Amber Weil wir über sowas schlichtweg nicht redeten. Allgemein nicht. Es wurde nicht im Detail über das Leben oder die Vergangenheit des Anderen gesprochen, ich war mir nicht mal sicher, ob Caleb das jetzt wirklich interessierte oder ob er das einfach nur sagte, weil er das Gespräch aufrecht erhalten wollte. Es würde mich eigentlich zugegeben schon ziemlich interessieren, wie Calebs Leben außerhalb von unseren... Treffen - die weder regelmäßig waren, noch wirklich einen Grund hatten - aussah. Sowohl auf die jetzige Zeit betreffend, als auch auf seine Vergangenheit bezogen. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass er mir nicht viel davon erzählen würde. Einfach weil er Caleb war. "Weil wir über solche Sachen nich reden.." stellte ich murmelnd fest. Es war schon ein wenig deprimierend, dass wir uns jetzt eigentlich ziemlich lange kannten, aber kaum etwas über den anderen wussten. Seine folgenden Worte quittierte ich mit einem leichten Augenrollen, musste aber - obwohl ich das eigentlich gar nicht wollte - ein klein wenig lächeln. Ja, natürlich wollte der werte Herr keinen Verband, warum fragte ich eigentlich. "Hätt's mir denken können." sagte ich also nur mit einem leichten Kopfschütteln und stand dann ein paar Sekunden lang unschlüssig im Raum. Ich hatte nur seine Wunder versorgen wollen und damit war ich jetzt fertig, also konnte er gehen, wenn er wollte. Auch, wenn ich wiederum jetzt nicht gern allein war, aber ich konnte den Wolf nicht ständig als Schutzhund bei mir behalten und ich war in der Wohnung ja auch eigentlich sicher. "Dann.. kann ich für die Wunde wohl nichts mehr weiter tun." stellte ich überflüssigerweise fest, spielte kurz mit einer meiner langen Haarsträhnen. "Also kannst du gehn, wenn du möchtest.." fügte ich noch hinzu, den Blick auf den Boden gerichtet. Ich kam mir gerade wirklich ziemlich doof vor. Schon allein meine Wortwahl verriet indirekt, dass er nicht gehen musste, aber es tun konnte. Dass er auch - sehr gerne, bitte, BITTE - noch bleiben konnte, ohne, dass mir das missfiel. Um es kurz und weniger umständlich zu formulieren - es wäre mir wesentlich lieber, wenn er nicht gehen würde. Das wortwörtlich zu sagen, würde ich mich aber in hundert Jahren nicht trauen.
Pascal Na also, es ging doch! Zwar schien ihr das mit dem Entspannen noch immer eher fremd zu sein, ihr schwerzufallen, aber herrgott, auf sowas musste ich keine Rücksicht nehmen. Damon schon, ich nicht. Im Grunde genommen war mein einziges Ziel ja auch, letzteren zu zerstören. Sowohl psychisch, als auch körperlich. Beides einfach! Ich wusste nur noch nicht genau, was man nutzen konnte, um einem Werwolf bleibende Schäden zuzufügen... aber ich war auf dem besten Weg es herauszufinden und bis dahin vergnügte ich mich gerne noch mit Psychospielchen. Louisa würde wohl auch gleich ein klein wenig leiden müssen. Meinen Kopf da wegzuschieben stand ihr nämlich nicht zu, sie hatte brav zu sein und sollte gefälligst alles über sich ergehen lassen. Ich musste kurz leise knurren, wenn auch nur wirklich kaum hörbar, aber es ließ sich einfach nicht unterdrücken. Eigentlich gehörte sie dafür gleich nochmal in den Hals gebissen, damit sie lernte, einfach Folge zu leisten, ob sie nun wollte oder nicht. Mochte sein, dass ich Louisa für mich haben wollte, aber ihre Meinung oder ihre Gefühle juckten mich eigentlich einen feuchten Scheißdreck. Also war dann jetzt doch schon Ende mit dem Vorspiel, einfach weil sie Retour kriegen sollte. Ich ließ mir nichts sagen, von einem Menschen - und sei es Louisa - erst recht nicht. So nahm ich ihre beiden Hände und verschränkte meine Finger mit ihren, nagelte sie so bildlich aber auch ein Stück weit auf der Matratze fest, weil ich sie oberhalb ihres Kopfes ein wenig ins Kissen drückte. Von ihrem Hals lies ich komplett ab, küsste sie stattdessen nochmal recht intensiv auf die Lippen und zog besagten Kuss auch noch ein wenig in die Länge, bevor ich Louisas Hände dann - gnädigerweise - wieder frei gab. Auch stoppte ich mit den Lippenberührungen, als ich ein paar Sekunden später in sie eindrang. Ich gab ihr zwar noch ein, zwei Sekunden, sich daran zu gewöhnen, fing dann aber ohne große Umschweife schon an, zuzustoßen. Ich hätte wohl durchaus sanfter sein können, aber immerhin tat ich ihr nicht weh. Sie sollte sich wohl glücklich schätzen, keine x-beliebige zu sein. Wobei sie um Schmerzen nicht ganz herum kommen würde... war ihr Pech.
Sie war fertig mit dem Versorgen meiner Wunde, sodass ich kurzerhand einfach aufstand, sodass ich leider dezent dicht vor ihr stand. War mir aber egal, ich mochte es lediglich nicht, wenn ich saß und sie stand - und sie somit größer war als ich. Ich war von uns beiden nun mal der Stärkere, der Rudelführer. Naja, ich war ein Wolf ohne Rudel. Ich brauchte keins, ich kam gut alleine klar. Hatte meine eigenen Regeln, an die ich mich eh nicht hielt, haha. Bei ihren Worten schmunzelte ich kurz, doch es erreichte meine Augen nicht. Leider hatte sie recht. Ich wusste nichts über sie. Ich war froh dass ich ihr Alter kannte. Vielleicht sollte ich mal aufhören, sie nur als Matratze zu benutzen und sie erst mal etwas kennenlernen. Interessierte mich halt. Bevor ich lange genug darüber nachdenken und was antworten konnte, nahm sie das Wort aber erneut an sich, um mir zu sagen, dass ich nun eigentlich gehen konnte, wenn ich wollte. Aber sie wusste doch, dass ich nicht doof war... selbst ohne den bittenden Unterton in ihrer Stimme hätte ich gewusst, dass sie nicht wollte, dass ich ging. Konnte ich verstehen, sie hatte Angst, war verunsichert, brauchte einfach en starken Mann bei sich. Denn wollte ich ma dieser starke Mann sein. "Du willst nicht, dass ich geh oder? Frag mich doch lieber, ob ich hierbleiben will", funkelte ich sie neugierig an und verschränkte die Arme vor der Brust. Tja, was sagte sie jetzt dazu. Konnte ich absolut nicht einschätzen, aber ich wusste zu 100%, dass sie jetzt nicht alleine sein wollte.
Louisa
Das war vorsichtig? Mir reichte schon die Art, wie er meine Hände festhielt, sodass ich weder was sah, noch mich bewegen konnte. Ich wollte die Augenbinde abstreifen, aber solange er mich festhielt, hatte ich keine Chance. Sein Kuss wirkte gierig und irgendwie einschüchternd, wenn doch ich ihn erwiderte. Aber meine Unruhe stieg, anstatt zu sinken. Er wirkte einfach nicht so, als wollte er den Moment für mich besonders schön und angenehm gestalten, das merkte ich auch, als er dann in mich eindrang. Leicht erschrocken sog ich hörbar die Luft ein. Seit mehreren Monaten hatte ich keinen Sex mehr gehabt, mein Körper war diese Art von Belastung nicht mehr gewohnt, weshalb ich kurz leise stöhnte. Vor Schreck, Schmerz und Überraschung. Letzteres, weil ich einfach nichts sah und deshalb nicht wusste, was er als nächstes tat. Er gönnte mir keine Pause, mich an das Gefühl zu gewöhnen, stattdessen begann er ohne Umschweife, zuzustoßen. Nicht gerade sanft. Genau das, wovor ich so Angst hatte, schien sich zu wiederholen... Naja, erst mal abwarten, ermahnte ich mich selber. Wir hatten früher oft derart miteinander geschlafen. Aber jetzt gerade brauchte ich einfach was anderes, ich brauchte einfühlsamen Blümchensex... ich hatte Angst, und das wusste er doch eigentlich.. "Damon... bitte vorsichtiger", murmelte ich mit zittriger Stimme und konnte nicht ganz verhindern, dass sich meine Beine instinktiv zusammendrücken wollten. Warum tat er mir das an? Ich hoffte wirklich sehr, dass die Richtung, in das das hier auszuarten schien, sich noch ändern würde.
Amber Inzwischen machte es mir wohl keine Angst mehr, wenn er so dicht vor mir stand, weshalb ich auch erstmal nicht zurückwich. Bei seinen Worten richteten ich den Blick gekonnt wieder auf meine Füße, senkte den Kopf leicht. Der Wolf wusste mit ziemlicher Sicherheit ganz genau, wie sehr er mich mit seinen Worten verunsicherte. "Es würde mich wundern, wenn du ja sagen würdest.." murmelte ich erstmal nur ganz leise, kaum hörbar, weiterhin an der Haarsträhne herum fummelnd, weil ich mich einfach damit ablenken musste, wenn auch eher unbewusst. Ich war total aufgewühlt, wusste einfach nicht, wie ich mich Caleb gegenüber verhalten sollte, was ich möglicherweise überhaupt für Ansprüche stellen durfte und ob er so gnädig sein würde, hier bei mir zu bleiben, konnte ich bei seinem Verhalten auch nicht Abschätzen. Ich könnte ihn zwar wortwörtlich fragen, aber wenn dann ein eiskaltes 'Nein' zurückkommen würde, wäre ich wahrscheinlich noch fertiger mit den Nerven als ohnehin schon. Zwar hatte ich wirklich eigentlich gar nichts mehr zu verlieren, auch in Hinsicht auf Caleb nicht, aber es fuchste mich, dass er fast immer zu wissen schien was in mir vorging, während er für mich so unergründlich blieb. Ich konnte nie auch nur ansatzweise erahnen, wie er reagieren würde - es sei denn ich provozierte ihn bewusst und wollte ihn wütend machen -, weshalb ich wiederum auch nie so recht wusste, was ich sagen sollte. Einfach, weil er doch ziemlich wechselhaft war und wahrscheinlich auch mitunter seine Laune entschied, wie er etwas auffassen wollte. War doch kacke. "Aber ja, ich hätte dich gerne hier... immer, und das weißt du auch. Aber wir tun hier beide so als wär' alles in Ordnung und das.. es verwirrt mich einfach." redete ich ein wenig wirr und recht undeutlich vor mich hin, schlang dann langsam die Arme um meinen Körper, den Blick weiterhin nach unten gesenkt. Eigentlich wollte ich das Thema gar nicht ansprechen. Aber da war der Mund wieder schneller gewesen als der Kopf. Wie so oft, wenn ich mit Caleb gestritten hatte. Nur hoffte ich doch stark, dass das jetzt nicht in Streit ausarten würde. Das konnte ich jetzt nämlich nicht brauchen, echt nicht.
Pascal Nö. Einfach Nö. War mir egal, ob sie Angst hatte. Im Grunde genommen genoss ich das sogar ziemlich, Angst empfand ich als ein sehr angenehmes Gefühl, wenn sie bei anderen vorhanden war. Vor allem, wenn ich der Grund dafür war. Und ich liebte Louisa ja nicht, also kratzte es mich auch nicht, wenn sie sich vor mir fürchtete. Ich war nicht wie Damon. Ich wollte sie besitzen, von Liebe war nie die Rede. Die würde sie von mir nicht bekommen, aber hey, immerhin durfte sie sich glücklich schätzen, jemandem wie mir zu gehören! Alphas waren schließlich wählerisch und es konnte gewiss nicht jede von sich behaupten, die Anwesenheit eine Alphas schätzen zu dürfen. So sah das Ganze nämlich aus. War ja auch wirklich zuckersüß, wie sie mich darum bat, doch ein wenig sanfter mit ihr umzugehen... Damon hätte das gemacht, aber bei mir war sie da an der falschen Adresse. Inzwischen war ich gedanklich so weit, dass ich mir nur noch holen wollte, was ich brauchte. Nicht mehr und auch nicht weniger. Böse sein konnte sie ja dann auf Damon, war alles nicht mein Bier, hahaha. Mir gefiel das Zittern in ihrer Stimme und auch das leichte Zittern ihres Körpers.. und auch, dass sie sich körperlich - bewusst oder unbewusst war ja völlig egal - beinahe ein wenig zu wehren versuchte. Würde ihr aber nichts bringen. Es bestärkte mich viel mehr noch so weiter zu machen und wenig später noch weitaus grober und härter zu ihr zu sein. Das war alles, woraus meine Antwort bestand. Und so führte ich das Spiel auch fort, bis ich meine Befriedigung hatte. Bis dahin gab es keine Küsse mehr, gar nichts. Nur noch das mir Freude bereitende, leicht schmerzverzerrte Gesicht seitens Louisa. Ich zog mich, als ich hatte, was ich wollte, dann auch ohne große Umschweife wieder zurück [ich beend das jetz da einfach, Pascal widert mich grade sehr an XD], genoss nur noch einen Moment lang ihre recht gequält wirkende Körperhaltung. Das brachte mich kurz zum Grinsen, was ich aber wieder einstellte, als ich mich nochmal weiter zu ihr runter beugte, um ihr noch etwas zu zu flüstern. "Ich werd' noch jagen gehn... komm du erstmal zur Ruhe, wir sehn uns später." sagte ich wieder ziemlich leise zu dem verängstigten kleinen Reh und drückte ihr noch einen flüchtigen Kuss auf die Wange, bevor ich ganz von ihr abließ, aufstand, mir meine Boxershorts angelte, anzog und dann auch schon fix zurück in den Flur verschwand. Ich glaubte zwar nicht, dass sie sich jetzt freiwillig in "Damons Nähe" bewegen würde, aber ich wollte hier trotzdem zügig wieder weg. Mich jetzt nochmal schnell um den herzallerliebsten Damon kümmern, der das alles doch sicher genauso genossen hatte, wie ich selbst - nicht!
Es freute mich, dass sie vor mir stehenblieb und keinen Zentimeter zurückwich. Also vertraute sie mir doch noch irgendwo. War gut zu wissen, denn würde sie mir nicht mehr vertrauen, wäre jetzt wahrscheinlich der Zeitpunkt, an dem ich doch gegangen wäre, einfach weil es für mich keinen Sinn mehr machen würde, noch länger hier zu bleiben. Gebrochenes Vertrauen wieder aufzubauen, konnte ewig dauern und diese Geduld konnte ich einfach nicht aufbringen. In der Hinsicht war ich noch viel zu sehr Wolf. Und würde ich auch immer bleiben. Ich wich ihrem Blick keine Sekunde aus, suchte ihn viel eher. Was mir aber weniger gefiel, war die Tatsache, dass sie jetzt ausgerechnet dieses Thema anschnitt. Fand ich nicht nötig, verbreitete doch nur schlechte Laune. Für einen kurzen Augenblick wirkte ich genervt und hob die Augenbrauen leicht Richtung Haaransatz. "Und jetzt? Was soll ich deiner Meinung nach jetzt tun?", stellte ich ihr eine Gegenfrage und verlagerte mein Gewicht von einem Bein auf das andere. Falls sie eine Entschuldigung erwartete - konnte sie knicken. Ganz sicher NICHT. Sah ich gar nicht ein. Sie konnte eigentlich ruhig mal was dafür tun, dass ich hier blieb, denn sie schien im Moment wirklich nichts lieber als das zu wollen. Wäre ich ein Arsch, würde ich das ausnutzen und hey, ich war ein Arsch. Aber ich hielt dennoch lieber die Klappe - erst mal. Das würde doch alles nur wieder zu Streit führen und am Ende stand ich wieder als schlechter Mensch da - yay!
Louisa [sehr gut, das ist nämlich echt krank XD]
Wie hatte ich Damon nur vertrauen können... Wie hatte ich nur glauben können, dass ein Werwolf, ein verdammter Werwolf und kein Mensch, sich in jemanden wie mich verlieben konnte, überhaupt Gefühle entwickeln konnte. Ich war so naiv... Er nutzte mich doch nur aus... ich ließ ihn notfalls ran, wenn er es brauchte, sah nicht so schlecht aus, war zurückhaltend und ordnete mich ihm unter. Natürlich wollte er mich an seiner Seite haben, aber bestimmt nicht als Frau. Eher als Spielzeug... Immer mehr von diesen Gedanken schossen mir durch den Kopf, ich war so vollkommen in Panik geraten und zitterte am ganzen Körper, während ich immer wieder versuchte, den jungen Mann loszuwerden, aber keine Chance. Eine Bewusstlosigkeit wäre jetzt echt erlösend, aber auch wenn ich eventuell kurz davor stand, trat sie zu meinem Bedauern nicht ein. Schluchzend drehte ich den Kopf weg. Meine Gedankengänge überschlugen sich. Ich hatte ihm vertraut... alles wiederholte sich. Ich konnte leider nur hoffen, dass er nicht wieder zubiss, etwas dagegen unternehmen konnte ich nicht. Irgendwann driftete ich dann doch etwas ab, es war keine Ohnmacht, aber mehr eine Leere. Das alles war einfach gerade zu viel für meinen kleinen Körper. Dass er endlich fertig war, nahm ich nur halb wahr, seine Worte drangen undeutlich zu mir durch. Jagen also. Hoffentlich kam er nie wieder. Mein Körper zitterte wie Espenlaub unaufhörlich, während ich die nächsten Minuten, vielleicht auch Stunden, in denen er weg war, einfach so liegen blieb, mir lediglich die Augenbinde abstreifte, die ich vor lauter Angst und Panik völlig vergessen hatte. Tja...hätte ichs mal früher gemacht, dann hätte ich gesehen, dass es Pascal war, der mich da gerade vergewaltigt hatte. Irgendwann wurde ich wieder etwas wacher, doch es reichte nicht mal, um mich aufzusetzen oder anzuziehen. Ich rollte mich lediglich zu einer Kugel zusammen, während ich immer wieder schluchzte und einfach vor mich hinweinte. Innerhalb von circa einer halben Stunde war mein komplettes Leben zusammengebrochen. Das, was ich so sehr gehofft hatte reparieren zu können, war von jetzt an irreparabel geworden. Aber wie sollte es nur weitergehen? Wo sollte ich hin? Bei ihm bleiben stand außer Frage. Eher würde ich sterben...eigentlich kein schlechter Gedanke, aber für Selbstmord war ich dann noch zu stolz, also nee, das strich ich wieder aus meinem Kopf.
Amber Er sollte gar nichts machen. Ich verlangte auch nicht von ihm, dass er sich entschuldigen sollte. Auch, wenn das irgendwo angebracht wäre, weil er zu unrecht sauer auf mich gewesen war, aber nein, ich brauchte gar keine Entschuldigung. Ich wollte nur einfach nicht, dass er mir das weiterhin übel nahm. Denn ich wusste, dass er das tat, obwohl er dazu keinen Grund hatte. Ich wollte auch nicht, dass er sich jetzt wieder mit mir stritt. Aber ich war kein Mensch, der so tat, als wäre alles in Ordnung, wenn es das eigentlich nicht war... deswegen würde ich wohl ein wenig einlenken, einfach damit die Sache vom Tisch war und wir uns nicht mehr damit aufhalten mussten. Und, damit er mir das nicht mehr vorhalten konnte. Also doch, konnte er schon, aber es wäre dann umso dreister und unverschämter, nach meinen folgenden Worten. "Du sollst gar nichts tun, Caleb.. ich will nur nicht, dass das zwischen uns steht.." fing ich an zu reden, hob den Blick dann langsam wieder an und griff vorsichtig nach seinen Handgelenken. Ich mochte es nämlich nicht, wenn man mit verschränkten Armen vor mir stand und dazu noch so dicht, das symbolisierte absolute Ablehnung und das gefiel mir nicht. Also löste ich Calebs Arme voneinander, ließ sie aber nicht los, sondern unbewusst während ich weiter redete meine Finger mit seinen. "Ich hätte wissen müssen, dass dich das sauer machen würde.. ich hätte es einfach bleiben lassen sollen." murmelte ich weiter vor mich hin, lenkte eben ein, in der Hoffnung, dass die Geschichte damit zumindest fürs Erste erledigt wäre. Es wäre zwar auch nichts Neues, wenn der Wolf mir da einen Strich durch die Rechnung machen würde, aber ich wollte doch ausnahmsweise mal ein wenig positiver denken und hob den Blick wieder in seine Augen, denen ich stand zu halten versuchte. War immernoch nicht so einfach.
Pascal [Kaum, kaum... XD Wie machen wa mit denen eig weiter, schon 'ne Idee?]
Nein. Wenn jemand gefragt hätte, ob Louisa mir leid tat, käme von mir ein schlichtes, knappes Nein. Aber wenigstens war ich nicht so ein Heuchler wie Damon, sondern wenigstens ehrlich. Gefühle, pah. Hatte er doch eh nicht, glaubte ich ihm nicht. So zog ich mir nur noch den Rest Klamotten an, ehe ich ihn von der Kommode los machte. Er schien wegen der Blutverlusts von einer Ohnmacht nicht so weit entfernt zu sein, was es mir leichter machen würde, ihn hier raus zu schleppen. Die Gefahr, dass Louisa ihn so sah, war mir zu groß. Und sie sollte schließlich, wenn Damon erstmal beseitigt war, in dem Glauben gelassen werden, er hätte sie in meine Obhut gegeben, weil er mich für den richtigen hielt. Klar, hier war ein bisschen - viel - Blut auf dem Boden, aber ich schleppte Damon kurz in den Flur, setzte ihn dort nochmal ab und zog dann einfach den Teppich über die Blutflecken. Danach war ich auch schon nahezu lautlos mit ihm verschwunden, brachte ihn zum neuen Quartier des Rudels. Ein paar der anderen würden sicherlich auch Spaß daran haben, ihn ein wenig zu quälen.. er war schließlich alles andere als ein netter Leader gewesen. Und ihn gleich umzubringen, pah, wäre ja langweilig. Er sollte bis auf die Knochen gedemütigt, vollkommen gebrochen das Feld räumen, so wollte ich das. Jeder hatte irgendwo seine Schwachstelle. Bei Damon war es das süße kleine Reh.
Meine Augen blitzten leicht, als sie die Hände erhob und mich berührte. Daraus wurde ich gerade einfach nicht schlau. Und so ein winziges bisschen fühlte ich mich auch durchaus ausgenutzt. Ich hatte sie gerettet, war also mal wieder die einzige Person, die sie gerade hatte, um bei ihr zu sein. Aber naja... Wenn ich mich mal ganz doll zusammenriss, konnte ich darüber jetzt hinwegsehen. Ich konnte schließlich verstehen, dass sie jetzt nicht unbedingt alleine sein wollte und wer war da besser als menschliches Schutzschild geeignet, als ein skrupelloser Werwolf? Dann wollte ich ihr für diese Nacht mal das Gefühl von Sicherheit vermitteln - klang interessanter, als es im Moment war, haha. Mein Kopf legte sich automatisch etwas schief und ich war erst komplett aus Gewohnheit versucht, meine Finger von ihren zu lösen, doch entschied mich dann anders. Wenn das sie soo glücklich machte... Mein Gott. Frauen hatten echt en Paragraphen am Laufen. Ich verstand sie nicht, ich wurde einfach nicht schlau aus ihnen und ihren Taten. Natürlich war es einerseits süß, wie sie mich hier zu besänftigen versuchte, andererseits fühlte ich mich irgendwie...naja, eingeengt. Ein passenderes Wort fiel mir leider nicht ein. Forschend sah ich sie direkt an, blickte in ihre hübschen Augen hinab und zog dann ganz langsam eine Augenbraue in die Höhe. "Oh ja..", meine Stimme klang heiser, "das hättest du wahrhaftig besser sein lassen sollen. Andersherum hätts dir auch nich gefallen, wa?" Nene, sie wär mir doch bestimmt aufs Dach gestiegen, wenn sie mich mit ner anderen gesehen hätte oder gewusst hätte, dass ich mich mit anderen traf etc blah und keks.
Louisa ähm nö. nur weiß ich nicht was ich jetzte noch schreiben soll. hmmm. also damon wird ja jetzte ein bisschen gequält :3 vielleicht machen wa es so, dass pascal will, dass damon louisa noch einmal trifft. So nochma reden und so. Und da Louisa immer so oft im Park sitzt seit dem vorfall und vor sich hin sinniert, schickt pascal damon auch in den park, wo der dann 'zufällig' louisa treffen und abschließend mit ihr reden soll. und damon darf louisa natürlich auch nichts sagen, pascal sitzt nämlich irgendwo im gebüsch und beobachtet sie XD warum fällt mir lauter komisches zeug ein XD
so eh ja. können wir so machen XD duuuuu bist aber dran! :D _____
Amber Ich war einen Moment lang versucht, auf seine Worte mit etwas wie 'Naja aber ich dachte ja auch eigentlich, dass du in der Gegend rümvögelt, wie es dir gerade passt.' geantwortet, konnte meine oft zu schnelle Zunge dann aber doch noch bremsen. Wahrscheinlich hätte es ihn erst recht sauer gemacht, wenn er wusste, was ich eigentlich dachte. Aber ich konnte ja nicht so recht glauben, dass er so viel Rücksicht auf mich nahm, sich nicht mit anderen Frauen zu vergnügen. Erstens hatte ich, seit ich so richtig schön verarscht wurde, einfach grundsätzlich ziemliches Misstrauen in der Hinsicht und außerdem wusste ich doch, dass Werwölfe sich wohl auch eher ungern festlegten und sowas wie Gefühle normalerweise nicht wirklich hatten, weshalb sie es auch gar nicht für nötig hielten, sich irgendwie länger mit ein und derselben Frau aufzuhalten. Wobei Caleb hier ja jetzt nicht unbedingt versuchte, mir aus dem Weg zu gehen. Viel mehr kreuzten sich unsere Wege nun schon eine ganze Zeit lang immer und immer wieder, vielleicht sollte auch das mir irgendwie zu denken geben. Ich dachte womöglich viel schlechter von dem Wolf, als ich sollte. Das waren wieder ganz viele Gedanken, die mich völlig durcheinander in meinem eigentlichen Denken brachten, aber wenigstens dafür sorgten, dass ich die Gedanken an das 'Treffen' mit Mike verdrängte. "Nein, hätte es nicht.." gab ich nur leise murmelnd zur Antwort, löste meine Finger dann langsam von seinen und wandte den Blick wieder Richtung Boden ab. War mir jetzt doch irgendwie unangenehmer als vorher, Caleb 'betrogen' zu haben.. mehr oder weniger eben, immerhin waren wir nicht zusammen und eigentlich hatte er auch kein Recht, solche Ansprüche an mich zu stellen. Aber ich wusste ja, wie er war und sollte da einfach drüber hinwegsehen, um uns keinen weiteren Streit herbei zu bringen. War ja so ziemlich das letzte, was ich jetzt wollte. "Es tut mir leid, aber rückgängig machen kann ichs nich.." fügte ich leiser hinzu, wobei mir das alles jetzt doch sichtlich unangenehm war.
Oh, da kam wohl mal wieder schweinische, unsensible Ader in mir hoch, die erwidern wollte, dass sie es ja wohl einfach anders gut machen konnte, aber eine innere Stimme konnte mich noch gerade so zurückhalten, andernfalls wäre das hier sonst anders ausgegangen. Es wäre wohl das beste, einfach zuzustimmen und Gras über die ganze Sache wachsen zu lassen. Vielleicht würde uns das beiden gut tun... Ich nickte langsam und senkte kurz den Kopf. "Mir tuts ja auch leid...von wegen dass ich so ausgerastet bin...und so...", kam ziemlich zerknirscht, unwillig und undeutlich aus meinem Mund hervor. Und darauf konnte sie sich jetzt wirklich was einbilden, denn eine Entschuldigung bekam wirklich nicht jeder von mir zu hören, schon gar nicht eine sterbliche Menschenfrau. Aber egal, jetzt wa sie raus und ich stand wie ein begossener Pudel vor ihr, kam mir fehl am Platz vor und versuchte alles mit meinem meiner typischen Grinsen zu überspielen. "Aber jetzt ist ja alles wieder gut, wa? Also auf nen schönen Abend, Amber!" Hätte ich en Sektglas, wäre dies der passende Moment für einen Toast, aber ich hatte keins, weshalb ich mir fast erneut wie ein begossener Pudel vorkam. Aber nur fast. Mein Ego ließ das nicht zu, ich war zu stolz, als dass ich mich länger damit auseinandersetzen wollte, dass ich Amber gerade ernsthaft ne halbwegs ordentliche Entschuldigung geliefert hatte.
Louisa
Die winterlichen Sonnenstrahlen kitzelten meine Nase, während ich in den Himmel hinaufblickte und blinzelte. Es war kalt, doch ich hatte extra eine dicke Jacke angezogen, sodass ich nicht direkt fror. Hier draußen im Park ging es mir gut. Hier konnte ich abschalten, an andere Dinge denken und einfach mal ein bisschen Ruhe vor meinem Leben haben, das im Moment einfach nicht so spektakulär lief. Ich hatte Damon nun seit circa einem Monat nicht zu Gesicht bekommen und so sehr das einerseits auch schmerzte, so sehr war ich auch erleichtert darüber, denn der junge Mann hatte mir nicht selten in den letzten Nächten Albträume besorgt. Ich versuchte das Vergangene zu verarbeiten, zu verdrängen, zu vergessen, aber so einfach ging das nicht. Ich hatte wahnsinnige Angst in jeder Nacht, die ich alleine in meinem Bett lag und versuchte, einzuschlafen. Seit Damon fort war, hatte sich alles geändert. Der Mann, von dem ich dachte, dass er mich liebte, hatte mir alles genommen, einschließlich sich selber. Ich vermisste ihn und trotzdem wollte ich ihm nie wieder nahe kommen, es war so paradox, dass ich daran noch verzweifelte. Ich lehnte mich auf der Bank zurück und schloss die Augen. Es war ruhig und ich fühlte mich wenigstens halbwegs sicher, hatte mal keine Angst, dass mich jeden Moment jemand überfallen würde. Es war nachmittags am hellichten Tage, wenn zwar auch Winter war, aber da würde schon nichts passieren, so paranoid wollte ich einfach nicht sein.
habs endlich geschafft... sorry, hatte 'n Tief :x Is auch jetzt nicht ganz so viel Text.. leider. >.< ____
Amber Hatte er sich da gerade wirklich bei mir entschuldigt? Ich meine, so richtig ernsthaft und aufrichtig? Also nicht nur, damit er sich jetzt nicht mehr mit dem Thema beschäftigen musste? Ich konnte meinen Ohren da gerade wirklich nur schwer trauen, weil Werwölfe und entschuldigen ungefähr so waren wie Schnee und Sommer - relativ unmöglich, wobei der Klimawandel wohl dafür sorgte, dass das Wetter in großen Teilen der Erde immer wieder total verrückt spielte, naja. Jedenfalls musste ich doch unwillkürlich lächeln, als ich die Worte realisiert und die Entschuldigung herauskristallisiert hatte. Ich freute mich echt darüber, weil man sowas von Caleb wohl wirklich nicht zu hören bekommen würde, wenn man ihm vollkommen am Allerwertesten vorbei ging. Zwar konnte er es nicht so gut zeigen, aber ihm schien doch zumindest ein bisschen was an mir zu liegen. "Apropos... eigentlich müsst ich noch 'ne Flasche Wein dahaben." sagte ich und grinste leicht, ehe ich an Caleb vorbei ging und die Küche ansteuerte. Wein trank man ja sowieso nicht kalt, weswegen der auch nicht im Kühlschrank, sondern auf der Theke neben dem Kühlschrank stand. In den Schränken war kein Platz mehr gewesen. Nach dieser ganz heftigen Entschuldigung brauchte Caleb doch sicher was zum Nerven beruhigen. Ha, ha. Naja, jedenfalls nahm ich noch zwei Weingläser heraus und zog vorsichtig den Korken aus der Flasche, bevor ich die Gläser füllte und zu Caleb zurück ging. "Sekt wär wahrscheinlich passender, aber der Wein tuts hoffentlich auch..." sagte ich, bevor ich dem jungen Mann sein Glas übergab und ihm kurz darauf mit den Worten "Also, auf einen schönen Abend." zuprostete. Ich für meinen Teil fühlte mich gleich viel besser, jetzt wo die Sache vom Tisch war.
Damon Ich schlief nicht. Zumindest nur wenig bis gar nicht. Eben seitdem Pascal einfach auf der Matte gestanden, mich ausgeknockt, meine Freundin vergewaltigt und anschließend noch mich halb zu Toe gefoltert hatte. Inzwischen war ich zumindest von letzterem befreit - zumindest vom körperlichen Teil, meine Wunden waren alle fast gänzlich verheilt. Nur die psychischen nicht. Sie häuften sich immer weiter, stapelten sich wie Sachen in Fundbüros, die nie wieder jemand abholen würde. Genauso hatte ich inzwischen förmlich Angst davor, dass sich der ganze Gedanken-Schutt bei mir nie verflüchtigen, immer ein Teil von mir bleiben würde. Jetzt ging ich langsam den Kiesweg entlang zu der Bank, auf der Louisa saß. Sie würde inzwischen wieder meine Exfreundin sein, nahm ich an. Nochmal würde sie mir nicht verzeihen. Auch nicht, wenn ich es gar nicht gewesen war. Davon hatte sie ja keinen Schimmer und ich durfte, konnte es ihr auch gar nicht sagen. Aber irgendwann würde sie die Wahrheit erfahren. Auch, wenn ich womöglich dafür draufgehen musste, würde ich sie nicht in dem Glauben zurücklassen können, ich hätte ihr das angetan... ich könnte das gar nicht mehr. Mir lag viel mehr an ihrem Wohl, als an meinem eigenen. Umso mehr schmerzte es, dass sie glaubte, ich hätte ihr Vertrauen ein zweites Mal dermaßen missbraucht. "Louisa..?" suchte ich vorsichtig ihre Aufmerksamkeit, als ich nur noch wenige Schritte von ihr entfernt war. "Können wir... können wir reden?"
kein Ding, ich kenn das ja. aber loslassen kann ich einfach nie von dem Privi XD ---
Caleb So schnell diese verletzliche, gefühlvolle Seite von mir, die Amber eben diese Entschuldigung geliefert hatte, gekommen war, so schnell verschwand sie auch wieder. Zurück blieb ein schelmisch grinsender Werwolf. Herrgott, ich fand die Situation eben amüsant! Besonders, dass Amber das offenbar als Anlass zum Feiern nahm und mir keine zwei Minuten später ein Weinglas mitsamt Inhalt in die Hand drückte. Was hochprozentiges wäre mir jetzt lieber, dann könnte ich sie etwas abfüllen, aber so wars auch okay, haha. Ich prostete ihr zu, sah ihr dabei aufmerksam in die Augen. Nicht dass ich es nötig hätte, ich war ohnehin ein geiler Typ im Bett, aber angeblich brachte es ja schlechten Sex, wenn man seinem Gegenüber beim Zuprosten nicht in die Augen sah. Naja, konnte ich nicht beurteilen. Meine auffälligen Augen funkelten sie stillschweigend an, während ich an der dunkelroten Flüssigkeit nippte, die einen blutig wirkenden Rand am Glas hinterließ. Tja, was könnten wir mit diesem wundervollen, angebrochenen Abend jetzt noch anfangen... "Irgendwelche Vorschläge? Hast du Filme da?", kam es knapp von mir, doch ich schenkte ihr ein weiches Lächeln. Sie sollte sich immerhin etwas entspannen und einfach wohlfühlen. In welcher Gegenwart ging das besser, als in der eines Werwolfes, höhö. Und nein, ich hatte dabei auch keine leisesten hoffnungsvollen Hintergedanken.
Louisa Ich hatte dagesessen, als wäre ich in einer anderen Welt. Mein Blick starrte ins Leere, hatte keine Gedanken übrig für das leise Vogelgezwitscher, die kleinen Blumen auf der Wiese oder das glitzernde Wasser des Sees. Ich war so weit weg, dass ich erschrocken zusammenzuckte, als eine leise, fragende Stimme ertönte. Eine Stimme, die ich nur zu gut kannte, in allen Oktaven. Nur wollte ich sie nicht hören. Mein Kopf schnellte in die Richtung, aus der ich sie vernommen hatte und sofort erkannte ich Damon, der an meiner Bank stand. MEINER Bank. Ich funkelte ihn an, Angst und Wut vermischten sich, wobei ersteres deutliche überwog. "Bist du bescheuert?!", fauchte ich ihn an, doch es endete in einem kleinen Hustenanfall, da ich so überrumpelt war, dass mein Atem kurz ausgesetzt hatte. Ich drückte mich in die Lehne der Bank und wäre am liebsten einfach vor ihm weggelaufen, doch meine Beine fühlten sich ganz weich an. Dieses Schwein... Wie konnte ich ihn nur lieben?! Nein, ich konnte meine Gefühle für ihn nicht vom einen auf den anderen Tag verlieren, jedoch widerte er mich andererseits an. Er hatte mein Vertrauen missbraucht, MICH missbraucht. Ich presste die Lippen zusammen und versuchte mir meine Angst, Wut und Trauer nicht allzu offensichtlich anmerken zu lassen. "Was willst du denn noch sagen?", kam es dann leiser von mir, nicht mehr fauchend, sondern einfach nur vollkommen fertig.
Amber Hm ja, was nun mit dem weiteren Abend anfangen? Immerhin wollte Caleb - zu meinem Glück - hier bleiben und dafür sorgen, dass ich mir nicht weiter Gedanken über den Vorfall im Park machen musste und mich auch sicher fühlen konnte. Zwar wusste der Typ nicht, wo ich wohnte, aber man konnte da wohl echt nicht vorsichtig genug sein. Jedenfalls stand die Frage im Raum, was wir denn nun machen sollten, wenn er hierblieb. Filme klangen in meinen Ohren gar nicht so schlecht, wobei ich mir ja ehrlich gesagt wiederum auch nicht sicher war, ob er damit nicht eine Anspielung machte. Auf Sex eben und danach stand mir der Sinn eigentlich so gar nicht. Ich wollte es mir einfach nur noch gemütlich machen, mich in meine Lieblingsdecke einkuscheln... und gleichzeitig auch an Caleb, wenn der werte Herr denn nichts dagegen hatte. Ich meine, ich wusste ja, dass der Sex mit ihm gut war, aber nach den heutigen Geschehnissen hatte ich da nicht wirklich Lust zu. Das war, denke ich, auch verständlich. Ich nickte nach einem kurzen Zögern und sah ihn noch einen Moment lang an, bevor ich mit den Worten "Filmauswahl hab ich 'ne ziemlich große.." voraus ins Wohnzimmer ging. Wenn man alleine wohnte musste man sich ja irgendwie die Zeit vertreiben. Inzwischen könnte man fast sagen, dass ich eine kleine Sammlung besaß. "Irgendwelches Wünsche, was das Genre angeht?" fragte ich Caleb noch und stellte mein Weinglas auf dem flachen Tisch vor dem Sofa ab, bevor ich langsam zum Regal mit den Filmen ging.
Damon Ja, mit einer derartigen Reaktion hatte ich eigentlich schon gerechnet. Louisa war alles andere als erfreut mich hier zu sehen und verübeln konnte ich es ihr nicht, schließlich hatte sie von der Wahrheit keinen blassen Schimmer. Leider. In diesem Moment würde ich so ziemlich alles dafür geben, ihr einfach die Wahrheit erzählen zu können, aber ich war ja nicht allein gekommen. Pascal beschattete mich in einigen Metern Entfernung, hielt sich bewusst verdeckt, konnte mit den Wolfsohren aber natürlich absolut jedes Wort hören. Und um meine psychische Folter weiter in die Höhe zu pushen verlangte er natürlich, alles verdeckt zu lassen. Nicht nur das, ich sollte mich vollends von Louisa verabschieden. Sie ihm quasi auf dem Silbertablett serviert einfach so überlassen. Zu sagen, dass ich das nicht wollte, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts gewesen, aber ich hatte keine andere Wahl. Ich hatte seit Wochen kein Frischfleisch mehr zwischen die Zähne bekommen, war nur spärlich weiter vom Rudel ernährt worden, damit ich halt nicht verreckte und noch da war, um Louisa die Nachricht zu überbringen. Ich war müde und vollkommen ausgehungert, in einer körperlich absolut miserablen Verfassung. Die Augenringe waren nur eines der Anzeichen dafür. "Nicht viel.." setzte ich langsam an, die Hände in den Hosentaschen verstaut. Ich hatte keine Jacke an und ich fror. Ja, ICH fror tatsächlich. Einfach, weil mein Körper nicht die nötige Energie zum Einheizen hatte. Ich versuchte dennoch das Zittern zu unterdrücken, um nicht zu offen darzulegen, wie verletzlich ich gerade war. "Eigentlich nur, dass du von jetzt an Ruhe vor mir haben wirst. Ich geh' nur nochmal nach Hause zurück, um das Nötigste zu packen. Ich lass' dir mein Auto da.. auch die Bankkarte, ich steck 'nen Zettel mit der PIN dazu..." redete ich einfach so vor mich hin, ohne jegliche Emotionen, völlig leer. Es klang nach endgültigem Abschied, aber ich hoffte mit allem was ich hatte, dass das nicht so war. Ich würde aber wohl eine große Portion Glück brauchen, um es heil über die Reviergrenzen des Rudels zu schaffen.
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eh ja, kleine Planänderung zu Damon... sagen wir Pascal zwingt ihn zum Gehen. XD weil ich meine, was wollen die noch großartig reden.. es is ja egal was er sagt, er is unten durch bei Louisa :'D also wird vorerst wohl erstmal Pascal statt Damon von mir geschrieben, wenn der weg ist... und halt iiiirgendwann wiederkommt, grade so im letzten Moment. XD Pascal wird viele nette Spielchen mit dem kleinen Reh treiben.. ^^
Caleb Sollte sie auf den irrsinnigen Gedanken gekommen sein, dass ich etwa an Sex dabei dachte... ach papperlapapp. Ich doch nicht. Meensch, sie müsste inzwischen doch kapiert haben, dass ich ein Werwolf war und so gut wie immer irgendwelche schweinischen Gedanken hatte. So war ich nun mal, wa? Und irgendwie schien sie mich ja doch ein wenig zu mögen, also so falsch konnte mein Benehmen gar nicht sein. Nichtsdestotrotz sah Amber mich jetzt etwas verunsichert an... ich lächelte beruhigend, auch wenn mein Blick sie weiterhin anfunkelte. Ich würde niemals auf den Gedanken kommen, irgendwas zu tun, was nicht ihrem Willen entsprach. Jedenfalls so gut wie ich mich unter Beherrschung hatte. Bei jeder anderen wärs mir egal, aber nicht bei Amber. Ne, aus Prinzip nicht. Nun folgte ich ihr mit dem Glas in der Hand ins Wohnzimmer und warf einen kurzen Blick auf die Filmmenge, die sie da hatte. "Fände Werwolfhorror ganz cool", grinste ich leicht und nippte erneut an dem Glas. Vielleicht stand ihr der Sinn seit dem heutigen Abend ja nicht nach Horror, aber naja, ich war eben nicht so der Mensch für Titanic oder irgendwelche romantischen Komödien, das wusste sie aber sicher. Letztendlich wars mir egal, ihrer Wohnung, also durfte sie gnädigerweise entscheiden.
Louisa [alles klar XD jop, das kann lustig werden :P die arme.. aber Damon tut mir auch richtig leid '-']
Obwohl ich den Blick lieber weiter stur nach unten richten wollte, kam ich nicht drum rum, ihn zu mustern. Und er sah ziemlich scheisse aus. Nur wieso, er hatte doch alles, was er wollte, wieso war ER denn jetzt so fertig? Ich konnte ja nicht ahnen, dass das alles ein ganz fieses, krankes Spiel von Pascal war... Konnte ja nicht ahnen, wie schlecht es Damon wirklich ging und was er gerade durchmachte. Selbstverständlich ging es mir auch dezent scheisse, aber er fühlte sich bestimmt auch nicht bestens... Mit flatternden Lidern sah ich auf die Hände in meinem Schoß und nestelte unruhig an meinen Fingern herum. Die Worte des jungen Mannes, der in großzügigem Abstand neben mir auf der Bank saß, ließen mich dann aber schlucken, wenn auch möglichst unauffällig. Das klang nach einem ziemlich endgültigen Abschied. Ich wusste, dass es mir gut tun würde und dass ich den Abstand zu ihm brauchte, aber andererseits hatten wir bevor der ganzen Scheisse ne ziemlich tolle Zeit gehabt... Und einen Sohn. Ich wollte nicht schluchzen, konnte es aber nicht umgehen. "Geh einfach..." Nicht mal ein Danke konnte ich mir abringen, wofür auch? Ich empfand nicht mehr diese unbändige Liebe, wenn ich ihn ansah, es stand einfach nur panische Angst im Vordergrund. Ich würde schon über ihn hinwegkommen... auch wenn ich wusste, dass ich mich mit diesem Satz selbst anlog.
Amber Werwolfhorror. Welch Ironie. Ich wagte zu bezweifeln, dass ich so hatte, begann aber zu suchen. "Ich schau mal.." meinte ich nur und schüttelte einen Moment lang grinsend den Kopf. Ich schaute mir eigentlich sowieso nur ganz selten Horrorfilme an und alleine schonmal gar nicht, weil ich dann danach meistens nicht wirklich gut schlafen konnte. Mit einem starken Mann an der Seite ließ es sich sowas wesentlich besser schauen und dass man zu zweit besser schlief war ja nun auch kein Geheimnis, ganz egal ob man davor einen Horrorfilm gesehen hatte oder nicht. Mit einem Werwolf direkt neben mir im Bett konnte ich ja nur gut schlafen, was anderes war gar nicht im Bereich des Möglichen. Gerade dann, wenn er noch so verführerisch gut aussah und gut roch.. okay okay, gleich wieder wegwischen, die letzten Gedanken. Ich wurde überraschenderweise tatsächlich fündig, was den Horrorfilm angeht und zog ihn aus dem Regal, ging dann nach vorne zum Fernseher, um die DVD in den Player einzulegen. "Ist zwar nicht mehr ganz aktuell der Film, aber schlecht trotzdem nicht, soweit ich mich erinnern kann." meinte ich schulterzuckend, als ich zum Sofa ging und mich aufs Sitzpolster fallen ließ. Ich hatte den Film mal geschenkt bekommen, weil ja in meinem Freundeskreis allgemein bekannt war, dass ich diese Dinger bei mir hortete und eigentlich nie genug haben konnte. Betrunken wie wir alle gewesen waren, hatten wir ihn uns nachts dann auch noch angeschaut, nur so ganz klar konnte ich mich daran nicht mehr erinnern. Naja, würde ich ja merken, wie gut oder schlecht der Film nun gewesen war.
Damon [Mir auch '-' mein Armes Behbie..] Die Antwort kam kälter von Louisa, als ich es mir überhaupt erträumen hätte können. Ich hatte sie noch nie so mit mir reden hören, nicht einmal in unseren schlimmsten Streits. Ich hatte sie zwar schon oft zum Weinen gebracht, aber sie hatte mir noch nie derart kalt Worte an den Kopf geknallt, die auch noch verdammt tief saßen. Vor allem, weil ich ja nicht einmal etwas dafür konnte, schmerzte es so unheimlich, dass die junge Frau mich einfach nur noch von sich weghaben zu wollen schien. Mich für etwas beschuldigte, das ich gar nicht getan hatte. Ich tat mir unfassbar schwer damit, kein Wort darüber zu verlieren und meine Geliebte einfach in dem Glauben zu lassen, dass ich sie ein zweites Mal missbraucht, vergewaltigt hatte. Dabei war ich dazu doch gar nicht mehr fähig.. sie hatte ja keinen Schimmer. "In Ordnung. Wenn es das ist, was du möchtest.." murmelte ich nur undeutlich vor mich her, ehe ich wieder von der Bank aufstand. "Solltest du mit Ramon Probleme haben, geh zu Pascal.. er kann sich darum kümmern." fügte ich noch hinzu und warf einen letzten, kurzen Blick auf die junge Frau, bevor ich mich zum Gehen wandte und dann auch dem Zittern seinen freien Lauf ließ. Weil es mich nicht mehr scherte, ob es jemand sah, oder nicht. Ich warf noch einen Blick zu dem Gebüsch, hinter dem Pascal sich befand und verließ dann zielstrebig den Park. Sobald ich aus der Zivilisation raus und am Waldrand am Stadtende angekommen war, würde ich laufen müssen. Ich betete inständig darum, dass das reichen würde, um lebend davon zu kommen. Einen Kampf würde ich wohl kaum überstehen.
Ich hatte mit dem Glas in der Hand neben Amber gestanden und sie geduldig während ihrer Filmauswahl gemustert. Mir fiel wieder einmal auf, wie unfassbar hübsch sie für eine Sterbliche war. In meinen Augen jedenfalls. Ja, ich fand sie wirklich außerordentlich schön und irgendwas an ihr reizte mich, sie weiterhin Teil meines Lebens sein zu lassen. Es war einfach Neugierde, sie war in meinen Augen ein spannendes Spielzeug, das eigene Gefühle hatte, selbstständig dachte.. Sie unterhielt mich gut, wenn nicht, hätte sie eventuell ein Problem, aber ja, ich mochte sie irgendwie. Würde ich nie offen zugeben, ich fand sie halt interessant. Als sie mir dann einen Film unter die Nase legte und diesen dann direkt in den DVD-Player einlegte, nickte ich. Keine Ahnung, was das für ein Film war, ich sah nicht oft welche, aber wenn Werwölfe drinnen vorkamen, war er bestimmt gut. Mal sehen, was für Klischees es über meine Art alles so gab und welche in dem Film vertreten waren. Ich trat ein paar Schritte ans Sofa heran und ließ mich dann ebenfalls in das Polster sinken, nicht in viel Distanz zu Amber, aber hey, wir hatten schon ganz andere Nähe gehabt, wa? Außerdem glaubte ich, dass sie sowieso nicht auf Entfernung aus war, sie wollte doch früher oder später eh mit mir kuscheln. Frauen.
Louisa
Ich versuchte so gut es ging, einen gefassten und entschlossen Gesichtsausdruck zu wahren, doch es fiel mir mit jeder Sekunde schwerer. Ausgerechnet in diesem Moment schossen mir Bilder durch den Kopf, die ich zusammen mit Damon erlebt hatte. Eine tolle, aufregende und für mich wahnsinnig verliebte Zeit. Ich konnte nicht ohne den jungen Mann, aber auch nicht mit ihm. Ich hatte ihm vertraut und er hatte mich eines besseren belehrt. Er hatte eben keine Gefühle...auch wenn ich das so sehr gehofft hatte... Als er aufstand, blickte ich nur zu Boden und reagierte kaum, nickte nur schwach. Mit Ramon zu Pascal? Tja, wie sollte ich nur alleine einen Werwolfsohn großziehen? Ich wusste nicht, ob Pascal überhaupt Interesse hätte, mir mit dem Kleenen zu helfen, kannte ihn ja doch nicht so wirklich. Bisher hatte Damon immer einen sehr guten Vater abgegeben und tief im Innern wollte ich, dass er das weiterhin tat, aber es war aus. Ich konnte keinem Mann eine dritte Chance geben, wenn er mich vergewaltigte und es wieder tun würde. Wenn ich nur wüsste, dass mein Geliebter gar nicht dahintersteckte... Dann würde alles ganz anders verlaufen und dann würde ich ihn jetzt auch nicht gehen lassen. Doch es war zu spät, der junge Mann entfernte sich und erst als er um eine Ecke gebogen und somit aus meinem Sichtfeld verschwunden war, zog ich die Beine an, schlang meine Arme darum und vergrub mein Gesicht an meinen Knien, um loszuschluchzen. Mir fiel es nicht einfach, ihn seine Wege ziehen zu lassen, besonders weil unsere Zeit bis auf die letzten Monate so unfassbar schön und spannend gewesen war, ich würde auch mit den Streitereien klar kommen... Aber unter den Umständen konnte ich das nicht. Dass Pascal irgendwo in einem Busch rumsaß, konnte ich ja nicht ahnen.
Amber Ich startete den Film mittels Fernbedienung und nahm mir dann wieder mein Weinglas vom Tisch, nippte immer mal wieder daran. Die ersten Minuten eines Horrorfilms waren zumeist eher ziemlich langweilig, fast ein wenig langatmig, bis es dann mit dem ganzen schlimmen Zeug losging und einer nach dem anderen am sterben war. Mal mehr, mal weniger schlimm. Aber meistens war mir das Ganze einfach zu eklig, ich war da nicht so abgestumpft wie der Großteil der Gesellschaft. Wobei ich es mir in solchen Momenten wie diesem hier jetzt doch wünschen würde, dann könnte ich den ganzen Film wesentlich entspannter sehen. Die ersten Minuten über schwieg ich komplett, wusste auch nicht wirklich, was ich zu Caleb hätte sagen sollen. Als der Film dann aber doch zunehmend Fahrt aufnahm und immer mehr 'böse' Stellen kamen, zuckte ich immer mal wieder zusammen und musste mich stellenweise auch zwingen, die Augen offen zu halten und nicht ständig wegzusehen. Als es mir dann aber doch irgendwie ein bisschen zu viel hatte, leerte ich nur fix das Weinglas und suchte dann ein wenig zögernd Calebs Nähe, kuschelte mich ein wenig an seinen warmen Oberkörper. War mir ziemlich egal, ob er das nun wollte oder nicht. Ich wollte das und wenn er mich wegschieben würde, würde mir das ganz und gar nicht gefallen. Durch das bisschen Kuscheln könnte ich mich wenigstens ein klein wenig von den Grausigkeiten im TV ablenken, die mir zunehmend zu sadistisch wurden.
Pascal Perfekt! Louisa schien endgültig Abschied nehmen zu können von diesem Nichtsnutz, würde von nun an ganz mir gehören. Das wusste sie zwar noch nicht, würde sie aber schon noch früh genug erfahren, haha. Ich würde schon dafür sorgen, dass sie schnell von Damon wegkam und sich einfach an etwas Neuem, besseren orientierte. Mir natürlich. Etwas Besseres als mich konnte sie gar nicht haben, ich war das Non Plus Ultra an Mensch und Werwolf! Ich beobachtete die junge Frau noch einige Minuten lang während ihrer kleinen Trauerphase, in der sie Abschied von Damon nahm. Ich würde mir genau das zu meinem Vorteil nutzen, mir ihre emotionale Instabilität für meine Annäherungsversuche zu Nutzen machen. Klar war das nicht nett, aber mit Nettigkeit kam man heutzutage auch bei niemandem mehr an. Ich würde einfach den fürsorgenden Werwolf geben, der Damon vor seiner letzten Rückkehr nie gewesen war und ihr das Gefühl geben, bei mir sicher zu sein, dann war das schon die halbe Miete. Während also zwei meiner Wölfe schon damit beschäftigt waren, Louisas ehemaligen geliebten in den Tod zu jagen, schlich ich mich unauffällig aus dem Gebüsch hervor und ging meiner Wege. Ich würde ihr morgen mal einen Besuch abstatten, wenn sie sich ein wenig beruhigt hatte. Natürlich würde ich so tun, als wäre das ein Auftrag Damons', als würde ich nur nach dem Rechten sehen wollen. Ich würde das ganz geschickt anstellen, ja.
Der Film hatte definitiv was. Vielleicht war der Produzent ja ein Werwolf, denn tatsächlich waren viele Details, die über diese Art von 'Monster' preisgegeben wurden, wahr. Jedenfalls wars ein guter Film und Amber hatte eine gute Wahl getroffen. Schien sie aber nicht so richtig zu finden, merkte ich, als ich einen Blick zu ihr rüberwarf. Sie sah beinahe schon verstört aus, haha. Naja, es floss auch wirklich eine Menge Blut, aber das hätte sie sich bei einem Werwolffilm doch denken können. Für mich hatte das Ganze aber was gutes, denn die junge Frau lehnte sich nach der ersten Hälfte des Films vorsichtig an mich. Ohne groß zu zögern legte ich den Arm um sie und strich sanft über ihren Rücken, um sie etwas zu beruhigen. Wenn sie den Fernseher ausmachen wollte, sollte sies sagen. Sonst konnte sie heute Nacht nicht schlafen. Hatte ich aber auch nichts dagegen, haha. Der Film neigte sich nach einer Weile dann aber dem für sie erlösenden Ende zu und ein paar Minuten später lief der Abspann über den Bildschirm. Ich streckte mich kurz und sah dann mit einem unverkennbaren Grinsen auf den Lippen zu Amber hinab. "Alles klar bei dir?" Sie sah nämlich nicht so aus, als wäre alles klar, aber irgendwie fand ich das ganz süß.
Louisa [wird jz nicht so lang XD]
Ich saß noch eine ganze Weile so da, bis einfach keine Tränen mehr aus mir rauskommen wollten. Es war mindestens eine dreiviertel Stunde vergangen und so langsam wurde es schon dunkel. Ich wollte nicht länger alleine in diesem Park sitzen, weshalb ich mit unsicheren Bewegungen aufstand und zitternd meinen Weg nach Hause suchte. In meiner Wohnung empfing mich der gewohnte Geruch von mir und aber auch von Damon. Er hatte eben eine ganze Weile mit mir dieses Heim geteilt, die Gewissheit, dass er das nie wieder tun würde, ließ mich erneut leise seufzen. Es fühlte sich an, das richtige und gleichzeitig das falsche zu tun. Auch als ich später im Bett lag, verließ mich das Gefühl der Leere nicht, andererseits war in diesem Bett auch viel negatives passiert, was mich für den Moment davon überzeugte, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ich schlief sehr unruhig, wachte viele Male in dieser Nacht auf und konnte nur schwer wieder einschlafen. Erst gegen Sonnenaufgang rutschte ich dann ins Land der Träume hinab und schlief daher bis in den Mittag hinein.
Amber Ja, bei mir war alles klar. Nur war ich einfach ein wenig aufgewühlt und vielleicht ein bisschen verängstigt, Horrorfilme waren einfach noch nie so wirklich mein Ding gewesen. War einfach nicht gerade mein Lieblingsgenre und würde es wohl auch nie werden, aber wenn Caleb irgendwann Morgen wieder weg war, dann konnte ich getrost wieder meine kitschigen Filme und Komödien ansehen. "Ja, naja.." murmelte ich erst nur so vor mich hin, entfernte mich aber keinen Zentimeter von dem jungen Mann. "Horrorfilme waren wohl noch nie so meins." fügte ich noch ein paar Worte mehr hinzu, sah nur einmal kurz zu ihm hoch und hielt den Blick in seine Augen aber nicht lange. Dass ihm als Wolf solche Filme gefielen, in denen getötet und oftmals auch gefoltert wurde, das wunderte mich kein Stück. Er hatte selbst mit Sicherheit unzählige auf dem Gewissen, aber so genau wollte ich was das anging auch eigentlich gar nicht informiert sein. Es ging mir wahrscheinlich besser mit meiner Unwissenheit. Fest stand nur, dass der werte Herr Werwolf, an den ich mich hier gerade kuschelte, alles andere als eine weiße Weste hatte. "Mit dir wars aber ganz erträglich.." fügte ich an seine Brust gemurmelt ganz leise noch hinzu, schloss einen Moment lang die Augen. Ich fühlte mich bei Caleb einfach immer sicher, egal wie oft wir schon aneinander gerauscht waren.
Pascal [ja hier auch nich, hab Schreibtief x'D]
Es war früher Nachmittag, als ich mich dann auf den Weg zu Louisas Wohnung machte. Schon als ich dem Gebäude nur nahe kam, konnte ich sämtliches Wölfische riechen, Damons Geruch klebt überall. Allerdings nicht nur seiner und so fragte ich mich, wer denn nun der andere Wolf war. Als ich das eine Mal bei Damon Zuhause aufgekreuzt war, war ich dem Tod nahe gewesen und hatte wohl deshalb nicht wirklich darauf geachtet, ob nun nur Damons' oder auch noch ein anderer Wolfsgeruch in der Luft hing. Aber dem schien so zu sein, als ich das Treppenhaus nach oben ging, bestätigte sich mir das Ganze nämlich noch einmal. Und der Geruch schien tatsächlich ebenfalls in die Wohnung zu führen, in der Louisa mit ihrem Sohn hauste. Ich fand das Ganze ein wenig eigenartig, weshalb ich doch ein wenig argwöhnisch die Klingel drückte. Natürlich nur innerlich, von Außen sah man nur meinen neutralen bis freundlichen Gesichtsausdruck. Meine Mundwinkel waren ganz leicht angehoben, um dem kleinem Reh keinen Schrecken einzujagen. Ein zu strahlendes Lächeln wollte ich aber auch nicht aufsetzen, immerhin war das hinsichtlich ihrer Situation nicht angebracht und außerdem käme das einfach irgendwie... keine Ahnung, merkwürdig halt.
SCHNURRTE ich gerade? Keine Ahnung... aber ich mochte es definitiv, wenn Amber sich so offensichtlich an mich kuschelte, meine Nähe suchte. Fühlte sich einfach gut an, nicht direkt auf das Monster in mir reduziert zu werden. Denn eben solch ein Monster wurde in dem Horrorstreifen, dessen Abspann immer noch lief, verfilmt. Die junge Dame neben mir schien nicht wirklich zu begreifen, dass mich von dem Filmwerwolf nicht allzu viel unterschied. Ihre Antwort entzückte mich, was ich mit einem belustigten Schmunzeln zur Geltung brachte. "Mit mir ist alles erträglich, Amber. Weißt du doch." Ich blickte zu ihr hinab, während meine linke Hand weiterhin kleine Kreise auf ihren Rücken zeichnete. "Aber mal was anderes... du hast solche Angst vor diesem Film... Dabei sitzt eine potentielle Hauptfigur direkt neben dir und du", ich tippte ihr auf die Nasenspitze, "hast nichts besseres zu tun, als mit ihr zu kuscheln. Sag mir wieso!" Auffordernd hob ich eine Augenbraue, weiterhin ein spöttisches, aber liebenswürdiges Grinsen in den Mundwinkeln.
Louisa
Tag. Nacht. Tag. Nacht. Ich saß auf dem Bett, ein vollendetes Trauerspiel meiner selbst, die eine Hand auf dem Lichtschalter von der Lampe auf dem Nachttisch. Immer wieder schaltete ich das Licht ein und wieder aus, hockte auf dem Bett und starrte vor mich hin. Tausend Gedanken schwirrten mir durch den Kopf, doch kein einziger ließ sich näher erläutern. Eigentlich war es verwunderlich, dass ich auf dem Bett saß. Immerhin war es das Bett von Damon und mir und hier waren eben nicht nur die schönen Dinge passiert, gewiss nicht. Aber Damon war fort und ich versuchte krampfhaft, mit ihm abzuschließen, was mir aber nicht leicht fiel. Seine Gegenwart hatte mein Leben so stark beeinflusst, dass er mir im Alltag immer wieder begegnete. Alleine die Tatsache, dass wir einen gemeinsamen Sohn hatten... Ich schüttelte diese Gedanken von mir, bevor die heimtückischen Tränen sich wieder einen Weg meine Wangen hinunterbahnen konnten. Genau in dem Moment klingelte es an der Tür und ich stand irritiert mit schweren Bewegungen auf. Wer mochte das sein? Wer wollte mich besuchen? Amber vielleicht... aber Caleb war doch gerade bei ihr, oder nicht? Misstrauisch und vorsichtig öffnete ich die Tür und erkannte dahinter zu meiner Erleichterung einen leicht lächelnden Pascal. "Ach, du bist es nur." Ich rang mir ein Lächeln ab. "Komm rein!"
Amber Hm, ja... das war wohl eine sehr gute Frage. Ich hätte allen Grund der Welt, Angst vor dem jungen Mann zu haben, an den ich mich hier so hingebungsvoll kuschelte, mich ihm mehr oder weniger zum Fraß vorwarf, wenn ihm nach einer kleinen Mahlzeit zu Mute sein sollte. Aber ich hatte keine Angst vor Caleb. Sicher, wenn er mal wieder direkt vor mir stehen und mich anbrüllen würde, würde mir das Herz wie jedes Mal davor in die Hose rutschen. Aber ich würde stehen bleiben, trotz der aufkommenden Angst und ihm wie immer mein Temperament entgegen schmettern, mir von ihm nichts sagen lassen, was ich für falsch hielt. Allerdings würde ich ihm einen Teil der Wahrheit verschweigen, warum ich doch immer wieder zu ihm kam, ihn immer wieder gern bei mir hatte. Dann würde er sich wahrscheinlich nämlich von mir distanzieren und das wollte ich um keinen Preis. Wir hatten jetzt lange genug Funkstille gehabt und ich war heilfroh darüber, dass er mich vorhin im Park aufgesammelt hatte.. "Ich habe keine Angst vor dir, Caleb. Ich glaube nicht, dass du mir was tun würdest... und wenn doch, dann das Tier in dir und nicht du selbst." murmelte ich so vor mich hin, schob einen Arm vorne unter sein Shirt, strich leicht über seine definierten Bauchmuskeln und sah zu ihm nach oben. Ein leichtes, aufrichtiges Lächeln zierte meine Lippen und ich hielt seinen Blick so gut, wie ich es eben konnte.
Pascal Um ehrlich zu sein hatte ich nicht unbedingt eine positive Begrüßung seitens Louisa erwartet. Ich meine, sie empfing mich hier jetzt nicht grade freudestrahlend, aber das konnte man von ihr wohl jetzt auch nicht erwarten. Die junge Frau versuchte aber ja wenigstens, sich ein Lächeln abzuringen, obwohl sie das gar nicht hätte tun müssen. Ich tat jedenfalls, wie mir gehießen und betrat das Loft, in dem ich bereits zwei Mal gewesen war. Der andere Wolf schien ja glücklicherweise nicht hier zu sein, war wohl ausgeflogen. Für mich war das nur gut, schließlich hatten wir Tiere ein Gespür dafür, wenn jemand etwas Böses im Schilde führte. Und das tat ich zweifelsohne, zumindest aus deren Sicht. Ich hoffte nur für ihren Sohn, dass er nicht vor hatte, gegen mich zu rebellieren. Würde ich nämlich kurzen Prozess machen, mit dem Gör. "Ich wollte mal sehen, wie es dir so geht.. ich nehme zwar an, eher nicht so gut, aber vielleicht kannst du ja ein wenig Gesellschaft brauchen." redete ich in ruhigem, relativ neutralem Tonfall so vor mich her, schob mir kurz darauf an der Garderobe die Schuhe von den Füßen und hängte die Lederjacke weg, die ich über dem Shirt noch angehabt hatte.
Ihre Worte klangen in meinen Ohren sehr logisch, sodass ich nickte. Das hatte sie schön gesagt, das Tier in mir. Schließlich konnte ich ihr da nur zustimmen, ich würde ihr niemals aus freien Stücken Schmerzen hinzufügen, indem ich sie etwa angriff. Natürlich war das in etwa so, als würde ein Löwe mit einer Antilope, oder eine Katze mit einer Maus kuscheln, aber ich hatte gelernt damit umzugehen, dass eben nicht jeder Mensch gleich Essen war. Ich war ja selbst ein Mensch, jedenfalls mal gewesen. Lang ists her. Meine kreisenden Bewegungen auf meinem Rücken stoppten, als ich ihre zarten Finger auf meinen Bauchmuskeln spürte. Ich lächelte leicht. "Ja, stimmt. Das Tier in mir..", wiederholte ich ihre Worte leise und sah sie nachdenklich an. "Amber, was würdest du jetzt gerne tun? So hast du mich bisher nie angeguckt..", schmunzelte ich dann und hob leicht spöttisch eine Augenbraue in die Höhe. Inzwischen war der Abspann des Films fertig, sodass der Bildschirm des Fernsehers schwarz wurde und wir komplett im Dunkeln saßen, sodass ich nur noch ihre schmale Silhouette sah.
Louisa
Ich stand inmitten des Raums und hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Immerhin wurde ich jetzt etwas von meinen 'Damongedanken' abgelenkt und bekam einen neuen, abwechslungsreichen Gesprächspartner. Würde mir bestimmt gut tun und Pascal war bisher immer nett zu mir gewesen und ich hatte stets über alles mit ihm reden können. "Schon gut", winkte ich leise ab, "möchte jetzt nicht darüber reden. Das ist Vergangenheit..." Ich versuchte, entschlossener zu klingen, als ich es war. Etwas unruhig trat ich von einem Fuß auf den anderen, ließ mich dann auf das Sofa sinken. "Fühl dich wie Zuhause", murmelte ich noch und spielte mit einer Haarsträhne herum, während ich ihn kurz etwas beobachtete.