied sich schnell, einfach weil ihm keine Möglichkeiten blieben. Hinterherlaufen würde er nicht schaffen, dazu hat er zu viele Schmerzen und sie war zu schnell. Also blieb nur noch die andere Möglichkeit. Noch immer sehr verkrampft zog er sich in den Sattel, zuckte vor Schmerz erneut heftig zusammen, zwang aber dann den Hengst hinter dem Mädchen her. Dieser wollte zunächst nicht wirklich, doch mit einem harschen Tritt trabte er vorwärts. Hatte nach einigen großen Schritten die Brünette auch eingeholt. Diese war schon fast wieder bei der nervösen Stute angekommen, doch das wollte der Dunkelhaarige unbedingt verhindern. Er streckte den Arm aus und hoffte irgendwas von ihr zu erhaschen. Griff tatsächlich in die braune Haare, riss sie an diesen hoch. Autsch, das würde mindestens genauso weh tun, wie ihr Tritt. Mit weiteren Handgriffen um ihren Arm, schaffte er es sie hochzuheben - gut, dass sie so ein Leichtgewicht war und schmiss sie über den Hals des Braunen. Dort hielt er sie erst mal fest, damit sie nicht gleich wieder runter rutschte. "Musste diese scheiße jetzt wirklich sein?!", zischte er sauer.
Arya Wäre sie nicht so klein, hätte sie längere Beine. Hätte sie längere Beine, wäre sie schneller. Und wäre sie schneller, hätte sie Annie früher erreicht als ihr verhasster Verfolger sie eingeholt hätte! Sie konnte einen lauten Aufschrei nicht verhindern, als er sie tatsächlich einfach an den Haaren krallte, ihr dabei gefühlt fast den Kopf abriss und nicht mehr los lassen wollte, bis er schliesslich ihren Arm erfasst hatte. Und sie einfach hochhob und übers Pferd schmiss, wo sie zappelnd liegen blieb. Liegen war übertrieben, eher hängen. Jetzt tat ihr zu ihrem Rücken, der den Sturz von vorhin noch überhaupt nicht verkraftet hatte, auch noch der Kopf höllisch weh, was ihr in dieser Position doch ein leises, hilfloses Wimmern entlockte. Seine Worte hörte sie kaum, weil ihr das Blut wieder durch die Ohren rauschte und ihr Herzschlag ihr die Sinne zu rauben drohte, während sie zappelte wie ein auf den Rücken gekehrter Käfer. „Lass mich runter, du darfst das nicht“, bettelte die Brünette, nun wieder im gewohnt hilflosen, ängstlichen Tonfall. Wieso fiel es ihm jedes Mal so leicht, einfach zu tun, was er wollte?? Das war so unfair, dieses Machtverhältnis so unausgeglichen! Wieso kam keiner, der sie retten konnte, sie waren doch noch nicht so weit vom Anwesen der Crawfords entfernt, konnte nicht einer der Wachen und Torhüter mal einen Blick nach draussen wagen?? Bitte? Annie war, nachdem sie erst etwas näher gekommen war in Richtung Arya, nun wieder zurückgewichen, war einen weiten Kreis gerannt, als der Hengst wieder herangetrabt war. Und doch wollte sie nicht weglaufen, nicht zum Stall zurück, obwohl das die beste Lösung wäre. Lieber stand sie daneben und beobachtete aufgeschreckt das Geschehen.
It's times like this I feel I'm on the pavement It's like my heart's all numb Then I grab that book and turn the pages And see how far I've come
Michael "Und ob ich das darf", erwiderte er barsch, noch immer mit leichten Schmerzen die im Reitersitz nicht wirklich abklingen wollten. Der Braune stand wieder artig und Michael zog die Fesseln, um sicher zu gehen, noch ein Stückchen enger. Dann war er es fürs erste Leid und drehte sie um, sodass sie auf dem Bauch lag.. hängte...was auch immer und sich schön den Boden angucken konnte. Dann drehte er den Braunen und ließ ihn vorwärts gehen. Erst in einem fleißigen Schritt und dann in einem leichten Trab. Dabei hielt er mit einer Hand die Brünette fest, damit sie nicht vom Pferd fiel. Es war Zeit endlich zurück zu kehren. "Sowas unnötiges..", murmelte er genervt und schüttelte leicht den Kopf, während sie sich auf den direkten Weg zum Hause Beaumont machten. Als einige Minuten verstrichen waren, hatte sich Michael dann auch langsam wieder beruhigt. Ließ nun die Freude hochkommen, dass er endlich seine Arya wieder gefunden hatte. "Du hast dir ein wirklich gutes Versteck ausgedacht, Liebste. Wir haben dich überall gesucht", erzählte er dann, während er sich immer wieder umblickte. Es war nicht zu fassen, die Stute trottete unsicher hinter ihnen her. Mit großem Abstand und nervös aufgeblähten Nüstern, doch sie kam mit. Die war ja schlimmer als ein Hündchen. Aber ihm konnte es Recht sein. So wurde bei den Crawfords immerhin kein Alarm geschlagen.
Arya Hatte er ernsthaft Angst, die Fesseln würden sich lösen?? Denn die waren schon verdammt eng, ohne dass er sie nochmal anzog! Darum entlockte er ihr mit dieser Aktion auch gleich ein erneutes, kaum hörbares Wimmern, weil die Seile ihre ganze Durchblutung zu blockieren drohten und zudem schmerzhaft auf der Haut rieben. DAS war unnötig. Nicht ihre Rettungsaktion von vorhin. Auch wenn er das gerne wieder betonte… Die Brünette schwieg erstmal, dachte fieberhaft darüber nach, wie sie aus dieser Position und dieser ganzen Situation wieder entkam. Aber je weiter sie ritten, umso aussichtsloser schien es. Zudem: Was wollte sie hier, wenn sie sich vom Pferd wälzen könnte? Sie würde total verloren rumstehen oder wegrennen und er würde sie wieder vom Boden pflücken. Nein, es spielte gar keine Rolle mehr, ob sie jetzt nochmal versuchte, wegzulaufen, oder erst später. Denn bis zu den Crawfords schaffte sie es von hier aus eh nicht mehr. Es war nicht so einfach, auf ein Pferd zu steigen mit den Kleidern, die sie trug. Also würde sie niemals schnell genug auf Annie sitzen, um wegzureiten. Selbst wenn sie festgestellt hatte, dass die Stute ihnen tatsächlich folgte. Leider. Ausserdem konnte sie eh nicht reiten, wenn ihre Hände gebunden waren und die Fesseln konnte sie nicht lösen, egal wie sehr sie das die ganze Zeit versuchte. Sie schienen sich nur enger und enger an ihre Gelenke zu schmiegen und einzuschneiden. Als Michael sich wieder zu Wort meldete, schloss Arya irgendwann die Augen, tat nichts mehr ausser warten und denken. Offenbar war das Versteck nicht gut genug gewesen. Und wer war ‘wir’? Hatte Nathan ihm etwa dabei geholfen, sie zu suchen? Wenn ja, warum? Nathan wollte sie doch über all die Jahre sowieso immer weg haben, wo sollte also das plötzliche Interesse an ihrer Rückkehr herkommen? „Wieso hast du dir nicht einfach ein anderes Spielzeug gesucht, Michael?“, fragte sie nüchtern, müde zurück. Es wäre doch so einfach… Wieso hing er so sehr an ihr? Eine mittellose Zofe. Sie verstand das nicht.
It's times like this I feel I'm on the pavement It's like my heart's all numb Then I grab that book and turn the pages And see how far I've come
Michael Ja doch, er fand es eigentlich ganz nett, wie sie so vor ihm überm Pferd hing. So konnte er seelenruhig ihren Hintern begutachten, der allerdings gut unter dem Kleid versteckt war. Irgendwann, eine gefühlte Ewigkeit später, gab es dann eine Antwort von der Brünetten. Die Frage, warum er sich nicht einfach jemand anderen zum ärgern und quälen gesucht habe. Hmm, warum hing er so ein Arya? Eine gute Frage. Wahrscheinlich einfach, weil kein anderer so interessant wie sie war. Außerdem war sie wirklich außergewöhnlich hübsch und ihm gefiel ihre schüchterne Art mit den immer wieder auftretenden panischen oder wütenden Ausrastern. Grinsend antwortete er lediglich: "Ich mag dich halt einfach sehr gerne", ob sie wohl wusste, dass er sie nicht nur kaufen sondern gleich heiraten würde? Sehr wahrscheinlich nicht. Sie war schon weg gewesen, bevor es Eleah erfahren hatte. Nach weiteren verstrichenen Minuten kam dann das richtige Anwesen in Sichtweite. Und er freute sich einen Ast ab. "Ist es nicht schön, wieder nachhause zu kommen?", erwiderte er zufrieden und durchschritt mit Pferd und Arya das Tor. Auf dem Hof angekommen stieg er schwungvoll ab, verfluchte innerlich noch immer ihren Tritt und zog sie dann vom Pferd. Apropro Pferd. Ihres stand irgendwo am Tor und wusste nicht so recht wohin mit sich. "Dein Pferd ist mehr Hündchen, als alles andere", kommentierte er das Verhalten der Stute, packte sie fest am Arm und ging mit ihr zum Haus. Zeit, Nathan aufzusuchen. Michael passte gut auf, dass sich sein Findelkind nicht los riss oder gar wieder nach ihm trat.
Arya Seine Antwort entlockte der dezent handicapierten Brünette lediglich ein verächtliches Schnauben. Offenbar hasste er sie viel mehr als irgendwas sonst. Sonst würde er ihr all das hier niemals antun. Tristan liebte sie. Und Tristan gab ihr alle Freiheiten der Welt, sorgte sich um sie und zeigte ihr jeden Tag, dass er sich für sie interessierte. Für sie und für ihre Meinung, die in diesem Moment kein Schwein zu kümmern schien. Sie hob etwas schwerfällig den Kopf und blinzelte nach vorne, nur um unglücklich fest zu stellen, dass sie tatsächlich zu Hause angekommen waren. Falls das denn noch ihr Zuhause war. Wahrscheinlich nicht, denn all ihre Sachen waren woanders. Und ihr Herz auch. Und sie hatte noch immer keinen Plan, was sie jetzt tun sollte und was Michael überhaupt erst von ihr wollte. Denn entgegen ihrer Hoffnungen liess er sie nicht einfach stehen, sobald sie das Anwesen erreicht hatten, sondern zog sie vom Rücken des Braunen, sodass sie grob auf dem Boden aufkam. Was ihrem Rücken einen weiteren Schlag versetzte, der sie das Gesicht verziehen liess. So hatte sie sich ein Wiedersehen mit diesem Ort eindeutig nicht vorgestellt. Und so langsam kroch auch die Angst immer weiter in ihr hoch, denn Michael zog sie zielstrebig in Richtung Haupthaus. Und was er dort wollte, konnte sie nicht wissen. Nur ahnen und da ihre Fantasie so lebhaft war, gab es Einiges, was sie sich als seine Pläne vorstellen konnte. Sein Kommentar zu Annie lockte ihren Blick nochmal kurz zum Tor. Und tatsächlich. Die weisse Stute stand da und verstand weiterhin kein Bisschen, was das alles sollte. Genauso wenig wie die Brünette selber es verstand. „Dann habt ihr ja was Gemeinsames“, zischte Arya ihrem Begleiter zu, leise, mehr zu sich selbst und doch deutlich hörbar. Hund traf es bei ihm zwar besser als Hündchen, aber das war Nebensache. Und in diesem Moment war es ihr sogar egal, dass das absolut unangebracht und Welten zu frech war. Denn sie hatte Angst und sie wollte einfach irgendwie verhindern, dass er sie weiter nach drinnen zerrte. Wohin auch immer.
It's times like this I feel I'm on the pavement It's like my heart's all numb Then I grab that book and turn the pages And see how far I've come
Michael & Eleah Sie waren drinnen. Wie schön, hier konnte sie ihm nicht mehr wirklich davon laufen, weshalb er sich ein wenig entspannte. Sie gingen durch die verschiedene Flure, wobei er dann aber inne hielt, als er ihr Gemurmel hörte. "Ich kann es immer noch nicht leiden, wenn du dich im Wort vergreifst, hast du das etwa vergessen?", fragte er eiskalt, leicht erbost nach und stieß sie absichtlich gegen eine der Wände. Denn ihm war schon aufgefallen, dass sie scheinbar ein paar Prellungen vom Sturz zugezogen hatte und scheinbar musste man sie auch wieder daran erinnern wo ihr Platz in der Gesellschaft war. Nur.. dass sich das ein wenig geändert hatte, ohne das sie es wusste. Hmmpf. Er behielt sie bei der Wand und musterte die Brünette interessiert. Der Besuch bei Nathan konnte auch noch paar Minütchen warten. Nur gut, dass der Dunkelhaarige so sehr mit seiner Arya beschäftigt war. So bemerkte er gar nicht das hinter ihnen gerade Eleah um die Ecke kam und erschrocken stehen blieb als sie die beiden sah. Nur mühsam konnte die Beaumont gerade eben noch einen überraschten Laut unterdrücken, als sie Michael mit Arya sah. Gott im Himmel, sie sollte doch gar nicht hier sein! Oh verdammt. Das war nicht gut, überhaupt nicht gut. War Arya hier her gekommen? Oder hatte Michael sie bei den Crawfords gefunden? Egal wie es gelaufen war, dass was sie hier sah musste sie unbedingt unterbinden und das was folgen würde unbedingt verhindern. Nur wie? Schnell sah sie sich im Gang um, fand aber nicht wirklich etwas hilfreiches. Nur einen kleinen Beistelltisch mit.. einem Kerzenständer. Ohne zu zögern griff sie danach und sah dann wieder zu den beiden. Instinktiv wusste sie, wie sich Arya fühlen musste, wenn er sie so bedrängte. Das kannte sie selber nur zu gut. Michael hatte sie noch immer nicht bemerkt, war viel zu beschäftigt mit ihrer besten Freundin. Die sie wohl oder übel hinter Michael sehen musste. Sie legte einen Zeigefinger auf die Lippen, damit Arya ja kein Wort über sie verlor. Und ihm auch sonst nicht irgendwie verdeutlicht, dass sie beide nicht mehr alleine waren.
Arya Tatsächlich schien er ihre Worte gehört zu haben. Und seine Pläne - was auch immer die beinhalteten - einen Moment zu vergessen. Wobei das gegen die Wand stossen auch nicht unbedingt angenehm war und sie gab einen dumpfen Laut von sich, weil es weh tat und weil er zu nah war. Mal wieder. Er musste echt mal die Grenze kennen lernen, die er hier andauernd überschreiten wollte. Ganz dringend sogar! Kaum blieb er stehen und liess seine Blicke wieder viel zu lange über sie schweifen, versuchte sie auch schon, ihn von sich zu schieben. Nicht so einfach mit gebundenen Händen. Die Fesseln könnte er im Übrigen mal lösen oder war sie jetzt eine Gefangene in diesem Haus? Das er vorhin noch ihr Zuhause genannt hatte..? Sie wurde in ihren Versuchen, ihn loszuwerden, unterbrochen, als sie hinter Michael eine Bewegung ausmachte und eine andere Gestalt entdeckte. Eleah. Die sofort einen Finger auf den Mund legte und ihr deutlich machte, die Klappe zu halten. Was sehr schwierig für die kleine Brünette war, die nur mühevoll wieder zu Michael blicken, geschweige denn ihre beste Freundin ignorieren konnte. Aber sie durfte diese nicht nochmal enttäuschen und zudem war Eleah ganz offensichtlich gerade ihre beste und zugleich einzige Chance, Michael von sich zu kriegen, der ihr hier viel zu sehr auf die Pelle rückte. „Geh weg verdammt, du bist zu nah“, zischte sie ihm also gehässig zu, weil das die einfachste Art war, ihre Angst und zugleich ihren kurzen Aussetzer zu überspielen. „Das hier ist nicht dein Haus und du kannst hier nicht machen, was immer du willst! Ich gehöre nicht dir also verpiss dich endlich!“, redete sie weiter auf den Dunkelhaarigen ein. Reden war eine gute Ablenkung, weil er sich dafür - hoffentlich - auf sie konzentrieren musste. Sich sicher nicht umdrehte. Oder lauschte. Dazu hatte sie den Versuch wieder aufgenommen, ihn von sich zu drücken oder sich an ihm vorbei zu schieben.
It's times like this I feel I'm on the pavement It's like my heart's all numb Then I grab that book and turn the pages And see how far I've come
Stimmt! Yeah x3 Bis Silvester brauche ich dann nur noch 17 und dann kann das neue Jahr starten XD _______________
Michael & Eleah Sag mal? Spinnte er hier gerade oder wurde Arya gerade extrem aufsässig? Führte sich auf wie die höchste Dame im Adel. Natürlich ließ er sich kein bisschen von ihr weg schieben und blieb standhaft stehen wo er war. Setzte gerade zu einer richtig wütenden Antwort an: "Du hast wohl vergessen, dass Nathan mein bester Freund ist. Das hier ist sowas wie mein zweites Zuhause. Außerdem interessiert es kein Schwein, was ich mit dir mache!", nun steigerte er sich wirklich hinein und wurde mit seiner Stimme immer lauter, "..du bist nur eine kleine, nichtsnützige,..", weiter kam er nicht, da irgendwas von hinten seine Aufmerksamkeit erregte und er sich umdrehen wollte. "Was zum..", doch weiter kam er erst gar nicht, da ein schwerer Kerzenständer auf sein Kopf hinunter sauste. Mit einem dumpfen Geräusch schlug der Kerzenständer gegen seine Schläfe. Er schwankte kurz, ehe er ohne einen weiteren Laut sofort zu Boden sank. Eleah die hinter ihm gestanden hatte und ihm den Kerzenständer gegen den Kopf geschlagen hatte, stand einen Moment perplex da. Starrte auf Michael wie er zu Boden sank und mit einer blutende Platzwunde liegen blieb. Dann ging ihr Blick zu ihren Händen, die noch immer den Kerzenständer in der Hand hielt. Tatsächlich war sie selber ein wenig erschrocken darüber, was sie getan hatte. Doch sie fing sich schnell wieder. Blickte aus den blauen Augen zu Arya. "Geht es dir gut?" Sie wusste nicht wie gefährlich der Schlag gewesen war. Ob er stark genug gewesen war um ihn für längere Zeit außer Gefecht zu setzen oder ob er in wenigen Sekunden wieder wach war, weshalb sie direkt nach der Frage, schon einen neuen Satz hinterher schob. "Du musst weg von hier"
Arya Schien sehr gut zu funktionieren. Michael war ziemlich ausser sich. Und sie hoffte, dass Eleah bald was machte, denn auch wenn sie wusste, dass er hoffentlich nicht dazu kommen würde, ihr was zu tun, so schüchterte sie allein die laute Stimme ziemlich schnell wieder ein. Jeder konnte ihn hören verdammt, was wenn er Nathan herbeibeschwörte! Dazu kam es dann aber vorerst nicht, da Arya von ihrem Platz aus ziemlich perfekt beobachten konnte, wie der Kerzenständer in Eleahs Händen Michaels Kopf traf und den abstossenden jungen Mann ziemlich schnell von ihr weg zu Boden gleiten liess. Sie blickte genauso erschrocken auf ihn runter wie Eleah, wobei ihr Blick etwas länger auf dem Dunkelhaarigen haften blieb, da sie das eindeutig nicht erwartet hatte. Sie wusste auch nicht, was sie geglaubt hatte, dass Eleah tun würde. Aber nicht das. Und tatsächlich kam selbst in diesem Moment kurz der Gedanke auf, ob das denn gefährlich war und ob Michael ernsthaft verletzt war. Doch Eleahs Stimme riss sie sofort aus dem unangebrachten Hirngespinst, dass sie selber sofort wieder verwarf, weil ihr das grundsätzlich scheissegal sein sollte. War. „Ja, ja alles gut“, antwortete die Brünette hastig auf die Frage ihrer besten Freundin, die nun auch wieder ihre volle Aufmerksamkeit bekam. Arya liess ihren Blick kurz über Eleah schweifen, war versucht, die ‘geht es dir gut’ Frage zu erwidern, liess es aber dann doch bleiben. „Danke..“, hängte sie etwas verspätet an, wobei ihr Blick, der nun wieder die hellen Augen der Brünette traf, doch deutliche Erleichterung zeigte. Nicht nur darüber, dass Michael am Boden lag. Sondern auch darüber, dass Eleah hier war. Körperlich auf den ersten Blick unversehrt. Aber diesmal liess sie sich nicht so schnell abschütteln, nicht schon wieder einfach des Hauses verweisen. Auch wenn das wohl Eleahs Plan wäre, wie sie gerade meinte. Sie wusste ja nichtmal, wo sie denn hingehen sollte.. „Ich weiss, aber noch nicht jetzt“, sagte Arya ziemlich bestimmt, zerrte kurz wieder an den Fesseln um ihre Handgelenke, die aber doch nicht lockerer werden wollten. Sie stiess sich von der Wand ab, trat zielstrebig den Flur entlang in eines der leeren Büros. Das auch tatsächlich leer zu sein schien, wie sie feststellte, nachdem sie mit dem Ellbogen die Tür aufgemacht und nach drinnen getreten war. Sie wartete kaum, bis die Tür hinter Eleah wieder zu war, als sie auch schon wieder zu reden begann. „Gehts dir gut? Was ist los Eleah? Bitte sags mir endlich, ich will nicht nochmal weggeschickt werden“, bettelte sie ihre Freundin an, blickte sie treuherzig aber absolut ahnungslos an. Sie fand ja, dass sie wirklich langsam lange genug auf eine ehrliche Antwort gewartet hatte. Sich den Kopf zerbrochen hatte.
It's times like this I feel I'm on the pavement It's like my heart's all numb Then I grab that book and turn the pages And see how far I've come
Eleah Wie nicht jetzt? Hatte sie gerade mitbekommen, dass hier ein bewusstloser bester Freund von Nathan zu ihren Füßen lag und der zu jeder Zeit wieder wach werden könnte? Scheinbar war ihr das noch nicht so recht aufgefallen, weshalb Eleah sie umso entgeisterte anblickte. "Du weißt aber schon, dass er jede Sekunde wieder wach werden kann?", fragte sie ziemlich rhetorisch. Also falls er überhaupt wieder wach wurde. Aber davon ging die Brünette eigentlich aus, weil soo stark hatte sie ihn jetzt auch nicht mit dem Kerzenständer geschlagen.Auch wenn er aus Eisen und ziemlich schwer, allein schon in ihrer Hand lag... Ehe die junge Adlige überhaupt reagieren konnte, stieß sich Arya von der Wand ab und steuerte den nächsten Raum an. Eleah fuhr sich kurz hilflos durch die Haare und überlegte fieberhaft was se jetzt am besten tun sollten, als ihre Freundin auch schon im anderen Raum war. Sie legte den Kerzenständer bei Seite und machte sich daran, den viel zu schweren Körper in den Raum zu verfrachten. Gott, war er schwer. Als sie ihn halbwegs drin hatte, erklärte sie knapp: "Wir können ihn schlecht mitten im Flur so liegen lassen." Aber um sicher zu gehen, holte sie noch den Ständer rein. Nicht das er wieder aufwachte und dann Ärger machte. Außerdem war Eleah gerne abgesichert. Hinter Arya im Raum angekommen, schloss sie die Tür und sah skeptisch von Michael zu Arya. Rieb sich die Schläfe als ein Wortschwall über Aryas Lippen kam. Damit sie selber nicht so schnell antworten musste, machte sie sich dann lieber stumm daran, ihr die Fesseln zu lösen, um sie gleich darauf Michael umzulegen. Wie gesagt, sie hatte keine Ahnung ob er in 2 Minuten oder in 2 Stunden wach werden würde. Aber wenn, dann wollte sie vorbereitet sein. Als sie fertig war, richtete sie sich wieder auf und blickte seufzend zu Arya. "Natürlich geht es mir gut, das siehst du doch", Caleb hatte ihr doch jedes Mal Bericht erstattet, es war alles in Ordnung. "Arya, ich schicke dich so oder so wieder weg. Wir wissen nicht, wann er wach wird und bis dahin brauche ich eine verdammt gute Geschichte, wie es sein kann, dass er einen Kerzenständer gegen den Kopf bekommen hat." Aber sie wusste, dass sie nicht so schnell locker lassen würde. "Ehrlich, meinst du nicht, dass ist der schlechteste Zeitpunkt überhaupt für Sturheit?!", sie deutete auf den bewusstlosen Mann zu ihren Füßen. Und ja, sie war überfordert. Das war ganz offensichtlich. Und außerdem wusste sie nicht recht, was sie Arya sagen sollte. Sie konnte ihr schlecht mit einem bewusstlosen Mann zu ihren Füßen erklären, dass sie ihre Schwester war. Noch einen schlechteren Moment für so eine Nachricht gab es wirklich nicht. "Geh zurück zu Tristan, bleib da und bei Gott sorge dafür, dass dich nicht einfach jemand mitnehmen kann. Bitte", ja auch sie war verzweifelt. Sie tat das alles doch nur, damit Arya in Sicherheit war.
Arya Und schon waren sie wieder gleich weit wie immer. Arya rieb sich nur kurz über die brennenden und von roten Striemen gezeichneten Handgelenke, nachdem Eleah sie losgebunden hatte, weil das von der Wichtigkeit her einfach ziemlich weit unten war. Oder gar nicht aufgelistet, denn die Handgelenke würden sich sicher schnell erholen, genau wie ihr Rücken und ihr Kopf auch. Sie blickte weiterhin irgendwie besorgt zu Eleah, auch dann noch, als diese beteuerte, dass alles gut wäre. Klar ging es ihr gut, was auch sonst. Sie lebte immerhin im Paradies. Seufz. Die weiteren Worte ihrer besten Freundin gingen ein Bisschen an Arya vorbei. Denn es war nicht das, was sie hören wollte. Es war keine Antwort. Sie schickte sie einfach wieder weg. Ohne Erklärung, lediglich mit der Bitte, dass sie sich nicht wieder zurück bringen liess. „Wenn er aufwacht, hast du ein Problem, Eleah. Und das wird weitaus grösser sein als Meines“, meinte Arya schlicht, war sich dessen auch wirklich sicher. Sie wusste ja noch immer nicht, was Michaels Plan überhaupt gewesen war. Und Nathan würde vollkommen durchdrehen, wenn er von dieser Geschichte erfuhr. Und es wäre ihre Schuld, weil sie nicht selber auf sich hatte aufpassen können. Mal wieder. Arya strich sich verloren durchs Haar, ihr Blick streifte Michael, dann Eleah, dann die Tür und schliesslich ihre Füsse. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Aber sie konnte nicht gehen und Eleah mit diesem Desaster alleine zurücklassen. Das kam gar nicht in Frage. „Hör auf, mich zu beschützen, damit bringst du doch nur dich selber in Gefahr, merkst du das nicht? Ich will nicht, dass du meinetwegen Ärger bekommst, dass ist das Letzte, was passieren sollte“, nun klang Arya fast ein Bisschen verzweifelt, trotzig. Eigentlich sollte sie Eleah nicht widersprechen. Aber was sollte sie denn sonst tun, einfach weggehen? Noch weniger.. „Vielleicht sollten wir nicht hier rumstehen, wenn er aufwacht. Du zumindest nicht. Vielleicht erinnert er sich gar nicht mehr daran, manchmal wirkt sowas Wunder“, murmelte die Brünette, kaute auf ihrer Unterlippe herum. „Er… er ist gestürzt und hat sich den Kopf gestossen. Vielleicht hab ich ihn geschubst. Sowas passiert...“, begann sie etwas ratlos irgendeine Geschichte zusammen zu spinnen, die vielleicht passiert sein könnte.
It's times like this I feel I'm on the pavement It's like my heart's all numb Then I grab that book and turn the pages And see how far I've come
Eleah Sie war aufbrausend, impulsiv und gerade wirklich ein wenig überfordert. Aus Aryas Mund klang alles ganz logisch und simpel, doch so einfach war es nicht. Am liebsten hätte sich die Brünette die Haare gerauft. Das hier war eine vollkommen blöde Situation. Nicht einkalkuliert und berechnet. Und sowas war dringend notwendig, bei dem Konstrukt welches sie aufgebaut hatte. Eleah ließ sie ausreden und war erst mal stumm. Beobachtete wie sich Arya über die Handgelenke strich, wodurch wieder Besorgnis in ihrem Blick aufflackerte. "Okay, Arya hör mir zu. Es ist weitaus komplizierter als du dir das vorstellst." Sie bemühe sich darum ruhig zu bleiben und sich nicht noch weiter aufzuregen. "Und ich kann dir das beim besten Willen nicht jetzt erklären. Es hat einen guten Grund, warum du nicht hier sein solltest und der besteht immer noch, trotz Michael jetzt. Ich bitte dich nicht darum, tatsächlich verlange ich von dir, dass du auf der Stelle zurück gehst und bei den Crawfords bleibst. Ich mach das hier nicht aus Spaß, es hat schon eine Logik dahinter, warum du nicht hier sein darfst." Sie wusste sie würde nicht gehen, nicht zum eigenen wohl. Und sie wusste auch, dass sie sich gegen sie aufbrachte, wenn sie so mit ihr redete. Aber das hier war ernst und sie würden sich beide in sehr große Gefahren begehen, wenn Arya weiterhin stur blieb. "Bleibst du hier, habe ich ein verdammt großes Problem. Und das würde ziemlich übel aussehen. Mit ihm hier, denke ich mir schon was aus. Und mit ein bisschen Glück funktioniert alles so, wie ich es haben will." Sie sah ihrer Schwester in die Augen und seufzte. Sie wusste, dass sie kalt, sachlich und nicht so war, wie sie es normalerweise war. Aber Eleah hatte sich nun mal in ein so großes Lügenkonstrukt begeben, welches ihr extrem viel abverlangte. "Okay, weißt du, ich werde es dir erzählen. Aber nicht hier und jetzt. Komm einfach beim nächsten Treffen mit und ich werde dir alles sagen was du wissen willst und noch mehr. Aber jetzt geh, du musst ganz schnell weg von hier." Und ja sie würde sich wirklich dran halten, würde ihr alles erzählen. Aber nur an einem Ort der nicht ihr Zuhause war, um nicht das Risiko einzugehen, dass sie sich schlussendlich wieder weigern würde zu gehen. Beim nächsten Treffen mit Caleb. Das war in Ordnung, weil sie irgendwo auch verstand, dass Arya es kaum mehr ertrug, nichts zu wissen.
Arya Sie verstand einfach absolut gar nichts. Ausser, dass Eleah ihr irgendwas verschwieg und je länger sie das tat, umso wichtiger schien die Sache zu werden und umso grösser stand der Elefant im Raum. Das kleine Geheimnis, das erst nur einem Staubkorn geglichen hatte, wurde langsam viel mehr zur Luft, die sie umgab und die sie doch nicht greifen konnte. Die sie atmete und doch nicht sah. Wieso erzählte sie es nicht einfach?? Wieso wollte sie so dringend, dass Arya weg ging? Ohne Rücksicht auf die Tatsache, dass sie selber so in der Scheisse steckte?? Viel tiefer als ihre Zofe, nebenbei bemerkt. Ehemalige Zofe. Was auch immer… „Sag mir, was du Nathan erzählst. Was du Michael erzählst, wenn er aufwacht. Sag mir, wie du hier wieder raus kommst. Vorher gehe ich nicht. Ich kann dich hier nicht einfach stehen lassen, in der Scheisse, die ich angeschleppt habe. Ohne dass ich weiss, dass du dafür nicht wieder halb zu Tode geprügelt wirst. Oder Schlimmeres“, forderte Arya leise und es war offensichtlich, dass sie das ernst meinte und vor einer vernünftigen Antwort nicht gehen würde. Aber es war auch klar hörbar, dass sie eben doch gehen würde, wenn sie es als einigermassen sicher für ihre beste Freundin betrachtete. Weil sie ihr nicht widersprechen wollte. Weil sie das eigentlich gar nicht durfte und auch nicht konnte, wenn Eleah sie so dringlich dazu anwies, zu verschwinden. Aber es ging gerade nicht anders. Sie würde sich ewige Sorgen machen, wenn sie jetzt einfach ging.
It's times like this I feel I'm on the pavement It's like my heart's all numb Then I grab that book and turn the pages And see how far I've come
Tatsächlich habe ich mir das gerade wirklich erst ausgedacht XD Schon ein bisschen psycho ..ehem. ______________
Eleah Sie konnte es nicht sein lassen. Sie ließ einfach nicht locker. Und so starrte sie Arya aus ihren eisblauen Augen einen ganzen Moment stumm an. Wusste nicht, ob sie die Wahrheit verkraften würde. Die Wahrheit über Eleah. Denn sie war auch ein bisschen anders, als es scheint. Denn irgendwo musste sie ja auch ein Stück ihrer Familie geerbt haben. Und so hat sie auch kleine schwarze Lücken in ihrer Vergangenheit. Die junge Beaumont konnte nämlich auch anders. Auch sie konnte sehr unangenehm werden, wenn Personen die sie liebte in Gefahr waren. Hatte man gerade ja gesehen, als sie ohne zu Zögern Michael den Kerzenständer über den Kopf gezogen hatte. Und das was nun folgen würde war genauso schlimm, wenn nicht sogar schlimmer. Also blinzelte sie ihre beste Freundin ernst an. "Du kannst es nicht sein lassen oder?", fragte sie dann irgendwann nach. "Meinetwegen. Aber erschrecke dich nicht." Sie zuckte die Schultern und richtete sich auf. Wuschelte sich extrem die Haare durch, ging zu Arya und wandte sich ihr mit dem Rücken zu. "Mach mir die Schnürung auf. Aber nicht ordentlich, ganz durcheinander, als hättest du keine Ahnung davon." Sobald ihre Freundin dies getan hatte, streifte sie einen der Träger etwas runter. Wandte sich wieder um und ging zielstrebig auf Michael zu. Erst als sie vor ihm stand zögerte sie einen Moment, hätte am liebsten gewürgt, bevor sie tat was sie vor hatte. Aber sie riss sich zusammen. Sie knöpfte ihm angeekelt die obersten Hemdknöpfe auf und zog ihm sein Hemd stellenweise aus der Hose, sodass es vollkommen schief saß. Sie atmete erst wieder, als sie damit fertig war. Dann stand sie nachdenklich vor Micheal und nahm den Kerzenständer in die Hand, ließ ihn dann so fallen, wie sie es getan hätte, wenn sie ihm an Ort und Stelle damit einen verpasst hätte. Dann drehte sie sich zu Arya um und sagte: "Bring mich zum weinen und danach verpasst du mir am besten eine Ohrfeige." Sie sah ihn das verwirrte Gesicht ihrer Freundin und fügte an: "Erzähl mir einfach wie du dich damals gefühlt hast, wie du dich jetzt fühlst. Das wird reichen um mich zum weinen zu bringen." Würde es wirklich, denn bei solchen Dingen war sie nah am Wasser gebaut. Ihre Idee war ganz simpel, dafür umso hinterlistiger und unfassbar fies. Es war entgegen jeder Moral und für Arya wahrscheinlich sehr erschreckend zu sehen, wie Eleah wirklich war und sein konnte. Denn auch sie weitete die Grenzen aus. Man konnte Böses nicht mit Nettigkeit bekämpfen. Und irgendwie musste sie schützen was ihr heilig war. Also würde sie gleich tränenüberströmt, vollkommen aufgelöst zu Nathan laufen. Und ihm unter Tränen erzählen, wie Michael sie in den Raum geschleift hatte und sie angefasst hätte, sie bedrängt hätte. Und das sie so in Panik war und vollkommen überfordert, dass sie den Kerzenständer - Apropro sie musste den Tisch gleich reinholen, so ein Ständer fand man nicht zufällig am Boden - genommen hat und ihn damit geschlagen hat. Dass Michael jetzt hier lag und sie nicht wusste, ob er lebte oder wie auch immer. Und ja sie hatte das Risiko einberechnet, wenn Michael aufwachte. Das würde ihre Variante der Geschichte schwächen, da er aber eine Kopfwunde hatte und hoffentlich benebelt und ein wenig neben der Spur sein würde, hoffte sie dass man seine Geschichte darauf schieben konnte. Und wenn er erzählte Arya gefunden zu haben, würde sie ein riesen großes Gefühlsdrama aufführen, wo sie denn sei und das er ihr das bitte bitte sagen soll. Schließlich vermisse sie sie schrecklich und machte sich große Sorgen. Sie würde alles auspacken was sie konnte. Und am Ende würde höchstes Aussage gegen Aussage stehen. Nathan würde sich dann nicht für etwas entscheiden und das andere ignorieren, er würde aus beiden Geschichten ein wenig Wahrheit ziehen und schlussendlich war das ganze Problem hier, gar nicht mehr so dramatisch. Denn sie wusste, dass Nathan ziemlich allergisch darauf reagieren würde, wenn sie erzählte, dass Michael sie angefasst hatte. Deshalb war die Ohrfeige von Nöten. Noch besser wäre es, wenn sie noch mehr Verletzungen aufzuweisen hätte. Aber das wäre dann noch ein heftiger Schritt, wo sie nicht wusste, ob sie den ebenfalls gehen konnte. Aber wer traute einem schon zu, sich selbst zu verletzen für eine Lügengeschichte? Das war absurd. Klar, letzten Endes wusste sie nicht, wie es ausgehen würde, wie Nathan reagieren würde. Doch sie konnte ihn einschätzen, nach all den gemeinsamen Jahren, wusste sie schon, wie er tickte. Jedenfalls ein wenig. Sie blickte abwartend zu Arya. Sie durfte den Tisch und die Fesseln nicht vergessen. Gab es noch mehr Indizien für ihre Lüge? Sie dachte nach und spielte alles im Kopf nochmal durch.
Jaa passt, ich mein, besonders viel Möglichkeiten da raus zu kommen gab es nicht.. xD ______________
Arya Die kleine Brünette blickte immer skeptischer und verstörter zu Eleah, die voller Eifer an ihrem Plan arbeitete und ihr irgendwelche Anweisungen erteilte. Die Schnürung hatte sie ihr noch geöffnet, einfach, weil sie da noch relativ wenig begriffen hatte. Dann war sie aber je länger je weiter Richtung Tür rückwärts getreten und war schon versucht, einfach die Falle zu drücken und zu gehen, blieb aber doch wie versteinert stehen und beobachtete ihre Freundin dabei, wie sie Michael tatsächlich anfasste. An dieser Stelle verzog sogar sie irgendwie angewidert das Gesicht. Ew. Konnte sie das bitte lassen? Aber offenbar hatte Eleah auch an sie noch eine weitere Bitte, die Arya doch gleich wieder ein Bisschen verstörter blicken liess. „W..was??“, fragte sie, blickte Eleah einfach nur komplett vor den Kopf gestossen an. Sie wollte, dass es aussah, als hätte Michael sie angefasst, das hatte Arya mittlerweile begriffen. Als hätte sie aus reiner Selbstverteidigung heraus gehandelt. Und schon nur der Gedanke daran war so abstossend, dass es der jungen Frau den Magen verdrehte und ihr langsam aber sicher übel wurde. „Das ist verrückt“, murmelte sie verloren vor sich hin, blickte Eleah unsicher an. Es war verrückt und vollkommen falsch. Aber Arya hatte keine bessere Idee. Sie hatte überhaupt keine Idee. Und wenn das der einzige Weg war, wie Eleah halbwegs unbeschadet aus der Sache heraus kam, dann sollte sie diese Lüge eben erzählen. Mitleid mit Michael konnte Arya dann doch nur in sehr begrenzten Mengen aufbringen und darum war sie auch ein Bisschen einverstanden mit diesen Massnahmen. Aber sie konnte Eleah ganz sicher nicht schlagen. Oder zum Weinen bringen. „Ich kann dich nicht schlagen, das… du bist… ich…“, verdammt, sie sollte sich zusammenreissen. Sie hatte nicht mal irgendwas gemacht und war schon total verwirrt, weil Eleah vor hatte, zu lügen. „Kannst du das nicht selber?“, Gott für diese Frage hätte sie sich selber am liebsten geschlagen und zum Weinen gebracht. Wie dumm. Aber irgendwie meinte sie es trotzdem ernst. Irgendwie. Weil sie es so lieber hätte.
It's times like this I feel I'm on the pavement It's like my heart's all numb Then I grab that book and turn the pages And see how far I've come
Das fiel mir irgendwie prompt ein. Auch wenn ich irgendwie gar nicht soo motiviert bin, dann das Gespräch so mit Nathan zu schreiben. XD Können wir ja vielleicht auch überspringen? Bzw. das dann später im Rückblick kurz schreiben. Aber nicht einen Tag lang wieder detailliert an dem Gespräch schreiben. Lügen macht keinen Spaß XD Weil dann müsste ich schreiben das sie lügt, du ob du nicht weißt ob du das glauben sollst, ich das sie es weiter versucht, du das du dir immer noch nicht sicher bist und das hin und her ist irgendwie nervig. _________________
Eleah Genau damit hatte sie gerechnet. Eine verwirrte und verstörte Arya. "Natürlich ist es total verrückt, aber du wolltest es wissen. Man kommt aus jeder Situation irgendwie heraus. Man muss nur kreativ sein, ein Risiko eingehen und gewisse Grenzen überschreiten", sie blickte sie offen und ehrlich an. Dann lächelte sie schwach. "Natürlich kann ich das selber." Sie hatte nicht wirklich erwartet, dass Arya das auch tun würde. Dazu war sie eine zu treue und liebe Seele. Aber Eleah war sich sicher, dass ihr das auch mal gut getan hätte, den Frust rauszulassen. Auch wenn sie sich danach wahrscheinlich wieder schuldig gefühlt hätte. Ohne Grund, aber so war sie nun mal. "Du wolltest wissen, wie ich aus der Situation raus komme, jetzt weißt du es. Um mich braucht sich keiner Sorgen zu machen. Ich passe mich wunderbar an und komme bestens zurecht", erwiderte sie ruhig. Nach paar stillen Sekunden führ sie sich wieder mit der Hand durchs Gesicht und blickte zu Arya. "Geh zurück zu Tristan und halte dich bedeckt. Wir sehen und beim nächsten Treffen." Kurz sah die Adlige zu Michael, der noch immer bewusstlos am Boden lag. "Pass du lieber auf dich auf, dass dich keiner wie er nochmal mitnimmt. Und.. es tut mir Leid", und damit meinte sie alles. Wie sie sie rausgeschmissen hatte, wie herzlos sie war und ist, und Arya kein bisschen so behandelte wie sie es verdiente. "..es musste einfach sein, sonst wärst du doch nie gegangen."
Genialer Einfall, muss ich sagen. Mir wär nämlich wahrscheinlich nichts eingefallen. xD Und ja, liebend gerne können wir das überspringen, hab selber keinen Bock drauf.. xD _____________
Arya Uh, sie konnte es wirklich selber? Das war unverhofft. Aber der jungen Frau natürlich nur recht. Als Eleah meinte, dass sich keiner um sie zu sorgen brauchte, hob Arya dann aber doch etwas eine Augenbraue. Ja. Manchmal kam sie bestens zurecht. Und ja, sie kam sicher besser selber zurecht als Arya. Aber Immer? Nein. Gegen Nathan? Auch nein. Somit würde die Brünette wohl auch die nächsten Tage, Wochen, was auch immer damit verbringen, sich Sorgen zu machen. Weil sie nicht anders konnte, weil Eleah ihre beste Freundin war und das gerade wieder ziemlich eindrücklich bewiesen hatte. Stumm blickte Arya mit noch immer ziemlich grossen Augen zu Eleah, als diese sich letztendlich tatsächlich entschuldigte. Und Arya war sich erst noch nicht mal sicher, wofür, bis ihre Freundin das schliesslich aussprach. „Nein, Eleah…“, murmelte sie leise, ging ohne zu zögern auf diese zu und schloss sie in eine enge Umarmung. Weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Und weil sie das brauchte. „Hör auf dich zu entschuldigen, bitte“, hauchte sie ins Ohr der jungen Frau, die sie eigentlich am liebsten sehr viel länger in diese Umarmung geschlossen hätte. Aber sie wusste, dass sie gehen musste, weil das der grösste Gefallen war, den sie Eleah machen konnte im Moment. Und weil sie ihr das schuldig war. „Und… und danke, für alles. Pass auf dich auf“, flüsterte sie weiter, löste sich dann aber doch viel zu bald wieder von der Brünette. Arya blickte sie noch einen Moment an, ehe sie sich schliesslich abwandte und zur Zimmertür hinaus verschwand. Im Flur traf sie wie auch beim letzten Mal niemanden, genauso wenig auf dem Weg zum Stall. Bis ihr einfiel, dass sie gar nicht zum Stall musste, weil Annie… Ja wo war Annie denn eigentlich?! Arya strich sich durch die Haare, blickte sich suchend um und lief durchs Tor und tatsächlich, nach wenigen Augenblicken fanden ihre Augen die weisse Stute, die unweit des Anwesens mitten im Feld stand. Und sofort angetrabt kam, als sie Arya erblickte, die sich daraufhin rasch in den Sattel schwang und wieder verschwand. Verwirrt und besorgt. Wie so oft, nachdem sie durch diese Räume gegangen war.
It's times like this I feel I'm on the pavement It's like my heart's all numb Then I grab that book and turn the pages And see how far I've come