Brooke
Die folgende Woche ging doch erschreckend schnell vorbei - auch wenn sie so langweilig war. Selbstverständlich wurde die 'junge' Frau kein einziges Mal von irgendwem besucht, wer sollte schon kommen? Sie hatte niemandem gesagt, dass sie hier war. Und diejenigen, die es trotzdem wussten, würden höchstens herkommen um sie zu töten.
Nick war wohl, zusammen mit ein paar wenigen anderen Polizisten, ihre einzige Unterhaltung. Und die kamen irgendwann auch nur noch fürs Essen. Das sie selbstverständlich nicht ass. Anfangs hatte sie es noch das Klo runter gespült oder es so zurecht gelegt, das es aussah, als hätte sie was gegessen. Mittlerweile hatte sie solche Spielchen aufgegeben, schliesslich wurde hier eh alles überwacht. Jeder sah, was sie mit dem Essen tat. Sollten die doch denken, sie wäre in einem Hungerstreik. War sie ja durch ihren Aufenthalt hier auch, wobei Streik wohl nicht zutraf. Es geschah schliesslich nichts, wenn sie möglichst lange nichts ass. Abgesehen davon, das sie starb, aber das hatten wir schon.
Mit Nick selber, kam Brooke ihrer Meinung nach nicht wirklich weiter. Vielleicht, weil er misstrauisch war, vielleicht, weil er sich kaum mehr Zeit für sie nahm, jedenfalls beschlich sie irgendwann das bedrückende Gefühl, das der Ausflug zu ihr nach Hause das Äusserste gewesen war, was er tun wollte und würde. Entweder, dieser Vampirkram zeigte bei ihm nicht die entsprechende Wirkung, oder er verbarg es ganz schön gut. Oder sie setzte es zu wenig ein. Aber sie könnte ja schlecht mit ihm Flirten oder so, wenn A: überall Kameras waren und das B: ihn wohl eher allarmieren als anziehen würde. Zudem hatte er wie erwähnt kaum Zeit.
Und dann kam auch schon der Samstag, auf den sie nun wirklich nicht hingelebt hatte. Mittlerweile war sie auch wieder ganz schön hungrig, immerhin lag ihr kleiner Ausflug schon sechs Tage zurück. Jedenfalls war ihre Stimmung wieder sehr tief gesunken und sie drohte andauernd, gleich in Tränen auszubrechen.
So wohl auch jetzt, wo sie gerade noch vorne im Gerichtssaal sass und wartete, bis sie endlich zurück in die Zelle könnte. Die Verhandlungen waren für heute schon durch und hatten Brooke nur noch mehr fertig gemacht. Bis jetzt war zwar kein Geständnis über ihre Lippen gekrochen, aber sie hatte immer mehr das Gefühl, dass man sowas hier auch gar nicht brauchte. Zwei der Morde waren offensichtlich so klar ihr zu zu schreiben, dass sie erstmal einen Gegenbeweis finen sollte und das tat sie nicht. Für sie war sowieso klar, wohin diese Verfahren führen würden. Wenn kein Wunder geschah bis dahin.

Cool xD Arbeitest du denn immernoch? Ich dachte, das wäre nur ne Woche xD
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Brooke
Als das Urteil schliesslich ausgesprochen wurde, schaltete das Gehirn der Vampirin wohl erstmal auf Standby-Modus. Klar denken war auf jeden Fall nichts mehr und die Blicke, die ihr zugeworfen wurden, erkannte sie kaum noch. Sie wollten doch eh nur, dass sie sich noch schlechter fühlte. Das sie die ganzen Jahre in dem Gefängnis schmorren und darüber nachdenken konnte, wie sie je solche Schändeltaten hatte begehen können. Aber sie verstanden es einfach alle nicht. Würde ihr Leben vom Blute anderer Menschen abhängen - wie viele von ihren Verurteilern würden lieber sterben als das Leben anderer zu nehmen? Um sich selber ein ewiges Leben zu gewähren? War das nicht eine logische Handlung, die man vollzog, wenn man in solcher Not steckte? Klar, es gab immer noch Tiere. Aber diejenigen, die es bei Menschen als grausam und widerwärtig ansahen, würden es bei Tieren wohl nicht weniger schlimm finden. Mit den Jahren hatte sie ja auch grösstenteils mit dem Töten, dem vollkommenen Austrinken aufgehört. Wenn irgend möglich, trank sie nur so viel von einzelnen Menschen, dass der es in jedem Fall überleben konnte. Aber Menschen wussten nicht, wie schwer es war, mitten in einem Blutrausch einfach zu stoppen, abzubrechen. Und wenn man sehr durstig oder noch nicht alt genug war, um sich so unter Kontrolle zu halten, war das nunmal sehr schwierig. Wie an ihrem Beispiel wohl bestens zu erkennen.
Als sie also schliesslich wenigstens den verhängnissvollen Saal - endlich - verlassen konnte, hielt sie den Blick weitgehend gesenkt, während sie Nick wohl beinahe nach draussen zog. Einfach nur weg. Sah sie halt schwach aus, war sie ja offensichtlich auch. Sie wollte einfach nicht weiter darüber nachdenken müssen, wer sie hier jetzt in welchem Grad und am meisten hasste. Sie hatte sich ja nie einen grossen Kopf darüber gemacht, was andere von ihr hielten, aber wenn sie gewissermassen über ihr Leben entscheiden konnten... Fand sie das ja schon alles andere als toll.
Als sie erstmal das Gebäude verlassen hatten, folgte dann wohl eher das Gegenteil und sie schien nächstens stehen bleiben zu wollen. Im Auto fühlte sie sich dann auch richtig panisch, schaute nervös von einer Scheibe zur anderen und rieb sich unruhig die Hände. Ob ihm klar war, was er hier tat? Also Nick? Er tat, als ob ihm das alles egal war. Weiter nach dem Prinzip, entweder sie hatte bei ihm vollkommen versagt oder er tarnte seine Gefühle und Gedanken mit diesem tauben, ausdruckslosen Gesicht, dem es am Arsch vorbei zu gehen schien, was hier passierte. Vielleicht sollte sie jetzt einfach noch einmal alles aufs Spiel setzen. Was hatte sie bei ihm denn noch zu verlieren? Was gab es für Gründe, es nicht noch einmal zu versuchen? Sie kam ins Gefängnis, sie würde sterben, wollte sie dann nicht wenigstens sagen können, sie hätte versucht ihr Leben zu retten? Ihr Geheimnis zu wahren? Doch, eigentlich schon. "Nick...", es war wohl eines der ersten Male, das sie ihn bei seinem Vornamen ansprach, fiel ihr gerade auf. Und es fühlte sich ungewöhnlich an. "Ich hab Angst...", eröffnete sie erst einmal leise. Wurde das Auto abgehört? Ach, das war die falsche Frage. Spielte das denn eine Rolle, wäre wohl die Richtige. Und nein, tat es nicht, wäre die Antwort. "Ich will nicht sterben, doch nicht mit 25! Kannst.. Kannst du nichts dagegen tun? Bitte, ich werd versuchen, keine Menschen mehr zu töten, keine mehr zu verletzen, ich wer versuchen, mich zu ändern, so weit es irgendwie geht! Aber ich.. Ich will dafür nicht sterben müssen, das ist es doch nicht wert...", sie würde ihm ja sagen, was es mit all dem auf sich hatte. Nur zu gern würde sie das tun. Aber er würde nicht schweigen, Brooke konnte und durfte ihm nicht glauben, das er schweigen würde, auch, wenn er das sagen könnte. Ach mann... Wobei, ihr kam gerade ein ganz anderer Gedanke. Wenn sie es ihm erzählte, bestand immernoch die Chance, dass sie schweigen würde. Wenn sie im Gefängnis aufgrund ihres Hungers ein Blutbad anrichten würde, würde es die ganze Welt erfahren. Somit war die Information eigentlich - egal wie geheim sie war, egal wie viele Regeln sie brach - viel eher an diesen einen Mann hier zu überbringen..

Achso, ich wusste nicht, das das dann gleich beginnt^^ Hachja der Steffen :3^^
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Brooke
War ja klar, dass das kommen musste. Und doch, er konnte was dagegen machen..! Genaugenommen war er der Einzige, der überhaupt was dagegen tun konnte. Naja, ausser ihr. Sie konnte theoretisch hier und jetzt aus dem Auto springen, sie könnte die Handbremse ziehen, sie könnte davonlaufen.. Aber egal was von all dem sie tat, es brachte sie letztendlich nicht weiter. Dann würde sie ganz einfach in wenigen Wochen wieder hier sitzen, mit sehr viel mehr Aufpasserchen. Und einer ganz grossen Medienstory am Hals - wenn sie es überhaupt bis dahin überleben würde. "Und wenn ich abhaue, ohne das du was bemerkt hast, was ist dann? Wenn du mich rauslässt, und irgendeine Geschichte erfindest, wieso ich weg bin, was dann? Sie müssen es nie erfahren, ich geh nach Europa, Asien, was auch immer, sie werden es nie merken, keiner kann dich dafür verantwortlich machen! Du bist alleine mit mir theoretisch könntest du überfallen werden, theoretisch könnte ich dich beim Fahren bewusstlos schlagen, theoretisch könnte so vieles passieren!", ihre Stimme klang dringlich und dennoch extrem weinerlich. Sie schaffte es auch nur noch knapp, die aufkommenden Tränen der Verzweiflung weiter zu unterdrücken. Ja ihre Gefühle waren schon seit eh und je eine eigene Macht gewesen, die sich gerne mal gegen sie auflehnten und sich selbstständig zeigten. Und ja, ihr war klar, das die Idee wahrscheinlich dumm war, aber es war die einzige Möglichkeit, die ihr eingefallen war und die ihn nicht seinen Job kostete. An dem er ja offensichtlich sehr zu hängen schien.
Brooke hatte keine Ahnung, wie weit es war bis zum Stadtgefängnis. Sie hatte sich nie mit Gefängnissen auseinandergesetzt - ganz einfach weil sie für sie nur so nach Tod stanken. Und vor dem Tod hatte sie ja bekanntlich sehr grosse Angst. Todesangst. Was ein Schenkelklopfer.

Haha immer wieder gut xD
Wieso isser denn beleidigt? Und Oh. Mein. Gott. *___________________* Will auch!! Mustangs sind die Lieblingsautos meines Vaters und folglich auch von mir <3333 Welche Farbe?? *o*
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Brooke
"Wie sollte das jemand herauskriegen, ist ja keiner dabei..", murmelte sie vor sich hin und schaute auf ihre Hände hinunter, die zu Fäusten verkrampft auf ihrem Schoss lagen. Bildete sie sich das ein oder zitterten sie tatsächlich trotzdem noch? Und Nick liess sich überhaupt nicht beeinflussen. Glaubte er ihr denn nicht? Oder war es ihm einfach wirklich egal? Laut ihm war sie ja eine Mörderin, vielleicht fand er ja, das es ihr nur recht geschah, wenn sie dort verreckte. Und ja, ja damit hätte er recht. Es würde ihr nur recht geschehen. Sie hatte nichts anderes verdient als das, das war ihr klar. Aber sie hatte trotzdem verdammt Angst davor. Wenn sie starb, dann kam sie in die Hölle, das hatte man ihr zumindest so erzählt. Und es gab nichts, was sie dagegen tun konnte, es würde einfach passieren. Und sie wollte das nicht. Zudem würde sie ja nicht einmal einfach sterben dürfen. Nein, kam sie lebend aus dem Gefängnis raus, nachdem sie von ihrem Hunger überwältigt worden war, dann würde sie nicht einfach sterben können. Es war bekannt, das viele Vampire eine sadistische Ader hatten, die sie dann ganz bestimmt ausleben würden. Und schon nur der Gedanke daran trieb ihr endgültig die Tränen in die Augen, welche sie aber schnell wieder weg zu blinzeln versuchte. Sie wollte hier und jetzt nicht heulen. Schliesslich musste sie irgendwas tun - und das möglichst schnell. Wäre sie erstmal beim beziehungsweise im Gefängnis, würde Nick sie noch rausholen können? Wahrscheinlich nicht. Und selbst wenn, er würde es sicher nicht tun, immerhin hätte er sie wohl vergessen, kaum wäre er wieder weg. Und dann müsste sie das Ganze hier mit einem Gefängniswärter versuchen und die hörten sowas bestimmt tagtäglich. Und waren noch ignoranter. Eigentlich fand sie Nick ja gar nicht so übel, spätestens seitdem er sie einmal nach Hause gebracht hatte. Aber offenbar war das das äusserste gewesen, was er tun wollte. Und das war scheisse.

Gewöhn dich dran, das wird nicht mehr besser in der Ausbildung xD
Whaaaat...? Echt jetzt..? Das find ich so den beschissensten Grund, echt jetzt.. Und gibts ja andauernd.. Bin deiner Meinung..
Aw gaaaaaaawd *____* rooot!!! Scheisse ist der geil *O*
Ja kein Problem, bin jetzt eh so bis 10 - 11 weg...^^
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Ich war eh das ganze Wochenende mehr oder weniger weg^^
Der wird sich wohl wieder beruhigen, ist ja kindisch sowas ô.O
Und ich hab keine Kumpel mit geilen Autos ._.
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Brooke
Das er anhielt, fand sie schon mal ganz toll. Was er ihr dann zu Ohre kommen liess eher weniger. Ja, das er seinen Job liebte, hatte sie noch fast erwartet. Das war leicht zu erkennen, wenn man so ein - zwei Wochen mit ihm zu tun hatte. Aber himmelherrgott noch mal, konnte der liebe Typ denn nicht wenigstens versuchen, ihr Leben zu retten? Ihr Glauben zu schenken? Aufhören, sie andauernd mit den gleichen Zweifeln zu beschenken? Sie konnte das nicht brauchen, echt nicht!
"Du würdest es nicht verstehen, das ist nicht deine Welt..", hatte sie ihm das nicht sogar schon einmal gesagt zuvor? Sie wusste es nicht mehr, war aber der Meinung, dass es auch so nicht schaden konnte, das wieder und wieder zu erwähnen.
"Man würde dich umbringen, wenn ichs dir erzählen würde...", fügte sie leise, fast schon flüsternd hinzu, als hätte sie Angst, schon damit zu viel zu verraten. Als gäbe es irgendwelche Zuhörer. "Jeder, der es weiss muss dafür sterben.", das war in der Tat so. Es gab keine Menschen, die es wussten. Es durfte keine geben. Wieso sonst war das Geheimnis wohl noch immer so behütet? Das kam einzig und allein davon, dass die Vampire überall Ohren hatten und alles hörten. Und sobald ein Mensch in die Sache eingeweiht wurde, gab es zwei Optionen, wie sein Leben beendet werden sollte. Entweder er wurde einfach umgebracht und so zum Schweigen gebracht, oder er war stark, jung und würdig genug, um gebissen und selber zum Vampir gemacht zu werden. Denn war er einmal selber eine solche Mutation, würde er sich ja selber verraten, selber gefährden. Und keiner würde ihm glauben. So einfach war das. Und jetzt ratet mal, aus welchem Grund Brooke selber kein Mensch mehr war. Ganz einfach darum, weil sie damals zu neugierig gewesen war, weil sie nicht einfach hatte weitergehen können, als sie was Komisches gesehen hatte, weil sie hatte wissen müssen, was dass in der dunklen Hausecke geschah, aus der ein leiser Hilferuf gekommen war. War wohl nicht besonders schlau gewesen...
Sie hob langsam den Blick von ihren Händen und schaute Nick an, der sie wohl schon eine ganze Weile angeschaut hatte. Er konnte ihr das nicht glauben. Alles, was sie erzählte, klang wie Verwirrung, wie ein einziges Netz der Lügen, die sie zusammensponn, um ihn von seinen Pflichten abzuwenden. Sie würde sich selber wohl ebenfalls kaum glauben. Und wüsste wohl genauso wenig, was sie tun sollte.

Hat er sich immernoch nicht gemeldet? Ô.o
Ja, schön für dich xD
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Brooke
Ja natürlich. Er glaubte ihr nichts, wer hätte das gedacht. Sie wandte den Blick wieder von ihm ab und starrte durch die Frontscheibe in die Ferne. "Das hat nichts mit Intelligenz zu tun, Nick, das wäre zu einfach. Würde ich es dir erzählen, dann würdest du die Augen verdrehen und mich zum Therapeuten bringen. Es ist eher eine naive Dummheit, das zu glauben, als deine Schlauheit.", murmelte sie geistesabwesend. "Wenn... Wenn ich dir sagen würde, dass...", spätestens jetzt war ihre Stimme wirklich nicht mehr mehr als ein leises Hauchen. Er würde es nicht verstehen, sie wusste es. "Dass ich kein Mensch bin. Würdest dus mir glauben?", fragte sie vorsichtig nach, wagte sich aber nicht, ihn dabei anzuschauen. Das durfte sie nicht. Reden. Sie durfte es nicht einmal im Entferntesten ansprechen, das war verboten. Ihr Gesichtsausdruck zeigte sich wie damals, als sie im Verhörsal nahe am Durchdrehen gewesen war. Verzweifelt, sie war buchstäblich gegen eine Wand gelatscht, eine, die sie nicht einmal durchbrechen wollte. Selten bei ihr, wo sie sonst so gepflegt in jedes Fettnäpfchen latschte. "Nick bitte, lass mich raus..!", ihre Hand war schon am Türgriff und sie starrte mittlerweile zum Seitenfenster raus. Was erwartete er denn? Erklärungen? Sie hatte keine, konnte keine geben! Es tat ihr ja selbst leid aber wahr ihm nicht klar, dass sie ihn lediglich schützen wollte? Ihn nur wenn irgend möglich da raushielt? Er würde wirklich sterben!

Brooke
"Ich...", ja, ziemlich genau das was er gesagt hatte, versuchte sie hier zu tun. Aber wenn er das so aussprach, klang es auf einmal sehr falsch. Sie wollte ihn nicht verarschen. Sie wollte ihm eigentlich wirklich nichts tun, ihn auch nicht zu irgendwas überreden, das er nicht tun wollte. Aber ihr eigenes Leben - beziehungsweise ihre Angst - war da doch noch etwas grösser, als die Sympathie für ihn. Er war bisher eigentlich wirklich meistens nett zu ihr gewesen, trotzdem wollte sie nicht sterben und trotzdem wollte sie nicht seinen Job im Gegenzug für ihre Freiheit retten, das war ihr dann doch ziemlich klar. Und ihm war das bestimmt auch bewusst. Das sie hier eventuell etwas zu eigennützig dachte und handelte.
Sie schaute weiter aus dem Fenster und klammerte sich fieberhaft überlegend an den Türgriff. Ob die abgeschlossen war? Wenn nein, dann könnte sie tatsächlich abhauen. Aber sie rechnete doch eher mit einem Ja. Und wenn sie dann erstmal draussen wäre, dann müsste sie auch mit ihrer übernatürlichen Geschwindigkeit punkten, da er sonst bestimmt wieder auf die Idee kam, sie anzuschiessen. Und wenn sie ausbrach, dann würde sie auch mit grosser Sicherheit seine Gunst verlieren und Gott weiss, wozu die später noch nützlich sein könnte. Also drehte sie sich wieder zu ihm um und schaute den jungen Mann wieder etwas klarer an als zuvor. "Weisst du...", ach was redete sie da überhaupt. Sie glaubte eigentlich nicht daran, das ewig viele Worte die Situation irgendwie verbessern konnten. Immerhin würde sie die Fakten und wirklich nützlichen Antworten wohl nie aussprechen. So schwieg sie dann auch wieder und schaute ihn nur an. Sie musste irgendwas tun. Wenn sie nichts tat, dann würde er wieder anfahren. Und dann hatte sie endgültig verloren. Und was sie dann tat, das war überhaupt nicht durchdacht. Nein, viel eher handelte sie jetzt vollkommen willkürlich und wohl auch nach dem "Alles oder Nichts"-Prinzip. Sie hatte ja auch nicht mehr viel zu verlieren, er schaute nicht aus, als hätte er sich gerade zu ihren Gunsten entschieden.
Also beugte sie sich zu ihm vor legte eine Hand auf seinen Hinterkopf und presste ihre Lippen auf seine. Das alles passierte wohl schneller, als er überhaupt reagieren konnte, da sie sich auch, kaum hatte sie ihn geküsst, wieder zum Fenster wandte, sich auf die Lippe biss und nach draussen starrte. War das dumm gewesen? Ziemlich sicher ja.

Whaaaattttt?? So kindisch ehy??
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Brooke
Nervös biss sie auf ihrer Unterlippe rum und wagte sich erst wirder zu Nick zu schauen, als dieser nach einiger Zeit zu sprechen begann. Ja Brooke, das war in der Tat ziemlich dumm gewesen. Was er dann aber nach der erneuten Pause sagte, liess sie vollkommen erstaunt zu ihm blicken. Mit grossen Augen, die von dem kaum zu übersehenden Funken der aufkeimenden Hoffnung leuchteten, blinzelte sie ihn an und lautschte seinen Bedingungen. Also das erste würde sie erfüllen können. Wäre nicht das erste Mal, dass sie ihren Namen etwas abänderte. Es würde höchstens bedeuten, dass sie sich nochmal sehr viel vorsichtiger zeigen musste als sonst. Und, dass sie von ihren Vampirfreundchens leichter gefunden werden konnte. Aber wenn die sie finden wollten, fanden sie sie sowieso überall. Die zweite Bedingung sah sie dann als etwas problematischer an. Klar, sie würde ihm versprechen, was er von ihr forderte, aber ob sie es denn halten würde und könnte sei dahingestellt. Sie presste kurz die Lippen aufeinander, dachte ein paar Millisekunden nach - immerhin wirkte es unseriös, wenn sie ihm gleich um denn Hals fiel und tausend mal nickte. Dann gab sie ein "ja.. Versprochen.", von sich, was ziemlich erstickt klang. Als würde sie die innerlichen Freudenschreie unterdrücken. Oder so.
Ein Bisschen ein schlechtes Gewissen hatte sie ja schon, immerhin konnte ihn das hier gut und gerne den Job kosten. Das wäre nicht einmal so abwegig. Aber.. Andererseits tat er es ja freiwillig. Sie zwang ihn hier zu nichts. Zumindest nicht direkt und auch nicht unbedingt absichtlich. Sie schaute zur Seitentüre raus, ehe sie sich wieder an ihn wandte. "Nick... Danke für... Alles.", eigentlich wollte sie mehr sagen aber irgendwie blieb es dann bei den vier Worten. Sie glaubte auch nicht, dass das jetzt der Moment für ewige Dankesreden war. Noch nicht und nicht hier.

Brooke
Natürlich würde sie sich bessern. Naja, eigentlich nicht, weil sie sich gar nicht bessern konnte. Sie killte so gut wie niemals Menschen, seit Jahren kaum mehr. Okay, gut, sie konnte sich bessern in dem sie kaum mehr auf nie mehr reduzierte. Sie konnte es zumindest versuchen. Sollte schon irgendwie funktionieren, sie musste bloss aufpassen, nicht in einen Rausch zu fallen beim Trinken. War ja auch gar kein Problem und passierte ja auch gaaaar nicht von selbst. Haha.
"Ich... Mach dir darum keine Sorgen.", sie lächelte ihn zuversichtlich an. Sie konnte ja schlecht im gleichen Stil weiterleben wie bisher, sonst wäre sie sofort wieder hinter Gitter. Nein, sie musste wohl erstmal Monate bis Jahre abtauchen, immerhin sollte sie ja die Stadt nicht verlassen... Hatte er verlangt.
Langsam löste sie den Sicherheitsgurt und liess ihn langsam in seine Halterung zurück gleiten. "Dann... Kann ich jetzt gehen?", fragte sie sicherheitshalber noch einmal nach, auch wenn sie eigentlich nichts anderes als ein Ja hören wollte und erwartete. Sie schaute ihn etwas scheu an, traute sich nicht so recht, ihre Freude zu zeigen, auch wenn die ganz bestimmt da war. Und gross war. Einzig in ihren Augen war das überglückliche Funkeln zu sehen, das sich noch nicht wagte, da zu sein.