Mein Gott, musste die mir jetzt wirklich so auf die Eier gehen? Warum war ich ihr in der einen Nacht nur gefolgt? Weil ich Langeweile hatte, schätzte ich. Sie hatte mir die Abwechslung geboten, die ich haben wollte. Doch nun hatte sie herausgefunden, wer und was ich wirklich war, nun wollte sie also wissen, wieso ich sie belogen hatte. Blöde Frage... Ich hasste Fragen grundsätzlich. Die waren einfach nur ätzend und brachten im Nachhinein doch eh nie etwas. Ich drehte mich schwungvoll wieder um, hatte das Bier auf der Arbeitsplatte abgestellt und sah sie nun etwas genervter an. "Wirf mir vor, was du willst. Rechne allerdings nicht mit einer Antwort." Mit schiefgelegtem Kopf musterte ich sie von Kopf bis Fuß. 'Ficken', wie sie es so schön gesagt hatte, wäre mit ihr sicherlich keine schlechte Idee, aber sie war mir viel zu neugierig und aufdringlich. Aufdringlich im Sinne von wissbegierig. Allerdings würde ich sie nun nicht aus meiner Wohnung werfen, dafür war das alles hier viel zu amüsant.
Amber Er würde sich ja doch noch eine einfangen, wenn er jetzt so weiter machte... Antworten würde ich also wahrscheinlich schon rein aus Prinzip keine einzige kriegen, da konnte ich ihn so viel voll texten wie ich wollte, brachte ja nichts, wenn dann nichts zurück kam... aber gut, immerhin schien ich es geschafft zu haben, ihn ein wenig zu nerven. Haha... war wohl ein eher geringer Erfolg, aber wenigstens ignorierte er mich nicht und tat so, als wäre ich nicht hier. Dann wäre ich wohl erst recht an die Decke gegangen. "Zu feige um zu antworten oder was?" Ich musterte ihn mit zusammen gekniffenen Augen. Dreckkerl, echt... auch nicht besser als der Rest. Dabei hatte ich gedacht, es wäre wenigstens sowas wie Freundschaft... konnte ich jetzt echt drauf verzichten, jemanden wie Caleb brauchte man nicht als Freund. Absolut nicht, hetzte man sich höchstens noch irgendein Rudel an den Hals... aber selbst wenn ich von 'ner Meute blutrünstiger Köter verfolgt werden würde, grade wär mir das wohl herzlich egal.
Ich blickte sie aus zusammengekniffenen Augen an. Himmelherrgott, Amberlein... Sie nervte mich gerade wieder ziemlich. Konnte man sie nicht irgendwie zum Schweigen bringen? Ihr Gebabbel interessierte mich nämlich herzlich wenig. Blitzschnell stand ich also wieder direkt vor ihr, strich ihr kurz schon beinahe zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und grinste sie wissend an. "Nein, nicht zu feige...das ist mir zu nebensächlich. Und wenn du nicht noch irgendwas anderes vorhast, außer mich hier anzufahren, dann verschwinde nun aus meinem verdammten Loft." Ich grinste weiterhin, auch wenn meine Augen sie ein wenig anfunkelten. Sollte sie mir einen Brief schreiben, indem sie mich verfluchte und beschimpfte, er würde zumindest als allererstes den Weg zum Mülleimer kennenlernen. Aber das hier musste ich mir nicht antun. Vielleicht sollte ich mich einfach mal verwandeln, dann würde sie hoffentlich endlich das Weite suchen, wenn sie nicht noch irgendwas anderes vorhatte, außer mich zu beschuldigen und hassen.
Amber Verdammt, schwirrten mir grade viele Wörter im Kopf herum... zu viele, um sie alle aufzuzählen, ohen durcheinander zu kommen oder etwas doppelt zu sagen. Ich war ihm also völlig egal... aber was hatte ich auch erwartet? Was konnte man überhaupt von einem stinkenden - naja, eigentlich roch Caleb gut, aber ich war nunmal wütend - Werwolf erwarten? Wahrscheinlich waren die alle gleich, passte in das selbe Muster. Das änderte aber nichts daran, dass er mich wütend machte. "Nein, ich hab nicht vor noch weiter mit dir zu reden." zischte ich ihm ins Gesicht. Aber ihm eine saftige Ohrfeige verpassen, das hatte ich vor. Werwolf hin oder her, sollte er doch zubeißen, mir egal. Also holte ich aus, um ihm eine zu scheuern... alles andere als sanft, versteht sich. Er war scheiße zu mir, ich war scheiße zu ihm. Wir waren meiner Meinung nach zwar noch lange nicht quitt, aber ihm eine Ohrfeige zu verpassen, die sich wirklich gewaschen hatte, tat trotzdem ziemlich gut.
Das hatte sie gerade nicht getan, oder? War sie wirklich so naiv? Sie wusste doch, was ich war. War sie respektlos oder einfach nur wütend? Was auch immer...ich bemühte mich, ruhig zu bleien, auch wenn diese Ohrfeige mich auch ein Stück weit belustigte. So sehr musste sie mich also hassen. Mein Kopf flog leicht zur Seite, dann blinzelte ich leicht und schmunzelte vor mich hin. Langsam drehte ich meinen Kopf zurück zu Amber und atmete tief durch. "Das war eine ganz schlechte Idee, Amber. Wenn ich nicht so nett wäre, wärest du jetzt vielleicht sogar tot, wenn ich Lust hätte, jemanden umzubringen." Ich umfasste ihre beiden Handgelenke und zog sie ruckartig an mich. "Ich sagte doch, das hier ist meine Welt. Verirr' dich nicht in ihr", zischte ich leise in ihr Ohr, dann ließ ich sie wieder los und schritt zur Wohnungstür. "Wars das?" Na, wenn ich das alles Damon erzählen würde...hoffentlich hatte der den Streit von heute morgen vergessen. Ich hatte Louisa einfach ein kleines bisschen helfen wollen, auch wenn ich mit ihr jetzt noch ein Hühnchen zu rupfen hatte. Es war ziemlich eindeutig, von wem Amber die Sache mit den Werwölfen erfahren haben musste.
Amber nett? Er war also nett zu mir? Ich glaube er hatte die Grundlagen es sozialen Miteinander Umgehens echt nicht begriffen, so gar nicht, nicht mal ansatzweise. Dass er mich so ruckartig an sich zog, lies mich ihn nur aus wütenden Augen anfunkeln. Kratzte mich nicht, sollte er doch. Wenn ich mich aber och gerne in seiner Welt verirren wollte? Nur, um sie ihm zu vermiesen, ihm das Leben wenn irgendwie möglich schwer zu machen? Bekam ich dann eine Eintrittskarte? War nur die Frage, was so eine Karte kosten sollte... zu viel für einen psychisch leicht labilen Menschen wie mich. "Schlechte Idee hin oder her... das wars wert." spuckte ich ihm beinahe noch ins Gesicht, ehe er mich dann auch schon wieder los ließ. Naja, wenigstens hatte er mir die Knochen nicht zerquetscht, aber sein griff war schon ziemlich unsanft gewesen. ich soltle ein Buch schreiben. 'So machst du einen Werwolf wütend'... war doch gar nich mal so ein schlechter Titel. 'Bedienungsanleitung für Werwölfe'... das gefiel mir fast noch besser. Aber dazu musste ich erstmal was über diese gottverdammten Köter rausfinden... ob sie wohl ähnlich wie Vampire in die Hölle verdammt waren? Ob es Vampire überhaupt gab? Mein Gott, mein Kopf war zu voll. "Ja, für heute wars das." grummelte ich ihm noch immer sehr verärgert entgegen, bevor ich an ihm vorbei durch die Wohnungstür ging. Nein, das letzte Wort war ganz bestimmt noch nicht gesprochen und ich war mir auch nicht sicher, ob das die letzte Ohrfeige war, die er von mir bekommen würde... aber das würde sich noch zeigen. Aber ich setzte mir gerade geistig das eine oder andere Ziel.
Verdammt...! Wütend schlug ich die Tür hinter ihr zu und boxte ein paar Mal in eines der Sofakissen, um meine Aggressionen irgendwie wieder ein wenig abzubauen. Das gelang mir jedoch nur schwer... Amber hatte mich interessiert, ihre Art war etwas vollkommen eignes gewesen, doch ich würde vor niemandem im Staub herumkriechen. Sie sollte gefälligst aufpassen, wie sie sich mir gegenüber verhielt. Wir Werwölfe waren meist nicht nur genervt, sondern reagierten auch dermaßen impulsiv, dass nicht immer jeder unverletzt blieb. Amber hatte ja heute schon den Anfang gemacht, indem sie mir eine saftige Ohrfeige verpasst hatte. Das war nicht das einzige Mal, dass ich eine erhalten hatte, aber gerade bei Amber fuchste mich das. Hinzu kam ja noch die nicht ganz unberechtigte Frage, woher Amberlein das denn alles wusste? Naja...gab ja prinzipiell nur eine Person, ich bezweifelte, dass Damon es gewesen war. Jedenfalls hatte ich ausgerechnet dieser Person auch noch einen Gefallen getan, hatte ihr angeboten, in meinem Bett zu schlafen und nun machte diese Person alles kaputt, was ich mir so mühevoll hatte erarbeiten müssen. Aber ich würde Amber schon noch wiedersehen.. Mit energischen Handbewegungen richtete ich die Kissen wieder her und atmete tief durch. Das musste ich alles unbedingt Damon erzählen...und dann hatte Louisa hier zu sein, um einen Anschiss zu kassieren, aber sowasvon... Amber. Verdammte Amber...hrmpf.
Damon So... dann konnte ich mich jetzt wieder auf den Heimweg machen, mit dem Rudel war alles geklärt. Die Aufmüpfigen hatte ich schön zusammen gestaucht und ich hatte ein paar grundsätzliche Regeln aufgestellt - wer sich nicht daran hielt, der kassierte eben ein paar Kratzspuren oder Bisse am Körper, war dann nicht mein Problem. Das Prinzip war immerhin simpel. Mir war es während der Rudelversammlung glücklicherweise recht leicht gefallen, Louisa in den Hintergrund zu rücken, beziehungsweise ihre Gefühle für mich... was verliebte sie sich auch in jemanden wie mich? Ich konnte das verdammt nochmal nicht nachvollziehn, ich war ein Arschloch. Ich hatte sie so oft mies behandelt und trotzdem hatte sie irgendwie Gefühle für mich dabei aufgebaut... sollte nochmal sagen ich hatte ein Rad ab, ehrlich. Kopfschüttelnd schloss ich jetzt die Haustür auf und ging dann die Treppe zum Loft nach oben. Eher gemütlich, nur wenig energisch... ich war eben vom Kampf letzter Nacht noch immer sehr mitgenommen, die Wunden würden morgen aber wahrscheinlich schon kaum mehr zu sehen sein. Schließlich kam ich an der Wohnungstür an und schloss diese ebenfalls auf, betrat den Eingangsbereich und zog prompt die Schuh aus... man musste hier ja nicht den Dreck aus dem Industriegebiet verteilen. Ich hielt dann noch einen Moment inne, weil ich eine gewisse... Spannung spüren konnte. Caleb schien keine gute Laune zu haben... nachhaken? Erstmal ging ich ein Stück weit ins Wohnzimmer, lies mich mit einem "Hi." aufs Sofa fallen und warf ihm dann aber einen recht fragenden Blick zu. Nein, er sah ganz und gar nicht zufrieden aus. Eher ganz im Gegenteil, er wirkte ziemlich aufgebracht. Dass allrdings die auf den ersten Blick harmlos aussehende Amber der grund dafür war, daran dachte ich nicht mal im Traum.
Ich hatte mich für einen Moment entnervt gegen die Wand gelehnt, wobei mit aufgefallen war, dass sich ein anderer Wolf näherte. Ich kannte den Geruch, es war unverkennbar Damon. Gut, dann konnte er gleich mal erfahren, was nun Sache war. Seine kleine Louisa könnte sich was anhören. Aber nun war mit erst mal die Frage wichtiger, wie es mit Amber weiterging. Ich wollte sie nicht so einfach aus meinem Leben haben. Es war eine klitzekleine Schande für mich, wenn ich so lange mit einer Zeit verbrachte, aber nicht mal ansatzweise bei ihr landen konnte. Klar, ein Kuss...aber das war doch gar nichts. Naja...es gab viele schöne Mädchen auf der Welt, sie war nicht dass Maß der Dinge. Hrmpf. Ich blickte zur Tür, als Damon eintrat und folgte ihm mit meinem Blick zum Sofa. "Hi", entgegnete ich ein wenig scharf und atmete dann tief durch. Am besten ging ich gleich einfach jagen, dabei könnte ich mich abregen. "Amber weiß alles. Sie weiß von den Werwölfen...einfach alles." Knurrend verschränkte ich die Arme vor der Brust. Oh ja, ich war wirklich wütend.
Damon Zweifelsohne, seine Laune zwar ziemlich auf dem Tiefpunkt und wohl auch nicht weit entfernt von einer Verwandlung, er war wirklich verdammt sauer. Auf Amber ganz offensichtlich, wie ich dann jetzt mitgeteilt bekam. Na toll, sie wusste also alles... und ich wagte mal sehr stark zu bezweifeln, dass sie das alleine rausgefunden hatte. Der ganze Dreck im Internet, der sogenannte Werwölfe beschrieb, umschrieb lediglich irgendwelche Fantasiegestalten, es war selten, dass da mal was Wahres drin vorkam. Ich seufzte genervt. "Und wir wissen beide, dass sie das wohl nur von einer Person haben kann.." stellte ich fest, was mehr laut gedacht war. Dann fuhr ich mir kurz mit einer Hand durch meine dunklen Haare. Ja, da bekam Louisa nachher dann definitiv so einiges zu hören. Sie durfte nicht einfach nach Belieben einer Person von unserer Existenz erzählen, nur weil sie diese für vertrauenswürdig hielt - was, wenn Amber eine Jägerin wäre, hm? Dann wären wir jetzt ziemlich am Arsch, immerhin wusste sie wo wir wohnten. Aber gut, das war wohl nicht der Fall... zu Louisas Glück, würde ich sagen.
Ja, er hatte Recht... Das musste zweifelsohne die niedliche kleine Louisa gewesen sein, alles andere bezweifelte ich ziemlich. War einfach unwahrscheinlich. Gut, Louisaleinchen...sie sollte sich allerwenigstens entschuldigen, ansonsten konnte ich für nichts garantieren. Außerdem hatte sie wahnsinniges Glück, nicht gerade hier zu sein, sonst hätte ich am Ende noch Dinge getan, die ich vielleicht doch noch bereute. Wobei ich selten irgendwas bereute...eigentlich nie. Ich zog immer mein eigenes Ding durch, da war es mir egal, ob ich meine Mitmenschen damit verletzte, oder nicht. Problem war nur, dass meine Wut sich weiter hochschaukelte. Ich funkelte Damon leicht an. "Ja...unser liebes Louisaleinchen." Knurrend trat ich wieder zum Küchenbereich und schnappte mir mein Bier, was noch immer auf der Küchentheke stand, um einen kräftigen Schluck zu nehmen. Sollte ich vielleicht erst jagen gehen, bevor sie nach Hause kam? Hm. Wusste ich nicht. Außerdem musste ich mir auch noch überlegen, wie das mit Amber und mir weiterging. Sie würde mich wahrscheinlich nie wiedersehen wollen und eigentlich war mir das ziemlich egal, aber...kratzte halt an meinem Ego.
Louisa
trottet nun nach Hause und klopft sogleich zaghaft an der Tür. ^.^
Damon Hrmpf. Was fiel Lousia eigentlich ein, das Amber zu erzählen? Ich meine... hätte ich jetzt schon gewusst, dass Amber zielstrebig danach gefragt hatte, dann würde ich Louisa gedanklich wohl grade nicht so unglaublich viele Vorwürfe machen. Denn ich wusste ja, was sie für eine unglaublich schlechte Lügnerin war... ich glaube, sie konnte Lügen einfach nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren. Umso besser, dass ich sowas wie ein Gewissen gar nicht hatte, da ging Lügen einwandfrei und ich fing nicht an zu stottern - so, wie Louisa es oft tat wenn sie unsicher oder nervös war. "Dann darf die sich erstmal was anhören, wenn sie nach Hause kommt.." stellte ich mit recht finsterem Gesichtsausdruck fest, wobei ich eigentlich noch recht ruhig war. Wahrscheinlich war ich viel zu müde, um mich richtig da reinzusteigern. Oder vielleicht kam das auch noch, wenn sie erstmal hier war und wir ihre eine Predigt halten würden... natürlich eine, die nicht ansatzweise der eines Pfarrers in der Kirche glich, sondern eine, die sie ordentlich zusammen stauchen würde. Sie sollte wissen und ganz genau spüren, dass sie da etwas verdammt falsches getan hatte.
Ich versuchte mich damit damit zu beruhigen, die Hände immer wieder leicht zu Fäusten zu ballen. Mein Herzschlag beruhigte sich ein wenig, sodass ich etwas herunterkam und Damon wieder ansah. "Oh ja." Nein, vorerst würde ich sie wohl definitiv nicht mehr in meinem Bett schlafen lassen, wenn Damon sie bei sich rauswarf. Viel lieber hätte ich ja jemand anderen bei mir im Bett, aber diese Person war ziemlich angepisst von mir. Leider. Hrmpf. Die Wut kehrte zurück, sodass ich hastig einen tiefen Schluck von meinem Bier nahm. Oh Gott, ich sollte mich wirklich mal abreagieren. Dann klopfte es an der Tür. Und da Damon keine Anstalten machte, diese zu öffnen, übernahm ich diesen Part. Und hinter der Tür stand die kleine Louisa. Hach ja... Ich räusperte mich, atmete tief durch und ließ sie dann mit einem süßlichen Lächeln eintreten. Sie wirkte etwas irritiert, als sie uns beide musterte und dann ihre Jacke und Schuhe ablegte. Ich hielt vorerst die Klappe, würde aber schon noch reden. Erst einmal widmete ich mich erneut meinem Bier. War mir gerade wichtiger, Louisa würde schon noch erlangen, was sie verdiente. Was ein Mist aber auch.
Damon Ah, sie war also da... das konnte ich schon allein an ihrem Herzschlag hören, als sie eintrat, ich hätte nicht mal in ihre Richtung sehen müssen um zu erkennen, dass es Louisa war. Außerdem konnte ich es auch an ihren Schritten hören, an... einfach allem, ich schien sie inzwischen wirklich schon in und auswendig zu kennen. Aber war das ungewöhnlich, wenn man mit einer Person einfach allgemein viel Zeit verbrachte? Ich denke nicht... "Setz dich hin... wir müssen reden." sagte ich gerade heraus durch den offenen Wohn- und Essbereich des Lofts zu Louisa, sah sie mit noch recht neutralem Blick an. Ob sie denken würde, ich meinte die Sache von wegen dass sie in mich verliebt war? Hm. War mir gerade recht egal, sie würde ja gleich erfahren, über was es zu reden galt und Caleb würde sicherlich auch ein Wörtchen mitreden... und weniger nett zu ihr sein als letzte Nacht, nehme ich an. Immerhin hatte Louisa ihm erstens sein potenzielles Betthäschen vertrieben und außerdem unsere Identität preisgegeben. Zumindest ging ich davon aus, dass Amber ihm hier eine ziemliche Szene gemacht hatte, sonst wäre Caleb wohl kaum so wütend.
Was war denn hier los...? Beide sahen sichtlich verärgert aus, was mich langsam aber sicher ziemlich verunsicherte. Weswegen wollten wir reden? Was hatte ich nun wieder angestellt? Leichte Panik stieg in mir auf, ich hatte mittlerweile fast schon eine Phobie entwickelt, was den wütenden Damon betraf. Immerhin hatte er mich nun schon ziemlich oft zurecht gewiesen, war oft lauter geworden, war oft fuchsteufelswild gewesen...und wenn Caleb genauso war, dann würde ich wohl abhauen. Jedoch...neun. Ich war auf Damon angewiesen und brauchte ihn. Mist. Ich stockte als mir in den Sinn trat, weshalb sie wohl reden wollten. Wegen Amber. War sie hier gewesen? Oh, verdammt.... Sie hatte Caleb scheinbar richtig gut die Meinung gegeigt... Hatte sie jedenfalls super gemacht, nur hatte ich nun die Arschkarte. Mein Herzschlag beschleunigte sich wie auf Kommando, während ich zögernd auf das Sofa zutrat und mich dank des Babybauchs ziemlich vorsichtig setzte. Dann sah ich die beiden abwartend an und zog die Augenbrauen leicht zusammen. Caleb hatte sich indessen mit den Händen auf dem Esstisch abgestützt und funkelte mich recht...naja, war das schon hasserfüllt? Hm...jedenfalls sah er mich ziemlich abwertend an, doch kein Wort verließ seine Lippen, was mich wunderte. Auch wenn er gleich regelrecht zu explodieren schien.
Damon Ich folgte ihr unablässig mit meinem Blick, als sie wie ich ihr gesagt - oder eher befohlen - hatte zum Sofa kam und sich hinsetzte. Ich fackelte auch gar nicht lange. Dafür sah ich keinen Grund und ich war ja ohnehin niemand, der lange außen herum redete. Ich war einfach grundsätzlich direkt, aber das sollte Louisa inzwischen ja wirklich mehr als gut wissen, sie lebte ja tagtäglich mit mir zusammen. "Du hättest es Amber nicht sagen dürfen, ich hoffe das ist dir klar." sagte ich noch immer verhältnismäßig ruhig, sah sie aber todernst und mit ziemlich kaltem, finsteren Blick an. Wenn meien Stimme schon nicht klar machte, was in mir vorging, dann sollte das eben mein Gesichtsausdruck verdeutlichen, offenbaren... wie auch immer, sie sollte jedenfalls mehr als deutlich sehen können, dass sie Mist gebaut hatte, punkt.
Ich nestelte unruhig an meinen Fingern herum und ließ meinen Blick unablässig von Caleb zu Damon und wieder zurück schweifen. Und dann kristallisierte sich heraus, dass sie tatsächlich wegen Amber und der Wolfssache mit mir reden wollten. Ich hatte Scheiße gebaut. Verdammt. Ich hätte die Klappe halten sollen...allerdings wäre Amber dann wohl nicht aufgefallen, dass der gute Caleb und der gute Damon geringfügig anders waren, als wir Menschen. Sie wäre in seine Falle getappt und was dann passiert wäre, konnte ich nicht sagen. Zumindest bezweifelte ich, dass er es ernst mit mir gemeint hatte. Tat Damon ja auch nicht. Ich schluckte und sah kurz zu Boden. Mit der Aktion gestern hatte er mir mein Selbstbewusstsein weder ganz schön geraubt und überhaupt war ich wieder viel vorsichtiger, nervöser und zaghafter. Kein Wunder, dass ich wieder stotterte. "Ich...i-ich...also Amber hat gefragt und...ich kann nicht lügen, w-wirklich nicht... Ich musste es ihr einfach s-sagen." Ich sah zu Caleb. Dieser schien mit sich zu ringen. "Dann lern das Lügen!", knurrte er mich an und verschränkte noch immer sichtlich aufgebracht die Arme vor der nackten Brust. Ich verstand ihn ja schon... Scheinbar hatte ich ihm einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht und Amber war nun auf und davon. Zu ihrem Glück, würde ich sagen...
Damon Ja, ganz genau meine Rede. Lügen war nicht schwer, sollte sie es endlich lernen. Das Leben konnte ohnehin so unglaublich viel einfacher sein, wenn man naive und unwissende Menschen anlog. Allerdings konnte man Werwölfe nicht belügen... wir waren viel zu feinsinnig dafür, aber das wusste Louisa ja auch nur zu gut von letzter Nacht. Immerhin hatte ich sie aus dem Zimmer verdonnert, weil sie mir nicht die Wahrheit hatte sagen wollen. "Dann wärst du eben einfach gegangen, wenn du schon nicht lügen kannst. Dann hätte sie vielleicht gemerkt, das irgendwas nicht stimmt... aber sie hätte uns ganz sicher nicht gleich für Werwölfe gehalten." sagte ich schnaubend, durchbohrte sie dann wieder nahezu mit meinem Blick obwohl ich ganz genau wusste, wie schrecklich unangenehm ihr das jedes Mal war. Aber wahrscheinlich wollte ich grade ja auch ganz genau das erreichen, weil sie wirklich Scheiße gebaut hatte. Schließlich versuchten wir Wölfe doch nicht umsonst, das alles geheim zu halten vor den Menschen.
Oh Gott...Damon war scheinbar auch etwas mehr als aufgebracht...hatte ich ihn sehr wütend gemacht? Von Caleb musste man gar nicht sprechen, der hatte jetzt immerhin seine...'Beute' verloren. Er würde Amber mit Sicherheit auch nochmal eintrichtern, dass sie kein Wort über die Werwolfssache verlieren sollte. Doch jetzt trichterten die beiden mir das erst mal ein. Sichtlich eingeschüchtert zog ich den Kopf ein und kauerte mich in das Sofa, während ich Damons Blick auswich. Jedoch konnte ich ihn deutlich auf mir spüren, wie eindringlich er mich anstarrte. Ich seufzte leise. "Ja...hätte ich wohl machen sollen..." Resignierend fuhr ich mir durchs Haar. Widerworte zu geben war wohl ganz bestimmt falsch, also fügte ich mich einfach, damit das Gespräch schnellstmöglich endete. Naja...Caleb schien sich jedoch noch lange nicht gänzlich beruhigt zu haben.
Damon Ohja, und wie sie das hätte machen sollen. Ich meine klar, es kam wohl schon komisch, wenn Louisa einfach so aufstand und ging, ohne Amber eine Antwort zu geben... aber das wäre jawohl besser gewesen als so, wie es jetzt war... dabei hatte ich ihr doch damals, als ich ihr hatte sagen müssen, wer - oder besser gesagt was - ich war, deutlich genug gesagt, dass sie es um jeden Preis für sich behalten und bloß nicht weiter erzählen sollte... tja. Womöglich täuschten ihre Gefühle für mich ihr Wahrnehmungsvermögen und schwächten ihren Verstand ganz erheblich. Schon allein grade deswegen, weil sie sich in mich verliebte - mir gegenüber hatte noch nie eine Frau ernsthafte Gefühle entwickelt. Schon allein deswegen, weil ich nach dem Sex immer ablehnend gewesen war, sie wenn möglich noch vor dem nächsten Morgen aus meiner Wohnung geschoben hatte. "Wenn sie es irgendwem erzählt, geht das auf deine Kappe." stellte ich leicht grummelnd fest und lehnte mich dann zurück, verschränkte die Arme vor der muskulösen Bust. Ohja, das war dann sowas von ihre Schuld. Ich meine... mir konnte jetzt nicht mehr soo viel passieren, wenn mich nicht grade ein Jäger überraschte. Immerhin stand das Rudel hinter mir und würde mich bei allem unterstützen und verteidigen... und Caleb? Tja... ich würde zweifelsohne wohl hinter ihm - beziehungsweise neben ihm, mein Ego ließ es nicht anders zu - stehen, aber sonst? Meines Wissens nach war er ein gänzlich einsamer Wolf und das würde wohl auch so bleiben. Ich konnte gut damit leben, aber sollten ihm Jäger - wenn auch versehentlich - auf den Hals gehetzt werden... nunja.