Jake Und auf einmal war Madame total kleinlaut, machte nicht mehr auf sich aufmerksam als nötig war. Na das war ja eine ganze neue Seite, die sie da von sich zeigte, aber diese hier gefiel mir wesentlich besser als die andere, die Gründe dafür dürften wohl auch naheliegend sein. So wie es jetzt war stand nämlich gänzlich außer Frage, wer hier die Oberhand, wer das Sagen hatte. Ganz ohne Zweifel ich und so gehörte sich das auch. War Zeit geworden, dass sie Einsicht zeigte. Nunja, bekanntlich aber immer besser spät als nie. Ihre Aussage verwirrte mich im ersten Moment doch so ein klein wenig, weil ich nicht wusste wie genau sie das meinte, aber sie fügte dann ja noch ein paar Worte hinzu, die das Ganze erklärten. Ich seufzte daraufhin erstmal nur leise, sah sie dann an. "Dir wird vorerst aber nichts anderes übrig bleiben, Hannah. Ich hatte das auch nicht so geplant, aber es ist jetzt wie's ist und ich werde dich nur wegen diesem kleinen Zwischenfall jetzt auch sicher nicht wieder zu Natanael bringen. Du wirst dich schneller dran gewöhnen als du jetzt denkst, es ist ja nur für'n paar Tage." sagte ich recht ruhig, hatte meinen Ärger über die Situation einfach runtergeschluckt. Jaha, das dachte ich jetzt zumindest noch, dass sie hier wirklich nur sehr kurzfristig wohnte. Dass sie länger hier unterkommen müssen würde, als mir recht war, davon hatte ich jetzt natürlich noch keinen Schimmer. Aber ich war eigentlich schon recht überzeigt davon, dass sie sich hier halbwegs einleben würde und eben auch die Vorzüge erkennen würde, die ein solches Leben bot - denn mehr Geld konnte man eigentlich immer gleichsetzen mit mehr Freiheiten und Möglichkeiten.
Deeper than deep, I'm constantly blinded. There's no place I can hide. #HuntedByLove
Hannah Ich verzog nachdenklich das Gesicht, schüttelte den Kopf und betrat dann das Zimmer, sah mich noch einmal genauer um. Die Möbel waren alle recht hell gehalten, das Bett ein einfaches, aber dennoch wirkte es irgendwie... Platz einnehmend. Im Grunde genommen konnte man das hier wirklich mit einem Heim Zimmer gleich setzen. Es kam womöglich daher, dass hier schlichtweg nichts Persönliches von mir war, was irgendwie auch nur ansatzweise darauf hindeutete, dass hier jemand wohnte. War auch nahe liegend, dass dieses Zimmer hier eigentlich ein Gästezimmer darstellen, nicht auf längeren Besuch eingestellt. "Warum denn nicht? Mir ging es doch gut und mir hat es nie an was gefehlt", wisperte ich kaum hörbar, merkte schon wieder die Tränen in meinen Augen drücken und beschloss, nachher oder aller spätestens Morgen, wenn ich mich wieder gefangen hatte, anzurufen. Wir mussten definitiv reden und mich hier irgendwie raus holen. Also auch wenn ich ihm das jetzt nicht so an den Kopf warf, aber ich würde hier sicherlich nicht viel mehr machen, als bei Nate und das war ein Fakt. Wenn ich feiern gehen wollte, dann würde ich irgendwie feiern gehen... wenn ich nicht zur Schule gehen wollte, dann würde ich das auch nicht tun. Viel weiter, als in den Knast, konnte ich ohnehin nicht sinken und was hatte ich schon zu verlieren? Soweit ich das beurteilen konnte, war das mit Nate ja wirklich Geschichte, es sei denn, wir änderten uns beide um 720° - haha. Aber das war wohl wirklich... na ja. Wir kannten uns beide ja. Zögerlich ließ ich mich auf das Bett fallen, sah dann zu meinem momentanen Gastgeber nach oben. "Außerdem kann ich woanders immer so schlecht schlafen", fügte ich dem Ganzen noch hinzu und drückte dabei die Matratze unter meiner Rechten nach unten. Ein wenig zu weich für meinen Geschmack. Da bekam ich doch mit Sicherheit Rückenschmerzen. Na und dann konnte er sich ja mal auf was einstellen. Er hatte mich ja noch gar nicht als richtiges Biest kennen gelernt - ha!
It's just porn and it wont go away, wherever you turn you find porn everyday.
Jake Na da hatten wir zumindest eine einzige Sache gemeinsam - ich konnte nicht in fremden Betten schlafen und sie konnte das ebenso wenig. Waren hierfür nun wirklich keine rosigen Aussichten, aber sie würde sich eben für die paar Tage an dieses Bett gewöhnen müssen, da blieb ihr nunmal nichts anderes übrig und da konnte sie auch sagen, was sie wollte. "Du weißt so gut wie ich, dass es darum nicht geht. Ich vertrete nunmal die Gesetze und Vorschriften, da spielt gute Moral leider kaum eine Rolle und da wirst du jetzt auch nichts dran rütteln können. Also tu mir den Gefallen und versuch wenigstens es so zu akzeptieren, wie es jetz' ist. Ich hatte nen langen, anstrengenden Arbeitstag und es ist glaube ich für uns beide angenehmer, wenn du einfach... naja, die neuen Umstände ausprobierst, ohne noch viel daran rumzumeckern." Mein Tonfall war weiterhin nicht aufbrausend oder dergleichen, einfach nur ruhig, sachlich, eben ganz der Lage entsprechend. Ich fuhr mir kurz mit der Hand übers Gesicht, bevor ich langsam Richtung Küche ging. Ich wollte jetzt was essen, hatte ich seit dem Frühstück nicht mehr und mir knurrte der Magen. Fakt war allerdings, dass ich Hannah nicht ewig so hier bei mir rumlaufen lassen würde - ich hoffte also inständig für sie, dass sie auch ein paar 'bessere' Klamotten besaß. Ich wollte nun wirklich nicht, dass sich die Nachbarn hier wegen ihr über mich das Maul zerrissen, Gerüchte verbreiteten sich ja leider sehr schnell. War aber sowieso fragwürdig, was die alle denken würden, wenn sie Hannah hier bei mir sahen... Gott, das hatte ich jetzt wieder von meinem Job. Gute Bezahlung hin oder her, gerade eben würde ich gerne gegen was anderes tauschen. Allerdings fand ich die Aussichten auf Bacon und Rührei jetzt so gut, dass das beinahe in den Hintergrund rutschte.
Deeper than deep, I'm constantly blinded. There's no place I can hide. #HuntedByLove
Hannah Die neuen Umstände ausprobieren? Durfte ich mal lachen? Mit einem leichten Kopfschüttelnd wimmelte ich ab und verschränkte dann meine Arme vor der Brust. Ich würde mich ganz sicher nicht dran gewöhnen... an alles, was hier war. Das war einfach nicht meine Welt und ich wollte mich auch nicht dran gewöhnen, einfach weil sich nicht jeder so einen Luxus leisten konnte und weil ich sowieso stinkfaul war, würde ich so etwas nur einmal auskosten dürften und dann ließ ich es doch lieber komplett bleiben. Möchte das gar nicht erleben, wie schön das Leben doch sein kann... ich wollte wieder zu Natanael, in die Wohnung zurück, mein Leben weiter leben. Irgendwann hätten wir es doch auch ohne Hilfe geschafft - oder auch nicht -, aber jetzt hatte Jake mich komplett aus meinem damaligen Leben gerissen und scherte sich dann nicht mal mehr wirklich um die Bedürfnisse, die ich hatte. Klasse Sozi, ehrlich. Als er sich aus meinem künftigen Zimmer zurück zog, sah ich ihm nur böse hinterher, grummelte dann unwirsches Zeug in mich hinein, dann stand ich ja doch auf und trat an meine Taschen, um diese so nacheinander auszuräumen. Erst mal legte ich alles auf dem Boden aus, ich kannte ja Nate. Das Zusammenlegen war nicht gerade sein Stärke, aber tiefe Falten wollte ich nun auch nicht unbedingt haben. Bügeln würde ich nämlich nicht. Nachdem ich das so alles ausgeräumt, zusammengelegt und in den kleinen Schrank geräumt hatte, spürte auch ich so langsam den Hungern aufsteigen. Seufz. Also ab in die Küche..
It's just porn and it wont go away, wherever you turn you find porn everyday.
Jake Ich war ja schon allein darüber froh, dass sie mir nicht sofort nach dackelte, um etwas zu erwidern. Ich war es einfach gewohnt hier allein zu hausen und für mich war es eine ziemliche Umstellung, dass ich jetzt auch noch ausgerechnet eins meiner Sorgenkinder hier aufnehmen musste. Leben musste ich damit jetzt dennoch genauso wie Hannah, da führte erstmal kein Weg dran vorbei. Sie war wohl erstmal noch mit auspacken beschäftigt oder was auch immer, blieb jedenfalls noch ein paar Minuten länger in dem Zimmer, das vorerst als ihres zu betiteln war. Ich war mir leider fast sicher, dass sie, sobald sie sich hier etwas wohler und eingelebter fühlte, auch wieder eine größere Klappe und weniger Respekt haben würde. Sicher, es war auch gut möglich, dass sie einfach akzeptierte, dass das hier mein Territorium war und ich hier das Sagen hatte, aber so schätzte ich sie eigentlich nicht ein. Früher oder später würde sie den Mund wohl wieder mehr aufmachen, als mir selber lieb war. Hannah kam wenig später in die Küche und ich fragte einfach mal nicht nach, sondern kochte ihr noch was mit. Ursprünglich hatte ich wirklich nur mich selbst eingeplant gehabt... ich musste mich echt erst dran gewöhnen, nicht nur für mich selber sorgen zu müssen. "Ich denke jetzt mal nicht, dass du Vegetarierin bist..?" fragte ich eher beiläufig, schmiss aber auch direkt Bacon für sie mit in die Pfanne. Selbst, wenn sie das nicht essen wollte - war mehr für mich da, ich liebte das Zeug.
Deeper than deep, I'm constantly blinded. There's no place I can hide. #HuntedByLove