Jaa, ich war schon irgendwie minimal deprimiert. Der Moment in dieser Zweisamkeit war irgendwie wunderschön gewesen, hätte vielleicht aber auch schöner enden können. Letztendlich fühlte ich mich schon ein wenig abgeschoben, schließlich merkte ich auch genau, dass Lewis es nicht mehr wagte, mich in irgendeiner Art und Weise anzusehen. Er sah an mir vorbei. Schließlich schob er mich von sich, hob mich hoch und legte mich auf dem Bett ab. Sogar die Bettdecke breitete er über mir aus. Ich ließ alles mit mir geschehen und wandte ebenfalls den Blick von ihm ab. Natürlich. Jetzt bereute er den Kuss wahrscheinlich schon wieder. War ihm vielleicht zu romantisch. Ach, whatever. Kaum war er aus dem Raum verschwunden um unsere Tochter in Empfang zu nehmen, verkroch ich mich unter die Bettdecke und rollte mich zu einer Kugel zusammen. Wir standen wieder am Anfang. Wohin führte uns das alles, das war doch nicht normal. Das war keine Familie. Argh. Ich krallte mich in die Bettdecke und blieb einfach so liegen, rührte mich auch nicht, als Lewis wieder da war und neben mir saß. Warum war er wiedergekommen. Sollte ich für ihn das Betthäschen spielen? Oh nein. Nicht nochmal; nicht mit mir. Pff. Leise Geräusche des Fernsehers drangen an meine Ohren. Mila hatte es sich scheinbar im Wohnzimmer bequem gemacht.
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Ich sah seufzend zur Schlafzimmertür die ich ein Stück weit offen gelassen hatte, am liebsten würde ich einfach zu Annabelle unter die Bettdecke kriechen, doch konnte ich wohl kaum das Kind alleine und unbeaufsichtigt im Wohnzimmer lassen. Klar, irgendwie war sie nun schon beschäftigt, wobei ich mich fragte wie die gerade mal drei Jahre alte Mila es schafft den Fernseher anzubekommen, als ich so alt war wie sie hatte ich nicht einmal fernsehen dürfen, okay, das war auch nicht ganz richtig, meine Eltern hatten schon früh angefangen mir alles mögliche vorzusetzten damit sie mich nicht beschäftigen mussten. Eigentlich wollte ich nicht so ein Vater sein und außerdem lief im Fernsehen so viel Mist, der überhaupt nicht gut für so ein kleines Kind war. Ich sah wieder von der Tür zu Annabelle, bzw, zu der Decke unter der sie lag. Ein bisschen Fernsehen würde Mila schon nicht umbringen, also hob ich leicht die Bettdecke und krabbelte zu Annabelle darunter, lächelnt sah ich sie an und strich ihr über die Wange. "Hey..." hauchte ich und küsste sie sanft, löste mich aber kurz darauf wieder von ihr.
Plötzlich wurde meine Einsamkeit unter dieser Bettdecke von meinem Ehemann gestört, der zu mir krabbelte. Ich warf ihm einen flüchtigen Blick zu und wollte mich an ihn schmiegen, doch er löste sich wieder von mir, weshalb ich es einfach sein ließ und stur gerade aus schaute. Ich würde es ihm jetzt sagen. Ich würde ihm hier und jetzt unter die Nase reiben, dass ich mich in ihn verliebt hatte und das er wirklich mein Mann war. Ja! Oder...nein... War wohl doch ne Nummer zu hart. Du bist ein Softie, Annabelle! Ich riss mich zusammen und sah ihn an. Ob ich ihn erst mal mit ein paar Fragen konfrontieren sollte? War bestimmt besser. "Lewis? Was...was sind wir in deinen Augen?" Über Mila machte ich mir gerade kaum Gedanken, klar fand ich es auch nicht prima, dass sie jetzt fernsehen schaute, aber gut. Für den Moment sollte es in Ordnung sein.
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Lächelnt strich ich ihr erneut durchs Haar und sah sie irritiert an, was sollte die Frage? Mussten wir denn irgendwas sein? Ein Paar, eine Ehepaar, eine Liebespaar? Keine Ahnung. Sie war eine Frau, ich ein Mann, wir schliefen miteinander wir hatten ein Kind, was war falsch daran oder warum sollte ich das definieren oder etwas dran ändern wollen? Ich senkte die Lider und sah eigentlich ins Nichts, sah Annabelle dann wieder an und hauchte ihr einen Kuss auf. "Menschen mein Schatz, in meinen Augen sind wir Menschen..." Jap, nicht die Antwort die sie hatte hören wollen, aber eine andere würde ich ihr nicht geben, woher sollte ich wissen was wir waren? Da gab es so viele Antworten. Einmal waren wir noch immer verheiratet, verdammt, sogar in den 3 Jahren Trennung hatte ich meinen Ring nicht ein einzigstes Mal abgenommen, wieso eigentlich nicht? Darüber hatte ich nie nachgedacht, ich wollte nicht darüber nachdenken, wobei ich mir diese Frage schon sehr häufig gestellt hatte. Wir waren Eltern, wir hatten eine wunderschöne kleine Tochter, deren Mutter und Vater wir waren, also noch etwas, was man auf der: Was-sind-wir-Liste, ergänzen könnte. Was waren wir noch...? Wir waren, wie man vor gut einer Stunde wohl bemerkt hatte, Sexpartner. Ich schlief mit meiner Ehefrau, sah ich auch nichts verwerfliches dran, man würde sich wohl eher drüber empören wäre es anders. Was wollte Annabelle hören? Konnte sie nicht einfach sagen worauf sie hinauswollte?
Ich drehte den Kopf von ihm weg und zupfte an der Bettdecke herum, die über uns lag, wie eine Höhle. Währenddessen dachte ich über seine Antwort nach. Auf den Kosenamen Schatz ging ich gar nicht erst ein, denn er meinte das nicht so, wie ein Paar, das wirklich zusammen war. Oh verdammt. Ich wollte, dass er es ernst meinte. Doch da war wohl nichts zu machen, Lewis würde sich niemals fest an eine Person binden und dann auch noch an mich, wäre ja zu schön gewesen. Seit ich ihn kannte, war er dieser Frauenheld, auch wenn er stets nur Aufwn für mich gehabt und keine andere angefasst hatte. Also würde ich es ihm jetzt doch nicht sagen. Würde ihn nur verwirren und uns beide aus der Bahn werfen, in die wir uns so schön wieder gelenkt hatten. Daher schwieg ich, bis ich nach einer Weile den Mund öffnete, aber wieder schloss. Doch unkommentiert konnte ich das auch nicht lassen. "Schon gut", meinte ich daher nur und rang mich zu einem Lächeln.
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Ich runzelte die Stirn, schon gut? Wir waren Menschen, schon gut? Ich war dezent verwirrt, also ein wenig mehr als nur wenig. Ich hatte nicht gewusst worauf sie mit dieser Frage hinauswollte. Und was diese Antwort sollte wusste ich noch weniger. Ich wusste auch nicht recht was ich nun tun sollte... Gehen? Mich anziehen... wäre vielleicht eine Idee, geduscht hatte ich heute schon... glaubte ich zumindestens, hatten wir nicht in den Whirlpool gewollt? Ging nun wohl eher schlecht, jetzt wo Mila da war, es sei denn wir würden sie einfach mitnehmen. Warum eigentlich nicht? Das würde dann vielleicht etwas anders werden als geplant, schließlich hatte ich schon im Hinterkopf gehabt noch ein wenig mit ihr rumzumachen, doch das müsste wohl ausfallen, machte mir nichts. Irgendwie glaubte ich nun das Annabelle ohnehin nicht so empfänglich dafür war... doch da war noch etwas anderes.... ich konnte mich doch nicht mit einer Latte mit meinem Kind in eine Badewanne setzen... nein, davor müsste ich der wohl Abhilfe schaffen. Ich rutschte näher zu Annabelle und küsste sie sanft. Doch irgendwie war es nicht... es war nicht wie eben. Es fehlte was... irgendwie., doch das sollte mich eigentlich nicht stören, also küsste ich nun ihren Hals und drang sanft erneut in sie ein. Würde nur kurz sein.
Jaa, natürlich hatte ich ihn nun ziemlich irritiert, war ja auch verständlich. In seinen Augen sprach ich wahrscheinlich einfach nur in Rätseln. Er konnte das alles nicht verstehen. Er war immer noch der gleiche Lewis wie schon immer, er sehnte sich immer nur nach Sex. Natürlich, wir waren verheiratet, hatten ein Kind, aber das alles nicht aus familiären, liebevollen Gründen. Es war nur zwangsweise und wenn es die Zwangsheirat nie gegeben hätte, wären wir jetzt höchstwahrscheinlich nicht noch in Kontakt. Jap, so war das. Daher konnte ich es jetzt gerade auch absolut nicht nachvollziehen, dass er schon wieder nur dieses Sexobjekt in mir sah. Er drang in mich ein, was ich mit einem erschrockenen Laut quittierte. Gleichzeitig spürte ich wieder diese hinreißenden Küsse an meinem Hals, doch diesmal konnte ich nicht so viel Gefallen daran finden. "Was tust du da?", murmelte ich. Es war mehr eine rhetorische Frage, ich erwartete eh keine Antwort.
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Ich schmunzelte, als sie überrascht aufquiekte, süß. Ich lächelte und arbeitete mich weiter ihren Hals entlang, während ich mich in ihr bewegte. Was ich tue? Ich hätte beinahe gelacht, sollte ich ihr das wirklich erklären? Also aufklären musste ich sie wohl kaum, weshalb nun auch eine Antwort meinerseits ausblieb, war auf anderes konzentriert und so ging es dann auch recht schnell vorüber und ich sank neben ihr auf die Matratze und schob die Decke nun etwas weg, ich brauchte etwas mehr Luft, als das was sich unter der Decke sammelte. Puh. War jetzt doof für sie, aber ich würde mich noch revanchieren, heute Abend vielleicht. Oder wenn Mila Mittagsschlaf machte. Ich sah Annabelle an und lächelte. "Danke..." hauchte ich und legte meinen Arm sanft um sie.
Ich hatte mich kein Stück gerührt, als er mich mal wieder benutzte, um zum Höhepunkt zu kommen. Jetzt gerade war mir absolut nicht wohl dabei, aber er schien das nicht zu verstehen. Er schien zu glauben, es sei weiterhin alles in Ordnung, alles bestens und eigentlich konnte ich ihm das nicht verübeln. Er war eben Lewis. Er wusste es nicht anders und Gefühle waren absolut nichts für ihn, also machte er einfach so weiter wie vorher. Ich kam mir etwas benutzt vor. Ganz wenig. Vorsichtig lugte ich nun auch wieder unter der Decke hervor, stand dann schließlich ganz auf und schlüpfte in meine Unterwäsche. Darüber zog ich das Sommerkleid, dann schlenderte ich zu Mila ins Wohnzimmer. Sie lächelte mir entgegen. Ich unterhielt mich kurz mit der Kleinen über den Tag im Kindergarten und machte währenddessen erst mal den Fernseher aus.
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Ich sah auf, als Annabelle nun aus dem Bett aufstand. Das wird wohl nicht mehr mit gemüttlichem Kuscheln oder dem Bad was ich in meinem Kopf bereits ausführlich geplant hatte. Schade aber auch. Irgendwie hatte ich wieder hunger, wann hatte ich das letzte Mal etwas gegessen? Wenn ich das bloß wüsste, schwerfällig erhob ich mich aus meinem Bett und schlüpfte in eine frische Boxershorts, darüber noch eine Jeans und ich verließ das Schlafzimmer. Ich lächelte. Meine Mädchen. Ja, die Kleine kannte ich erst seit einigen Tagen, dennoch war sie mir ans Herz gewachsen. Sie war meine Tochter und ich war unheimlich stolz darauf etwas so wunderbares auf die Reihe bekommen zu haben. Okay, genau genommen hatte ich einfach ziemlichen Mist gebaut und Annabelles Pillen vertauscht, aber nun gut, der Gedanke allein zählte und das Ergebnis, ein süßes kleines Mädchen. Ich ging in die Küche herüber und nahm eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank um zu trinken. Das tat gut.
Ach manno. Wenn er immer ohne Shirt rumlief, konnte ich gar nicht anders, als hinzugucken. Das war doch echt zum Niederknien. Okay, darüber sollte ich jetzt nicht nachdenken, ich hatte besseres zu tun. Ich hob Mila hoch und setzte mich aufs Sofa, nahm die Kleine auf den Schoß. Sie fing belustigt an, mit meinen Haarsträhnen zu spielen, dann sah sie zu ihrem Vater, der mit einer Flasche Wasser aus der Küche kam. "Paaapi", trällerte sie und Strecke die kleinen Ärmchen nach ihm aus. Ich musste doch noch lächeln und strich ihr durch die noch recht kurzen hellbraunen Locken. Sie hatte nicht so dunkle Haare wie ich, aber auch nicht so dunkle wie Lewis. Sie war einfach genau die Mischung von uns. Wahrscheinlich machte sie das so perfekt.
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Ich schmunzelte und ging auf die beiden zu, stellte die Flasche auf dem Wohnzimmertisch ab und nahm Mila auf den Arm. "Na meine Kleine" ich hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. Doch sie musste ja gleich protestieren das sie nicht klein war, schließlich konnte sie sich schon selber anziehen. Ich schaffte es nicht ganz ein Grinsen zu unterdrücken. Hatte ja heute Morgen erst gesehen wie es aussah, wenn sie sich selber anzog, einige Kleidungsstückle waren falschherum und mit den Schuhen klappte das auch nicht immer. War auch nicht so leicht den rechten vom Linken zu unterscheiden. Mila tatschte währenddessen auf meiner nackten Brust herum, ganz die Mama eben. Dan ließ ich mich samt Kind neben Annabelle auf das Sofa sinken und sah zu ihr herüber.
Ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, als Lewis die kleine Mila auf den Arm nahm und diese letztendlich auch noch anfing, seine Brust zu betatschen. Hatte wohl eindeutig in diesem Fall meine Gene geerbt. Wir waren schon eine süße kleine Familie irgendwie. Zumindest empfand ich das so. Mila war ein wunderbares Kind. Als mein Ehemann sich dann neben mich sinken ließ, warf ich ihm ein flüchtiges Lächeln zu, bevor ich seinem Blick auswich und Mila ansah. "Spielplatz?" Sie patschte begeistert in die Hände. "Au ja, Mami! Papi, du musst auch mitkommen!" Fragend sah ich zu Lewis und hob langsam eine Augenbraue hoch.
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Oh Mann, frag mich schon seit Tagen warum du nicht mehr antwortest, habs gerade selber gemerkt xD
Lewis
Spielplatz? Okay, meinetwegen, ich wechselte einen Blick mit Annabelle, konnte ihren jedoch nicht so recht deuten. "Dann muss ich wohl..." ich lachte und kitzelte die Kleine, ließ sie dann aber wieder von meinem Schoß und schob sie richtung Badezimmer, sollte am Besten vorher nochmal auf Klo gehen. Nicht das wir dann gerade draußen waren und sie dann müsste. Und iweder mit Annabelle alleine. Ich lächelte sie an, stand auf und zog sie dann mit hoch. "Na komm... oder musst du auch noch vorher auf die Toilette?" ich grinste leicht und ging dann in den Flur hinüber um mir Schuhe anzuziehen.
Mila gluckste zufrieden und eilte ins Badezimmer. Glücklicherweise konnte sie schon komplett alleine aufs Klo gehen und ich musste nicht mitkommen. Dafür nahm ich nun in Kauf, dass ich mit Lewis alleine zurückblieb. Ich schenkte ihm einen gleichgültigen Blick, doch ich konnte nicht lange ernsthaft enttäuscht oder sauer sein, wenn er so mit mir umging. Ich lächelte also doch und schüttelte den Kopf. "Nee, ich muss nicht." Mannoo...hatte ich ihm nicht was ins Gesicht sagen wollen? Ach nein, das hat er ja damit unterbrochen, dass er meinen Körper schon woeder für seine Zwecke benutzt hatte, obwohl ich zu dem Zeitpunkt gar nicht wollte. Hrmpf. Mila kehrte zurück und schlüpfte wie ich in ihre rosafarbenen Schuhe. Dann mal los.
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Ich schlüpfte in bereits abgetragene Sneakers und korrigierte dann erstmal die rosanen Gummistiefel meiner Tochter. Linker Schuh an den rechten Fuß und andersherum. Naja, war ja auch nun mal nicht so leicht zu erkennen wo welcher Schuh hingehörte, jetzt war es zumindestens richtung und passte auch gut. Ich fragte mich ob es kalt draußen war, war heute noch nicht draußen gewesen. Dabei war es schon Nachmittag. Und sonst war ich doch kein Muffel, der den ganzen Tag in der Wohnung blieb. Hatte meine Joggingrunde ausfallen lassen, dafür andersweitig Sport getrieben. Ich nahm mir doch eine Jacke, hielt Annabelle ihre hin, in die sie auch sogleich reinschlüpfte und dann ging es raus. Der Spielplatz war nur ein kurzer Fußweg entfernt und man musste dafür auch nicht über eine Straße oder so. Wenn MIla ein bisschen älter war, dann könnte sie auch alleine dorthin gehen. Vorausgesetzt Annabelle blieb mit ihr so lange. Ich nahm nun ihre Hand und lächelte sie an, während Mila erstmal in der Sandkiste verschwand.
Ernsthaft, verstehe einer diesen Mann. Ich sah lächelnd dabei zu, wie er Mila half, die Schuhe richtig anzuziehen, woraufhin diese ihn beeindruckt aus großen Augen ansah und dann irgendwas mit 'Zauberer' und 'Papa' von sich gab. Lächelnd strich ich ihr durchs Haar, dann schlüpfte ich in meine Jacke, dankte Lewis kurz und wir gingen los. Das Wetter war angenehm. Zwar ein wenig bewölkt, aber nicht kalt oder so. Mila hatte das Glück und entdeckte sofort eine ihrer Kindergartenfreundinnen, fing dann mit dieser an, Sandkastenburgen zu bauen. Und in dem Moment griff Lewis vorsichtig nach meiner Hand, was ich mit einem kurzen Seitenblick quittierte. Dann lächelte ich. Er war doch ein wunderbarer Mensch. Die Mutter von Milas Freundin lächelte uns zu, musterte uns dabei. In ihren Augen waren wir wohl ein Paar, doch was waren wir in unseren Augen? Ich konnte ihn nicht einschätzen. Verstehe einer diesen Mann. Und ich lächelte weiter.
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Ich nickte der anderen Mutter zu und zog Annabelle mit mir zu einer Parkbank auf die wir und setzten. Noch immer hielt ich ihre Hand und beobachtete Mila, die uns gar nicht zu vermissen schien. Schon komisch, da ging mian mit seinem Kind auf den Spielplatz um mehr Zeit mit ihr zu verbringen und stattdessen bekam man mehr Zeit mit seiner... Frau? Freundin... ich betrachtete Annabelle von der Seite. Wie würde ich Annabelle jemandem vorstellen? Das ist Annabelle... die Mutter meines Kindes? Sagte nicht so besonders viel aus. Unser Bezieunggstatus war wohl das was man als Kompliziert beschrieb. Wieder stellte ich fest das es mir schwer viel die Finger von ihr zu lassen. Doch da wir uns auf einem öffentlichen Spielplatz befanden und hier doch einige Kinder waren, beschränkte ich es aufs Händchen halten. Und zudem war ich mir nicht sicher wie Annabelle mit meiner Zuneigung umgehen würde. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl das sie sauer auf mich war oder enttäuscht von mir? Vielleicht bildete ich mir das auch nur ein, aber manchmal wirkte mein Mädchen geradezu abweisend, was ich nicht verstand. Und wenn ich sie darauf ansprach stellte sie nur komische Gegenfragen. Wie vorhin. Was sind wir eigentlich? Wobei ich darüber nun auch nachdenken musste, na vielen Dank.
Ich ließ mich neben Lewis auf die Bank sinken und meinen Blick über den Spielplatz schweifen. Es waren ein paar Kinder hier und Mila integrierte sich fröhlich, sodass sich bald eine Gruppe Kinder bildete, die eine ganze Sandburgenstadt baute. Unwillkürlich bildete sich ein Lächeln auf den Lippen. Ich liebte mein Kind über alles, Mila war das beste, was mir je passiert ist, allerdings war sie auch ungeplant gewesen. Alleine hätte ich niemals die Entscheidung getroffen, mit sechzehn Jahren ein Kind zu bekommen. Nein, auf keinen Fall. Hier und da war ich natürlich auch überfordert gewesen, aber mittlerweile kam ich gut klar. Ich spürte Lewis' Blick auf mir ruhen, doch drehte nicht den Kopf zu ihm. Erst nach einer Weile schmiegte ich meinen Kopf gegen seine Schulter. War einfach bequemer. Nebenbei schloss ich kurz die Augen und wäre beinahe eingeschlafen, doch ein Hund bellte, weshalb ich wieder die Lider hochschlug. Lewis war angenehm warm und ich hörte sein Herz schlagen. Entspannt räusperte ich mich kurz.
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Es war schön meiner Tochter beim Spielen zuzusehen, meiner Tochter, es war noch so neu und es fühlte sich trotzdem so an als wäre sie einfach schon immer da gewesen. Hier bei uns, wo sie hingehörte. Sie spielte schön mit den anderen Kindern, ein nettes Kind. Hatte Annabelle gut hinbekommen, ich wünschte ich hätte an diesem Geschöpf mehr Verdienst, als bloß meine Spermien. Als Annabelle sich an mich lehnte legte ich einen Arm um sie und meinen Kopf auf ihren. Sanft hauchte ich einen Kuss auf ihre Haare und schloss die Augen leicht. Konnte ja nicht ahnen das Annabelle das gleiche tat, aber irgendwer hatte ja immer ein Augen auf die spielenden Kinder. "Annabelle?" flüsterte ich und öffnete die Augen wieder, mein Blick auf unsere spielende Tochter gerichtet. "Ich wünsche mir das ihr beiden bei mir bleibt..." bisher hatten wir noch nichts dergleichen geklärt, nur das sie für unbestimmte Zeit bei mir blieben, ich wollte das sie lange blieben, für immer war vielleicht ein bisschen überzogen, Annabelle war jung, während ich langsam aber sicher auf die Dreizig zuging. Sie hatte noch so viel vor sich, doch, wenn sie gehen würde, zumindest um Mila würde ich kämpfen. Meine Tochter würde ich mir nicht mehr nehmen lassen.