Gerade wollte ich mich ein wenig entspannen, doch dann fuhr Lewis an der großen Firma vorbei, bog davor nach links ab und schlug eine ganz andere Richtung ein. Für einen Moment wollte ich etwas sagen, doch dann bemerkte ich das kleine Grinsen, welches in seinen Mundwinkeln hing. Was hatte er denn jetzt schon wieder mit mir vor?! Etwas unruhig sah ich nun auch auf die Straße, kaute auf meiner Unterlippe herum und zog die Augenbrauen leicht zusammen. Was sollte das nur werden? Wohin wollte er? Warum sagte er mir nichts?
Ich parkte vor einer großen Einkaufspassage und stellte den Motor ab. "Aussteigen..." meinte ich bloß und sah Annabelle nur kurz an. Dann stieg ich aus dem Wagen und wartete ab bis sie es mir nachtat. Ich verschloss den teuren Wagen und steuerte Zielstrebig auf ein Geschäft für Frauenbekleidung zu. "Welche Größe trägst du?" Ich sah meine Praktikantin fragend an.
Langsam wurde ich mehr als argwöhnisch. Was sollte ich nur davon halten, dass Lewis einfach hier so durch die Gegend fuhr und ich keine Ahnung hatte, wohin die Fahrt ging? Immerhin kannte ich den Kerl kaum, selbst wenn ich schon mit ihm geschlafen hatte, war er quasi ein Wildfremder für mich und Wildfremden vertraute ich nun mal nicht. Zudem schien er ziemlich impulsiv sein und leicht aus der Haut zu fahren, warum sollte ich ausgerechnet mit ihm eine Reise ins Unbekannte starten? Noch sprachloser war ich allerdings, als wir dann in einem Einkaufszentrum hielten und er ausstieg. Verblüfft tat ich es ihm gleich und als er dann auch noch nach meiner Kleidergröße fragte, wurden meine Augen ganz groß. Was wollte er? "36...", murmelte ich schließlich irritiert und forschend, dann holte ich ihn ein. Wir betraten ein Geschäft, dass ausschließlich Frauenmode zum Verkauf anbot. Aber noch immer hatte ich keinen blassen Schimmer, was Lewis wollte.
Ich stellte mich noch immer grinsend hinter sie, als eine Verkäuferin auf uns zuschoss und fragte ob sie helfen könnte. "Ich suche eine Abendgarderobe für... meine Freundin" Das Wort Freundin, knurrte ich beinahe. "Größe 36 und nichts zu langes..:" Ich zwinkerte der jungen Verkäuferin zu, die sich sofort umdrehte um, wie ich vermutete ihr errötendes Gesicht zu verbergen. "Du suchst dir was hübsches aus..." meinte ich zu Anna, wobei mein Wort hierbei mehr galt als ihres. "Du wirst mich am Samstag begleiten" Das war keine Frage sondern ein Befehl. DIe Idee war mir auf der Fahrt gekommen. Warum sollte ich mich umständlich um ein Date für diesen grausam langweiligen Ball kümmern, wenn ich auch eine Bimbo, jederzeit zur Verfügung hatte.
Bitte WAS?! Was denn für eine Abendgarderobe, wofür? Ich wollte mich zu ihm umdrehen, als er hinter mir stand, wollte ihn einfach im Blick haben können, jedoch stand im nächsten Augenblick vor mir eine Verkäuferin, die gleichermaßen meine verwirrte Aufmerksamkeit benötigte. Ich öffnete den Mund, doch es kam nichts hinaus. Wie? Zu was für einem Ball sollte ich ihn begleiten? Mir schwante plötzlich, welchen er meinte. Vorhin hatte ich einer Sekretärin doch ausrichten sollen, dass Lewis ohne Begleitung einem Wohltätigkeitsball kommen wollte, doch jetzt sollte ich diese Begleitung wohl ersetzen. Ch drehte den Kopf über meine Schulter und funkelte ihn leicht an. Ich war nun mal recht temperamentvoll, da ließ ich mir nicht einfach von ihm vorschreiben, was ich zu tun und zu lassen hatte. Die Verkäuferin drückte mir auch schon ein paar Kleider in die Hand, meinte, ich solle sie einfach mal anprobieren, was ich mit einem ergebenen Seufzen dann hinnahm. Ich trollte mich zur Umkleide, verschwand hinter dem Vorhang und schlüpfte aus meinen Klamotten, um das erste Kleid anzuprobieren. Nach kurzer Zeit trat ich wieder heraus und sah verunsichert zu Lewis. Mir gefiel es, aber es war recht kurz..
Ich war froh, dass ich nicht auch noch eine ewig lange Diskussion mit ihr führen musste. Sie ergab sie einfach ihrem Schicksal, was mich, wenn ich ehrlich war, sogar ein wenig enttäuschte. Doch ihr wütendes Funkeln, war mir doch ein kleiner Trost. Ich setzte mich vor die Umkleide in einen der Sessel und ließ meinen Blick über einen Stapel Zeitschriften gleiten der auf einem kleinen Beistelltischchen lag. War nichts für mich dabei, da sich die meisten Magazine an Frauen richteten. Kein Wunder, in diesem Laden... Schweigend beobachtete ich den Vorhang der Umkleide. Lieber wäre ich mit ihr hereingegangen, doch das musste ich mir wohl verkneifen. Auch, weil das in teuren Läden, oder auch in Läden allgemein, ungern gesehen wurde, wenn ihre Kunden mal eben ein Nümmerchen in der Umkleide schoben. Als sich der Vorhang öffnete musterte ich sie von Kopf bis Fuß. Also mir gefiel das Kleid durchaus, es war nur äußerst unpssend für den Anlass. Wir besuchten einen Wohltätigkeitsball und keine Discothek. "Das Nächste..." murmelte ich bloß und versuchte mir ihre langen Beine noch einmal genau einzuprägen.
Ich blickte an nur hinab. Mir gefiel das Kleid. Es wirkte, trotz dass es so Kurt war, keineswegs nuttig oder so. Das machten die langen Ärmel wieder wett, auch wenn diese aus Spitze waren. Ch wartete ein wenig gespannt auf Lewis' Reaktion, und zupfte hier und da ein wenig auf dem schwarzen Stoff herum. Jedoch kamen weder positive noch negative Kommentare von ihm, sondern nur die Anweisung, ich solle das nächste Kleid ausprobieren. Der dachte echt, er wäre Gott und ich sein Untertan. Ich presste die Lippen leicht aufeinander, nickte dann jedoch beherrscht und verschwand wieder in die Kabine. Wenig später kam ich wieder mit einem anderen Kleid hervor. Ich wusste noch nicht ganz, was ich davon halten sollte, doch eigentlich gefiel es mir ziemlich gut.
Sie schien wirklich nicht begeistert und musste es sich wohl verkneifen nicht aufmüpfig zu werden. Das Nächste Kleid gefiel mir ebenfalls und war sehr viel angebrachter. Und da ich kein Fan von langen Shoppingtouren war, stand ich auf und betrachtete sie von allen Seiten. "Das nehmen wir!" entschied ich mit einem Blick zur Verkäuferin. "Brauchst du passende Schuhe, vielleicht auch Schmuck?" Ich sah Anna an. Schließlich sollte meine Begleitung umwerfend aussehen.
Ich kam mir vor wie das Ausstellungsstück eines Museums, als Lewis um mich herumlief und begutachtete. Ein wenig unwohl sah ich ihn misstrauisch an. Was sollte das Ganze? Warum sollte ausgerechnet ich seine Begleitung sein? Ich konnte mir keinen rechten Reim darauf machen. Ich kannte ihn so gut wie gar nicht, er kannte mich so gut wie gar nicht... Was sollte das alles? Etwas lahm schüttelte ich den Kopf. "Nein, habe alles Zuhause..." Mit diesen Worten verschwand ich wieder mit dem Kleid in die Umkleide. Wann war denn der Ball? Ich würde es nicht Zugern, aber ich war schon so ein Stück weit neugierig, was dort alles geschehen würde. Immerhin hatte ich meinen Chef als Begleitung...
"Sicher?" Ich sah sie zweifelnd an. Hatte sie womöglich genau so wenig auf diese Tour wie ich? Konnte ich mir gar nicht vorstellen. Während Anna sich in der Kabine wieder umzog, zahlte ich währendessen das Kleid bei der Kassierin. Dann wartete ich ab, bis Anna endlich aus der Kabine kam.
Ich hatte mich wieder umgezogen und trat aus der Umkleide. Lewis stand schon fertig an der Ausgangstür, sodass ich ihn kritisch ansah. Hatte er das Kleid nun wirklich alleine gezahlt? Erst das Essen, nun das Kleid? Mir gefiel das nicht... "Ich steh in deiner Schuld", murmelte ich zähneknirschend und fuhr mir kurz abwesend durch das Haar, während ich jeglichen Blickkontakt für einen Moment vermied und dann einfach schon mal den Laden verließ. Draußen war es nun später Nachmittag, der Abend brach nun langsam herein. Ich sah mich ein wenig geflasht um. Als einen Arbeitstag hatte man das ja ncht bezeichnen können. Stattdessen hatte mein Chef mir ein Kleid gekauft... Das war alles so...seltsam. Ich wusste einfach nicht, wie ich darüber denken sollte. Über ihn. Ich konnte ihn einfach absolut nicht durchschauen, und das gefiel mir nicht.
Ich nahm die Tüte mit dem Kleid und folgte Anna. "Das ist nicht nötig..:" meinte ich bloß und sah sie nun zum ersten Mal beinahe freundlich an. "Ich sollte mich bei dir bedanken... schließlich kommandiere ich dich die ganze Zeit herum und du hast mich noch immer nicht umgebracht..." Ich grinste leicht. "Und außerdem freu ich mich, wenn du mich auf den Ball begleitest..:" Ich beugte mich vor und küsste sie sanft auf die Wange. "Ich fahr die jetzt nach Hause... dein Tag ist heute vorbei. Morgen hol ich dich um Punkt 19.00 ab." Ich lächelte leicht und ging zu meinem Wagen.
Jetzt war ich allerdings noch irritierter, als er eine Verschuldung ablehnte und sich stattdessen selbst entschuldigte. Wow - was war denn mit dem gerade passiert? Zögernd sah ich ihn an, dann schlich sich auch ein Lächeln auf meine Lippen. "Nagut...danke." Für einen Moment spürte ich seine weichen Lippen auf meiner Wange, was mich noch mehr lächeln ließ, dann setzten wir uns beide in sein Auto und fuhren los. Die Fahrt verlief jedoch wieder schweigsam. Ich wusste einfach nicht recht, was ich sagen sollte und gewissermaßen hatte ich vor seiner Persönlichkeit einen Haufen Respekt, auch wenn ich ihm das nicht so direkt zeigte. Glücklicherweise war es bis zu meinen Haus von hier aus nicht weit. Meine Mutter war wahrscheinlich gerade losgefahren zur Arbeit oder würde das jeden Tag tun, mein Dad würde erst am Ende der nächsten Woche von seinem Meeting zurückkehren. Und dann würde ich mit ihm nochmal ein ernstes Wörtchen wegen meiner bevorstehenden Hochzeit sprechen
Ich wartete bis sie einstieg und startete dann den Wagen. Bis zu ihrem Haus war es nicht weit. Und doch verlief die Fahrt nur sehr still. Sie schien über irgendetwas nachzudenken und ich wollte sie dabei nicht stören. Irgendwann sah ich dann doch zu ihr herüber. "Alles okay?" murmelte ich eher leiser und sah dann erneut auf die Straße.
Wir müssten nur noch abbiegen und dann ein paar hundert Meter weiterfahren, dann würden wir vor der Auffahrt meines Hauses stehen. Ich wartete darauf, dass wir ankamen, doch kurz bevor wir das taten, stellte Lewis mir noch eine leise Frage. Ich sah für einen Moment blinzelnd an, konnte nicht so ganz glauben, dass er scheinbar doch ein wenig Einfühlsamkeit besaß. "Ähm...", für einen Moment runzelte ich die Stirn, "nichts. Bin nur ein wenig...überwältigt oder so.." Ich grinste leicht und sah wieder gerade aus. Im selben Moment hielten wir vor meinem Haus, sodass ich langsam die Schultern zuckte und dann ausstieg. Die Tür ließ ich offen, sodass Lewis noch etwas sagen könnte, falls er denn wollte.
Da hatte ich wohl ins schwarze getroffen. Irgendwas war nicht in Ordnung. Aber ich würde da wohl nicht weiter nachfragen. Schließlich war ich bloß ihr Chef / Der Kelr der sie entjungfert hat. Überwältigt? Wie sollte man denn das verstehen? Ich beugte mich zur Beifahrertür rüber und sah sie einen Moment schweigend an. Dann lächelte ich bloß und murmelte. "Bis morgen..." Ich schloss die Tür und fuhr los.
Er hatte mir noch meine Tüte gegeben, dann murmelte er ein "Bis morgen...", und verschwand. Für einen Moment sah ich ihm hinterher. Es verwirrte mich, dass ich ausgerechnet ihn nicht durchschauen kann, dass er mehr oder weniger ein Rätsel für mich war. Kopfschüttelnd schloss ich die große Eingangstür auf, schloss sie hinter mir und sah mich in dem verlassenen Haus um. Wie ich erwartet hatte, war meine Mutter tatsächlich schon fort. Seufzend aß ich einen Joghurt, erledigte ein paar haushaltliche Dinge und guckte dann eine langweilige Liebesschnulze im Fernsehen. Bevor ich einschlief, warf ich nochmal einen Blick auf das Kleid, dann war der Tag für mich zu Ende. ____ Sprung gleich, nehme ich an? :3
Ich hatte eine relativ anstrengende und lange Nacht gehabt. Nicht mit einer Frau, nein. Mit ein paar Kumpels von mir. Aber ich konnte es mir leisten heute auszuschlafen. Schließlich hatte ich heute, außer diesem Ball keine Termine. Ich wachte so gegen halb vier auf. Was sogar für mich ien neuer Langschläferrekord war. Dann ging ich erstmal eine Runde joggen um wach zu werden und außerdem traf ich dabei häufiger eine sehr nette... okay, sie war heiß, also lassen wir die Umschreibungen, Nachbarin von mir. Auch diesmal traf ich sie, doch schwieg ich die meiste Zeit, die ich neben ihr herlief, das machte ihr gar nichts aus, denn sie redete wie ein Wasserfall, aber richtig zuhören tat ich sowieso nicht richtig. Ich war sogar froh sie endlich los zu sein. Endlich in meiner Wohung angekommen, ging ich erstmal duschen, dann anziehen. EInen Smoking den meine Mom extra für den heutigen Tag hat schneidern lassen. Ich betrachtete mich noch eine Weile im Spiegel, stieg dann in mein Wagen und fuhr zu Annabelle. Ich war fast 10 Minuten zu früh dran, mal was ganz neues für mich.
Meine Mutter kam circa zehn vor sechs nach Hause, legte sich schlafen und auch ichs chlief noch bis circa halb zwölf. Anschließend ging ich duschen und telefonierte ein paar Stunden mit einer guten Freundin von mir. Insgeheim fieberte ich aber schon dem Abend ein Stück entgegen... Lewis machte mich einfach neugierig. Immer wieder fiel mein Blick auf das Kleid, welches er für mich gekauft hatte. Meine Mutter musste sich das auch alles von mir aufhören, nach dem sie aufgewacht war. Lächelnd wünschte sie mir einen schönen Abend und bedauerte es, dass sie wieder einmal arbeiten musste und 'meinen Chef' nicht kennenlernen konnte. Tja...ich konnte ja nicht ahnen, dass meine Mutter ihn sehr wohl kannte. Somit musste ich mich für heute Abend alleine fertig machen. Gerade versuchte ich verzweifelt, den Reißverschluss irgendwie selbst zuzubekommen, als es klingelte. Sonst war ich fertig, sogar ein Paar Highheels trug ich schon. Es war Lewis. Er hatte mir schon mal mit dem Kleid geholfen, also konnte er das auch jetzt. Ich grinste ihn leicht an, musterte seine Erscheinung und lächelte. Er sah wirklich gut aus... Aber ich war zu stolz, um das jetzt einfach zuzugeben. "Hey...kannst du nochmal...?" Ich dreht mich zu ihm um, hielt das Kleid vorne fest und deutete auf den Reißverschluss.
ich fuhr mit meinem Wagen den mir langsam schon bekannte Weg. Ich parkte direkt vor dem Haus und hielt es nicht für nötig, abzuschließen. Dann ging ich auf die Tür zu und klingelte. Sichtlich überrascht, das mir ein nackter Rücken öffnete, grinste ich. Vorsichtig um ihre Haut nicht einzuklemmen zog ich den Reißverschluss hoch und beugte mich dann vor um sanft ihren Nacken zu küssen. "Können wir?" murmelte ich und räusperte mich leicht. Tja, irgendwann würde die Kleine mich sicherlich noch wegen Belästigung am Arbeitsplatz anzeigen.