Beinahe hätte ich mich einfach auf den Fußboden gesetzt und gewartet, aber da ging dann doch endlich die Haustür auf. Überrascht musterte ich Annabelle und ein Grinsen schlich sich ungewollt auf mein Gesicht, welches ich dann doch lieber schnell verbannte und eintrat. "Hast du wen anderes erwartet?" fragte ich neugierig und ging zu Mila herüber die wieder im Wohnzimmer saß und spielte. "Hey Kleines..." ich lächelte und hob sie kurz auf den Arm. Das Kind sah auch so aus als könnte es eine Dusche vertragen. Ich sah wieder zu Annabelle. "Wart ihr auf dem Spielplatz?" Das würde den Sand erklären, würde ich wohl heute nochmal saugen müssen.
auch für dich nochmal, ich bin jetzt erst mal weg und kann nicht in allen Privis regelmäßig antworten. In eineinhalb Wochen bin ich wieder da :3 ---
Annabelle
Ob ich jemand anderen erwartet hatte? Nein, nicht wirklich, ich war auch froh, dass Lewis wieder da war. Vorhin war er ja geradezu aus dem Haus gestürzt. "Nein, hab ich nicht", antwortete ich ihm also ehrlich und konnte dann natürlich gar nicht anders, als glücklich zu lächeln, während ich beobachtete, wie Lewis seine kleine Tochter begrüßte. Wie alt war er jetzt? 23 oder so? Er hätte bestimmt niemals gedacht, dass er in diesem Alter mal ein Kind haben würde. Umso mehr freute es mich, dass er so mit der Kleinen umging. Dann jedoch nickte ich etwas schuldbewusst und zupfte einen imaginären Fussel von dem Handtuch. "Ja, waren wir... Soll ich staubsaugen, oder so?", fragte ich ihn ruhig und legte ein wenig den Kopf schief.
Sein graues Fell komplett zerbissen, aber hält noch warm Sein Rudel unkontrollierbar, doch es folgt ihm brav Der Hunger so groß, immer auf der Jagd Die Augen trüb, doch die Zähne noch scharf • Kontra K - Wölfe •
Ich hatte auch nicht erwartet das sie jemanden erwartete. Würde sie hier einen fremden Kerl mitbringen, dann könnte sie sich sehr schnell nach einer neuen Wohnung umsehen, die Kleine konnte meinetwegen hierbleiben, konnte ja nichts für ihre Mutter. Ich stand auf, Mila noch immer auf dem Arm und ging auf Annabelle zu. "Vielleicht solltest du dich erstmal anziehen.. ich wasch solange den Dreckspatz hier..." ich lächelte leicht, begab mich ins Bad und begann die Kleine auszuziehen. Dann füllte ich die Wanne ein bisschen, doch sobald ich das Kind ins Wasser gesetzt hatte, fing sie an um sich zu schlagen und zu schreien. Oho. Konnte ich doch nicht ahnen dass das Kind nicht auf Wasser stand. Als ich die Düsen des Whirlpools anmachte, schien sie das etwas zu beruhigen, kitzelte wohl etwas, dennoch sah sie mich noch immer misstrauisch an, als ob ich sie ertränken wollte. Da ich keinerlei Spielzeug da hatte, nahm ich eine halbleere Shampooflasche, leerte sie ins Badewasser aus, was nicht nur schön schäumte, die leere Verpackung war mit Wasser befüllt ein tolltes Spielzeug mit dem man herumsptizen konnte. Leider hatte ich nicht mit den Konsequenzen gerechnet und so traf mich bald darauf ein harter Strahl im Gesicht und auch am Shirt. Super. Könnte genauso gut ins Wasser. Was ich dann auch einfach machte. Ob Annabelle etwas dagegen hatte, wenn ich mit der Kleinen nackt badetete? Das wäre dann halt so, fragen wollte ich nun nicht, also zog ich meine ohnehin schon nassen Klamotten aus und setzte mich zu Mila in die Wanne, schnappte sie mir erstmal um ihre Haare zu waschen aus denen auch einiges an Sand kam.
Ich tat wie mir geheißen, war sicherlich keine schlechte Idee, sich mal was anzuziehen. Daher verschwand ich also wie aus Routine ins Schlafzimmer und zog mir Jeans und Top an, dann trat ich wieder ins Wohnzimmer. Aus dem Badezimmer ertönte Babygeschrei und ich schmunzelte leicht. Lewis hatte nun wohl Milas Abneigung gegen Wasser bemerkt. Doch es wurde wieder leise und ich lächelte nun. Er war ein guter Vater, dessen war ich mir ziemlich sicher. Ich fand den Staubsauger und saugte sämtlichen Sand auf, der sich hier noch irgendwo befand, dann packte ich diesen wieder weg. Ich fand ein Foto von Lewis und mir auf unserer Hochzeit. Wir sahen beide nicht gerade glücklich aus, doch es war eigentlich ein recht hübsches Bild. Ich ließ davon ab und wartete ein bisschen, dann entschied ich mich, Lewis mit der Kleinen ein wenig zu helfen und trat ins Badezimmer. Jedoch errötete ich beinahe augenblicklich ein wenig, denn auch Lewis saß in der Badewanne, nackt. "Oh...ups", murmelte ich, schloss die Tür wieder und blieb etwas überrumpelt davor stehen. Ihn wieder so zu sehen, seinen durchtrainierten Körper, war sehr, sehr ungewohnt.
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Irgendwann hatte das Kind mehr Schaum als Haare auf dem Kopf und wir alberten ein wenig herum, ob mir ein Vollbart wohl stand? Haha. So ein weißer Weihnachtsmannbart hatte doch auch was. Auf jeden Fall. Ich spielte mit Mila, als sich die Tür öffnete und ich nur kurz den Kopf hob. Ein Fehler, denn keine zwei Sekunden aufgepasst und das Kind wollte mir aus der Wanne klettern, schaffte sie nicht, da der Rand doch ziemlich hoch war und zudem rutschig. Als ich sie wieder zu mir ins Wasser zerrte, fing sie erneut an zu kreischen. Da hatte ich den Bogen wohl überspannt, besser, wenn sie nun rauskam. War ohnehin Blitzsauber das Kind. Also wusch ich noch den Schaum ab, wickelte das Kind ein ein großes Handtuch und machte mich daran mich ebenfalls abzuschäumen, kurz darauf hörte ich wieder die Tür... doch diesmal war es nicht Annabelle, sondern die kleine Zicke, die aus dem Bad flüchtete. Schnell griff ich mir das nächstbeste Handtuch, was leider definitiv zu klein war, gerade groß genug um das nötigste zu verstecken. Ich lief dem Kind hinterher und schnappte sie gerade noch, bevor sie mir die ganze Wohnung nass machte.
Ich hatte nicht lange hinter der Tür stehen müssen, denn kurz darauf huschte eine halbtropfende Mila aus dem Badezimmer und war auf dem Weg zu Lewis' Ledersofa. Einen Moment lang zögerte ich selbst noch, eilte dann Gunter der Kleinen her. Lewis schien die gleiche Idee zu haben, allerdings hatte er dabei kaum was an, nur dieses eine, winzige Handtuch. Ich schluckte und sah besser nicht in seine Richtung, packte stattdessen Mila und drehte sie behutsam zu mir. "Das machst du nicht nochmal, du bist doch noch nass", murmelte ich tadelnd, und trug sie zurück ins Badezimmer, wo ich sie fertig abtrocknete und auch wieder anzog. Sie verkroch sich wieder ins Wohnzimmer, während ich damit beschäftigt war, einzelne Wassertropfen vom Boden wegzuwischen. Meine Gedanken schweiften um Lewis herum, doch ich beachtete sie kaum, sondern starrte lieber diese Wassertropfen an.
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Als Annabelle sich dem Kind annahm, wich ich sofort zurück, schätzte kurz ein, ob meine Hilfe noch von Nöten war und als dem nicht so war, verschwand ich dann doch schnellstmöglich in meinem Schlafzimmer. Man, war das peinlich. Nicht das Annabelle das nicht schon alles gesehen hatte, aber es war einfach... komisch. Einfach komisch, anders konnte ich es gar nicht beschreiben. Da war ich doch wieder ganz froh, Kleidung am Leib zu haben. Zum Glück hatte ich die Handtücher bei mir im Schrank, eigentlich nur, weil sie nicht alle in den Badezimmerschrank gepasst hatten, aber jetzt war ich darüber richtig froh. Also konnte ich mich vernünftig abtrocknen und schlüpfte in eine Jeans und ein Shirt. Wie viel Uhr war es eigentlich? Hunger hatte ich eigentlich gar nicht. Wann hatte ich das letzte Mal was gegessen? Irgendwie kam mir die Zeit, die ich mit MIla in der Wanne gesessen hatte, einerseits ziemlich lang und dann wieder auf der anderen Seite, total kurz vor.
Ich räumte noch das Bad ein wenig auf, trocknete alles ab, was irgendwie nass geworden war und entließ das Wasser aus der Badewanne. Es verschwand gluckernd. Ich spülte noch ein wenig nach, bis auch der ganze Schaum verschwunden war, dann entschied ich, dass ich nun fertig war und trat ins Wohnzimmer. Lewis war zum Glück schon wieder angezogen, nicht, dass ich seinen Körper nicht schön fand oder er mir gar fremd war...es war nur einfach unangenehm. Wohl nicht nur mir, sondern auch ihm. Mein Blick schweifte kurz zu Mila. Die Kleine war in eine äußerst spannende Stapelaktion ihrer Bauklötze vertieft. Ein Lächeln streifte mein Gesicht, dann wandte ich mich wieder ab und überlegte, was ich nun tun sollte. Der halbe Tag war schon vorüber, es war nun schon Abend. Hunger hatte ich kaum. Ich fühlte mich beinahe wie ein ungebetener Gast und würde mich am liebsten einfach irgendwo verkriechen, doch ich würde das hier wohl einfach noch weiterhin aushalten... Musste ja. Konnte nur hoffen, dass ich mich hier schnell wieder eingewöhnen konnte.
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Unsicher sah ich zu Annabelle herüber, Jedoch wirklich nur kurz, schließlich sollte sie nicht glauben, ich würde sie anstarren oder so. Leise seufzte ich und schob die Hände in meine Hosentachen. Ich wusste wirklich nicht was ich tun sollte. Nicht nur im Bezug auf Annabelle, allgemein. Die ganze Zeit fühlte ich mich beobachtet, als würde es bewertet werden, was ich nun tue oder nicht tue. So konnte das einfach nicht weitergehen. Langsam trat ich auf Annabelle zu und nahm ihre Hände in meine. Ich wusste nicht ob das eine so unbedingt gute Idee war, eine meiner besten war es auf keinen Fall. Ich atmtete tief durch. "Wir... wir sollten miteinander schlafen... " ich sah sie ernat an. Das würde alles sicher einfacher machen, normaler.
Ich wusste genau, dass es Lewis auch nicht anders zu gehen schien. Er war mit Sicherheit genauso aufgewühlt und nervös wie ich und das verstand ich auch voll und ganz. Ich war einfach gegangen damals, hatte ihn zurückgelassen, war nun nach knapp zwei Jahren einfach wiedergekommen. Mit einem Kind von ihm. War wohl zu erwarten, dass man das nicht alles einfach so vergessen konnte. Jedoch hätte ich nicht erwartet, dass Lewis dann diesen Vorschlag machte. Schon als er meine Hände in seine nahm, hatte ich ihn unsicher, beinahe schüchtern angesehen. So wie damals, als ich ihn kennengelernt hatte, in unserer allerersten Nacht. Genau so. Und als ich dann diese paar zögerlichen, aber sehr ernst klingenden Worte aus seinem Mund vernahm, weiteten sich meine Augen. WAS? Sofort stiegen mir tausende Gedanken in den Kopf, doch letztendlich war mir bewusst, dass es wahrscheinlich die einzige Möglichkeit war, um wieder zur alten Routine zu gelangen. Nur so würden wir uns wieder normaler verhalten können, nur dann, wenn wir uns eben wieder einander öffneten... Beknacktes Wortspiel, okay. "Du hast wohl Recht...", gab ich zu und schob noch ein leichtes Nicken hinterher, dann rückte ich zögerlich etwas näher an ihn heran. Klar, hatte ich auch ein paar Zweifel. Er bestimmt ebenfalls. Dennoch wäre es besser so, zwar anfangs vielleicht unangenehm, aber wir kannten uns doch eigentlich! Ach...seufz.
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Erwartungsvoll sah ich sie an. Dachte sie darüber nach? Wie beschäuert dieser Vorschlag doch klang. Doch sie gab mir recht, was mich nun überraschte. Ich legte den Kopf schief und strich sanft eine Strähne aus ihrem Gesicht und senkte dann den Blick, sah zu Mila herüber. "Und wann?" fragte ich leise. Wir hatten ein Kind. Wir konnten nicht einfach mal eben so loslegen. Sicher, Mila schien einen recht tiefen Schlaf zu haben... dennoch, mir wäre nicht wohl dabei mit Annabelle zu schlafen, während nur ein Zimmer weiter ein Kind schlief. Andererseits, so sehr würde mich das auch nicht stören und ich war mir sicher, dass ich es nach nur wenigen Minuten vergessen würde. Dennoch müsste das Kind dafür erstmal schlafen. Ging Mila eigentlich in den Kindergarten? Oder so. Dann wäre sie nämlich weg. Würde Annabelle nun eigentlich weiterhin zur Schule gehen? Eine genaue Antwort hatte ich ja nicht bekommen. Ich würde sei nochmal fragen.
Er schien recht erleichtert darüber zu sein, dass ich ihm letztendlich zugestimmt hatte. Aber wieso auch nicht? Es würde sicherlich nicht schaden, ganz ihm Gegenteil. Dadurch würden wir uns wenigstens mal wieder normal ansehen können. Und ein wenig Routine wäre nicht schlecht, ganz besonders für Mila. Die Kleine brauchte schließlich Eltern, die für sie da waren. Lewis kam dann auch auf unsere Tochter zu sprechen, jedenfalls indirekt. Er schien sich wohl unsicher dadurch zu fühlen, dass Mila hier war. Sie war ja ohnehin noch viel zu klein, um das erstens zu verstehen, noch wirklich aktiv mitbekommen zu können. Ein Kind, fast noch ein Baby. "Mila schläft immer früh ein... Und sie hat einen tiefen Schlaf", erklärte ich leise. Oder aber, wenn sie morgens weg war. Ich brachte sie immer in den Kindergarten, danach war ich zur Arbeit gegangen oder hatte an freien Tagen Zuhause ordentlich aufgeräumt. Nun war Lewis hier... Noch immer recht ungewohnt.
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Unsicher neigte ich den Kopf zur Seite und sah auf unsere Hände herab. War es wirklich das was ich wollte? Sicher, schön wäre es mal wieder eine Frau zu haben, aber dabei ging es nicht um Annabelle, sondern allgemein darum wieder Sex zu haben. Hätte ich doch auch in den letzten Jahren haben können, das ich keine Zeit gehabt hatte war nun wirklich eine Ausrede gewesen. Ich hätte mir immerhin die Zeit nehmen können. Doch, warum sollte ich auch nicht mit Annabelle schlafen? Wir waren noch immer verheiratet, kein Paar mehr, waren wir nie richtig gewesen, aber warum sollten wir dann nicht zusammen ins Bett gehen? Leise seufzte ich und hauchte Annabelle einen Kuss auf die Stirn. "Kommst du später ins Schlafzimmer, wenn du Mila ins Bett gebracht hast?" fragte ich Wartete noch auf ihre Antwort und verzog mich dann auch wieder in mein Arbeitszimmer, da ich diesmal wirklich noch etwas zu erledigen hatte. Und wenn ich nun gar nicht konnte? Konnte man so etwas verlernen? Bestand die möglichkeit das ich impotent geworden war? Das wäre ja nun wirklich.... scheiße. So ein bisschen. Ich sollte mir wohl einfach keine Gedanken machen, also setzte ich mich jetzt an die Arbeit.
So richtig überzeugt waren wir nun beide nicht, aber das war wohl auch normal. Zwei Jahre war es her, dass wir uns das letzte Mal gesehen hatten. Und zwei Jahre konnten wirklich eine sehr lange Zeit sein, ganz besonders dann, wenn etwas fehlte und man alleine war. Ich fragte mich noch immer, wie Lewis mit der Situation umgegangen war. Wie er ausgesehen hatte, als er an jenem Morgen meinen Brief gelesen hatte. Und dann gemerkt hatte, dass ich wirklich nicht wiederkam. Wieder trat dieser etwas beschämte Ausdruck in meine Augen. Es tat mir alles so leid. Wäre es da nun richtig, einfach mit ihm zu schlafen? Nun ja, wenn er es so wollte, dann ja, auf jeden Fall. Warum sollte ich Nein sagen? Es würde uns bestimmt beiden helfen. "Ja, mach ich", willigte ich noch leise ein und sah ihm kurz hinterher, dann widmete ich Mila und spielte ein wenig mit ihr, was sie hin und wieder mit fröhlichem Lachen quittierte.
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Ich schaffte dann auch noch tatsächlich einiges, als ich meine Sorgen einfach Sorgen seinließ und mich auf anderes konzentrierte. Den Laptop klappte ich zu, als es gegen Acht Uhr Abends war, ob Annabelle die Kleine schon ins Bett gebracht hatte? Immerhin war es stiller geworden. Ob Annabelle sich bereits schlafen gelegt hatte? Und mich, buchstäblich, hängen lassen würde? Unruhig rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her und zögerte nun. Sollte ich jetzt rausgehen? Oder doch hier sitzen bleiben? Irgendwann raffte ich mich doch auf und öffnete langsam die Tür, löschte das Licht und ging hinüber in mein Schlafzimmer. Von Annabelle war nichts zu sehen, vielleicht brachte sie ja jetzt gerade Mila ins Bett. Lange hielt ich es hier aber nicht aus und ging ins Badezimmer. Eine Weile betrachtete ich mich im Spiegel. Ob ich mich rasieren sollte? Heute morgen war ich nicht dazu gekommen und auch jetzt verspürte ich dazu keine Lust, also musste Annabelle halt mit den Stoppeln leben. Passte schon irgendwie. Zu guter letzt steckte ich mir noch ein Kondom ein, nur so zur Sicherheit und schlich mich dann zurück ins Schlafzimmer um mich erstmal aufs Bett zu setzen.
Den restlichen Tag hatte ich damit verbracht, Mila ein wenig zu versorgen, mit ihr zu spielen und ansonsten ein wenig aufzuräumen, einfach so aus Langeweile und um mich ein wenig zu beruhigen. Jedoch gab es eigentlich kaum etwas aufzuräumen. Lewis hatte das Loft sehr ordentlich und sauber gehalten. Daher hatte ich schon nach einer Weile nichts mehr zu tun und saß einfach nur auf dem Sofa herum, während Lewis immer noch in seinem Arbeitszimmer war und Mila schläfrig zu mir sah. Schließlich entschied ich mich dazu, sie einfach ins Bett zu bringen, was sie scheinbar auch super fand, denn sie schlief bereitwillig direkt ein. Ich strich ihr sanft über die Wange, deckte sie zu und richtete mich wieder auf. Ob Lewis schon fertig war? Es war circa acht Uhr abends. Etwas unsicher war ich ja schon... Das Arbeitszimmer war nun jedenfalls leer, also trat ich vorsichtig ins Schlafzimmer, wo er wirklich auf dem Bett saß. Wartete er auf mich? Ich setzte mich neben ihn, direkt recht dicht an ihn und schwieg weiterhin einfach, während ich auf meine Hände sah. Ich hatte ihn wirklich vermisst, das merkte ich nun.
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Als sich die Schlafzimmertür öffnete, war ich eigentlich schon kurz davor gewesen mich einfach schlafen zu legen. Doch jetzt sah ich Annabelle schweigend an und senkte nach nur wenigen Sekunden den Blick. Wie alt war sie jetzt eigentlich? Sie sah irgendwie reifer aus. Was daran liegen konnte das sie einfach älter geworden war und nun ein Kind hatte. Sanft strich ich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah sie an. Oder versuchte besser sie anzusehen, da mir eher danach war, erneut den Blick zu senken. Ich atmete durch. Und einfach anfangen? Ich hatte das doch schon hunderte Male gemacht, warum ging es jetzt nicht. Zaghaft glitt meine Hand unter ihr Oberteil, jedoch stockte ich sofort wieder und zog sie zurück. "Ich... ich bin müde..." murmelte ich leise. "Wir sollten das einfach verschieben..." hauchte ich, rückte von ihr ab und begann mich auszuziehen. Dennoch fände ich es schön, wenn sie bei mir schlafen würde.
Verdammt, wie oft wollte er es noch einfach aufschieben?! Natürlich hatte ich auch ein bisschen Bammel und sicherlich wäre es ein einfaches Entkommen, wenn man sich nun einfach schlafen legte, jedoch würde uns das alles nicht weiterbringen. Wir brauchten Routine... Einfach einen Neustart. Als seine Hand eben noch unter meinem Oberteil gewesen war, hatte ich mich instinktiv ein wenig angespannt. Aber es war mir egal. Ich hatte ihn doch ziemlich vermisst. "Lewis... Das bringt doch nichts!" Natürlich wusste ich auch, dass er seit Ewigkeiten keine Frau mehr gehabt hatte, das konnte ich mir zum Vorteil machen. Tat ich auch, denn keine zwei Sekunden stand ich einfach nackt vor ihm und blickte ihn aus nicht zusammengekniffenen Augen an.
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Was? Wie? Das brachte doch nichts. Irgendwie hatte sie schon recht, es war sinnlos es aufschieben zu wollen. Dennoch. Ich würde das aufschieben. Erstmla. Ich streiofte gerade meine Hose ab und stand mit dem Rücken zu ihr. Als ich mich zu ihr umdrehte entfuhr mir nur ein leises. "Annabelle" und mit großen Augen starrte ich sie an. Verdammt, was sollte das denn? Zumindestens musste ich mir keine Sorgen mehr darum machen impotent zu sein, denn bei ihrem Anblick wurde mein Großer, der noch gut in meiner Boxershorts verpackt war, augenblicklich steif.. Oh, Man. Ich musterte sie. Jedoch nur kurz. Sie war wirklich dünner geworden. Und dann drehte ich ihr die Rücken zu. Ich wusste selber das dies eine total idiotische Reaktion war, dennoch tat ich es. "Kannst du dir nicht einfach was anziehen... ich... ich bin wirklich müde" ein kläglicher Versuch, Ich hatte keine Chance.
Seine Reaktion fand ich dann doch etwas...enttäuschend. Hallo, ich stand hier nackt vor ihm und der Gute hatte seit zwei Jahren keine nackte Frau mehr vor sich gehabt. Zumindest live. Keine Ahnung, was er sonst so trieb. Für einen Moment war ich fast schon etwa beschämt und wollte mir schnell wieder etwas anziehen, andererseits wurde ich auch minimal sauer. "Lewis! Hör auf, immer vor allem davonzulaufen. Warum hast du es vorgeschlagen, wenn du nun den Schwanz einziehst? Du weißt genau, dass wir uns sonst weiterhin anschweigen und dass dann nichts, aber auch GAR NICHTS wieder normal wird!", murmelte ich und schnappte mir nun doch schnell wieder meine Unterwäsche, schlüpfte hastig in diese. Mir war zum Heulen zumute. Vielleicht fand er mich auch nicht mehr hübsch. Ich war dünner geworden, leider. Gut, man sah keine Rippen, aber eben...dünner halt. Vielleicht mochte er mich nicht mehr. Und bei diesem Gedanken war mir mehr als nur unwohl.
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