Riccarda Ann Ich hatte mich gerade so weit, dass ich auf die Lichtung hinaustrat, die so verlockend unschuldig und beruhigend auf mich wirkte. Genau in dem Moment, als ich meinen Fuß auf das saftige, von der Sonne hell beleuchtete Gras setzten wollte, hallte ein durchdringliches Heulen durch den Wald und man brauchte echt kein Experte zu sein, um zu erkennen, dass ein Wolf gerade etwas erlegt haben müsste. Erschrocken zuckte ich zusammen, da es trotz dem Wissen, dass es ziemlich sicher Isaac sein musste, unerwartet auf mich getroffen war und in der jetzigen Situation würde man mich so oder so als leicht zu schrecken einstufen. Konnte schließlich alles Mögliche sein, das da hinter mir siegreich seine Beute gefunden hatte. Aber was sollte es mich schon kümmern? Er konnte sich den Bauch vollschlagen und im Grunde wollte ich überhaupt nicht mitansehen, wie er so ein armes Tier vernichtete - hatte ich schon mal erwähnt, dass ein Engel keinem Tier was zu leide tun konnte, halt mit der feinen Ausnahme der übernatürlichen Erscheinung eines Werwolfes natürlich. Ich wollte da doch verdammt noch einmal in die Sonne und den freien Himmel über mir sehen, auch wenn es mir bestimmt nicht viel über den Weg verraten würde. Pfadfinderin war ich nie und wollte ich auch niemals sein, also kannte ich mit den Mossrichtungen und was es da doch alles geben sollte rein gar nicht aus und bekam meine Unwissenheit in der Natur super zu spüren. Hilflosigkeit wäre wohl untertrieben, aber wie aus dem Nichts schaltete sich ein befremdliches Gefühl ein, fast eine Art Bauchgefühl, das mir riet, dass ich dem Heulen nachtappen sollte. Allein aus Prinzip heraus verließ ich mich nur ungern, auf so einen unterschwelligen Befehl, denn woher sollte die Eingebung auf einmal gekommen sein? Sehr problematisch, ob ich mir so eine Jagd wirklich anschauen wollte und ich konnte mir keineswegs sicher sein, dass es Isaac war, der da mit dem Heulen die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte. Dennoch, trotz all meiner Einwände, schien ich mich gerade selber dazu überredet zu haben, dem stillen Ruf in meinem Bauch oder Kopf - so sicher war ich mir da nicht - zu folgen und tappte durch den Wald, so als würde ich ganz genau wissen, wo ich hin wollte. Dem Heulen nach. Hin und wieder zweifelte ich stark an meiner Richtung, aber irgendwann kam ich dann so weit, dass ich mir einbildete den Werwolf leicht riechen zu können, was bei einem zu groß geratenen Hund keine sonderlich schwierige Herausfoderung sein sollte. Und ich sollte Recht behalten: da stand er, der große schwarze Wolf und mein Blick wanderte sofort zu dem hektisch atmenden Reh unter ihm. Falls ich nicht von Natur aus bereits ziemlich blass war, verlor ich sofort jegliche Farbe ihm Gesicht und mein Magen drehte sich um - verdammte Gene, denn es tat weh, wenn ich ein Lebewesen leiden sehen musste. "Hör auf!" piepste ich erschrocken auf und hatte aber nur mehr Augen für das arme Geschöpf, um das sich bereits eine rote Blutlache gebildet hatte.
Isaac Ich bat mich selbst ein wenig zu Ruhe und Geduld, wartete darauf, ob Riccarda denn für meine Fähigkeiten empfänglich war. Sicher sein konnte ich mir da schließlich nicht und es war mir auch nicht leicht gefallen, sie überhaupt erst einmal ausfindig zu machen. So war es nicht unbedingt unwahrscheinlich, dass meine 'Rufe' einfach an ihr vorbei gehen würden, aber offensichtlich taten sie das nicht - es dauerte zwar ein wenig, aber schließlich kam der Engel auf mich zu gelaufen und sie reagierte viel weniger auf mich, als auf das langsam und recht qualvoll verblutende Reh, das nach wie vor unter meinen Pfoten begraben war... ich hätte sie wohl doch besser einfach weiter durch den Mischwald irren lassen sollen, dann hätte ich in Ruhe essen können. Aber ein Stück weit war auch einfach Neugier vorhanden gewesen und früher oder später musste ich auch testen, wie es mit meinen Fähigkeiten stand. Zwar nutzte ich sie nur selten und es kostete mich dementsprechend auch ein wenig mehr Anstrengung, als wenn ich es regelmäßig üben würde, aber war deutlich zu verkraften. Jedenfalls schien es bei ihr zu funktionieren und das war doch recht gut zu wissen... so könnte ich mir das zukünftig ab und an zu Nutzen machen, ohne dass sie auch nur ansatzweise etwas davon mitbekam. Und wenn sie es dann irgendwann mal rausfinden sollte, dass ich sie von Zeit zu Zeit manipulierte... naja, dann war sie wahrscheinlich wütend und ein wenig aufmerksamer, was diese Sache anging, aber sich dagegen wehren konnte sie auch nur bedingt, beziehungsweise wenig bis gar nicht. Da ich in meiner wölfischen Gestalt nicht reden konnte, schüttelte ich lediglich ein wenig den Kopf und sah dann auf das Reh hinunter, dessen Herzschlag ich deutlich unter meinen Pfoten spüren konnte. Es wurde nicht langsamer, aber das Herz schlug inzwischen ein wenig angestrengter, einfach weil immer weniger Blut vorhanden war. Aber gut, man konnte unter meiner Hand - oder eben Pfote, wie auch immer - auch deutlich qualvoller sterben, das Reh hatte eigentlich ein verhältnismäßig gutes Los gezogen und sollte sich glücklich schätzen, haha. Ich nahm die Pfoten dann zwar doch von dem schwachen Körper, aber nur, um den Kopf nach unten zu neigen. Gleich würde ich das zähe, aber schön saftige Fleisch wieder zwischen den Zähnen spüren können und der herrliche Blutgeschmack war auch nicht weit - die Luft in unmittelbarer Nähe war mit dessen Geruch auch schon erfüllt, hatte eine beinahe hypnotisierende Wirkung.
Ich bin ein Traumtänzer, ich tanz' mein Leben mit dem Traum. Ich träum' von Glück, schau nie zurück. -- Traumtänzer - Schandmaul --
Riccarda Ann Wenn der Wolf da jetzt wirklich in einen Blutrausch fallen würde, dann konnte ich mir echt nicht vorstellen, wieso ich um alles in der Welt hier war. Immerhin hatte sich das Heulen doch wie ein Ruf angehört und dem war ich warum auch immer brav gefolgt, aber jetzt bereute ich es schon wieder, denn dem Blutbad musste ich ganz bestimmt nicht beiwohnen "Lass das Reh in Ruhe" forderte ich gleich noch einmal fester und ging einen Schritt auf das arme Tier mit den anscheinend unendlich starken Schmerzen zu. Selber Schuld, wenn er so laut seinen Triumph hinausheulen musste, denn jetzt war der Moralapostel zur Stelle und er musste sich einfach ein anderes Mittagessen suchen. Dieses Wild würde nämlich ganz bestimmt nicht zwischen seinen scharfen Beißerchen landen und in seinem Magen dann vergammeln. 100%ig nicht, nur über meine Leiche - das sollte ich jedoch nicht so laut sagen, denn sonst nahm mich Isaac möglicherweise mal ausnahmsweise beim Wort und das konnte ich in der Situation überhaupt nicht gebrauchen. Tief ein und ausatmend näherte ich mich dem armen Tierchen und sah dabei zu, wie das Maul des Werwolfes immer näher zu dem zitternden Körper kam und automatisch fühlte ich mich mit dem armen Wesen verbunden, denn ich selber hatte am eigenen Leib erfahren dürfen, wie es so war, wenn man von einem Werwolf beinahe zerfleischt wurde. Die Narbe war zwar beinahe nicht zu sehen, aber in meinem Kopf würde die Erinnerung für mein ganzes Leben gespeichert bleiben und so leicht konnte ich seinen Angriff in meinem eigenen Zuhause bestimmt nicht vergessen. Irgendwie ging alles um ein Stück schneller, als ich es selbst erwartet hatte, denn ich stand dann auch beinahe neben dem gesenkten Kopf des Raubtieres - der Schädel war in etwa so groß wie mein ganzer Oberkörper, was doch ganz schön einschüchternd war - und dachte nicht länger über die Folgen meines zukünftigen Handelns nach. In meinem Kopf waren wirklich nur die Bilder, wie ich mich vor seinem beinahe tödlich endenden Biss befreite und das blutende Reh. Meine Finger gruben sich automatisch in das dichte Fell und wie von selbst schickte ich nur sehr wenig der brennenden Kraft in den gewaltigen Körper. Ein Jaulen vielleicht und der Schockmoment, mehr würde ich schon nicht brauchen, um mich zwischen das Beutetier und das Raubtier zu schieben. Kaum war eine Sekunde vergangen, roch es nach angesengtem Fell und ich riss die Hände wieder weg, damit ich ihm keinen ernsthaften Schaden anrichten würde. Naja, ein bisschen konnte es ruhig brennen!
Isaac Nein, verdammte Scheiße nochmal. Sie wollte aber wohl auch einfach nicht verstehen, dass das ein ganz natürlich Ablauf war - vielleicht mit ein paar sadistischen, menschlichen Einflüssen aber hey, wo hatten die Menschen heute schon nicht ihre finger im Spiel. Ich war nunmal nicht durch und durch Tier, sondern zur Hälfte auch immer noch Mensch, das würde sich nicht ändern. Wenn ich mir also die Jagd durch ein paar sadistische Spielchen verschönern konnte, dann tat ich das auch, ohne irgendwen um Erlaubnis zu fragen. Riccarda war nun wirklich auch die letzte, die mir irgendwas zu befehlen hatte. Ehefrau hin oder her, sie hatte mir rein gar nichts zu sagen und daran würde sich so schnell wohl auch nichts ändern. Also reagierte ich auf ihre Worte auch kein Stück, sondern hatte viel mehr einen verlangenden, funkelnden Blick auf das Reh gerichtet, setzte dann auch an, zuzubeißen... Wo die Sache dann aber auch jäh ihr Ende nahm - ich spürte einen inzwischen altbekannten Schmerz durch meinen gesamten Körper zucken, woraufhin ich doch wieder reflexartig so ein klein wenig aufjaulte und mich ein Stück weit zurück zog - ebenfalls nur aus Reflex und logischerweise nicht aus Angst. Die hatte ich vor dem Engelchen nämlich ganz bestimmt nicht, niemals. Aber da war nicht nur der Schmerz, sondern auch noch mein sonst so seidiges, glänzendes Fell, dass sie mir mit ihren Fingern ruinierte. Miese, kleine... Argh! Reichte ja nicht, dass ich nach wie vor die blöde Kratzspur am Rücken hatte, nein, man musste mir auch noch das Fell ruinieren. Selbst wenn es nur ein kleiner Teil meiner Körperfläche war, so kratzte das ja schon wieder an meinem Ego und meiner Eitelkeit. ich hatte aber nicht vor, jetzt wieder auf den Engel loszugehen... hatte ich nichts von, absolut nicht. Dann war ich nur wieder in dem Teufelskreis, wo sie mir noch mehr von meinem guten Aussehen zerstörte und mir außerdem Schmerzen zufügte, gegen die ich nicht resistent war. Um aber wenigstens etwas sagen zu können, verwandelte ich mich kurzerhand in meine menschliche Gestalt zurück. "Hast du sie noch alle?!" knurrte ich ihr entgegen und besah mir die gerötete Haut, die durch ihr 'Spielchen' für den Moment ein klein wenig in Mitleidenschaft gezogen worden war.
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Riccarda Ann Die Beschützerinstinkte dem wehrlosen Reh gegenüber brachten mich augenblicklich dazu, dass ich mich schützend davorstellte und die Arme streng vor der Brust verschränkte. Selbst wenn ich mich zu meiner vollen Körpergröße aufbauen würde, würde ich niemals an den Werwolf heranreichen, weshalb ich dieses lächerliche Gehabe erst recht nicht anfing. Mit stolz gehobenen Kopf und strenger Miene funkelte ich den gerade eben verwandelten Kerl an und zuckte nicht mal mit der Wimper, als er mich anfauchte, ganz so als würde er nicht ein halber Werwolf, sondern ein halbes Kätzchen sein, dem ich auf den Schwanz gestiegen war. Hoppla, tat mir ja beinahe schon leid! Haha, eher ganz im Gegenteil, denn er hatte es auch verdient, dass ihm mal jemand zeigte, dass nicht jeder weibliche Erdbewohner bereit war nach seiner Pfeife zu tanzen und daher weigerte ich mich auch strikt dagegen das aufkommende Gefühl für eine benötigte Entschudligung an Isaac aufkommen zu lassen. Er hatte es sich schließlich nicht anders verdient, sonder konnte sich seine Wunden gerne lecken gehen, denn im Notfall würde ich es jederzeit wieder machen. Durch das Training war ich bei weitem ausdauernder als man im ersten Augenblick erwarten würde und meine Kraftreserven hatten sich auch nach seinem letzten Angriff dank meinem verbissenen Training leicht gesteigert, der Fortschritt ließ mich selbst jetzt noch leicht stolz werden und der Hochmut flackerte erneut in meinen hellen Augen auf. "Kann ich dich genauso gut fragen. Warum heulst du durch die Gegend, sodass ich mich dazu gezwungen fühle dir zuzuschauen, wie du gerade versucht ein unschuldiges Reh umzulegen?" Wütend war ich echt nicht, dazu stand mir der Schock doch noch etwas zu tief in den Knochen, aber entsetzt blieb ich auch weiterhin. Mir war klar, dass er nicht in den Supermarkt lief und sich dort sein Fressen raussuchte, sondern wirklich jagen ging, aber warum musste er mich dabei haben? "Wenn du nicht willst, dass ich dir dein Futter unter der Nase wegziehe, dann... dann keine Ahnung... du hast doch sicher mit deiner ach so tollen Nase bemerkt, dass ich in der Nähe bin, dann heul das nächste Mal halt nicht so, dass ich mich verpflichtet fühle, vorbei zu kommen" War nur eine normale Reaktion von mir, dass ich ihm sofort die ganze Schuld zuschieben wollte und mich selber überhaupt nicht angesprochen fühlte, dass ich womöglich auch etwas falsch gemacht haben könnte. Wie sollte ich denn auch? Immerhin hatte ich ein Lebewesen vor den Fängen eines arroganten Werwolfes gerettet. Da kam mir der Gedanke an das verwundete Reh wieder und ich drehte mich besorgt um. Isaac ließ ich links liegen, der konnte sich in aller Ruhe um die gerötete Stelle kümmern, aber bei seinen Heilkräften würde die am Abend schon nur mehr sehr leicht oder ganz verschwunden sein. Bei dem Waldbewohner sah es echt übel aus und ohne lange nachzudenken, zog ich mir das Shirt über den Kopf und wickelte es fest um das Bein von dem Tier, dass sich im ersten Moment noch schwach zu wehren begann, aber dann doch jede Verteidigung aufzugeben schien.
Isaac Warum ich durch die Gegend heulte? Erstens, weil das nunmal zum Teil ein wölfisches Gehabe war und zum anderen natürlich, weil ich mein Ego gerne selbst in die Höhe pushte und gerne jeder wissen durfte, dass ich ein alles andere als schlechter Jäger war. Ganz im Gegenteil, mir entkam wie gesagt so gut wie nichts und darauf durfte man doch wohl auch ein Stück weit stolz sein. Wobei ich mit einem solchen Körper - und Geist - allen anderen Jägern gegenüber natürlich ohnehin einen großen Vorteil hatte, but whatever... unwichtig, es zählte gerade nur, dass Riccarda mir ganz offensichtlich die beute streitig machen wollte, nur um sie zu retten... Gott, ich wusste schon, warum ich das Engelspack nicht leiden konnte, alle so mitfühlend. Konnte sie nicht einfach wegschauen und mich fressen lassen? Konnte doch nicht so schwer sein. "ich weiß nicht, ob du das schon mit gekriegt hast, aber Wölfe fressen nunmal ROHES Fleisch." grummelte ich ihr entgegen und kniff die Augen leicht zusammen, sah sie drohend an. Aber das hatte sie ja noch nie wirklich gekratzt, allein mit meinen Blicken ließ sie sich nicht einschüchtern. War dennoch einfach so eine Angewohnheit, mit Blicken andere unterwerfen zu wollen. Zu meinem Entsetzen war hier ja doch gerade eher sie diejenige, die dominierte, mir einfach das Essen wegnahm und es - in welcher Hinsicht auch immer - für sich beanspruchte. "Sicher, klar hab ich dich gerochen. Aber woher soll ich denn wissen, dass du neuerdings freiwillig zu mir kommst?" Ja, einfach mal ein bisschen den Spieß umdrehen, sie hatte ja schließlich keine Ahnung davon, dass ich sie sogar gerufen hatte. Konnte sie gar nicht wissen und das war auch gut so, sie brauchte über meine Fähigkeit nicht informiert sein. War besser, wenn ich es noch ein wenig vor ihr verheimlichte. Inzwischen war der Engel doch tatsächlich dabei, zu versuchen, die Blutung des Reh's zu stoppen. Ich schnaubte verächtlich und sah zu dem unregelmäßig atmendem Tier und dem Engel runter. "Und jetzt? Willst du's tragen oder was? Die Hütte is ein ganzes Stück von hier entfernt." sagte ich noch und verschränkte die Arme vor der Brust. Gott, wie gerne ich ihr jetzt gerade wieder den Kopf abreißen würde... ich würde ihr - sobald ich sie mal essen sah - auch einfach das Essen vor der Nase wegziehen, konnte sie Gift drauf nehmen!
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ach ich lach grade so x'DD herrlichst und ich geh jz dann mal schlafen ♥ Nachti ______
Riccarda Ann Er konnte da noch so viel auf mir herumsticheln wie er wollte, ich würde ihm sicherlich nicht das arme Tier hier aushändigen und dabei noch dazu zusehen, wie er sich genussvoll den Bauch vollschlug. Konnte er gerne alleine machen, aber ganz bestimmt nicht, wenn ich auch noch dabei bin und ein Wörtchen mitzureden hatte, was ihm aber hoffentlich noch dazu gewaltig gegen den Strich ging und somit genug ärgern dürfte, dass der Tag damit abgedeckt wäre. Als er mir versuchte zu erklären, was ein wold doch so zu fressen brauchte, wandte ich meinen Blick nur kurz über die Schulter und sah ihn nichtssagend an "Ich bin blond, aber nicht bescheuert" damit drehte ich mich wieder weg und versuchte, dass das Tier einfach einmal ruhig liegen blieb. Bam, wozu war man denn Engel?! Ich konnte vor Schadenfreude auflachen, als sich das scheue Tierchen wirklich unter meinen Händen zu beruhigen schien und nicht mehr so hektisch ausschlug, was mir doch ein kurzes Erfolgserlebnis bescherte, aber dieses hielt nicht sonderlich lange an, da es weiterhin stark bluetete und mein helles Shirt bereits nach der kurzen Zeit von dem strahlend roten Blut vollgezogen war. Toll, aber ich hatte mir nichts anderes zu erwarten gebraucht. Im Grunde war ich voll im Konzept drinnen und wurde dann aber selber stutzig, was sich durch ein Stoppen meines Tuns bemerkbar machte "Ich weiß nicht... dachte einfach, dass es wichtig wäre und hatte nichts Besseres zu tun, da kann ich ja genauso gut vorbeikommen und dir das Fressen verderben" dieses Mal machte ich mir nicht einmal die Mühe ihn anzuschauen, sondern redete eher zu dem Reh, als zu Isaac irgendwo hinter mir. Die wirkliche Aufgabe bestand nämlich nicht darin, den Wolf von dem Tier wegzubringen, denn das war wirklich eine Leichtigkeit gewesen, was der stolze Werwolf hoffentlich selber auch nur zu gut wusste, aber darauf wollte ich mich jetzt noch nicht ausruhen, denn das verletzte Tierchen musste versorgt werden und dazu würde ich es zu der Hütte bringen - hatte noch keinen direkten Plan, aber irgendwie würde es schon gehen, denn schwach war ich auch nicht. Ich Engelchen kam zwar niemals an die Kraft von Isaac ran, aber selbst ich war trotz meiner zierlichen Statur bei weitem kräftiger als ein normal durchschnittlicher Erwachsener, sodass ich es einfach mal versuchte das Reh aufzuheben, da es zum Glück relativ ruhig blieb. Schwer war das Vieh ja schon, manno, aber egal "Jupe, genau das mach ich und du such dir gefälligst was anderes zum Fressen oder mach mal ne Woche vegetarisch" meine Stimme wurde immer mehr zu einem Murren, sodass die letzten paar Worte beinahe untergingen.
Isaac War sie sich da sicher? Ich hatte sie schon das eine oder andere Mal für ziemlich bescheuert erklärt, gedanklich jedenfalls. Zwar mochte ich da einer der wenigen sein, aber das spielte ja nun keine Rolle. Sie war bescheuert, durchaus. Ob sie das nun akzeptierte oder nicht, es war so. Sollte sie doch das verdammte Reh retten, wenn sie der Meinung war, dass sie das jetzt brauchte, um... keine Ahnung, ihr Gewissen zu beruhigen? Sich besser zu fühlen? Zu denken, sie hatte irgendwas Gutes getan? Bitte, von mir aus, aber sie sollte sich dennoch vollauf darüber bewusst sein, dass ich es mit dem nächsten Reh nicht anders machen würde. Auch in Zukunft nicht, sie musste sich also wohl oder übel einfach an den Gedanken gewöhnen, dass ihr Ehemann ein sadistischer Mörder war. Ob sie sich darüber bewusst war, dass ich auch Menschen auf dem Gewissen hatte? Unschuldige, wehrlose Menschen? Hach ja, eigentlich könnte ich mir da auch mal wieder einen Happen genehmigen, wenn wir in der Stadt zurück waren. Menschliches Fleisch war wirklich nochmal eine ganz andere Sache... schmeckte erstens komplett anders und außerdem hatte ich immer das Gefühl, dass es mich auch stärkte, mir mehr Kraft und Energie gab, als es tierisches Fleisch jeglicher Arten tun konnte. Es war einfach göttlich, aber es war mir als Werwolf natürlich nicht vergönnt, wahllos Leute abzuschlachten. Würde sonst schließlich irgendwann zu viel Aufsehen erregen, aber so einmal pro Monat ging schon. "Gut, dann nimm das Vieh mit und viel Spaß beim Krankenschwester spielen. Dann leidet eben ein anderes, soll mir recht sein." gab ich noch sichtlich verärgert von mir, ehe ich mich schon allein aus Trotz wieder zurück in einen Wolf verwandelte - Diskussion beendet, so einfach. Sollte sie sich doch abmühen und das Tier bis zur Hütte schleppen, dann jagte ich mir jetz eben verdammt nochmal ein anderes, auch wenn die Motivation dafür eigentlich so gar nicht vorhanden war. Der Magen knurrte leider immernoch und auf vegetarisch umsteigen kam nicht mal für einen einzigen Tag in Frage. Im Grunde genommen hatte Riccarda mit ihrer Aktion hier gerade ja nur noch mehr Schaden und Schmerz verursacht, als vorher vorhanden gewesen war. Ich hätte mich mit diesem einen leidenden Tier zufrieden gegeben, musste jetzt ja aber stattdessen noch ein zweites umlegen und das würde bei meinem jetzigen 'Wutlevel' sicherlich nicht milder behandelt werden als das hier gerade eben. So warf ich noch einen letzten Blick auf das blutverschmierte Tier und dessen Retterin in der Not, bevor ich mich wieder in Bewegung setzte. Zielstrebig in die Richtung, in die das restliche Wild vorhin verschwunden war.
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Riccarda Ann Am liebsten würde ich ja einfach mit erhobenen Haupt davonstolzieren, aber seine verärgerten Worte zwangen mich doch irgendwie zu einer Antwort, weshalb ich mit dem Rücken zu ihm stehen blieb und mich gar nicht erst umdrehen musste, um seinen Gesichtsausdruck herauszufinden. Immerhin war die Tonlage eindeutig genug und ich regsitrierte danach ebenfalls, dass er sich in die vierbeinige Version von ihm verwnadelt hatte, was mir nur recht sein konnte, denn damit war es ihm gleichzeitig auch nicht mehr möglich, mir eine dumme beziehungsweise mehr als überflüssige Bemerkung mitzuteilen. "Mir ist egal, welches Tier du heute noch fressen wirst, solange es nicht in meiner Gegenwart ist" Im Grunde war das meine einzige Bedingung und dann konnte ich mich auch damit abfinden, dass er sich an eigentlich unschuldigen Tieren vergriff. Akzeptieren würde ich es nie im Leben können, denn alles in mir schrie danach, dass ich den hungrigen Werwolf aufhalten sollte und der Beschützerinstinkt breitete sich so weit aus, dass ich am liebsten alle Waldbewohner mit zu mir genommen hätte und sie dort beschützt hätte. Aber ging nicht, denn das Reh alleine benötigte meine ganze Hilfe und vielleicht war es auch eine leicht provokante Aktion, denn das Beutetier würde daher immer in meiner und damit auch gleichzeitig in seiner unmittelbaren Nähe sein und sollte er es auch nur wagen, sich an meinem neuen Haustierchen zu vergreifen, würde er sein blaues Wunder erleben. Es konnte nicht so schwer für ihn sein, dass Isaac ausschließlich in meiner Abwesenheit jagen ging und ich könnte es dafür auch einrichten, ihm nicht seine Nahrung unter den Zähnchen wegzuzerren. Kopf schüttelnd gab ich es dann ja doch auf, denn eine Antwort bekam ich definitiv nicht, schon alleine, da ich seine schwächer werdende Präsenz spürte, nicht direkt eine Nachteil, aber ich fühlte mich automatisch wieder alleine. Naja, da kam mir das verletzte - nach wie vor stark blutende - Reh in den Sinn und ich musste einfach den Weg schnellst möglich finden. Ich musste einfach! Daher tappte ich durch den Wald und hatte alle Mühe das unerwartet schwere Reh zu tragen, dabei wusste ich nicht einmal, wie lang ich ging, als ich auf einmal auf der anderen Seite des Sees aus dem Unterholz brach und die Hütte auf der kleinen Anhöhe sehen konnte. Ein ziemlich idyllisches Bild, das sich mir da bot, aber das Häuschen musste ich mit einem kaltblütigen Kerl teilen und ab jetzt auch mit einem schlimm blutenden Reh, das nach wie vor schwach in meinen Armen lag und alle Viere von sich streckte. Wehe, das verreckte mir grade, ich würde dezent auszucken.
sry, dass ich gestern nich geschrieben hab... aber mir gings nich so jut ._. _____
Isaac Ich sah auf ihre Bemerkung hin noch nicht mal über meine Schulter hinweg zu ihr hin, weil die Diskussion für mich schlichtweg beendet war und es mich nicht im geringsten kratzte, was sie jetzt noch dazu zu sagen hatte. Ich jagte verdammt nochmal wann und wo ich wollte, das schien aber einfach nicht in ihren Kopf rein zu gehn. Sie schien mir auf Teufel komm raus den Spaß verderben zu wollen, in dem sie mir auch noch meine Mahlzeit, mein selbst erlegtes Essen vor der Nase wegzog. Das würde nachher noch Ärger geben, definitiv. So ließ ich nicht mit mir umspringen. Ich musste ja wohl oder übel so einiges in Riccardas Anwesenheit tolerieren, aber das ging einfach zu weit. Ich hatte Hunger verdammte scheiße und ich brauchte nunmal von Zeit zu Zeit - am besten jeden Tag - Frischfleisch. Daran würde sie sich wohl oder übel gewöhnen müssen, wenn wir zukünftig zusammen lebten. Vielleicht sollte ich das mal zur Folter nutzen.. sie irgendwo festbinden und dann vor ihren Augen ein Reh - oder was auch immer als Beute greifbar war - zerfetzen... einfach nur so zum Spaß, um sie zu ärgern und leiden zu lassen. Da kam mir jetzt auch wieder der Gedanke, sie einfach mal unwissend für ein paar Stunden alleine zu lassen... am besten noch über Nacht, damit sie auch ja Angst bekam. Andererseits könnte sie dann auf die dumme Idee kommen, sich in meinem Bett nieder zu lassen und das gefiel mir wiederum auch nicht. Whatever - es dauerte nicht lange, die Rehe wieder aufzuspüren und so legte ich mich kurz darauf erneut auf die Lauer, um eines der jüngeren, stärkeren Tiere zu erledigen. Es kam gar nicht in Frage, ein ohnehin schon altes und schwaches zu nehmen. Ne, ich brauchte die Energie eines jungen, noch voller Elan und Kraft steckenden Tieres und ich nahm auch mit nichts anderem Vorlieb. So riss ich also ein paar Minuten später das nächste Tier aus der Herde und ließ es mir dieses Mal auch nicht nehmen, es zu Tode zu quälen. Das stimmte mich wenigstens für den Augenblick wieder zufrieden und ich konnte anschließend genüsslich futtern.
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Riccarda Ann Vielleicht hatte ich ja doch ein wenig gar überstürzt gehandelt, denn das Reh wurde mit jedem zurückgelegten Meter ein wenig schwerer und ich würde es am liebsten irgendwo ablegen und erst einmal eine Pause machen, aber dann würde ich wohl nie wieder dazu kommen, dass ich es erneut aufhebte und mich weiterschleppte. Außerdem war ich ganz knapp vor meinem Ziel und ich hatte mich nun schon durch einen dauerhaft gleichaussehenden Wald geschlagen, da konnte mich doch eine leicht bergauflaufende Wiese nicht in die Knie zwingen. So viel Selbstachtung hatte ich dann ja auch noch und mein Mitleid - danke ihr Engelsgene - pochte nach wie vor in mir, sodass ich es nicht übers Herz bringen würde, das arme Tier in meinen Armen sich selbst zu überlassen. Nur ein Unmensch oder ein egozentrischer Werwolf könnten das tun und ich war keines von beiden. Nein, viel eher würde ich tot umfallen, bevor ich ein Lebewesen im Stich ließ, sofern es auf meine Hilfe auch angewiesen war. Immerhin hatte man mich damals selber entscheiden lassen, ob ich so einen komischen Schwur sprechen wollte und mich dem Dienst der Erhaltung irgendwelcher Lebewesen verschrieb oder nicht. Meine Eltern hatten beide diesen Eid geleistet und konnten jetzt nicht einmal eine Ameise mutwillig zertreten, ohne dass sie die darauffolgende Woche mit Migräneschüben und gesundheitlichen Problemen im Bett lagen. Tja,deren Pech und nicht meines, aber durch meine Gattung war ich dennoch ein klein wenig an ein automatisch in Kraft gesetzes Versprechen gebunden. Sonst hätte ich Isaac ja auch fressen lassen können. Durch meine Gedanken ablenkt erreichte ich die Hütte relativ schnell und konnte das Reh erst einmal schräg neben dem Häuschen in den Schatten legen, damit die Sonne nicht so auf das arme, wahrscheinlich dehydrierte Tierchen knallen konnte. Schnell lief ich in das Blockhäuschen hinein und holte ein wenig Wasser und ein paar Handtücher, ein Verband ging auch direkt mit und so bepackt ließ ich mich neben dem verwundeten Waldbewohner auf das saftige Gras sinken. Nur schwer konnte ich die Bisswunde reinigen, da mir immer wieder schlecht wurde und ich kurz die Augen zukneifen musste, aber nach einer halben Ewigkeit hatte ich das ganze vertrocknete Blut aus dem Fell waschen können und auch die Atmung hatte sich ein wenig stabilisiert. Das war doch schon mal etwas, worauf man aufbauen konnte. Der Verband war ebenfalls nicht schwer anzulegen, obwohl das Reh sich immer mehr zu wehren begann und aufstehen wollte. Mit leichtem Kraftaufwand hatte ich es dann aber so weit überwältigt, dass es mehr oder weniger ergeben liegen blieb und nur hin und wieder hektisch nach einem Fluchtweg suchte.
hallu^^ joar, geht... bin nur noch am ausnüchtern von gestern und der abend gestern is blöd geendet, aber nunja. :) und bei dir? einfallsloser text, aber muss jetzt schnell zu den pferdchen :0 ____________
Isaac Ich hatte mir ordentlich Zeit beim Fressen gelassen, jeden einzelnen Bissen genossen und nicht mehr vom Reh übrig gelassen, als nötig war. Nur alles Ungenießbare war übrig geblieben, wobei mein Magen rein theoretisch gesehen gesehen alles hiervon problemlos verdauen könnte und mir auch nicht schlecht werden würde oder sonst was - meine Geschmacksknospen waren immernoch die eines Menschen und so ließ ich Knochen und Inneren in der Regeln logischerweise außen vor. War dann doch einen Ticken zu ekelhaft... Gedärme rausreißen, um jemanden zu quälen und verbluten zu lassen, das war in Ordnung, aber fressen? Ne, nun wirklich nicht, war nicht mein Ding. Wobei ich mir vorstellen konnte, dass der eine oder andere aus der Familie das durchaus machte, so abwegig war das nun auch wieder nicht. But whatever - ich hatte mich inzwischen zurück verwandelt und ging zweibeinig wieder zurück zur Hütte, wobei mir schon einige Meter, bevor ich dort ankam, der Blutgeruch in die Nase stieg. Er störte mich jetzt nicht sonderlich, weil ich gänzlich gesättigt war, aber meine Instinkte ließen mich natürlich dennoch darauf aufmerksam werden. Normale Wölfe hatten es mit der Nahrungszufuhr nämlich sicherlich deutlich schwerer als ich und würden alles mitnehmen, was möglich war. Ich hatte die Hände in den Hosentaschen verstaut und eigentlich war meine Körperhaltung wieder relativ entspannt, als ich nun am See vorbei in Richtung Hütte lief. Riccarda konnte ich von hier aus schon sehen, sie hatte tatsächlich das Vieh bis hierher geschleppt... hatte doch wirklich einen Sprung in der Schüssel. Ich meine ja, klar hatte sie zu Lebewesen eine andere Einstellung, als ich sie hatte, immerhin war sie ein Engel , aber das war doch wirklich übertrieben. Ich nahm mir von jetzt an vor, sie nie wieder auch nur ansatzweise in meine Richtung zu lenken, wenn ich gerade quälen und essen wollte. Dennoch hatte mir das heute gezeigt, dass Riccarda für meine Fähigkeit durchaus empfänglich war, wenn auch nicht so leicht wie ein gewöhnlicher Mensch... aber ich würde mir das definitiv noch zu Nutzen machen. Jetzt ging ich zielstrebig wieder auf den Eingang der Hütte zu und warf im Vorbeigehen noch einen Blick in Richtung von Riccarda und 'Essen', welchen ich auch noch ein flüchtiges Knurren zukommen ließ, bevor ich endgültig im Inneren der Hütte verschwand. Sollte sie doch weiter Krankenschwester spielen, wenn ihr das Spaß machte.
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nei mir ist alles im grünen Bereich, nur ein bisschen stressig wegen Schule und so ^^ kein Problem, ich werd jetzt auch nicht so das mega Ding schreiben x'D muss nebenbei Bio lernen ________
Riccarda Ann Irgendwann wusste ich dann aber auch nicht mehr weiter und hatte keinen Plan, was ich mit dem Reh noch weiterhin anstellen könnte, damit es die Nacht ja überlebte. Es hatte schließlich auch weiterhin geblutet und daher konnte ich nur hoffen, dass durch den Geruch nicht schon wieder so ein fettes Vieh aus dem Wald angelockt wurde, das meinen kleinen Schützling zu guter Letzt dann doch noch fressen würde. Das Reh war nach einer Zeit sogar richtig ruhig geworden, war unter meinen Berühurngen nicht mehr weggezuckt und hatte die Augen entspannt geschlossen, wobei es bei jeder zu schnellen Bewegung wieder genauso panisch die Lider aufriss und sich absichernd umschaute. Klar, dass ich den Fluchtinstinkt nicht rausbekam, da konnte ich noch so vertrauensvoll rüber kommen wie ich wollte und mein Draht zu Lebewesen half bei solch scheuen Wesen auch nur selten etwas. Vielleicht trug es ja doch ein wenig dazu bei, dass das Tier hier so liegen blieb und nicht versuchte wegzukommen, aber viel mehr hatte ich dann auch nicht dazu beigetragen, dass es so einfach liegen blieb. Es musste extrem erschöpft und vor allem traumatisiert sein. Irgendwie konnte ich da förmlich mitfühlen, denn es war echt kein lustiges Gefühl, wenn Isaac einen in der Mangel hatte und man die spitzen Beißerchen zu spüren bekam. Nachdem wirklich alle Verbände fest saßen, setzte ich mich so neben das Tier und begann es leicht zu streicheln, was sich das Reh nach ein paar Versuchen sogar gefallen ließ. Dennoch wusste ich noch immer nicht, was ich weiterhin machen sollte. Die Blutung war zwar gestoppt, aber ich konnte es schwer mit in die Hütte nehmen, wenn dort doch der schwarze Wolf wartete und es vielleicht dann endgültig um die Ecke bringen konnte, nur um mir eins auszuwischen... obwohl ich ihn dann doch nicht so niveaulos hielt. Konnte aber niemand so genau wissen, immerhin war er ein Werwolf und hatte alles andere als Manieren vorzuweisen. Nachdenklich strich ich mir eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht und wartete auf eine Idee, was ich mit dem Tier weiterhin machen konnte.
Isaac Drinnen angekommen nahm ich mir erstmal etwas zu trinken aus dem Kühlschrank. Ich war es zwar gewohnt, aber ich wollte mir dennoch ein wenig den Blutgeschmack aus dem Mund spülen. Reichte, dass ich es hier dauerhaft riechen musste, da wollte ichs jetzt nicht auch noch weiterhin schmecken. Ich war zwar wie gesagt kein Stück mehr hungrig, schließlich hatte ich ein ganzes Reh verputzt, aber wenn man dauerhaft Blut und seinen nicht abstellbaren Sinnen ausgesetzt war... da konnte man schon mal Hunger kriegen, obwohl man eigentlich gar keinen hatte, sondern pappsatt war. Nachdem ich einige Schlucke getrunken hatte, verschloss ich die Wasserflasche wieder und stellte sie in den Kühlschrank zurück, ließ mich erstmal aufs Sofa fallen. Hm, und jetzt? Mir kursierten weiterhin dauerhaft die Gedanken an blutiges Fleisch im Kopf herum, während ich ein paar Minuten einfach nur dasaß und aus dem Fenster schaute. Die ruhige Wasseroberfläche des Sees und die umstehenden Bäume waren mir aber eigentlich schon gestern langweilig geworden und so bot das nur wenig bis gar keine Ablenkung von dem Reh, welches noch immer draußen neben Riccarda herum liegen würde. Hmpf. Ich war ja im Grunde genommen wirklich gerne ein Werwolf und ich konnte mir auch nicht vorstellen, ein normaler Mensch zu sein, aber in manchen Moment wünschte man sich doch nur normal menschliche Sinne... ich konnte ja sogar die Herzschläge der beiden da draußen hören und auf Dauer wurde das wirklich nervig, machte mich in Verbindung mit dem Blut wieder ein wenig unruhig. So hielt ich es ein paar weitere Minuten dann nicht mehr aus und stand wieder vom Sofa auf, um den beiden draußen 'Gesellschaft zu leisten'. Ich war mir sicher, dass ganz besonders das Tier davon nicht begeistert sein würde... schließlich spürte es sowas. Es spürte, wenn ein Raubtier in der Nähe war. Wir hatten wohl einfach etwas ganz besonderes an uns, zeichneten und durch Dinge aus, die ich jetzt nicht mal hätte benennen können. War wahrscheinlich schon allein der durchdringende, zielstrebige und direkte Blick. "Hättest du's nicht wenigstens irgendwo anders im Wald abladen können, wenn du's mir schon vor der Nase wegziehn musst? Du weißt wie ich zu dem ganzen Blut stehen." grummelte ich also mehr als unzufrieden in Riccardas Richtung, nachdem ich mich in zwei Meter Abstand von ihr und dem Vieh an die Wand der Hütte gelehnt hatte.
Ich bin ein Traumtänzer, ich tanz' mein Leben mit dem Traum. Ich träum' von Glück, schau nie zurück. -- Traumtänzer - Schandmaul --
Riccarda Ann Ich hatte niemals erwartet, dass es so schwer war sich um ein verwundetes Reh zu kümmern. Müde strich ich mir eine lose Haarsträhne hinters Ohr, die da dann aber nicht lange blieb und nach wenigen Sekunden bereits wieder nervig vor meinen Augen herumwackelte. Knurrend strich ich sie mir strenger nach hinten und schob dabei die ganze blonde Haarpracht mit über die Schulter, damit die einzelne Strähne dann vielleicht wegen Gruppenzwang und so hinten blieb. Falsch gedacht, denn schlussendlich hatte ich erst alles wieder wie einen Vorhang um mein Gesicht herumhängen. Seufzend gab ich es auf und lehnte mich nach hinten in das weiche Gras hinein, sodass mein Blick nicht einmal von ein paar Ästen der umliegenden Bäumen getrübt wurde und ich einen einwandfreien Ausblick auf den blauen Himmel hatte. Sehr schön... wenn ich es auch genießen könnte. Mir wurden wohl nicht einmal ein paar Minuten Ruhe gegönnt, denn schon stand das nächste Tier auf der Matte, das nach Aufmerksamkeit in Form von Gejammer erhalten wollte. Missmutiger als es wahrscheinlich nötig war richtete ich mich wieder auf und legte schützend eine Hand auf den Hals des Tieres, das sofort wieder unruhiger wurde und versuchte aufzustehen. Brummelnd versuchte ich es aufzuhalten und richtete mich selbst so auf, dass ich meinen Körper vor das weiterhin leicht blutenden Tier schieben konnte. "Nein sorry, ich hab mir gedacht, dass ich dich doch so gerne quäle und deshalb leg ich es direkt vor deiner Nase hin. Ich streite ja auch so gerne mit dir, dass ich nach jedem möglichen Grund für Diskussion suche" gab ich giftig zurück und funkelte ihn genervt an. Der ganze heutige Tag zerrte an meinem eigentlich sehr starken Geduldsfaden, obwohl er doch so gut angefangen hatte. Meine wachsende Ungeduld lag wohl daran, dass ich vorhin so einen Schock erlitten hatte, weil Isaac wirklich dachte vor mir so ein armes Lebewesen aufschlitzen zu können und dann ungeschoren wegzukommen. Es dauerte dann nur ganz kurz, in der Zeit setzte ich mich im Schneidersitz hin und strich mir dir Haare erneut nach hinten. Mich würde das allein beim Zuschauen schon unrund werden lassen. "Ich hab einfach keinen anderen Platz gefunden, an dem es nicht sofort gefressen wird, wenn ich mal ein paar Sekunden wegschaue" räumte ich eindeutig freundlicher ein und wenn man ganz genau hinhören wollte, konnte man auch eine ausgezeichnet versteckte, klitzekleine Entschuldigung raushören. Mein Blick blieb dennoch scharf, denn der gefährlichste 'Waldbewohner' war im Moment der hungrige Werwolf mit dem unersättlichen Blutrausch... zumindest hatte sich dieses Bild von ihm in meine Gedanken gebrannt. Hatte schließlich genug Gründe dazu geliefert bekommen.
Isaac Ich schnaubte ein wenig verächtlich. Diesen Tonfall konnte sie sich nun wirklich sparen, war absolut unangebracht und trug nicht unbedingt zur Besserung der Situation bei, eher ganz im Gegenteil. Wäre also besser gewesen, wenn sie mir in einem ruhigeren, neutraleren Tonfall geantwortet hätte, denn so provozierte sie mich doch nur wieder ein Stück weit, was nicht in ihrem Interesse sein sollte. Aber dass sie gerne mit mir stritt... naja, diesen Eindruck hatte ich manchmal wirklich schon gehabt. Als würde es sie zwar einerseits total nerven - logischerweise -, andererseits aber taten wir das ja beinahe so häufig, dass man meinen könnte, sie habe wirklich Spaß daran. Aber gut, das war dann wahrscheinlich trotzdem eher weniger der Fall, weshalb ich mich daran gar nicht mehr lange aufhielt, sondern ihren jetzt noch folgenden Worten lauschte. Das war jetzt in meinen Augen allerdings einfach eine billige Ausrede. Mein Gott, sie hätte doch wohl mit ihren Engelskräften irgendwo im Wald rumhocken und sich um das Viech hier kümmern können, sie hätte andere Angreifer sicherlich in die Flucht schlagen können, wenn sie gewollt hätte. Wäre zwar durchaus verständlich, wenn sie keine Lust hatte, sich irgendwo anders hin zu verziehn, als hier zur Hütte, aber das wiederum war nicht mein Problem. Hätte sie mich in Ruhe fressen lassen, dann würde der Streit hier gar nicht existieren und wir würden wahrscheinlich sogar immer noch friedlich beieinander sitzen or whatever - mir fiel jedenfalls trotzdem dieser minimale Hauch von Entschuldigung auf. Aber nur weil ich das wahrnahm, hieß es nicht, dass ich es auch annahm und akzeptierte. Viel mehr ignorierte ich es gekonnt. "Du kannst dich mit deinen Lichtkräften - oder wie auch immer du das nennen willst - jawohl gut genug gegen andere Viecher wehren. Das wär jetzt echt nicht das Problem gewesen.." grummelte ich nur wieder zu ihr runter, warf auch nochmal ein oder zwei flüchtige Blicke zu dem Reh, welches zwar keine aktiven Fluchtversuche machte, aber ich konnte den beschleunigten Herzschlag ganz deutlich hören. Konnte wirklich froh sein, dass ich inzwischen was zwischen die Kiemen gekriegt hatte, sonst wäre ich schon längst noch ein zweites Mal über das Tier hergefallen... Riccarda hätte dann zwar sicherlich erneut angegriffen, aber ich hätte mich wohl nicht genug unter Kontrolle gehabt, um wieder Verbrennungen zu vermeiden. ___ is recht kurz, aber gibt ja nu auch nich so viel zu schreiben und njsdhjhgdg bin unkreativ ._.
Sometimes I don't wanna be better. Sometimes I can't be put back together. Sometimes I find it hard to believe there's someone else who could be just as messed up as me. - Skillet ♥
mir fallt leider auch überhaupt nichts ein, was wir gerade schreiben könnten... wenn du aber willst, dann könnten wir einen Zeotsprung machen, als dass die Turteltäubchen wieder in der Stadt sind und dann wissen wir bestimmt eher etwas zum Schreiben als hier im Wald ^^" _________
Riccarda Ann War er jetzt wirklich auf Frontalkurs aus oder wie sollte ich das jetzt enau aufnehmen? Eigentlich hatte ich null Bock mich erneut mit ihm zu zoffen, wenn wir uns schon mal besser verstanden hatten, aber es zeigte auch nur, dass es manchmal gute Momente geben könnte und vorwiegend schlechte, in denne wir uns am liebsten die Köpfe einschlagen würden. Im Moment aber wollte ich einfach nur meine Ruhe haben, denn ich war doch noch immer recht müde und er machte die Situation kein Stück besser. Wenn er doch so viele tolle Einfälle hatte, dann hätte er nicht so dringend heulen müssen und dann wäre ich auch nicht angestiefelt kommen und hätte ihm das Tier unter der Schnauze weggezogen. Natürlich bereute ich es nicht ein Lebewesen gerettet zu haben, aber wirklich bringen tat es sich eh nichts, da er weiterhin die Tiere abschlachten würde und gegen einen Fleischfresser in Wolfgestalt richtete ich vielleicht bisschen was an, aber ändern konnte ich diese Essgewohnheiten nicht weiter. Müde strich ich mir übers Gesicht und musterte ihn erneut aus meiner sitzenden Position, was vielleicht nicht für meinen Vorteil hatte. Boah, da fühlte man sich direkt noch kleiner, aber was sollte ich auch machen? Nur deshalb aufstehen, sah ich dann doch echt übertrieben und überflüssig. Dann musste ich eben von unten hinauf reden, anschauen tat ich Isaac nur mal so kurz, denn mein Blick war auf das unruhige Reh, meinen kleinen Schützling, gerichtet "Ich wende es aber nicht gegen unschuldige Tiere an, die nur ihrem Instinkt folgen und keinen Menschenverstand besitzen" argumentierte ich seine Begründung mit meiner Kraft, der ich eigentlich noch nie einen direkten Namen gegeben hatte. Wie sollte man das denn auch groß nennen können? Lichtkraft tat es dann ja doch und ich hatte da kein genervtes Kommentar mehr übrig, sondern hätte nichts dagegen, wenn er sich einfach verziehen würde und mich selber mit meinen Gedanken alleine ließ. Die Frage war nämlich, wie es die Nacht überleben würde.
Isaac Hach ja. Inzwischen waren die Flitterwochen dann glücklicherweise auch endlich vorbei gewesen und ich befand mich schon seit ein paar Stunden wieder in Gesellschaft meines Rudels, welches ich doch wirklich zunehmend vermisst hatte. Nicht, weil ich mich nach der führenden, beinahe tyrannischen Hand meines Vaters sehnte, das nämlich ganz bestimmt nicht, sondern einfach weil da der familiäre Instinkt überwiegte. Riccarda mochte zwar meine Ehefrau sein, aber das allein machte sie gewiss nicht zum Teil der Familie. War ja auch schließlich keine Hochzeit aus Liebe gewesen - völlig unvorstellbar sowas -, sondern eine gefühlslose Zwangsehe. Inzwischen hatte ich es akzeptiert und mich damit abgefunden, aber gut heißen tat ich es nach wie vor keineswegs. Schon allein deswegen, weil ich bereits wieder das Gefühl hatte auf Entzug zu sein was Bettgeschichten anging. Naja, es würde sich doch wohl sicherlich in naher Zukunft irgendwann mal ein passender Zeitpunkt finden lassen, um das Engelchen weich zu kochen und erneut rumzukriegen. Notfalls wurde sie eben geistig von mir manipuliert, aber eigentlich spielte ich diese Karte in Hinsicht auf Frauen nur im Notfall aus... wenn ich zu viel Druck bekam, dann konnte man das aber durchaus mal als Notfall ansehen. Naja, wie dem auch sei - das erste, was ich hier bei mir Zuhause hinterm ich gebracht hatte, nachdem ich mit Gepäck und Weib wieder hier eingetroffen war, war ein ordentliches Training. Ich hatte dann zwar wie gesagt einigermaßen Möglichkeiten gefunden, mich auch im Wald fit zu halten, aber naja... es war einfach ein deutlicher Unterschied, ob man nur Liegestützen und ein paar Klimmzüge machte, oder ordentlich am Gewichte stemmen war. Folglich war ich dann jetzt auch wieder einen Ticken ausgeglichener, nachdem ich hartes Training und eine entspannende Dusche hinter mir hatte. Was Riccarda in der Zwischenzeit getrieben hatte? Keine Ahnung, aber eigentlich interessierte mich das auch nicht wirklich. Wenn sie mit mir zurechtkam, dann würde sie auch irgendwie mit dem Rest der Familie klarkommen - vorausgesetzt, sie hackten nicht alle gleichzeitig auf ihr herum, was ich ihnen aber durchaus zutrauen würde. Ich war schließlich selbst auch ein Wolf und wusste gut genug, wie mein chaotischer Haufen von Familie tickte. Das Training hatte ich jedenfalls mit meinem Cousin - einem der wenigen Wölfe heir, zu dem ich ein ernsthaft freundschaftliches Verhältnis hatte - absolviert und war jetzt recht locker mit in den Hosentaschen verstauten Händen neben ihm auf dem Weg Richtung Wohnzimmer. Dort würde sich wohl der Großteil der Familie auch aufhalten, bis es dann in etwa einer halben Stunde Essen gab. Ausgepowert wie ich war konnte ich ein ordentliches Essen dann auch wirklich gut gebrauchen... ob Riccarda so begeistert von dem, was auf den Tisch kommen würde, war, bezweifelte ich ein wenig - es gab keine Mahlzeit ohne Fleisch, nie. Das müsste doch eigentlich an ihrem Engelsgewissen nagen, oder? Naja, es zwang sie sicherlich niemand, Fleisch zu essen, musste sie sich nunmal ab und an mit den Beilagen zufrieden geben, wenn sie auf Tierisches verzichten wollte. But whatever - schon als ich mit meinem Cousin fast am Wohnzimmer angekommen war, konnte man die Anspannung, die in der Luft lag, deutlich spüren. Das war zwar nun nichts außergewöhnliches hier im Haus, weil man in einem Haufen von Hitzköpfen schnell aneinander geriet, aber ich konnte auch ganz deutlich riechen, dass nicht nur Wölfe im Raum waren. Das bestätigte sich mir dann auch, als wir ankamen und ich mein ach so geliebtes Eheweib mit im Raum vorfand.
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Riccarda Ann Ich konnte eigentlich gar nicht sagen, wie glücklich ich war, dass diese Flitterwochen endlich vorbei waren. Schlussendlich hatte ich meine komplette Konzentration auf das verletzte Reh gelegt und Isaac komplett aus meinem Leben geschaltete, sofern er sich nicht hineigedrängt hatte. Wir mussten irgendwie nie viel besprechen, denn Gesprächsstoff war noch nie da gewesen und auch so fand ich tausend andere Sachen, mit denen ich mich beschäftigen konnte, bevor ich mich zu dem anstrengenden Werwolf gesellte und so mein einsames Dasein im Wals fristete. Der Woldbewohner hatte mir eine sehr willkommene Abwechslung geboten und als wäre es ausgemacht konnte es ein paar Tage vor der herbeigesehnten Abreise schon wieder auf eigenen Beinen stehen. Ich hatte mich wirklich gefreut, als es von selber augestanden war, sich immer schneller erholt hatte und schlussendlich in den Wald zurückentlassen werden konnte. Zwar hatte ich gegen die fette Narbe am Körper des Tieres nicht viel ausrichten können, aber das Tier lebte wenigstens noch und das schrieb ich schon allein meiner Hilfe zu. Naja, meine gute Tat des Monats war hiermit abgeschlossen und das war auch gut so, denn Isaac konnte ich nur feindseelig entgegenkommen. So eine Bettgeschichte wiederholte sich auch nicht mehr, denn darauf hatte ich mehr als übertrieben streng geachtet. Der werte Kerl brauchte nicht glauben, dass ich mich so einfach nageln ließ und das bekam er auch mal zu spüren, wenn er es drauf anlegte. Gegrillt wurde das Fell zwar nicht mehr, aber dennoch flogen hin und wieder noch die Fetzen. Auch bei der Ankunft war es noch ein wenig schwierig, denn ich hatte mich bestimmt nicht ohne Proteste zu den Werwölfen schieben lassen und mein Vater hatte sich ziemlich was anhören können, was ich mich vorher nie im Leben sagen getraut hätte. Schlussendlich musste meine Mam vermitteln und es war wie nicht anders zu erwarten gekommen, dass mein Dad sich entschudligen musste und ich zu den Werwölfen musste. Klar, mittlerweile hatte ich mich mit der Zwangsheirat abgefunden, aber dennoch wollte ich nicht nur Mittel zum Zweck sein. Ich war die einzige Tochter der beiden und dann schickten sie mich zu unseren Todfeinden in die Hundehütte. Grml. Irgendwie hatte ich mich dann ja eh abgefunden, dass ich mit vielen Kötern in einem Anwesen wohnte und zum Glück war das Haus groß, sehr groß, aber dennoch zu klein. Der Familie konnte ich oft aus dem Weg gehen und hatte daher nur wenig mit ihnen zu tun, aber dennoch kam der Tag, an dem ich mit ihnen einfach streiten musste und genau in diesem Moment war es so weit. Völlig anungslos war ich im Wohnzimmer gesessen und hatte mich mit seiner Mam unterhalten, mit der ich noch am ehesten klarkam. Lag wahrscheinlich daran, weil mir bei ihr nicht sofort der Geruch nach Hund in die Nase stief, obwohl es doch alles sehr davon behaftet war und ich mich nur langsam, bis gar nicht, daran gewöhnte. Leider kam zu dem recht harmlosen Gespräch auch noch der Alpha vorbei und ab dann füllte sich das Wohnzimmer immer mehr und ich begann mich immer bedrängter zu fühlen. Die Wölfe in Menschengestalt begann mich immer weiter einzukesseln und fragten vllig bescheuert hin und her, weshalb ich dann immer angepisster reagierte. Einfach so wegspazieren konnte ich auch nicht, das ließ meine Erziehung nicht zu und außerdem war es gerade echt nett - naja, sofern es eben ertragbar sein konnte. Aber nach einer Meldung war wirklich der Bogen überspannt und ich schnauzte aufgebracht zurück "Ich werde sicher NICHT dabei zuschauen, wie euer Rudel ein paar Tiere aufschlitzt und dann isst. Daher werde ich auch KEIN Fleisch essen!" zuerst hatte ich wirklich ruhig versucht zu erklären, dass ich wirklich keine abgeschlachteten Tiere von ihnen essen wollte und das kam aber überhaupt nicht an. Ich musste da wirklich an deren Intelligenz zweifeln und atmete tief durch, immer wieder, aber es half schon nicht mehr "und mir ist es herzlichst egal, wie ihr eure Rangordnung da sortiert. Ich bin kein Wolf und gehöre demnach nicht ins Rudel" Punkt. War vielleicht nicht das Klügste, aber mir reichte es ernsthaft.
Isaac Und da war es auch schon - das Thema, welches mir gerade eben noch im Kopf herum gegangen war, wurde scheinbar gerade ziemlich kritisch diskutiert und eigentlich war es mir persönlich ja völlig schuppe, was dabei rauskam. Wie gesagt, von mir aus konnte sie sich auch die ganze Zeit über mit Gemüse oder was auch immer arrangieren, wenn ihr das lieber war - dann wurde sie auch auf jeden Fall nicht fett, haha -, aber das schienen hier diverse Leute anders zu sehen. Schon allein deshalb, weil eben grade ich mit ihr verheiratet war, würde sich das übel auch zum Teil auf mich mit abwälzen. Von wegen ich solle ihr mal Manieren beibringen oder was auch immer, ich sah es jedenfalls schon kommen, als ich mit meinem Cousin das Wohnzimmer betrat und wäre dementsprechend doch ganz gerne wieder umgedreht. Zwar war mir klar gewesen, dass ich hier nicht weniger im Mittelpunkt stehen würde, als es durch mein Verhalten ohnehin immer der Fall war, aber Riccarda machte es mir wohl nicht leichter, mir anzugewöhnen, ab und an besser im Hintergrund zu bleiben und nicht wie gewohnt ins Scheinwerferlicht zu treten... obwohl mir das durchaus zustand, so wars ja nicht. Ich war immerhin derjenige von uns allen hier, der die Presse am meisten am Laufen hielt, haha. Wenn auch mit meist eher negativen Schlagzeilen, aber das war nicht der springende Punkt. Aufmerksamkeit von der Öffentlichkeit war wichtig und Skandale lockten eben doch mehr Leute an, als andere Schlagzeilen. "Da bist du schon tagelang mit ihr allein und trotzdem ordnet die sich nicht freiwillig unter... du machst echt was falsch." sagte mein Bruder kopfschüttelnd und sah mich anschließend an. Ich seufzte kaum hörbar und ließ erstmal noch einen Moment den Blick durch den Raum schweifen. Waren nicht alle, aber doch einige meiner Familie hier anwesend und obwohl sie mir die Tage über ein wenig gefehlt hatten, schoss ich einige von ihnen jetzt bereits wieder gedanklich auf den Mond... oder noch weiter weg. Da wollte man den ersten Tag seit langem mal wieder entspannt ausklingen lassen und dann kam einem die eigene Familie dazwischen... grml. "Ich versteh nur ehrlich gesagt das Problem auch nicht so ganz. Seit doch froh, dass sie kein Fleisch essen will, is mehr für uns übrig." sagte ich, vorerst noch ziemlich ungerührt von dem Diskussionthema. Es kratzte mich wie gesagt einfach absolut nicht, ob sie nun Fleisch zwischen die Zähne bekam oder nicht. Wir Wölfe brauchten das im Gegensatz zu ihr, der Engel kam wohl auch bestens ohne klar. Mein Vater hingegen schien das wieder anders zu sehen, schnaubte verächtlich und heftete seinen kalten Blick in meine dunklen Augen. "Du richtest dich nach einem Engel? Ich fasses nicht, dass du dich meinen Sohn nennen kannst." meinte er und meine Mutter warf ihm daraufhin vielsagende Blicke zu, die ihn aber nur wenig bis gar nicht interessierten... eher gar nicht. Meine Mutter mochte ja normal sterblich sein, aber von ihr konnte ich behaupten, dass ich sie liebte, was bei meinem Vater nicht ansatzweise der Fall war. Wie die beiden zueinander gefunden hatten war mir wirklich ein Rätsel, sie könnten kaum unterschiedlicher sein. Dass sich meine Mutter hier allen unterordnete, war aber verständlich... wehren konnte sie sich schließlich kein bisschen, wenn es hart auf hart kam. "Darum gehts doch hier überhaupt nicht." sagte ich, fühlte mich von meinem Alten gleich wieder provoziert und klang dementsprechend wieder genervt. "Lasst sie doch auf dem Gemüse rumkaun und gut is, meine Fresse... ich hab fast die kompletten 'Flitterwochen' über damit verbracht, mit ihr zu streiten, da brauch ich das hier Zuhause jetzt nicht auch noch. Also haltet mal die Luft an." sagte ich, doch mit so einem leichten Grummeln. Daraufhin war es zwar für einen kurzen Augenblick ruhig, dann wurde die Fleischdiskussion aber erneut aufgegriffen und die Anspannung machte sich wieder in meinen Schultern breit. Wie konnte man sich jetzt über so etwas Unwichtiges aufregen? Im Augenblick war mir das wirklich unbegreiflich... obwohl ich ja selber oft genug wegen vollkommen unwichtigen Dingen an die Decke ging, aber das jetzt einfach mal außen vor gelassen.
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