Amber Ich versuchte, ihm meinen Arm wieder zu entziehen. "Lass mich los, Mike. Ich will nach Hause verdammt." murmelte ich ihm etwas Widerstand entgegen, was den Kerl aber herzlich wenig interessierte. Er redete weiter auf mich ein von wegen ich solle den Job erledigen oder ich könne was erleben, was mich doch ein Stück weit einschüchterte, weil ich gut genug wusste, dass er eben ein Mensch war, der anderen weh tat ohne mit der Wimper zu zucken... und auch, wenn ich nicht wusste, was genau er dann tun würde, schüchterten mich eine Worte so ein klein wenig ein. Allerdings nicht so weit, dass ich die Gegenwehr komplett sein ließ. "Ich hab gesagt lass mich los!" wiederholte ich noch einmal etwas lauter und deutlicher, energischer. War aber wohl die falsche Tonwahl gewesen. Kurz darauf stieß er mich dann einfach zu Boden, wo ich mich noch gerade so mit den Händen abfangen konnte. Tat trotzdem weh, stauchte mir die Handgelenke ziemlich und einige Kratzer würde das sicher auch geben.. ich setzte mich ein wenig auf, wobei ich dann aber gar nicht so schnell gucken konnte, wie er direkt vor mir stand und böse zu mir runter stierte, dabei ein Taschenmesser zückte. Die Klinge spiegelte sich im Mondlicht. "Hab ich mich nicht klar genug ausgedrückt?!" brüllte er förmlich zu mir runter, was mich doch deutlich erkennbar zusammen zucken ließ. Gosh, wo hatte ich mich da jetzt wieder rein geritten.
Damon Es musste ihr nicht leid tun, ehrlich nicht. Sie traf ja keine Schuld, war alles auf meinem Mist gewachsen und die zierliche junge Frau konnte absolut nichts dafür. Schließlich war ich derjenige gewesen, der der Meinung gewesen war, sie mehr oder weniger vergewaltigen und dabei auch noch fast umbringen zu müssen.. weil ich meine wölfischen Triebe nicht unter Kontrolle hatte bringen können. Aber das war jetzt ganz offenbar anders. Es schien, als würden die Gefühle zu Louisa wirklich Möglichkeiten zu ganz anderen Eigenschaften meinerseits schaffen.. beispielsweise eben sowas wie Geduld und Genügsamkeit. Beides Dinge, die mir vorher wie fremd gewesen waren und dennoch stand ich jetzt hier, konnte mich zusammenreißen. War zwar nach wie vor nicht einfach, aber nicht so unmöglich wie noch vor einem halben Jahr. "Es ist okay so, Louisa.." versicherte ich ihr leicht lächelnd, weil ich unwillkürlich die Mundwinkel anheben musste, als sie mit den zarten Fingern über die Haut an meinem Oberkörper strich. "Nehm dir einfach die Zeit, die du brauchst.. ich werd' dich zu gar nichts mehr drängen." fügte ich noch ein paar Worte hinzu, die allerdings mehr nur ein Hauch waren, eben ganz leise geflüstert. Schließlich hatte es das letzte Mal, als ich ihr Druck gemacht hatte, zu diesem sehr, sehr unschönen Ereignis geführt. Sowas würde jetzt zwar nicht mehr passieren können, aber dennoch gab ich ihr alle Zeit der Welt, um mir wieder ihr Vertrauen zu schenken.
hab ja inzwischen wieder Schule und noch weniger Zeit als vorher. Ich versuch mal am Wochenende was zu schreiben, wird aber wahrscheinlich eher Sonntag :/
doch wir können hier nicht weiter, hier ist fledermausland. #alligatoahtrailerpark
Es war stockfinster mittlerweile, und natürlich wäre es auch zu viel verlangt gewesen, den kompletten Park mit Straßenlaternen auszustatten. Die gab es hier zwar, aber ihr Licht beleuchtete den weg nur spärlich. Wie auch immer, ich sah perfekt. Manche Wolfsfähigkeiten wirkten sich eben auch auf meine menschliche Gestalt aus, was mir in vielerlei Dingen ziemlich hilfreich sein konnte. So beobachtete ich Amber nun genauestens, konnte dank meines feinen Gehörs das Gespräch zwischen ihr und dem Mann bestens verstehen. Soso, da war sie also mal wieder die falschen Personen geraten. Beinahe hätte ich laut geseufzt, doch ich hielt mich zurück und mahlte stattdessen verärgert mit den Kiefermuskeln. Nein, der Anblick gefiel mir gar nicht. Noch weniger, als der Fremde die junge Frau dann zu Boden stieß. Im nächsten Moment war ich hinter dem Baum hervorgetreten, vom Schatten in das fahle Licht der Straßenlampe, und packte den jungen Mann an den Schultern, um ihn ruckartig zu mir umzudrehen. "Hat man dir keinen Respekt beigebracht?!", herrschte ich ihn lautstark an, knurrte leise. Für mich war es einfach ein absolutes NoGo, sich gewaltvoll an Frauen zu vergreifen. Klar; erwischte man mich mir der falschen Laune, konnte ich auch für nichts garantieren. Der kleine aber feine Unterschied bestand jedoch darin, dass ich nun mal ein Werwolf war und der fremde Mann vor mir nicht! Das würde ich sonst jedenfalls riechen und der Kerl roch weder nach Wolf noch nach irgendnem Hund.
Louisa
Während der junge Mann vor mir leise seine Worte aussprach, die er zu sagen hatte, massierte ich mir meine Haare mit Shampoo ein und spülte sie auch wieder aus. Es war schön, was er da von sich gab. Und es beruhigte mich. Ich wurde mir tatsächlich immer sicherer, dass er es ernst meinte und mir niemals mehr etwas antun würde. Ich merkte schließlich genau, dass er sich deswegen ziemliche Selbstvorwürfe machte und das wollte ich auch nicht. Ich wollte ihm einfach wieder vertrauen und das alles gut werden würde. Auch auf meinen Lippen hatte sich nun ein kleines vorsichtiges Lächeln ausgebreitet. "Danke... Das bedeutet mir viel." Noch einmal strich ich sanft über seine Brust und drückte ihm dabei einen zärtlichen Kuss auf den Mundwinkel. "Ich liebe dich. Und es wird alles wieder gut werden", flüsterte ich ihm dann mit zuversichtlich klingender Stimme ins Ohr und stellte mich dann wieder vor ihn. Und mittlerweile war ich wirklich nicht mehr so verspannt, sondern konnte immerhin schon mal wieder etwas ruhiger atmen.
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Amber Ich hatte jetzt ja wirklich mit vielen Dingen gerechnet. Damit, dass mir gleich ein Messer irgendwo rein gerammt wurde, besiepielsweise. Oder damit, dass ich der Drohung wegen doch einknickte und Folge leistete. Oder sogar damit, dass ich so tat, als würde ich den Auftrag ausführen, in Wirklichkeit aber die Stadt einfach verließ um irgendwo ein neues Leben anzufangen. Wirklich mit fast allen in dieser Situation erdenklichen Dingen hatte ich gerechnet.. aber nicht damit, dass Caleb mir hier noch ein weiteres Mal den Arsch retten würde. Allgemein hatte ich an Caleb in dieser Situation wirklich keinerlei Gedanken verschwendet, weil ich ihn aus meinem Leben hatte ausradieren wollen, obwohl er mir fehlte. So oder so war ich ihm aber unheimlich dankbar dafür, dass er wieder mal im letzten Moment auftauchte, um mich vor Schlimmerem zu schützen. Mike funkelte den Werwolf böse an, musterte ihn nur flüchtig und entgegnete ein "Respekt wird überbewertet.", bevor er mit dem Arm, in dessen Hand er das Messer hielt, leicht ausholte und es Caleb dann in die Seite stach. Nich so tief, wie er gekonnt hätte, aber auch der 'Pieks' - für Caleb war es sicher nicht viel mehr als das, war immerhin ein Wolf - ließ einen erstickten Aufschrei meine Kehle hinauf wandern und ich rutschte ein Stück von den beiden Weg, bevor ich aufstand und noch ein paar Schritte weiter rückwärts ging. War schon wieder alles meine Schuld..
Damon Es tat wirklich gut, diese drei ganz bestimmten Worte von ihren Lippen zu hören. Einfach, weil es mich darin bestärkte und zuversichtlicher machte, dass es richtig gewesen war, zu ihr zurück zu kommen und dass alles besser werden würde. Eben erst mit der Zeit, aber das reichte auch vollkommen. Schließlich war ich ja nicht umsonst zurück gekommen, ich wollte es jetzt einfach besser machen, mich wie ein normaler, nicht wölfischer, liebender Freund um Louisa kümmern... und inzwischen gelang mir das auf jeden Fall auch schon viel besser, als noch vor einem halben Jahr, würde ich zu behaupten wagen. "Das hoffe ich wirklich.." murmelte ich lächelnd auf ihre letzten Worte hin zu Louisa runter und strich ihr leicht über die nasse Wange, suchte wieder den Blickkontakt mit ihr. Ich könnte sie wohl stundenlang einfach nur ansehen und sie müsste nicht mal irgendwas Spektakuläres dabei machen. Allein ihre Anwesenheit war für mich Beschäftigung genug. Ich beugte mich zu ihr runter, um sie vorsichtig, ganz sanft zu küssen und zögerte den Kuss auch noch ein klein wenig hinaus, löste mich dann aber doch von ihr, weil ich mir ganz gerne noch die Haare waschen, meiner Hygiene nachkommen wollte.
Words are not enough to say how much you mean to me.
Respekt wird überbewertet - und das aus dem Mund dieser mickrigen Witzfigur. Für mich ein Happs, und der Kollege wäre mein Abendessen, aber soweit wollte ich es nicht kommen lassen. Nicht vor Ambers Augen. Wieso auch immer, aber ich fühlte mich irgendwo doch ein Stück weit verantwortlich für die junge Frau, was womöglich daran lag, dass sie mich einfach interessierte. Nicht so, wie sie vielleicht andere Kerle interessierte, nein. Es war ihre Art, die mich in irgendeiner Weise faszinierte, ihre Frechheit, mir immer zu widersprechen, mir auch mal kontra zu geben. Das tat einem Kerl wie mir mit einem derartigen Ego ab und zu eben gut. Obwohl sie genau wusste, dass sie mich damit provozierte und was alles passieren könnte...sollte ich mich mal nicht im Griff haben... Mit dunklen Augen - joa, ich wechselte gern ma die Augenfarbe, war ja nix dabei - und angespannten Gliedern wartete ich auf eine weitere Reaktion, die auch kam. Er traf sogar, ich war entzückt. War für mich aber nur ein Kratzer, nichts gravierendes. Klar, es tat ein bisschen weh, war schließlich trotz geringer Größe ne Wunde, aber mehr auch nicht. Allerdings wurde ich nun sauer. Und zwar nicht zu wenig. Aus diesem Grund musste ich mich auch ernsthaft zurückhalten, einen auf Werwolf zu machen. Stattdessen holte diesmal ich aus und schlug ihm mit bloßer Faust sowohl direkt auf die Nase, als auch nochmal in den Brustkorb, und dank meinem feinen Hörsinn hörte ich das leise Knacken, was mir verriet, dass mein präziser Schlag offensichtlich ein oder zwei Rippen derart deformiert hatte, dass sie wohl angebrochen zu seien schienen. Und angebrochen tat weitaus mehr weh, als gebrochen. "So, Meister! Jetzt verschwinde und wag es ja nicht, sie nochmal anzufassen!", knurrte ich dem leise röchelnden Mann ins Gesicht und deutete dabei vage auf Amber, die offenbar immer noch am Boden kauerte.
Rose
Ich fühlte mich gar nicht mehr soo unwohl, wie ich jetzt nackt vor Damon stand. Natürlich war es eine verzwickte Situation, den ich liebte Damon wirklich ziemlich, hatte aber zugleich auch ganz schön Angst und vor allen Dingen Respekt vor ihm und letzteren würde ich wohl auch nie verlieren. Er war nun mal eine Autoritätsperson irgendwie. Und ein Werwolf. Und verdammt launisch...aber das war deutlich besser geworden in letzter Zeit und würde hoffentlich auch so bleiben. Man könnte ja beinahe sagen, wir führten eine ganz normale Beziehung, wie andere Pärchen es auch taten, mit der Ausnahme, dass ich Damon im Moment nicht an mich ranließ... Aber das würde sich noch ändern, ich könnte das ändern! Ich musste nur mal über meinen eigenen Schatten springen... Aber ich war für ihn schon so oft über irgendwelche Schatten gesprungen und der Schatten, der jetzt vor mir lag, war verdammt groß... Und vergessen würde ich das Geschehene auch nicht so einfach. Das klang immer so leichtfertig, aber das war es ganz sicher nicht... Fast schon ruhig und entspannt erwiderte ich den Blick aus meinen dunkeln Rehaugen und blinzelte leicht, als er mich küsste. E fühlte sich gut und richtig an... Ich konnte mir ein Leben ohne Damon nicht mehr vorstellen. Ich wollte nur ihn, auch wenn ich ihm das im Moment nicht so zeigte... und es tat mir leid. Als er sich von mir löste, küsste ich ihn kurz auf die Wange und lächelte zaghaft. Oh mann, wie schwer musste ihm das hier alles fallen. Besonders jetzt, als ich anfangs noch zögerlich begann, mich mit meinem Shampoo einzureiben [keine ahnung ob sie das schon getan hat aber egal XDD]. Ich mied den Blick in seine Augen, aber ich war immerhin etwas selbstsicherer geworden in diesem Glaskasten, eingesperrt mit meinem geliebten Vergewaltiger. Oh herrje.
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Amber In meinem Kopf wiederholte sich immer wieder ein einziges Wort, das eine ganze Frage formulierte - Wieso. Ich meine, eigentlich hatte ich es wirklich nicht verdient, dass mir schon wieder der Arsch gerettet wurde. Ich benahm mich oft unhöflich, könnte weitaus mehr aus meinem Leben machen, verbockte so ziemlich alles was ging und trotzdem war der junge Mann jetzt wieder hier, um mich vor Schlimmerem zu bewahren. Das brachte mich jetzt schon irgendwie auch zu der Frage, ob er mir von Zeit zu Zeit einfach folgte, mich beobachtete... denn es war ja schon irgendwie komisch, dass der Werwolf immer da war, wenn ich ihn brauchte. Also, WIRKLICH brauchte, wenn ich alleine mit etwas - oder eher jemandem - nicht fertig wurde. Fast wie ein Schutzengel, aber in Form eines blutrünstigen, aggressiven und unheimlich launischen Werwolfs... und ich schweifte schon wieder zu weit in meine Traumwelt ab, während Caleb dabei war, dem Kerl ordentlich mit den Fäusten die Meinung zu zeigen. Mike hob mit schmerzverzerrtem Gesicht beschwichtigend die Hände. Pah, als ob sowas den Wolf davon abhalten würde, ihm noch öfter auf die Schnauze zu haun'. "Is ja gut man.." war die einzige röchelnde, undeutliche Antwort, die von dem am Boden liegenden jungen Mann noch kam, bevor er sich unter Schmerzen aufraffte, um das Weite zu suchen. Mir persönlich fiel ein unheimlicher Stein vom Herzen, als er aus meinem Sichtfeld verschwand. Ich stieß mich von dem Baum ab, an dem ich gelehnt hatte und ging einfach zu Caleb und legte meine Arme um seinen Hals, umarmte ihn. Mir stiegen die Tränen in die Augen, aber ich hielt sie zurück. Ich war einfach fertig. Mit den Nerven, mit der ganzen Welt. Und er war nunmal gerade der einzige, der zum umarmen hier war und den ich auch wirklich freiwillig umarmte. Wahrscheinlich fügte ich ihm damit Schmerzen zu, wegen der Verletzung eben, aber ich brauchte das jetzt gerade einfach und egal, wie sehr wir uns eigentlich zerstritten hatten, konnte das ja doch nichts daran ändern, was ich für ihn empfand. Ich murmelte ein leises, undeutliches "Danke." an seinen Hals. Auch, wenn damit noch lange nicht alles wieder gut war, würde ich zu behaupten, dass uns sowas jedes Mal ein Stück weiter zusammen brachte... und ich ihm jedes Mal aufs Neue ganz naiv wieder vertraute.
Damon Ich versuchte mich wirklich weitgehend mit dem einshampoonieren meiner Haare abzulenken, aber es war wirklich schwer, mich weiterhin zu beherrschen. Sicher, nach außen hin wirkte ich wirklich vollkommen ruhig, weil ich Louisa eigentlich nicht spüren lassen wollte, wie unausgelastet ich war und wie unheimlich schwer sie es mir eigentlich machte, wenn sie sich nackt vor mich in die Dusche stellte und ich aber nicht ran durfte. Das war ungefähr so, als würde man dir dein Lieblingsessen auf einem goldenen Tablett servieren und du es nicht essen durftest - Folter vom Feinsten, im psychischen Sinne versteht sich. So schloss ich zwar die Augen, während ich das Shampoo wieder aus meinen Haaren wusch, aber das Bild von Louisas Körper verschwand trotzdem nicht. Ihre Kurven, die von dem Schaum und dem warmen Wasser so schön umspielt wurden... ich glaube, sie hatte keine Ahnung, wie anziehend sie wirklich war. Sie bewegte sich völlig unbewusst mit der gewissen Eleganz, mit Anmut, einfach mit allem, was zu einer begehrenswürdigen Frau gehörte. Und sie merkte davon absolut nichts, hielt sich wahrscheinlich immernoch für das kleine Mädchen, dass sie im Kopf damals gewesen war, als ich sie leichtsinnig ohne jegliche Verhütungsmittel geschwängert hatte. Von diesem kleinen Naivchen war sie schon lange weit entfernt. "Nimms mir nicht übel.. aber langsam wirds ein bisschen unerträglich." murmelte ich ihr schief lächelnd zu, als ich mit sämtlichen hygienetechnischen Dingen abgeschlossen hatte und wieder mit den folternden Gedanken allein war. "Kannst ja noch weiter duschen, wenn du magst.." fügte ich noch hinzu, ehe ich ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn hauchte und dann aus der Dusche stieg, um mich abzutrocken und mir ein Handtuch umzuwickeln. Wurde einfach langsam wahnsinnig im Kopf, wollte ich mir ungern weiter antun..
Weißt du noch? Ich hab gesagt, ich hasse dich zu lieben. Jetzt ist alles wie ich's wollte, doch es macht mich nich' zufrieden..
Der etwas demolierte Mann suchte nun endlich das Weite, sehr zu meiner Zufriedenheit. Ein Kerl, der Frauen angriff oder in irgendeiner Art und Weise belästigte, war für mich einfach ganz unten in der Nahrungskette, war einfach Abschaum für mich. Klar, allzu nett ging ich mit dem weiblichen Geschlecht auch nie um, aber das war was anderes, ich war sowieso immer und überall 'ne Ausnahme, haha. Ich drehte mich nun zu Amber um, die im nächsten Moment auch schon an meinem Hals hing. Für einen kurzen Moment wirkte ich perplex, hatte mich aber nach wenigen Sekunden wieder gefangen und erwiderte die Umarmung vorsichtig. Und eine Seite von mir, womöglich die des Wolfes - und das war die deutlich überwiegendere - wollte jetzt einfach wieder gehen und Amber alleine zurecht kommen lassen. Die andere, eher die menschliche, beziehungsweise das, was davon zurückgeblieben war, wollte aber bei ihr bleiben und ihr weiterhin das Gefühl von Schutz und Sicherheit vermitteln. Ich wusste, dass sie in der Hinsicht zu mir aufsah und natürlich wusste ich auch, wie dankbar sie mir war, aber ich wusste dennoch nicht so ganz, was ich nun tun sollte. Vielleicht mal für einen Moment das Kriegsbeil beiseite legen. Behutsam strich ich ihr durchs Haar. "Shshh...ich bin da, es ist alles gut...", murmelte ich ihr heiser zu und verzog nur kurz das Gesicht, als sie bei der Umarmung doch mal kurz meine Verletzung antatschte. Autsch. Es war auf keinen Fall was ernstzunehmendes, aber naja, ne offene Wunde war halt ne offene Wunde.
Louisa
Ich hatte die erste Zeit den Boden betrachtet, meine schmalen Füße, die in dem angestauten Wasser standen und hatte versucht, Damon für einen Augenblick nebensächlich sein zu lassen. Klappte aber nicht so richtig, denn ich musste ihn irgendwann einfach wieder anschauen, und er konnte sich noch so sehr bemühen, sich auf die Zunge beißen oder die Augen schließen, ich konnte ihm die Ungeduld und Anstrengung sofort ansehen. Verunsichert zog ich die Augenbrauen leicht zusammen. So sehr machte ich ihn an... ich ging nicht davon aus, dass mein Körper zu sowas imstande war, aber offenbar schaffte ich es ja trotzdem, jemanden wie Damon wahnsinnig zu machen. Andererseits tat es mir weh, ihn so zu sehen. Dass er sich für mich so sehr zurückhielt, bewies mir einfach mal wieder, dass er mich wirklich liebte. Nur wie lange sollte das noch so weitergehen... ich wusste, dass der Wolf das nicht ewig mitmachen würde und das konnte ich auch gar nicht von ihm erwarten. Nachdem er weg war, duschte ich noch in aller Ruhe zu Ende, bis er aus dem Badezimmer verschwunden war, erst dann trat ich auch aus der Dusche und trocknete mich sorgfältig ab, während meine Gedanken immer noch um Damon kreisten. Tief seufzend schlüpfte ich dann nur in meinen Morgenmantel, knotete ihn notdürftig zu und wischte noch gedankenverloren ein paar Wassertropfen vom Boden. Ich verließ also fast ne Viertelstunde nach Damon das Bad und suchte den jungen Mann auf. Vorsichtig lächelte ich ihn an. "Ist...ist alles okay?" Und er sollte es nicht wagen, mich anzulügen, ich wusste genau, dass ihn das alles hier fertigmachte. Dass wir und gegenseitig fertigmachten.
Amber Hätte er mich einfach von sich geschoben und mich wiederholt allein gelassen, dass hätte ich wirklich geweint. Ohne, mich zurückzuhalten. Eine Zurückweisung wäre für mich jetzt wohl der schlimmste aller bisherigen Weltuntergänge gewesen. Aber er tat es ja zum Glück nicht, was mich auch unheimlich erleichterte. Er gab mir einfach immer die nötige Sicherheit, wenn ich gerade Angst hatte. Einfach, weil ich wusste, dass er mich vor so ziemlich allem beschützen konnte - wenn er wollte. Ich hatte wohl mehr Angst vor der großen bösen Welt, als vor dem Werwolf, der mir weitaus größere Schäden anrichten könnte, wenn ihm der Sinn danach stand. Klar, es kam immer wieder dazu, dass ich doch mal ein wenig Angst vor ihm bekam, wenn er aufbrausend wurde, aber dennoch.. ich konnte ihm glaube ich nicht wirklich böse sein, zumindest nicht lange. Als ich ihm augenscheinlich wehtat, Caleb blöd an der Wunde erwischt hatte, löste ich mich langsam von ihm, auch wenn ich das jetzt eigentlich nicht gar nicht wollte. "Könntest du mich vielleicht... noch nach Hause bringen?" fragte ich ihn leise murmelnd, recht unsicher. Ich war eigentlich nicht in der Position, ihn jetzt um sowas zu bitten, aber ich wollte nicht den Weg alleine gehen müssen. Wer weiß, was da wieder alles auf mich wartete. Ich würde es Mike absolut zutrauen, seine Handlanger auf mich lauern zu lassen hinter irgendwelchen Hausecken. Aber hey, sollte er die Güte besitzen, mich noch bis nach Hause zu begleiten, konnte ich ihm wenigstens die Wunde versorgen. Gefiel mir nicht, dass er das hier wegen mir hatte einstecken müssen..
Damon Ich verzog mich leise vor mich hin redend in mein Zimmer - das doch mehr oder minder wieder unseres war, alleine Schlafen war eher nicht mehr so drin -, wo ich mir mit den Gedanken noch wo ganz anders Klamotten aus dem Schrank zusammen suchte. Sie würde wohl noch eine ganze Weile brauchen, um mein Vergehen zu verarbeiten und ich nahm ihr das auch wirklich nicht übel, es war nur einfach... grrr. Wenn man doch sowieso schon auf Sexentzug wieder zurück nach Hause kam, wo die eigene Frau - ja, doch, ich nannte sie wieder meins - quasi förmlich auf einen wartete, man doch ständig irgendwo ein paar Zärtlichkeiten austauschte aber nie das bekam, was man eigentlich haben wollte... dann war das einfach nervenaufreibend und auf Dauer anstrengend. Grade für jemanden wie mich, der vor der ganzen Louisa-Geschichte alles gevögelt hatte, was sich nicht bei drei in Sicherheit gebracht hatte, war das alles ganz und gar nicht leicht. Verstecken konnte das vor ihr wohl auch nur wenig bis gar nicht, mein Körper sprach für sich. Ich hatte mir bisher nur die Boxershorts angezogen und saß neben dem Rest Klamotten, die ich eigentlich noch anziehen wollte, auf der Bettkante. Als meine Freundin mir die Frage stellte, rieb ich mir kurz mit beiden Händen übers Gesicht und sah erst dann zu ihr auf. Sie hätte sich wenigstens mehr anziehn können, das bisschen Stoff ließe sich so herrlich leicht von ihren schmalen Schultern streifen.. Mann sollte echt 'nen On-Off-Schalter für Gedanken dieser Art einführen, war ja nicht auszuhalten hier. "Es is halt nicht so leicht für mich, Louisa.." antwortete ich erstmal nur bemüht ruhig, zuckte leicht mit den Schultern. "..aber dessen war ich mir bewusst, als ich hierher zurück gekommen bin. Es is schon in Ordnung." fügte ich noch ein paar Wörter mehr hinzu, den Blick weiter aufmerksam auf sie gerichtet. Nicht immer aufs Gesicht, obwohl ich wusste, dass es ihr oft unangenehm war, wenn ich sie musterte. Aber ich tat mir einfach schwer damit, das auch noch zu unterdrücken.
Weißt du noch? Ich hab gesagt, ich hasse dich zu lieben. Jetzt ist alles wie ich's wollte, doch es macht mich nich' zufrieden..
Es war mittlerweile doch recht frisch draußen geworden, was mir jedoch nichts antat. Mir war warm, als wäre es eine laue Sommernacht, doch inzwischen wurde es Winter. Dementsprechend war es auch schon stockfinster und der Park wurde nur spärlich von einigen Straßenlaternen beleuchtet, die ein paar gruselig wirkende Schatten auf den rauen Boden des Kopfsteinpflasters warfen. Keine besonders ansprechende Gegend, für so ein junges und außerordentlich hübsches Ding wie Amber. Warum saß sie nicht zuhause und...keine Ahnung, spielte Puppen oder so?! Beinahe wieder so ein Aspekt, der mich wütend machte, doch ich konnte es diesmal ihr zuliebe unterdrücken und setzte stattdessen ein zuversichtliches Lächeln auf. "Ich bringe dich nach Hause, keine Angst..." Es kam bisher selten vor, dass ich Amber derart aufgelöst erlebt hatte. Sie mit solch einer leisen, murmelnden und ziemlich unterwürfig klingenden Stimme zu hören, war etwas ganz Neues. Naja, bis auf den damaligen Vampirangriff, aber dort hatte sie eigentlich gar nix mehr von sich gegeben. Ich schob sie etwas von mir, um ihr prüfend in die Augen zu schauen. "Wenn du nachts schon alleine durch scheißeinsame Parks spazierst, dann nimm doch bitte ma Pfefferspray oder so mit. Du weißt, wie du aussiehst. Sei froh, dass ich so nette Absichten habe, Amber...", wies ich sie mit leiser, eindringlich wirkender Stimme zurecht. Klar, ich hatte sie zwar gerettet und war auch ziemlich besorgt - was ich jedoch nie zugeben würde - aber andererseits auch minimal aufgebracht über diese Dummheit.
Louisa
Als ich den jungen Mann musterte, stockte ich leicht. Mit einem mal fiel mir auf, wie fertig er eigentlich aussah. Das Duschen hatte ihn wohl nicht unbedingt entspannt, was ich wiederum verstehen konnte. Und natürlich entging mir auch nicht, wie sehr ich auf ihn wirkte, seine Blicke auf mir, dieses begehrende Funkeln in seinen Augen. Normalerweise alles Dinge, die mich anmachten und ein freudiges Kribbeln in meinem Bauch aufkommen ließen, aber jetzt gerade war ich einfach nur zu hundert Prozent verunsichert. Ich hatte wirklich ziemlich, ziemlich große Angst. Davor, dass es wieder passieren würde, dass es wieder so wehtun würde und dass er die Kontrolle verlor. Ich konnte mir bei ihm nie sicher sein, das hatte er mir gründlich bewiesen...und momentan fehlte das Vertrauen einfach hinten und vorne. Aber eigentlich wollte ich ihn nicht noch länger warten lassen. Er quälte sich jetzt schon eine ganze Weile herum und ewig würde er das auch nicht mitmachen. Herrgott, er war eben ein Werwolf, er fühlte anders, für ihn gab es fressen oder gefressen werden... Vielleicht liebte er mich, ja, das glaubte ich ihm zweifellos. Aber er war dabei, sein komplettes Leben umzukrempeln und das konnte ich nicht von ihm verlangen. Vielleicht musste ich jetzt einfach mal ein Opfer bringen. Und danach... danach würde alles wieder seinen gewohnten Weg gehen. "D-Damon...", meine Stimme war leise, unsicher, doch ich versuchte gefasst und entschlossen zu wirken. "Schlaf mit mir. Hier und jetzt." Jetzt war es also raus, ich musste nur auf eine Reaktion des großen Wolfes warten, der auf der Bettkante kauerte. Es war besser so. Ich würde das schon irgendwie schaffen und danach würde es uns beiden viel besser gehen...
Amber Musste ja schon zugeben, dass ich erleichtert darüber war, dass er die Absicht hatte, mich nach Hause zu begleiten. Alleine würde ich wahrscheinlich gefühlt sterben bei meiner steigenden Paranoia und es war mir gerade wirklich einfach alles zu viel. Da konnte man auch ruhig mal vergessen, dass ich Caleb eigentlich gar nicht mochte. Beziehungsweise ihn nicht mehr mögen sollte. Das sollte auch eigentlich auf Gegenseitigkeit beruhen, ich wusste wirklich nicht, wieso er mir noch half. Er hatte genauso viele Gründe auf mich sauer zu sein, wie ich auf ihn. Versteh' das mal einer, war doch verwirrend. Aber im Moment eigentlich auch völlig unwichtig. Auf seine folgenden Worte dachte ich tatsächlich einen Moment lang nach. könnte ich zukünftig wirklich tun... ich war mir ziemlich sicher, dass das auch bei Wölfen oder anderen übernatürlichen... Dingern ziemlich in den Augen brannte. Würde mich vielleicht also sogar nicht nur vor Typen wie Mike schützen, sondern noch vor ganz anderem. So nickte ich ein klein wenig, zeigte mich einsichtig und senkte den Blick aber leicht. "Wäre vielleicht angebracht, ja.." murmelte ich vor mich hin. Ich konnte ja noch so oft die willensstarke junge Frau geben - gegen sowas wie gerade eben konnte ich mich ohne Hilfsmittel nicht wehren.
Damon Ich erwartete eigentlich gar nicht, dass Louisa noch irgendwas dazu sagte. Deshalb fasste ich den Entschluss, mich doch dazu aufzuraffen, mich mal vollständig anzuziehen und griff deshalb nach der Jeans, die neben mir lag, wandte auch meinen Blick darauf. Allerdings richtete ich ziemlich schnell meine Aufmerksamkeit wieder auf Louisa, hielt inne, als ich sie ein paar wenige Worte hören sagte, die ich - hier und jetzt - absolut nicht erwartet hatte. Einfach weil ich wusste, weil ich spüren konnte, wie verunsichert sie in meiner Gegenwart war, wenn ich ihr näher kam. Da dachte ich eigentlich, dass das eben unter der Dusche schon das Maximum an körperlicher Nähe war, das sie gerade noch so ertragen konnte. Es war ihr schließlich sichtlich unangenehm gewesen, zumindest zu Anfang und deswegen kam das wie gesagt für mich gerade echt aus dem Nichts. Ich ließ die Hose wieder los, stand dann auf und machte zwei, drei Schritte auf Louisa zu, bis ich dann direkt vor ihr stand. Ich ging aber verhältnismäßig langsam auf sie zu, unterdrückte den wölfischen Instinkt, sondern sah sie verhältnismäßig ruhig an, wenn wohl auch das Funkeln in meinen Augen wie immer ziemlich verräterisch sein mochte. Da konnte ich machen was ich wollte, das Tier würde ich aus mir nicht raus kriegen und es würde immer ein Hindernis sein, welches ich nicht bei jedem Versuch fehlerfrei überwinden können würde. Aber ich gab wirklich mein Bestes und ich denke, dass das genug war. Ich hob meine recht Hand an ihre Wange, stricht sanft über ihre zarte Haut, während ich den linken Arm leicht, nur ganz locker um ihre Taille legte. "Bist du dir sicher..?" fragte ich sie leise, fast schon flüsternd, weiterhin leicht über ihre Wange streichelnd und sah ihr in die Augen. Ich konnte noch immer die Unruhe darin sehen, aber die würde wohl auch nicht weg gehen, bevor ich sie davon überzeugt hatte, dass sie mir vertrauen konnte. Dass ich mich nicht noch einmal dermaßen in meiner tierischen Begierde verlieren würde. Denn gerade in Momenten wie diesem war das Verlangen ziemlich groß, sie mir einfach zu nehmen. Eben einfach das zu tun, wozu mir der Wolf im Inneren riet. Aber ich hatte mir beigebracht, das so gut es ging wegzusperren, auch wenn die leise Stimme - die mich oft doch auch ziemlich anschrie - wohl nie verstummen würde.
Gut, dass sie mir zustimmte. Ihr Glück, aber etwas anderes blieb ihr auch gerade gar nicht übrig. Natürlich wusste ich, dass sie immer als starke und selbstbewusste Frau dastehen wollte, aber in Fällen wie diesen sollte sie besser einsehen, dass es gut war, mal auf einen älteren, lebenserfahreneren Mann zu hören. Der sich mit Frauen auch dezent gut auskannte. Ich nickte langsam, während mein Blick den ihren immer noch fixierte, und nahm sie vorsichtig am Handgelenk, nur um sie in die richtige Richtung zu weisen. "Zu deiner Wohnung gehts hier lang. Ich bring dich jetzt nach Hause." Warum ich das eigentlich tat? Nun ja... keine Ahnung ehrlich gesagt, aber ich wollte sie eben doch ein Stück weit einfach nur beschützen. Sie war mir eben doch wichtig, auch wenn ich mir das erstens nicht eingestehen wollte, und es zweitens nicht offen zu erkennen gab. Unser Streit war jedenfalls trotzdem nicht vergessen. Nannten wir es mal eine 'Ausnahmesituation', in der wir uns gerade befanden.
Louisa
Ich hatte jetzt seit mehreren Wochen, wenn nicht gar Monaten Damons Nähe gemieden. Klar, dass ich deshalb auch im ersten Moment erschrocken zurückwich, als er sich wieder erhob und dann direkt vor mir stand. Jedoch ermahnte ich mich. In der Dusche hatte es doch auch nach ner Weile geklappt. Dann musste es jetzt doch auch hier in diesem Schlafzimmer funktionieren. Wo alles einmal begonnen hatte. Mein Herzschlag machte einen riesigen Satz in die Höhe, sodass ich unbewusst flacher und schneller zu atmen begann. Was hatte ich mir denn jetzt nur eingebrockt... alleine sein Arm um meiner Taille raubte mir das Gefühl von Freiheit und Fluchtmöglichkeit, sodass ich mich etwas verspannte. Jedoch ermahnte ich mich wieder. Ich fühlte mich wirklich wie ein wildes Tier, das gezähmt werden musste, mit Schweiß und viel Arbeit.Und das war wahrhaftig kein schönes Gefühl.. Dem Blick seiner Augen hielt ich nicht lange stand, weshalb ich ihn senkte und stattdessen seine Brust anstarrte. Scheisse, das war auch ne hübsche Aussicht. Hörbar schluckend blinzelte ich. "Nein...n-nein, bin i-ich nicht. Aber es ist das richtige", flüsterte ich dann leise zurück, nickte nochmal bekräftigend. Sicher war ich mir wirklich nicht, dazu fehlte mir das nötige Selbstbewusstsein und das Vertrauen, aber ich war mir in dem Fall sicher, dass es besser für uns beide war. Er war danach ausgelasteter und ich könnte ihm vielleicht langsam wieder wenigstens anfangen, zu vertrauen. Das einzige Schlimme, das passieren könnte, war, dass sich das Szenario von vor ein paar Monaten wiederholte...das Risiko galt es einzugehen, da musste ich Damon jetzt eben zwingend mein Vertrauen schenken.
Amber Ich lies mich ohne Widerworte ihn die richtige Richtung weisen, setzte mich dann auch langsam in Bewegung, wenn auch alles in allem noch ziemlich unsicher, weil ich einfach noch ein Stück weit unter Schock stand. Die ganze Situation war für mich einfach schon wieder ein Horrorszenario gewesen und in Zukunft würde ich es mir wohl wirklich doppelt und dreifach überlegen, ob ich vor die Haustür ging. Caleb würde nicht immer da sein, um einzuspringen, wenn es nötig war. Das konnte gewaltig schief gehen und ich konnte wohl von Glück reden, aus solchen Situationen immer wieder gesund heraus gekommen zu sein. Körperlich zumindest, psychisch hinterließ sowas immer seine Spuren.. manchmal träumte ich wirklich gruseliges Zeug, seit ich von dem ekelhaften Vampir fast vergewaltigt worden war, ich wachte nicht selten mit rasendem Herz und völlig verschwitzt auf. War ekelig.. Ich wusste nicht so recht, was ich noch sagen sollte, ging daher erstmal nur schweigend neben dem Wolf her. Ich sah ihn nicht an, ließ meinen Blick viel mehr über unruhige Schatten oder den Boden direkt vor meinen Füßen wandern. Gleichzeitig nestelte ich mit meinen Fingern herum, weil ich einfach irgendeine Beschäftigung neben dem Gehen brauchte, um nicht wahnsinnig zu werden. Ich wurde wirklich zunehmend paranoid. Umso glücklicher war ich, als das Haus in Sicht kam, in dem ich meine kleine Wohnung hatte. Ich beschleunigte unbewusst meine Schritte, bis ich bei der Haustür ankam und sie aufschloss. Endlich Zuhause.
Damon Klar, war 'ne dumme Frage gewesen.. Louisa hatte sich zwar seit unserem ersten Treffen wirklich verändert, aber jetzt gerade konnte ich wieder ganz das scheue Reh in ihr sehen, dass sie ganz zu Anfang gewesen war. Umso mehr wollte ich sie davon überzeugen, dass sie das nicht mehr brauchte, dass sie sich bei mir immer sicher fühlen konnte. Und vielleicht forderte ich das auch ein bisschen zu sehr heraus, mit dem, was ich jetzt tat, aber ich wollte, dass sie sich voll und ganz auf meine zärtlichen Berührungen konzentrierte.. wenn sie nichts sah, war das einfacher zu erreichen. Vielleicht hatte sie dann zu Anfange mehr Angst, aber sie würde sich nicht jedes Mal aufs Neue so versteifen, wenn sie nicht jede meiner Bewegungen sah, sondern nur spürte. "Ich würd' gerne was ausprobiern.." murmelte ich ihr noch zu, bevor ich an ihr vorbei zur Kommode ging, mir eins der Bandanas schnappte. Kurz darauf trat ich auch schon hinter sie, atmete ein wenig tiefer durch, wenn auch nicht hörbar. "Ich verbinde dir die Augen, vielleicht fällt's dir dann leichter, dich auf mich zu konzentrieren." murmelte ich ihr nahe am Ohr zu, hauchte ihr dann noch einen Kuss auf die Schulter und verband ihr dann vorsichtig die Augen. "Wenns nicht geht, nehmen wir die Augenbinde wieder ab, okay?" versicherte ich ihr, dass ich sie nicht dazu zwingen würde, sie dran zu behalten. Ich schob ihre Haare vorsichtig bei Seite, küsste sie dann ganz sanft in die Halsbeuge. Gerade, als ich meine Lippen von ihrer Haut löste, hörte ich mein Handy klingeln. Ich unterdrückte ein Seufzen. Musste noch in der Küche liegen, wo wir vor dem Duschen gefrühstückt hatten.. "Ich stell das nur schnell ab, bin gleich wieder da... kannst es dir ja schon bequem machen, wenn du möchtest." Letztere Worte raunte ich ihr gekonnt verführerisch zu, bevor ich sie für einen Moment im Schlafzimmer allein lies. Vor dem Bett lag ja nichts, worüber sie stolpern konnte und außerdem kannte sie den Weg dorthin eigentlich schon ziemlich auswendig, war also nicht gefährlich oder dergleichen. Aber ich wollte nicht, dass uns irgendwer oder irgendwas jetzt stören würde, weshalb ich also die Küche ansteuerte, um das nervige Teil - auch Handy genannt - auszumachen. Konnte ja jetzt noch nicht wissen, dass ich da eine sehr unschöne Überraschung bekam.
manchmal würde ich gerne meine ihren ausschalten können, aber so leicht war das leider nicht. Ich hörte so viele Dinge, die mir gerade einfach permanent zu laut waren. Der Wind, der durch die Blätter fuhr, der Baum, der sich darin leicht wiegte und natürlich auch Ambers Herzschlag, der gleich zu explodieren drohte. Ich unterdrückte ein Seufzen. warum.war.sie.auch.so.naiv. Ich könnt im Strahl kotzen. Die Weiber heutzutage waren soo naiv... Nachts, NACHTS durch einen dunklen Park laufen... boah, ne. Ich war wirklich stinksauer. Doch ich konzentrierte mich auf das Wesentliche und wollte Amber das Gefühl von Sicherheit vermitteln und ihr jetzt nicht noch die Standpauke eines Werwolfes halten. Wir liefen den Weg stumm nebeneinander her, jeder folgte seinen eigenen Gedanken. Bis wir bei ihrem Haus angelangt waren, dachte ich darüber nach, wie das jetzt weitergehen sollte. Sollte ich jetzt etwa nett zu ihr sein, und dann im nächsten Moment wieder schlecht zu sprechen? Für mich war unsere Auseinandersetzung schließlich nicht einfach aus dem Weg geschoben, nur weil sie gerade Schutz und Wärme brauchte. Ich war nicht die Wohlfahrt. Ich räusperte mich vor ihrer Haustür und blieb langsam stehen, sah sie nun doch aber wieder direkt an. "Tja, Amber... da sind wir nun. Und...mach sowas einfach nie wieder, ja?", wies ich sie harsch an und konnte die Besorgnis in meinem Blick dennoch nicht ganz unterdrücken. Ich hatte mich jetzt extra für sie auch noch verletzen lassen. Pfff. Was tat man nicht alles für die Frauenwelt..
Louisa
Meine Augenbraue hob sich ganz von selbst etwas an, als Damon das Wort ergriff. Ich verstand erst nicht ganz, worauf er hinaus wollte, aber als er dann eins seiner Bandanas hervorholte, wurde es mir schlagartig klar. Für einen Moment war ich vollkommen perplex, vergaß beinahe zu atmen. Die Augen verbinden. Ihn nicht sehen zu können, würde mir alles anfangs viel schwerer machen. Ich konnte es einfach abgrundtief nicht leiden, wenn sich jemand in meiner unmittelbaren Nähe befand und ich ihn nicht sehen konnte. Dennoch ließ ich mich darauf ein, denn vielleicht hatte er ja irgendwo recht... wenn ich ihn nicht sah, sah ich auch seine faszinierenden, aber teilweise gruseligen Augen nicht, konnte nicht erahnen, was er als nächstes tat, sondern musste mich zu hundert Prozent auf seine Berührungen konzentrieren. "Äh....", war das einzige, was ich erst leise röchelte, dann fügte ich aber noch ein "Okay...lass uns das ausprobieren", hinzu. Keine zwei Sekunden legte sich der schwarze Stoff des Bandanas über meine Augen und raubte mir die Funktion meines Sehvermögens vollständig. Sofort breitete sich leichte Panik in mir aus, denn Damon befand sich nun auch noch hinter mir - etwas, das ich prinzipiell auch nicht leiden konnte. Völlig unerwartet spürte ich seine weichen Lippen auf meiner Haut und eine kurze Gänsehaut überfuhr mich. Oh Gott...wo sollte das nur hinführen. Das Klingeln seines Handys riss uns beide aus den Gedanken und ich hob aufmerksam den Kopf, lauschte seinen Worten und schluckte, bei dem verführerischen Tonfall, den er da an den Tag legte. Er konnte das wirklich verdammt gut... So gut, dass ich alle meine Zweifel erneut beiseite schob und mich mit vorsichtigen, tastenden Schritten zum Bett bewegte und mich auf der Matratze niederließ. In der Zeit passierte etwas ganz anderes, wovon ich aber rein gar nichts mitbekam. Ich hätte auch niemals damit gerechnet, wenn jetzt jemand behauptet hätte, dass Pascal gerade durchs Treppenhaus zu unserer Wohnung kam und schlussendlich leise klopfte - so leise, dass ich es nicht hörte und so laut, dass ein Werwolf es zu hundert Prozent mitbekam.
Amber Die folgende Situationen zählte ich auch jeden Fall auch zu den eher unangenehmen... ich wusste einfach so gar nicht, wie ich mich Caleb gegenüber verhalten sollte. Einfach, weil ich so vieles nicht verstand, was zwischen uns ablief, und wir offenbar gerade so taten, als wäre alles in Ordnung, was es weiß Gott nicht war. Dem Kriegsbeil schien gerade ein Riegel vorgeschoben worden zu sein, aber ich schätze, dass es nur auf seinen Moment wartete, erneut zuschlagen zu können. Spätestens, wenn wir uns das nächste Mal sehen würden, wärs wahrscheinlich soweit. Und herrje, mein Tag war doch sowieso schon komplett im Eimer, wieso also nicht auch noch riskieren, dass Caleb erneut in Versuchung kam, mich so anzuschreien, wie bei unserem letzten Kontakt? Außerdem wollte ich jetzt nur ungern alleine sein... ein Auge zubekommen würde ich jetzt sowieso nicht. Ich nickte auf seine Worte hin also kurz, schwieg noch zwei, drei Sekunden, ehe ich nochmal das Wort an ihn richtete. "Kommst du noch kurz mit rein? Ich würd' dir zumindest gern die Wunde versorgen... ich weiß schon, als Wolf brauchst du's eigentlich nicht, aber das ist das Mindeste, was ich tun kann." redete ich so vor mich hin, murmelte wieder stellenweise ein wenig und suchte dann aber doch zögerlich den Blick in seine Augen, die inzwischen auch wieder ihre normale Farbe hatten.
Damon Kaum hatte ich das Handy in der Hand, klopfte es an der Tür. Beziehungsweise war ich mir nicht sicher, ob es das wirklich getan hatte, weil es wirklich ziemlich leise und ich in Gedanken gewesen war, aber nachdem ich mein Handy ausgemacht hatte wollte ich dem Geräusch doch zumindest kurz auf den Grund gehen. So legte ich das Mobiltelefon wieder auf dem Esstisch ab und ging dann zur Haustür, öffnete diese dann auch ohne lange darüber nachzudenken und ehe ich mich versah bohrte sich eine scharfe Klinge den Weg durch meinen rechten Oberschenkel, woraufhin ich schlagartig einknickte. Ich wäre wohl unschön auf dem Boden gelandet, hätte mir Pascal nicht reflexartig unter die Arme gegriffen. Er kommunizierte dann auch prompt mit mir, als er mich gespielt vorsichtig auf dem Boden absetzte. Allerdings redete er nicht, sondern suchte über die Wolfstelepathie den Kontakt. "Hab ich doch gern gemacht, Damon, bedank' dich nicht bei mir!"
Pascal Es bereitete mir purste Freude, seinen überraschten und schmerzverzerrten Gesichtsausdruck zu sehen, als ich ihn langsam auf den Boden ließ, um keinen unnötigen Lärm zu verursachen. Louisa war zwar ein Mensch, aber sicher nicht taub, also leise handeln. Der gute Damon wollte mich natürlich prompt anschreien, aber ich wäre ja nicht ich, wenn ich dafür nicht schon vorgesorgt hätte! So legte ich ihm süffisant grinsend meine linke Hand auf den Mund, während ich mit der rechten in meine Hosentasche griff und das Klebeband rausholte, um ihm davon kurz darauf auch schon was davon auf den Mund zu kleben. Dann kamen natürlich prompt seine Hände ins Spiel, die ich aber gekonnt an den Handgelenken zu packen wusste. "Nanana, sei schön brav! Wir wollen doch der kleinen Louisa keine Angst machen." säuselte ich geistig vor mich hin und bekam auch unverzüglich ein "Das wagst du nicht..!" von ihm zurück, woraufhin ich nur belustigt mit den Augenbrauen zuckte und mich kurz hinkniete. Mit dem linken Knie auf seinem Handgelenk, damit ich beide Hände für den anderen Arm hatte. "Ich hab dir neulich nicht umsonst gesagt, dass du das Feld räumen sollst. Und um meiner Drohung Gewicht zu verleihen, werde ich mich gleich um deine herzallerliebste Freundin kümmern, die schon sehr bald meine sein wird." telepatiert ich ihm gehässig zu, während ich ihm die Hände hinterm Rücken mit Kabelbinder am Fuß einer ziemlich schwer aussehenden Kommode festmachte. Dann zog ich ihm das Messer nochmal ruckartig aus dem Bein - was er mit einem deutlich sichtbaren Zucken quittierte - und schmierte ihm sein eigenes Blut mit der Klinge auf die Wange. "Glaub mir, bei mir ist sie besser aufgehoben... immerhin bist du vom Alpha zum Nichts abgestiegen, sie verdient etwas Besseres... mich, genau genommen. Sie wird bei mir nur das Beste vom Besten bekommen, das kann ich dir versichern." provozierte ich ihn bewusst weiter, bevor ich ihm das Messer noch in die untere Hälfte des Bauchs rammte. Ich genoss es, wie er sich vor Schmerz verkrampfte, hart schluckte. "Keine Sorge.. ich zieh' das Messer noch raus, bevor ich gehe. Ich hoffe natürlich, du kannst ihr Stöhnen trotzdem genießen.." grinste ich ihm noch zu, genoss Damons hasserfüllten Blick auf mir, tätschelte ihm leicht die Wange und machte mich dann auf den Weg ins Schlafzimmer, zog mir noch dabei alles bis auf die Boxershorts aus - ich wollte ihr ja keine Gründe geben, mich zu enttarnen. Da lag die junge Frau so völlig nichtsahnend, unschuldig, wie auf dem Silbertablett serviert. Ich zögerte nicht länger, ging zum Bett rüber und näherte mich ihr langsam, bis ich schließlich über sie gebeugt war und sie vorsichtig küsste, sie zuvor noch kurz meinen Atem auf ihren Lippen hatte spüren lassen. Das war ein wirklich guter Abschluss für einen absolut perfekten Tag, hahaha.
Ich fuhr mir kurz durch das Haar an meinem Hinterkopf und ließ meinen Blick schweifen. Auch meine Nase ließ ich kurz mal wirken, doch diesmal schien nichts in der Nähe zu sein, was Annahme zur Beunruhigung verursachte. Daher konnte ich mich jetzt voll und ganz auf Amber konzentrieren, die immer noch sichtlich unter Schock stand. beinahe hätte ich lautstark geseufzt. Dieses Mädchen machte mich fertig. Ihre Art war einfach...anders, speziell und manchmal wusste ich einfach nicht, wie ich damit umgehen sollte. Bisher war ich mädchen begegnet, die dumm waren. Aus Prinzip. Die sich von mir freiwillig verarschen ließen, die danach auch noch enttäuscht waren, wenn ich sie nie wieder anrief. Bei Amber... ach, keine Ahnung. aber es war anders. "Hm...", brummte ich kurz und schenkte ihr wieder meine volle Aufmerksamkeit, nickte dann. Konnte ja nicht schlecht sein, noch mit hoch zu kommen. Ich erwartete ja auch gar nichts, es barg nur einfach keine Nachteile. Nachdem ich also genickt hatte, zückte die junge Frau mit zittrigen Händen den Schlüssel zu ihrem Heim und schloss die Tür auf. Sie wirkte so unsicher in ihren Bewegungen... ich knurrte leise. Wäre sie nicht durch diesen scheiß Park gelaufen... Aber nein, Madame wusste ma wieder alles besser. Pff. Frauen. Manchmal konnten sie einem echt auf den Sack gehen.
Louisa
Ich fröstelte leicht, als ich selbstständig den Gürtel meines Morgenmantels aufzog. Allerdings zog ich ihn noch nicht aus. Das war Damons Aufgabe... Außerdem fühlte ich mich jetzt schon nackt genug. Während er draußen irgendwo in der Wohnung rumturnte, blieb ich stocksteif liegen. Natürlich hatte ich irgendwie Angst, sogar ziemlich doll... Ich spekulierte jetzt aber einfach darauf, ihm zu Vertrauen. Er würde mir schon nichts tun, da war ich mir sicher, ich hatte ihm doch so oft ansehen können, wie stark er den Vorfall von damals bereute. Es würde schon nichts schlimmes passieren... Der Gute ließ sich aber ganz schön Zeit. Leicht zitternd, ob vor Kälte oder doch eher vor Unruhe und Angst, lag ich da, zählte die Sekunden, bis sich die Schlafzimmertür endlich öffnete und Damon hineinkam. Jedenfalls dachte ich, dass Damon kam. Der junge Mann beugte sich nach wenigen Sekunden auch wieder direkt über mich, küsste mich. Vorsichtig erwiderte ich den Kuss, dachte daran, wie lange ich mich dabei schon nicht mehr richtig entspannt hatte. Genau aus dem Grund fiel mir auch nicht auf, dass seine Lippen sich anders anfühlten. Seine Haut streifte meine, wieder fröstelte ich leicht und biss mir unkonzentriert auf die Lippe. Oh Gott, mein Herz explodierte gleich.. Wie sollte das hier nur weitergehen... Zumal ich nichts sah! Das fuckte mich gerade bissl ab und ich konnte damit nicht umgehen. Ich hatte Angst... aber ich wollte es jetzt nicht weiter rauszögern, wollte die Angst vor ihm endlich verlieren...
Amber Puh, gut... er kam also zumindest noch kurz mit nach oben und ich wäre nicht ganz so lange allein, als wenn er jetzt gleich gegangen wäre. Ich hoffte echt, dass diese Angst und Paranoia dann die nächsten Tage über recht schnell abklingen würden, war echt furchtbar. Ich fands allein ja schon gruselig, wie unsere Schritte im Treppenhaus wiederhallten, als wir zu meiner Wohnung hoch gingen und war heilfroh, als ich schließlich die Tür hinter Caleb zumachen konnte. Bei mir Zuhause fühlte ich mich eigentlich immer recht sicher, obwohl ich hier alleine wohnte.. aber mir war hier noch nie was schlimmes passiert, bis eben auf die Streits mit Caleb, vielleicht verband ich deswegen einfach die gewisse Sicherheit damit. Ich legte nur kurz meine Tasche weg und schlüpfte aus den Pumps, bevor ich dem Wolf noch einen flüchtigen Blick zuwarf und dann voraus ins Badezimmer ging. Das kleine Apothekerschränkchen würde zumindest alles nötige haben, um ihm die Wunder zu säubern.. ob sein Stolz einen Verband zuließ, würde ich wohl herausfinden müssen. Ich bedeutete dem jungen Mann, sich auf den Rand der eher kleinen Badewanne zu setzen, bevor ich alles Nötige aus dem kleinen Schränkchen nahm und mir noch kurz die Hände desinfizierte, bevor ich sein Shirt vorsichtig so weit hoch schob, wie es nötig war. Ich wagte noch einen kurzen, prüfenden Blick in seine Augen, bevor ich langsam anfing, das ganze angetrocknete und teils noch frische Blut zu entfernen, die Wunde eben behutsam sauber zu machen. Die Situation war immernoch sehr merkwürdig.
Pascal Wie Damon sich da so lange hatte im Griff behalten können... verstand ich wirklich nicht. Immerhin roch die zierliche junge Frau allein schon fabelhaft, leicht süßlich. Sie war ja nun auch schon eine ganze Weile lang enthaltsam, wahrscheinlich müsste ich mir nicht mal wirklich Mühe geben, damit ihr Körper auf meinen ansprang. Kuschelnummern waren ja sowieso nicht mein Ding, kein Werwolf stand da ernsthaft drauf. Louisa würde sich also wohl damit abfinden müssen, dass ich - also Damon, mahaha - ihr kein stundenlanges Vorspiel geben würde und sie auch ganz bestimmt nicht langsam an die Sache hier ranführte. Sah ich dezent nicht ein und außerdem würde sie sich dann erst recht davor zieren, nochmal mit Damon zu schlafen und das war ja nur gut für mich, der hatte nämlich seine nichtsnutzigen Pfoten von dem Goldstück hier zu lassen. Ich führte den Kuss noch ein wenig fort, wobei er aber recht schnell intensiver und gieriger wurde. Ich hatte schon zu lange auf diesen Moment gewartet, um mich noch länger mit unnötigem Zeug aufzuhalten, weshalb meine Lippen nicht weiter auf ihren verweilten, sondern zielstrebig über ihren Hals und das Schlüsselbein nach unten wanderten. Allerdings gabs da nicht permanent irgendwelche zarten Küsse auf die Haut, nur ein, zwei zwischendurch. Größtenteils war es eher mein Atem und meine Hände, die sie auf der Haut spürte. Ich schob den Morgenmantel, der bisher doch wenigstens noch die Brustwarzen verdeckt hatte, so weit bei Seite, dass ich vollen Einblick auf ihren Körper hatte. Das wiederum brachte mich dann zu dem Entschluss, sie ganz auspacken zu wollen und sie mir einfach zu nehmen. Zu verlieren hatte ich ja nichts, sondern nur der arme, arme Damon, mit dem ich so gar kein Mitleid hatte. Also machte ich mich kurzerhand schon daran, sie von dem lästigen Stoff zu befreien, der hier einfach nur überflüssig war. Was mich dabei noch zufriedener stimmte, war, dass ich hören könnte, wie Damon versuchte, irgendwie von der Kommode loszukommen und versuchte, gegen das Klebeband vor seinem Mund anzukommen. War wirklich süß, wie er sich um seine Freundin sorgte, obwohl er das doch gar nicht musste! Schließlich war sie bei mir in den allerbesten Hände.
Ich hatte normalerweise echt nichts gegen Stille, aber jetzt gerade war es einfach der falsche Zeitpunkt zum Schweigen. Es war nicht nur ihr, sondern tatsächlich auch mir unangenehm, denn im Hinterkopf dachten wir doch beide daran, wie merkwürdig das alles war, besonders weil wir uns das letzte mal so sehr gestritten hatten. Ich folgte ihr dennoch bereitwillig in die Wohnung, schloss die Tür hinter mir und schlüpfte aus meinen breiten Sneakers. Ja, heute war ich irgendwie mal nicht so fein gekleidet, sondern bisschen assimässiger. Ao Hose mit breiten Schritt, T-Shirt, dicke Jacke, dicke Sneakers. Sowas eben. Aber scheiß drauf, war bequem. War da eben sehr vielfältig. Ich zögerte auch gar nicht, Amber in das kleine Badezimmer zu Folgen, wo ich mich auf ihren Hinweis hin auf dem Badewannenrand niederließ. Leicht argwöhnisch beobachtete ich sie. War wohl einer meiner Schwachpunkte, aber ich hatte einfach was gegen ärztliches Zeug, Medikamentenbrimbramborium, Hokus-Pokus-Salben. Sagte mir irgendwie nicht zu, ich verließ mich stets auf meine wölfische Heilkraft, aber vielleicht tat es mir ganz gut, mal auf andere zu hören. "Hast du so was schon öfter gemacht?", richtete ich das Wort an sie, suchte wieder den Blickkontakt. Irgendeiner musste ja anfangen zu reden, um diese nervende Stille zu unterbrechen. Sonst ging ich halt wieder. Aber eigentlich hatte ich wirklich vor, hier zu bleiben, bei der verängstigten jungen Frau. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, könnten wir ja zur alten Form zurückfinden. back to the roots. Fände ich schon ganz cool, denn der Sex mit ihr war schon geil. haha. aber daran war gerade nicht zu denken.
Louisa
Mit mulmigem Gefühl lauschte ich in die Stille hinein, die nur von unseren Atemzügen durchschnitten wurde. Damon wirkte angespannt, ungeduldig und etwas stürmisch, was mich kurz wieder schlucken ließ. konnte er sich wirklich zurückhalten...? Ich wusste nicht, wie sehr ich ihm vertrauen konnte, aber einen Rückzieher gab es jetzt nicht mehr. Das wäre nicht fair von mir, der arme Kerl hatte zu lange verzichten müssen und wie ihm die ganze Situation hier Gefühl, konnte ich deutlich genug spüren. Als seine Lippen dann über meine Haut krochen und ich seinen Atem darauf spürte, erschauderte ich. Er machte das gut... ich hatte schon ganz vergessen, wie sich das anfühlte. Andererseits schien er wirklich beherrscht zu sein und wollte wohl nichts sehnlicher, als endlich seine Begierde nach mir zu stillen. Ich bemerkte das alles, obwohl ich nichts sah, viel intensiver. Wieder zitterte ich. Er wusste doch, dass ich nicht zu wenig Angst hatte... dennoch schien er es eilig zu haben, als er mich von dem Stück Stoff befreite, dass meinen Körper bedeckte. Aber naja...noch war nichts anderweitig schlimmes passiert, es wurde bestimmt schön... Ich wünschte es jedenfalls, denn dann könnten wir endlich anfangen, wieder eine kleine Familie zu sein. Noch etwas unbeholfen und verunsichert strich ich über seinen Rücken, spürte die Muskeln darunter, bevor eine meiner Hände über seinen Oberschenkel, über seine Lenden und naja, andere Körperteile strich. Aber nur vorsichtig, denn so ganz konnte ich mich darauf nicht konzentrieren, sondern setzte mich mit meiner aufsteigenden Angst auseinander.
Amber Caleb riss mich ruckartig wieder aus meinen Gedanken, als er unerwartet wieder mit mir zu reden begann. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich ja fast sagen, dass er das Schweigen auch nicht besonders mochte. Sonst juckte ihn das meistens ja wirklich nur wenig bis gar nicht, aber worüber er mit mir zu reden begann... nunja, das zeugte mehr oder minder schon ein wenig davon, dass er auch bisschen verzweifelt den Ausweg aus der Stille suchte. Aber mir kam das nur allzu gelegen, das Schweigen war mehr als ein wenig unangenehm. Ich ließ den Blick aber auf die Wunde gerichtet, während ich antwortete. Nicht, dass ich ihn irgendwie ungünstig erwischte und ihm womöglich mehr weh tat, als sein musste. "Naja, nicht wirklich... ich hab meinem kleinen Bruder nur manchmal die Schürfwunden versorgt, wenns beim Spielen mal wieder zu rund ging.." murmelte ich so vor mich hin, dachte dabei kurz an früher zurück. Damals hatte ich es für richtig gehalten, von Zuhause weg zu gehen... und auch, wenn ich wusste, dass ich jederzeit zurück gehen könnte, wenn ich Schwierigkeiten hatte - die hatte ich ungefähr immer und überall -, wollte ich das nicht. Nur mein kleiner Bruder, der fehlte mir manchmal.. wobei er jetzt sicherlich am Pubertieren und lange nicht mehr so süß und unschuldig war. Ich unterdrückte ein leises Seufzen, schmiss dann die blutigen Tupfer in den kleinen Abfalleimer. "Ich schätze mal einen Verband willst du eher nicht..?" sagte ich so halb fragend, halb als Feststellung. Ich wusste ja nicht, inwiefern es an seinem geliebten Ego kratzen würde, einen Verband zuzulassen, also lieber mal fragen..
Pascal Es missfiel mir ja schon ein klein wenig, dass sie so sichtlich verspannt war. Offenbar hatte sie noch immer ziemliche Angst vor Damon, oder zumindest davor, sich wieder von ihm flachlegen zu lassen. Mir wäre es ja lieber, wenn sie sich ein wenig entspannen würde und nicht ganz so zaghaft schüchtern wäre, aber hatte alles Pro und Kontra - wie gesagt würde sie hiernach wenigstens nicht wieder auf die Idee kommen, nochmal mit dem Vogel zu schlafen, zumindest glaubte ich das eben. Sprach ja einiges dafür und für den Moment konnte ich mich wohl schon glücklich schätzen, dass sich die junge Frau zumindest traute, mich anzufassen. Sogar an Stellen wo ich das noch weniger vermutet hatte. Aber damit durfte sie ruhig weiter machen! Ich musste ein klein wenig grinsen, ganz entzückt davon, dass ich Damon körperlich scheinbar in nichts nachstand. Etwa die gleiche Größe hatten wir - ich war ein paar Centimeter kleiner, okay -, aber ich war in wesentlich besserer Form als er. Vielleicht sogar in noch besserer als er zu seinen Alphawolf-Zeiten. So beugte ich mich wieder zu ihrem Hals runter, küsste die dünne Haut über der sichtbaren Narbe ganz leicht und fing an, ihre linke Brust ein wenig zu massieren. Mit der anderen Hand musste ich ich mich wohl oder übel weiterhin abstützen. "Nur nich so schüchtern.." flüsterte ich recht leise. Da lief ich, denke ich, eigentlich keine Gefahr, aufzufliegen. Im Flüsterton würde sich meine Stimme kaum anders anhören, als Damons. Zumal wir sowieso beide eine relativ tiefe Stimme hatten. Eigentlich hatte es vielleicht doch was Gutes, wenn ich das Ganze hier nicht zu schnell vorbei sein lassen würde.. dann konnte ich Damon länger damit quälen, hahaha.
Ich stützte mich mit einer Handfläche etwas auf der dem Badewannenrand ab, damit sie besser an die Wunde auf meinem Oberkörper drankam. War ja wirklich nichts wildes, aber es war bestimmt gut und sinnvoll, sie wenigstens zu reinigen und grundlegend zu versorgen. Zwar brannte das Wunddesinfektionsmittel hier und da, doch da stand ich drüber. Mein Fell war dick genug, haha. Als sie dann antwortete, spitzte ich im übertragenen Sinne wieder interessiert die Ohren und hob dann leicht erstaunt die Augenbrauen. "Du hast 'nen Bruder? Hast du mir nie erzählt.." Naja, sie wusste ja auch nichts von mir, warum also hätte sie mir was von sich selbst erzählen sollen? Bei anderen Personen interessierte mich ihre Lebensgeschichte auch eigentlich nen feuchten Dreck, aber bei Amber war das anders. Vielleicht weil ich wissen wollte, wieso sie so war, wie sie war. Präzise ausgedruckt. Als sie nach einem Verband fragte, schnaubte ich nur leicht verächtlich. "Du kennst mich doch mittlerweile endlich, Amber." Diese Aussage war wissentlich leicht provozierend formuliert, was aber eher daran lag, dass ich diese bedrückende Trauerstimmung hier mal auflösen wollte. Zwar sollte meine Wortwahl keinen Streit auslösen, so hatte ich das nicht betont, aber einfach mal etwas Gelassenheit in die Lage bringen. Oder ich könnte sie abfüllen, ich wollte mal wieder eine lustige Amber haben, aber a) würde sie mir das verdammt übel nehmen und b) hatte die Gute hier bestimmt nicht den richtigen Alkohol im Haus. Schade aber auch. Betrunken war sie bestimmt ziemlich amüsant drauf... Musste ich auf jeden Fall mal ausprobieren, sobald sich die Gelegenheit dazu bot.
Louisa
Ich fühlte mich so unsicher, als wäre das hier mein erstes Mal. Als hätte ich nie bisher Sex gehabt und als hätte ich nie einen fast nackten Mann über mir liegen gehabt. als würde ich komplett von 0 anfangen. Das war frustrierend...denn eigentlich wusste ich doch, wie schön das sein konnte... Jetzt aber war das alles wie ausgelöscht in meinem Kopf. Ich versuchte mich auf Damon zu konzentrieren, dessen Hand sich inzwischen mit meiner Brust beschäftigte. Es fühlte sich gut an. Und natürlich konnte mein Körper sich auch keineswegs gegen Damon wehren. Also...gegen den vermeintlichen Damon. Als er mir dann auch noch ein paar Wörter zuraunte, erschauderte ich zum gefühlt tausendsten mal. Aber ich versuchte darauf einzugehen, indem ich meine Hand zögerlich unter den Stoff seiner Boxershorts schob, diese direkt mal von ihm entfernte, und mich dann etwas näher mit dem befasste, was sich dort drunter verbarg. Bis jetzt war es gar nicht soo schlimm. Aber es war auch noch nichts passiert, er küsste lediglich meine Haut - auch die an meinem Hals mit der Narbe. Gefiel mir nicht so... es erinnerte mich an damals, als er dann so plötzlich zugebissen hatte. Nachdem ich leicht zusammengezuckt war, schob ich seinen Kopf von der empfindlichen Stelle an meinem Hals fort und murmelte leise "Da nicht..". Und auch dabei bemerkte ich nicht, dass Damon nicht Damon war. Wüsste ich, dass Pascal gerade über mir beugte...dann würde das ganze hier wohl etwas anders ablaufen.