Ich warf ihm einen kritischen Blick zu. Die Schminke hatte ich nicht nötig? Ich kannte kaum ein Mädchen, das mit sich auch nur ansatzweise zufrieden war. Gut, ich fand schon, dass ich nicht unbedingt hässlich war, aber... Naja, ihr versteht sicher, was ich meine. Ich strich mir die dunklen Locken aus dem Gesicht und schloss wohlig die Augen, als er hinter mir stand und meinen Hals küsste. Bei seinem Kommentar schnaubte ich nur belustigt. "Dann müsste ich meine Freundin wohl zum Mond schießen." Schließlich war das nur fair, wenn ich nichts mit einem anderen hatte, sollte er auch nichts mit einer anderen haben. Warum eigentlich? Schließlich waren wir zwar verheiratet, aber mehr auch nicht. Oder? Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was ich für ihn empfand, jedoch auch nicht, was er für mich empfand. Zumindest meinerseits ein wenig Zuneigung. Als er weiterhin meinen Hals küsste, der hier und da einige dunkle Knutschflecken enthielt, lehnte ich mich leicht an ihn. "Hör lieber auf..." Ich grinste und hielt die Augen weiterhin geschlossen.
No You'll never be alone When darkness comes You know I'm never far Hear my whispers in the dark
Ach, ihre Freundin würde sie links liegen lassen und nicht mich? Bedeutete das etwa ich war ihr wichtiger als ihre Freundinnen? Vielleicht interpretierte da vielleicht einfach zu viel hinein, was sie einfach nur daher gesagt hatte. Wir waren verheiratet. Punkt. Keine weiteren Gedanken mehr dazu. Ich legte meine Arme fester um sie und küsste sie einfach weiter. "Geht das brave Mädchen sonst doch nicht zur Schule..." Ich grinste breit und ließ von ihr ab. Wollte ich dann doch nicht.
Vom 01.06. - 07.06.2014 abwesend. Auf Klassenfahrt!
Ich verdrehte nur die Augen. Ja, das liebe, nette und brave Mädchen würde natürlich nicht wegen sowas in die Schule gehen. Um ehrlich zu sein, würde ich ihm wahrscheinlich wirklich nachgeben, dafür war er zu gut. Aber egal. Er hörte ja netterweise auf. Sehr gütig von ihm. Ich strich mir hier und da nochmal durch die Haare, drehte mich dann zu Lewis um und sah aus funkelnden Augen zu ihm hoch. "Dann wird das liebe, nette, überaus brave Mädchen nun in die Schule gehen. Ciaaao..." Ich küsste ihn nochmal intensiv, während meine eine Hand unschuldig, aber ziemlich schnell für einen kurzen Moment zu seiner Boxershorts gelangte. Dort verweilte sie, bis ich mich wegdrehte und ihn hoffentlich ein kleines bisschen unbefriedigt zurückließ. Was er konnte, konnte ich auch. Mit diesen Worten schnappte ich mir meine Tasche und zog im Flur Schuhe an.
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Leicht grinsend betrachtete ich wie sie sich wieder richtete und lächelte sie sanft an. Schade, wirklich schade das sie zur Schule musste. Dabei könnte man mit dem angebrochenen Morgen so viel anfangen. Ein Abschiedskuss ließ sie sich dann doch nicht nehmen und ich schloss die Augen bis ich ihre Hand in meinem Schritt spürte... dieses kleine Luder. Sofort drückte ich meine Hüfte näher an sie und in freudiger Erwartung, auf das, was mit einer solchen Handgeste einherging, richtete sich mein kleiner Freund langsam auf. Und dann verschwanden Hand und Lippen wieder. Mit großen Augen sah ich sie an. Sie konnte doch nicht...? Scheinbar konnte sie doch, ich streckte meine Hand nach ihr aus, doch ich griff ins Leere. Schon etwas verdattert sah ich ihr nach. Die Haustür fiel ins Schloss und ich ließ mich seufzend aufs Bett sinken. Ein Lächeln umspielte meine Lippen... diese Kleine... Schnell war ich wieder eingeschlafen. Ständer hin oder her.
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Zufrieden vor mich hin pfeifend trat ich ins Freie, schulterte meine Tasche und machte mich auf den Weg. In den recht unheimlich wirkenden Gassen war es noch stockfinster - wirklich keine einladende Gegend für diese Uhrzeit. Abe ich war viel zu gut gelaunt, als dass ich mir nun darüber Gedanken machen könnte. Viel eher dachte ich an Lewis. Ich hatte seine Überraschung quasi spüren können, als ich einfach abgezischt war. Grinsend lief ich weiter, stieg wenig später in den Bus und irgendwann an der Schule wieder aus. Was würde eigentlich geschehen, wenn ich einen Mann kennenlernte? Jemand, der mich liebte und in den ich mich verlieben könnte. Ein nagendes Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit. Sollte ich ihm sagen, dass ich einen Freund hatte? Denn genau genommen waren Lewis und ich doch nicht zusammen. Was waren wir eigentlich? Das Grinsen auf meinem Gesicht erstarb. Verdammt, wo sollte das nur alles hinführen? Ich mochte Lewis... Wirklich sehr. Äh... Ja. Darüber dachte ich aber auch nicht weiter nach. Für mich war es eigentlich schon eher Normalität, dass aus uns nichts werden würde. Lewis war kein Typ für feste Beziehungen, das wusste sogar ich. Und es verletzte mich, andererseits sah ich das problemlos ein. Das Schrillen der Schulglocke riss mich aus meinen Gedanken und so verbrachte ich den Vormittag in der Schule, musste außerdem fast jedem erzählen, was das für ein Knutschfleck auf meinem Hals war. Was sollte ich da nur sagen? Eher schon versehentlich - oder nicht - war mir dann wirklich das Wort 'mein Freund' rausgerutscht.
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Lewis Nach wenigen Stunden wurde ich erneut durch einen Wecker aufgeschreckt. Diesmal durch meinen Eigenen. Seufzend stellte ich das Teil aus und erhob mich aus dem Bett. Am liebsten würde ich einfach weiterschlafen, aber ich hatte Annabelle versprochen sie abzuholen. Allerdings hatte ich auch gemeint ich würde ihr Freundinnen flach legen... Wie ernst Annabelle nahm was ich so alles sagte wusste ich nicht so wirklich, aber ich ging davon aus, dass sie erwartete das ich kommen würde. Also ging ich noch einmal unter die Dusche und zog mich an. Alltagskleidung, eigentlich wie immer. Heute verzichtete ich auf ein Hemd und streifte mir stattdessen ein graues Poloshirt über. Würde schon irgendwie passen. Mit dem Wagen fuhr ich zur Annabells Schule, kannte den Weg mittlerweile doch relativ gut. Jetzt müsste ich wohl wieder warten.
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Lewis musste wohl etwas länger warten, da mein Lehrer den Unterricht gnadenlos überzog und mich am Ende nochmal zu sich bestellte. Er lobte mich aufgrund meiner guten Noten, was ich höflich dankend annahm, innerlich aber die Stirn runzelte. Ich hielt nicht viel von dem Kerl. Jedenfalls eilte ich dann meinen Freundinnen hinterher, die Lewis bereits entdeckt hatten. "Meeensch, Anna! Kommt der jetzt immer?" Kate sah mich sichtlich beeindruckt und gleichzeitig grinsend an. "Bestimmt noch öfter", erwiderte ich schmunzelnd und lächelte Lewis zaghaft entgegen, bevor ich ihm einen kurzen Kuss gab, als wir bei ihm ankamen. Ich bekam nichts davon mit, dass auch Kate ihn schmeichelnd anlächelte und den Blick nicht von ihm wendete. Erst nach ein paar Sekunden drehte ich mich wieder zu ihr und hob eine Augenbraue. Warf die sich gerade an Lewis ran? Das verunsicherte mich irgendwie. Schließlich verabschiedeten sich meine drei Freundinnen aber und ich warf Kate einen skeptischen Blick hinterher, bevor ich mich wieder zu Lewis drehte.
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Ich sah hin und wieder auf meine Armbanduhr. Warum dauerte das so lange? Wie ich Lehrer hasste. Mit ihrem 'Ich beende den Unterricht'- Gelaber. Aber dann kam meine Süße endlich raus. Ich schmunzelte als ich eine von Annabelles Freundinnen fragen hörte ob ich nun immer kommen würde. Ja, war gut möglich. Hatte ja ohnehin nichts besseres zu tun. Als selbe Freundin mich anlächelte, lächelte ich ohne groß drüber nachzudenken einfach zurück. Einfach freundlich. Annabelles kurzen Kuss erwiederte ich sanft und hatte dann keine Augen für das andere Mädchen. Ich fragte mich ob sie den Aufsatz entdeckt hatte. Und ob sie ihn tatsächlich für ihren ausgegeben hatte oder doch ihre Skrupel gehabt hatte. Konnet ich mir sehr gut bei der kleinen vorstellen. Ihr Blick, den sie einem der Mädchen hinterherwarf irritierte mich etwas, aber ich kümmerte mich nicht weiter darum. War so ein Mädchending, da wollte ich mich nicht einmischen. Als die drei weg waren, zog ich Annabelle noch einmal zu mir, um sie etwas länger zu küssen. "Du schuldest mir was..." raunte ich leise an ihre Lippen, auf den heutigen Morgen andeutend.
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Ich erwiderte den Kuss zärtlich und legte die Hände in seinen Nacken. Soso, schuldete ich ihm also was. Und was nun? Er müsste sich wohl noch für einen Moment gedulden. Ich grinste leicht und warf meine Schultasche auf den Rücksitz. "Wofür? Für den Aufsatz, oder heute morgen? Übrigens, meinem Lehrer hat der Aufsatz ziemlich gefallen, hat mich gelobt und so... Mir ist allerdings nicht so ganz wohl dabei, immerhin habe ich ihn gar nicht geschrieben.." Ich fuhr mir kurz etwas verunsichert durchs Haar und öffnete dann die Beifahrertür, um gleich einzusteigen. An Kate verschwendete ich momentan keinen Gedanken mehr, auch wenn ich innerlich glaubte, dass sie deutlich für Lewis schwärmte. Und ich war mir nicht so ganz sicher, was passieren würde, wenn man die beiden für eine Weile alleine ließ... Würde mich schon verärgern, wenn er mit ihr schlafen würde.
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Ich stieg in den Wagen ein und sah zu Annabelle herüber. "Das Lob nehme ich gerne an..." ich grinste leicht und ließ meinen Blick noch einmal durch die Windschutzscheibe über den Schulhof gleiten. War ich froh nicht mehr zur Schule gehen zu müssen. Doch dann blieb mein Blick an etwas hängen, an jemandem. Heißes Teil, aber keinesfalls eine Schülerin. Da tippte ich doch eher auf eine Mutter oder eine Lehrerin. Hätte ich solche Lehrerinnen gehabt wäre ich sicherlich sehr viel lieber zur Schule gegangen. Ich hörte Annabelle nicht mehr so richtig zu und sah etwas ertappt zu ihr herüber, als die Frau verschwunden war. Vielleicht hatte sie es auch gar nicht bemerkt. "Was hast du gefragt?" ich startete den Motor und fädelte mich in den Straßenverkehr ein. Ich hoffte das sie mich nicht drauf ansprechen würde, war ja nichts dabei, ich hatte nur einer Frau hinterhergeschaut. Machte sie doch sicherlich auch... also bei Kerlen...
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Ich schnallte mich an und sah entspannt hinaus durch die Windschutzscheibe, bis mir die Stille im Auto auffiel. Verwirrt folgte ich Lewis' Blick und entdeckte meine Informatik-Lehrerin. Ahja. Was genau sollte das denn jetzt werden? Naja, immerhin war sie älter als ich, nicht noch so ein 'Kind'. Würde er sich an sie ranwerfen, schwor ich hiermit, dass ich meinen Sportlehrer anflirten würde, der sah sogar nicht schlecht aus! Guter Plan, haha. Hrmpf. Lewis' Stimme riss mich aus meinen Gedanken. "Hab nichts gefragt", entgegnete ich und wieder herrschte Schweigen. Angespanntes Schweigen. Am Ende würde das noch in Streit hinauslaufen. Oh, ich war sehr gut im Streiten! Dennoch hatte das wohl auch keinen Sinn... Manno.
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Ich atmete auf, dann war ja alles in Ordnung. Ich öffnete das Fenster und konzentrierte mich auf den Verkehr. "Hast du Hunger?" fragte ich nach einer Weile. Ich hatte gerade erst gefrühstück, vor einer Stunde oder so. Annabelles letzte Mahlzeit war da doch schon einige Stunden her, dachte ich zumindestens. Meine Gedanken schweiften wieder ab. Ob Annabelle etwas dagegen hatte, wenn ich mit einer anderen schlief. Wir waren zwar verheiratet, aber eigentlich waren wir ja nur auf dem Papier zusammen. Oder mal anders gedacht? Hätte ich etwas dagegen, wenn Annabelle mit einem anderen rummachte? Zerknirscht sah ich einen kurzen Moment zu ihr herüber. Und wie. Ich würde durchdrehen und den Bastard windelweich prügeln, würde er es wagen sich an meine Frau ranzumachen. Warum war das eigentlich so? War ich wirklich so besitzergreifend? Oder war da mehr dahinter? Darüber wollte ich nun wirklich nicht nachdenken.
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Ich aß in letzter Zeit allgemein nicht wirklich viel, aber ich hatte auch kaum Hunger. War ja des öfteren mit etwas anderem beschäftigt. Hust. Zögerlich zuckte ich also die Schultern. "Werde Zuhause nen Joghurt essen, passt schon." Ich unterdrückte ein müdes Gähnen und beobachtete, wie die Welt draußen an uns vorbeiflog. Schon bald waren wir Zuhause angekommen. Ich stieg aus, schnappte mir meine Schultasche und schlenderte zur Haustür, wo ich kurz auf Lewis wartete. Heute hatte ich ausnahmsweise mal keine Hausaufgaben auf. Vielleicht konnten wir ja mal etwas unternehmen. Ins Schwimmbad oder so. Aber ich war mir nicht ganz sicher, ob er das auch wollen würde.
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Lewis Ich nickte nur knapp. Meinetwegen. Dann müssten wir ja nicht noch irgendwo vorbeifahren. Kurz sah ich ihr nach und stieg dann ebenfalls aus. Wortlos öffnete ich die Haustür und ging hinein. Was nun? Vielleicht sollte ich doch wieder anfangen zu arbeiten. Dann wäre ich eigentlich die meiste Zeit im Büro. Wäre vielleicht gar nicht einmal so schlecht. Im Flur schlüpfte ich aus meinen Schuhen und drehte mich langsam zu Annabelle herum. "Hast du eigentlich'n Schlüssel?" Fiel mir nur gerade im Nachhinein auf, das sie gewartet hatte bis ich die Haustür aufschloss. Annabelle und ich redeten wirklich wenig mit einander. Den einzigstens Kontakt den wir eigentlich hatten war beim Sex. Vielleicht sollten wir wirklich mal miteinander reden. So richtig halt. Ich ging in die Küche herüber und winkte Annabelle hinter mir her. Leise seufzend lehnte ich mich gegen die Arbeitsfläche und wartete. Als Annabelle die Küche betrat deutete ich auf einen Stuhl und wartete bis sie sich setzen würde.
Ich streifte meine Schuhe und Jacke ab, dann steckte ich mir das Haar zu einem unordentlichen Dutt hoch und sah irritiert zu Lewis. "Ja, hab auch nen Schlüssel..." Warum hatte ich dann gewartet, bis er aufgeschlossen hatte? Hm.. Seltsam. Erst mal wartete ich ein paar Sekunden, als er mich aufforderte, ihm zu folgen, dann jedoch fügte ich mich und setzte mich vorsichtig auf den Stuhl. Erwartungsvoll blickte ich Lewis an, fast schon ein wenig kleinlaut, da ich dachte, er wolle mir nun irgendwas vorwerfen. Ich konnte mir einfach nicht ausmalen, was er vorhatte. Schließlich redeten wir so gut wie nie miteinander, ich kannte es wohl ehrlich gesagt nicht anders.
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"Also..." setzte ich an, schwieg dann aber erstmal. Nachdenklich sah ich sie an. "Wir sind verheiratet..." Klasse Sherlock, das wusste sie sicherlich auch schon vorher. "Wir... wir sollten vielleicht irgendwelche... wir sollten einiges klären..." okay, das war es schon ziemlich. Jetzt wurde es erst richtig kompliziert. "Wir sind verheiratet" da war es schon wieder. "... aber wir sind nicht tatsächlich verheiratet..." Jap, ich war wirklich ein Genie. Reden sollte ich wohl doch lieber anderen überlassen. "ich liebe dich nicht, du liebst mich nicht... " Verdammt, langsam kam ich echt ins Schwitzen. "Wie siehts damit aus, wenn... wenn wir, naja... ich..." ich schluckte und senkte den Blick. "Bisher habe ich es in Beziehungen mit Treue nicht so ernst genommen..." also fragte ich sie nun ganz direkt heraus, sah sie aber noch immer nicht an. "Würde es dich stören, wenn ich mit anderen Frauen schlafe?" There is it... Scheiße, ich war doch ein Arschloch. Aber wenigstens hatte ich gefragt.
Und dann kam der Knaller. Für einen Moment starrte ich ihn sprachlos an. Er hatte es in Beziehungen mit Treue nicht so ernst genommen?! Und wieder einmal bewies er mir, was für ein Arschloch sich doch eigentlich hinter der netten Maske verbarg. Es war seltsam, mit ihm verheiratet zu sein... Ich schluckte und beherrschte mich. Außerdem störte es mich ein wenig, wie er es sagte. Von wegen so, ich würde ihn nicht lieben, er nicht mich, blabla. Mochte ich ihn? Ja. War da womöglich mehr? Keine Ahnung... Ich redete mir ein, dass es nicht so war. "Tu, was du nicht lassen kannst." Vielleicht sollte ich wirklich mal meinen Sportlehrer ein bisschen besser kennenlernen. Ich konnte mir jedenfalls nicht vorstellen, dass dieser besitzergreifende Kerl nichts dagegen haben würde, wenn ICH mit jemand anderem schlief.
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Also so richtig erfreut sah sie nicht so aus. Wunderte mich nicht. Und das war jetzt wirklich etwas sehr patzig. Seufzend sah ich sie an und hob abwehrend die Hände. "Das war nur eine normale Frage... " versuchte ich mich zu rechtfertigen und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich schwieg einfach. Scheiße. Vielleicht hätte ich mich doch irgendwie anders ausdrucken sollen. Ich hockte mich vor sie und legte meine Hände sanft auf ihren Oberschenkeln ab. "Hey..." meinte ich leiser und in einem beinahe überfreundlichen Tonfall. "Tut mir leid, ich hätte damit auch etwas umsichtiger umgehen können..." sanft strich ich mit einer Hand durch ihr Haar und lächelte sie an. "Wir sollten wirklich einige Regeln aufstellen..." murmelte ich eher missmutig und sah sie an.
Ich drehte den Kopf weg, um ihn nicht ansehen zu müssen. Ein Blick in seine Augen und schon konnte ich ihm gar nicht mehr böse sein. Naja, ich war ihm ja nicht direkt böse, ich war eher etwas gekrängt und vielleicht auch eingeschnappt. Wie dem auch sei... Ich fuhr mir durchs Haar und wollte erst protestieren, als er mir wieder so nahe war, blickte aber nur forschend in seine Richtung. "Willst du denn mit einer anderen schlafen?" Das war eine vollkommen ernstgemeine Frage und ich wollte eine vollkommen ernstgemeinte Antwort darauf. Ich trommelte mit den Fingern leicht auf dem Tisch schräg hinter mir herum. Es würde definitiv wehtun, zu hören, dass er mit einer anderen ins Bett wollte. Das würde ich definitiv so auffassen, als wäre ich nicht mehr gut genug für ihn.
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Ich biss mir auf die Unterlippe. Wollte ich? Bisher eigentlich nicht. Nicht so richtig. Manchmal, wenn ich eine scharfe Frau sah, ja vielleicht in Gedanken, aber das war etwas völlig anderes als würde ich tatsächlich auf eine zugehen und sie anbaggern. Ich legte meine Hand auf ihre, da mich das Geräusch einfach kirre machte, da konnte ich nicht nachdenken. "Also bisher nicht..." meinte ich ehrlich. Nach meiner Definition nicht. Bisher wurde ich immer zu Hause gut gefordert und eigentlich reichte es mir auch. Nur war ich mir ziemlich sicher das es auf Dauer einfach langweilig werden würde, Tag für Tag mit der gleichen ins Bett zu steigen. Und selbst wenn ich mit einer anderen schlafen würde, würde ja nicht bedeuten das ich dann nicht mehr mit Annabelle schlafen würde. Mir gings hauptsächlich um die Abwechslung. Für mich war es immer wieder aufregend den Körper einer Frau kennenzulernen und zu erkunden.