Jayden Ehe ich mich versah wurde ich auch schon ziemlich unsanft von Sil angerempelt, weil er es ganz offensichtlich sehr eilig hatte, hier weg zu kommen. Wieso wusste ich natürlich nicht, aber im Grunde genommen kratzte mich das grade auch kein bisschen. Einzig und allein zählte, dass er mich grade verdammt noch mal angerempelt hatte. Reizte, provozierte mich schon wieder… ganz egal, ob es nun mit Absicht gewesen war, oder nicht – spielte keine Rolle, schließlich konnte man doch wohl aufpassen, wo man hin lief und ob da vielleicht die eine oder andere Person im Weg stand. In diesem Fall war das dann ich. Wenn es irgendeine wildfremde Person gewesen wäre, hätte ich demjenigen einfach einen angepissten Blick hinterher geworfen und gut war… aber bei Sil? Da fasste ich das schon wieder so richtig, richtig provokant auf, um ehrlich zu sein. War einfach der Feuerteufel, von dem hier die Rede war und ich konnte ihn schlichtweg nicht leiden, war nun mal so. Wenn er sich inzwischen wenigstens mal dazu durchgerungen hätte, mir ein vernünftiges, absolut ernst gemeintes und ehrliches ‚Danke’ entgegen zu bringen, gut dann würde ich das wahrscheinlich nicht mehr als ganz so schlimm einstufen… aber hatte er nicht und ehrlich gesagt zweifelte ich auch richtig daran, dass er es noch tun würde. Wieso sollte er auch, es kratzte ihn scheinbar ja nicht, was ich von ihm hielt und ob wir miteinander auskamen, oder nicht. Argh! Ich grummelte leise vor mich hin, als auch schon Nima wieder ihr Wort an mich richtete. Ja doch bitte gleich ins Zimmer… ich wollte wie gesagt noch duschen und mich dann in die Falle haun. Also nickte ich der Blondine dann leicht zu, ehe ich mich auch schon in Bewegung setzte und die Treppe ansteuerte, ebenso wie Elijah und auch Sil es vorher schon getan hatten. Waren nicht allzu viele Stufen, die ich – beziehungsweise wir – hochgehen mussten, damit wir im zweiten Stock ankamen. War auch schnell getan und ich suchte mit den Augen nach der Zimmernummer 13.
Aiden Doch, die frische Luft tat wirklich ziemlich gut… hieß ich sehr willkommen, ganz im Gegensatz zu der noch miefenden Luft hier drinnen, aber in ein paar Minuten würde sich das wie gesagt erledigt haben. Bis dahin würde ich einfach noch gemütlich draußen stehen. War zwar recht frisch draußen, aber ich war ja wie gesagt nur ein paar Minuten draußen, um gemütlich meine Kippe zu rauchen und den tag so abzuschließen. Morgen früh dann einfach noch eine Dusche und die Sache passte. Doch, ja. Ich sah kurz zu Suits. „Wenns dir zu kalt wird, kannst du das Fenster ja wieder zu machen… ich geh noch ’n paar Minuten raus, eine rauchen.“ Teilte ich ihr mit, warf ihr ein kurzes aber durchaus aufrichtiges Lächeln zu und ging dann mit Feuerzeug und der einen Kippe in der rechten Hand wieder aus dem Zimmer auf den Gang hinaus. Ich summte eine undefinierbare Melodie vor mich hin, weil die Laune eben doch gerade recht gut war. Wir hatten unser Tagesziel – wenn auch mit dem ein oder anderen Hindernis – erreicht und so konnte ich einfach zufrieden schlafen gehen. Wie es Morgen dann weiter gehen würde… naja, sahen wir eben Morgen, war jetzt grade nicht großartig von Bedeutung für mich.
Nima Gut. Dann war hier jetzt auch.. eher weniger was los. Nima wandte sich ebenfalls den Treppen zu und folgte Jayden dann diese hinauf, bevor sie wenig später gemeinsam auch schon Zimmer Nummer 13 ausfindig machten, welches Nima dann auch aufschloss und nur wenige Augenblicke später hinter Jayden und sich auch schon wieder schloss, ebenso den Schlüssel im Schloss herum drehte. Mal ehrlich, hier konnte man doch nicht sicher sein, ob nicht nachts mal jemand vorbei sah, sich rein zufällig im Zimmer täuschte oder sowas... sie hatte zwar im Grunde Jayden da und konnte sich auch weitgehend wehren. Aber im Schlaf und dann noch ein Kerl der übertrieben gesagt doppelt so groß war, war von ihr dann wiederum doch nicht umzuhauen. Ne, das schaffte sie definitiv nicht, wäre auch echt freakig. Nima ließ ihre Tasche auf den Boden sinken und schloss für einen Moment die Augen, lehnte sich leicht gegen die Türe, bevor sie den Blick recht langsam schweifen ließ. Anders wie vermutet keine zwei kleinen Betten, sondern ein 'Großes'. Eine Tür die wohl zum Badezimmer führte, wie sie vermutete. Ein großes Schrank, ein Fenster unter welchem ein Tisch mit zwei Stühlen stand. Der Boden einer dieser ekelhaften Teppichböden, die aussahen, als hätte schon ganze Welt darauf gevögelt und als wären mindestens schon 10 Personen darauf verreckt. Ansonsten sah das Zimmer und vor allem das Bett auch ordentlich und sauber aus. Das war doch schon mal ein Anfang. "Naja, sieht ja gar nicht so schlimm aus." stellte sie also fest, mehr zu sich selbst wie zu Jayden, bevor sie sich von der Türe abstieß und neben ihrer Tasche in die Hocke ging, um sich erst mal frische Klamotten auszusuchen. Wobei sie sich sogar anpassen würde, wenn er jetzt zuerst duschen wollte, sollte er das.. er hatte heute einen kleinen 'Bonus' weil er ihr mit Sil geholfen hatte.. und weil Avril tot war. Und weil er alles verloren hatte. Nur wegen ihnen, im Grunde genommen. "Danke übrigens nochmal." Ja, doch.. Entschuldigen war echt nicht ihr Gebiet, aber das war durchaus angebracht und wenn Sil sich weiter so respektlos verhielt und provozierte, würde Nima ihm irgendwann noch eine scheuern. Und zwar sowas von, konnte er Gift drauf nehmen, würde sie ihm nachher auch sagen. Wenn sie ihm sein Zeug brachte.....
Jayden Dauerte wie schon gesagt alles nicht allzu lange, auch das Zimmer an sich war schnell ausfindig gemacht worden und so dauerte es nicht grade langen, bis ich schon in besagtem Raum stand. Nein, hier war es nicht mehr ganz so miefig, war es aber auch im Gang schon nicht mehr gewesen. So empfindlich war ich da aber ohnehin nicht, in was für miesen Absteigen ich schon überall untergekommen war... war wohl nicht mehr feierlich, aber das hatte ich ja inzwischen hinter mir gelassen. Ich sah mich kurz im Zimmer um und ich hatte ehrlich gesagt schlimmeres erwartet. War schon ganz in Ordnung hier, wenn auch kein vergleich zu meinem letzteren Zuhause... wie lange hatte ich zusammen mit Avril gewohnt? War gerade beinahe ein Jahr geworden, aber dazu sollte es ja nicht mehr kommen. Wem hatte ich das zu verdanken? Richtig, Sil. Würde ich alle meine Gedanken aussprechen, würde ich dessen Schwester wahrscheinlich ziemlich auf den Sack gehen, also ließ ich es bleiben, lästerte weiter in meinem Kopf über ihn ab und nickte nur kurz, als sie meinte, dass es ja so schlimm hier gar nicht sei. Ganz meine Rede, beziehungsweise Gedanken. But whatever, ich wollte wie gesagt duschen, Nima schien selbiges im Sinn zu haben. Hm. Aber sie würde länger brauchen, oder? Doch, würde sie. Sie war eine Frau, natürlich brauchte sie länger im Bad. War nunmal so und ich hatte ja nicht vor, jetzt lange unterm Wasser zu stehen. Nur kurz einfach den Kopf ein bisschen frei kriegen und dann ab ins Bett. Mehr wollte ich nicht. Auf Nimas Dank hin nickte ich jedoch auch dieses Mal nur. Was sollte ich auch anderes tun... gern hatte ich das keinesfalls gemacht und ich bereute es weil Avril dadurch... naja. Die Tasche mit meinen Klamotten und manch anderem Zeugs stellte ich eben auf dem Fußende des Bettes ab, nur um eine Boxershort rauszunehmen und mein Duschzeugs. "Ich schätze mal, dass du auch noch kurz unter die Dusche willst... aber ich werd nicht lang brauchen." Nein, kein Angebot von wegen Du kannst gerne zuerst duschen, wenn du möchtest oder sonst irgendwas in der Richtung. Ich würde wohl erstmal so'n bisschen den Egotrip schieben - sah man ja, wo das hinführte, wenn man anderen half. Ich sah zwar noch kurz zu Nima, steuerte dann aber auch schon das Bad an... nix mit ladys first oder so, heute nicht.
"Bist du endlich fertig?" Victors Stimme ließ mich zusammenzucken als ich sie dicht hinter meinem Ohr vernahm und er kurz darauf auch noch seine Hand auf meine Schulter legte. Ich seufzte genervt und rollte mit den Augen. Wann hatte er mich das schon mal gefragt? Ach stimmt, vor genau zwanzig Minuten. Der Kerl hatte wohl auch nichts anderes im Kopf außer Geld, Geld, Geld und hin und wieder vielleicht mal ein scharfes Mädchen für die Nacht. "Nun warte doch. Die haben einfach viele Schutzmaßnahmen in ihrem System angewandt und da muss auch ich mich als Profi erstmals durchwuseln", gab ich zur Antwort und warf kurz einem Blick zu dem etwas älteren Herren hinter mir, wandte meinen Blick doch gleich wieder auf den Bildschirm vor mir. Natürlich wusste ich haargenau was zu machen war, doch die Sache das ich vor einem Tag für 'Tod' erklärt wurde fraß mich auf. Hauptsächlich innerlich, äußerlich ließ ich mir nichts anmerken und gehorchte den Anweisungen, die man mir auftrug. Dennoch vermisste ich meinen besten Freund und konnte mir immernoch nicht erklären wie ich ihm ausgerechnet sowas antun konnte. Bestimmt hätte er meine Entscheidung verstanden und mich ziehen lassen, aber nein. Victor wollte es lieber auf die Weiße - super. Grummelnd tippte ich die Zahlen und Buchstaben ein und siehe da. Der Code war geknackt und meine Arbeit getan. "Gut gemacht. Kannst dir ne kleine Pause gönnen." Victor verschwand und somit war ich allein in meinem kleinen 'Büro'. Witzig - kleine Pause. Ich schob den Drehstuhl zurück, rollte ein Stück durch das kleine Zimmer und erhob mich schließlich. Ob ich Jayden mal eine SMS schreiben sollte, mein Handy hatte ich zum Glück behalten. Nach kurzem zögern verließ ich den Raum, lief bis runter in den Keller und zog zweimal Kaffee aus dem vorhanden Maschienchen. Eine Antwort bezüglich Jayden hatte ich imme rnoch nicht gefunden, aber vielleicht wusste mir einer zu helfen. Mit den Bechern voll Kaffee stieß ich die Tür zu einem großen Lager auf. Besser gesagt Waffenlager. "Asher?" Ich sah mich um, keine Spur von dem jungen Mann. Vorsichtig stellte ich die Heißgetränke auf einem Tisch ab und schloss die Tür hinter mir. Normalerweiße musste der doch um diese Uhrzeit hier sein, oder nicht? Erneut rief ich seinen Namen und sank auf einen herumstehenden Hocker.
Ich will so kaputt gehen, dass niemand mehr irgendetwas an mir kaputt machen kann.
Nima "Alles klar." kam noch, als er meinte, er würde nicht lange zum duschen brauchen, bevor sie sich dann auch schon auf das Bett fallen ließ. Nach hinten auf die Matratze, bevor sie einfach einen Moment die müden Augen schloss und sich weitgehend entspannte, einfach runter kommen von allem, was heute gelaufen war. War ja doch schon ziemlich viel gewesen, wenn sie mal ganz ehrlich war. Viel zu viel. Die letzten Tage im Allgemeinen waren einfach viel zu viel und viel zu anstrengend gewesen. Sie hatten sich echt alle mal wieder ein paar Tage Urlaub verdient, nachdem was hier los gewesen war. Aber sowas von. Sie streckte die Arme seitlich weg, strich mit den Händen leicht über den weichen Stoff der Bettdecke, welche noch unter ihr ausgebreitet über der Matratze lag und genoss schlicht weg einfach für einen Moment die unsagbar angenehme Stille, die gerade wie Balsam für die Seele war - wenn man es mal so ausdrücken wollte. Sie genoss es einfach schlicht weg, mehr war da wohl nicht zu sagen. Sie entspannte langsam einfach. Ja, doch.. und das war auch einfach mal wieder nötig. Einfach runter kommen, entspannen, nicht mehr daran denken, was in den letzten Tagen geschehen war. Einfach.. nichts mehr. Schlicht weg schwarze, entspannende Leere in ihrem Kopf. Das war einfach mal unsagbar erleichternd. Nicht einmal das plätschern der Dusche nahm sie im ersten Moment wahr, bis jemand laut über den Flur brüllte. Die Hure solle verschwinden.. oder sowas in der Art. Haha. Na klasse, da war es auch wieder vorbei. Wenig später flog wohl sogar eine Bierflasche, aber dann war es wieder still. Nima saß allerdings schon wieder auf dem Bett und beschloss sich nun schon mal von ihren Klamotten zu befreien, immerhin meinte Jayden ja, er wäre schnell fertig. Und nackt gesehen hatte er sie auch schon.. außerdem wollte sie sich nicht jedes Fetzchen Stoff ausziehen. Bis auf die Unterwäsche reichte erst mal und selbst wenn es Jayden noch nicht gesehen hätte, wäre es ihr sowas von egal gewesen. Naja, wie dem auch sei. Die Klamotten die jetzt auf dem Boden lagen, blieben da auch erst mal.. Unterwäsche reichte durchaus zum schlafen und die frischer lag auf dem Bett, Nima für ihren Teil tapste jetzt noch zum Fenster, um auf die dunkle Straße hinaus zu sehen, bis Jayden dann fertig war.
Silence Nachdenklich hatte ich weiterhin auf die Flamme gestarrt und als ich sie schließlich gelöscht hatte, schloss ich das Feuerzeug in eine Faust, ehe ich mich leise seufzend vom Boden erhob, kurz meine Arme über den Kopf streckte. Ich war nach wie vor einfach ein wenig müde gewesen, das auf dem Boden sitzen hatte es auch nicht besser gemacht, auch wenn ich sagen musste, dass mich der Gedanke an das, was heute Abend noch passieren wird, wieder ein Stück weit wacher, konzentrierter machte. War einfach ein... teilweise echt belebendes Gefühl zu wissen, dass man endlich mal wieder etwas zum Spielen hatte, etwas, das sich vielleicht wehren würde, wobei mir das bei einer Ladung Butan dann doch eher seltsam vorkommen würde, wenn der Kerl sich dann noch bewegen würde, aber gut, man wusste ja nie, was noch kam, immerhin war ich mir nicht mal sicher, ob das mit Gas überhaupt klappte, vielleicht hatte es flüssig ja eine andere Wirkung, wie als Gas? Konnte ja sein, auch wenn ich es definitiv nicht hoffte, immerhin... na ja, mit dem Mustern von vorhin hatte ich ja weniger das Gesicht, wie den Körper abgecheckt und mir waren die Muskeln definitiv nicht entgangen, die sich unter dem Shirt abzeichneten, allerdings musste ich ja sagen, dass er mir viel zu angekleidet gewesen war, auch wenn es nur wenige, schüchterne Blicke gewesen waren, hatten sie schon ausgereicht, um ihm zum Opfer zu machen. Einziges Problem könnte wohl seine kleine Freundin sein, aber das würde ich auch schon noch irgendwie hinkriegen, notfalls war ich eben... keine Ahnung, würde ich spontan entscheiden, sollte es so weit kommen, was ich aber nicht hoffte. But whatever, back to the topic... eine ganze Weile – zu lange, wie ich fand – war ich jetzt in der Mitte meines Zimmers gestanden, in Gedanken versunken und hatte die Zeit wohl ein wenig vergessen. Sollte nicht noch mal vorkommen, schließlich wollte ich auch recht bald schlafen gehen und das ging nun mal eher weniger gut, wenn man sich vorher keine Abhilfe verschafft hatte. Zumindest konnte ich dann nicht schlafen, das wusste ich, also sollte ich mich lieber beeilen. Ohne groß weiter darüber nachzudenken, angelte ich mir das halb durchgeschwitzte Shirt – war gottseidank aber schon trocken – vom Bett, verzog einen Augenblick angewidert das Gesicht. Gut, war nicht für mich, worüber ich im Endeffekt froh drüber war, musste auch nur seinen Zweck erfüllen und gut war. Bevor ich irgendetwas anderes tat, trat ich aber erst noch mal an die Tür, um diese vorsichtig zu öffnen. Sicher, ob die anderen drei schon hochgekommen waren, war ich mir nämlich nicht, weshalb sich wohl ein schmales Grinsen auf meine Lippen stahl, als ich Nima' Schopf in Zimmer 13 verschwinden sah (und zum krönenden Abschluss war da auch schon mein Opfer gewesen, haha). Gut, dementsprechend waren sicherlich auch schon die anderen beiden in ihren Zimmern verschwunden. Beziehungsweise Jayden zu meiner Schwester. Hmpf. Gut, aber das Risiko, dass da irgendwas passierte, war ich ja eingegangen, hatte mich dafür einfach zu sehr nach meinem Feuer und nun nach etwas anderem verzehrt. Sollte ich mich wohl nicht beschweren. Jedenfalls trat ich jetzt noch einmal ein Schritt zurück, das Feuerzeug, was bis eben noch in der Faust geschlummert hatte, lag nun wieder auf der flachen Hand, als ich sie öffnete, ich sah es einen Moment an. Eigentlich hätte ich jetzt die Wahl gehabt: der Kerl oder das Feuer; nur wurde mir die Entscheidung vom Blut, was lautstark durch meine Ohren floss abgenommen, sodass ich binnen weniger Sekunden das Reibrad und den Zündstein, sowie das restliche Plastik abgenommen hatte. Sofort stach mir ein angenehm, bis gerade noch aushaltbarer Geruch in die Nase. Das Gas. Ohne weiter groß herrlich darüber nachzudenken, ich tat jetzt einfach mal wie ein Attentäter, einfach raus und sich den Bengel schnappen, floss das Flüssiggas, was man bei Raumtemperatur schon wieder verdampfen sah. Hieß, ich musste mich wohl ein wenig beeilen. Dauerte auch gar nicht lange, da hatte ich die Zimmertür wieder aufgezogen, war nahezu nach draußen gestürmt. Man könnte meinen, ich hatte irgendwas im Auto vergessen, oder verloren, aber nein, ich stolzierte ziemlich selbstsicher auf den Typen, der sich in Richtung Treppe bewegte zu, hatte aus dem Augenwinkel noch einmal die Lage gepeilt. Ob auch niemand mehr hier war, meine ich, aber nein, es war spät, die wenigen Leute waren müde und blieben in ihren Zimmern. Konnte ich nur gut heißen. Wirklich, war besser, wenn mich keiner störte, denn in meinem Zustand hätte ich wohl alles und jeden einfach nur angeschnauzt, er solle sich aus den Angelegenheiten raus halten, gehen und die Klappe halten – und das war noch mild ausgedrückt. Aber wie dem auch sei, hier war keiner, also konnte ich beruhigt und betont lässig, aber eilig dem Kerl hinterhergehen, bis ich ihn schließlich eingeholt hatte und meinen Arm von hinten um ihn legen konnte, in der rechten Hand das Shirt mit dem Gas, welches ich ihm kurz darauf auch schon auf Mund und Nase drückte, zudem stellte ich mich seitlich neben ihn, zog ihn mit dem Arm ein Stück nach hinten, damit er nicht noch weiter nach vorne gehen oder nach mir treten konnte. Hatte ich nämlich auch schon alles gehabt. „Ich an deiner Stelle würde jetzt schön die Füße still halten, die Schnauze halten und genießen“, hatte ich ihm ins Ohr gesäuselt, ob er das noch realisiert hatte, war eine andere Sache gewesen, war mir aber auch egal gewesen, wollte ich nur mal gesagt haben. Weil ich nicht damit rechnete, dass er sich noch mal wehren würde, zog ich ihn schon einmal ein Stück in Richtung meines Zimmers für die Nacht, bedacht darauf, dass er nicht zu sehr über den Boden schleifte. Zugegeben, ich hatte ihn mir leichter vorgestellt, aber waren wohl größtenteils echt nur die Muskeln, die ich jetzt schon unter meinen Händen fühlen konnte. Zauberte mir gleich ein breites Grinsen ins Gesicht, lag eventuell aber auch an dem Gedanken, den Kerl gleich nackt unter mir liegen zu haben. Ja, doch, spielte vermutlich auch eine ziemlich große Rolle. Nur musste ich ihn jetzt erst einmal schleunigst ins Zimmer bekommen, schließlich sollte nicht doch noch irgendwer auf den Gang kommen. Wäre definitiv nicht so geil, nein. Wie gesagt, ich würde vermutlich rumschnauzen und ein klein wenig aggressiv werden. Also... ab aufs Zimmer, so schnell es ging. Nahm auch nicht sehr viel Zeit in Anspruch, wobei so ein schwerer Körper durchaus langsamer gezogen werden konnte, wie ein 'lebender'. But whatever, war unwichtig, wenige Minuten später war er dann auch schon in meinem Zimmer und mühevoll hievte ich ihn aufs Bett, nachdem ich die Tür geschlossen hatte. Nun konnte ich mir den Typen erst einmal genauer ansehen. Nachdenklich legte ich den Kopf schief, schnaufte und ließ meinen Blick dann von Gesicht bis zum Fuße wandern, wobei das Grinsen immer breiter und versauter wurde.
Jayden Ich hatte keine Widerworte erwartet, weshalb ich auch einfach schweigend im Bad verschwand. Die Tür hatte ich hinter mir aber gar nicht abgeschlossen wieso sollte ich auch. War nur Nima im Zimmer nebenan und sonst würde doch wohl niemand hier rein kommen wollen, nehme ich mal an. Zwar ging ich schon davon aus, dass sämtliche Frauen vom Anblick meines nackten Körpers absolut hin und weg waren, aber wie gesagt war Sex im Moment nun wirklich nicht das, woran ich überwiegend dachte. Ne. Aber allgemein wollte ich jetzt nicht so viel denken sondern lieber die Dusche genießen. Ich hatte das Wasser grade angestellt und es kam erstmal kaltes, obwohl ich den Wasserhahn extra in die ‚warme Richtung’ gedreht hatte. Hmpf. Aber gut, ich duschte ja ab und an mal kalt, ich zuckte also nicht zusammen oder sowas, es war nur im ersten Moment ein wenig unangenehm, weil ich jetzt einfach gleich warmes Wasser hatte haben wollen. Als besagtes Wasser dann auch warm, beziehungsweise eher heiß geworden war, schloss ich einen Moment die Augen und stand wohl einfach regungslos da, genoss, wie das Wasser auf meine Schultern hinab fiel und mich gleich ein Stück weit entspannte. Sicher, alle Anspannung würde kaum von mir fallen durch das bisschen Duschen, aber ein Stück weit half es eben doch. Ich war wohl irgendwas zwischen fünf und zehn Minuten unter der Dusche gestanden, bis ich das Wasser abgestellt und mir ein Handtuch um die Hüfte gelegt hatte, nachdem ich mich flüchtig damit abgetrocknet hatte. Dann ging ich zum Waschbecken rüber, um mich kurz auf dessen Rand zu stützen und in den Spiegel zu sehen, an dessen Rand der eine oder andere Sticker klebte – hatte sich wohl jemand die Langeweile vertrieben und die Putzfrauen würden es nicht für nötig empfinden, die da wieder weg zu machen. Sollte ursprünglich nur ein kurzer Blick in das spiegelnde Glas werden, aber es bahnte sich langsam ein Kopfkino an… in meinem Kopf tauchte Avril auf. Sie stand hinter mir, legte mir die Arme um den Oberkörper und murmelte mir irgendwas an den Rücken… war ein paar Mal so vor gekommen und die Erinnerungen kamen gerade ziemlich schnell und vor allem echt wirkend wieder zurück. Erst mit einem kurzen Kopfschütteln konnte ich mich davon lösen und schloss kurz die Augen. Es zerrte mehr an meinen Nerven, als ich mir eingestehen wollte. Viel mehr. Ich versuchte noch es zu unterdrücken, aber eine einzelne Träne bahnte sich dann den Weg an meiner linken Wange hinunter. Ich stieß mich leicht vom Waschbecken ab und wischte mir mit dem Arm die salzige Träne aus dem Gesicht, ehe ich die Augen öffnete. Ich sollte mich echt langsam mal zusammen reißen… redete ich mir jedenfalls ein. Einen Moment lang sah ich noch in den Spiegel, ehe ich einmal tief durch atmete und dann das Handtuch fallen ließ, um mich vom Spiegel wegzudrehen und mir die frischen Boxershorts anzuziehen. Anschließend hängte ich das nasse Handtuch auf die Heizung und sammelte die Klamotten ein, die vorher einfach auf den Boden gewandert waren. Auch das Duschzeug nahm ich wieder, ehe ich die Badezimmertür ansteuerte, noch ein zweites Mal tief durch atmete und dann aus dem Bad trat. Jetzt konnte Nima sich getrost Zeit beim Duschen lassen, hatte ich nichts dagegen… ich warf einen kurzen Blick in ihre Richtung, ging dann zu meiner Tusche und stopfte meine Sachen einfach ungeordnet rein, ehe ich sie vom Bett nahm und stattdessen beim Fußende auf den Teppichboden stellte. Dann machte ichs mir auch schon mal im Bett bequem – jetzt war ich erst recht fertig wie sonst was nach der kurzen Szene im Bad. Ich betete wirklich darum, einfach einzuschlafen und am besten rein gar nichts zu träumen. Einfach nur tief und fest zu schlafen, um Ruhe vor den Gedanken und Erinnerungen zu haben die mich beinahe in den völligen Wahnsinn zu treiben schienen.
Aiden Ich nahm um mich herum gerade wahrscheinlich nicht allzu viel wahr. Weiterhin summte ich – wenn auch nur leise – die eigens ausgedacht Melodie vor mich hin, ging den gang entlang und hatte dann jetzt einfach die Treppe wieder nah unten gehen wollen, die ich auch vorhin schon nach oben gegangen war… tja, nix war. Eigentlich hatte ich gerade wirklich entspannt die Hände in die Hosentaschen schieben wollen, wurde dabei jedoch jäh unterbrochen. Hätte mir jemand erzählen wollen, was heute Nacht passieren würde, dann hätte ich denjenigen ausgelacht oder einmal verachtend geprustet, ehe ich mich abgewandt und gegangen wäre. Wieso sollte mich auch ein Kerl vergewaltigen, hm? Ich war doch ganz eindeutig hetero, verdammt. Aber gut, davon ahnte ich jetzt ja auch noch nichts, wo mir urplötzlich irgendein… Stofffetzen ins Gesicht gedrückt wurde. Ich ließ gleichzeitig - einfach vor Schreck weil ich da nicht drauf vorbereitet gewesen war – sowohl das Feuerzeug, als auch die Kippe fallen, die ich hatte rauchen wollen. Aus Reflex wollte ich nach dem Angreifer schlagen, holte auch schon leicht aus, aber zum Schlag kam es nun wirklich nicht. Schon vorher war ich einfach aus Gefecht gesetzt. Mein gesamter Körper erschlaffte und ich war nicht mehr fähig, irgendeinen Muskel zu bewegen, wirklich gar keinen. Es fiel mir auch unglaublich schwer, die Augen weiterhin offen zu halten. Demnach waren diese nur noch halb geöffnet und außerdem sah ich alles ziemlich verschwommen nicht ansatzweise klar und teilweise außerdem doppelt. Ohne auch nur irgendwas dagegen tun zu können, wurde ich schon nach hinten weg durch den Gang gezerrt. Bekam ich alles nur so halb mit, aber mein Bewusstsein war nicht ganz weg, nur eben sehr.. eingeschränkt, ebenso wie mein gesamter Körper. Ich bekam am Rande mit, wie ich schließlich einige Sekunden später in ein Zimmer gezerrt und aufs Bett gehievt wurde. Weiterhin völlig bewegungsunfähig – naja eher ganz allgemein unfähig, betraf nicht nur meine Bewegungsfreiheiten – blinzelte ich ein, zwei Mal, driftete beinahe gänzlich weg, was ich wirklich nur grade so verhindern konnte. Zwar verhieß das alles hier nichts Gutes, aber woher sollte ich denn wissen, dass es mir ein paar Minuten später wesentlich lieber gewesen wäre, das Bewusstsein komplett verloren zu haben?
Silence Ja, doch, ich war mir ziemlich sicher, dass das Ding hier – ich sprach vom eigentlichen Akt, ich war noch nicht so gestört, dass ich Menschen als ein Ding anzusehen – wirklich gut werden wirklich. Also... wirklich gut. Nicht nur gut, sondern eben... ach, man wusste schon, was gemeint war, Herrgott noch mal! Ich sollte aufhören, mir über solche unnötigen Gedanken den Kopf zu zerbrechen. Ehrlich, das würde zu nichts weiter führen, außer dazu, dass ich vermutlich keinerlei Bock mehr auf den Typen, der gerade so verführerisch regungslos vor mir auf dem Bett lag, hatte und das wäre doch wirklich, wirklich sehr schade, auch wenn ihm seine Perle sicherlich noch das hätte geben können, was er gewollt hatte, sollte er bis dahin schon so weit gewesen sein. War er aber nicht. Die ganze Sache steckte noch in den Kinderschuhen, wobei ich jetzt auch nicht mehr lange fackelte und einen Schritt auf das Bett zumachte, vor dem Gesicht des jungen Mannes in die Hocke ging und meine Hand nach der leicht stacheligen Wange ausstreckte. Das Grinsen machte einem zaghaften Lächeln platz. Bei so einem Anblick konnte man die letzten Scheiß Tage doch ruhig mal vergessen, oder? Ja, doch, ich fand schon und bei dem, was noch folgen würde... da konnte von mir aus die gesamte nächste Woche scheiße werden, ich würde vermutlich nach wie vor mit einem breiten Grinsen in der Fresse durch die Gegend stolzieren, einfach gute Laune haben. Ich meine, irgendwo hin mussten dann die Hormone, welche eben nicht mehr an unangenehmen Stellen gesammelt wurden und nur darauf warteten, dass man so einen kleinen Wildfang wie den hier umlegte. Aber gut, back to the topic, wie vorhin schon gesagt, wollte ich nicht mehr Zeit wie nötig verschwenden, weswegen ich mich nach der kurzen und knappen Musterung auch schon wieder aufrichtete, mich kurz zur Tür umdrehte, um auch wirklich sicher zu gehen, dass diese verschlossen war, ehe ich mich auf die Bettkante fallen ließ und mich so halb über den, vor sich hin dösenden, Kerl zu beugen. Eher schüchtern und dennoch mit nicht gerade wenig Wolllust schob ich die Lederjacke, die er vorhin bereits beim reingehen getragen hatte, von den breiten Schultern, was sich als ein wenig umständlich erklärte, eben weil es doch ziemlich schwer war, jemanden einfach so zu entkleiden, ohne dass er mithalf. Anderseits wehrte er sich auch nicht, schlussendlich würde ich wohl unversehrt bleiben, was mir dann doch allemal lieber war, als Schrammen und Kratzer von einem Opfer davon zu tragen. So … gut und gerne, aber bei sowas? Ne, darauf konnte ich gut und gerne verzichten, ehrlich... Dauerte dann auch gar nicht lange, bis er auch sein Shirt losgeworden war und ich ein wenig umständlich und vor allem mit zitternden Händen den Knopf seiner Jeans öffnete. Meine Beine hatte ich angezogen, hockte im Schneidersitz neben meinem Opfer, welches binnen kürzester Zeit von sämtlichen Klamotten befreit worden war. Näher kam ich ihm allerdings noch nicht. Nein, auch mit keinem Kuss. War nämlich Punkt zwei, den ich absolut gar nicht hatte haben können. Jemanden dabei noch meine Zunge in den Rachen zu schieben. Nop, da schüttelte es mich echt krass. War einfach widerlich, irgendwelche wildfremde Sabber im Mund zu haben. Wäh.
Aiden Was zum Teufel ging hier vor sich? Erst dieses bescheuerte Grinsen... dann ein doch beinahe schüchternes Lächeln und eine Hand an meiner Wange. Wie gesagt sah ich das alles nur ziemlich undeutlich, verschwommen, teilweise auch verzerrt und meine Sinne waren ja auch ziemlich weggetreten, weshalb ich die Hand an meiner Wange nur so halb spürte, aber... sie war da. Und das war definitiv ein Kerl, der mich da grade betatschte, mich anfasste... wären Gehirn und Körper dazu noch fähig gewesen, wär mir wohl ein unangenehmer, eiskalter Schauer den Rücken runter gelaufen. War ja abartig. Ich war nicht schwul. Kam zwar ab und an vor, dass man im Vollsuff mit besten Freunden ein bisschen 'Rumschwuchtelte', blödes Zeug laberte und 'kuschelte', aber eben nur aus Scheiß, war ja zu keiner Sekunde ernst gemeint, sowas. Wobei besagte Zeiten eigentlich auch schon eine Weile zurück lagen, aus dem Alter war ich langsam raus, schätze ich... und außerdem hatte ich außer Suits - einer definitiv ganz eindeutig weiblichen Person! - ja niemanden mehr weiter bei mir, also war da wohl wirklich erstmal Ende mit den Jungsabenden. Wobei die junge Frau dennoch eine sehr, sehr angenehme Begleiterin und inzwischen doch auch Freundin war. Sicher, besonders lange kannten wir uns jetzt noch nicht, aber ich denke mal nicht, dass sich unsere Wege jetzt so schnell trennen würde - vorausgesetzt, ich würde das hier irgendwie überleben, was auch immer da noch kam. Ich malte mir wohl grade wirklich schon einiges aus... Schlimmes. Ich war froh, dass die Hand dann wieder von meiner Wange weg war, aber Folgendes gefiel mir noch viel weniger, als das betatsche im Gesicht - zog der Kerl mir die Lederjacke aus, meine geliebte Lederjacke! ... und nicht nur die, verdammt, er zog mich komplett aus. Ich redete mir ein, dass ich halluzinierte, dass das alles nicht wirklich passierte... allerdings fühlte es sich doch recht real an muss ich sagen. Also wohl leider doch keine Halluzinationen. Ich schloss kurz die Augen - wollte nicht sehen, was das für ein Typ war, ob er wieder so scheiße vor sich hingrinste oder mich gar jetzt, wo ich hier nackt vor ihm auf dem Bett lag, wieder anfasste - und versuchte, irgendwie doch noch das Bewusstsein zu verlieren. Konnte ich jetzt nicht einfach mal eben wegpennen? Oder aufwachen? Vielleicht war ich ja schlafen gegangen und das war alle nur ein verdammt widerwärtiger Albtraum. Allerdings konnte ich mich nicht daran erinnern, schon ins Bett gegangen zu sein... das mit dem Bewusstlos werden wollte auch nicht mehr funktionieren - neuer Plan: Einfach darum beten, dass das hier nicht so endete, wie ich vermutete, dass es enden würde. Die Augen öffnete ich bloß ganz langsam wieder, hielt sie dann auch wieder nur so halb geöffnet - scheiße, immernoch alles wie vorher. Also keine Halluzination. Fiel endgültig weg.
Silence Einen Moment war ich einfach noch ruhig dagesessen, hatte meinen Blick über den wirklich ansehnlichen Körper wandern lassen, ehe ich mit einem Schmunzeln aufgestanden war. Nein, nicht mal ein Profi könnte deuten, inwieweit ich gerade durchgedreht war, inwieweit sich meine Stimmungen noch mehr ausdehnten. Schüchtern, versaut, sorgsam, gierig... passte irgendwie nicht alles so zusammen, wie man sich einen schwulen Vergewaltiger vorzustellen hatte, eben weil er doch mit... Kerlen 'arbeitete', haha. Aber wie auch immer, krochen schon wieder doofe Gedanken an, die nur meine Konzentration schwächten. Musste nicht sein, fand ich. Aus dem Grund lenkte ich mich dann auch recht bald damit ab, dass ich mich selbst meiner Kleidung entledigte, hatte den Blick zwischenzeitlich von meinem Opfer abgewendet und drehte mich ihm erst wieder zu, als ich fertig war, meine Sachen ebenfalls auf den Boden wandern zu lassen. Wenige Sekunden später hatte ich mich auch schon auf das Bett zurück fallen lassen, anders wie bei Frauen konnte man hier nicht einfach anfangen. Ging allein aus Prinzip schon nicht, ich meine, der Typ hatte einen Schwanz – logischerweise, sonst wäre er wohl kein Kerl – und da war nicht mit einfach so eindringen. Ne ne, ehrlich nicht. Normalerweise hätte man noch gewisse Maßnahmen ergreifen müssen, damit es dem Kerl hier nicht zu schlecht erging, aber hey, hatte ich gerade keine Zeit und keine Lust zu, also müsste er wohl oder übel leiden, während ich meinen Spaß hatte. Wirklich, ging mir gerade nur um das, was ich hatte haben wollen, nicht mehr und nicht weniger, da interessierte mich weder der Kerl vor, beziehungsweise gleich unter mir, noch sonst was. War eben einfach so, konnte ich nicht ändern, haha. Lange Zeit ließ ich mir nun allerdings nicht mehr, hatte mich mehr oder minder zwischen die Beine des kleinen Sahneschnittchens gesetzt und schob jetzt meine Arme unter seine Hüfte, hatte wieder dieses kleine, verschmitzte Grinsen auf den Lippen gehabt. Müsste ich mir wohl hinterher allerdings noch Gedanken machen, wie ich den wieder loswurde. Aber momentan konzentrierte ich mich dann doch lieber auf die Sache hier. War einfach viel angenehmer, als an das danach zu denken. Blieb später auch noch ein wenig Zeit für, je nach dem, wie lange das hier dauern würde... Mal sehen.
Nima Nachdem Jayden dann aus dem Bad gekommen war, hatte Nima sich mit der Hüfte noch einen Moment gegen die Fensterbank gelehnt und den jungen Mann beobachtet, bevor sie sich schließlich von besagtem Holz abstieß und ins Bad lief, um die Türe hinter sich zuzuziehen und sich nun auch noch vom Rest ihrer Klamotten zu befreien - wobei sie zuvor noch den Stapel frischer Unterwäsche mit genommen hatte. Wenig später war sie von den letzten Stoffetzen befreit und trat dann auch schon in die Duschkabine, wo sie im ersten Moment mal reflexartig nach der Tür griff, weil sie sonst wohl direkt ausgerutscht wäre. Wie sie es hasste in eine nasse Duschkabine zu steigen. Ehrlich, war zum kotzen. Aber gut.. sie stand ja noch, ohne Beule. Ohne Gehirnerschütterung. Dank Jayden war auch das Wasser von Beginn an schön warm, was ihr ein wohliges Seufzen entlockte, als es auf sie hinab prasselte. Kaltes Wasser in der Dusche war ein absolutes No-Go! Ehrlich. Naja, wie dem auch sei. Die Blondine verbrachte sicherlich erst einmal zehn Minuten unter dem angenehmen Wasserstrahl, der auf ihre Haut niederprasselte, bis sie sich dazu überwinden konnte erst die Haare, dann ihren Körper einzuseifen und schließlich auch wieder abzuspülen, wobei sie anschließend ebenfalls sicherlich noch einmal zehn Minuten unter dem wohltuenden Wasserstrahl verbrachte. Nachdem die junge Frau sich dann endlich dazu entschieden hatte die Duschkabine mal zu verlassen, wickelte sie sich erst einmal in ein Handtuch ein, welches noch an einem Haken an der Wand lehnte, dann angelte sie sich ein Händehandtuch, um sich die Haare abzutrocknen, weil was anderes gerade nicht in Greifweite war.. klar Jaydens Handtuch, aber das war ohnehin schon nasse, brachte also nicht mehr allzu viel. Und das Handtuch war ja nun wirklich kein Verlust, hing ja noch ein zweites da.. Außerdem war es bis morgen auch wieder trocken, so war es ja nicht. Die feuchten Haare flocht sie sich dann noch über die Schulter zu einem Zopf zusammen, bevor sie sich gänzlich abtrocknete und in die frische Unterwäsche schlüpfte, die nassen Handtücher wieder aufhängte und dann auch schon vom Badezimmer zurück ins eigentliche Hotelzimmer schlüpfte, wo sie sich dann erst einmal eine schwarze Jeans angelte und anschließend ein weißes Top, drüber noch einen dunkelgrauen Pullover, weil sie ja nochmal zu Sil wollte und in Unterwäsche über den Flur laufen, wäre dann hier in dem Hotel wohl nicht wirklich das wahre. "Ich bin eben nochmal bei Sil, bis nachher." murmelte sie recht leise, weil sie sich nicht sicher war, ob Jayden schon schlief oder nicht und sie ihn gewiss auch nicht aufwecken wollte. Sie angelte sich nur noch ihre Tasche vom Boden und drehte den Schlüssel dann auch schon wieder im Schloss, bevor sie ihn hinaus zog und hinter sich die Türe wieder zuzog, bevor sie Zimmernummer 17 suchen ging und nicht allzu viel später auch schon fand, wobei sie davor stehen blieb und die Hand anhob, um zu klopfen, wobei sie wenig später auch schon wieder inne hielt. Wieso sollte sie klopfen und ihm am Schluss noch die Möglichkeit lassen das Feuer verschwinden zu lassen, insofern er irgendwie an eines gekommen war..? Ne, wäre ja bescheuert. Gut, hätte sie gewusst, was da drin lief, wäre sie wohl einfach auf der Stelle wieder umgekehrt, aber so... also senkte sie die Hand auf die Türklinke, die sie wenig später hinunter drückte, um, die Türe zielstrebig aufzustoßen, wobei der Blick im ersten Moment noch auf die Tür gerichtet war, weswegen sie auch mit einem "Sil ich wollte dir nu-" begann, wobei ihr Blick dann auch schon zum Bett wanderte und was sie da sah.. Ne, ehrlich.. wollte sie nicht sehen und ihr blieb auch mitten im Satz einfach der Mund offen stehen, sah ihn aus vor Entsetzen geweiteten Augen an. Wobei sie jetzt mal noch von keiner Vergewaltigung ausging.. sondern davon, dass der Kerl unter Sil bei Bewusstsein war.. und zwar bei vollem! Noch realisierte sie nicht, dass der eigentlich ziemlich schlaff auf dem Bett lag. Einerseits wollte sie direkt wieder umdrehen und andererseits... realisierte sie das alles noch gar nicht.. "Sil - ich - das..." stotterte sie im ersten Moment vor sich hin, bevor sie den Blick doch vor sich auf den Boden richtete, sich ansonsten aber wohl erst einmal noch gar nicht von der Stelle bewegte.
Asher Der Dunkelhaarige war gerade dabei alles für den nächsten größeren Deal vorzubereiten. Die Waffen nochmal zu kontrollieren, die Munitionen raus, säuberlich einpacken.. whatever alles. Einfach das, was dazu gehörte, damit auch ja nichts schief ging. Zumindest nichts, was seine Schuld sein könnte. Konnte immer was schief laufen, aber falsche Lieferung oder sowas würde hier schon mal nicht der Fall sein, so viel stand wohl fest. Wobei er dann auch schon von Avril gestört wurde.. naja, im ersten Moment hielt er einfach die Klappe und reagierte auf ihren Ruf nach ihm gar nicht, von der Tür aus würde sie ihn nicht sehen können und er tat so, als würde er sie nicht hören. War ein einfaches Prinzip, das eigentlich in den meisten Fällen funktionierte. Der Dunkelhaarige strich mit den Fingern der linken Hand über eine der Waffen, kontrollierte ob auch alles an Platz und stelle war, sie nicht geladen war und packte sie dann zu den restlichen in die Tasche, als Madame Readhead auch schon wieder seinen Namen rief, woraufhin er ein doch recht genervtes "Was willst du Avril?" von sich gab. Wobei Avril.. mal ganz ehrlich, Victor hätte ihr wenigstens einen anderen Namen verpassen können, immerhin war Avril zusammen mit den roten Haaren und auch noch den Tattoos wirklich etwas, das man sich merkte. Sie hätte sich durchaus die Haare Färben können, einen anderen Namen zulegen können. Gegen die Tattoos konnte man logischerweise nicht allzu viel tun, wobei Asher ohnehin kein Fan von tätowierten Frauen war. Ein wenig war okay, aber nicht in sonderlich großen Mengen.. Ne, nackte Haut ohne Bildchen war definitiv schöner wie nackte Haut mit Bildchen.. war beinahe noch wie ein Kleidungsstück, einfach scheiße.. auf gut Deutsch gesagt. Naja, wie dem auch sei. Er hob nicht einmal den Blick an, sondern machte einfach da weiter, wo er sonst hätte aufhören müssen. Wenn sie etwas von ihm wollte, sollte sie zu ihm kommen. Da machte er sich mit Sicherheit nicht die Mühe ihr noch entgegen zu kommen oder sonst was. Ne, das würde durchaus nicht passieren, da war Asher einfach nicht der Typ zu.
Aiden Nein keine Einbildung... auch kein Traum, es war wohl leider Gottes alles real. Das passierte alles wirklich, auch wenn ichs nur so halb mitbekam... ich wagte mal zu bezweifeln, dass ich das hier so schnell wieder vergessen würde. Ganz bestimmt aber nicht deshalb, weil es mir gefiel, sondern eher des Gegenteils wegen - ich wollte echt ganz und gar nicht 'nem Kerl dabei zusehen müssen, wie er sich die Klamotten auszog... ich meine alle Klamotten. Ich schloss dann wieder einen kurzen Moment die Augen, wobei ich das bewusstlos werden ja inzwischen aufgegeben hatte. Würde halt nicht hinhaun, hatte ich jetzt die Arschkarte... wohl im wahrsten Sinne des Wortes. Abartig. Widerlich. Der Kerl schien nämlich ernsthaft darauf aus zu sein, mich hier zu vergewaltigen. Mich. Ich kratzte an den zwei Metern, schwach war ich nun auch nicht grade. Ich war mir nicht mal sicher, ob ich wissen wollte, womit er mich da außer Gefecht gesetzt hatte. Ich war ja nicht mal fähig, irgendwas zu sagen oder gar um Hilfe zu rufen, damit irgendwer den Kerl hier damit abhielt, über mich herzufallen. Einen Moment lang öffnete ich die Augen nochmal, schloss sie aber sofort wieder, als ich dieses widerliche Grinsen zu sehen bekam... war jetzt also soweit, dass ich tatsächlich verschwuchtelt wurde... von einem Schwulen Kerl vergewaltigt wurde. So hatte ich mir die heutige Nacht ganz sicherlich nicht vorgestellt, aber ich war ja auch völlig machtlos gegen das alles hier. Ich konnte so mehr oder weniger hören, dass jemand die Tür öffnete und rein kam. Es war eine weibliche Stimme, das bekam ich dann doch noch mit... Gott ja, vielleicht wurde ich dann endlich von dem hier erlöst. Besonders viel Hoffnung hegte ich da zwar nicht, weil der Typ der sich hier gerade so über mich her machte, es ganz bestimmt nicht schwer damit hatte, sie einfach aus dem Zimmer zu schieben und mich dann weiter hier zu quälen, aber... da bestand eben doch noch die winzige Möglichkeit, dass das alles hier ein Ende nehmen würde. Ich wagte es jetzt aber gar nicht mehr, die Augen zu öffnen. Nein, ich wollte mir jegliche weitere Bilder ersparen... das was ich fühlte war aussagekräftig genug.
Silence Wieso war ich nur so blöd gewesen, zu denken, dass ich das hier jetzt mal in Ruhe hatte genießen können? Wäre ja echt zu schön gewesen, wenn ich ehrlich war. Hatte dann wohl auch keine zehn Minuten gedauert, bis bei meinem kleinen Spielchen unterbrochen worden war. War natürlich ein super Zeitpunkt so mittendrin … nicht. Aber gut, ich war wohl auch so doof gewesen und hatte vergessen, die Türe gescheit abzuschließen. Gerade, als ich ein leises Seufzen von mir gegeben hatte, wurde die Tür auch schon aufgerissen, was mich im ersten Augenblick erschrocken zusammenzucken ließ. Dennoch beugte ich weiter über dem Kerl, bis ich schließlich meinen Kopf in Richtung Tür gedreht hatte und sah, wer da denn gerade in mein Zimmer geplatzt war. Die weibliche Stimme Nima' unterstrich das Ganze dann auch noch mal. Mit hochrotem Kopf und schneller, wie ich selbst gucken konnte, hatte ich eilig nach der Decke gegriffen, mich von meinem Opfer gelöst und ein wenig verwirrt, beschämt und sichtlich unbefriedigt in die Richtung meiner Schwester, bekam im ersten Moment gar nicht den Mund auf, weil ich meine Gedanken erst einmal sortieren musste. Dann aber deutlich gefasster schob ich die Augenbrauen in die Mitte, schnaufte. „Du könntest auch ruhig anklopfen“, grummelte ich sie an, hatte die Decke mittlerweile über meinem Schoß und somit auch über dem Unterleib des jungen Herren gelegt, die Arme vor der Brust verschränkt und meine Schwester sichtlich angepisst angesehen. Ja. Ja, ich liebte meine Schwester, aber wenn man mich bei sowas hier unterbrach, dann... dann konnte ich doch einfach nicht ruhig bleiben, verdammt noch mal! Schließlich hielt das 'Narkosemittelchen' auch nicht Ewigkeiten, sodass das hier langsam mal zuende gebracht werden musste und das klappte mit Sicherheit nicht, wenn meine Schwester mitten im Raum stand... Mit angespannten Muskeln und versucht gefasster Haltung saß ich auf dem Bett, ignorierte die leckere Köstlichkeit neben mir für einen Augenblick, weil Nima scheinbar irgendwas gewollt hatte. „Was willst du hier?“, fragte ich deswegen und auch, um ein wenig vom Thema abzulenken, einfach zu hoffen, sie würde nicht noch weiter nachhaken, oder was wusste ich denn. Sie sollte schlicht und ergreifend gehen und mich hier in Frieden meine 'Arbeit' machen lassen. Ehrlich.
Nima Wow. Wow. Wow. Damit musste sie jetzt erst mal klar kommen. Ihr Bruder - Ihr Bruder, verdammte Scheiße! - vögelte hier gerade einen anderen Kerl und sie hatte ihn dabei gestört, dabei hätte sie das am liebsten wohl niemals heraus gefunden. Das war absolut.. Nein, einfach nein. Alles in allem hatte die Blondine ja nichts gegen Schwule. Jedem das seine, oder so in Etwa.. Aber Sil war ihr Bruder und das zerstörte gerade ihr gesamtes Bild von ihm. Jetzt sah sie ihn mehr oder weniger als diese typischen Schwuchtel aus den Comedy-Filmen.. wenn sich alle darunter etwas vorstellen konnten. Genau so sah sie ihn jetzt, was irgendwie deprimierend und beschämend war, dabei wollte sie das ja nicht mal.. aber es war einfach so. Wie gesagt, sie war wirklich nicht rassistisch, aber das eben.. war irgendwie so ein ziemlicher Schlag in den Magen gewesen.. ehrlich und dann fuhr er sie auch noch an, dabei hatte sie ihm nur sein Zeug bringen wollen, nett sein wollen. Und er konnte ihr glauben, dass sie das alles hier lieber nicht gesehen hätte! Langsam hob sie den Blick wieder an, als sie sich halbwegs sicher war, dass sie nichts mehr zusehen bekam, was sie nicht sehen wollte und hob die Hand mit der Tasche kurz in die Höhe. "Ich - Ich wollte dir dein Zeug bringen, du brauchst schließlich auch frische Klamotten." grummelte sie leise, ein wenig giftig, weil sie ja wohl nichts dafür konnte, dass er sein Zimmer bei solchen Dingen nicht abschloss.. wobei sie ganz ehrlich gestehen musste, dass ihr Blick nochmal genauer ins Gesicht des Kerles wanderte, der da unter Sil gelegen hatte.. und.. ähm ja, immer noch lag.. und zwar ziemlich reglos, woraufhin sie erst einmal misstrauisch die Augenbrauen in die Höhe zog und unsicher von einem Bein auf das andere trat, das Gewicht verlagerte. Täuschte sie sich, oder schien der Typ irgendwie.. wie halb tot? Der bewegte sich keinen Fazen und sie glaubte kaum, dass er einfach mal während so eines.. Aktes einschlief, oder? Wäre dezent komisch.. Außerdem hatte sie ja irgendwo doch auch gesehen, das Sil der... Aktive gewesen war - auch wenn sie sich das gerne.. erspart hätte. Sie schüttelte es ja jetzt schon, wenn die Bilder nur ansatzweise wieder hoch kamen.. ihr wurde regelrecht schlecht, aber richtig.. richtig schlecht. "Sil... wieso bewegt er sich nicht?" jetzt fixierte sie ihren Bruder wieder mit den stechenden, blauen Augen, kniff diese leicht zusammen. Sie wollte ihm hier ja nun wirklich nichts unterstellen.. immerhin war er ihr Bruder, aber die Tatsache, die sich gerade langsam ihren Weg in Nimas Gehirn hinauf bahnte, war nicht zu ignorieren. Die war definitiv nicht zu ignorieren, ob er nun ihr Bruder war oder nicht... wenn das was gerade auf kam wirklich der Wahrheit entsprach, dann würde Nima ihrem Bruder sowas von den Kopf umdrehen. Ehrlich.. wobei sie sich auch täuschen konnte - hust -, vielleicht gab es ja eine vollkommen plausible Erklärung, konnte doch gut sein. Hoffentlich.
Silence Sie wollte mir also wirklich... nur meine Sachen bringen. Die ich dann für morgen eventuell gebraucht hätte. Ja. Ehm... scheiße. Mir entglitten wieder einmal ein wenig die Gesichtszüge, weil ich damit jetzt eigentlich nicht gerechnet hatte. Mit was hatte ich das überhaupt? Eigentlich mit... gar nichts. Ich war davon ausgegangen, dass alles verhältnismäßig ruhig ablief und uns, beziehungsweise mich niemand störte. Tja, und dann war Nima reingekommen um mir meine Sachen zu bringen. Jetzt noch. Verstand ich nicht, ehrlich. Hätte sie auch wirklich morgen noch machen können, das hätte sowas von gereicht. Gut, vielleicht bildete ich mir des Testosterons wegen einfach nur ein, dass sie mir etwas Böses wollte, dass sie eben das hier nicht wollte. Würde sie vermutlich auch nicht, aber … ach, dass war mir alles einfach viel zu kompliziert, viel zu umständlich zum Überdenken in meinem Zustand. Also back to the topic... meine Miene war wohl wieder ein wenig weicher geworden, je mehr ich in den Gedanken versunken war, dementsprechend still und zurückhaltend murmelte ich ein „Ach so“, auf ihre Aussage hin, warf dann ein Blick zum Betthäschen, ehe ich gespielt unwissend mit den Schultern zuckte. Dauerte dann aber auch nicht mehr lange, bis ich wieder zu meiner Schwester sah. „Keine Ahnung“, log ich und zuckte von neuem mit den Achseln. Natürlich wusste ich, woran es lag, aber hey, was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß – haha. Hatte sie nach wie vor eben wenig anzugehen, was ich hier machte, auch wenn es im Nachhinein ein wenig doof und unüberlegt war, denn immerhin würde der Typ ja nicht umsonst so reglos auf meinem Bett liegen, aber wie gesagt, mit denken war bei mir gerade nicht wirklich und ja, vermutlich sah man mit das auch an, immerhin war ich nicht zum Schluss gekommen, dass war wohl kein Geheimnis und da sich nach wie vor die ganzen Wochen beziehungsweise Monate etwas angestaut hatte, blockierte es schlicht und ergreifend meine übliche Denkweise, ließ mich gar keine logischen Zusammenhänge mehr erkennen, war für mich aber eigentlich auch nicht wichtig gewesen. Eigentlich. Aber meine Schwester war ja rein geplatzt und dementsprechend wäre es wohl von Vorteil gewesen, wenn ich das noch auf den Schirm bekommen hätte... Na ja.
Nima Achso und.. keine Ahnung? Wollte er sie verarschen. Nima zog die Augenbrauen zusammen, ließ die Tasche dann aber achtlos auf den Boden sinken und steuerte dann auch schon das Bett an, Sil ignorierte sie in dem Fall mehr oder minder, als sie die Hand ans Kinn des Kerls legte, der neben ihm lag, dessen Kopf leicht in ihre Richtung drehte. Die Augen hatte er geschlossen und mal ganz ehrlich.. spätestens jetzt hätte er auf ihre Berührung reagieren müssen.. vielleicht davor noch schlafen gestellt, um das alles hier.. nicht so peinlich werden zu lassen.. aber der Kerl hier, der war wenn sie es nicht anders sagen sollte wirklich gänzlich bewusstlos. Der war weggetreten und Sil.. der.. Gott, der hatte gerade mit einem Bewusstlosen oder zugedröhnten Kerl geschlafen. Was sollte der Scheiß hier den bitte? Sie erkannte gerade ja ihren eigenen Bruder nicht mehr wieder, was ging bei dem schief? Zu lang ins Feuer gestarrt oder was? Die Blondine tätschelte einige Male die Wange des Kerls auf dem Bett, wobei wenigstens die Augen ein wenig zuckten. "Bist du vollkommen bescheuert Sil!? Der Kerl ist definitiv nicht mehr ganz auf der Höhe und das ist verdammt nochmal noch Milde ausgedrückt! Was tust du hier? Was hast du gemacht...?" damit wanderte ihr mittlerweile einfach nur noch wütender Blick zu ihrem Bruder zurück, die Hände nahm sie wieder zu sich zurück, während sie gerade ehrlich damit kämpfte Sil nicht mindestens eine Ohrfeige zu verpassen. Das hier war wirklich.. Nein, einfach nein. Drogen, Waffen, Illegales... war ja alles noch schön und gut, selbst Feuer war in Ordnung.. gerade so, aber was hier gerade lief.. sie war ja nicht blind, sie hatte gesehen was da passiert war, als sie rein gekommen war und der Kerl hier war definitiv nicht mehr bei Bewusstsein, der hätte sich selbst wenn er wollte definitiv nicht wehren können. Das war wirklich unter aller Sau.. und das war noch eine gnadenlose Untertreibung. Mehr als das, allen ernstes, was lief bei ihrem Bruder falsch? Den erkannte sie ja gar nicht mehr wieder. Nein, gerade kam er ihr einfach vor wie ein vollkommen Fremder. Sie hatte ihm ja zugetraut, dass er das Motel hier abfackelte, aber das er sich an einem Kerl vergriff, der bewusstlos war. "Hast du was mit diesem Zustand zu tun Sil?" fauchte sie ihn aufgebracht an, hob schon wieder so ansatzweise und mehr unbewusst die Hand an, die sie allerdings fürs erste auch wieder senkte. Der war... von allen guten Geistern verlassen, ehrlich!
Aiden Ja, die beiden unterhielten sich zweifelsohne... klang auch so - zumindest das, was ich davon verstand -, als würde sie sich kennen. Jemanden, den man nicht kannte, sprach man schließlich nicht mit 'nem Spitznamen an... ich nahm zumindest mal an, dass es sich bei 'Sil' um einen solchen handelte, wieso sollte man sein Kind so nennen. Ne, machte keiner, zumindest niemand, der noch normal im Kopf war. Konnte man von besagtem Typen, diesem Sil, ja nicht behaupten. Echt nicht... ich wollte nicht wissen, aus welcher verdammten Klapse der ausgebrochen war. Und wenn er nirgends ausgebrochen sein sollte, dann fragte ich mich wirklich, warum man sowas frei rum laufen ließ. Ich spürte dann wieder eine Hand an meiner Wange... allerdings eine wesentlich kleinere und zierlichere, würde wohl der jungen Frau gehören, die rein gekommen war. Anfangs wollten mir die Augen ja nicht so wirklich gehorchen, ebenso wie der Rest meines Körpers. Erst, als besagte Blondine dann den gestörten Vergewaltiger anfuhr, öffnete ich langsam die Augen wieder. Ich sah wieder ein wenig klarer, als noch vor ein paar Minuten. Also nichts Doppeltes mehr, wenn auch noch teilweise minimal verschwommen. Außerdem bemerkte ich jetzt, dass mir ziemlich der Schädel dröhnte. Mit was auch immer ich da betäubt worden war, so langsam ließ es dann doch mal nach... und ich war mir ehrlich nicht sicher, ob ich das wollte, oder nicht. Mir stach es auch in der Lunge so ein bisschen, als mein Gesicht langsam wieder ein bisschen Ausdruck bekam, nicht mehr so... schlafend oder gar tot wirkte. Jetzt wohl eher ein wenig angestrengt, die Stirn in Falten gelegt und die Augen trotzdem noch recht mühsam offen haltend. Gott, wie ich hier weg wollte.. jetzt sofort. Ich ging eigentlich davon aus, dass mir noch immer keines meiner Körperteile wieder gehorchen wollte, wobei ich dennoch so ein wenig versuchte, die Arme zu bewegen, um mich von dem Widerling wenigstens wegschieben zu können. Das wollte zwar noch nicht so ganz funktionieren, weil ich grade noch so gar keine Kraft in den Armen hatte, aber immerhin konnte ich mich mehr oder minder wieder ein bisschen bewegen... aber reden? Ich gab kein einziges Wort von mir, sie fehlten mir einfach. Ganz gleich, ob mein Sprachzentrum wieder abrufbar war oder nicht, ich hätte ohnehin nicht gewusst, was ich hätte sagen sollen oder wollen.
Silence Neugierig beobachtete ich meine Schwester bei ihrem Treiben, schob leicht die Augenbrauen zusammen, als sie ihre Hand an das Kinn des jungen Mannes legte, der sich bis dato nicht gerührt hatte. Tat er auch nicht, als sie seinen Kopf leicht zur Seite gedrückt hatte. Bis auf das Zucken der Augen, das vermutlich durch die leichten Schläge herrührten, bemerkte ich auch danach nicht wirklich etwas, blieb mir aber auch gar keine Zeit zu, da mich Nima dann auch schon wieder ziemlich schroff von der Seite anfuhr, was ich ihr im 'nüchternen' Zustand wohl keinesfalls hätte verübeln können, jetzt allerdings verstand ich das ganze nicht so wirklich, realisierte selbst ja gerade gar nicht, was ich getan hatte, obwohl ich mir vorhin noch so sicher gewesen war. Schoben wir das einfach mal auf die Hormone, haha... „Ihm geht es doch gut“, war das erste, was ich gesagt hatte, kurz darauf folgte wieder mal ein Schulterzucken, weil ich einfach nicht wusste, was ich sonst hätte machen sollen. Anziehen ging hier vor meiner Schwester schlecht, also fiel das schon mal weg und ansonsten? Gab es ja nicht wirklich was zu tun. Sicher, ich hätte mit der Decke aufstehen können, einen Krankenwagen verständigen oder sowas, aber dann würde hier wer anderes komplett entblößt liegen und das... wollte ich mir nicht zumuten, also beließ ich es bei dem simplen Schulterzucken... „Und ich habe nichts gemacht, was ihm schaden könnze, ihm geht’s doch gut, guck, er bewegt sich doch“, murmelte ich und deutete mit einem leichten Nicken auf den, nun langsam wieder zur Besinnung kommenden, Aiden, ehe mein Blick wieder meine Schwester fixierte, die gerade ziemliche Anstalten machte, mir eine zu klatschen. Gut, würde ich vermutlich auch tun, wenn ich jemanden dabei erwischen würde, wie er jemand Bewusstlosen vergewaltigte, aber mein Gott, beim Kerl war noch alles dran und er wurde jetzt auch langsam wieder wacher, sie sollte sich bitte nicht so aufregen, immerhin würde er keine bleibenden Schäden davon tragen, bis auf ein, zwei psychische Knäckse vielleicht, aber Herrgott, gab schlimmeres. Und ja, vermutlich hatte ich somit auch schon ihre zweite Frage beantwortet, aber was sollte ich denn machen? Weiter lügen brachte schließlich nichts, sah ich dann auch so langsam ein, auch wenn es in meinem Kopf definitiv nicht hatte klarer werden wollen. War einfach so, würde vermutlich auch die nächste Zeit der Fall sein, mal ganz abgesehen davon, dass Nima' Bild von mir jetzt wohl auch um 180° gedreht worden war... wie auch immer ehy.
Nima Ihm geht es doch gut, er hatte ihm nicht geschadet? - Auf diese Aussagen hin klappte Nima förmlich die Kinnlade herunter. Nicht so extrem, wie man sich das jetzt sicher vorstellte, aber erst mal öffnete sie einfach nur den Mund, bekam aber wirklich kaum bis gar kein Wort heraus.. Er stritt es nicht ab, sprich.. er hatte den Kerl hier wirklich betäubt und... Gott, was war Sil für ein Mensch? Und sowas - ja, sowas! - war ihr Bruder? Der... das... war einfach nur absolut widerlich, wirklich ekelhaft.. einfach nur.. bäh und ihn, ihn schien das ganze nicht die Bohne zu jucken. Nicht ansatzweise zu kratzen.. das alles schien ihm gerade mehr als nur am Arsch vorbei zu gehen. Einfach.. Ohne Worte, wirklich ohne Worte. Das war einfach nur absolut und so dermaßen beschissen was hier gerade lief, dass die Blondine Sil wirklich am liebsten mindestens fünf Gescheuert hätte, um dann zu verschwinden und zwar gänzlich. Weit weg von hier, ohne ihren Bruder... ohne ihren männer vergewaltigenden Bruder. Wer.. wollte sowas schon von seiner Familie behaupten können? Das war absolut... keine Worte, ehrlich. Sie fand dazu nichts, was es auch nur ansatzweise beschreiben würde. Aber auch wirklich gar nichts. Als er allerdings meinte, dass der Kerl sich bewegen würde, wandte sie diesem den Blick wieder zu.. tatsächlich er bewegte sich. "Hau ab Sil, geh weg von ihm.. geh am besten raus aus diesem Zimmer.. verzieh dich einfach, bis er wieder vollkommen wach ist. Verzieh dich und..." man, sie schmiss ihm hier Dinge an den Kopf, die einfach spontan und ohne jegliche Vorwarnung aus ihr heraus sprudelten. Deswegen stoppte sie jetzt auch erst einmal wieder, lief zu ihrer Tasche, die sie vom Boden fischte und wenig später Sil in die Hände drückte, da war ja immerhin auch noch sein Zeug drin. "Nimm dir deine Klamotten und zieh dich an, dann verschwinde hier raus!" mittlerweile achtete sie auch gar nicht mehr darauf, ob sie nun laut oder leise war - wobei ersteres wohl eher stimmte -, war ihr einfach scheißegal ob das ganze Motel sie hören konnte. Er sollte verschwinden, sie wollte ihn gerade ehrlich nicht mehr sehen. DAS musste sie definitiv erst einmal verdauen. Und zwar sowas von. Er sollte sich einfach sein Zeug nehmen und erst mal verschwinden, gerade wollte sie ihn nicht mehr sehen, erst recht nicht, weil er so verdammt uneinsichtig und total bescheuert war. Hätte er wenigstens etwas sinnvolles von sich gegeben, aber von wegen. Er tat so, als wäre das hier das normalste der Welt und ihr schüttelte es schon den gesamten Körper, drehte es den Magen um, wenn sie nur daran dachte.