Ich merkte, dass er momentan zwar die Wahrheit sagte, las jedoch an seinen Augen ab, dass er trotzdem daran dachte, es zu tun. Mit einer anderen Frau zu schlafen, nicht mit mir. Alleine bei dem Gedanken, dass er eine andere anfasste und danach wieder mich, wurde mir schlecht. Dabei waren wir nicht mal zusammen. "Du wolltest Kinder haben. Mit mir, weil ich deine Ehefrau bin", erinnerte ich ihn an jene Worte in unserer Hochzeitsnacht. "Warum mit mir? Nur, weil ich deine Ehefrau bin? Denn sonst könntest du sie ja auch von einer anderen bekommen, wenn du mal mit einer anderen schlafen möchtest." Ich löste meine Hand von seiner, sichtlich verunsichert und zögerlich, dennoch ein wenig schnippisch.
No You'll never be alone When darkness comes You know I'm never far Hear my whispers in the dark
Seufzend erhob ich mich wieder und drehte ihr den Rücken zu. Ich sollte wirklich drüber nachdenken was ich so alles sagte. Ja, möglicherweise wollte ich Kinder. Irgendwann. In 5 Jahren vielleicht. Aber auch nicht sofort. Vielleicht wollte ich auch gar keine. Das würde sich für mich eigentlich bloß irgendwann ergeben. Etwas angepisst trat ich gegen das Tischbein. "Ich werd's nicht tun, zufrieden?" ich sah sie an und verschränkte erneut die Arme vor der Brust. Musste die denn jetzt so einen Stress machen? Ich wollte doch keine Kinder mit irgendeinem dahergelaufenen Flittchen. Eigentlich wollte ich überhaupt keine Kinder die ungewollt waren. Die nicht geplant waren. Das ich jemals eine Frau finden würde in die ich Hals über Kopf verknallt war und die ich lieben würde, diesen Idiotischen Gedanken hatte ich schon vor Jahren aufgegeben. Aber ich wollte Kinder in eine feste Beziehung bringen. Eine Ehe. Ich beugte mich über Annabelle und legte meine Hände auf die Stuhllehne. "Jetzt hör' mal zu Mädchen..." zischte ich. Und dann war die Luft aus meinen Segeln weg. Was wollte ich noch mal sagen?
Ui, jetzt war er also beleidigt. War mir egal, sollte er mich ruhig anschreien, dann wäre ich jedoch noch angepisster. Ich reckte trotzig das Kinn in de Höhe. Jetzt also meinte er, er würde es eben nicht tun. Also hatte er es doch vorgehabt. Idiot. Noch immer müde wollte ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht streichen, als er plötzlich gegen das Tischbein trat und dann direkt vor mir war, mich mit seinen Armen quasi einkesselte. Ich zuckte heftig zusammen, hielt seinem Blick jedoch verärgert stand. "Ja, ich höre...? Weißt du, du musst schon deinen Satz zu Ende sprechen...!", half ich ihm ironisch auf die Sprünge und funkelte ihn an.
No You'll never be alone When darkness comes You know I'm never far Hear my whispers in the dark
Ich kniff die Augen zusammen und funkelte sie einfach an. Ich sollte mir mal vorher Dinge zurecht legen die ich sagen könnte. Weiterhin sah ich sie einfach nur schweigend an. Sie hatte hübsche Augen. Ist sicherlich der richtige Moment um das zu bemerken. Ich schloss meine Augen einen kurzen Moment, öffnete sie wieder und küsste Annabelle sanft. Damit hatte ich bis heute jedem Streitgespräch mit einer Frau aus dem Weg gehen können. "Wenn du weiterhin so frech bist, dann glaub' mir... " grr... schon wieder diese Lücken in meinen Texten. "verdammt, dann mach ich dir ein Baby, ob du nun willst oder nicht..." Jaaaa... nicht so wirklich eine gute Drohung. Aber es wäre relativ leicht. Müsste sie nur irgendwie davon abhalten die Pille zu nehmen oder die Pille durch irgendwas anderes ersetzen. Erneut drückte ich meine Lippen auf ihre. Ich war noch immer sauer auf sie.
Ich knurrte leise und ballte die Hände zu Fäusten, während sich seine Lippen auf meine legten. Ich ging auf den Kuss ein, auch wenn er ziemlich wütend und auch ich recht aufgebracht war. Energisch erwiderte ich den Kuss und als ich seine Drohung hörte, wurde mir für einen Moment etwas mulmig, bevor ich leicht schnaubte. "Ach, leck mich doch...", Wieder küsste ich ihn und beruhigte mich noch immer nicht ganz. Er würde mich eh nicht dazu bekommen, die Pille abzusetzen. Das war nämlich ganz allein meine Entscheidung, zu der er wirklich rein gar nichts beitragen sollte. Durfte. Wie auch immer. Wenn er es jedoch wirklich irgendwie hinbekam.. Tja, abtreiben würde ich das Kind nicht, das könnte ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Aber er meinte es wohl hoffentlich eh nicht ernst.
No You'll never be alone When darkness comes You know I'm never far Hear my whispers in the dark
Nun grinste ich doch leicht und löste mich von ihren Lippen. "Aber gerne doch..." meinte ich grinsend, drückte ihr noch einen Kuss auf die Lippen und ging erneut vor ihr in die Knie. Geschickt öffnete ich ihre Hose und zog sie zu ihren Knöcheln herunter. Hey, wenn Frauen ausziehen eine Sportart war hätte ich auf jeden Fall eine Goldmedaille verdient. Ich war schnell und geschickt dabei. Wirklich. Annabelle hatte gar nicht so schnell gucken können, da war ihre Hose schon unten. Eigentlich hatte ich nicht vor ihrer Aufforderung nachzugehen. Wollte sie bloß ein wenig necken. Ein wenig die Spannung aus der Situation nehmen. Ich könnte sie doch nicht jeden Tag flach legen. Okay, können tat ich das schon. Rein Körperlich gesehen. Aber sollte ich das tun? Da war ich dann doch geteilter Meinung. Irgendwann musste man der Süßen ja auch eine Pause gönnen.
Hrmpf, natürlich nahm der das gleich mal wieder wörtlich und wollte meine 'Beleidigung' nun in die Realität umwandeln. Dieser... Hnngh! Ich beobachtete ihn beinahe ein wenig fassungslos und grinste dann triumphierend, als er nach der Entfernung meiner Hose nicht mehr weitermachte. Also doch nicht. Dennoch, ich war trotzdem noch ein wenig sauer auf ihn. Wenigstens hatte ich nun wieder ein wenig Freiraum, den ich auch gleich nutzte und aufstand. Meine Hose zog ich mit einem Ruck wieder hoch, dann ließ ich mich wieder auf den Stuhl sinken.
No You'll never be alone When darkness comes You know I'm never far Hear my whispers in the dark
Ich beobachtete sie wie sie ihre Hose wieder anzog und schaute beinahe etwas enttäuscht. Erneut küsste ich sie sanft und strich ihr mit einer Hand durchs Haar. "So leicht wirst du mir nicht davon kommen..." meinte ich und ließ dann vollends von ihr ab. Ich setzte mich auf die Arbeitsfläche und legte die Hände in den Schoß. "Halten wir also fest, dass wir für den Rest unseres Lebens nur noch miteinander schlafen dürfen und das Kinder auch erstmal nicht in Planung gehen... weiter also, sonst noch irgendwelche Vorschriften von dir?" ich sah sie etwas überheblich an und lehnte mich zurück.
So wie er das alles sagte und feststellte, klang das wirklich hart. Dass wir nur noch miteinander schlafen durften und keiner mehr mit einer/einem anderen. Wobei ich der Meinung war, dass da für ihn noch schlimmer, als für mich war. Ich hatte noch nie mit jemand anderem, außer Lewis, geschlafen und hatte es bisher auch wirklich nicht vor. Stirnrunzelnd sah ich ihn an. "Scheinbar heißt es das. Aber ich verbiete es dir nicht... Wenn du mit einer anderen schlafen willst, dann tu das." Ich stand ein wenig enttäuscht auf, verließ die Küche und ließ mich im Schlafzimmer auf das Bett sinken, knallte vorher aber noch die Türe zu.
No You'll never be alone When darkness comes You know I'm never far Hear my whispers in the dark
Seufzend hob ich den Kopf und beobachtete irriitert wie sie sich davon machte. Verdammt was war denn jetzt bitte los? Sie hatte doch ihren Willen bekommen. Warum bitte war sie nun so angepisst? Mit einem erneuten Seufzen sank ich wieder auf meine Beine und schlenderte zum Schlafzimmer herüber. Unschlüssig stand ich davor und war einige Male kurz davor anzuklopfen. Ich konnte sie nicht zufrieden stellen, ohne sie anzulügen. Das wusste ich schon. Ich drehte der Schlafzimmertür den Rücken zu. Ich musste kurz an den Aufsatz denken den ich für sie geschrieben hatte. Vielleicht hätte ich das mit dem Vertrauen mal ernster nehmen sollen. Und auch danach handeln, was ich geschrieben hatte. Ich war mir aber um ehrlich zu sein nicht einmal so sicher ob ich ihr Vertrauen gebrochen hatte. War das anstrengend. Ich schlenderte den Hausflur entlang und verschwand dann in meinem Büro. Per Mail kündigte ich mich für morgen früh im Büro an. Dann bearbeitete ich noch einige Mails. Nach zwei Stunden oder so hatte ich auch tatsächlich einiges geschafft. Ich war erschöpft. Und müde. Also aß ich noch eine Kleinigkeit und verzog mich dann auf die Couch zum schlafen. Annabelle wollte ich heute wirklich nicht noch einmal reizen.
Ich hatte den restlichen Tag im Schlafzimmer verbracht. Irgendwie traute ich mich gerade nicht aus diesem Raum heraus, denn dort lief irgendwo ein aufgebrachter Lewis herum. Nicht, dass ich etwa großartig Angst vor ihm hatte, aber ich wollte weiteren Diskussionen einfach möglichst gerne aus dem Weg gehen. Irgendwann, es war gegen sechs Uhr abends, öffnete ich vorsichtig die Tür, trat mit entschlossenem Gesichtsausdruck hervor und verschwand in der Küche am Kühlschrank. Ich entdeckte tatsächlich noch einen Joghurt und schnappte mir noch einen Apfel, dann stellte ich mich mit einem Löffel vors Fenster und begann langsam, zu essen. Was war denn nur, wenn ich mich in einen anderen verliebte? Oder er sich? Das würde nie funktionieren, weil diese Ehe bestehen bleiben müsste. Ich würde kein normales Leben führen können. Vermutlich nicht einmal wahre Liebe, Ehrlichkeit und Romantik kennenlernen. Und diese Erkenntnis war irgendwie echt beknackt.
No You'll never be alone When darkness comes You know I'm never far Hear my whispers in the dark
Ich richtete mich von der Couch auf. Ich hatte Hose und Hemd ausgezogen, da ich eigentlich vor hatte nun zu schlafen. Doch hörte ich Geräusche aus der Küche, deshalb stand ich auf und ging hinüber. Ich blieb im Türrahmen stehen und betrachtete Annabelle nachdenklich. War wohl besser sie in Ruhe zu lassen. Ich drehte mich herum und verschwand wieder im Wohnzimmer. War wohl besser eine Nacht drüber zu schlafen, sonst würden wir uns bloß gleich wieder fetzen. Ich machte es mir auf dem Sofa bequem und schloss die Augen.
Ich aß in Ruhe auf und drehte mich dann um. Ich hatte nicht gemerkt, dass Lewis für einen kurzen Moment in der Küche gestanden und mich beobachtet hatte. Leise seufzend lief ich durch das Wohnzimmer und warf ihm einen kurzen Blick zu. Ich dachte, er würde schon schlafen. Für einen Moment sah ich ihn an, dann atmete ich tief durch und verschwand wieder im Schlafzimmer. Es war seltsam, plötzlich so alleine zu sein. Ich hatte mich beinahe schon an Lewis' Nähe gewöhnt.
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Wieso konnte ich denn jetzt nicht einschlafen? Ich seufzte leise und rollte mich unruhig im Bett hin und her. Irgendwann war ich dann wohl doch eingeschlafen, denn ich wurde früh Morgens von meinem Wecker aus dem Schlaf gerissen. Schnell machte ich ihn aus, ich wollte Annabelle nicht wecken. Wollte extra vor ihr aus dem Haus sein. Ich schlich ins Schlafzimmer und zog mich leise und schnell an. Sie schlief wirklich noch. Wirklich niedlich. Ich hockte mich kurz neben sie ans Bett und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann verschwand ich aus Schlafzimmer und Haus und fuhr herüber zum Büro.
Irgendwann spät abends war ich dann doch noch eingeschlafen. Warum war die Nacht nur immer so schnell vorbei? War echt gemein... Als mein Wecker klingelte, räckelte ich mich in aller Ruhe und stand erst nach ein paar Minuten auf. Müde zog ich mir ein luftiges Sommerkleid an, kämmte ordentlich mein Haar und schnappte mir meine Schultasche. Erst jetzt bemerkte ich, dass Lewis nicht mehr da war. Wie lange wohl schon? Vielleicht seit gestern Nacht? Oder erst ein paar Minuten? Ich schluckte und fing tatsächlich an, mir ein wenig Sorgen zu machen. Ach, was. Annabelle...reiß dich zusammen. Sicherlich ist er arbeiten. Also machte ich mich auf den Weg in die Schule und brachte den Tag schwerfällig hinter mich. Und in der letzten hatte ich Sport, haha.
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Auch, wenn Annabelle und ich etwas zerstritten waren hatte ich vor sie abzuholen. Ich hielt es einfach nicht länger in diesem Büro aus. War irgendwie anders ohne meine Praktikantin. Als Praktikantin war sie mir übrigens sehr viel lieber gewesen, als als Ehefrau. Pünktlich zum Schulschluss hielt ich vor Annabelles Schule, stieg aus und setzte mich auf die Motorhaube. Irgendwie hatte ich gerade das Bedürfnis eine zu Rauchen. Ich rauchte schon seit Jahren nicht mehr, aber jetzt gerade, doch da hatte ich wieder Lust. Leider hatte ich nichts dabei und Leute anschnorren war wirklich nicht mein Ding. War wohl besser, wenn ich nicht wieder damit anfing. War einfach ungesund.
Auch die Sportstunde brachte ich noch gut hinter mich. Wir turnten gerade und das konnte ich eigentlich ganz gut. Früher war ich mal in einem Verein gewesen, aber das war lange her. Ich zog mich in der Umkleide schnell um, damit ich noch den Bus bekam. Irgendwie rechnete ich nicht wirklich damit, dass Lewis mich abholte. Wir hatten uns ganz schon gezofft, warum sollte er das also tun? Freundlich nickte ich meinem Sportlehrer noch zu und erkannte erst dann meinen Ehemann und sein Auto. Also holte er mich doch ab. Für einen Moment sah ich ihn verblüfft an und wusste nicht ganz, wie ich ihn begrüßen sollte. Kleinlaut und energisch zugleich blieb ich neben der Motorhaube stehen und nahm meine Schultasche ab.
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Ich versuchte es mit einem schwachen Lächeln. "Hey..." murmelte ich leise und nahm ihre Hand in meine. "Können wir nochmal drüber reden?" fragte ich etwas kleinlaut und senkte den Blick, während mein Daumen immer wieder über ihre Hand strich. Ich wollte das wirklich klären. Zwischen uns sollte nichts stehen und wenn sie nicht wollte das ich sowas tat, dann würde ich es respektieren. Ganz einfach. Schließlich warf sie sich auch keinem anderen Kerl an den Hals.
Ich zögerte etwas, als seine warme Hand die meine umschloss, akzeptiere es dann aber. Vorsichtig lehnte ich mich leicht an ihn und nickte. Ja, war wohl besser, wenn wir nochmal drüber reden würden. Dann könnten wir das wohl hoffentlich klären und wären nicht mehr gegenseitig sauer auf uns. "Ja, machen wir das wohl besser..." Wäre schließlich doof, wenn wir uns jetzt die ganze Zeit aus dem Weg gehen würden und uns nur noch stritten. Da war es mir lieber, wenn wir nochmal drüber redeten. Ich löste mich wieder von ihm und blickte ihn ein wenig erwartungsvoll an. "Tut mir übrigens leid... Hab wohl gestern ein wenig überreagiert..."
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Ich stand auf und legte meine Arme um sie. "Musst dich nicht entschuldigen... deine Reaktion war berechtigt, immerhin ist es vollkommen logisch das man in einer Ehe treu ist..." murmelte ich und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Hatte zwar etwas länger gedauert bis ich das gecheckt hatte, aber für mich hieß es dann wirklich wohl: Nur noch Annabelle und keine Andere... Warum klang das eigentlich immer so negativ? Sicher, irgendwie hatte man schon das Gefühl etwas zu verpassen. Wobei mein Leben vorher auch nicht unbedingt besser war. Vielleicht sollte ich das ganze positiver sehen. Schließlich hatte ich es nun viel leichter eine Frau, die Frau, ins Bett zu bekommen. Ich schmunzelte leicht und löste mich von Annabelle. "Fahren wir nach Hause...?" fragte ich leiser und sah mich um. Scheinbar war ich immer noch eine Art Schülerattraktion, momentan störte es mich aber wirklich angegafft zu werden. Und mein Auto mochte das auch nicht. Haha.