Annabelle

Ich beobachtete, wie Mila mit ihren Freundinnen den halben Spielplatz einnahm. Anstatt weiter Sandburgen zu bauen, fingen sie nun an, verstecken zu spielen. Mila hatte die großartige Idee, sich hinter der Bank mit Lewis und mir zu verstecken und tippte ersteren bei dessen Worten fragend an.
"Wo sollen Mami und ich denn sonst hin, Daddy?" Aus großen, leuchtenden Augen sah sie ihn an, würde dann jedoch zurück ins Spiel geholt, als man sie gefunden hatte. Lachend rannte sie davon.
Ich jedoch war im Gegenteil zu Mila ernsthaft überrascht von Lewis' Worten, da ich nicht damit gerechnet hatte. Nur war ich mir nicht ganz sicher, weshalb. Und diese Frage musste jetzt einfach mal raus.
"Ich hätte nichts dagegen und würde mich freuen, Lewis. Aber warum soll ich dableiben: Weil du mich als Person magst, oder wegen dem Sex?" Ich sagte das alles ruhig, während mein Kopf immer noch an seiner Brust lehnte. Ich fand es schön, wenn wir miteinander schliefen und wollte das auch nicht missen wollen, allerdings hatte ich in manchen Momenten das Gefühl, dass ich einfach nur dafür da war, um für ihn die Beine zu spreizen. Beispielsweise heute Mittag. Ich nahm ihm das jetzt nicht richtig übel, allerdings wollte ich das einfach mal wissen.

Lewis

Ich drehte mich zu Mila um die plötzlich hinter unserer Bank stand, mich verblüffte es immer noch mit welcher Selbstverständlichkeit dieses Kind mich Daddy oder Papa nannte.
Es war einfach... ich glaube Annabelle hätte auch nicht damit gerechnet das es so schnell ginge. Sie akzeptierte es einfach. Und dann war unser kleiner Schatz auch schon wieder auf und davon.
Ich sah Annabelle an und lächelte, war froh das sie nichts dagegen hatte und dann musste sich ein Aber in ihren Satz einschmuggeln, wieso eigentlich?
Ich strich durch ihr Haar und neigte den Kopf zur Seite. "Beides..." antwortete ich einfach knapp und bestimmt. Im ernst, wenn ich nur auf den Sex mit ihr aus wäre, dann könnte ich das woanders viel leichter haben.
Ich könnte sonstwohin gehen, Frauen aufreißen und das ganz ohne das 24-Stunden ein Kleinkind in meiner Wohnung herumgeisterte. Nein, ich wollte Annabelle und nicht bloß ihre Körper. Sanft küsste ich sie.

Annabelle

Na, das war ja schon mal ein Anfang. Jetzt wusste ich, dass er mich offenbar doch mochte...und zwar nicht nur wegen meines Körpers. Dabei hatte Sex schon immer eine wichtige und bestehende Rolle zwischen uns gespielt, wieso auch immer, wir konnten einfach nicht die Finger voneinander lassen. Das wollte ich auch gar nicht, nur hatte ich das jetzt eben mal klarstellen wollen... Und aus seinem Mund zu hören, dass ich bleiben sollte, nicht nur wegen dem Sex, war recht erleichternd.
Ich kuschelte mich etwas enger an ihn und sah aus großen Augen zu ihm auf, bis ich schließlich vorsichtig lächelte. "Okay." Warum sollte ich auch denken, dass er mich anlog? Das würde er nicht tun, da war ich mir hundertprozentig sicher. Nur hatte das jetzt auch nicht geheißen, dass ich für immer bleiben konnte. Es war erst mal nur eine unbegrenzte Art, ich fühlte mich zurück in die Zwangsehe versetzt, nur eben jetzt mit Kind. Das änderte rein gar nichts an unserer 'Beziehung' - oder wie man das nennen sollte. Jetzt gerade gaben wir uns zwar wie ein Paar, doch irgendwas blockierte Lewis. Wovor hatte er Angst, gefiel ihm was an mir nicht? Woher kam diese Furcht vor einer festen Bindung?

Lewis

Überrascht sah ich sie an und schmunzelt dann bloß. Diese großen Rehäuglein konnten einen noch in den Wahnsinn treiben, denn ich wusste das sie absolut kein Bambi war. Sanft küsste ich sie, doch nicht besonders lange, dann sah ich zurück zu den spielenden Kindern.
Hinter uns an der Straße fuhr ein Auto eines Paketdienstes vor. Ob die die bestellten Betten brachten?
Ich schob Annabelle sanft von mir. "Ich geh kurz rauf... kommt einfach bald nach..." ich strich ihr noch einmal durchs Haar und hatte es dann einlig nach oben zu kommen.
Es waren tatsächlich Paktete für mich, ich ließ den Paketboten rein und er stellte die beiden schweren Kartons im Wohnzimmer ab.
Ich war nicht so besonders handwerklich begabt, aber nach einer Anleitung schaffte ich das schon irgendwie.
Erstmal machte ich Platz in meinem ehemaligen Fitnessraum, baute erst das Kinderbett auf, was irgendwie leichter war, war ein Gitterbett, doch die Gitter konnte man später, wenn sie nicht mehr gebraucht wurden abmachen.
Annabelles Bett gestaltete sich da schon etwas schwieriger, doch auch das bekam ich mit Bravur hin, legte die Matratzen in die Bettgestelle und sah mich um. Ich war auf jeden Fall zufrieden.

Annabelle

Mit der Ruhe war es dann allerdings auch schon bald vorbei, denn Lewis ging wieder hoch ins Loft. Warum, wusste ich nicht. Ich blieb bei Mila auf dem Spielplatz, würde, wie Lewis gesagt hatte, einfach gleich hinterher kommen. Die Kleine spielte so zufrieden, da wollte ich sie nicht rausreißen. Nur so ganz alleine gefiel es mir hier nicht, am Ende kam noch Leandro oder sonst wer vorbei und da könnte ich getrost drauf verzichten. Viel lieber dachte ich da an Lewis, nur war der jetzt eben verschwunden.
Nach einer guten halben Stunde holte ich dann schließlich Mila zu mir, die langsam auch gar keine Luft mehr hatte, um mit den anderen Fangen spielen zu können. Sie verabschiedete sich zufrieden von ihren Freunden, dann kehrten wir zurück zum Loft. Ich strich mir nachdenklich durch das Haar, da ich keinen Haustürschlüssel hatte, klingelte ich einfach.

Lewis

ich betrachtete noch einmal mein Werk, als es an der Haustür klingelte, perfektes Timing. Gerade fertig geworden, als Annabelle und Mila wiederkamen. Die Kartons müsste ich später noch in den Müll bringen, jetzt stellte ich sie erstmal zur Seite und ging zur Haustür um sie zu öffnen und die beiden hereinzulassen.
Hinter ihnen schloss ich die Haustür wieder und kündigte an das ich nun Essen kochen würde. Hoffentlich hatten wir irgendwas da. Ich verschwand in der Küche und begutachtete den Kühlschrankinhalt.
Okay, Eier waren da, ein bisschen Milch... wenn ich noch Mehl fand dann würde es heute Pfannkuchen geben. Tatsächlich, im Regal fand sich noch eine ganze Packung Mehl, also holte ich mir eine Schüssel um den Teig darin anzurühren.

Annabelle

Mila quetschte sich an ihrem Vater vorbei und verschwand in ihrem Reich, wo sie anfing, mit Puppen und sonstigen Spielzeug zu spielen. Seufzend ging ich ihr hinterher, zog ihr noch Jacke und Schuhe aus und räumte beides ordentlich weg. Mit einem Mal fühlte ich mich wieder so Zuhause hier. Und als hätte ich tatsächlich eine kleine Familie hier.
Ich trat zu Lewis in die Küche und beobachtete ihn kurz lächelnd. Das sollten wohl Pfannkuchen werden, lecker. Ich hatte durchaus Hunger. Um nicht untätig herumzustehen machte ich schon mal den Herd an und stellte eine Pfanne darauf. Wir beide kochten jetzt also zusammen. Weiterhin lächelte ich wie ein Honigkuchenpferd vor mich hin und beobachtete Lewis nebenbei ein wenig.

Lewis

Als Annabelle in die Küche trat drehte ich mich lächelnt zu ihr herum, der Teig war schnell fertig, die Pfanne war dank Annabelle schon heiß und ich machte drei Kleckse Teig hinein.
Wurden heute eher kleine Pfannkuchen.
Da wir warten mussten schlang ich nun sanft meine Arme um Annabelles Taile und küsste sanft ihre Wange. "Die Betten sind jetzt da" meinte ich leise, einfach um sie darüber zu informieren. "Aber... " ich schwieg einen Moment, ich hätte ihres einfach nicht aufbauen sollen.
"wenn du... wenn du willst, dann kannst du auch gerne bei mir schlafen..." murmele ich. Ich hätte es wirklich nicht aufbauen sollen, dann hätte ich behaupten können ihr Bett wäre kaputt oder fehlerhaft und ich müsste es zurückschicken.

Annabelle

Ich betrachtete die drei großen Teigkleckse in der Pfanne, deren angenehmer Geruch sich sofort in der gesamten Küche ausbreitete. Erstmals bemerkte ich, dass ich wirklich Hunger hatte, was mein Magen mit einem leisen Knurren quittierte. Nebenbei zog Lewis mich an sich und ich lächelte. Genoss seine Wärme. Und ich konnte nicht anders, bei seinen Worten musste ich dann doch etwas schmunzeln. Er müsste meine Antwort doch bereits kennen, schließlich fiel es mir stets unheimlich schwer, die Finger von ihm zu lassen.
"Natürlich schlaf ich bei dir, danke." Ich hauchte ihm einen Kuss auf den Mundwinkel und wendete dann schnell die kleinen Pfannkuchen in der Pfanne.

Lewis

Ich lächelte, wendete mich dann aber wieder den Pfannkuchen zu, die Annabelle nun umdrehte und dann auch schon aus der Pfanne nahm. Ich füllte die Pfanne erneut mit drei Teigklecksen auf und bald waren wir fertig.
Waren doch ein gutes Team wir zwei, vielleicht sollten wir ja ein Restaurant eröffnen, haha, in dem es nur Pfannkuchen geben würde. Ich stellte den Teller voller Pfannkuchen auf den Esstisch und rief nach Mila, die aber nicht sofort auftauchte, sondern mich erstmal mit einem ´Gleich´ hinhielt.
"Miiilaaa" rief ich erneut und endlich kam sie.

Annabelle

Pfannkuchen zu machen war keine Kunst, daher schafften wir das als eingespieltes Team auch locker. Wir hatten fast mehr Pfannkuchen als wir essen konnten. Und Mila konnte viel essen. Apropos, die kleine Madame ließ ganz schön lange auf sich warten. Schließlich kam sie wie ein scheinender Wonneproppen mit einer ruhigen Selbstverständlichkeit in die Küche und kletterte auf ihren Platz.
"Pfannkuchen!" Ihre Augen wurden ganz groß und fröhlich. Welches Kind mochte auch keine Pfannkuchen?
Ich setzte mich nun ebenfalls auf einen Stuhl und gab jedem von uns einen Pfannkuchen auf den Teller.

Nichts mehr los hier?

Ne, irgendwie nicht o.o

Oh okay :/