Jake Ich musste ja ehrlich sagen, dass die Zeit in der Werkstatt ziemlich schnell verging. Wir waren ja doch schon relativ früh hier angekommen und es hatte aber keine Sekunde gegeben, in der ich mich gelangweilt hatte oder irgendwas in der Richtung. Ich fand immer wieder etwas, wonach ich fragen konnte - schadete ja schließlich nicht, mein Wissen schonmal ein wenig auszudehnen - und zwischendurch bat mich Desmond auch ab und an mal, selber was zu machen. Natürlich nur Dinge, die man mir als Anfänger auch wirklich zutrauen konnte. Was anderes hätte ich auch gar nicht machen wollen, weil ich mir die eigene Karre ja nicht schrotten wollte. Es lief im Hintergrund auch ein bisschen Musik die den größten Teil der Zeit sogar meinem Geschmack entsprach und von daher ließ es sich hier bei den Jungs bestens aushalten. Ich würde zwar nicht behaupten, dass sich direkt die beste größte Freundschaft ever zwischen uns bildete, aber es war schon Sympathie vorhanden und wir verstanden uns soweit gut. Gegen Abend dann hörte ich Schritte auf der Treppe, zu der ich bis zu dem Zeitpunkt noch mit dem Rücken stand. Als ich mich umdrehte, um nachzusehen wer uns da Gesellschaft leisten wollte, fiel direkt Hannah in mein Blickfeld. Man hätte fast sagen können, es bildete sich ein kleiner Klos in meinem Hals, schon allein deswegen weil die Gedanken von vorhin jetzt alle zurück kamen. Gooosh, meine gute Laune war schlagartig wieder ein ganzes Stück weiter unten. Nicht so, dass ich eine Fresse zog, aber man merkte mir die Unruhe an. "Entschuldigt mich kurz.." murmelte ich nur noch Richtung Dazzy und Cameron, bevor ich Hannah ein paar Schritte entgegen kam, sollten wir das doch wirklich besser allein, bzw. zumindest abseits klären. "Na, gehts dir besser?" war ein schwacher Versuch von mir, irgendwie halbwegs angenehm ins Gespräch zu kommen. An der Sache gab es einfach nichts Angenehmes, wirklich nicht.
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Hannah Müde lehnte ich mich gegen das Treppengeländer, fuhr mir mit einer Hand über das Gesicht, seufzte leise. "Keine Ahnung, ging es mir denn so schlecht?", fragte ich. Nein, ich konnte mich nicht ansatzweise an das, was zwischen dem Aufwachen hier und der Fahrt passiert war, erinnern und das verunsicherte mich doch ein ganzes Stück. Mein Blick glitt kurz an Jake vorbei zu den beiden Jungs, die nach wie vor am Schrauben waren. Hatte er über den Tag hinweg seine Spießigkeit abgelegt und pimpte sein Auto jetzt illegal ein bisschen auf oder wie? Ach, was juckte mich das eigentlich, ich wollte lediglich wissen, was passiert war. Normal war das ja wohl nicht. "Was ist denn passiert? Ich war gerade total verwirrt nach dem Aufwachen. Außerdem kann ich mich an nichts erinnern... bin ich einfach eingeschlafen?", fragte ich leicht kopfschüttelnd. Ne, konnte nicht sein, denn dann hätte ich ja nicht solche Kopfschmerzen gehabt, oder? Na ja, hoffentlich konnte Jake mir darauf jetzt einfach eine Antwort geben und dann... dann würde ich gerne nach Hause, schlafen. Ich war nach wie vor hundemüde. Die Schmerzen unterstrichen noch mal meinen Willen und... keine Ahnung, ich kannte die Leute hier eh nichts, sahen beide zwar ganz nett aus, aber nö, sagte mir nichts. Auch den Shelby im Hintergrund hatte ich noch nirgends gesehen, also mussten wir entweder verdammt weit weg von der City sein oder aber die waren gerade erst hierher gezogen. Letzteres erschien mir aber nicht wirklich realistisch, dafür sah es hier schon viel zu eingelebt aus.
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Jake Naja, konnte man so ja eigentlich gar nicht sagen. Ihr war es sogar verdammt gut gegangen die Zeit über, die sie eben auf Droge gewesen war. Sie hatte sich pudelwohl gefühlt, mir das sehr deutlich gezeigt und kurz bevor sie eingeschlafen war, war sie auch noch quicklebendig gewesen, ich musste es schließlich am besten wissen. Es war ihr also eigentlich sehr gut ergangen, nur war da eben die Sache mit den Drogen und die Nebenwirkungen hatte sie jetzt mit Sicherheit auch. Die kannte ich ja, war nicht viel außer eben ein bisschen Kopfschmerzen, manchmal vielleicht Kreislaufprobleme, je nach Dosis und körperlichem Befinden... nunja. Dann fangen wir doch mal an, mit der Wahrheit rauszurücken. "Naja, kann man so eigentlich nicht sagen... dir gings sogar ziemlich gut, kurz bevor du weggekippt bist." startete ich in das Gespräch, welches mit Sicherheit ein Stück weit mit Zoff enden würde. "Ich hab die Pillen verwechselt... das was du geschluckt hast, war definitiv keine Aspirin und naja, das Zeug hatte eine gewisse... Wirkung auf dich." Ja Jake, spucks aus, sag ihr ins Gesicht, dass du das eiskalt ausgenutzt hast. "Ums kurz zu machen - du bist mir so lang auf die Pelle gerückt, bis ich nachgegeben und wir gevögelt haben." Ja, jetzt wars dann raus. Ich hätte mit Sicherheit versuchen können, es irgendwie schonender zu verpacken, aber darin sah ich um ehrlich zu sein nicht wirklich einen Sinn. Begeistert war sie von der Sache weder auf die eine, noch auf die andere Art und so lagen die Karten wenigstens offen auf dem Tisch. "Kurz danach bist du dann weggepennt und ja, der Rest wird dich jetzt grade wohl sowieso eher weniger interessieren.."
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Hannah Es dauerte wohl eine Weile, bis ich die Worte, die mir Jake jetzt um die Ohren geworfen hatte, realisierte. Ich stand gerade einfach noch völlig neben der Spur, aber dann, wo ich mir der Sache so langsam vollends bewusst wurde, regte sich in mir wieder etwas. So ein bisschen Wut, Hass... all diese schönen Dinge eben, die man so spürte, wenn man mal eben erfuhr, dass man die falschen Pillen bekommen hatte und dann quasi auf Drogen gefickt wurde, man sich an nichts mehr erinnern könnte. Herrlich, war das schön, ich konnte mir ja nichts besseres vorstellen. Und was das anging sprach mein Gesichtsausdruck wohl auch Bände. Dieser hatte sich nämlich binnen Sekunden um drei ganze scheiß Ecken verdüstert. Jap, jetzt war ich wohl wieder mehr als wach, die Kopfschmerzen blendete ich einfach mal aus, drauf geschissen, das hier war jetzt wichtiger - und da interessierten mich auch die Jungs da nicht, sollten sie ruhig mitkriegen, mit was für einem perversen, gottverdammten Spinner sie hier herum werkelten. Und scheiße ja, ich konnte gerade nicht mit dem gedanklichen Fluchen aufhören, aber... alter! Dauerte gar nicht lange, da hatte ich meine Rechte schon zu einer Faust geballt, ausgeholt und zugeschlagen. Mochte sein, dass ich nicht so kräftig schlug, wie ein Mann, aber mit der Faust war es definitiv effizienter. Und das war hier gerade die Hauptsache. "Ja ja, die Sozialpädagogen von Heute!", fing ich an zu schimpfen, hätte am liebsten noch mal zugeschlagen oder getreten, aber nein, ich beherrschte mich. "Das kannst du doch wohl jetzt scheiße noch mal nicht ernst meinen, Jake.. das ist... das ist so widerlich!" Mochte ja sein, dass ich es zu dem Zeitpunk echt gefeiert habe, aber nein... nein... nie und nimmer wollte ich in meinem geistig wieder halbwegs fitten Zustand auch nur daran denken, was da abgelaufen war. Das... ne. Einfach nein.
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Jake Bei Gott ja, das hatte wirklich gesessen und ich konnte es vollkommen nachvollziehen, dass Hannah mir hier - auf ziemlich männliche Art - eine ballerte. Hatte es ja nicht anders verdient, würde ich gar nicht abzustreiten versuchen. Ich hätte sie nicht anfassen, mich nicht darauf einlassen dürfen, aber ich war verdammt nochmal auch nur ein Kerl der ab und an seinem Testosteron etwas mehr Freiraum geben musste. Ich wollte mich ja gar nicht für mein Vergehen rechtfertigen, da gab es nämlich nichts schön zu reden, aber es war einfach so, dass ich ihr ganz bestimmt nicht nachgegeben hätte, wenn sie mir nur auf eine weniger... intime Art und Weise angekrochen gekommen wäre. Hätte sie weiter nur meinen Oberkörper betatscht, mir von mir aus vielleicht auch noch am Ohr rumgeknabbert - wäre alles halb so schlimm gewesen. Aber mit der Hand in meiner Jeans hatte sie mich schlichtweg schachmatt gesetzt. Mein Kopf war von dem Schlag noch leicht zur Seite weggedreht und ich rieb mir einen Moment lang die Wange, die förmlich zu pochen begann. "Ich finds auch nicht geil, okay? Aber was soll ich denn machen, wenn du mir dermaßen auf die Pelle rückst und nicht nachgibst, mir förmlich in den Schoß kriechst... ich bin auch nur ein Mann verdammt." grummelte ich so vor mich hin, spürte die Blicke der anderen beiden im Rücken. "Es war doch keine Absicht man, ich wollte das nicht.. ich wollte dich ja eigentlich nicht mal bei mir in der Wohnung haben, falls du das vergessen hast. Ich war ganz bestimmt nicht darauf aus, die auszuknocken und dann auf dem Trip zu vögeln.." Okay, das mit dem sie nicht in der Wohnung haben wollen war jetzt auch nicht wirklich nett von mir und nicht klug gewählt, aber es war doch einfach so. "Es tut mir leid und ich würds gern rückgängig machen, aber das geht halt nicht.." Mehr als mich dafür zu entschuldigen konnte ich im Prinzip nicht tun. Sie war sauer und ich war mir auch sicher, dass es noch eine ganze Weile dauern würde, bis sich das wieder gelegt hatte.
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Hannah Es tat ihm leid, er würd's gern rückgängig machen, was passiert ist, ist passiert. Es das war ja mal... das war einfach sowas von die Höhe. Klar, ich sah ein, dass es von mir eventuell auch nicht ganz richtig war, aber... woho, moment. Nein, Hannah, Stop. Dazu konnte ich wirklich mal absolut überhaupt nichts, wenn er seine beschissenen Pillen nicht vertauscht hätte, dann wäre das alles gar nicht so weit gekommen, also... ne, da ließ ich mir jetzt nicht ans Bein pissen. Tat mir für die Jungs, die jetzt zwangsläufig mithören mussten, ja ein wenig leid, aber zurückhalten konnte ich mich jetzt auch nicht mehr. Die Grenze war eindeutig überschritten. "Ich wäre dir gar nicht erst auf die Pelle gerückt, wenn du verdammt noch mal deine Pillen mal sortieren würdest. Verdammter Scheißdreck, Jake! Arbeite mal ein wenig an deiner Autorität, hast du doch auch so gut gekonnt, als du mich von Nate weggeholt hast, hm? Da hast du doch auch den Schwanz raus hängen lassen und jetzt... jetzt sowas! Weißte, eine Minderjährige auf 'nem Trip zu vögeln in deiner Position. Bin ja mal gespannt, was dein Chef dazu zu sagen hat. Wirklich. Würde mich mal interessieren." Und dann kam er ja auch noch damit um die Ecke, dass er mich gar nicht bei sich Zuhause haben wollte. Tat im ersten Moment schon ein bisschen weh, aber gut, ich wollte ja ehrlich gesagt auch nicht bei ihm bleiben. "Ach ja? Du willst mich also nicht bei dir Zuhause haben? Dann lass mich, verfickt nochmal, einfach zu meinem besten Freund zurück - ach nee, das geht ja nicht, weil Mr.Sozialfutzi ja seinen Job machen muss und.... ahhh, ich krieg hier gleich nen Anfall!" Das Ding an der ganzen Sache war einfach, dass ich absolut nicht wusste, wo ich war, ich musste also quasi hier in der Werkstatt eskalieren, weil ich nicht eben raus rennen und irgendwen in der Stadt hatte anschreien können. Ich war mir sicher, dass ich mich hier sowas von nicht auskannte und deswegen drohte ich gerade an einem Herzinfarkt zu krepieren. Gefühlt, alter. Ich raufte mir die Haare. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Das.. ne, verdammt, ich wurde damit einfach nicht fertig im Moment.
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Desmond Ich hielt kurz inne und seufzte - was die beiden da beredeten war inzwischen nicht mal mehr für einen halbtauben Menschen noch zu überhören und so konnte ich nicht arbeiten. Deshalb fand das Werkzeug erstmal zurück seinen Platz im jeweiligen Kasten und ich wischte mir die Hände an einem Tuch ab - nicht, dass wir hier Flecken auf den makellos weißen Lack machten. Anschließend ließ ich den Fetzen Stoff einfach zurück auf die Werkbank fallen und lehnte mich dann kurz darauf mit der Kolaflasche in der Hand gegen den nächsten freien Fleck an der Wand. Eigentlich war mir Jacob bisher sehr vernünftig erschienen - naja, der äußere Schein trog ja gerne mal, das hatte ich schon des öfteren mitbekommen. Aber eine Minderjährige auf Droge zu vögeln, wenn die auch noch bei einem wohnte und das offenbar zusätzlich noch unfreiwillig, das war... naja, fehlten mir auch so ein bisschen die Worte zu. Ich meine ja, irgendwo konnte ich ihn verstehen, wenn es wirklich so gewesen war, wie er es eben schilderte, aber... naja, war scheiße, würde auch scheiße bleiben. "Na dann genießen wir mal die Show."
Jake Ja verdammt, das wusste ich doch. Aber das jetzt trotzdem ein Argument, das ich nicht zählen ließ, punkt. "Es war aber verdammt nochmal KEINE ABSICHT!" Ja, jetzt wurde ich auch eine Ecke lauter, weil die ganze Sache anfing mich zu nerven. Klar, hatte ich mir ja alles selber zuzuschreiben, aber dennoch - sie stellte mich jetzt hier so hin, als wär ich völlig krank in der Birne. Und was mein Chef dazu sagen würde, wollte ich gar nicht erst wissen. Sie sollte nur bitte, bitte nicht zu ihm Rennen und die kleine Petze spielen, dann war nämlich ich derjenige, der so richtig am ragen war. "Ja, erzähls ihm doch.. ich will nicht wissen, wo du dann landest. Wahrscheinlich ein paar Staaten weit weg von deinem ach so tollen besten Freund, der dir nicht mal ein Studium gönnt." knurrte ich daraufhin also bloß zurück. So langsam aber sicher machte sie mich nämlich auch wütend - sie sollte verdammt nochmal runterkommen, zum Frauenarzt gehen und fertig. Was anderes blieb ihr letztendlich doch eh nicht übrig, wenn sie nicht plötzlich einfach so eine Babykugel haben wollte - wobei ich ja immernoch hoffte, dass sie die Pille nahm. "Ich dachte eigentlich es wär jetzt alles endlich mal auf dem Weg der Besserung.." das murmelte ich nur kaum hörbar an mich selbst gerichtet, wäre für Hannah wohl nur schwer oder gar nicht verständlich. "Verdammt nochmal ich wollte das alles so nicht, aber es ist jetzt so und du wirst damit leben müssen. Da kannst du mir noch so oft deine Faust ins Gesicht knallen oder mich anschreien - es wird weder deine, noch meine Situation auch nur einen Hauch verbessern. Also komm mal wieder runter." Jaja, ich weiß, war leichter gesagt als getan...
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Hannah Mir platzte bald der Kragen, wirklich. Ich sollte runterkommen - es war ja keine Absicht und rückgängig machen konnte er es auch nicht. Ja, das wusste ich, aber trotzdem musste ich meine Wut und meinen Frust gerade an irgendjemanden auslassen. Vielleicht war es nicht gerade optimal, das bei Jake zu versuchen, nicht, dass er hinterher wirklich noch ein zu schlechtes Gewissen hatte. Haha. Ich atmete nach wie vor ziemlich tief, versuchte mich aber ein klein wenig zu beruhigen, einfach auch den anderen hier zuliebe. Kannten uns nicht mal und ich fing hier schon an, totalen Stress zu schieben. Der Meinung nach aber auch verdammt berechtigt war. Ich war gerad so ein biiisschen auf dem Weg der Besserung, als er auf meine rhetorische Frage bezüglich seines Chefs antwortete und damit mal wieder in der sowieso schon offenen Wunde rumstocherte. Natürlich war ich in dem Wortgefecht jetzt auch nicht fair gewesen, aber ich berief mich doch immer wieder darauf, dass ich an der Sache keine Schuld hatte, das er komplett für alles verantwortlich war und da wollte ich mich auch nicht mit simplen Aussagen wie 'Es war keine Absicht' oder 'Ich bin doch auch nur ein Mann' abspeisen lassen. Also fand ich das jetzt definitiv... nicht fair. So. Und das sah man mir auch an, denn meine Augen wurden sofort glasig, als er das erwähnte und meine Wangen blähten sich leicht auf. Eigentlich hätte ich jetzt aus Reflex einfach noch mal zugeschlagen, aber nein. Mit Gewalt ließ sich nicht alles lösen und das wusste ich selbst in meinem Zustand. Jedenfalls wandte ich mich jetzt verletzt von ihm ab und machte ein paar Schritte in Richtung des offenen Tores. Es war mir scheiß egal, dass ich nicht wusste wo ich bin und in diesem Moment war es mir ebenso gleich, dass ich mich vorhin noch mit meinem besten Freund gezofft hatte, aber ich würde Nate gleich wohl anrufen, dass er mich hier abholte - insofern er sich dafür nach dem Streit nicht zu schade war. Er sollte mich abholen. Ich wollte und musste mit ihm sprechen und es war mir sowas von Piep, dass ich das eigentlich nicht durfte. Wenigstens das schuldete mir Jake jetzt. Wenigstens die eine Nacht. Schon auf dem Weg nach draußen in die kalte Nacht, tastete ich nach meinem Handy um wenig später meinen besten Freund anzurufen.
Cameron Ich hatte schon eine ganze Weile damit aufgehört, am Auto herum zu schrauben, stand einfach ein bisschen deplatziert da und lauschte angespannt dem Gespräch zwischen den beiden. Wobei angespannt dafür wohl das falsche Wort war, die beiden gingen sich ja mehr oder minder auf den Kragen und aufeinander los. Eigentlich wollte ich, als das Mädchen den armen Jake schlug, schon dazwischen gehen, besann mich aber eines besseren. Auch wenn ich kein Fan von Gewalt war, so war die Schelle wohl berechtigt gewesen, nach dem, was ich aufgesammelt hatte. War ja schon irgendwo dreist, aber etwas dazu sagen konnte ich ja auch nicht... War ja nicht dabei gewesen. Wobei es natürlich jetzt erklärte, warum die beiden heute Mittag einfach auf dem Parkplatz standen und das Mädel bei der Ankunft hier nach wie vor friedlich gepennt hatte. Mit dem Lappen in der Hand, um mir das Motoröl von den Fingern zu wischen, sah ich der Frau nach, als sie sich wenig später aus der Werkstatt verzog, blickte dann fragend zu Jake rüber. Meiner Meinung nach, sollte er die jetzt erst mal ziehen lassen. Na und das war wirklich einer der relativ raren Momente, in denen ich nicht mal lächelte.
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Jake Und dann kam kein Wort mehr. Keine weitere zynische, biestige Antwort, keine weiteren Vorwürfe, wirklich gar nichts - stattdessen stiegen ihr die Tränen in die Augen, was mich sofort einen Teil meiner Wut verlieren ließ. Ich hatte sie jetzt nicht zum weinen bringen wollen, das war eigentlich wirklich nicht meine Absicht gewesen... ich hasste es wie die Pest, wenn jemandem wegen mir die Tränen kamen. Aber man, sie machte mich mit ihrer ewigen Uneinsichtigkeit und Sturheit einfach jedes Mal so verflucht wütend und heute war es mir nicht leicht gefallen, das zu verbergen. Mir war klar, dass ich schuld war und das wollte ich ja auch wirklich nicht abstreiten, aber sie hatte einfach aufhören sollen, mich wie den letzten Perversling hinzustellen. War ich nämlich verdammt nochmal nicht. Aber gut, für sämtliches Gerede schien es jetzt zu spät zu sein, denn sie wandte sich zum Gehen und das ohne jegliche weitere Worte. Das hatte ich so jetzt auch echt nicht gewollt... man! "Hannah, ich... warte!" Natürlich bekam ich darauf keine Reaktion.
Desmond Es war abzusehen gewesen, dass das so endete. Sie hatten sich beide mit ignoranten Vorwürfen bombardiert und schön gegenseitig fertig gemacht, fast wie in einem Bilderbuch-Streit. Nur würde man in ein Bilderbuch wohl kaum ein solches Thema packen, naja. Andererseits wäre das ziemlich lustig, wenn Kinder etwas nicht verstanden, sahen sie meistens herrlich verwirrt aus. But whatever, unnötige Gedanken. Jake wollte scheinbar wirklich Anstalten machen sie aufzuhalten, ihr nachzulaufen. Würde keinen Sinn machen, sie womöglich nur noch wütender machen, weil sie ihre Ruhe haben wollte. Das war dann jetzt mein Part! "Jake, lass es.." sagte ich in ruhigem Tonfall, während ich mich von der Wand abstieß und in seine Richtung ging. Angehalten hatte er schon, drehte sich seufzend zu mir um und ließ die Schultern ein wenig hängen. Armes Ding, haha. "Ich denke mal du solltest erstmal warten, bis sich das Ganze etwas gelegt hat... dann kannst du immernoch mit ihr reden, so hat das jetzt keinen Sinn. Und jetzt - halt meine Kola, ich will heute noch fertig werden." sagte ich, klopfte ihm kurz auf die Schulter und drückte ihm meine halb leere Flasche in die Hand, bevor ich mich wieder seinem Auto widmete. Er schien das so jetzt nur schwer akzeptieren zu wollen, aber da im nichts anderes übrig blieb, lehnte er sich kurz darauf - mit einem weiteren Seufzer - gegen die Beifahrereseite. "Kann ich 'n Bier haben? ... oder Whisky, Whisky wär auch oke." grummelte er nur sichtlich etwas niedergeschlagen vor sich hin. Ich warf Cam nur einen Seitenblick zu. Wenn hier jetzt jemand den Laufburschen spielen würde, wars ganz bestimmt nicht ich. Ich war zwar durchaus gutmütig und für vieles zu haben, aber dafür dann auch wieder nicht.
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Cameron Hach ja, Jake wollte Hannah wohl wirklich nach laufen, aber Papabär hielt ihn mit der Tatsache davon ab, dass es wohl nichts bringen würde, wenn er jetzt versuchte, das Ganze noch zu klären. Lieber sollte er jetzt erst einmal abwarten, sie sich ein bisschen beruhigen lassen und dann konnte er ja noch mal in aller Ruhe mit ihr reden. Nun aber brauchte er wie auch sie jetzt mal ein wenig Ablenkung und auch wenn es nicht gerade der richtige Weg war, nahm Jake des Alkohols Wirkung. Mir war schon klar gewesen, dass Dazzy jetzt nicht extra dafür los rennen würde und so war ich derjenige, der nun doch wieder mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen hoch in die Wohnung stolperte. In der Küche kramte ich aus unserem kleinen Alkoholschrank eine gute, teure Marke Whiskey heraus, nahm in die andere Hand ein Glas und fand mich wenig später in der Werkstatt wieder. Dort stellte ich das Glas abseits der Gerätschaften und Werkzeuge auf die Werkbank und goss Jake einen guten Schuss des flüssigen Goldes ein. "Dir ist aber schon klar, dass es für dich dann nach dem Glas nicht mehr nach Hause geht?", fragte ich rhetorisch. Bevor er sich - wenn auch nur mit ein, zwei Gläsern intus - hinters steuer setzte, würde ich ihm definitiv noch die Karre demolieren. Auf sowas stand ich ja gar nicht. Außerdem war es sowieso schon recht spät und der Weg nach Hause wohl für ihn ziemlich weit. Also... nein.
Hannah *wartet total verheult auf Nate* XD
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Jake Ich war Cameron dankbar dafür, dass er mir den Laufburschen machte und dafür sorgte, dass ich armer Mann was zu trinken bekam - naja, mit einem Glas Whiskey war es wahrscheinlich nicht getan, da mussten schon noch zwei oder drei folgen, damit ich ordentlich was von merkte und die Seele etwas unbeschwerter baumeln lassen konnte. "Das heißt ich nächtige deiner Meinung nach wo?" fragte ich mein Gegenüber nach seiner Aussage ein wenig trocken, eben nicht unbedingt bestens gelaunt, aber das sollte ja der Alkohol jetzt auch ein Stück weit richten. Würde der schon hinkriegen, hatte der ja bisher immer. Ich gab mir eigentlich wirklich nicht oft die Kante, aber das war jetzt so ein Moment, wo ich das wirklich gerne getan hätte. Aber nein, völlig zu Tode saufen würde ich mich jetzt nicht, auch wenn die Motivation dafür definitiv vorhanden war. Jedenfalls nahm ich das Glas jetzt liebend gern und kippte mir dessen gesamten Inhalt in einem Zug runter. Je schneller ich das Zeug wegkippte, desto besser und schneller wirkte es schließlich auch. Brannte zwar wirklich auch ganz gut die Speiseröhre runter, aber gut, das war mir gerade ziemlich egal, lenkte wenigstens etwas ab. Naja, wenn Cam jetzt der Meinung war, ich sollte irgendwo hier nächtigen, würde mich ein Sofa denke ich auch nicht weiter stören... mit Alk konnte ich überall einwandfrei schlafen.
Nate Hmpf. Ehrlich gesagt hatte ich ja wirklich überlegt, gar nicht erst abzuheben, als ich Hannahs Nummer auf dem Display gesehen hatte. Obwohl es mir wirklich widerstrebte, jetzt einfach so nachzugeben, hatte ich aber abgehoben und als ich dann allein wegen Hannahs Tonfall und dem Schluchzen bemerkt hatte, dass es ihr wirklich dreckig ging, war ich eingeknickt. Sie war mir einfach wichtig und ich wollte nicht, dass es ihr scheiße ging, sie schien wirklich völlig fertig zu sein und demnach machte ich mich dann auch auf den Weg zu ihr. Das änderte allerdings dennoch nichts daran, dass ich pissig auf sie war, dass es mich ankotzte, dass sie jetzt plötzlich auf dem anständigen Arbeitstrip war, bei dem ich nunmal viel zu kurz kommen würde... alles nur wegen diesem Spast von Sozialarbeiter. Noch wusste ich ja nicht mal, dass er an ihrem jetzigen Zustand auch verantwortlich war - auch wenn es fast schon naheliegend war. Ich hielt schließlich den Wagen beinahe direkt vor Hannahs Füßen, forderte sie mit einem Blick auf, einzusteigen... einfach weil ich nicht aussteigen wollte. Keinen Plan, wo sie hier überhaupt gewesen war, geschweige denn was sie hier getrieben hatte. Aber würde ich wohl gleich alles noch zu Genüge erklärt bekommen.
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Cameron Ich ließ mich gar nicht von dem schroffen Unterton beunruhigen, fing eher an, ein wenig zu grinsen. Na wenn er auf diese Weise mit der Sache fertig werden wollte, dann sollte er tun, mich würde es nicht stören, insofern es ihm im Nachhinein dann besser ging. Auf seine Frage hin, zuckte ich nur leicht mit den Schultern. Lag doch wohl nahe, oder? "Du schläfst hier. Ich lasse dich jedenfalls nicht mehr fahren, wenn du getrunken hast, davon kannst du definitiv schon mal ausgehen. Wir kennen uns noch nicht lange, aber es muss ja trotzdem nicht sein, dass du den Wagen an die Wand fährst,oder?" Ich klopfte ihm leicht auf die Schulter. Wir würden ihn schon noch irgendwo in der Wohnung unter kriegen, genug Platz war nun wirklich vorhanden. Und wenn kein Zimmer frei war, weil heute doch mal alle daheim blieben, dann konnte man ihn mit Sicherheit auch auf die Couch verfrachten. Die konnte man schön aus klappen und dann hatte man auch genug Platz zum schlafen. Mehr würde er dann ja auch nicht brauchen. Morgen beziehungsweise nachher konnte er dann gut und gerne wieder nach Hause fahren und in seinem eigenen Bett schlafen. Aber nun mal nicht mehr heute, nicht mehr jetzt.
Hannah Es dauerte gar nicht so lange, bis Nate vor meinen Füßen vor fuhr und ich war so heilfroh, dass er überhaupt abgenommen hatte. Er hätte mich auch einfach wegdrücken können, aber das hatte er nicht getan und quälte sich sogar um diese Uhrzeit noch aus der Wohnung, ans andere Ende der Stadt, um mich abzuholen. Ich wusste schon, wofür ich diesen Kerl liebte - natürlich nur freundschaftlich. Er forderte mich dann auch schon dazu auf, einzusteigen, wenn auch nur mit einem Blick, aber ich ließ mir das nicht zwei mal sagen. Verheult ließ ich mich in die wohlige Wärme fallen, brauchte dann erst mal ein paar Minuten um mich wieder halbwegs zu beruhigen, mir die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Währenddessen überlegte ich, wie ich Nate das alles möglichst schonend beibrachte. Schön zu reden gab es da ja mal absolut gar nichts, also vermutlich wäre es das Beste, einfach mit der Tür ins Haus zu fallen. Ich atmete kurz tief durch, strich mir die Haare hinter die Ohren und sah dann zu meinem besten Freund rüber. Ich versuchte es gar nicht erst mit 'Bitte versuch, nicht allzu sauer zu sein', denn das wäre hier vollkommen Fehl am Platz. Er würde sauer sein, ja. Vermutlich auch noch mehr auf mich, aber... ich brauchte doch jemanden, mit dem ich darüber reden konnte... und da ich kaum weibliche Freunde hatte und Nate sowieso schon von meinen ganzen Problemen wusste, würde sich die Wut wohl irgendwann wieder legen. Hoffentlich. "Ich... ich... Jake und ich...", okay, das war wirklich schwerer, als gedacht, aber ich musste da jetzt durch, "... wir hatten vorhin was miteinander also so richtig, aber bitte Nate... ich schwöre bei Gott, dass ich es nicht gewollt habe, er... ich wollte einfach eine verdammte Kopfschmerztablette und... und ich hab keine Ahnung, was er mir gegeben hat und dann.. man. Ich hab einfach keine Ahnung mehr und ich brauch jetzt irgendwen zum Reden... und jemanden, der bald mit mir zum Frauenarzt geht..." Ich sprach schnell, am Ende nuschelte ich nur noch leise vor mich hin. Aber ersteres war einfach nötig, damit mir Nate nicht ins Wort fiel. Immerhin hatte ich nun wirklich wenig damit zu tun und wollte nicht, dass er mir jetzt daraus einen Strick drehte. Hatte ja jetzt auch gut geklappt und nun würde mich wohl das Donnerwetter meines Lebens erwarten. Meh.
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Jake Ja gut, von mir aus. Würde ich wie gesagt halt hier pennen, mit Alkohol ließ es sich überall nächtigen, notfalls auch auf Betonboden, wenn man voll genug war. Selbst der erschien einem dann manchmal kuschelig weich, so als wäre es das Wasserbett von Morgen oder so. Wenn sich sowieso alles drehte und man nichts mehr auf die Reihe bekam, schlief man bekanntlich dafür meistens wie ein Stein - das tat ich meistens ja nüchtern sogar auch, voll also erst recht. "Nagut, wenn du drauf bestehst.." erwiderte ich und stellte das Glas bei Seite, nur um den nächsten Schluck reinzukippen. Für den würde ich mir zwar bestimmt zumindest ein klein wenig mehr Zeit nehmen, aber ein einziges Glas war da jetzt definitiv einfach nicht genug. Und wenn der gute Cameron schon so sozial war, mir die ganze Flasche mitzubringen, konnte man das ja zumindest ein klein wenig ausnutzen. Die ganze würde ich natürlich nicht hinüber machen, aber zumindest einen Teil davon. Brauchte ich jetzt einfach. Mein Blick wanderte noch einmal kurz zu Desmond rüber, der das Werkzeug nun endgültig bei Seite schob, wohl den letzten Handgriff angelegt hatte und mit dem Wagen soweit fertig war. War alles schneller gegangen, als ich überhaupt für möglich gehalten hatte, aber gut, ich kannte mich halt auch nicht wirklich gut aus. "So, jetzt hab ich genug. Soll ich noch Probe fahrn oder machst du das morgen?" fragte Dazzy an mich gewandt, aber ich winkte ab. "Morgen reicht völlig.." Daraufhin zuckte er nur die Schultern, nahm sich seine Kolaflasche (! XD) wieder zurück und gab noch ein kurzes "Wie du meinst." von sich, bevor er auch schon die Treppe am hochstiefeln war.
Nate Sobald Hannah eingestiegen war, fuhr ich wieder los, einfach weil ich zügig wieder nach Hause wollte. Mich ausruhen, der Tag war verhältnismäßig scheiße gewesen und irgendwie hatte ich nicht mal so recht die Nerven dafür, Hannah jetzt großartig bei ihren Sorgen zuzuhören - klar, sie war fertig, aber ich war nunmal wie gesagt immernoch sauer auf sie und das meiner Meinung nach auch berechtigt. Ich wollte mich einfach nur noch ins Bett legen und schlafen - von mir aus auch mit Hannah zusammen, wenn sie darauf bestand. Ich konnte ja doch nicht anders, als für sie da zu sein. Selbst dann nicht, wenn ich null Bock dazu hatte. Sie ein bisschen im Arm zu halten, ihr bis sie einschlief über den Rücken streichen, das war schon drin, vorausgesetzt ich war vorher nicht selber weggepennt. Mich unnötig lange wachhalten wollte ich eigentlich nicht. Aber als sie mir dann letztendlich mehr oder weniger verständlich beichtete, was der Grund für ihre miese Laune war, legte ich beinahe schon aus Reflex eine Vollbremsung hin, starrte sie wirklich fassungslos an für einen Augenblick. "Das ist jetzt nicht dein Ernst. Willst du mich verarschen?!" Man konnte mir jetzt schon anhören, dass ich stocksauer war - wobei man es so nicht sagen konnte, einfach weil das so verdammt weit untertrieben war. Ich konnte es echt nicht fassen, kam für ein paar Sekunden absolut nicht darauf klar... bis ich dann einfach den Rückwärtsgang einlegte und zurückfuhr, ohne großartig darüber nachzudenken. Manche Leute brauchten einfach auf die Fresse, weil sie es anders nicht verstanden. Jacob war zweifelsohne einer davon. "Ich bring diesen Kerl um." knurrte ich vor mich hin, als ich dann wieder angehalten hatte und förmlich aus dem Wagen sprang, die Fahrertür anschließend hinter mir zuknallte. Noch während ich auf die Werkstatt zuging, schob ich mir die Ärmel meines Pullovers nach oben, hatte einen Blick drauf, der wirklich hätte töten können, wenn das physikalisch gesehen möglich wäre. Ich ging energisch auf Jake zu, der, als er mich bemerkte, erstmal sein Glas bei Seite stellte und beschwichtigend die Hände hob. "Ich kann das erkl.." Dem Boden, auf dem er jetzt nach meinem Fausthieb gelandet war, konnte er das von mir aus gerne erklären, er würde lange dafür Zeit haben, wenn er da gar nicht erst wieder von hoch kam.
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Hannah Ich hatte ja schon damit gerechnet, dass Nate alles andere als erfreut darüber sein würde, aber die Vollbremsung und das anschließende rückwärts fahren war dann doch ein wenig über den Horizont meiner Vorstellungen gestiegen. Aufgrund der Tatsache, dass ich mich noch nicht angeschnallt hatte, musste ich mich erst einmal vom Armaturenbrett weg schieben, weil da doch ein paar physikalische Kräfte eingesetzt hatten, gegen die ich ohne Gurt nicht hatte anstinken können, aber dann fand ich mich ja auch alsbald wieder an der Stelle, an der ich gerade in das Auto gestiegen war.Kurz darauf verschwand Nate aus dem Wagen und steuerte geradewegs die Lagerhalle an, aus der ich eben gerade gekommen war. Als mir nach seiner rhetorischen Frage ein Licht auf ging, was er jetzt vor hatte - ich hatte halt echt ein wenig gebraucht -, stolperte ich quasi hinter meinem besten Freund her, kam leider schon zu spät. Jake hatte wohl bereits einen Schlag einstecken müssen und ich konnte nicht anders, als wieder das Weinen anzufangen. Was sollte ich jetzt auch groß tun? Mich dazwischen schmeißen? Ganz gewiss nicht. Ich hatte weniger Lust darauf, nach dem Tag hier noch eins auf die Schnauze zu bekommen und Nate würde sich mit Sicherheit auch nicht zum Aufhören überreden lassen, wenn er so richtig am ragen war. "Nate, bitte...", flehte ich leise, als ich mit einem sicheren Abstand hinter ihm zum Stehen kam. Er sollte das nicht tun. Natürlich, war das alles andere als korrekt gewesen und ich hatte mich ja auch nicht anders verhalten, aber es war wohl ein Unterschied, ob ich oder Nate Jake ins Gesicht schlug, da war ich ja der festen Überzeugung von. Aber ich bekam dann ja auch schon ein wenig Hilfe von dem Typen, der mir von Anfang an ein klein wenig... suspekt vorgekommen war. Schien wohl aber auch nichts von dem Gestreite hier zu halten.
Cameron Ich hatte ja wirklich gehofft, dass jetzt mal Ruhe einkehren würde, nachdem das Auto dann jetzt auch fertig war. Aber da hatte ich mich ja mal ordentlich geschnitten. So langsam verstand ich wohl, warum Dazzy mich immer wieder dafür tadelte, wenn ich mir nichts dir nichts einfach irgendwelche Leute hier anschleppte. Man sah ja, was daraus so werden konnte. Jake kannte ich nicht mal einen Tag und er brachte schon eine ganze Menge Unruhe in die Bude. Nicht, dass so ein bisschen Abwechslung nicht mal ganz schick war, aber auch so gewaltbereite Typen wie der, der vor wenigsten Sekunden in die Halle gestiefelt war, konnte ich wirklich verzichtet. Überhaupt krass, dass man sich sowas bei Fremden einfach raus nahm. Und ja, das sah jetzt sogar ich so und als Nate dann den guten Jake auch noch schlug, plusterte ich mich innerlich so ziemlich auf. "Hey! Jetzt ist aber gut hier..!", brummte ich, während ich auf die beiden Streithähne zuging. Zwar wollte ich mich jetzt nicht dazwischen Stellen - im übertragenen Sinne gemeint -, aber ich wollte, dass die beiden sich hier mal zusammen rissen. Hatten keine Ahnung von uns, waren völlig Fremde hier und nahmen sich ein Recht raus, wofür ich mir dazumal eine hätte eingefangen! "Was soll denn der ganze Kinderkram hier, seid ihr beide, drei - was auch immer", oho, ja, ich wurde jetzt auch mal eine Ecke lauter. Gewalt war halt einfach nicht schön, machte mich sauer, "denn nicht erwachsen genug, Dinge auch mal ohne Fäuste zu regeln? Was soll denn das immer mit den ewigen Prügeleien. Da hat doch niemand was von, gottverdammt!" Es war doch einfach so, ich meine... was... warum denn? Ich stieg hier gerade einfach gar nicht mehr durch. Aber hey, immerhin hatte ich Dazzy im Rücken und konnte aufgrund dessen auch mal ein, zwei Ecken lauter werden, ohne Angst haben zu müssen, hier gleich eine zu kassieren.
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Jake Ichahnte ja wirklich schon absolut nichts Gutes, als ich Hannahs besten Freund auf mich zu eilen sah, aber dass er mir gleich dermaßen eine reinschlug... nein, damit hatte ich nicht unbedingt gerechnet. Einfach weil er bisher meistens gar nicht so aggressiv oder gar laut geworden war, wenn wir miteinander zu tun gehabt hatten. Er war nie dermaßen ausgerastet - außer eben als er sich wegen dem Studium mit Hannah gestritten hatte, ja. Das war auch etwas rauer zugegangen, aber die Hand gehoben hatte er da auch nicht. Jedenfalls durfte ich mit dem Betonboden Bekanntschaft schließen und das tat scheiße weh, mehr als das. Ich blieb erstmal einen Moment lang liegen, kniff die Augen zusammen und betete darum, das mein Kiefer nicht gebrochen war. Auf dem war ich nämlich mehr oder minder gelandet. Erst als Cameron sich in die Sache einmischte, drehte ich mich langsam mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Seite und schließlich auf den Rücken, blieb so liegen, einfach weil ich beinahe komplett schwarz sah. Das hatte mehr als gesessen und ich verstand nur teilweise, was gesagt wurde.
Desmond Es schien wirklich so, als könnte man in diesem gottverdammten Haus nicht seine Ruhe haben. Weder unten in der Werkstatt, noch hier oben - denn gerade als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, hörte ich von unten schon wieder Krawall. Das würde ich Cam noch wirklich übel nehmen. Ich wollte einfach nur noch kurz den Abend ausklingen lassen, es mir gemütlich machen und jetzt schon wieder so eine Scheiße. Jake schien nicht viel Gutes mitzubringen, eher Stress und Ärger, was mich gerade in diesem Moment wirklich mehr als nur ein bisschen anpisste. So knallte ich die leere Flasche beinahe auf die Kommode im Flur, nur um danach wieder umzudrehen und wieder einen Fuß in die Werkstatt zu setzen. "Kann man hier nicht verdammt nochmal wenigstens ein paar Minuten seine Ruhe haben?!" war das erste, was ich nach unten von mir hören ließ, lief dabei aber schon die Treppe runter. Konnte doch nicht angehen, dass die sich jetzt hier die Fresse polierten. Sowas wollte ich hier verdammt nochmal nicht haben und würde ich auch nicht dulden! So packte ich den Typen, der gerade den guten Jake zu Boden befördert hatte, an der Schulter und zog ihn auch von meinem besten Freund weg, der halb lebensmüde zu sein schien, sich hier mehr oder weniger einmischen zu wollen. "Verzieh dich! Wenn du dich prügeln willst tus verdammt nochmal draußen auf der Straße und nicht in meiner Werkstatt!" Mit diesen Worten schob ich ihn Richtung Ausgang - mit gekonnten Griffen, er schien sich nämlich partout nicht beruhigen, lieber weiter auf Jake - oder alle hier anwesenden - einschlagen zu wollen, fluchte laut vor sich hin. Mit recht viel Schwung stieß ich ihm am Tor dann nach draußen auf besagte Straße. "Lass' dich hier ja nicht mehr blicken, verstanden?!" Ja, jetzt war ich hier auch mal minimal am ragen. Wobei ich zwar eigentlich nur laut klang und nicht wirklich wütend - ich war geübt darin, das etwas zu vertuschen. Den Eindringling rausgeschmissen wendete ich mich wieder den anderen dreien zu - an Hannah auch wörtlich. "Wenn du da hinter willst, tus gleich - ich machs Tor zu, für heute genug Spinner hier gehabt." grummelte ich nur so vor mich hin, bevor ich Jake dann vom Boden hochzog, ihn kurz musterte. Das würde definitiv ein saftiges blaues Auge geben, da kam er nicht drum rum. Gehirnerschütterung wahrscheinlich auch - hoffen wir mal, dass er die dann bis zum Wochenende wieder los war, wenn er da fahren musste, wollte, was auch immer. "Du hast auch Nerven, dich bei sowas einzumischen." meinte ich noch zu Cam mit hochgezogener Augenbraue. "Tu mir den Gefallen und bring unseren Patienten hoch, solange ich hier noch alles abriegel'."
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Hannah Ich beobachtete das Szenario ein wenig hilflos, als von oben Desmond plötzlich die Treppen herunter kam. Innerlich betete ich ja, dass wenigstens er ein wenig Anstand und Vernunft besaß, um das jetzt zu klären und sich nicht auch noch auf eine der beiden Seiten stellte. Aber so hatte ich ihn vor ein paar Minuten auch gar nicht eingeschätzt. Er hatte sich immerhin in seiner Werkstatt im Hintergrund gehalten, als zwei ihm völlig Fremde hier minimal am ausrasten gewesen waren und das musste ja schon irgendwas bedeuten. Na ja, jedenfalls ging er dann wohl mehr oder weniger dazwischen, indem er Nate von Jake weg zog und ihn schließlich aus der Werkstatt schob. Natürlich nur unter lautem, unüberhörbaren Protest meines besten Freundes. Dieser schien aber nicht noch mal zu versuchen, rein zu kommen, blieb draußen und so konnte ich mich wenigstens schon mal ein kleines bisschen beruhigen. Aber ja, ich würde wohl auch mit Nate mitgehen, einfach, weil ich wusste, dass er mich nie schlagen würde und mir somit kaum eine Gefahr drohte. Und weil ich nicht wollte, dass er in diesem Gefühlszustand alleine Auto fuhr. Das konnte nicht gut gehen, so wie ich ihn kannte und deswegen... Deswegen musste ich einfach mit. "Tut mir Leid", entschuldigte ich mich leise bei Jake, machte dann auf dem Absatz kehrt und lief hinter dem wütend schimpfenden Mann hinterher nach draußen, berührte ihn leicht am Arm. "Nate, bitte beruhig dich...", versuchte ich es, war mir aber bewusst, dass es wohl kaum etwas nützen würde, einfach weil er gerade nicht erst selbst war, so wie es aussah und ich war mir ziemlich sicher, dass er jetzt erst mal eine ganze Weile brauchen würde, um sich zu beruhigen. Und ich? Ich brauchte jetzt einfach nur ein Bett. Aufgrund der Tatsache, dass ich vorhin durch die Tablette so müde geworden war und heute mal wieder kräftig geheult hatte, könnte ich hier gleich im Stehen einschlafen, ohne Spaß.
Cameron Gut, dauerte dann auch nicht mehr lange, bis dann Papabär die Treppen runter kam und die ganze Sache hier regelte. So einfach ging das. Hätte ich am liebsten ja auch gemacht, aber der gute Cam gegen so einen Schrank? Hahahahaha. Da konnte ich ja wirklich nur den Kopf schütteln, auch wenn ich Jake liebend gern hatte helfen wollen, so ging es in meiner Position leider nur verbal. Aber das sollte eigentlich reichen. Tat es bei den meisten nur leider nicht. Wie gesagt bekam ich dann aber auch die Unterstützung meines besten Freundes, der sich um den unerwünschten Eindringling kümmerte und schon bevor er mir gesagt hatte, dass ich unseren neu gewonnen Freund nach oben bringen sollte, hatte ich ihm schon einen Arm zum Stützen untergeschoben. Nicht, dass ich ihm nicht zutraute, dass er alleine gehen konnte - seine Beine waren ja immerhin heil -, aber man wusste ja nie, wie sein Gleichgewichtssinn oder sonstige Organe und Sinne beschädigt waren nach so einem Aufprall. Demnach war es alles also eine reine Vorsichtsmaßnahme. Mal ganz abgesehen davon, dass ich sowieso nicht sein ganzes Gewicht halten konnte - da hatten wir es wieder. Dazzy tadelte mich schließlich noch mehr oder weniger dafür, dass ich mich als Gnom in diese Unterhaltung eingemischt hatte, was mich nur schief, aber breit grinsen ließ. Ja ja, machte sich der liebe Desmond da etwa Sorgen? Das musste er nicht. Ich war hart im Nehmen, wenn es drauf ankam, nur austeilen konnte ich weniger. Dennoch verzichtete ich liebend gerne auch physische Kollisionen mit anderen Männern und wusste, in welchem Maß ich laut werden durfte, wenn der Werkstattälteste mal nicht wenige Meter von mir entfernt war. But whatever. Mit Jake im Schlepptau, ging ich langsam in Richtung der Treppen, um ihn nach oben ins Wohnzimmer zu bringen, wo er sich dann erst mal setzen konnte. Und dann würde ich was zum Kühlen aus dem Gefrierschrank holen. War nicht gesund, Kaltes ins Gesicht zu halten, zu legen, wie auch immer, aber bevor wirklich sein ganzes Auge drunter leiden musste, gingen wir das Risiko lieber mal ein.
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Jake Ich registrierte, dass mich irgendwer packte und vom Boden hochzog, was dazu führte, dass sich prompt ein stechender Kopfschmerz in meinem Schädel ausbreitete. Es war nach wie vor alles noch ziemlich dunkel um mich herum und es dauerte auch noch einige Sekunden, bis sich mein Sichtfeld wieder einigermaßen klärte. Ein paar Sterne sah ich da aber trotzdem noch. Hätte mich der gute Desmond nicht festgehalten, wäre ich wahrscheinlich auch wieder weggesackt. Ich war einfach nie der Typ Kerl gewesen, der sich prügelte, hatte bisher noch nie derartige Schläge einstecken müssen, weil ich mich von solchen Leuten einfach grundsätzlich ferngehalten hatte. Einfach weil ich der Meinung war, dass man solche Sachen anders klären sollte und dass Leute, die Dinge mit den Fäusten klärten, einfach verbal nicht dazu fähig waren, die Situation ohne Gewalt zu klären und dass ich mir sowas nicht antun musste. Ich hatte aber gar nicht so schnell gucken können, da hatte ich die Faust im Gesicht gehabt. Naja, hatte ich halt jetzt davon, dass ich mich aufs Vögeln eingelassen hatte. Hannahs Entschuldigen bekam ich gar nicht richtig mit - selbst wenn ich sie bewusst wahrgenommen hätte, hätte ich wohl nichts darauf geantwortet. Einfach weil es mir egal war in diesem Moment, ob sie sich dafür entschuldigte. Ich wollte mich einfach nur noch hinlegen und am liebsten erstmal ein paar Tage durchschlafen. So ließ ich mich von Cameron nach oben schleppen, wo ich schließlich auf dem Sofa Platz nehmen konnte. Während auf dem Weg war, etwas zum Kühlen zu besorgen, ließ ich mich mehr oder minder vorsichtig zur Seite kippen und zog die Beine aufs Sofa. Ich wusste schon, warum ich mir diese unreifen Schlägereien immer hatte ersparen wollen.
Nate Elendige Penner, allesamt! Ich ließ mich ja ehrlich nur sehr widerwillig und mit deutlicher Gegenwehr aus dem Gebäude schieben, aber der Typ schien darin auch wirklich Übung zu haben... vielleicht mal Security gewesen oder sowas. Noch immer wutentbrannt trat ich draußen eine - leider leere - Tonne um, bevor ich noch immer halb am Durchdrehen von Hannah zur Ruhe angehalten wurde. Dachte sie ehrlich, ich würde mich jetzt einfach mal so beruhigen? Da hatte sie sich dann aber ganz gewaltig geschnitten, ehrlich. Es war einfach nach wie vor nicht für mich zu fassen, wie sowas hatte passieren können. Ich wollte gar nicht dran denken, wie es weiter gehen würde, falls sie wirklich schwanger sein sollte von diesem... diesem Arschloch. Im Augenwinkel nahm ich noch wahr, dass das Tor hinter uns jetzt wohl endgültig dicht gemacht wurde, um uns auch wirklich draußen zu halten. Sollte mir recht sein, wenigstens einen Fausthieb hatte ich austeilen können... wobei ich dem Typen, der der Meinung gewesen war, sich einmischen zu müssen, auch gerne noch eine gebrettert hätte! "Mich beruhigen? Ich soll mich BERUHIGEN?! Sowas hätte nicht passieren dürfen verdammt nochmal, was ist denn bitte wenn du jetzt wirklich schwanger wirst?!" Ja, ich war wirklich vollkommen dem Ragemod verfallen, scheute auch nicht davor zurück, Hannah gegenüber noch weiterhin laut zu bleiben.
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Cameron Als ich Jake oben im Wohnzimmer auf dem Sofa abgesetzt hatte, huschte ich rüber in die Küche, um dort ein Kühlpad aus dem Gefrierfach zu nehmen. Weil ich aber der Meinung war, dass das doch ein wenig zu kalt war, wickelte ich es schlichtweg in ein frisches Abtrocktuch. So dürfte es mir Sicherheit gehen. Ich ging zurück ins Wohnzimmer, um Jake das Pad zu geben. "Du solltest das erst mal kühlen und dich dann hinlegen. Ich bringe dir gleich ein Kissen und eine Decke rüber", sagte ich lächelnd, wartete einen Moment, bis er sein Auge und seine Wange kühlte um dann kurz in mein Zimmer zu verschwinden. Aufgrund meines großen Bettes hatte ich normalerweise auch immer zweifache Bettwäsche. Falls man sich in der Nacht eben mal ein wenig zu arg drehte. Da wollte ich nicht unbedingt frieren. Ich schnappte mir die meist unbenutzte linke Seite und warf mir sowohl das Kissen wie auch die Decke über die Schulter, um dies so rüber ins Wohnzimmer zu bringen. So wie es aussah, brauchte man bei Jake nicht zwangsläufig das Sofa ausklappen - war er doch so schon eine schlanke Socke. Umso besser, denn so gerne ich auch half, aber irgendwann wollte ich dann auch mal ins Bett und gerade war eben so ein Moment, wo ich am Liebsten einfach im Stehen eingeschlafen wäre. Ich legte das Bettzeug neben Jake ab und stützte dann die Arme in die Hüfte. Jeden Tag eine gute Tat, oder wie das hieß. Ich habbe meine für die kommende Woche echt ausgeschöpft.
Hannah Ja, es war vermutlich nicht gerade einfach für Nate, sich in so einer Situation zu beruhigen, aber es brachte auch nicht wirklich was, wenn er jetzt alles kurz und klein schlug. Meiner Meinung nach zumindest nicht. Ich seufzte leise, ließ ihn einfach rum schreien. Wenn er dann wenigstens aufhörte, hier rumzuragen, dann war das okay so und ich kannte das ja nun auch Schönbein wenig länger. Da brauchte ich mir nicht viel drauf ein bilden. Wenn er brüllte, dann eben um seinem Frust oder was auch immer Luft zu machen. Langsam ging ich neben im zum Auto hin, hielt ihn dann noch mal am Arm, um seine Frage zu beantworten. "Das wird schon nicht so sein...", murmelte ich leise, sah ihn von unten aus an - ich war schließlich prinzipiell kleiner als alle anderen. Natürlich konnte ich das nicht wissen, immerhin nahm ich weder die Pille, noch hatte Jake wohl in irgendeiner Hinsicht verhütet gehabt. Also vom Ding her ging das schon so... aber ich wollte da einfach nicht dran denken. Ein Besuch beim Frauenarzt würde das außerdem bald aufklären. Nun aber wollte ich erst mal nach Hause und mich eine Runde aufs Ohr hauen. "Können wir da bitte einfach morgen in Ruhe darüber reden? Ich würde jetzt gerne einfach nach Hause und dann schlafen. Außerdem möchte ich nicht, dass du jetzt so fährst, gib mir bitte die Schlüssel!" Dies sagte ich schon wieder mit festerer Stimme. Einfach weil ich das ernst meinte, und wirklich selbst fahren wollte. War ich zwar noch nich oft, aber ich hatte das Grundprinzip verstanden. Außerdem musste ich ja auch nicht rasen. Nur heile Zuhause ankommen wäre echt schnieke. Darum ließ ich auch keine Widerrede gelten.
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Jake Hmm, ja, kühlen klang jetzt eigentlich wirklich gar nicht so verkehrt, aber meiner Meinung nach ging das auch im Liegen ausgezeichnet. Dafür wollte ich mich jetzt nämlich nicht wieder hinsetzen, also einfach auf dem Rücken liegen bleiben und den Arm eben möglichst oben halten, um das Kühlpad an meinem Gesicht festzuhalten. Es fing eigentlich schon nach zehn Sekunden an, anstrengender zu werden, aber das kümmerte mich gerade einfach herzlich wenig, weil im Gegenzug der Schmerz zumindest ein klein wenig gedämpft wurde. Die Kälte tat gut und ich würde wohl auch noch eine Weile wach bleiben, nur damit ich vielleicht zumindest ein kleines bisschen was von den Faustmarkierungen in meinem Gesicht verhindern, das Ganze womöglich etwas eindämmen konnte. Ich murmelte Cam noch ein etwas undeutliches "Danke." entgegen, hatte aber beide Augen zu. Man musste sich ja nicht mehr anstrengen als nötig war, also die Augen einfach geschlossen lassen. Ich würde heute nichts mehr machen, außer meine Wunde zu kühlen. Erst war ich wirklich versucht nach einer Art von hochdosierter Schmerztablette zu fragen, ließ es dann aber doch bleiben - von Pillen hatte ich wohl wirklich erstmal genug, selbst wenns keine Drogen waren. So versuchte ich mich jetzt einfach irgendwie noch auf andere Gedanken zu bringen, damit ich ein wenig Ruhe fand - war aber natürlich nicht so leicht, wie ich das gerne hätte.
Nate Das wird schon nicht so sein? Sie hatte scheinbar wirklich leicht reden, nahm das Ganze für meinen Geschmack viel zu wenig ernst. Sie war verdammt nochmal erst 16 und möglicherweise geschwängert von irgendeinem Vollpfosten, der nicht mal normale Kopfschmerztabletten von irgendwelchen scheiß Drogen unterscheiden konnte! Noch dazu kam ja, dass man wohl erst in zwei bis drei Tagen mit Sicherheit sagen konnte, ob sie nun schwanger war oder nicht - schneller ging das leider nicht, wenn man davon ausgehen konnte, dass Jake dem Durchschnitt von Kerl entsprach. Und davon war tatsächlich auszugehen, leider Gottes. Aber gut, sie schien da heute jetzt auch so nicht mehr drüber reden zu wollen - ich für meinen Teil wäre lieber gänzlich uninformiert geblieben, ehrlich. So wie ich mich kannte, würde mich das nämlich jetzt etliche Stunden lang wieder absolut nicht loslassen und vernünftig schlafen können würde ich auch nicht, solange noch dermaßen viel Adrenalin durch meine Adern pumpte. Ich drückte Hannah den Schlüssel womöglich etwas unsanft, schweigend und mit nach wie vor Bände sprechendem Gesichtsausdruck in die Hand, bevor ich mich auch schon von ihr abwendete, um zur Beifahrerseite des Wagens zu gehen und mich schließlich in den Sitz sinken zu lassen. Wenn sie darauf bestand zu fahren, bitte, sollte sie doch, war mir gerade ziemlich egal, solange ich nach Hause kam. Dann hieß es jetzt, einfach nur stur aus dem Fenster zu schauen.
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Cameron Gut, Jake schien soweit gut versorgt zu sein und so verabschiedete ich mich mit einem "Gute Nacht" von ihm, um mich selbst dann auch langsam mal hinzu legen. Ich stattete sowohl der Küche wie auch dem Badezimmer noch einen Besuch ab, um mir etwas zu trinken zu holen und mich noch flux zu waschen, bevor ich mich schließlich in mein Zimmer verkrümelte. Dort zog ich mich bis auf die Boxershorts aus, ließ mich müde ins Bett fallen, kuschelte mich in die Decke. Der Tag war ja heute echt verdammt anstrengend gewesen. Musste ich ja ernsthaft mal zugeben. Hätte aber auch nicht gedacht, dass Jake neben seinem schicken Auto auch noch jede Menge Stress mit in die Werkstatt brachte, aber so lernte ich vielleicht endlich mal, Dazzy vor irgendwelchen Besuchern zu warnen und sie erst dann mit zu uns zu nehmen. Na ja, aber ich war eben so ein kleines Naivchen. Das lag mir einfach im Blut und das wusste der Papabär auch ganz genau. Na ja. Während ich den Tag noch mal Revue passieren ließ, fielen mir auch langsam die Augen zu und ich fiel in einen wohlig molligen Schlaf. Den konnte ich auch gut gebrauchen.
Hannah Gut, Nate schien wenigstens nichts dagegen zu haben, wenn ich jetzt erst mal fuhr, drückte mir die Schlüssel in die Hand - wenn auch nicht ganz sanft. Aber immerhin. Lächelnd nickte ich ihm zu, ging dann um das Auto rum, um auf der Fahrerseite Platz zu nehmen. Ich seufzte leise, konnte aber sagen, dass das Auto fahren so ziemlich das einzige war, was mich heute irgendwie ein klein wenig freuen ließ. Der Rest des Tages konnte man ja absolut in die Tonne treten, wenn man ehrlich war. Absolute Scheiße, was heute passiert ist, aber ändern konnte man das jetzt auch nicht mehr. Musste ich wohl erst mal so hinnehmen, dass Nate stur aus dem Fenster sah, anstatt sich anderweitig irgendwie abzulenken. Insofern das eben in einem Auto ging. Aber gut, ich wollte dazu jetzt nicht noch irgendwas sagen, würde vermutlich eh nichts bringen und so schüttelte ich nur schwach den Kopf bevor ich den Motor an ließ. Morgen würde die Welt schon wieder anders aussehen. Hoffentlich. Ich lenkte den Wagen also erst mal vorsichtig nach Hause, stellte ihn vor der Haustür ab und lehnte mich dann einen kurzen Moment zurück. Der Gedanke, heute in meinem richtigen Zuhause schlafen zu können war schon irgendwie ziemlich... beruhigend. Und der Gedanke, neben Nate einschlafen zu können - insofern er mich über haupt in seinem Bett haben wollte - war nur nich beruhigender.
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