Im verfrachtete sie irgendwie in meinen Wagen. Ich machte mir Sorgen um Annabelle. Sie sah nicht gut aus. Als würde sie wenig schlafen und essen. Ob sie irgendwie Drogen nahm? Auf der Fahrt legte ich meine Hand auf ihr Knie, sie brauchte keine Angst zu haben. Sanft strich ich darüber. "Alles ist gut..." flüsterte ich. Ich war so froh das sie wieder bei mir war. Jedoch war ich noch immer nicht darüber hinweg das sie mich einfach verlassen hatte. Das hatte dann doch ziemlich mein Ego gekränkt. Ob sie mittlerweile einen anderen hatte? Sie sollte endlich reden verdammt. Was, wenn ich nicht hören wollte was sie zu sagen hatte? Wenn ich das nicht ertragen könnte. Ich konnte nicht sehen ob sie ihren Ring noch immer trug, ich machte da kein Geheimnis drauß. Annabelle war mir schon immer wichtig gewesen. Auch jetzt noch. Ich wollte sie einfach beschützen. Im Haus angekommen fuhren wir mit dem Fahrstuhl nach oben. "Ist dir kalt?" fragte ich leise und gab ihr oben im Loft angekommen erstmal eine Wolldecke.
Nach 22:00 Uhr nicht mehr zu erreichen. Fick dich Internetspeere!
I'm an angel with a shotgun Fighting 'til the war's won I don't care if heaven won't take me back Wanna live, not just survive
Ich strich mir die dunklen Locken zurück. Lewis machte einen sehr erleichterten, wenn auch traurigen Eindruck, aber er war wenigstens nich sauer oder sonst wie aufgebracht. Ich hatte ihn bestimmt ganz schön enttäuscht. Und es tat mir so leid, dass ich das gar nicht in Worte fassen konnte. Oben im Loft angekommen, machte ich ein paar staksige Schritte in das Wohnzimmer und erinnerte mich sofort genau an das Szenario, als ich damals hier mein allererstes Mal mit ihm hatte. Seit jeher hatte ich noch nie mit einem anderen Mann geschlafen, nur diese Fummelei mit Leandro, die uns letztendlich den ganzen Ärger eingebrockt hatte. Dankend schlang ich die Wolldecke um mich und sank auf das Sofa. Unsicher sah ich ihn an und meine Stimme war brüchig und nicht mehr so stolz wie sonst, eher zaghaft und schwankend, als ich endlich begann, zu reden. "Du... Du bist Vater." Ja, das kam jetzt wohl ziemlich überraschend und es führte dazu, dass ich wieder leise in Tränen ausbrach. Ich liebte meine kleine Tochter, aber ein Kind in dem jungen Alter zu haben, hatte ich nie gewollt. Das war einfach zu früh. Ich würde es durchziehen, aber das langte mir sehr viel Kraft ab und alleine würde ich das weiterhin nicht schaffen.
Es geht um so viel mehr als Stärke, um Zusammenhalt und Werte Es ist um so vieles tiefer als deine Wunden jemals werden Gehen zusammen durch das Feuer, bis zum Tag, an dem wir sterben Und finden vor Ärme Glück noch ein Stück grüner Erde. ➡ Wölfe
Ich lächelte noch immer freundlich und überlegte ob ich viellcht in die Küche gehen sollte und ihr einen heißen Tee oder sowas machen sollte, dann fiel mir aber ein das ich Tee gar nicht im Haus hatte, jedenfalls nicht soweit ich mich erinnerte, jedoch wurde ich jäh aus meinen Gedanken gerissen und sah Annabelle verdattert an. Ich schluckte. "Ich glaub, ich hab mich verhört, denn das hat sich gerade so angehört, als hättest du ein Kind auf die Welt gebracht!" unglücklicherweise hatte ich mich nicht geirrt. Ich war Vater, andauernt wurden Menschen Vater. Ich aber nich. Unruhig ging ich auf und ab, verschwand dann doch in der Küche, eigentlich um nichts zu machen. Wie konnte das bitte passieren? Ich dachte Annabelle verhütete. Und, wenn es von einem anderen war? Wenn ich gar nicht der Vater des Kindes war? Annabelle schien sich ja ziemlich sicher zu sein. Scheiße. Ich konnte kein Vater sein, ich war doch selbst noch ein halbes Kind. Man konnte es auch übertreiben, aber ich war kurz davor durchzudrehen. Es tat mir Leid Annabelle heulend sitzen gelassen zu haben, aber ich tat mir gerade einfach mehr Leid. Scheiße, ein Kind. Ich lehnte mich gegen die Arbeitsfläche und legte den Kopf in den Nacken. Ich musste durchatmen. Daran konnte ich sowieso nichts ändern. Nachdem ich micht halbwegs beruhigt hatte, ging ich zu Annabelle zurück und setzte mich ihr gegenüber auf den Wohnzimmertisch. "Ist das sicher? Das ich der Vater bin?"
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Nervös wartete ich auf seine Reaktion und ging gar nicht auf seine ersten Worte ein, denn Nein, er hatte sich leider nicht verhört. Schien sich ja mächtig zu freuen, der Gute. Aber er tat mir auch leid, schließlich hatte ich ihn ziemlich mit dieser Nachricht überrumpelt, allerdings war es auch kein schönes Gefühl, zu wissen, dass er scheinbar auf gar keinen Fall ein Kind mit mir wollte. Tonlos sah ich ihm hinterher und drückte die wärmende Decke fest an mich. Ein paar Minuten war es komplett still in der Wohnung, ich riss mich auch mit den Tränen zusammen, was mir nur teilweise gelang. Ich liebte meine Mila über alles, aber ich war selbst noch so jung. Es war alles viel zu kompliziert. Als er sich mir gegenüber auf den Tisch setzte, sag ich verunsichert zu ihm auf. War er wütend? Gab er mir die Schuld? Ich wandte den Blick ab und sah stattdessen gen Boden. "Ja, du bist es. Ganz sicher sogar." Und verdammt, ich hatte die Pille nie vergessen, ich hatte da immer drauf geachtet. Wie hatte das also passieren können?
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Einerseits konnte ich ganz froh über die Nachricht sein, denn daraus schloss ich das Annabelle mich zumindestens nicht betrogen hatte. Das Kind musste nun um die zwei Jahre alt sein. Zwei Jahre. Es konnte damit höchstwahrscheinlich schon gehen, ein bisschen reden. Verdammt, ich hatte ein Kind, was ich noch nie zuvor gesehen hatte. Zwei Jahre.... hatte Annabelle nicht mal was sagen können? Ich nahm Annabells Hände in meine und senkte meinen Blick. "Wo... wo ist es?" Wenn sie ein Kind hatte, wieso ging sie dann in eine Bar um sich vollaufen zu lassen. War sie wirklich so verantwortungslos? Scheiße Mann. Annabelle hatte sich sehr verändert. Ich strich über ihre Hand. Ich hatte so viele Fragen. Ich hatte ein Kind und wusste nicht einmal ob es ein Junge oder ein Mädchen war. Ob es ihm gut ging. Ob es... gesund war. Wie sollte es jetzt weitergehen? Annabelle hatte mich verletzt, ich wusste nicht ob ich mit ihr nun einen auf Familie machen könnte, aber ich hatte ein Kind in die Welt gesetzt, ich hatte daran genausoviel Schuld wie Annabelle und ich würde mich drum kümmern.
Ich betrachtete unsere Hände, die er ineinander genommen hatte und kaute zerknirscht auf meiner Lippe herum. Ob er das Kind überhaupt haben wollte? Er war bis jetzt immerhin ein vollkommen unabhängiger Mann gewesen und auch damals, als wir zusammen gelebt hatten, hatte er nie den Eindruck gemacht, als wolle er demnächst ein Kind haben wollen. Und das hatte sich bestimmt auch nicht geändert. Ich seufzte und wich seinem Blick aus, während ich irgendeinen Punkt an der Wand fixierte. "Sie ist bei meiner Tante. Mila.", meinte ich leise und sah ihn nun dochmal für den Bruchteil einer Sekunde an. Ob er mich heute hier schlafen ließ? Vielleicht wollte er gar nicht, dass ich hier war, vielleicht sollte ich wieder gehen. Aus einem plötzlichen Anfall der Sehnsucht kroch ich wieder zu ihm, wie ein verwundetes Tier suchte ich seine Nähe und schmiegte mich leicht zitternd an seinen Körper. Warum war ich damals nur gegangen? Jetzt ging es uns beiden schlecht, verdammt schlecht sogar.
Sein graues Fell komplett zerbissen, aber hält noch warm Sein Rudel unkontrollierbar, doch es folgt ihm brav Der Hunger so groß, immer auf der Jagd Die Augen trüb, doch die Zähne noch scharf Der Raum zu eng zum Atmen Doch auch die aller schärfsten Krallen werden stumpf auf der Straße • Kontra K - Wölfe •
Ich nickte leicht. Ein kleines Mädchen also. "Ein schöner Name..." ich lächelte schwach und senkte den Blick wieder auf unsere Hände. Ich hatte eine kleine Tochter. Ein kleines Mädchen. Ich legte meinen Arm um sie, als sie sich mir näherte und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. "Kann ich dir irgendwie helfen? Brauchst du Geld?" fragte ich leise und strich über ihren Rücken. Sie sollte nicht wieder weinen. Sanft drückte ich sie an mich. Es war schon unerträglich für mich das sie Zitterte. Vorsichtig hob ich sie hoch und legte sie aufs Sofa und hockte mich neben sie. "Hast du Hunger? Durst?" Es war einfach schlimm für mich, das ich nicht wusste wie ich ihr helfen konnte. Sie sollte aufhören zu zittern, sie sollte mit mir reden. War sie krank? Brauchte sie vielleicht einen Arzt?
Willenlos ließ ich mich auf das Sofa legen und versuchte, mich ein wenig zu entspannen. Es verwirrte mich, dass Lewis jetzt äußerlich so ruhig und gewissenhaft wirkte, obwohl er eben noch so aufgewühlt und überrumpelt gewesen war. Machte er sich wirklich Sorgen um mich? Das... Das war ein schönes Gefühl. Müde warf ich einen Blick auf die Uhr. "Nein, kein Geld, und Hunger und Durst habe ich auch nicht. Nur eine Frage... D-darf ich heute hier schlafen?" Unsicher sah ich zu ihm hoch. Vielleicht wollte er da ja gar nicht, vielleicht wollte er mich einfach nur vergessen. Wenn ich allerdings durfte, dann würde ich morgen meine Tochter abholen und sie zu ihrem Vater bringen, um die Kleine ihm vorzustellen. Ich drückte die Wolldecke, die er mir gegeben hatte, fest an meinen dünnen Körper und lächelte meinen Ehemann schief an. Die Situation war mir angenehm. Ich hatte ihn damals im Stich gelassen und ich wusste, wie sehr ich ihn damit verletzt hatte. Ob er eine neue Freundin mittlerweile hatte? Dabei hatte er vorhin noch gesagt, er sei sexuell unausgelastet, also nein, vielleicht doch nicht.
Sein graues Fell komplett zerbissen, aber hält noch warm Sein Rudel unkontrollierbar, doch es folgt ihm brav Der Hunger so groß, immer auf der Jagd Die Augen trüb, doch die Zähne noch scharf Der Raum zu eng zum Atmen Doch auch die aller schärfsten Krallen werden stumpf auf der Straße • Kontra K - Wölfe •
Ich nickte leicht. "Klar darfst du... bevorzugst du da eher das Bett oder reicht dir das Sofa?" fragte ich leise. Ich würde ihr mit Freuden mein Bett überlassen, wenn sie das so wollte. Jedoch könnte ich mich wohl kaum dazu überwinden mit ihr in einem Bett zu schlafen. Noch nicht. Wollte ich einfach nicht. Ich sollte sie wohl erstmal schlafen lassen bevor ich sie ausquetschte. Wo war sie gewesen. So viele Fragen, die jedoch bis morgen warten konnten. Ich ging wieder in die Küche. Denn ich brauchte etwas zu Essen. Ich schmierte mir allerdings nur ein Brot, mittlerweile konnte ich zwar halbwegs kochen, aber der Aufwand war jetzt nicht nötig.
Ich würde mit dem Sofa Vorlieb nehmen. Ja, ich wusste genau, dass Lewis absolut gerade nicht wollte, dass ich neben ihm im Bett lag, er wollte diese Nähe nicht und das tat wirklich weh. Ich senkte niedergeschlagen den Blick, aber es war besser, alleie zu sein. Nach all den Minuten, Stunden, Tagen, Wochen und Monaten, die wir uns nun nicht gesehen hatten, war es ja schon ungewohnt, in überhaupt in der Nähe zu haben, ihn berühren zu können. Ich strich ihm zögerlich über den Arm. "Ich nehm das Sofa, kein Problem.. Danke." Dann verschwand er in der Küche und ich blieb im Wohnzimmer zurück. Ich rollte mich auf die Seite, mummelte mich in die Decke und wurde ganz klein, dann schloss ich in die Augen und driftete irgendwann in einen unruhigen Schlaf ab. Aber das Sofa war immerhin schön bequem.
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Nachdem ich gegessen hatte und zurück zu Annabelle ins Wohnzimmer ging war sie bereits eingeschlafen. Leise hockte ich mich neben sie, ordnete die Decke und hauchte Annabelle einen Kuss auf die Stirn. "Schlaf gut Kleines..." flüsterte ich und ging dann in mein Schlafzimmer. Noch umgezogen und dann fiel ich selber ins Bett. Nur einschlafen konnte ich nicht. Da war ein kleines Mädchen, das meine Gene hatte, vielleicht meine Aussehen, meine Augen oder die Haarfarbe. Vielleicht das niedliche Lächeln ihrer Mum. Eine Tochter. Und ich wusste nicht was sie nun machte, wie es ihr gign und das war einfach unerträglich. Dennoch schlief ich irgendwann ein, ich hatte eine Entscheidung getroffen. Und die würde vielleicht mein Leben, welches ich mir sorgfältig in den letzten Jahren aufgebaut hatte, auf den Kopf stellen.
Die ersten Sonnenstrahlen drangen durch die bodenebenen Fenster hindurch und kitzelten mich. Unwillig kniff ich die Augen herum, bis ich einsah, dass ich nun einfach wach war, und setzte mich dann langsam auf. Leichte Kopfschmerzen machten sich in meinem Kopf breit, kamen wahrscheinlich von dem Alkohol gestern. Ich sah auf die Uhr. Erst neun. Leise stand ich auf und tapste ein wenig durch die eigentlich so vertraute Wohnung und überlegte für einen winzigen Moment, ins Schlafzimmer zu lugen und Lewis beim Schlafb zu beobachten, doch ich verwarf diese Idee wieder. Stattdessen trat ich einfach auf den Balkon und hielt mich am Geländer fest, während ich die Stadt überblickte. Jetzt war ich also wieder hier, da, wo damals alles anfing.
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Als ich aufwachte war mir im ersten Moment nicht klar ob Annabelle auch noch in der Wohnung wäre. Nicht das ich sie vergessen hätte, egal, man kann sich halt nicht alles merken. Ich sprang erstmal unter die Dusche und schlüpfte dann in eine dunkle Jeans und ein weißes Shirt. Mittlerweile hatte ich quasi das Privileg schreibe zu können wo ich wollte, solange es zum Redaktionsschluss da wäre. Im Wohnzimmer fiel mir erstmal auf das Annabelle weg war. Ich schluckte. Irgendwie hatte ich mir das beinahe gedacht, sie war weggelaufen? Wieso? Ich seufzte und machte mir erstmal einen Kaffee, als ich merkte das es irgendwie zog, die Balkontür war offen. Barfuß tappste ich hinaus. "Annabelle..." es klang doch etwas überrascht. "Ich dachte du wärst weg... willst du ein Kaffe?" ich hiellt ihr meine Tasse hin und lächelte leicht. "Wenn du dich umziehen willst, ich hab noch ein paar Kisten mit deinem Zeug..." murmelte ich. Ich hatte ihre übrigen Klamotten einfach in Kartons verstaut und mitgenommen, da ich sie nicht wegschmeißen wollte, schließlich wusste ich nicht ob und wann sie wiederkäme.
Ich ließ meinen Blick über die Skyline schweifen. Doch, es war definitiv schön, endlich wieder hier zu sein, andererseits hatte ich selbst keine Ahnung, wie es nun weitergehen sollte. Lewis wollte mich vielleicht gar nicht mehr hier haben. Ich brauchte eine Unterkunft. Müde rieb ich mir über die leicht warme Stirn und drehte mich dann beinahe erschrocken um, doch es war 'nur' Lewis, der nun auf den Balkon trat. "Guten Morgen. Danke, nein... Ich werd schon so wach. Oka, dann zieh ich mich gleich um." Ein zaghaftes Lächeln. Er hatte tatsächlich noch meine Sachen. Vorsichtig musterte ich ihn. Er sah ihnen noch so gut aus, wie damals. Ja, er könnte mit Sicherheit jede haben, doch damals hatte er sich für mich entschieden. Gut, die Zwangsehe hatte da eine wichtige Rolle gespielt, aber er hatte immer nur Augen für mich gehabt. Und ich war so dumm und ließ mich von diesem Leandro begrapschen.
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Ich lächelte leicht, ich hatte sie nicht erschrecken wollen. Dann musste ich ja zum Glück keinen neuen Kaffee machen, stattdessen nahm ich nun selbst einen Schluck aus der tasse und nickte leicht. Kühl war es hier draußen, ich fröstelte leicht, war ja auch nur im T-Shirt. "Komm, ich zeig dir wo die Kartons stehen..." ich lächelte und war froh wieder ins Warme zu kommen. Hinter uns schloss ich die Balkontür wieder und führte Annabelle in eine kleine Abstellkammer in der sich zwei Kartons mit ihrem Namen drauf befanden. Ich hatte viel Zeit gehabt beim Umzug, weshalb nicht nur ein Name, sondern auch eine ziemliche genaue Inhaltsangabe der Kartons darauf geschrieben war. Ich drückte ihr einen der Kartons in der Hand. "Dort müsste Unterwäsche, Socken und Hosen drin sein..." ich las es von dem Karton ab und nahm den nächsten selbst in die HAnd. "Und hier hätten wir Kleider, Oberteile, Röcke und sonstige Accesoirs... du kannst auch gerne duschen, wenn du magst" ich lächelte und deutete auf die Badezimmertür, wo sie sich auch umziehen konnte. Nicht das ich ein Problem damit hätte ihr beim Umziehen zuzusehen, aber ich hielt es einfach für unangebracht.
Ich folgte ihm schnell durch das Loft hindurch zu einer Art Abstellkammer. Es war ein enger Raum und Lewis und ich standen sehr aneinander gedrängt da. Unruhig nestelte ich an dem Saum meines Shirts herum. Er hatte sich tatsächlich die Mühe gemacht, all meine Sachen zu sortierten und wegzupacken. Ich fischte vorsichtig Unterwäsche und ein frisches, rosefarbiges Kleid hervor und drehte mich langsam wieder um. "Okay, ich geh duschen. Danke...", murmelte ich und huschte schnell davon. Ich wusste noch, wo die Dusche war, weshalb ich auch nicht lange brauchte. Außerdem benutzte ich sein Shampoo. Es roch wirklich gut.. Danach trocknete ich mich ordentlich ab und zog die frischen Sachen über. Schon sah ich ein wenig gesünder aus, auch wenn man sah, dass ich wirklich abgenommen hatte. Vorsichtig öffnete ich die Tür wieder und sah mich um. Von Lewis war nichts zu sehen.
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Ich sah ihr nach und nickte leicht. Ob es nicht doch etwas zu kühl für ein Kleid war? Naja, war ja ihre Sache, doch wollte ich nicht das sie fror. Ich begab mich erstmal in die Küche um ein Frühstück für uns beide oder doch eher für Annabelle zu machen. Es machte mir wirklich Sorgen, sie war dünn geworden, das sah man sogar durch die Kleidung. In den letzten Jahren hatte ich sogar richtig kochen gelernt. Hauptsächlich aus Fernsehen und Kochbüchern. Haha. Ich war gerade dabei einen Stapel Pfannkuchen zu produzieren, im Ofen waren Brötchen, allerdings nur aufgebackene, keine selbstgemachten udn ich hatte Wasser gekocht, wusste nicht so recht ob Annabelle nun Kaffee trank oder eher Tee. Der Pfannkuchenteig neigte sich dem Ende zu und ich stellte den Teller zur Seite. Dann holte ich die Brötchen aus dem Ofen und verbrannte mich erstmal. "Ach, Scheiße" fluchte ich und ließ das erste Brötchen erstmal fallen. Autsch. Schnell doch in den Brotkorb und die restlichen holte ich dann doch lieber mit der Zange raus. Dann deckte ich noch den Tisch und stellte Aufschnitt dazu. Mittlerweile hatte ich es doch richtig drauf, wobei ich, wenn ich alleine aß, dann doch eher selten so einen Aufwand betrieb.
Von Lewis war nichts zu sehen, dafür aber zu hören. Sein leider Fluch hallte durch das Loft und erst dachte ich, das wäre auf mich bezogen, allerdings stellte sich heraus, dass er einfach nur ein Brötchen beschimpfte. Ich lächelte leicht, als ich im Türrahmen stand und mir der Duft von gebackenen Pfandkuchen in die Nase stieg. Ich ließ meinen Blick durch die moderne Küche schweifen. Wow, Lewis konnte das mittlerweile scheinbar tatsächlich alleine. Hatten wir eigentlich jemals gemeinsam gefrühstückt? Höchstens zwei, drei mal. Ich ließ mich auf einen Stuhl sinken und strich mir das noch feuchte Haar aus dem Gesicht. Eigentlich hatte ich gar nicht wirklich Hunger, seit einem dreiviertel Jahr circa hatte ich einfach den Appetit verloren. Trotzdem fand ich es rührend, was Lewis sich hier für eine Mühe gab. "Danke...", murmelte ich leise, "für alles." Ich strich mit der Hand leicht über den Tisch und mied immer noch seinen Blick.
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Ich drehte mich zu Annabelle herum und lächelte unsicher. Sie sah auf jeden Fall frischer aus. Ich setzte mich zu ihr an den Tisch. "Mach ich gern" ich lächelte. Mehr oder weniger gern. Ich wurde ja nun zu nichts gezwungen. Natürlich freute ich mich Annabelle wieder bei mir zu haben, dennoch war es nicht wie früher. In vielerlei Hinsichten. Erstmal war sie nicht gezwungenermaßen hier, wir waren zwar noch immer verheiratet, aber das tat nicht wirklich etwas zur Sache. Annabelle schien sich sehr verändert zu haben. Nicht nur äußerlich. Sie war nicht mehr so fröhlich wie früher. Irgendwie wirkte sie traurig und... so betrübt. Ich nahm mir einen Pfannkuchen und legte Annabelle auch einen auf den Teller, wenn sie nicht aß, dann würde ich sie auch dazu zwingen.
Ich musterte ihn verstohlen. Wie ging es ihm wohl? Gerne würde ich wissen, wie es ihm die ganzen letzten Monate und Jahre ergangen war. Ich würde jedoch nicht nachfragen, das wäre zu direkt und persönlich? Zu persönlich? Verdammt, wir hatten schon allerlei Dinge zusammen im Bett angestellt und DAS war mir zu persönlich? Seufz. Es hatte sich so viel verändert, leider. Ich wünschte mir, dass alles so wie früher war, denn mittlerweile ging es mir nicht besser, was ich eigentlich gehofft hatte, sondern schlechter. Und ich hatte nun eine Familie. Kritisch betrachtete ich den Pfannkuchen auf meinem Teller und sah Lewis das allererste Mal wieder mit diesem selbstbewussten, herausfordernden und doch unschuldigen Blick am, doch dieser verschwand schnell wieder und stattdessen betrachtete ich wieder meinen Teller. Okay, ich aß zwei, drei Bissen, aber mehr Hunger hatte ich nicht. Es war zu viel passiert, als dass ich nun an einen Pfannkuchen denken könnte. Ich lehnte mich zurück und zupfte leicht an meinem Kleid herum. Warum konnte ich nicht einfach wieder einen auf stolz und unbekümmert machen? Einfach so wie damals. Warum war ich denn nur gegangen...
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