Nate Kaum war ich drinnen, kam mir Hannah auch schon entgegen gerannt, gesprungen, sowas in der Richtung eben. Es kam glaube ich bisher nicht besonders oft vor, dass die junge Frau derart hohe Töne von sich gegeben hatte. Gut, die eine oder andere stürmische Umarmung hatten wir schon hinter uns, war nun aber auch nicht unbedingt jede Woche vorgekommen und meistens auch eher im Suff oder eben in besonderen Situationen, die solche Maßnahmen erforderten, haha. Ich musste bei ihrer Begrüßung gleich ein wenig grinsen, zögerte dann auch nicht ihre Umarmung zu erwidern und meine Arme um ihren zierlichen Körper zu legen. Es tat gut zu sehen und zu spüren, dass es ihr zumindest körperlich an nichts oder nicht viel zu mangeln schien. Wie es ihr hier jetzt im psychischen Sinne ergangen war, das wusste ich ja schon so in etwa. Immerhin war sie nicht wie geplant zu mir nach draußen gekommen und dass sie hier besonders viele Freiheiten hatte, wagte ich jetzt auch mal stark zu bezweifeln. Laut dem Sozialarbeiter - dessen Blick ich ganz deutlich im Rücken spüren konnte, bevor er dann ging und sich wohl ins Wohnzimmer setzte -, der meine beste Freundin zwangsläufig momentan hier beherbergte, war ich ja der Teufel in Person und ich hatte Hannah keinerlei Erziehung oder Manieren zukommen lassen. Also ich musste ehrlich sagen, dass ich ihr auf Teufel komm raus niemals diese verlogene, heuchlerische Art aufzwängen würde, die heutzutage so unglaublich viele Menschen an sich hatten. Hannah war direkt und ehrlich, sie wusste was sie wollte und auch was sie nicht wollte. Ich fand das wesentlich besser und vor allem wusste man dann auch, woran man war! "Ich hab dich auch vermisst." murmelte ich ihr ans Ohr, nachdem ich sie schon ein paar Sekunden lang in den Armen hielt, bevor ich mich langsam wieder ein wenig von ihr löste und ihr dann ein leichtes Lächeln zukommen ließ. Naja, wenigstens schien sie hier nicht gerade in einer Bruchbude untergekommen zu sein. War aber auch der einzige positive Aspekt, den ich der Situation abgewinnen konnte.
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Hannah Oh ja, das wollte ich ihm auch definitiv geraten haben - haha. Immerhin hoffte ich ja doch inständig irgendwo darauf, dass ich doch wieder zu ihm zurückkommen würde und da war es gar nicht mal so falsch, wenn er mich vermissen würde. Optimalerweise würde Jake mich jetzt einfach auf einer geeigneten Schule anmelden, mir benötigte Materialien zur Verfügung stellen und mich schließlich einfach wieder bei Nate abladen. Das wäre... das wäre echt Klasse. Aber ich bezweifelte, dass es jemals dazu kommen würde. Wie auch immer. Ich wollte jetzt ungern schlechte Laune bekommen. Nicht jetzt, wo mein Hasi doch hier war um mich zu sehen. So schob ich also die Gedanken beiseite und machte auf dem Absatz kehrt um das Wohnzimmer anzusteuern, in dem sich auch Jake niedergelassen hatte. Ich verzichtete einfach darauf, meinem besten Freund etwas zu trinken anzubieten. Einfach, weil das sowieso überflüssig war und außerdem war ich noch nicht lange genug hier, um genau zu wissen, dass ich mich ruhig am Getränkevorrat für Gäste vergreifen durfte. Mein 'Betreuer' würde zwar mitnichten etwas dagegen haben, aber ja, das war wohl doch so eine kleine Macke, eine minimale Schwäche von mir. Wobei minimal da auch untertrieben war. Wer mich genau kannte, wusste, dass ich mehr als genug Schwächen hatte, die mitunter auch echt nicht ohne waren. Nate kannte jede einzelne davon... ach man. Ich schweifte ja doch nur wieder vom Thema ab. Er fehlte einfach jetzt schon unglaublich. Seufz. Im Wohnbereich angekommen, ließ ich mich auf das Ledersofa fallen, achtete dabei aber darauf, Nate noch genug Platz zum sitzen zu lassen und drehte gleichzeitig Jake den Rücken zu. Wenn er schon darauf bestand, dass er die Gespräche hier mitverfolgen wollte, bestand ICH darauf, dass er mich nicht mit strafenden Blicken tadelte, wenn mir hier und da mal eine Beleidigung beziehungsweise eine unpassende Bezeichnung ihm gegenüber raus rutschte. Jap, ich würde einfach so tun, als wäre er gar nicht da. Na ja und selbst wenn. Ich würde es trotzdem so sagen, wie ich es für richtig hielt. War halt eine von Grund auf ehrliche Person. Dürfte er mittlerweile aber auch wissen, also ebenfalls eine unwichtige Kleinigkeit, über die ich mir hatte Gedanken machen wollen, aber nö. Nein. Jetzt reichte es wirklich. "Ich hab tolle und nicht so tolle Nachrichten!", verkündete ich grinsend, als ich meine zarten Beine in einen Schneidersitz zog. Jaa. Tolle Nachrichten waren wohl die, dass ich doch wohl wieder zur Schule gehen würde - lag zwar im Auge des Betrachters, aber doch, ich fand das echt gut - und die nicht so tollen waren eben, dass ich wohl erst mal hierbleiben müsse. Nicht, dass es ihm letzteres nicht schon längst klar war, aber... ich wollte so halt eben ein Gespräch starten. Würde wohl auch eher mit der 'schlechten' Nachricht beginnen, damit ich schließlich in die guten rein rutschen konnte. Ich wusste nicht, wie Nate darauf reagieren würde und wollte es ihm deswegen auch so schonend wie möglich beibringen - ha ha. Vielleicht fiel er mir gleich um den Hals und beglückwünschte mich. Vielleicht war er aber auch einfach sauer auf Jake, dass er mich einfach wieder in die Schule steckte und vielleicht bekam er einen leichten Versager-Komplex. Immerhin hatte er nicht das Geld und die nötigen Kontakte um mir sowas bieten zu können, wo er doch wusste, dass ich so gerne studiert hätte.......
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Nate So, es gab also gute und schlechte Neuigkeiten für mich... ich war mir nicht so ganz sicher, was von beidem ich denn lieber zuerst hören würde. Vielleicht erst die schlechte Nachricht, damit mir die gute dann umso besser gefiel. Andererseits würde ich vielleicht die schlechte nicht ganz so schlimm auffassen, wenn ich durch Neuigkeiten, die mich freuten, schon etwas aufgeheitert war. Naja, ich schätze mal es kam wirklich ziemlich stark darauf an, um was es jetzt bei den beiden Punkten genau ging. Da ich das ja jetzt noch nicht wusste, konnte ich auch wirklich nicht beurteilen, was ich zuerst ausführlich hören wollte. Mir blieb also wohl nicht viel übrig, als Hannah einfach zu Jake ins Wohnzimmer zu folgen und mich zu ihrer anderen, freien Seite auf die Couch fallen zu lassen - für meinen Geschmack war das alles hier ja echt too much. Ich meine okay, der ziemlich große Fernseher war schon wirklich nice und über die Konsolen konnte ich mich jetzt auch nicht beschweren, aber ansonsten lebte ich dann doch lieber in meiner kleinen, bescheidenen und vor allem auch etwas chaotischen Wohnung. Für meinen Geschmack war es hier viel zu aufgeräumt, es wirkte ja fast schon richtig steril. Wie konnte er sich hier wohlfühlen? War für mich absolut nicht nachvollziehbar, ehrlich nicht. Ich machte es mir halbwegs bequem und unterdrückte das leise Seufzen erst gar nicht, als ich zu meiner ehemaligen Mitbewohnerin sah. "Na dann schieß' mal los." meinte ich ein wenig gemurmelt, beachtete Jake erstmal gar nicht weiter. Solange er sich nicht einmischte, würde er mir vorerst mal ziemlich egal sein, wurde einfach in den Hintergrund geschoben, auch wenn Hannahs zierliche Gestalt seinen Körper nicht mal ansatzweise ganz verdecken konnte.
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Hannah Dauerte dann auch gar nicht lange, da hatte sich Nate auch schon zu mir gesetzt und bedeutete mir dann mit einem leisen Gemurmel, dass ich anfangen konnte, ihm von der aktuellen Lage zu berichten. Ich legte die Arme auf den Knien ab und begann schließlich zu berichten: "Also... die schlechte Nachricht ist, dass ich vermutlich noch ein wenig hierbleiben muss. Weil die Heime sind halt alle voll und das mit der Pflegefamilie ist halt etwas langwierig in der Anmeldungsphase. Das dauert halt alles seine Zeit. Na ja, ich wollte dir das jetzt auf jeden Fall nur noch mal sagen, dass du das eben weißt. Leider war Captain Jake nicht so begeistert davon, als ich gemeint habe, dass ich in der Zeit ja auch wieder zu dir zurück kommen könnte... aber gut, jetzt die gute Nachricht", ich legte eine kurze Künstlerpause ein, grinste. Ich freute mich da einfach drüber. War ehrlich so. "Ich werde wohl in naher Zukunft wieder zur Schule gehen. Du weißt ja, dass ich so gerne Biologie oder Chemie studieren wollte und Jacob meinte wohl, er kann da was machen und ich freue mich da einfach gerade so ultra drüber und bin froh, dass ich dir das jetzt sagen konnte, ist das nicht absolut geil?" Ja, für mich war es das definitiv, aber ich wusste ja nicht, was mein bester Freund davon halten würde. Insgeheim hoffte ich ja darauf, dass er darauf mit mir anstoßen würde. Irgendwann dann, aber ich hatte ja absolut keine Ahnung, wie er darüber wirklich dachte...
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Nate Okay, sie fing dann wohl erstmal mit der schlechten Nachricht an... und von der war ich schonmal eher weniger begeistert. Das konnte doch nicht angehen, dass der Futzi sie einfach mit zu sich nach Hause nahm und dort behielt. Ich meine, gab es da nicht irgendwelche Vorschriften? Wollte nicht in meinen Kopf gehen, dass das einfach so möglich war. Es hätte doch sicher in irgendeinem Heim noch irgendein Bett gegeben, dass man in irgendein verficktes Zimmer hätte schieben können! Hannah brauchte doch nicht viel, sie war mir sogut wie allem zufrieden. Sie sollte überall sein, aber ganz bestimmt nicht hier bei Jacob. Das passte mir so gar nicht in den Kram und ich glaube, dass mein Gesichtsausdruck das auch schon ziemlich gut verriet. Klar, irgendwo hatte ich sowas schon befürchtet, weil ich ja gut genug wusste wie langsam sämtliche Ämter waren, aber es musste doch irgendeine andere Lösung hierfür geben. Ich sagte dazu allerdings gar nichts weiter, weil mein Gesichtsausdruck diesbezüglich gerade wohl Bände sprach und ich ließ auch dem Sozialarbeiter noch einen ziemlich eindringlichen, unerfreuten Blick zukommen, bevor ich wieder zu Hannah sah und ihr zuhörte. Schule? Ich sah sie einen Augenblick lang wohl ziemlich ungläubig an. Woher kam dieser glorreiche Einfall denn jetzt? Okay, war eigentlich offensichtlich, wer ihr das wieder schön geredet hatte. Meine Sympathie gegenüber Jake war wirklich nicht gerade am Steigen, während meine beste Freundin weiter redete und mir von ihren neuen Plänen erzählte. Als sie fertig mit Reden zu sein schien nickte ich erst einmal nur leicht, bevor ich auch etwas dazu sagte. "Ja, sehr geil." sagte ich bloß sarkastisch und schnaubte ein klein wenig, wendete den Blick zur Seite ab. Das sollte jetzt die gute Nachricht gewesen sein? Echt nicht.
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Hannah Wie ich vermutet hatte, war Nate nicht sonderlich begeistert darüber gewesen, dass ich noch eine Weile bei Jake bleiben musste, aber da fühlte ich nach wie vor mit ihm. Was mich dann allerdings doch ein wenig enttäuschte, war seine Reaktion darauf, dass ich wieder zur Schule gehen würde. Ich meine, klar, ich hatte mir ja eben schon verschiedene Situationen vorgestellt, wie er es aufnehmen würde, aber traurig machte mich das ganze dann doch ein wenig. War einfach unvermeidlich. Immerhin konnte ich nun endlich das lernen, was ich schon immer lernen wollte und insgeheim wünschte man sich da dann doch, dass sich der beste Freund für einen freute. Schien bei Nate nur eben nicht der Fall zu sein. Fand ich wirklich schade. Das Grinsen wich dementsprechend schnell auch wieder aus meinem Gesicht, die Freude war verflogen, als mein bester Freund den Blick abwendete. Fieberhaft überlegte ich, was daran jetzt so falsch gewesen sein könnte, aber mir wollte partout einfach nichts einfallen und so stieß ich nur einen tiefen Seufzer aus. "Wo liegt denn jetzt dein Problem?" Er sollte nicht denken, ich hätte den Sarkasmus nicht heraus gehört und auch so sprach seine Gestik schon für sich. Er war enttäuscht, gekränkt... irgendwie sowas in der Art, da war ich mir sicher. "Ich meine, ich hab eben schon gesagt, du weißt, wie sehr ich das gewollt hatte und jetzt habe ich endlich die Möglichkeit dazu!", versuchte ich es noch mal, ihm schön zu reden. Dass ich damit eventuell nur noch in einer offenen Wunde herum stochern würde, war mir in dem Augenblick gar nicht klar. War ich doch viel zu euphorisch, dass das alles klappen könnte und auch Nate mich unterstützten würde bei der Sache.
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Nate Ja, gut, wo genau lag das Problem... war eine sehr gute Frage. Es passte mir einfach nicht in den Kram und einen Augenblick lang musste ich selbst erstmal darüber nachdenken, woran genau das jetzt eigentlich lag. Einen offensichtlichen Grund dafür fand ich nämlich nicht, ich schien da etwas tiefer graben zu müssen. Es war ja irgendwie nicht so, als würde ich es Hannah von Grund auf nicht gönnen, in ihrem Leben etwas zu erreichen, so war das wirklich nicht. Immerhin könnte sie sich mit so einem Studium sicherlich zukünftig so alles leisten, was sie haben wollte. Klar, Geld war auch nicht alles, aber vielleicht tat sie ja auch nur so, als wäre ihr das nie wichtig gewesen.. sie hatte sich jedenfalls nie darüber beschwert, dass ich - beziehungsweise wir - nicht viel Geld zur Verfügung hatte. Vielleicht dachte sie eigentlich ja ganz anders darüber, hätte gerne mehr Geld zum ausgeben.. aber gut, ich schweifte schon wieder ab. Warum wollte ich nicht, dass meine beste Freundin etwas aus sich machte? Sie wünschte es sich offensichtlich ja wirklich, sie wollte es und zum ersten Mal seit langem konnte ich sehen, dass sie für irgendwas in Richtung Job oder Schule wieder Motivation aufbringen konnte. Nur weil dieses Sackgesicht von Jacob sie da irgendwie reinschmuggeln konnte, nur wegen seiner Connections, seiner Kohle oder was auch immer.. vorher hatte sie auch nicht zur Schule gewollt und jetzt, wo er ihr das anbot, fand sie das auf einmal so unfassbar toll? Grml. Aber offensichtlich zeigen, dass es daran lag, dass mir die ganze Sache so gar nicht schmeckte? Nein, niemals. "Ich verstehs einfach nicht, woher diese plötzliche Motivation jetzt wieder kommt. Wenn du sowieso hierbleiben musst und dann auch noch jeden Tag in die Schule musst, sehn' wir uns gar nicht mehr, das weiß ich jetzt schon." grummelte ich vor mich hin und zog aus Trotz die Kippenschachtel aus der Hosentasche. Erstmal aus Frust eine Rauchen, war einfach sowas von nötig.
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Hannah Ach so, daher wehte also der Wind. Nate machte sich also Gedanken darüber, dass wir uns dann gar nicht mehr zu Gesicht bekommen würde. Hm, gut. Darüber hatte ich jetzt wirklich gar nicht sooo dolle nachgedacht, aber irgendwo hatte er ja auch Recht gehabt. Und diese Erkenntnis schlug mich gerade doch ein wenig nieder. Ich seufzte leise und rutschte ihm dann entgegen um ihn zu umarmen, als er seine Kippenschachtel rausholte. Gut, dann sollte er eben erst mal eine rauchen, wenn es ihm danach besser ging. "Ich hab doch gerade gesagt, du weißt, dass ich das gerne machen wollte und jetzt habe ich halt die Möglichkeit und ich hab da eben auch Spaß dran und alles...", murmelte ich kleinlaut, fühlte mich jetzt doch echt schlecht. Man. So hatte das Treffen heute aber nicht ablaufen sollen, ich hatte mich doch so gefreut ihn wieder zu sehen. Und jetzt? Jetzt wünschte ich ernsthaft, er wäre gar nicht erst hergekommen. Er wusste, wie viel mir daran lag und prinzipiell würde es sich auch für ihn lohnen. Immerhin war er der einzige, mit dem ich so ziemlich alles teilte un das würde sich nicht ändern, wenn ich irgendwann mal Geld verdienen würde. Klar, mir war Bares nie wirklich wichtig gewesen, aber wenn man dann schon mal was zum Ausgeben hatte, war das eben auch schön. Und das war sicherlich in unser beidem Interesse. Aber gut, er war offensichtlich nicht wirklich begeistert. Blieb jetzt nur noch zu klären, wie ich die Tatsache, dass wir uns seltener sehen würden, aus dem Weg räumte. War halt einfach unumgänglich, wenn ich lernen musste und halt auch noch mein Leben leben musste im Sinne von Essen, trinken und schlafen. Aber es würde doch eine Lösung geben müssen. "Und wenn du dann halt einfach auch mal über Nacht hier bleibst?", fragte ich schließlich. Sicherlich konnten wir dann nicht sonderlich viel machen, wenn es eben schon dunkel war und alle Geschäfte und Attraktionen hier in Miami geschlossen hatten, aber er wäre bei mir gewesen und wir hätten ein wenig Zeit miteinander gehabt. Jake würde mit Sicherheit überhaupt nicht begeistert davon sein, aber er konnte mir auch nicht verbieten, mich irgendwie, irgendwann mit meinen Freunden zu verabreden und Nate war da nun mal mein Bester. Punkt, aus, ende.
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Jake "Das kannst du gleich wieder knicken, kommt gar nicht in Frage!" warf ich ein. Zuvor hatte ich dem Gespräch einfach nur stillschweigend gefolgt, weil ich es nicht für nötig gehalten hatte irgendwas dazu beizutragen, mein momentanes Pflegekind erklärte ja alles so weit selbst und es gab nichts hinzuzufügen. Jetzt allerdings wollte ich ihre Idee gleich im Keim ersticken, weil das absolut nicht in die Tüte kam. Ihr bester Freund - ich zweifelte nach wie vor daran, dass sie wirklich nicht mehr als nur beste Freunde waren... hallo, sie hatten Nacht für Nacht im selben Bett geschlafen - würde hier nicht übernachten. Das hier war meine Wohnung und hier galten einzig und allein meine Regen, was ich sagte war Gesetz und nichts anderes. Damit würden sie sich alle beide abfinden müssen, ob ihnen das nun passte oder nicht. War nicht mein Problem und juckte mich ehrlich gesagt auch nicht wirklich. Klar, ich wollte jetzt nicht den Kontakt zwischen ihnen vermeiden oder gar verbieten, auch wenn Natanael definitiv schlechter Einfluss für Hannah war - sie hingen einfach sehr aneinander und ich hätte doch mit Sicherheit ein Stück weit ein schlechtes Gewissen, wenn ich der Grund dafür wäre, dass Hannah aufgrund des Verlustes eines Freundes vollkommen durchhängen würde. So sah ich die beiden recht ernst an, einfach weil ich wollte, dass sie es gar nicht erst in Frage stellten oder auf dumme Gedanken kamen.
Nate Jaja, wusste ich schon, dass sie daran hing und sich diesen Traum gerne verwirklichen wollte. Fakt war aber, dass ich in diesem Moment absolut egoistisch sein wollte und mir ziemlich egal war, wie sehr sie das wollte - ich fand's schlicht und ergreifend ziemlich scheiße und das konnte sie auch wissen. Ich wollte gar kein Geheimnis daraus machen und diese direkte Art hatte sie teilweise definitiv auch von mir, hatte abgefärbt oder sowas. Ich hatte in meinem Umfeld einfach gelernt das zu sagen was ich dachte, weil man sonst nicht weit kam. Mit Heuchelei und Lügen hatte man in der... ich sage mal unteren Schicht Miamis kaum eine Chance. Mein eher raues Aussehen trug in Verbindung mit meinem selbstbewussten Charakter definitiv dazu bei, dass ich mir sehr schnell Respekt bei fremden Leuten verschaffen konnte. In meinen Augen definitiv ein Pluspunkt. Hannahs Vorschlag war ja an sich ganz nett, aber erstens löste er nicht mein eigentliches Problem mit der Sache und zweitens machte Jacob ihr ja auch direkt wieder den Gar aus. "Kann ich ja offensichtlich auch nicht.." sagte ich auf die Worte des Ziehpapas hin und verdrehte nur leicht die Augen, ehe ich mir die Kippe anzündete. Sofort strafte mich Jake mit einem tadelnden Blick, aber es kratzte mich nicht die Bohne. Wenn ich rauchen wollte, dann rauchte ich auch, punkt! Dementsprechend war mein erster Zug auch ein tiefer, lang anhaltender.. einfach nur für ein bisschen mehr Provokation, weil ich mich darauf ganz besonders gut verstand.
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Hannah Doch, ja, ich hatte mir das gerade echt alles so schön zusammen gelegt und jetzt - gerade jetzt! - musste sich Jake natürlich einmischen. War mir aber ja schon irgendwo klar gewesen. Ich grummelte leise, drehte mich in seine Richtung und kniff leicht die Augen zusammen. "Du kannst mir nicht verbieten, einfach Zeit mit meinem besten Freund zu verbringen, verdammt. Und wenn das eben nur in der Nacht geht, dann ist das so! Außerdem muss ich auch mal ordentlich flachgelegt werden, wenn ich hier nicht so oft raus komme!", meinte ich spöttisch und merklich sarkastisch. Ich wusste ja, was Jake von uns beiden dachte und ich konnte es mir gerade einfach nicht verkneifen... Klar, wusste ich, dass das alles nicht stimmt und vielleicht auch nicht zu einer positiven Stimmung beitrug, aber herrgott nochmal, er machte da einfach ultra das Drama draus. Und da konnte ich einfach nichts anders, als noch mal mit dem Knie voraus irgendwas in sein Gesicht zu treten. Schließlich drehte ich mich aber wieder zu Nate um, widersprach Jake. Wie es so oft noch vorkommen wird. "Doch, kannst du. Und notfalls ... kriegen wir das irgendwie hin", sagte ich leise, wieder ein wenig ruhiger. Meine Wut richtete sich ja nicht gegen Nate, sondern einfach gegen... doch, schon irgendwie gegen ihn, aber ich brauchte ihn und wollte ihn nicht verlieren, egal, wie groß der Streit war und das ließ sich hier ja jetzt noch regeln. Das hoffte ich zumindest. Man, es war eine verdammte Lappalie. Das würden wir schon hinkriegen, wir hatten immerhin schon schlimmeres durchgemacht. "Man, müssen wir uns darum jetzt echt streiten? Du weißt, dass ich dich echt lieb habe und das du mir sau wichtig bist und daran wird sich auch so schnell nichts ändern, okay? Wir schaffen das schon, gab schon Schlimmeres", war nämlich so. Was sollte ich denn noch groß herrlich sagen? Ich hatte eigentlich keine große Lust, ihm jetzt in den Arsch zu kriechen, das würde ich jetzt durchziehen, aber streit war genau so sinnlos und ahhh!!
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Jake Doch, prinzipiell konnte ich ihr das wirklich verbieten, wenn mir danach war. Wenn ich Natanael für schlechten Umgang hielt, dann konnte ich ihm verbieten, sich Hannah zu nähern und auch umgekehrt. Und auch, wenn der junge Mann ganz definitiv kein guter Umgang für Hannah war, wollte ich das eigentlich gar nicht - ich wollte ihnen nicht prinzipiell den Umgang miteinander verbieten, aber es würde ganz bestimmt nicht passieren, dass der Typ hier schlief und ich mir am Ende wirklich noch Gestöhne anhören durfte. Ne, darauf war ich nun wirklich nicht scharf, echt nicht. Also von mir aus sollten sie sich wirklich weiterhin treffen, solange Hannahs zukünftige Schulleistungen nicht darunter zu leiden hatten, aber es würde keine Übernachtungspartys hier geben. Da hatte ich nunmal ein Wörtchen mitzureden, war derjenige der nunmal eben Ja oder Nein dazu sagte. In diesem war es ein ganz klares Nein, von dem ich mich auch nicht abbringen lassen würde! Und ich meine, ich wusste ja auch wirklich nicht, was ich bezüglich ihrer Wortwahl nun ernst nehmen konnte und was nicht - entweder versuchte sie mich damit wirklich nur noch weiter zu provozieren, oder es war ihr voller Ernst. Dass ich nicht heraushören konnte, was von beidem der Fall war, beunruhigte mich nur zunehmend. "Wenn du jetzt wieder anfängst hier die Zicke zu markieren, kann Natanael von mir aus auch sofort gehen. Wenn ich sage, hier wird nicht übernachtet, dann ist das verdammt nochmal so! Ich hab ja nichts dagegen wenn ihr euch trefft, aber er wird nicht hier schlafen." versuchte ich mich weiter durchzusetzen, meine Autorität zu verdeutlichen, eben zu zeigen dass ich hier der Chef war.
Nate Ganz ehrlich? Ja, wir mussten uns darum jetzt streiten. Einfach deshalb, weil es mir nicht in den Kram passte. Daran würde sie jetzt auch nichts ändern können und meine Laune würde sich auch nur schwer wieder hochschrauben lassen. Mochte ja sein, dass wir wirklich schon schlimmere Phasen und Geschichten hinter uns hatten, aber das änderte nunmal nichts daran, dass ich das jetzt so nicht wollte und auch keinen Hehl daraus machte, es den anderen zu zeigen. Dennoch tat ich vorerst mal so, als würde ich mich von ihrem Gerede breitschlagen lassen und nickte dementsprechend kurz, als ich den Rauch gleichzeitig wieder aus meinen Lungen stieß. Naja, beruhigte immerhin ein kleines bisschen, wenn auch nicht maßgeblich. "Ja, hast Recht.." grummelte ich nur knapp, bevor ich auch schon den nächsten Zug nahm. Nein, Captain Eichhorn war definitiv so gar nicht begeistert!
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Hannah Bla bla bla, ich hörte Jake schon gar nicht mehr zu, als er versuchte, hier wieder den Chef raushängen zu lassen. Logisch, war seine eigene Bude hier und er hatte hier auch das Sagen - aber eben nur größtenteils. Wenn ich wollte, das Nate hier pennte, würde ich ihn schon irgendwie reingeschmuggelt bekommen. So einfach war die Sache. Aber weil ich jetzt schlichtweg keinen Bock darauf hatte, mir meine Laune noch mehr vermiesen zu lassen, beließ ich es bei einem leisen und merklich genervten "Jaja", und widmete mich dann wieder meinem besten Freund. Auch wenn er er mir zustimmte, spürte ich, dass er das eigentlich gar nicht so meinte und ja, am liebsten wäre ich ihm dafür jetzt an den Hals gesprungen, aber nein. Ich musste ruhig bleiben... so ruhig es eben ging. Es fiel mir zunehmend schwerer, war ich ganz ehrlich. Erstmal reizte mich Jake schon wieder mit seinen Regeln und seinem Gehabe, von wegen er war hier ja mein momentaner Papa und so ein Schrott und dann kam noch Nate dazu, der vermutlich wieder in seiner kindlich egoistischen Phase fest steckte, die er manchmal so hatte, wenn ihm das Nörgeln dann doch zu kindlich erschien. Beide erschießen - für den Moment. Gut, weiter im Text... "Ich bin mir sicher, dass ich das schon alles soweit unter einen Hut bekomme, dass wir uns immer noch regelmäßig sehen... außerdem habe ich ja dann auch noch Ferien", stellte ich fest, nickte, um das ganze noch ein wenig zu unterstreichen und rückte dann nochmals ein wenig auf, um nun meine Arme um den muskulösen Oberkörper zu schlingen. Ich hatte doch auch nicht vor, ihn gar nicht mehr zu sehen und auch wenn ich Schule hatte, brauchte ich ihn bei mir, aber letzteres war mir nun mal eben auch verdammt wichtig und... dachte er da nicht auch mal an seinen eigenen Nutzen?? Scheinbar nicht. "Außerdem, Nate, wenn ich dann mit der Schule und dem Studium fertig bin, dann bin ich auch alt genug, dass ich ausziehen kann und dann haben wir doch auch noch ganz viel Zeit füreinander und Geld, mit dem wir uns förmlich tot schmeißen können!", versuchte ich die Stimmung ein wenig zu heben, ihm gleichzeitig aber auch klar zu machen, was das Ganze auch ihm bringt. Und ich war mir sicher, dass das nicht mal gelogen war... So ein Job, wenn man dann einen fand, wurde definitiv nicht schlecht bezahlt. War einfach so.
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Nate Ja, da mochte sie vielleicht wirklich Recht haben. Es wäre definitiv ein Pluspunkt, wenn wir - beziehungsweise eben sie und sie würde mich teilweise daran teilhaben lassen - nicht jeden Cent bei Seite legen mussten, um uns mal etwas leisten zu können, sondern stattdessen eben wirklich mehr zur Verfügung hatten. Und auch mal etwas gönnen konnten, wenn uns gerade danach war. Den Frust auch mal am Geld auslassen. Aber ich war - wie man ja ganz gut sehen konnte - eigentlich jemand, den das nicht weiter kratzte. Sicher, es wäre irgendwo mal ganz angenehm, aber ich kam auch ohne viel Schotter bestens zurecht und ich brauchte es einfach nicht zwingend. Außerdem war es nunmal so, dass das Geld ihr dann nicht nur einfach so zugeflogen kam, weil sie ein Studium abgeschlossen und ihr Wissen unter Beweis gestellt hatte. Nein, sie würde nur Geld bekommen, wenn sie auch jeden Arbeitstag stundenlang dafür ackerte und schließlich abends völlig kaputt und erledigt nach Hause kam. Für mich war das einfach nichts... dieses jeden Tag von früh morgens bis spät abends arbeiten, das funktionierte nicht. Ich war jemand, der einfach sehr viel Zeit für sich selbst brauchte. Da verzichtete ich lieber auf das Geld und widmete mich meinen Zeichnungen. "Ja, solange du noch Schule hast, hast du zwischendurch Ferien... und was ist danach? Vielleicht zwei, drei Mal im Jahr zwei Wochen Urlaub und ansonsten darfst du fünf oder sechs Tage die Woche bis zur Unkenntlichkeit arbeiten. Wenn du dann auch wieder 'ne eigene Wohnung hast sehen wir uns kaum noch, ich seh's kommen." grummelte ich weiter vor mich hin, seufzte dann einmal leise auf, als sie sich an mich kuschelte. Ich zog erst noch einmal an der Zigarette, bevor ich zögernd meinen Arm um ihren zierlichen Körper legte. Ich glaube, sie konnte mir wirklich sagen was sie wollte und mir noch so viele Vorteile davon aufzeigen - ich würde es weiterhin scheiße finden, punkt.
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Hannah Nun langte es aber echt... Genervt löste ich mich von Nate. Er legte sich die Sachen gerade allesamt so zurecht, als wäre es die größte Schande, dass ich wieder zur Schule gehen würde. Wenn er an der einen Stelle einsah, dass es einen Vorteil war, suchte er sich schnell wieder einen Nachteil - einfach nur, damit es ihm passte. Er gönnte es mir einfach nicht, dass ich mein Leben auf die Reihe kam, so fühlte sich das gerade an! Schnaubend wich ich noch ein Stück zurück, um meine Beine vom Sofa zu schieben, aufzustehen und wütend die Hände in die Hüften zu stützen. "Weißt du was, Nate? Ich glaube so langsam, du willst einfach nicht, dass ich mal was im Leben erreiche." Es tat mir ja unglaublich Leid, das so direkt zu sagen, aber ich war gerade so unglaublich sauer auf ihn, dass das jetzt einfach mal raus musste. "Mir passt die ganze Situation hier mit dem Jugendamt und alles auch nicht und mir wäre es auch lieber, wenn ich wieder bei dir wohnen würde, aber sieh das Ganze doch einfach mal realistisch. Es geht einfach nicht anders, verdammt noch mal und ich kann nicht mehr machen, als das Beste aus dieser Situation. Sorry, aber da muss ich auch mal egoistisch sein - brauch dir ja nicht zu sagen, von wem ich das habe!" Ich machte eine kurze Pause, musste erst mal Luft holen. Dann holte ich zum finalen Schlag aus... das aber eher unbeabsichtigt. "So oder so werde ich früher oder später arbeiten gehen, wenn ich nicht auch Drogen ticken gehn' will...", stellte ich kopfschüttelnd mit und brauchte dann eine Weile um zu realisieren, was ich da gerade gesagt hatte. Nicht so schlimm, wenn Jake nicht dabei gewesen wäre, aber das war jetzt definitiv... scheiße. Um das zu symbolisieren, schloss ich die Augen und fuhr mir mit der Hand an die Stirn, wischte mir über das Gesicht. "Scheiße...", murmelte ich und ... man, würde ich gerade am liebsten irgendwo gegen treten.
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Jake Na jetzt gings aber los hier... wenigstens schrie Hannah zur Abwechslung mal nicht in meine Richtung, sondern motzte stattdessen ihren ach so heiß geliebten besten Freund an, von dem ich wirklich nicht wusste, ob er nicht heimlich mehr für sie war. So oder so gab es aber jetzt Krach in deren Paradies und ich war ein kleines bisschen schadenfroh was das anging, hätte nicht leugnen wollen dass mir das ein Stück weit gefiel. Ich meine ja klar, als Sozialarbeiter sollte ich eigentlich eine immer sachliche und neutrale Person sein, aber hier war ich Zuhause und da war das alles anders. Privat war ich definitiv jemand anders als auf der Arbeit, zumindest teilweise. Hier brauchte ich meinen Charakter nicht zurück stellen, sondern konnte ihn offen nach außen tragen, ohne dass mir dafür irgendwelche Sanktionen drohten. Ich wurde erst wirklich hellhörig, als mein Pflegekind Drogen erwähnte. Na das war ja ganz klasse, damit verdiente der werte Herr also seine Kohle. Unehrlicher und illegaler gings ja wirklich fast nicht und auch, wenn ich schon etwas in dieser Richtung vermutet hatte, war ich gewissermaßen ein kleines bisschen geschockt. Das war also sein Beruf... Bevor ich allerdings dazu kam irgendwas dazu zu sagen, wetterte der Drogendealer los.
Nate Kam sie mir jetzt ernsthaft damit, dass ich ja nur ein einfacher, nichtsnutziger Drogendealer war?! Ich hatte mich vor ihren Worten ja wirklich zur Ruhe besinnen wollen, aber jetzt? Ne, jetzt sah ich wieder vollkommen rot, da verstand ich sie ehrlich nicht. Es war ihr immer genug gewesen, Hauptsache eben ich holte irgendwie Geld ran, mit dem wir leben konnten. Und jetzt hielt sie mir das auf einmal so vor, als wäre es ein schweres Verbrechen? Klar, im Grunde genommen war es das, ich vertickte nicht grade wenig und auch an Minderjährige, aber das war nicht der Punkt. Es schien so, als wäre es ihr von jetzt auf gleich nicht mehr gut genug. Nur, weil dieser Spast von Schnösel ihr vor die Nase hielt, dass er sie zu einem Studium bringen konnte! Ich meine... ARGH! "Ist das jetzt grade dein fucking Ernst?!" knurrte ich ihr lautstark entgegen, nachdem ich aufgestanden war, mich zu meiner vollen Größe aufgebaut hatte und ihr bedrohlich nahe kam. Ne, also jetzt war Schicht im Schacht. Wenn sie mir auf dieser Schiene kam, brauchte sie sich gar nicht mehr bei mir melden oder blicken lassen. Jacob war inzwischen auch aufgestanden, machte Anstalten mich am Oberarm von ihr wegzuziehen. Ich schlug seinen Arm weg, funkelte ihn an. "Halt dich da raus!" war alles, was ich gerade für ihn übrig hatte. Er brauchte keine Angst haben, dass ich Hannah womöglich schlagen würde oder dergleichen - da zog ich dann doch eine Grenze, aber ich wurde gut und gerne mal laut. "Du hast dich NIE darüber beschwert, was ich mache und wie ich Geld ranhole... dass du so undankbar dafür bist, dass ich dich bei mir aufgenommen hab', hätt ich echt nicht gedacht. Da ist man mal nicht egoistisch, teilt seine Kohle und es ist auch falsch. Ganz ehrlich, du kannst mich mal!"
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Hannah Mir war klar gewesen, dass das Ganze hier jetzt nicht ohne Konsequenzen enden würde, aber ich musste ehrlich sagen, dass ich doch ein wenig geschockt war, als Nate sich so bedrohend vor mir aufbaute. Natürlich wusste ich, dass er es sich niemals herausnehmen würde, mich zu schlagen oder dergleichen, aber es war eben nicht zu leugnen, dass er schon ein ziemlicher Schrank war und doch echt gefährlich ausschauen konnte, wenn er das wollte. Dementsprechend verstört blickte ich auch erst mal drein. Nachdem ich mir aber wieder darüber im Klaren war, dass er mir nichts antun würde, schnaubte ich abfällig, verschränkte meine Arme vor der Brust und blickte ihn ebenso wütend an. Jake ignorierte ich für den Moment wieder vollkommen, konnte mich nur dem 'Halt dich daraus' von meinem besten Freund anschließen. Nate war wieder drauf und dran, sich wieder Dinge zurecht zu legen. Ahh. "Ich habe gerade nicht mal ansatzweise gesagt, dass es mich stört, wie du Geld ran gebracht hast! Habs nicht mit einem Wort erwähnt!" Erst jetzt wurde mir der Schluss seines Anschisses bewusst, ließen Tränen in mir hochkochen. Ich war ihm immer unglaublich dankbar dafür gewesen, dass er mich bei sich aufgenommen hat und das sollte er eigentlich wissen. Schade, dass es ihm wohl gar nicht aufgefallen ist. Unfähig, in diesem Moment zu sprechen, wollte ich ihm schlichtweg eine Klatschen, drehte mich stattdessen aber einfach zur Seite, um meine Tränen mehr oder minder zu verbergen. Das war nun wirklich nicht fair gewesen. Mit Sicherheit war es das von mir auch nicht gewesen, aber nur weil ich wirklich etwas besseres, als den letzten Ausweg nehmen wollte? Ich verstand ja nun, dass er echt nicht davon begeistert war, aber das er mir auf diese Tour kam, nur weil er was in den falschen Hals bekommen hatte, war auch nicht so das Wahre - war ihm hoffentlich auch bewusst. "Hör endlich auf, dir die Worte so hinzudrehen, wie es dir in den Kram passt... du weißt, wie verdammt dankbar ich dir war... wenn du das nicht einsehen willst, bitte, ich halte dich nicht auf - verschwinde!", war das letzte, was ich schluchzend heraus brachte, ehe mir die Stimme wieder versagte. Jop, wenn er so dachte, dann sollte er gehen. Aber sowas von.
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Nate Ich drehte hier gar nichts, ich sprach lediglich das aus, was Madame eigentlich dachte! Ich konnte es echt nicht fassen, dass sie dachte, ich würde ihr sowas nicht gönnen. Das stimmte überhaupt nicht. Mir passten lediglich die Veränderungen, die das mit sich brachte, so absolut überhaupt nicht in den Kram. Ich war allgemein jemand, der mit starken Lebensumstellungen nicht so gut klar kam.. sowas hatte ich immer lieber gern Stück für Stück, damit ich mich auch langsam daran gewöhnen konnte. Ich merkte schon jetzt, wie es mir auf den Magen schlug, dass mir Hannah von jetzt auf gleich weggenommen worden war. Noch viel weniger gut gefiel es mir, dass sie sich neuerdings mit dem Arsch von Sozialbeamten so einig zu seien schien. Ich wollte vieles von dem, was hier gerade eben passierte, nicht wahrhaben - dass sie jetzt zu weinen anfing eigentlich auch nicht. Ich wollte nicht der Grund dafür sein, dass sie jetzt heulen musste, aber mein Gott, manchmal ging es offenbar einfach nicht anders und wenn sie dachte, dass sie mich damit jetzt weich kriegen würde, dann hatte sie sich aber geschnitten. Hannah lag mir wirklich am Herzen, ich liebte sie auf freundschaftliche Art und Weise und wollte sie eigentlich nicht missen, aber in diesem Moment? Ne, da konnte sie von mir aus wirklich bleiben wo der Pfeffer wächst. "Mit dem größten Vergnügen!" war alles, was ich ihr noch an den Kopf schmissen, bevor ich ihr noch einen beinahe schon verhassten Blick zuwarf. Dann machte ich Kehrt, ging energischen Schrittes in den Flur und schnurstracks aus der Wohnung - die Tür knallte ich nicht gerade sachte hinter mir zu. Ne, für heute hatte ich jetzt echt genug. Den Wodka rausholen und bei lauter Musik in meinen Zeichnungen versinken war das einzige, was jetzt noch auf dem Tagesplan stand.
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Hannah Jaja, er konnte sich sein Vergnügen sonst wohin schieben und endlich abziehen. Tat er dann ja auch und für den Moment schien es mir deutlich besser zu gehen, als während dem Wortgefecht, aber ich wusste, dass das nicht lange anhalten würde. Schon bald würde ich Nate wieder vermissen und... nein... nein, ich würde nicht angekrochen kommen, aber ich würde ihn wieder bei mir haben wollen, insofern er bereit war, sich für sein Auftreten zu entschuldigen. Ich sah nämlich keinen Fehler meinerseits. Und demnach würde ich mich auch für nichts entschuldigen. Ich hatte lediglich die Wahrheit gesagt und wenn er der Meinung war, das dies falsch war, dann hatte er Pech, sollte er sich weiter irgendwelche Sachen zusammen spinnen. Ich hatte schlichtweg gesagt, beziehungsweise zu Verstehen gegeben, dass es besser war, einen legalen Job mit legalem Einkommen zu haben, als irgendwas Illegales zu schieben. Dass ihm schlicht und ergreifend einfach die Umstände nicht passten, das konnte ich ja nicht wissen. Ich war der Meinung, dass ich wieder zur Schule gehen würde, wäre das eigentliche Problem. Man konnte sich ja auch mal irren. Aber ta da, man sah, was aus so einem Missverständnis werden konnte. Er stürmte sauer davon und ich glich einem Trauerkloß. Jap. Genau so sah ich aus. Verheult hatte ich mich wieder auf das Sofa fallen lassen, das Ganze noch mal Revue passieren lassen. Ich hatte nichts Unrechtes getan, ihn in keinster Weise absichtlich verletzen oder kränken - oder eben sauer machen - wollen, ich hatte außerdem auch keine Ahnung, wie das alles so aus dem Ruder hatte laufen können, es hatte doch so gut angefangen. Aber gut, da trafen wir beiden sturen Dickköpfe wohl wieder aufeinander. Jeder hatte seine eigene Meinung und der andere drehte und wendete sich alles so, wie er es brauchte. Bla bla bla.
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Jake Meine arme Wohnungstür. Ehrlich gesagt hatte ich absolut nicht gedacht, dass die erste Wiedervereinigung der beiden dermaßen enden würde. Hannah hatte sich doch so auf ihn gefreut.. und er doch sicherlich eigentlich auch auf sie, immerhin hatten mir die beiden oft genug deutlich gemacht, wie sehr sie sich doch brauchten und dass sie ohne den jeweils anderen nicht mehr konnten. Viel hatte ich davon gerade eben ja wirklich nicht zu sehen bekommen.. und auch bevor ich die junge Frau zu mir genommen hatte, schienen einmal ordentlich die Fetzen geflogen zu sein. Vielleicht hatten sie momentan einfach so eine kleine Krise, die noch nicht vorbei war und noch ein wenig andauern würde. Sowas kannten wir ja alle, dass es mal so eine längere Phase gab, in der man sich am liebsten gegenseitig an die Kehle sprang... zumindest kannte man sowas aus festen Beziehungen, aber Freundschaften konnten sowas mit Sicherheit auch erleben. Nur trennten sich die Wege dadurch dann meistens einfach, weil man sich gegenseitig nicht soo wichtig war, dass man nicht aufeinander verzichten konnte. Ich glaube bei diesen beiden hier war das anders. Sie schienen schon sehr aneinander zu hängen, waren aber gleichzeitig unfassbar stur. Ich legte meine Hand vorsichtig, fast schon zaghaft auf Hannahs Schulter und strich sacht darüber, den Blick stetig auf sie gerichtet. "Er wird sich schon wieder einkriegen.." murmelte ich ihr zu, wollte sie dann doch irgendwo nicht weinend hier herumsitzen sehen. Klar, uns beide verband nun wirklich nicht besonders viel und vielleicht konnte sie auf solche Worte und Berührungen meinerseits auch gut verzichten, aber es war ja wirklich so, dass ich einfach nur ihr Bestes wollte. Ihr bester Freund war da wohl anders als ich, eher der Egoist. Ich war bereit in Hannah zu investieren - denn alles würde das Jugendamt nicht übernehmen, da war ich sicher - insofern sie auch wirklich bereit war, dafür zu lernen und zu arbeiten.
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Hannah Ich war im ersten Moment so damit beschäftigt, mir die Tränen von den Wangen zu wischen, dass ich Jake' Hand auf meiner Schulter erst relativ spät merkte. Und ob man das nun glauben wollte, oder nicht, war ich gerade froh, dass ich wenigstens nicht ganz alleine war und damit zu kämpfen hatte. Streit mit Nate machte mich immer schrecklich fertig und gerade dann, wenn einer von uns beiden verschwindet. Da könnte ich jedes Mal Sturzbäche heulen, auch wenn ich mich im Recht sah. So wie eben jetzt. Es ging mir einfach darum, dass Nate mir durch die Blume gesagt hatte, dass er der Meinung war, ich wäre ihm nie dankbar dafür gewesen, dass er mich bei sich hatte wohnen lassen... natürlich war ich das gewesen! Gut, vielleicht war ich mir manchmal einfach zu fein gewesen, ihm das auch wirklich zu zeigen, aber verdammt - er kannte mich doch wohl gut genug um das zu wissen und kleine Gesten meinerseits, die als Dank fugierten, auch als solche zu erkennen. Scheinbar hatte ich mich da wohl ganz gewaltig getäuscht und das schien mir gerade zum Verhängnis geworden sein. Musste ich in der Zukunft eben wirklich mal über meinen Schatten springen, dass er mir sowas nie wieder vorhalten konnte. Für den Augenblick brachten mir diese Gedanken aber überhaupt nichts. Es brachte mir Nate nicht mit einem schuldbewussten Lächeln und einer Entschuldigung wieder und... ach, scheiß doch auf die Entschuldigung, ich wollte jetzt schon einfach nur meinen gut gelaunten, chaotischen besten Freund wieder. Ja, und dieser Gedanke brachte mich dazu, erst mal eine ganze Ecke lauter zu heulen und mich so zu drehen, dass ich meinen Kopf vorsichtig an Jake' Schulter lehnen konnte. "Ich hoffe es...", flüsterte ich zwischen den Schluchzern und schloss dann meine Augen um gegen den nahenden Kopfschmerz anzustinken. Nein, den wollte ich jetzt nicht auch noch haben. "Er ist einfach so unglaublich uneinsichtig!", fügte ich hinzu, als ich mich ein kleines bisschen beruhigt hatte, mich auch schon wieder von meinem Betreuer löste. Das war einfach sein Gebiet - Nates Gebiet. Seine Fehler einfach nicht einzusehen...
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