Aiden Ich zuckte doch im ersten Moment ein wenig zusammen, als Suits ihre Hand auf meinen Arm legte. Beruhigen tat ich mich aber schnell wieder, als sie so leicht ein wenig über meine Haut strich. Hatte der Typ vorhin ja nicht gemacht, ging also, war im grünen Bereich... wobei es mich auch nicht gestört hatte, dass Suits meine Wange berührt hatte, mehrmals... vorhin an der Tür und dann nochmal, bevor ich im Bad verschwunden war. Alles okay gewesen, hatte ich nicht gestört, war angenehm, genauso wie die leichten Berührungen am Arm grade. Führte alles nur dazu, dass ich mich immerhin ein klein wenig beruhigte. Aber Suits war ja auch ganz offensichtlich kein Kerl, ich schätze mal, dass das der Knackpunkt sein würde. Hätte sie 'nen Schwanz, würde ich jetzt wohl sofort Panik schieben, definitiv... würde da ein Kerl neben mir liegen, selbst wenns ein ehemaliger Freund oder so war... ne, ich würde völlig am Rad drehen, am besten noch aus dem Fenster springen oder so... gut, das vielleicht nicht, aber ich würde wohl noch in Boxershorts die Flucht ergreifen, definitiv. Einfach nur ganz schnell weg, damit sich ja nicht nochmal an mir vergriffen werden konnte... schon der Gedanke allein jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken und es hätte mich beinahe geschüttelt. Dauerte auch ein paar Sekunden, bis ich ihre Frage jetzt realisiert hatte, dann aber nickte ich ganz leicht, kaum sichtbar. "Ja, alles.. okay." für den Augenblick jedenfalls. Aber ich war sicher, dass diese Nacht mehr als nur Horror werden würde. grade im Moment war ich wohl verhältnismäßig ruhig, ja... aber das würde sich schnell ändern, wenn wir hier nicht am Reden waren, sondern Suits eingeschlafen war und ich mit meinen Gedanken ganz alleine war. Ich würde sowas von den Teufel an die Wand malen, auf jeden Fall. Ich sah einen Moment zu der jungen Frau neben mir im Bett rüber, wobei sich mein Blick wohl auch ein klein wenig beruhigt haben musste... im Gegensatz zu vorhin jedenfalls, wobei ich sichtlich immernoch nicht wieder die Ruhe selbst war. War aber verständlich, denke ich.
Suits Natürlich hatte ich gemerkt, wie Aiden ein wenig zusammengezuckt war, ganz blöd war ich ja auch nicht gewesen, allerdings hatte er sich ja binnen weniger Sekunden auch schon wieder beruhigt, weswegen meine Hand jetzt einfach ruhig auf seinem Arm verweilte. Das Lächeln wurde nur ein Stück weit breiter, als er seinen Kopf zu mir neigte. Ich wollte einfach, dass er wusste, dass ich da sein würde, auch wenn mir die Sache mehr als nur suspekt vorkam. Das sprach ich natürlich nicht aus, immerhin wollte ich ihn nicht noch mehr verunsichern... das war er immerhin auch so schon genug, also einfach Lächeln und versuchen, die Sache einigermaßen schön zu reden, ihm sagen, dass alles wieder gut werden würde und dass der Kerl sich ganz sicher nicht noch einmal an ihm zu schaffen machen würde. Ne ne, also das glaubte, hoffte ich nun wirklich nicht, immerhin hatte ich keine Lust, beziehungsweise einfach keine eigene Kraft dazu, einen seelischen Krüppel - so hart das jetzt auch klingen mochte - hinter mir her zu zerren. Das, was Aiden hier gerade veranstaltete lag noch vollkommen im Rahmen, damit würde ich klar kommen, aber wenn er anfing sich vor alles und jedem zu verkriechen, dann würde ich aber zum Schlappen greifen. Mochte ja sein, dass ihn das alles ziemlich verstört hat, aber Leute deswegen über einen Kamm zu scheren, sollte man nun wirklich gar nicht erst anfangen. Sowas mochte ich außerdem überhaupt nicht, konnte ich einfach nicht haben, diese ständigen Vorurteile und Abneigungen wegen irgendwas, wovon man gar keine Ahnung hatte. Ging einfach gar nicht und ja, war wohl dann auch kein Geheimnis mehr, dass ich solche Leute, die sich über andere das Maul zerrissen, schlichtweg nicht leiden konnte. Punkt. Hofften wir also mal, dass es bei Aiden gar nicht erst so anfing. Ehrlich, sollte er von mir aus am Daumen nuckeln oder sich verschleiern wie die Frauen in Arabien oder so, aber wenn er anfing, jedem aus welch Gründen auch immer aus dem Weg zu gehen, dann durfte er getrost weiter zusehen, wie er zurecht kam. Nun aber schob ich die Gedanken erst einmal beiseite. So weit würde es hoffentlich nämlich gar nicht kommen, rückte ein Stück auf und legte meinen Arm dann auf seine Brust, lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter. "Es wir alles wieder gut, okay? Versuch zu schlafen und wenn was ist, dann weck' mich", murmelte ich ihm noch so halb am Schlafen zu, seufzte leise und zeichnete anschließend leicht ein paar Muster auf die nackte Haut, um ihn einfach noch ein wenig abzulenken.
Aiden Ja, ja... würde ich wohl machen. Oder sie würde von allein aufwachen, wenn ich mich vor Schreck ruckartig bewegte oder sowas.. aber an dieses 'Es wird alles wieder gut' konnte ich für meinen Teil jetzt grade ja nicht unbedingt glauben. Selbst wenn, dann lag das sicherlich noch in eher ferner Zukunft und bis dahin... naja, würde wohl alles ein wenig anders ablaufen, als bisher. Wenn auch nur in meinem Kopf und äußerlich vielleicht nicht zu jeder Zeit sichtbar, aber es würde definitiv erstmal alles einfach anders sein. Man wurde schließlich nicht alle Tage vergewaltigt... als Kerl, von einem anderen Kerl. Nein, nein. Gar nicht erst dran denken, ich würde hier sonst gleich wieder Panik schieben, was nun wirklich nicht hilfreich sein würde, um einzuschlafen. "Ja, okay... schlaf gut.." murmelte ich noch in suits Richtung und legte dann ein wenig vorsichtig einen Arm um sie. Es war grade einfach alles ein wenig merkwürdig, so unmittelbar nach... naja. Aber gut, die Tür war abgeschlossen und der Schlüssel am anderen Ende des Raumes, es würde schon niemand rein kommen, auch nicht dieser... dieser widerliche... was auch immer. Ich sollte nicht drüber nachdenken, aber es fiel einfach unglaublich schwer und es dauerte auch noch eine ganze Weile, bis ich die Augen schloss und langsam müde wurde... ich musste über zwei Stunden schlaflos neben Suits gelegen haben.
Elijah Auch das stimmte natürlich, aber der junge Mann hatte recht schnell beschlossen, dass er das nun einfach einmal unkommentiert lassen würde. Es brachte doch ohnehin nichts, alles wahllos zu kommentierten, zu befürworten oder eben vollkommen nieder zu machen. Verschiedene Menschen, verschiedene Ansichten und Meinung. Aber wie gesagt – war es einfach voll und ganz egal und somit blieb die Sache mit dem Feuer ab nun wörtlich unkommentiert, denn ein sachtes Nicken hatte er sich dann noch nicht verkneifen können. Trotzdem war für ihn Feuer in der Nacht schöner, was aber auch daher kommen könnte das er ohnehin eher der Mensch war der in der Nacht lebte. Elijah hatte schlicht und ergreifend einen Faible für die eher düsteren Sachen und somit fiel eben auch die Nacht, die Dunkelheit dahinein, was aber nun doch eigentlich nur dafür sorgte, das seine Gedanken ein klein wenig abschweiften, während er aber dennoch nicht vergas das ein oder andere Mal an seiner Zigarette zu ziehen, welche schlussendlich aber auch schon wieder fertig geraucht war, so dass der junge Mann den letzten Zug doch einen Moment länger in seinen Lungenflügeln behielt, ehe der Rauch – nachdem der Glimmstängel auf dem Boden neben ihm gelandet war – durch die Nase und den Mund wieder hinaus in die Nachtluft entlief. Kurz darauf war er auch einmal mit der Schuhspitze auf den noch glühenden Rest der Zigarette getreten, so dass dieser nun letztlich aus war und bei den vielen anderen auf den Asphalt sein Grab gefunden hatte. Wenn man es gerade einmal voll und ganz in theatralischer Art und Weise ausdrücken wollte, wobei der junge Mann ja ab und an sogar wirklich einen leichten Hand zur Übertreibung hatte, was er aber – trotz allem – dann doch mehr in seinem Kopf abhandelte, als sonst irgendwo anders. War halt nicht zwingend der gesprächigste Typ der junge Mann, doch wenn das irgendjemanden störte, dann konnte er da eben auch nicht helfen. Naja – da kam schlussendlich auch schon eine Gegenfrage, wobei sich diese eindeutig noch im humanen Bereich befand. Wer jetzt irgendwas à la wie gehts dir gekommen, dann hätte er wohl reiß aus genommen, denn Smaltalk war einfach nicht seine Stärke. Aber auch allgemein war er – wie ja schon gesagt – einfach nicht so ein gesprächiger Mensch. „Ich wollte eigentlich nur nochmal eine Rauchen und ne neue Schachtel Kippen aus dem Auto holen“, klärte er den jungen Mann dann kurz darauf auch schon wahrheitsgemäß auf, wobei nun eine Gegenfrage eigentlich ja schon vollkommen Fehl am Platz war. Neugierig ja, denn es gab sicherlich einen Grund warum er hier saß, aber er hatte doch gelernt sich nicht in die Angelegenheiten anderer, nicht gerade bekannter Menschen ein zumischen, weshalb er das nun eben nicht tat. „Du verbringst die Nacht aber nicht hier auf dem Parkplatz?“ Das interessiert ihn dann doch ein wenig, weshalb er nun eine Augenbraue doch etwas fragend nach oben zog, bevor sein Blick nun einen kurzen Moment zu seinem Wagen schweifte, der nicht gerade weit weg stand, weshalb er nun auch schon den Entschluss fasste – während er eben auf die Antwort wartete – schon mal seine Kippen zu holen, denn verstehen würde er Sil so oder so. Und wenn nicht…dann war das wohl Pech. Aber naja – waren höchstens 5 Meter oder sowas, weshalb es nicht lange dauerte, da hatte er die volle Schachtel Zigaretten auch schon aus dem Handschuhfach geangelte, den Wagen wieder geschlossen und stand nun doch wieder fast an seinem Ausgangspunkt.
Silence Die Augen waren dann doch wohl das ein oder andere Mal müde zugefallen, als Sil seinen Kopf in den Nacken legte, um den jungen Mann vor, beziehungsweise neben ihm, besser ansehen zu können. Aufstehen tat er in diesem Fall nämlich nicht. Sah er gar nicht ein, wozu denn auch? Zwar wäre es wohl noch ein Ticken höflicher gekommen, wenn sich der junge Mann erhoben, den Staub aus der Hose geklopft und schließlich seinem Gegenüber in die Augen gesehen hätte, aber so viel Höflichkeit war dann auch in den Augen Silence' ein Stück weit too much. Er sah ihn an, antwortete freundlich, obwohl es ihm gerade absolut beschissen ging, und das musste reichen. Wie er eben schon erwähnt hatte, war Elijah ja ohnehin einer der schweigsamen Personen im Umfeld von gut ein, zwei Kilometern gewesen, dementsprechend würde er sich auch nicht sonderlich für solche Floskeln interessieren, oder? Konnte Silence sich wirklich nicht vorstellen, nein. Während sich wieder Gedanken anbahnten, wo es sich definitiv nicht lohnen würde, sie zu überdenken, schüttelte der am Boden Sitzende den Kopf, nur ganz leicht, um die Gedanken im Keim zu ersticken, zu vertreiben, zumindest für den Moment, in dem sein Kamerad von der Fahrt – haha – noch in unmittelbarer Nähe zu ihm stand. Da wollte der Mexikaner ausnahmsweise einfach mal die Klappe halten, nicht wie sonst immer munter drauf los plappern. Ne, also das war ihm momentan echt vergangen, die Nacht beziehungsweise der Abend hatte ihn ganz schön geschlaucht und eigentlich wünschte er sich nichts sehnlicher, als geduscht in sein Bett zu fallen und die Augen schließen zu können. Gut, vielleicht vorher dann doch noch von Hand den unangenehmen Druck in der Lendengegend loswerden, wie schon einmal erwähnt war es etwas kompliziert, mit einer Erektion schlafen zu gehen. In dem Moment fiel dem jungen Mann auch wieder auf, dass er wohl ziemlich Glück gehabt hatte, mit angezogenen Knien vor dem Feuer zu sitzen und ja, gewissermaßen steuerte auch die Dunkelheit einen großen Teil dazu bei, dass er wegen dem 'kleinen Problem' nicht gleich rot anlief, weil er eben wusste, dass man es wohl schlecht sehen konnte, wenn man von oben so auf ihn herabblickte. Ohnehin würde man wohl nur wenig von ihm sehen, vielleicht die Haut und die Umrisse, die durch das helle Feuer beleuchtet worden, aber mit Sicherheit nicht groß herrlich viel Details. Dazu war Silence nebenbei bemerkt auch viel zu Dunkel angezogen. Er hatte die dunkelblaue Jeans von vorhin an, das schwarze, eng anliegende Tank-Top und darüber eine dünne, schwarze Strickjacke, die er aus der Tasche, die vorhin mit ordentlich Schwung in die Ecke gepfeffert wurde, geangelt hatte. Mehr wie das – und eben Boxershorts, Schuhe und Socken – hatte er dann auch nicht an und das war auch gut so. Wusste der Teufel warum, aber Sil mochte es nicht, wenn er unter Zwiebelschichten begraben wurde; da fror er sich doch lieber den Hintern ab, ehe er sich in mehr wie drei Schichten quetschte. War einfach viel zu beengend gewesen und die einzige Ausnahme bildeten da wohl zwei paar Socken im Winter, aber auch wirklich nur da, ansonsten... nein... Nicht mal zwei Jacken trug er. Entweder eine oder gar keine. Mehr gab es bei ihm definitiv nicht. So. Aber mal zurück zum Thema, davon war er nun doch ziemlich weit abgewichen mit seinen Klamottengeschichten. Elijah wollte also nur eine Rauchen und sich neue Kippen aus dem Auto holen, was er dann ja auch tat, noch während er dem gebürtigen Mexikaner eine neue Frage stellte. Sil wandte den Kopf nach links, als der junge Mann an ihm vorbei stolziert war, um sein Auto aufzuschließen und schließlich aus … keine Ahnung, konnte Silence von seinem Standpunkt aus nicht erkennen, jedenfalls kam er kurz darauf auch schon wieder mit einer Schachtel neuer Zigaretten zurück, woraufhin er dann auch seinen Mund öffnete, um zu antworten. Ja, zugegeben hatte er wohl nur drauf gewartet, dass er wieder auf ein, zwei Meter ran kam, weil er drum bangte, dass Elijah ihn nicht verstehen konnte. Wie dem auch sei. Dauerte ja nicht lange, bis er wieder in unmittelbarer Entfernung stand. „Keine Ahnung“, war der erste Teil, den er mit einem schwachen Schulterzucken an seinen Nachbarn weiter gab, dann senkte er den Blick ins Feuer, bevor er weiter redete. „Je nach dem, ob der Kerl schon aus meinem Zimmer verschwunden und Nima schon schlafen gegangen ist.“ Wurde der Satz schließlich beendet, die Miene verzog sich zu einem leicht gequälten Gesichtsausdruck. Silence würde gerne wieder rauf in sein Zimmer gehen, wie gesagt, wollte er nichts mehr als eine Dusche und dann Schlafen, aber seine Schwester hatte ihm klipp und klar gesagt, dass er sich nicht mehr hatte sehen lassen sollen, bis der Typ verschwunden war und da der junge Pyromane nicht durch Wände sehen konnte, war es wohl schlecht auszumachen, ob dies nun der Fall war, oder nicht.
Elijah An sich klang das ganze ja mehr als nur plausibel doch ein paar einzelne Wörtchen sorgten dann doch für eine gewisse Verwirrung, Verwunderung bei Seiten des jungen Mannes. Zimmer, Kerl verschwunden, Nima schlafen – war ja alles recht so, aber es klang einfach jedes Mal aufs neue merkwürdig, wenn ein anderer Kerl meinte, das ein anderer Kerl aus seinem Zimmer verschwinden sollte, verschwunden war – wie auch immer. War ja jetzt auch egal, da es dabei schlicht und ergreifend mal um das Prinzip ging, und das hatte dabei ja wohl echt schon jeder verstanden. Zumindest der Dunkelhaarige selbst hatte das verstanden und letzteres war nun mal am wichtigsten, denn hierbei handelte es sich nun mal um seine Gedanken, sein geistiges Eigentum und das ging ja einfach nur ihn etwas an. Jedenfalls verwirrte ihn das dann doch ein wenig, und unweigerlich führte das nun wohl dazu, das er den Kopf kaum merklich zur Seite legte und doch die Brauen verwirrt, fragend in die Mitte schob, während er doch noch ein wenig darüber nachdachte. Es gab bestimmt auch noch eine andere Erklärung dafür, wie die, die sich da gerade in seinem Gehirn fest gesetzt hatte, denn wenn ein Mann sagte, das ein anderer in seinem Zimmer war – aus dem Zimmer verschwunden war – dann heißte das einfach nicht unweigerlich das zwischen den Beiden etwas gelaufen war. Und selbst wenn, dann wäre Elijah wirklich der Letzte, der aller, aller Letzte der da etwas sagen würde. Das wäre vollkommen hirnrissig, wenn ein Schwuler etwas gegen Homosexualität sagen würde und der er gerade doch befürchtete, sich nur mit seinen ganzen Gedanken zu verwirren, beseitigte er diese mit einem sachten Kopf schütteln auch schon wieder, denn in einem Gespräch war es einfach noch nie gut gewesen, wenn man zu sehr im eigenen Kopf rum hing. Letzteres konnte nämlich ganz schnell zu unangenehmen Situationen führen, wenn man dann irgendwelche unpassenden Sachen von sich gab oder gar gefühlte Stunden für eine Antwort brauchte. War alles nicht das Wahre und das musste dann selbst ein Mensch, der nicht zwingend viel mit anderen plauderte. Nur das nötigste eben – hatte sich Elijah vielleicht irgendwann einfach abgewohnt, denn oft wenn man zu viel mit anderen Leuten zu tun hatte, führte das einfach nur zu beschissenen Situationen. Natürlich Gesellschaft und sowas – Mensch als soziales Wesen – aber Vertrauen wurde meist ohnehin nur ausgenutzt und auf anderer verlassen konnte man sich auch nur in wenigen, einzelnen Fällen, weshalb er einfach der Meinung war, das man auch gut alleine auskam. Er lebte noch und war ja doch noch recht normal im Kopf. Von daher passte das dann schon, doch wenn man mal die Neugierde des jungen Mannes geweckt hatte, dann kamen auch aus seinem Mund produktive – nicht sarkastische oder ironische – Worte. Und letzteres war hier dann nun mal doch der Fall, aber er musste sich erst einmal wieder – mit dem alt bekannten, sachten Kopfschütteln – dazu zwingen klar zu denken, während er den Blick nun vollends nach unten auf Sil richtete. Aber anstatt nun – wie wohl jeder anderer normale Mensch – nach zu fragen, was denn der Kerl in seinem Zimmer zu suchen hatte, kam da dann wohl auch die einfache, ein wenig verwunderte Frage „Du bist schwul?“ über die schön geschwungenen Lippen des jungen Mannes. Direkt ja – war er dann doch schon irgendwo ein klein wenig und damit mussten seine Mitmenschen nun mal unweigerlich klar kommen…oder ihm einfach aus dem Weg gehen. Wie man es eben lieber hatte. Und Elijah war es da dann doch herzlich egal für welche Variante man sich entschied, aber das wieso und warum das so war, hatte er ja doch schon das ein oder andere Mal in seinem Kopf abgehandelt. Nun war er jedenfalls neugierig, was wahrscheinlich auch einfach daher rühmte, das er eben auch zu den eher wenigen Menschen zählte, die auf das eigenen Geschlecht standen und damit rund um zufrieden waren. Wenn es nötig wäre, könnte Elijah auch mit Leichtigkeit begründen warum er denn lieber einen Mann unter oder über sich hatte, wie eine Frau. Ja doch – hatte schon den ein oder anderen Grund. Aber egal jetzt.„Ich denke aber mal, dass beide schon verschwunden sind. Ist schließlich nicht mehr ganz so jung der Abend und da wollen die meisten Leute dann doch schlafen“, hängte er schlussendlich mit einem knappen Zucken der Schultern noch an, ehe er dem jungen Mann doch noch ein ein wenig aufmunterndes Lächeln schenkte. Und ja – wenn er da nun Antwort hatte, dann würde es sich auch wieder nach drinnen verziehen und erst einmal ein wenig schlafen, denn müde war er alle Male, so dass er gerade doch ein leichtes Gähnen nicht hatte unterdrücken können.
Silence … also wirklich, Silence hatte ja jetzt wirklich vieles erwartet. Fragen. Vor allem Fragen... irgendwas in Richtung 'Was hat ein Kerl in deinem Zimmer zu suchen' oder sowas vielleicht, aber diese direkte Frage, die stattdessen von Elijah ausging, ließ sogar den Mexikaner einen Augenblick lang verwirrt und ein wenig überrumpelt blinzeln. Sah sicherlich ein wenig komisch aus, weil er auch den Kopf ein wenig eingezogen hatte, so als würde er im nächsten Moment einen Angriff erwarten, wenn er die falsche Antwort gab, aber er hasste es, Leute deswegen zu belügen. Klar, er redete nicht von selbst darüber, man musste immer nachhaken, aber im Endeffekt bekam man dafür dann auch eine ehrlich Antwort. Wieso sollte er sich deswegen auch schämen? Gut, ja, man wollte meinen, dass es in Mexiko streng untersagt ist, schwul zu sein, vor allem, wenn man Katholisch war und in einem solch Konservativen Eck Mexiko' aufgewachsen war, aber Sil konnte dagegen einfach nichts machen. Damals, als er noch ein Jungspund war, so etwa 14 oder 15, da hatte er es für eine Phase der Pubertät gehalten, nicht wahrhaben wollen, dass dieser Drang nach Befriedigung nicht von Frauen, sondern von Männer ausgelöst wurde. Die ersten Jahre hatte er also versucht, sich so unauffällig wie möglich zu verhalten, in den Gemeinschaftsduschen nach dem Sportunterricht nicht zu auffällig zu starren oder auch, wenn man mal in einer Gruppe schwimmen gegangen war größtenteils die Berührungen vermieden, wenn man zusammen Rutschen war oder so. Oft hatte er sich danach in sein Zimmer zurückgezogen und Musik gehört, war auf andere Gedanken gekommen, falls doch mal etwas nicht so gelaufen war, wie es sollte. Nun musste er allerdings auch zugeben, dass es das ein oder andere Mal nicht möglich gewesen war, gewisse Tätigkeiten zu umgehen und so war er des Öfteren zu ein paar seiner Freundinnen – eigentlich nur Klassenkameradinnen, die in der Schule aufgrund ihres 'Lebenstils' hoch angepriesen waren – gefahren und hatte da einfach ein wenig Dampf abgelassen. War zwar, wie gesagt, nicht sonderlich das Wahre gewesen, wenn man nicht auf Frauen stand, aber es war ja auch nur, um den Druck loszuwerden und den Kopf wieder frei zu kriegen. Haha. Ja, das war wohl eine ziemlich seltsame Zeit gewesen, die Sil da durchlebt hatte. In der Zeit war wohl auch Nima seine wichtigste Bezugsperson, auch wenn sie um die zwei Jahre jünger gewesen war. Ja, Silence war wohl ziemlich verklemmt gewesen, was seine Neigung anging, hatte sich deswegen immer davor gedrückt, seiner Schwester davon zu erzählen, allerdings nur in den ersten Jahren – Nima hatte bis dato zwar noch immer nichts erfahren, aber er selbst hatte gelernt, sich deswegen nicht an den Pranger zu stellen. Je älter er wurde, umso mehr wurde ihm klar, dass er nichts dagegen machen konnte, egal, ob er versuchte, sich mit Frauen zu vergnügen oder selbst Hand anzulegen, um dem Sex mit einem anderen Mann aus dem Weg zu gehen, irgendwann wäre er wohl geplatzt, hätte er das nicht versucht, aber Sil konnte sagen, was er wollte, gab einfach nichts, was besser war, als ein hübscher Mann neben einem im Bett liegen zu haben. Einmal hatte jemand freiwillig mit dem jungen Mann geschlafen gehabt, so war er auch auf den Geschmack für seine Missetaten gekommen, und er hatte es nicht bereut. Er nicht und der Kerl auch nicht. Allerdings musste er ziemlich schnell feststellen, dass es in Mexiko wirklich schwer fand, hübsche Männer vom anderen Ufer zu finden, eben wegen besagter Gläubigkeit, oder weil sie vergeben waren, dementsprechend musste Silence sich irgendwie anders das holen, was er gerne gehabt hatte... eben durch diese... Vergewaltigungen von Heteros oder eben vergebenen Gleichgesinnten. Darauf hatte er keinen Wert gelegt, war ihm egal, insofern er die ersehnte Befriedigung bekam. Dennoch hatte er sich die meiste Zeit über gezügelt, war wirklich nur losgezogen, wenn es einfach nicht mehr auszuhalten gewesen war und auch Nima ihn nicht mehr genug ablenkte, indem sie irgendeine Scheiße baute, aus der er sie hatte rausziehen müssen, oder wenn sie mal nicht zusammen in der Stadt unterwegs war. Einfach solche Momente, in denen er mit sich selbst alleine war, sollten einfach vermieden werden. Damals, jetzt und auch in Zukunft, wobei es für letzteres wohl nicht gerade rosig aussah, jetzt, wo Nima wusste, wie er tickte, was er getan hatte und wie skrupellos er doch eigentlich vorgegangen war. Sich an einem wehrlosen zu vergreifen war ja auch nicht die feine, englische Art, gestand er sich ja ein, aber hätte er sich mit den Gedanken noch eine Woche lang rumgeschlagen, dann wäre er vermutlich wahnsinnig geworden. Hätte der junge Mann aber gewusst, dass das heute Abend so ein Stück weit aus dem Ruder laufen würde, hätte er die paar Wochen sicherlich noch bevorzugt, denn nun saß er unbefriedigt und alleine da. Zumindest ging er davon aus, dass Nima ihn vorerst nicht sehen wollen würde und somit bezweifelte er auch, dass sich die Zukunft mit ihnen beiden – den Geschwistern – lesen ließ. Ehrlich, konnte Sil sich nicht vorstellen, so wie seine Schwester auf ihn reagiert, ihn angeschnauzt hatte, woraufhin er mehr als nur ausgerastet war. Hatte gut getan, musste er sich ja eingestehen, aber gut und besonders förderlich für alles weiteres war es wohl nicht gewesen, da er ihr doch schon so einiges vorgeworfen hatte. Das, wo er der Meinung war, seine Weste war in dem Bereich sauber. Dann gab es noch Dinge, die sie leicht beschmutzen und die, denen er sich wirklich bewusst war, die hatte er weggelassen, alles andere war hemmungslos in hohen Tönen durch den Raum geflogen, ohne dass er auch nur ein bisschen Rücksicht auf sein Opfer genommen hatte, das verängstigt – zumindest sah es so aus – auf seinem Bett gehockt hatte und dann war der Tornado auch schon wieder davon gezischt. Also nein... er konnte sich nicht vorstellen, dass Nima das einfach so weggesteckt hatte. Wäre komisch, wenn doch, aber er würde sich darüber natürlich nicht beschweren, schließlich war ihm seine Schwester verdammt wichtig gewesen die ganzen Jahre über, drauf geschissen, was sie verbockt hatte und wie oft Sil wegen ihr schon an die Decke gegangen war, die beiden hatten sich doch irgendwo immer wieder eingekriegt und ja, wenn er so darüber nachdachte, bereute er es wirklich, ihr an den Kopf geworfen zu haben, dass sie ihm ja keine Einsicht oder Vertrauen bot. Das stimmte nicht, wusste er auch, aber in dem Moment war er einfach so verdammt sauer gewesen, hatte sich seiner selbst schützen wollen und einfach das ausgesprochen, was ihm in den Sinn kam, ohne wirklich einmal drüber nachgedacht zu haben. Wie gesagt, bereute er gerade ziemlich, je länger er ins Feuer starrte und je lauter die Stimmen in seinem Kopf wurden. Da fiel ihm aber auch schon wieder ein, dass er Elijah ganz schön lange hatte warten lassen und das er den Kopf noch immer so eingezogen hielt. Ganz langsam drehte er den Kopf wieder zu dem jungen Mann, nickte leicht, nicht besonders auffällig und unterstrich das ganze mit einem einfachen „Ja, bin ich.“ Was anderes, gescheites wollte ihm nämlich gerade nicht einfallen und Sil fand, dass das an Informationen reichte. Er würde sicherlich nicht noch wissen wollen, seit wann, wieso und wie es so war. Konnte er sich nicht vorstellen und auch, dass es einen Hetero – ja, Silence ging durchaus davon aus, dass Elijah eben nicht vom anderen Ufer war – wirklich interessieren würde, was das Privatleben eines Schwulen anging. Ne, hielt er für unwahrscheinlich und teilweise auch wirklich absurd, ja. Wie dem auch sei. Wurde langsam Zeit, sich dann doch mal zu erheben und nach drin zu gehen. Er konnte nicht durch Wände sehen, sah nicht, ob seine Schwester und sein Opfer noch im Zimmer waren, dementsprechend müsse er jetzt selbst gucken gehen, ob ihm das passte, oder nicht. Der Mexikaner blinzelte noch einen Augenblick lang zu seinem Gegenüber rauf, ehe er sich langsam, eher zögerlich erhob. Wegen seinem 'kleinen Problem' versteht sich. Musste man nicht noch schlimmer machen, als es eigentlich schon war, das reichte vollkommen, so wie es war, fand er zumindest. Und ja, insgeheim hoffte er auch darauf, dass es so wenig auffällig war, dass es ihm, was das anging, gerade nicht sonderlich gut ging, auch, wenn ihm im Nachhinein auffiel, dass diese Reaktion dezent... doof war. Genau. Aber gut, man sollte es ihm nicht übel nehmen, er war gerade schlicht und ergreifend durch den Wind, die Stimmen in seinem Kopf wollten nicht aufhören, genau so wenig wie die Fäden des Feuers, die sich nun weiter unten neben ihm nach Luft verzehrten. Er würde das Feuer brennen lassen, hatte ja auch keine andere Möglichkeit, denn zum austreten war es wie gesagt zu groß gewesen und der Steinboden war ja feuerfest, der Parkplatz war frei und in der Nacht würde sicherlich keine so starke Sturmböe das brennende Holz so weit treiben, dass es irgendwem gefährlich werden konnte, dementsprechend würde es still und leise vor sich hinbrennen, bis der Brennstoff unter den hitzigen Flammen verbraucht war und das Feuer von zeit zu Zeit immer kleiner werden würde. Morgen früh würde nichts weiter, als Asche hier liegen und der Wind, der um die Mittagszeit immer ziemlich stark wehte, würde auch diese davon tragen, sodass morgen Abend schon wieder ein neues Feuer angezündet werden konnte, ohne, dass man etwas von diesem hier sehen würde...
Elijah Eigentlich hätte der junge Mann doch mit genau dieser Aussage, diesem einfach Ja, bin ich rechnen müssen, doch irgendwo hatte er das nicht getan, weshalb nun doch einfach eine gewisse Verwunderung vorhanden war und es doch ein gewisses Maß an Beherrschung kostete, den Dunkelhaarigen nicht mit offenem Mund ein wenig anzustarren. Wohl gemerkt zu starren, nicht zu gaffen. Schließlich handelte es sich bei Sil ja nicht um irgendeinen Affen im Zoo oder sonst irgendein Tier hinter einer Glasscheibe oder Gitterstäben. Oder auch nicht um irgendein Unfallopfer oder einen Verrückten, der gerade kurz davor stand seinen Verstand wirklich gänzlich zu verlieren. Und da Beides nun mal nicht der Fall war, schüttelte der Dunkelhaarige erst einmal sachte den Kopf, was aber auch nur einzig und alleine eine alt bekannte Geste war, die am besten niemand mit bekommen sollte und am besten auch dafür sorgen sollte, das er wieder klar denken konnte, denn irgendwo hatte er einfach mit was anderem gerechnet. Zwar ging der junge Mann gerade auch irgendwo davon aus, das Silence auch nicht unbedingt mit dieser direkten Frage gerechnet hatte – hatte ja doch ein wenig gebraucht der junge Mann, bis eine Antwort gekommen war – weshalb es doch gerechtfertigt war, das er jetzt eben auch ein wenig ´überrumpelt´ war, was man glücklicherweise aber nicht zwingend merkte, denn Elijah konnte ja den Schweigsamen mimen und einfach nur nicken, schließlich war er eben nicht gerade der Redner schlecht hin. Und wenn er dann eben doch mal ins Reden kam, dann musste man schon ordentlich aufpassen, ob er das nun ohne Ironie und Sarkasmus tat oder eben doch eine ordentliche Portion von beidem mit drin steckte. Das war meist eher eine Fünfzig, Fünfzig Chance, aber natürlich soll das nun nicht heißen, das er überhaupt nichts ernst nahm oder man nicht normal mit ihm reden konnte. Er war – was das anbelangte – wahrscheinlich einfach nicht der leichteste Mensch auf der Welt. Wenn er Lust hatte zu reden, dann war das nämlich wirklich absolut möglich. Aber man brauchte nicht glauben, dass er die richtige Adresse war, wenn es einmal an irgendwelche Probleme ging. Ne – das ging selbst an guten Tagen überhaupt nicht klar, denn – seien wir mal ehrlich – Elijah kam oft genug mit seinen eigenen Problemen nicht wirklich klar, weshalb er einfach nur überaus dumm wäre, wenn er dann noch anderen dabei helfen sollte darüber hinweg zu kommen…oder diese eben davon abhalten sollte Selbstmord zu begehen. Ne – da war man wirklich absolut und vollkommen falsch bei dem Dunkelhaarige, welcher einen dann wahrscheinlich sogar noch mit einem Schulter zucken abwimmeln würde. Wenn er nicht sogar – an einem absolut miesen Tag – dazu übergehen würde, den Leidenden einfach von seinem Leid zu erlösen. Schließlich störte so ein Mord – oder Beihilfe beim/zum Mord – auf seinem Kerbholz sicherlich nicht mehr, denn bei einigen seiner Explosionen haben doch schon die ein oder anderen Menschenlein das zeitliche gesegnet, weshalb das dann auch wirklich nicht mehr schlimm wäre. Schließlich gäbe es keine Beweise und in diesem Moment hätte er sogar einmal sozial gehandelt. Einfach mal alle anderen Leute vor dem Gejammer bewahrt und den Betroffenen ebenfalls erlöst. Aber nun eigentlich auch egal, denn gerade musste er doch einmal wieder für einen klaren Gedankenhergang in seinem Kopf sorgen, um auch nur ansatzweise etwas gescheites antworten zu können, wobei er sich gerade nicht einmal sicher war, was denn gerade so das richtige wäre, denn wirklich munter gestimmt wirkte Silence nun mal nicht. Aber er würde – das Thema hatte er ja gerade schon in seinem Kopf – sicherlich nicht nachfragen. Zum einen interessierte es ihn nicht und zum anderen wollte der Andere es ihm sicherlich nicht erzählen, denn sonst hätte er das wohl schon lange getan. Aber beide Seiten waren dabei voll und ganz vertretbar. Schließlich war der Dunkelhaarige auch nicht gerade der Typ für die Offenbarung seiner Gefühle…und das erst recht nicht bei eigentlich vollkommen fremden Menschen, denn bis auf den Namen wusste Elijah ja absolut, rein gar nichts über die Leute die er da gerade nach LA gefahren hatte. Naja doch – das sie nicht mehr ganz saubere Westen hatten war ihm klar, das brauchte man ihm nicht sagen, denn ansonsten wäre die Polizei nicht hinter ihnen her gewesen, denn ganz so viel Langeweile würden die Herren und Damen jeglicher Reviere dann wohl doch nicht haben, das sie wahllos irgendwelchen Menschen auf den Senkel gingen. Nein – da hatten die wahrscheinlich größere Probleme und wenn sie nur – ganz klischeehaft – ihre Mittagspause mit Donats und Kaffee irgendwo verbrachten. Und das war dann schon wieder ein Punkt, über welchen er sich jedes Mal dezent aufregen konnte, denn wofür gab es bei den Bullen überhaupt einen Fitnesstest, wenn diese – nachdem sie eben drinnen waren – sich eh mit ungesunden Dingen voll stopften? War eigentlich vollkommen unnötig, denn manchmal hatte er schon das Gefühl, das zwei Drittel der Polizei übergewichtig waren, was aber nicht heißen sollte, das er etwas gegen rundere, besser gebaute Menschen hatte. Würde er auf Frauen stehen, dann wären gewisse Kurven nötig. Wie man das eben gerne hatte und bei Männern galt fast das Gleiche. Aber auch eben nur fast, denn zu viel Fett durfte dann wohl auch nicht vorhanden sein. Am liebsten genügend Muskeln, aber das war von Tag zu Tag und natürlich auch von Typ zu Typ immer etwas vollkommen anderes. Es gab ja immerhin ganz verschiedene Geschmäcker. Das war in der Liebe wie auch bei Musik, Essen oder anderen Dingen der Fall. Schließlich gab es ja auch Menschen die Zigaretten überhaupt nicht abkonnten. Tja – Elijah würde ohne den Nikotin mittlerweile wahrscheinlich elendig und qualvoll zu Grunde gehen, wenn er sich nicht sogar – von irgendwelchen Entzugserscheinungen geleitet – von der nächsten Brücke stürzte. Auch wenn er gerade im Hinterkopf schon beschloss, das wenn er sich selbst das Leben nehmen würde, dann würde das aber sowas von mit Sprengstoff, Benzin und Feuer – einer Explosion – von statten gehen. Oder er baute sturzbetrunken einfach einen Unfall mit mehreren Beteiligten, denn wenn er starb dann bitte im großen Stil, so dass – wohl oder übel – auch andere darunter leiden mussten. Nicht umsonst war er schon ein paar Tage im Knast gewesen und hatte sich geschickt aus dem direkten Kicker der Bullen gezogen. Musste ja schließlich irgendwie geehrt werden, wobei der Staat es ihm – und vielen anderen – nicht übel nehmen würde, wenn sie sich einfach eine Lagerhalle suchen würden und dort gemeinsam Selbstmord begehen würden. So ein Massengrab für Kriminelle, aber wenn man mal ehrlich war, dann würde so etwas sicherlich nur in seinem Kopf oder in den Köpfen anderer möglich sein, denn stattfinden tat es in Elijah´ Kopf zumindest nicht. Wie das bei anderen aussah konnte er ja gerade nicht beurteilen, auch wenn es mal wirklich interessant gewesen wäre, zu wissen, was denn andere Menschen so dachten. Doch da kam dann mal wieder die gewisse katholische Erziehung aus der Kindheit durch. Und wenn er sich da so vage dran erinnerte, besagte eines der Gebote doch, das man seinen Mitmenschen nichts antun sollte, was man selber nicht wollte, oder irrte er sich da gerade gewaltig? Und wenn schon – in seinem Kopf hatte er sich damit selbst die Botschaft übermittelt und solange er diese Gedanken nicht aussprach reichte es ja auch vollkommen, wenn er sie selbst verstand, so dass Elijah nun – mal wieder – mit einem sachten Schütteln des Kopfes Ordnung schaffte, was dieses Mal sogar wirklich gut gelang. Das war einfach eine alt bewährte Methode, die man immer wieder anwenden konnte. Egal wann, egal wo und egal wie. Wobei letzteres ziemlich hinfällig war, denn all zu viele Möglichkeiten den Kopf zu schütteln, gab es halt dann echt nicht. Also ja – er hatte je gesagt, was so viel bedeutete, das Silence vom anderen Ufer stammte, auf Männer stand, auf Muskeln und nicht auf die meist eher weicheren Rundungen der Frauen. Und das sollte Elijah doch eigentlich begrüßen, denn es schadete nie andere homosexuelle Kriminelle zu kennen, da man letzteres wirklich selten fand. Selbst im Knast war sowas wirkliche ´Mangelware´, weshalb die Männer dort alle eindeutig auf Sexentzug standen, was immer recht schnell zu Problemen führen konnte. Aber auch jetzt einfach egal, denn seiner Meinung nach hatte er schon wieder viel zu lange über viel zu unnötige Dinge philosophiert, weshalb der junge Mann nun erst einmal langsam Nickte, als er sich dann auch schon langsam in Bewegung setzte, denn würde das noch längeren dauern, würde er sich wahrscheinlich nochmal eine Zigarette anzünden, was seinen Lungen nicht wirklich gut tun würde…auch wenn da ohnehin schon alles zu spät war, konnte man sich ja wenigstens noch ein klein wenig um das letzte bisschen Gesundheit kümmern. Auf jeden Fall sollte Elijah vielleicht doch noch irgendwas beitragen, wobei er ehrlich gesagt nicht vor hatte sich nun gegenüber ihm auch zu outen, denn er für seinen Teil ging damit ja offen um. Nur wenn man ihn nicht direkt fragte, dann kam da sicherlich nichts in der Hinsicht aus seinem Mund. Nach fragen – ja – aber sowas von. Wie so oft eben. Und gerade war Elijah doch der Meinung, das er das nicht so direkt hätte aussprechen sollen, denn eine produktive Antwort wollte und wollte ihm nicht einfallen, doch glücklicherweise hatte er ja schon genickt, was so viel sagen sollte, wie das er es verstanden hatte. Und das was er sagen würde, würde genauso wenig überlegt sein, wie die direkte Frage kurz davor. Nein – er würde wahrscheinlich auch nicht andeuten, das er ebenfalls lieber einen Herren über unter sich – je nachdem – hatte, sondern einfach seinen Senf dazu geben, welcher dann doch in den Worten „Dann zählst du auf jeden Fall zu den wahrlichen Raritäten unter den kriminellen Kreisen“ folgen sollte und ja – das ein wenig schiefe Grinsen war einfach nötig gewesen, als er nun auch noch einmal den Blick über die Schulter zu dem Dunkelhaarigen zurück geworfen hatte, eher er auch schon die Tür aufdrückte, welche zurück ins Innere führte. Zurück ins Glück führte diese nämlich sicherlich nicht, denn unter Glück verstand der Dunkelhaarige wirklich was ganz anderes. Das Motel war eine Notlösung, eine Absteige für die Nacht, ein Ort an dem ab und an mal unschönere Dinge passierten. Nicht mehr und nicht weniger.
Silence Natürlich hatte der junge Mann mitbekommen, wie sein Gegenüber ihn einen Augenblick lang angestarrt hatte. Schließlich war er bereits aufgestanden und hatte sich somit vollends Elijah gewidmet; gab eben einfach nichts weiter spannendes, wo es sich lohnen würde, einen Augenblick seinen Blick nach dort schweifen zu lassen, also musterten Sil lieber den jungen Mann vor sich und nachdem er seinen Blick recht unauffällig über dessen Körper hatte wandern lassen, kam er schließlich beim Gesicht mit den Augen an, die ihn gerade anstarrten. Klasse. Gut, normalerweise kannte Silence keine andere Reaktion, aber Aufgrund der Tatsache, dass aufgrund seiner Neigungen gerade ziemlich viel in die Brüche zu gehen schien, entlockte es dem jungen Mexikaner ein resigniertes Seufzen. Hielt dann aber auch nicht lange an und Elijah schien jetzt, ebenso wie Sil, wieder in das schäbige Motel gehen zu wollen. Konnte der junge Mann nur begrüßen, denn wie gesagt wollte er nachsehen, ob sein Zimmer jetzt so weit geräumt war und er sich nach einer kurzen Dusche endlich ins Bett fallen lassen konnte. Wurde nämlich langsam immer später und Silence wurde zunehmend müder, auch wenn die Sachen von gerade eben noch immer ziemlich laut in seinem Kopf herum polterten. Er war sich sicher, sobald er im Bett liegen würde, war er weg vom Fenster, wenn er sich denn noch in das Bett traute, auf dem gerade sein Opfer gelegen hatte und er nicht zum Schluss gekommen war. Ein wirklich unschöner, unnötiger Gedanke, denn sollte das der Fall sein, müsste er sich wohl zwangsläufig auf dem Boden postieren oder doch die ganze Nacht durchhalten und letzteres schien ihm als schier unmöglich. Machte einfach müde dieses viele philosophieren und nachdenken über das, was einen eigentlich wach halten sollte. Ne, also da war Sil raus, hatte er einfach schon zu oft gemacht, als das es an seinem Gewissen nagen würde; eher das, was danach passiert war, setzte dem Mexikaner ein wenig zu. Wie gesagt, Nima war ich schon wichtig und na ja, sie schien alles andere als begeistert von der Sache gewesen zu sein. Könnte eventuell ein winziges Ding sein, was noch in seinem Kopf herumgeistern würde, wenn er die Augen schloss und versuchte, zu schlafen. But, whatever, das würde Silence dann sehen, erst mal stand ohnehin die Dusche an und ins Zimmer musste er ja auch erst mal wieder gehen, wissen, ob es frei war, tat er es ja noch immer nicht, konnte also gut sein, dass er noch einmal Kehrt machen musste, was er natürlich eher weniger hoffte, weil das alles doch schon so ziemlich schlauchte. Gerade, als er einen Fuß vor den anderen gesetzt hatte – Elijah war bereits an die Tür getreten – drehte der Dunkelhaarige seinen Kopf so weit, dass er über die Schulter zu Silence hatte blicken können, der das leichte Grinsen natürlich – wie das anstarren vor wenigen Minuten auch – mitbekam und kurz darauf bekam er dann auch zu hören, dass er wohl zu den Raritäten der Kriminellen gehörte. Musste Sil Elijah ja – mal wieder – Recht geben, denn er selbst hatte bis jetzt kaum einen homosexuellen – egal ob lesbisch oder schwul – Mörder, Brandstifter, Vergewaltiger or whatever gesehen. Die letzten beiden trafen wohl bei ihm zu, wie die Faust aufs Auge und wenn Jayden ihn weiterhin auf irgendeine Art und Weise so richtig auf den Sack ging – haha – dann würde er alles drei aber mal sowas von vereinen! Erst wurde der Kerl gefickt und dann sein Zimmer in Brand gesteckt – Tür und Fenster natürlich verschlossen – und dann konnte er zusehen, wie er da raus kam, was er sich selbst eingebrockt hatte. So sah es nämlich aus. Aber wie auch immer, Silence hoffte, dass er diese Maßnahmen nicht ergreifen müsse – ja, er sprach da ganz eindeutig von musste – weil er sonst vermutlich noch mal eins aufs Dach bekommen würde, von seiner Schwester und ja, eigentlich hatte er das bis dato ja auch wirklich vermeiden wollen, nur war das jetzt dezent aus dem Ruder gelaufen. Wie auch immer. Er vernahm Elijahs Satz dann doch mit einem ebenso schiefen Grinsen, wie sein Gegenüber es trug, kam um ein leichtes Nicken nicht drum herum. „Da hast du wohl Recht, aber hey, so gefährlich bin ich gar nicht“, stellte der junge Mann ziemlich ironisch fest, zuckte leicht mit den Schultern. Eigentlich hätte er seine Taten jetzt lieber für sich behalten, man wusste ja nie, ob mal irgendwer auf die Idee kam, ihn bei den Bullen zu verpfeifen, aber da war Sils Mund wohl wieder schneller und außerdem konnte er auch nicht glauben, dass Elijah eine weiße Weste hatte, sonst hätte er die drei mit dem Wissen, dass jeder von ihnen etwas auf dem Kerbholz hatte, sicherlich nicht mitgenommen und durch die Gegend kutschiert... also ne, nun wirklich nicht. Na ja, wie gesagt hatte Silence eigentlich für sich behalten wollen, was den vorgefallen war, aber es gab einfach Momente – wie diesen hier – da hatte er das Bedürfnis, es einfach mal in die ganze Welt hinaus zu schreien, weil es ihm so krass in der Seele brannte und außerdem gab es Elijah dann einen Grund, ihn wirklich doof anzustarren, eben wie er schon gesagt hatte, weil homosexuelle Kriminelle eben doch Seltenheiten waren und vor allem, bei diesen Taten. „Ich glaube eher weniger, dass es viele schwule oder lesbische Vergewaltiger und Brandstifter gibt.“, deutete er also so halbwegs an, wobei es doch eigentlich ziemlich direkt wirkte. War eben auf sich bezogen, gab kein langes drum herum, sodass man denken könnte, er meine wen anders, also ja, doch, ziemlich direkt, ungeniert und ungeschönt vor die Füße geworfen. Wieso auch nicht.
Elijah Das war doch mal wieder was. Hatte er schon wieder Recht bekommen, wobei das ja doch eigentlich vollkommen irrelevant war. Schließlich konnte der junge Mann sich davon wirklich absolut gar nichts kaufen, denn in der heutigen Zeit brachte es doch absolut gar nichts, wenn man mal Recht bekam, denn das einzige was einem wirklich was brachte war – schlicht und ergreifend – Geld. Die vielen bunten Scheinchen. Ob grün, rosa oder doch lila war dabei egal, wobei es natürlich auch noch das Münzgeld gab, was aber auch wirklich nicht von Belang war. Lediglich hatte er sich damit mal wieder selbst bestätigt, warum er denn in die kriminelle Machenschaften abgerutscht ist. Zwar war es irgendwo auch schon ein wenig vorprogrammiert gewesen, da sein Vater auch kein Engel gewesen war – seine Mutter eigentlich schon – aber dennoch hatte das Geld auch einfach seinen Teil dazu beigetragen, denn bei Raubzügen oder irgendwelchen Aufträgen verdiente man einfach nicht schlecht. Und wenn man nur den Sprengstoff von A nach B befördern sollte, die Bombe zu recht bauen sollte. Je nachdem eben – aber selbst bei diesem eher kleineren Aufgaben man wirklich nicht schlecht, wobei man das Leben in den kriminellen Kreisen auch gerne mit dem Auf und Ab auf der Börse vergleichen konnte. Es war einfach ein verdammtes Glücksspiel und das ein Leben lang. Wenn man einmal drin war, dann war es eigentlich so gut wie unmöglich wieder aus diesem Kreis heraus zugekommen. Natürlich meinte der Staat zwar, das der Knast eigentlich eine gute Möglichkeit war alles zu überdenken – Zeit hatte man dort zu genüge – aber wer bitte tat das? Wahrscheinlich nur die Wenigstens und die wirklich schlimmen Jungs und Mädels – Serienmörder, Psychopathen, Kindesmisshandler – kamen selbst bei einer Überdenkung ihrer Taten nicht mehr aus dem Kitchen. Zumindest nicht lebend oder wenn dann auch nur um auf dem Stuhl zu sterben. Zwar hielt er es genau bei diesem Menschen fast für unmöglich, das sich da jemals die Einstellung änderte, aber man sollte verdammt nochmal niemals nie sagen. Er hätte vor 4 Stunden nämlich auch nicht gesagt, dass er drei Flüchtigen helfen würde, von denen sich einer gerade als Schwuler entpuppt hatte, was Elijah aber herzlich wenig interessierte, da er ja selbst genau zu dieser Sorte Menschen gehörte. Ganz normale Menschen mit einer Vorliebe für das eigene Geschlecht. Da gab es – seiner Meinung nach – wirklich absolut keinen Unterschied, weshalb der junge Mann genau solche Gedanken nun erst einmal im Keim erstickte – mit einer imaginären Handbewegung – um somit wieder klar denken zu können, wobei man eigentlich meinen könnte, das sein Kopf nun ohnehin wieder mit jeglichem Rauch vernebelt wurde, denn da tätigte Elijah auch schon wieder den ersten Atemzug im Inneren des Motels und dort drinnen hang einfach all möglicher Rauch und Geruch. Da war nicht nur der Duft von Zigaretten und Zigarren mit drinnen. Nein – ganz im Gegenteil. Wenn man den jungen Mann fragte, dann hang da auch noch der Geruch von Bier, Vodka und anderen alkoholischen Getränken sowie der Geruch von Gras mit drinnen. Und das alles war an sich wirklich keine gesunde Mischung, auch wenn das seinen Lungenflügeln doch schon egal seien sollte. Wahrscheinlich starb der junge Mann früher oder später ohnehin an Lungenkrebs. Es wäre zumindest mehr als nur möglich, denn bei der Menge an Kippen die in einem Tag von ihm geraucht wurden, konnte das gar nicht noch länger gut gehen. Doch man brauchte ihn echt nicht fragen, warum er das tat. Keine Ahnung – er brauchte das Nikotin einfach um zufrieden zu sein. Nicht zwingend um glücklich zu sein, aber um einigermaßen zufrieden zu sein, denn ein schlecht gelaunter Sprengstoffexperte war sicherlich nicht das Beste – haha. Aber nun mal wieder zurück zum Klartext, denn er war ja schon wieder abgeschweift. Jedenfalls hatte sich Silence gerade nicht nur – ihm gegenüber – als Schwuler geoutet sondern gleichzeitig auch noch angedeutet, was er denn auf dem Kerbholz hatte und das war schon wieder etwas, was ihn doch stutzig machen musste. Brandstifter war jetzt nicht so das, was eigentlich dafür sorgen sollte, denn irgendwo war das ja fast dasselbe, wie er es auch ausübte. Denn auf eine Explosion folgte meist ein Brand und überhaupt erst mal etwas in die Luft zu sprengen, brauchte er auch Feuer. Es gab also Ähnlichkeiten. Aber das, was ihn stutzig machen sollte – es auch irgendwo tat – war dann die Sache mit der Vergewaltigung.“Ein schwuler Vergewaltiger?“, murmelte er dann wohl eher zu sich selbst, wobei doch die gewisse Verwunderung in den leisen Worten mit schwall. Aber Verunsicherung? Haha – nein echt nicht. Ne. Sicherlich nicht. Keine Ahnung warum, aber irgendwo bezweifelte er gerade einfach mal, das er sich da Sorgen machen sollte, aber auch da galt wahrscheinlich die Sache mit dem sag niemals nie, doch Elijah verscheuchte auch diese Gedanken recht schnell wieder.“So gefährlich bist du gar nicht? Ich glaub ja fast, der Bullen würden dich mit den Straftaten am liebsten schleunigst hinter Gitter sehen.“, stellte er nun doch ein wenig – mit dieser gewissen Ironie, die auch Sil in seinen ersten Worten gehabt hatte – fest. War ihm ja fast schon ein wenig sympathisch das Kerlchen. Musste er zugeben.
Silence Der junge Mann war Elijah nun langsam aber sicher nach drinnen gefolgt, verzog schon wieder einen Augenblick die Miene, weil der krasse Geruchwechsel zwischen Frischluft und Rauch und... dem hier drin einfach ziemlich ekelerregend war. Wirklich, war total unangenehm der Geruch nach viel zu viel Zigarettenrauch – eventuell auch noch Rauch einer nicht so legalen Droge – und diesem ganzen Alkoholcocktail. Ekelig, einfach nur widerwärtig, konnte man gar nicht anders beschreiben. Aber wie auch immer, konnte er nun nicht ändern, war aber nur noch ein Grund mehr – das alles hier – dass er schleunigst rauf in sein Zimmer wollte, wo es nicht ganz so streng roch, aber das würde vermutlich noch fünf bis zehn Minuten in Anspruch nehmen, aber dann hätte er mit Sicherheit auch erst einmal seine Ruhe. Wie gesagt, vorausgesetzt seine Schwester und der arme Kerl waren aus seinem Zimmer verschwunden, aber Silence wollte nicht schon wieder ein doofes Gesicht machen, blickte ausnahmsweise mal ein wenig optimistisch der Sache entgegen. War ja nun schon genug Zeit vergangen, in denen sie sich hatten verpissen können. So. Und notfalls... ja, vermutlich könnte Sil sie sogar einfach rausschmeißen, war ja doch eben irgendwo sein Zimmer und er würde das dann auch ganz gerne in Anspruch nehmen, also... sollten sie sich nicht beschweren, haha. Aber wie auch immer, war gerade im Moment noch nicht sonderlich von Bedeutung, schließlich beschäftigte Sil sich gerade noch mit Elijah, und ja, insgeheim wollte er den Gedanken, seine Schwester wieder anzuschreien, vorerst loswerden, ihr noch einen Moment Zeit geben, zu verschwinden. Hätte er gewusst, dass sie schon lange nicht mehr da war – genau so wenig, wie der Kerl – dann wäre Silence wohl mit Anlauf an Elijah vorbei gestolpert und die Treppen nach oben gefallen, nur um endlich unter die Dusche zu kommen, aber dem war nun mal nicht so, alles wissen konnte er schließlich auch nicht. Der junge Mann vernahm – wie auch schon das Starren und das Grinsen – natürlich auch die leichte Verwunderung in Elijah' Stimme, zuckte auf seine Aussage allerdings nur schwach mit den Schultern. Dieses Mal gestand er sich aber nicht ein, dass sein Gegenüber eigentlich Recht hatte. War so, der Staat würde sicher so einiges dafür geben, dass Silence und auch andere, die wie er waren – Raritäten, wie der Dunkelhaarige vor wenigen Minuten noch behauptet hatte – endlich hinter Gitter kamen, aber so lange der Kerl, der davon wohl noch zu viel mitbekommen hatte, keine Anzeige erstattete und auch sonst niemand auf den Gedanken kam, ihn bei den Bullen anzuschwärzen, dann würde davon auch kein Richter der Welt Wind bekommen und sie konnten so halbwegs normal weiter leben; wobei normal in dem Fall relativ war. Nima war stinksauer – verständlicherweise – und würde eine Zeit lang sicherlich auch nicht mit ihm reden, geschweige denn irgendwas mit ihm unternehmen oder was auch immer... Aber doch, irgendwann würde sie wenigstens wieder mit ihm reden. Zumindest hoffte das Silence, denn er wollte sie wirklich nicht gänzlich verlieren. Erst seine Eltern und dann seine Schwester... dann hatte er ja niemanden mehr. Ne, also wirklich, dass würde er vermutlich nicht durchstehen, war ihm Nima doch so verdammt wichtig. Seufz. Versucht, sich mit dem Reden abzulenken, richtete der junge Mexikaner seinen Blick auf den Mann vor ihm, eher auf seinen Rücken, seinen Schultern. „Ein schwuler Vergewaltiger“, bestätigte Silence die gemurmelte Frage seines Chauffeurs, er konnte ja nicht wissen, dass er sie mehr oder minder an sich selbst gestellt hatte. „Und ja, ich weiß, aber im Angesicht der Tatsache, dass ich bei Bränden immer aufpasse, dass auch niemand in der Nähe ist, kommen eben... weniger Menschen zu schaden, als bei... na ja, du weißt schon...“ Und damit ließ Sil den Satz offen stehen. Elijah wusste schon, was gemeint ist und so unbedingt breit treten wollte er das Ganz dann doch nicht, wenigstens ein klein wenig überlegter wollte er nun doch handeln, auch wenn das doch... kläglich gescheitert war, hätte er doch lieber den Mund gehalten.
Elijah Der junge Mann hatte eigentlich nicht vor noch ewige Zeit hier unten über Gott und die Welt oder wohl eher Silence kleine - große, wie auch immer - Straftaten zu plaudern, auch wenn er wirklich zugebe musste, das seine Neugierde zu einem gewissen Maß geweckt war. Zwar würde jeder sagen, das man sich wohl vor einem Vergewaltiger in Acht nehmen sollte - war einfach die typische Reaktion der ganzen Gesellschaft auf diese Art Menschen - aber warum sollte er da nun irgendwie vorsichtiger sein? Zwar würde er es rein aus Prinzip nicht gerade als sonderlich geil finden, wenn irgendjemand ihm zu irgendetwas zwang, aber Elijah würde dann wohl zu den Männern gehören, die nicht gleich an psychischen Schäden eingehen würden, da er wohl - schlicht und ergreifend - selbst zu den Raritäten der kriminellen Bevölkerung gehörte. Zwar war er kein Vergewaltiger und kein Brandstifter, aber das was er tat, war eben auch nicht das was das Gesetzt gerne sah und es war eben einfach nicht so übliche, das sich Homosexuelle in diesen Kreisen so aktiv aufhielten. Nun aber auch zweifelsohne, denn der junge Mann nickte nun ein klein wenig bedächtig auf die Worte des Dunkelhaarigen, bevor er sich mit der rechten Hand durch die noch ein wenig nassen Haare fuhr. Er hatte diese wohl einfach nicht geföhnt oder wirklich trocken gemacht, da das bei den kurzen Haaren ohnehin vollkommen egal war. Kam so oder so aufs selbe hinaus. Brauchte gerade keine weitere Erklärung, da es ihn ja selbst nicht einmal wirklich interessierte. Haha - gut jetzt. Jedenfalls hatte er ja schon ein wenig auf die Aussage des Anderen genickt und auch hier galt dann wohl das er Recht hatte. Auch wenn er ihm da wohl einen gewissen Respekt zusprechen musste, denn die wenigsten Leute - Brandstifter - brachten es wohl auf die Reihe, das bei ihren Bränden so gut wie keine Menschenseele zu Schaden kam. Sprach schon für ein gewisses Können und eine gutes Einschätzungsvermögen...oder doch einfach guten Willen. Er wusste ja nicht aus welchen Gründen er das machte. Es gab da ja wirkliche viele verschiedene Gründe, welche er nun aber nicht erfragen würde, da Silence ihm wohl ohnehin schon viel mehr gesagt hatte, wie er wahrscheinlich hätte tun sollen. Normalerweise erzählte man ja nicht jedem Wildfremden gleich einmal was man da auf dem Kerbholz hatte. Vor allem erzählte man normalerweise wohl keinem Kerl, das man schwul war und ein Vergewaltiger. Elijah nickte nun also noch einmal ein wenig, ehe er dann auch schon die nächsten Worte von sich gab."Ja - ich weiß schon wie dus meinst, wobei man dir in der Sache mit der Brandstiftung dir schon zu sprechen muss. Die wenigsten passen dabei wohl auf ob jemand zu schaden kommt...einbegriffen ich.", meinte er dann wohl nur noch Schulter zuckend, all Zeit mit einem leichten Grinsen, Schmunzeln - was auch immer - auf den Lippen, als er nun aber auch schon die Treppen ansteuerte und oben angekommen - eigentlich in unmittelbarer Nähe zu den Zimmer - noch einmal stehen blieb um sich dem anderen noch einmal zu zuwenden."Naja - ich werd mich dann wohl auch nochmal eine Runde aufs Ohr hauen",stellte er dann nun auch schon fest, wobei er Silence doch noch ein knappes Lächeln ´schenkte´ ehe er sich dann auch schon seinen Zimmerschlüssel aus der Hosentasche kramte und wohl wenig später im Inneren des Zimmer angelangt war, wo er sich wohl kurzerhand seiner Klamotten - bis auf die Boxershort - entledigte, noch die Sachen, welche sich in seiner Hosentasche befunden hatten auf den Tisch legte und dann wohl - nachdem er das Licht ausgemacht hatte sich mit einem Seufzen unter der Bettdecken verkroch. Schlaf würde gut tun. Ganz einfach.
Silence Gut, dann brauchte Sil ihm das ja nicht weiter zu erläutern, wäre wohl auch besser so gewesen, an seiner brenzligen Lage würde das nämlich nicht gerade etwas Positives dran ändern, also ja, wäre wohl besser, nicht weiter drüber zu reden. Damit hatte sich das Thema dann auch für ihn erledigt, Schluss mit der Geschichtenstunde über seine Straftaten, über irgendwelche Straftaten... So langsam, ja, da wollte Silence wirklich ins Bett und im Grunde genommen war er froh gewesen, dass Elijah nun scheinbar ganz vorsichtig versuchte, sich dem Gespräch zu entziehen. Sollte ihn nicht stören, nein, eigentlich hatte er auch nur die Zeit bis oben ins Zimmer überbrücken wollen und das war ja nun auch der Fall, waren ja beide die Treppen nach oben gegangen und Sil war derjenige, der nun noch am Treppenansatz stand. Gerade, da wollte er schon in Richtung seines Zimmers marschieren, hatte sich mit einem leichten Nicken von Elijah verabschieden wollen, da ergriff dieser noch einmal das Wort, was den jungen Mann kurze Zeit später definitiv stutzig machte. Eben... der Ende des Satzes. Einbgriffen ich. Was sollte das denn nun heißen? Das der Dunkelhaarige auch gut und gerne einfach mal etwas niederbrannte, oder wie? Gerne hätte Sil den jungen und zugegeben recht hübschen Mann gefragt, was das denn zu bedeuten hatte, war er doch schon mit einem knappen Lächeln – das scheinbar Silence galt – und den paar wenigen Worten, er würde sich hinlegen, in seinem Zimmer verschwunden. Verwirrt blinzelte Sil ihm einen Moment hinterher, murmelte dann ziemlich verspätet ein eher knappes „Nacht“ und setzte sich dann auch schon ein wenig nachdenklich in Bewegung um kurze Zeit später sein Zimmer aufzuschließen, die Tür war nämlich geschlossen gewesen, dementsprechend würde auch niemand mehr hier sein, der ihn nun an seinem Plan hindern würde, duschen zu gehen und sich dann ebenfalls ins Bett zu verkrümeln. Tat Silence dann auch... er ging, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, in das anliegende Badezimmer – was er an hatte, war bis auf die Hose ja frisch gewesen – und entledigte sich dort dann seiner Sachen nur um sich dann knappe zehn bis fünfzehn Minuten unter das warme Wasser zu stellen. Weil er doch recht müde und nun auch von Elijah verwirrt war, dauerte es dann auch nicht mehr allzu lange, bis er sich wieder aus der Duschkabine scherte und sich zumindest die Boxershorts wieder anzog, nachdem er sich mit einem Handtuch flüchtig abgetrocknet hatte. Der Rest blieb vorerst im Badezimmer und so wanderte er dann spärlich bekleidet in sein Zimmer zurück, direkt auf das Bett zu, auf dem vor wenigen Minuten noch ein Kerl stillschweigend vor sich hin gelitten hatte. Konnte man ja gleich wieder Bomben Laune bekommen – haha. Müde ließ er sich darauf fallen und siehe da, dauerte nicht mal wirklich lang, bis er dann auch schon die Augen schloss und binnen weniger Minuten war er dann auch schon – trotz kleinen Problemen beim drehen; er hatte sich nämlich nicht weiter geholfen - ins Traumland abgedriftet...
Sorry, ich wusste nicht, dass ich an der Reihe bin, bzw. dass ihr auf mich wartet. o.o - Nima Irgendwann war sie wohl doch eingeschlafen. Wann konnte die Blondine nun wirklich nicht sagen, aber alles in allem spielte das wohl auch keine sonderlich große Rolle. Fakt war auf alle Fälle, dass sie nicht sonderlich ruhig geschlafen hatte - aber klar.. irgendwo war das wohl auch verständlich, immerhin hatte sie gestern ihren Bruder in flagranti mit einem Kerl erwischt.. und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, war der Typ auch noch nahezu bewusstlos gewesen. Man konnte also durchaus sagen, dass in der letzten Nacht Nimas Bild von ihrem Bruder doch vollkommen getrübt und über den Haufen geworfen worden war. Im Schlaf hatte ihr Gehirn eben mehr oder weniger versucht das alles zu verarbeiten - sie würde ja jetzt mal behaupten, dass es weniger geklappt hatte. Aber so genau konnte man das ja nun auch nicht sagen und außerdem war es auch egal. Es war gerade nun mal so und ändern konnte sie es auch nicht. Fest stand auf alle Fälle, dass sie definitiv nicht mehr einfach so in Sil's Zimmer platzen würde, außerdem stand auch fest, dass sie nochmal mit ihm reden würde - ob er das nun wollte oder nicht -, er war nun mal ihr Bruder und sie hatte keine andere Familie mehr wie ihn.. auch wenn diese Familie vielleicht echt einfach... bekloppt war, irgendwo war es ja doch ihre Familie. - Vielleicht hatte sie es im Schlaf ja doch ganz gut verarbeitet. Sie wollte sich damit zwar nicht abfinden und sie fand es immer noch ziemlich widerwärtig, aber er war eben auch ihr Bruder und trotz dem, was passiert war, liebte sie ihn ja schon irgendwo.. auch wenn es dauern würde, bis sich die Wogen wieder geglättet hatten würde es mit Sicherheit auch seine Zeit brauchen, aber im Grunde hatte er ja niemand anderen und sie ebenso wenig.. Jayden war da, ja.. aber sie kannte ihn nicht, er kannte sJetzt waie nicht und wieso sie hier überhaupt zusammen her gekommen waren, wieso er ihr geholfen hatte, wieso das alles so gekommen war konnte sie so oder so nicht wirklich sagen. Jetzt wachte sie auf alle Fälle auf, weil die Sonne durchs Fenster direkt auf ihr Gesicht schien - sprich: Es musste schon bei Zeiten sein, juckte sie gerade aber nicht. Sie war Hundemüde und fühlte sich wirklich wie gerädert, aber sowas von. Als wäre ein Auto über sie gefahren, total zermatscht und einfach nur zerfleddert. Genau so fühlte sie sich gerade. Nima drehte sich grummelnd auf die andere Seite, weg vom Fenster und zog sich die Decke über den Kopf. Sie wollte gar nicht wissen, wie sie aussah. Sicherlich total zerstreut, wie man eben so aussah, wenn man am Abend - bzw. in der Nacht - noch die ein oder andere Träne verdrückt hatte und hatte Ewigkeiten nicht einschlafen können. Brachte ja aber auch nichts, irgendwo mussten sie auch raus und irgendwo mussten sie - oder eben nur sie, wie auch immer - ja auch hier weg, bevor die Bullen ihnen auf die Schliche kamen. Oder blieben sie hier? Naja, Stadt ansehen, schauen was sich auftreiben ließ um weiter zu kommen.. und nicht zu vergessen Sil, wobei sie dieses 'Gespräch' ja gerne in die unendliche Zukunft verschieben würde, wenn sie mal ganz ehrlich war. Jetzt blieb sie auf alle Fälle - direkt wieder in Gedanken an die letzte Nacht versunken - erst einmal unter der Decke eingemummelt nahe Jayden liegen und versuchte sich zu überzeugen aufzustehen.
Jayden Um ehrlich zu sein hatte ich nicht besonders gut geschlafen. Dadurch, dass ich zwischendurch immer wieder aufgewacht war, war ich wohl nie ganz in die Tiefschlafphase gerutscht, sondern hatte nur immer wieder ein bis zwei Stunden leichten Schlaf bekommen, bevor ich wieder aufgewacht war. Ich hätte einen langen, tiefen Schlaf wirklich gut gebrauchen können nach dem gestrigen Tag, aber eigentlich war ja schon beinahe vorprogrammiert gewesen, dass das nicht hinhaun würde. Ich hatte mir also ohnehin nicht allzu viele Hoffnungen gemacht, schön wärs aber trotzdem gewesen. Wie allseits bekannt war konnte man ja leider nicht alles haben, weshalb ich jetzt langsam die Augen öffnete. Im Zimmer war es der Sonne wegen ziemlich hell, weshalb ich zweimal kurz blinzelte, ehe ich die Augen offen hielt. Immerhin nahm ich den muffigen Geruch schon gar nicht mehr war. Würde mir sonst jetzt wohl erst recht wieder auf die Nerven gehen, aber es blieb mir ja Gott sei Dank erspart. Ich gähnte recht müde und rieb mir mit der rechten Hand übers Gesicht, ehe ich mich dann langsam aufrichtete. Nima hatte sich neben mir schon ein klein wenig geregt, wobei ich mir aber nicht sicher war, ob sie jetzt wach war oder sich einfach nur gedreht hatte. So genau hatte ich da jetzt gerade nicht drauf geachtet, war wie gesagt noch nicht wirklich wach. Alles in allem war ich jetzt wohl erst recht verspannt. So, wie es gestern gewesen war, hatte es mir schon gereicht, jetzt hatte ich gleich wieder keine Lust mehr aufzustehen. Die Matratzen waren aber auch einfach Mist, da konnte man ja gar nicht ohne Verspannungen aufwachen... war wohl ein ewiger Fluch mit dem fehlenden Geld, wobei ich das wieder geregelt kriegen würde, wenn erstmal ein Teil meiner geliebten Waffen verkauft war. Darüber sollte ich mir heute vielleicht mal ein paar Gedanken machen... auch, um mich gleichzeitig von Avril abzulenken. Musste ja ohnehin auch besprochen werden, wie es jetzt weiter gehen sollte. Zwar traute ich weder Elijah noch Sil - dem erst recht nicht - so wirklich über den Weg, aber mir blieb ja vorerst nichts anderes übrig, als sie wenigstens zu akzeptieren. Jedenfalls schob ich dann langsam die Decke bei Seite, um die Füße aus dem Bett zu schieben und schließlich aufzustehen. Geduscht hatte ich gestern noch, war jetzt also nicht nötig, aber ich ging trotzdem erstmal für ein paar Minuten ins Bad, um mich wenigstens frisch zu machen, wach zu werden. Da könnte allerdings auch ein Kaffee nicht schaden... apropos Kaffee - mein Magen knurrte, ich sollte mal wieder was zwischen die Zähne kriegen. Ob man hier wenigstens vernünftig frühstücken konnte? Ich wagte es zu bezweifeln, aber wenn man hier nichts annehmbares essen konnte, gab es sicherlich auch noch irgendwo ein Café, in dem man gemütlich frühstücken konnte. Jetzt allerdings klatschte ich mir erstmal ein wenig kaltes Wasser ins Gesicht, was doch schon ein Stück weit half, so langsam aus dem Halbschlaf rauszukommen, in dem ich mich wohl immernoch befand.
Nima Als sie neben ihr zu Erst das Rascheln wahr nahm und dann die wohltuende Körperwärme Jaydens verschwand, unterdrückte Nima ein leises Seufzen. Dann war es wohl irgendwo doch Zeit langsam aus den Federn zu kommen. Wobei es im Grunde ja nicht hieß, dass sie zusammen weiter zogen, oder nicht? Vielleicht hatte Jayden komplett andere Pläne wie sie, vielleicht wollte er gar nicht weiter ihre, Sils oder sonst wem seine Gesellschaft haben – könnte sie nachvollziehen, immerhin trugen sie zumindest eine Teilschuld an Avrils Tod. Außerdem kannten sie sich kaum und wieso sie sich auch nur ansatzweise vertrauten – sonst hätten sie mit Sicherheit nicht die Nacht in einem Zimmer verbracht –, konnte sie noch sehr viel weniger nachvollziehen. Erstens hatte sie ihn sich doch nur ‚ausgesucht‘, weil sie einen Unterschlupf gebraucht hatten und dann hatte sie ihn auch noch bestehlen wollen… war irgendwo ein Wunder, dass er ihr bei alle dem und bis hier her geholfen hatte, wenn man das alles mal ganz genau betrachtete. Nima schob diese Gedanken nun aber mit einer leicht genervten und vor allem energischen Handbewegung bei Seite und konzentrierte sich auf das hier und jetzt. Im Badezimmer war das Wasser an, sie war also erst mal alleine im Hauptraum dieses stickigen Motels, weswegen sie sich langsam aufsetzte und unter der Bettdecke hervor krabbelte, um sich dann erst einmal mit einem durch und durch unzufriedenen Seufzen zu strecken anzuziehen. Geduscht hatte sie letzte Nacht und dabei würde es auch erst mal bleiben. Sie miefte zwar nach dem Zimmer hier, aber hey… das tat wohl jeder, der hier eine Nacht oder auch nur ein paar Stunden verbrachte. So war es nun mal. Angezogen stellte sie sich erst einmal vor den Spiegel des Schrankes, strich sich die zerzausten Haare zurecht und über die leicht geröteten Augen, bevor sie diese einige Male zusammen kniff und dann schlicht weg die Haare wie sie eben so fielen ins Gesicht fallen ließ, ein bisschen Wasser konnte den Ausdruck in ihren Augen sicherlich erst einmal artig zu Seite waschen.. und dann würde sie weiter sehen. Erst mal fragen, was Jayden vor hatte, dann sehen ob sie Sil aufsuchte – was sie eigentlich nicht einmal wollte – oder eben doch erst mal was anderes tat. Was auch immer, spielte keine Rolle, der Sinn der Sache war schlicht weg, dass sie ihm aus dem Weg gehen konnte. Und ihm würde es wohl irgendwo nicht anders gehen, sie kannte ihn mittlerweile und war ja nun auch nicht blöd. Gestern hatte er alles auf sie geschoben – komplett alles. Wieso sollte er das jetzt anders sehen? Als ob sie Schuld daran wäre, dass er irgendeinen wildfremden Kerl vergewaltigte, als ob sie Schuld an dem Waldbrand war, als ob sie Schuld daran war, dass er in den Knast gewandert war. Sie hätten ihn da nicht raus holen sollen, er hatte sie nicht darum gebeten.. Phaha, als ob er glücklich darüber gewesen wäre, wenn sie nichts getan hätten. Undankbar war gerade wirklich das einzige, was ihr zu der Sache einfiel und die sie schon wieder aufregte, als wäre es vor wenigen Sekunden über seine Lippen gekommen. Klar kam streit unter Geschwistern gut und gerne mal vor, aber das letzte Nacht war schon eine Nummer für sich gewesen. Naja, jetzt wollte sie erst mal ins Badezimmer, dafür musste Jayden raus kommen, also wartete die Blondine erst einmal an die Fensterbank gelehnt darauf, wobei sie das Fenster geöffnet hatte und die Schultern etwas – auf Grund der recht frischen Morgenluft – in die Höhe gezogen hatte. War nicht unangenehm, viel mehr angenehm… und die Sonne versprach auch schnell steigende Temperaturen. War also alles gut soweit. Haha.
Jayden Ich hielt mich noch für ein paar weitere Minuten im Bad auf. Auf richtig gestylte Haare verzichtete ich jetzt mal getrost, weil ich hier wohl niemanden beeindrucken musste und mir grade auch schlichtweg die Lust fehlte, mich vernünftig um meine Frisur zu kümmern. Deshalb übersprang ich das mehr oder minder, wobei ich meine Haare doch wenigstens so 'hinbog', dass sie nicht mehr in alle Richtungen stärzten. Schämen wollte ich mich ja nun auch wieder nicht, wenn ich wieder unter Leute trat, wobei das nur begrenzt der Fall sein würde, schätze ich. But whatever, so konnte ich mich jedenfalls draußen sehen lassen. Ich putzte mir noch kurz die Zähne - ich wollte schließlich auch mein perfektes Zahnpastalächeln behalten, auch wenn ich in nächster Zeit wohl eher weniger am Lächeln oder gar grinsen war. Nachdem ich damit fertig war verließ ich das Badezimmer dann auch mit meinen Sachen in der Hand und mein Blick fiel erst aufs Bett, dann auf Nima. Sie war inzwischen also auch aufgestanden, wobei ich mir vorhin ja ohnehin nicht so ganz sicher gewesen war, ob sie nun schon wach war oder nicht. Jetzt jedenfalls begrüßte ich sie mit einem recht simplen "Morgen.." wobei ich recht neutral klang. Weder besonders schlecht, noch besonders gut gelaunt, wobei ich sowieso eher zu ersterem tendierte... wieso sollte ich jetzt auch gute Laune haben? Gab es absolut keinen Grund dazu. Deshalb verstaute ich meine Sachen auch erstmal wieder in meiner Tasche und zog mir dann auch schon frische Klamotten raus, um mich anzuziehen. Sicher, ich könnte auch nochmal in den Sachen von gestern rumlaufen, aber ich hatte ja nicht umsonst die Tasche hier mit rein genommen und deswegen zog ich mir jetzt eine graue Jeans und ein schwarzes, recht enganliegendes Shirt an. Nein, mir war definitiv nicht nach irgendeiner Farbe. Zwar war ich ohnehin nicht der Typ Kerl, der gerne in bunten Klamotten herum lief, aber ich besaß nicht nur schwarze und graue Klamotten... Emo war ich nun auch wieder keiner, ne. Nur war mir heute wie gesagt definitiv nicht nach Farbe und deswegen blieb es schlicht und farblos, ganz einfach. __
reicht vollkommen aus. (: - Nima Als die Badezimmertür dann wenig später aufging, stieß die Blondine sich von der Fensterbank ab und steuerte besagtes Nebenzimmer an, bevor sie das 'Morgen' welches Jayden ihr entgegen gebracht hatte mit einem leisen Grummeln erwiderte. Ihr war definitiv nicht nach Sprechen zu Mute. Nicht nach einem 'Morgen' und auch nicht nach irgendetwas anderem. Sie wollte schlicht weg in Ruhe gelassen werden. Mit ihren Gedanken, die definitiv noch sortiert gehörten. Obwohl sie das nun schon die halbe Nacht versucht hatte. Entweder sie kam eben irgendwann zu einem Ergebnis - was sie doch inständig hoffte -, oder aber sie kam zu keinem und verwarf diese Gedanken so gut es ging. Wobei ersteres wohl auch wirklich angebrachter wäre. Wie gesagt: War immer noch ihr Bruder, auch nach der Scheiße, die er da angerichtet hatte. Konnte sie nicht ändern, konnte sie auch nicht nachvollziehen.. aber sie kannte seine Seite der Geschichte auch nicht und gegebenenfalls konnte sie sich in absehbarer Zeit ja dazu aufraffen und durchringen sich diese anzuhören. Aber eben wirklich nur wenn sie zu keinerlei Ergebnis kam, welches sie erst einmal zufrieden stellte. Wirklich nur in absoluter Ausnahme. So viel stand auf alle Fälle fest. Kam also nichts weiter von der Blondine, die kurz darauf die Badezimmertür hinter sich schloss und sich dann wenig später auch schon kaltes Wasser ins Gesicht spritzte, bevor sie sich die blonde Mähne zu einem Pferdeschwanz zusammen band und sich die Zähne putzte. Anschließend wurde das Gesicht nochmal gründlich gewaschen und wenig später mit ein paar routinierten Handbewegungen und Utensilien geschminkt, woraufhin man dann auch kaum noch etwas von den Lappalien der letzten Nacht erahnen konnte. Wenigstens etwas. Sie hatte erst einmal nicht vor mit irgendjemand Außenstehendem darüber zu reden. Musste nicht sein, das ging erst einmal niemanden etwas an.. klar, wenn sie in Rage war, ihr Temperament mit ihr durch ging oder sonst was.. ja, dann würde es wohl irgendwann im Eifer des Gefechts auch vor anderen heraus rutschen.. aber noch war Nima was das Thema anging doch wieder recht ruhig, weswegen sie nun auch nur noch einen letzten Blick in den Spiegel warf, ihre Sachen zusammen kratzte und dann auch schon wieder aus dem Badezimmer trat. Geschlafen hatte sie wohl - mehr aus Versehen wie sonst was - mit ihren Klamotten, weswegen anziehen auch erst mal flach fiel.
Nun kommt endlich auch mal meine Antwort - sorry nochmal. ___
Avril
Ich zuckte zusammen als sich der junge Mann zu Wort meldete und schaute mich um. Wo war er denn nun? Ich sah keinerlei Spur als ich die kleine Ecke erst auf den zweiten Blick bemerkt - war einfach nicht so oft hier unten gewesen. Ich erhob mich von dem kleinen Hocker und nahm die beiden Becher Kaffee an mich bevor ich zu ihm herüber lief. "Reden…" murmelte ich leise und lehnte mich gegen die freie Wand neben mir, während ich ihn aufmerksam beobachtete. Was war an Waffen interessant? Verstand ich schon damals nicht bei Jayden. Er liebte seine Schussgewehre und ließ nicht allzu viele in sein kleines Lager. Und Sa waren wir auch schon beim Thema, warum ich überhaupt hier war. Ich stellte einen der Becher auf den Boden ab und nippte selbst an meinem. Du weist doch…unser Deal bzw. Auftrag die nächste Woche. Jayden ist in der Nähe und ich dachte mir, naja…ich könnte ihn vielleicht besuchen? Immerhin bin ich ihm doch was schuldig und ich will nicht weiterhin Tod sein auch wenn es erst ein paar Tage sind…" murmelte ich kaum hörbar und legte einen Hundeblock auf. Ich brauchte seine Hilfe einfach und wer weiß, vielleicht würde Jayden mir verzeihen und wir könnten von vorne beginnen auch wenn ich vielleicht scheitern würde.
Ich will so kaputt gehen, dass niemand mehr irgendetwas an mir kaputt machen kann.
Jayden Okay, ehm... ja. Wieso? Hatte ich heute Nacht irgendwas getan, wovon ich nichts wusste? Keine Ahnung, sie im Schlaf angefasst, irgendwas? Jedenfalls konnte ich das grummeln ihrerseits so gar nicht nachvollziehen, konnte mich nicht daran erinnern, sie innerhalb der letzten paar Stunden irgendwie verärgert zu haben. Und als ich ins Bett gegangen war, war noch alles in Butter gewesen, weshalb ich mich schon wirklich fragte, wobei diese unglaublich schlechte Laune bei ihr gerade kam und vor allem, ob ich irgendwas damit zu tun hatte. Wenn Nima jetzt auch noch sauer auf mich war, dann hatte ich gar niemanden mehr, mit dem ich mich zumindest ansatzweise gut verstand. Ich meine ja, klar war die Bettgeschichte da vielleicht nicht gänzlich irrelevant zwischen uns beiden, aber die löste ja keine Gefühle oder dergleichen aus. Tat auch kein andere One Night Stand, dieser also ebenso wenig. Aber mit Nima hatte ich mich bisher trotz der miesen Nummer, die sie hatte abziehen wollen, einfach recht gut verstanden. Da war inzwischen sowieso drauf geschissen, ich nahm es ihr nicht mehr übel. Das Einzige, was ich ihr wohl ewig übel nehmen würde, war die Tatsache, dass sie ihren Bruder mit zu mir geschleppt hatte. Wäre er nicht mit gekommen, wäre eine gewisse Person, deren Namen ich mir jetzt nicht ins Gedächtnis rufen wollte, noch am Leben und ich müsste mir nicht ständig den Kopf über sie zerbrechen... aber gut, gleich weg mit den Gedanken, sonst war der Tag schon von vornherein gänzlich im Arsch. Dass Nima das Badezimmer wieder verließ und somit zurück zu mir ins Zimmer kam, holte ich dann auch gänzlich aus den Gedanken heraus und ich sah in ihre Richtung, als ich gerade mein Handy zurück in die rechte Hosentasche schob. "Also wenn ich irgendwas angestellt hab, dann sags mir besser gleich... ich mag Schweigen nicht so." meinte ich in noch immer recht ruhigem Tonfall, zuckte leicht mit den Schultern. Ich wollte nicht direkt fragen, was denn los war. Das kam immer so unglaublich neugierig rüber - was ich eigentlich ja auch war, aber egal - und außerdem kannten wir uns weder besonders gut, noch besonders lange, also ging es mich auch nichts an, wenn ich nicht der Grund für ihre schlechte Laune war. Aber wie auch immer.. ich würde einfach ihre Antwort abwarten und gut war.