Seine Blicke machten mich immer vollkommen fertig. Langer Blickkontakt war für mich nicht einfach, meistens war ich immer diejenige, die den Kopf dann wegdrehte, aber seine Blicke fixierten mich immer so, da konnte ich ihm gar nicht entweichen. Schlussendlich richtete ich den Blick wieder auf den Boden, nachdem mir eingefallen war, dass Damon ein Wolf war und diese sich durch entgegneten Blickkontakt provoziert fühlten. Ich war vielleicht ein wenig paranoid, aber anders ging es in seiner Gegenwart nicht. Nachdenklich zuckte ich die Schultern, bevor ich schließlich langsam nickte. Auch wenn es immer heikel in seiner Gegenwart war, so würde ich es doch auch irgendwie vermissen...es war toll gewesen, einen Mitbewohner zu haben und nicht immer alleine zu sein, was ich ganz besonders in den beiden Nächten gemerkt hatte, in denen ich mich an ihn kuscheln konnte und er mich festgehalten hatte. Das war so neu, aber auch so...angenehm. "Dann...gut, ja. Ist wohl besser.." Das schiefe Lächeln kehrte zurück auf meine Gesichtszüge, währnd ich den Blick doch wieder hob und ihn vorsichtig ansah.
Damon Sie schien erst ein wenig darüber nachzudenken, was genau sie jetzt darüber denken und sagen sollte... meine Gegenwart war ja doch noch etwas vollkommen neues für sie. Und auch wenn ich noch so beängstigend und furchteinflößend sein konnte, schien sie mich dennoch zu mögen. Was sie wahrscheinlich auch nicht zugeben würde, aber das war mir recht egal. Mir fiel es bei den meisten Leuten nicht schwer, ein wenig weiter hinter die Fassade zu blicken. Gerade bei einem kleinen, naiven Reh wie Louisa war das ein wirkliches Kinderspiel. Ich nickte schließlich ein klein wenig, sah sie noch immer an. Ich würde natürlich dennoch einhalten, was ich gesagt hatte. Schließlich hing daran eben doch meine spanische Ehre fest und die wollte ich nicht trüben oder gar verlieren.. ja, mir waren solche in den Augen anderer unwichtigen Dinge wichtig, man sollte es kaum glauben. "Ich werd aber trotzdem regelmäßig vorbeischaun... und ich kann dir gleich mal meine Nummer geben,d amit du die auch hast." sagte ich, ehe ich mein iPhone aus der Hosentsche zog. Es war wohl wichtig, dass sie mich immer erreichen konnte. Immerhin war ein Wolfskind alles andere als ungefährlich und außerdem war es mir auch wichtig, dass sie unbeschadet davon kam, soweit es eben ging... Schmerzen waren leider vorprogrammiert, was ja aber bei einer normalen Geburt nicht anders war. Jedoch war das zur Welt bringen eines Wolfskindes wohl nochmal eine ganz andere Sache, schließlich besaßen wir in gewisser Weise mutierte Gene, die dem menschlichen Körper fremd waren...
Ich musste wohl tolerieren, dass er wegging, dennoch hatte ich wirkliche Angst davor, schwanger alleine in dieser Wohnung zu sitzen. Ich konnte mir jetzt schon lebhaft vorstellen, wie ich abends hier alleine sitzen würde und den Fernseher anstarrte. Aber hey, die letzten Monate, Jahre hatte ich so auch gelebt, also sollte ich die letzten paar Nächte wohl einfach vergessen...aber nein, das wollte ich wiederum auch nicht. Er war immerhin doch derjenige, mit dem ich das erste Mal geschlafen hatte und der zwar so aggressiv und launisch war, aber dennoch...eine Art Freund. Jemand anderen kannte ich ja nicht. Wenigstens kam er ein paar Mal vorbei, doch ich würde nicht mehr in seinen Armen einschlafen können...und irgendwie lag mir doch recht viel daran, wahrscheinlich wegen dieser Geborgenheit und dem Schutz.. Wie wollte er denn so erzwingen, dass ich gelassener wurde, wenn er gar nicht da war? Nachdenklich musterte ich den Fußboden und nickte dann wieder. "Ja, gut..." Ich nahm ebenfalls mein Handy hervor und ließ mir seine Nummer geben, die ich unter 'größenwahnsinniger Wolf' abspeicherte, trotz der Umstände noch immer mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
Damon Ich lies ich kurz von Louisa anklingeln und hatte somit dann auch ihre Nummer... weil ich sonst grundsätzlich keiner Frau eien Nummer gab, hatte ich auch keine Nummer, die mit einem schlichten 'Louisa' betitelt war. Immerhin wollte ich nicht, dass mich One-Night-Stands noch tagelang stalkten, verfolgten oder sonst irgendwas. Mehr als eine einmalige Nacht war normalerweise echt nicht drin, da war Louisa schon irgendwie die Ausnahme... aber hauptsächlich hatte ich wohl mehr als einmal mit ihr geschlafen, weil ich sowieso noch jahrelang mit ihr zusammen sein würde. Nicht im Sinne einer festen Beziehung oder so, sondern wegen dem Kind eben, dass ich noch lange 'versorgen' musste... außerdem konnte wohl nur ich ihr beistehen, was die Sache mit dem Wolfskind anging... kein anderer Wolf würde sich dafür erbarmen, denke ich. Als ich ihre Nummer dann hatte, schob ich mein Handy wieder in meine Hosentasche und sah sie dann wieder an. "Willst du heute noch irgendwas machen? Oder hast du irgendwas vor?" fragte ich dann einfach mit ruhigem Blick, ohne jegliche Art von raubtierischen Effekten in den Augen, wenn man das so sagen konnte. Es war eine ernst gemeint Frage und es interessierte mich auch wirklich... was zum Teil wohl auch von meinem Kontroll-Freak-Modus kam, aber das musste ja jetzt hier niemand wissen... ich stellte ihr die Frage rein interessehalber.
Mein Blick huschte bei seiner Frage unwillkürlich zum Fenster, draußen regnete es nun mittlerweile richtig. Ja, er würde mir wohl einen Vogel zeigen, wenn ich ihm nun erklärte, dass ich heute spazieren gehen wollte... "Nein", log ich also ohne Umschweife und wich seinem Blick diesmal wieder gekonnt aus, richtete ihn stattdessen lieber wieder auf Malou, die in sicherem Abstand an uns vorbei trottete. Hm, die Kleine hatte ja keine Ahnung, dass bald auch noch ein Wolfskind hier herumkrabbeln würde. Irgendwie tat sie mir ja leid, sie wollte mit allen Mittel ihr Revier verteidigen, aber gegen einen Werwolf hatte sie keine Chance, wie ich feststellen musste. Wir hätten heute zu meinen Eltern fahren können, um ihnen von der Schwangerschaft mitzuteilen, aber...dann müsste ich vorspielen, dass ich mit Damon zusammen war und momentan ging das einfach noch nicht so wirklich. In der nächsten Sekunde würde ich mich gerne an seinen Hals werfen, doch in der nächsten auch schon vor ihm verkriechen. Das war doch verwirrend. Vielleicht wollte er ja heute was unternehmen, vielleicht wollte ich ja mitkommen, noch mehr von seiner Welt kennenlernen...allerdings wusste ich auch nicht so recht, ob mir das wirklich gefallen würde.
Damon Hatte sie also nicht... nun gut, war mir auch recht. Ich jedenfalls würde nicht den Rest des Tages hier verbringen, der Abend würde woanders stattfinden... zumindest für ein, zwei Stunden. Die Drogengeschäfte waren wichtig um meinen Wagen und eben meine neue Wohnung - also das Loft, die WG ebeb - zu bezahlen, da würde ich heute definitiv nicht drum rum kommen. Außerdem trieb ich mich ja nur allzu gerne in dunklen Gassen, in der unteren Szene herum. Es war dann eben doch ein Stück weit ein Teil von mir, mich dort aufzuhalten, ich war dort mehr oder weniger auch aufgewachsen... heimlich versteht sich, meine Stiefeltern mochten es selbstverständlich nicht, wenn ich mit den 'falschen Leuten' herum trieb und deshalb hatte ich mir immer wieder neue Dinge einfallen lassen. "Achso... naja, also heute Abend bin ich nicht da. Werd' mir noch ein bisschen Geld verdienen... ohne Auto diesmal, versteht sich." erklärte ich ihr in ruhigem Ton mit einem Hauch von Sarkasmus in der Stimme. Ich nahm es ihr nicht mehr so übel, dass sie an dem kleinen Unfall von gestern Schuld war... immerhin war es ja keine Absicht gewesen und sie war sich ihrer Schuld außerdem vollommen bewusst, also passte das schon so... auch, wenn ich mein Auto die nächsten Tagen trotzdem total vermissen würde.
Wieder einmal nickte ich, klar, sollte er ruhig gehen. Er wurde hier ja nicht festgehalten oder so, außerdem musste er sich ja sein Geld verdienen, wodurch auch immer. Was war es wohl diesmal? Nein, Autorennen konnten es nicht sein, womöglich war es diesmal also etwas simpleres...Drogen? Frauen? Wobei ich ihm letzteres nicht zutrauen würde, hoffte ich jetzt zumindest mal. Nee...so war er nicht. Trotzdem eben irgendwas illegales... Ich musterte ihn, als würde ich somit herausbekommen, was es war, dann ließ ich mich langsam auf das Sofa hinter mir sinken und überschlug die Beine. "Hmm...meinst du...meinst du, es wäre eine kluge Idee, wenn...ich mitkomme?" Ich legte den Kopf ein wenig schief. Ich sollte mehr aus mir herauskommen und wenn er mich schon dazu zwang, so wollte ich das wenigstens auch versuchen. Zwar wusste ich auch nicht so genau, ob ich wirklich mitkommen wollte, wenn er irgendwelche illegalen Dinger drehte, doch wenn ich nun schon für eine gewisse Zeit mit ihm verbringen musste, so konnte ich seine Welt doch ruhig ein kleines bisschen besser kennenlernen. Vielleicht würde ich ihn dann ja auch als Werwolf besser verstehen können. Wissen, womit ich ihn provozierte und womit nicht.
Damon Ob es eine kluge Idee war? Nein, ganz sicherlich nicht, sie würde sich bei den ganzen zwielichtigen Gestalten sicherlich daurhaft hinter mir verstecken oder gar schreiend zurück nach Hause rennen, irgendetwas in dieser Richtung. Sie würde auf jeden Fall wieder Angst bekommen, da war ich mir ziemlich sicher... aber ich wollte sie dennoch mitnehmen, wenn sie schon so fragte. Schließlich konnte das nur hilfreich für ihre 'Therapie', ihr Übungsprogramm sein... vielleicht würde sie so lernen, nicht bei jeder Kleinigkeit zurückzuschrecken, wenn ich sie bei Gelegenheit einfach immer mal wieder mit auf meine abendlichen, nächtlichen 'Ausflüge' nahm. Also nickte ich schließlich. "Ja, ich denke schon... schließlich müssen wir weiter an deinem fehlenden Selbstbewusstsein arbeiten und das ist wohl eine nicht unbedingt schlechte Gelegenheit dafür." sagte ich also schließlich, den Blick noch immer zu ihr gewandt Doch, ich war mir sicher, dass sie dieses Mal nicht wieder irgendetwas anstellen konnte, was mir die Tour vermieste. Sie würde sich ja nicht mal trauen, irgendetwas zu sagen, zumindest glaubte ich das. Sie war einfach das scheue Reh, das einem Wolf folgen würde... einem einsamen, aber durchaus mächtigen Wolf.
Gut, dann würde ich also mitkommen. Ob das eine kluge Idee war, darüber ließe sich streiten, aber es schien zu stimmen, dass diese Tour mein Selbstbewusstsein wohl wirklich beträchtug steigen ließ, hoffte ich. Immerhin waren seine Touren ganz sicher nicht die eines normalen Menschens, er würde wohl sicherlich nicht in irgendeinen Club gehen und dort den Barmann machen, nein. Es würde irgendwas illegales und wahrscheinlich auch gefährliches sein. Etwas dunkles, düsteres mit anderen seltsamen Personen... Mein Herz schlug jetzt schon schneller, wenn ich daran dachte, doch da musste ich nun wohl durch. Immerhin hatte ich es von meiner Seite aus angeboten, da konnte ich nun keinen Rückzieher mehr machen. "Aber...d-du passt auf mich auf, ja?", fragte ich leise und mit wieder einmal großen Augen sah ich ihn an. Zwar hatte er mir oft genug gesagt, dass er für mich da sein würde, aber wenn dort überall genauso finstere Leute wie er rumliefen, war ich nicht sonderlich erpicht darauf, die kennenzulernen.
Damon Dass sie mich das schon wieder fragte... also mal ehrlich, sie schien mir wirklich absolut kein Stück über den Weg zu trauen. Oder zumindest schenkte sie meinen Aussagen und Versprechen scheinbar keine Beachtung, beziehungsweise keinen Glauben. Sonst würde sie wohl kaum schon wieder nachfragen... "Ja, werde ich." versicherte ich ihr mit einem zuversichtlichen Nicken meinerseits und sah sie entschlossen an. Ich würde die Mutter meines zukünftigen Kindes mit dem eigenen Leben beschützen, wenn es sein musste. Ich ging zwar wirklich nicht davon aus, dass es nötig sein würde, weil ich doch wirklich viel Respekt, wenn nicht gar Angst und Schrecken verbreiten konnte, wenn das meien Absicht war. Auch in menschlicher Form, dazu war nicht allzu oft meine wölfische Gestalt von Nöten. Allerdings setzte ich diese auch ein, wenn es sein musste, davor schreckte ich im Ghetto keinesfalls zurück. Wenn die Typen dort das nämlich irgendwem erzählten, dann wurde nur gelacht und es wurde ihnen gesagt, dass sie weniger Kiffen und Saufen sollten... hatte durchaus seine Vorteile, dort Geschäfte zu tätigen, fand ich. _____ Wir könnten bis zum Abnd spulen, weil ich nicht weiß was die sonst den ganzen tag machen... also wenn du willst, kannst du das machen. Dann könnte Louisa evtl. auch zum ersten Mal seine wölfische Seite kennen lernen. Muhaha :3 xD
Gut, hätte ich auch nicht gewusst, also spuuuulen. XD Und ja, die kann sie kennenlernen. Nur in welchem Zusammenhang? :3 - - -
Später am Abend, I8:30 Uhr
Louisa
Ich war schon sichtlich nervös, auch wenn die Idee auf meinem eigenen Mist gewachsen war. Was würde mich wohl erwarten? Ich konnte es absolut nicht einschätzen, ahnte nur, dass es irgendwas Verbotenes und Gefährliches war, mit düsteren Typen und engen, dunklen Gassen. Vielleicht andere Wölfe, doch da Damon laut seiner Aussage in keinem Rudel Mitglied war, konnte ich mir das kaum vorstellen. Zwei feindliche Tiere würden sich doch nur bekriegen und darauf war er bestimmt nicht aus. Er brauchte ja lediglich nur Kohle. Ich kam gerade aus dem Bad, in dem ich mich ein klein wenig geschminkt und meine Haare gebändigt hatte. Noch immer trug ich die dunkle Röhrenheans und das Top, das dem von gestern so ähnlich sah, nur nicht rot, sondern weiß-grau, beziehungsweise silberfarben war... Was zog man an, wnn man etwas mit Damon unternahm? Ich zuckte mehr zu mir selbst die Schultern und beschloss, einfach so zu bleiben. Im Wohnzimmer nestelte ich angespannt mit meinen Fingern herum und zog mir schon mal meine leichte Lederjacke über. Frieren war vorprogrammiert.
er könnte von ein paar Dealern 'dezent' gereizt werden x'D ... und sie könnten da nochmal auf Amber treffen... die is ha immer knapp bei kasse und könnte ja auch wegen geld da unterwegs sein ^^ ____
Damon Ich hatte die graue Jeans inzwischen gegen eine schwarze eingetauscht... wenn man mit bunten oder hellen Klamotten dort ankam, wurde man sofort als unbedrohlich und leicht hinters Licht führbar abgestempelt. Das waren Eindrücke, die ich unter keinen Umstände wecken wollte. Schließlich sollte man von Anfang an wissen, mit wem man es zu tun hatte. Ich war ja alles andere als harmlos. Es gäbe viele Wörter, die mich gut beschrieben hätte, aber dieses hier gehörte absolut nicht dazu... Louisa und diverse andere Leute hätten mir sicherlich ohne zu Zögern zugestimmt, hätte ich sie nach ihrer Meinung gefragt. Ich musterte sie leicht, als sie aus dem Bad kam und nickte schließlich. Durch die Lederjacke war das ganze alles in allem dunkel genug, passte schon so. Sie musste ja nicht so wie ich ganz in schwarz gehen, das war nun nicht unbedingt nötig... aber ein alles in allem dunkel wirkendes Outfit war wichtig, damit sie mir nicht gleich wie eine Bordsteinschlampe aus den Händen gerissen wurde, was ja alles andere als gut wäre. "Könn' wir los?" fragte ich sie schließlich, stand vom Sofa auf, auf dem ich bis vor gerade eben noch gesessen hatte.
Ich machte mir heute gar nicht die Mühe, noch einen letzten Blick in den Spiegel zu werfen. Ich wollte ja vielleicht gar nicht...perfekt aussehen, vor meinem inneren Auge huschten nämlich ständig die Bilder von irgendwelchen schmierigen Kerlen vorüber, die fies grinsten. Machte Damon wirklich mit solchen Leuten Geschäfte? Hoffentlich würde ich ihn dort nicht irgendwie verlieren, mich verirren oder sonst was. Ich wusste, dass ich ihm nun wohl einfach vertrauen musste, ob ich wollte oder nicht. Er hatte gesagt, dass er auf mich Acht gab, aber ob er das wirklich die ganze Zeit konnte, wenn er dort gleichzeitig Geschäfte erledigte, um an Geld ranzukommen? Ich schlüpfte in meine Stiefeletten und band diese flüchtig, Dsnn drehte ich mich halb zu Damon und nickte bestätigend. "Ja, dann...gehen wir mal." Ich schnappte mir meinem Haustürschlüssel und öffnete die Wohnungstür, wenig später hatte ich mit Damon an der Seite das Gebäude verlassen und sah kurz in den dunklen, sternenlosen Himmel. Wenigstens regnete es nicht. Der Mond war fast voll...würde Damon sich dann automatisch verwandeln, oder wie lief das ab? Nachdenklich, aufgeregt und nervös wartete ich auf seine Anweisung, denn ich hatte keine Ahnung, wo wir langmussten.
Damon Ich folgte Louisas Blick mit meinen eigenen Augen, sah somit einen Moment lang nach oben gen Himmel. Ja, es war morgen wieder so weit. Der Vollmond stand an und ich würde gänzlich die Kontrolle über meinen Körper verlieren, ob es mir nun passte oder nicht. Dagegen konnte ich mich in keinster Weise wehren. "Achja... Morgen ist Vollmond. Ich werd' mich also nicht bei dir aufhalten. Bei Vollmond ist die Verwandlungssache... noch etwas 'ernster'." Ich wollte nicht brutaler oder irgendein anderes Wort benutzen, dass ihr nur wieder irgendwie Angst gemacht hätte. Das wäre jetzt, wo wir uns auf den Weg in die dunkleren Szenen der Stadt machten, mehr als nur nicht von Vorteil. Es wäre einfach nur absolut unpassend. "Und wann ich dann zurück komme hängt wohl davon ab, was über Nacht passiert..." fügte ich schulterzuckend noch hinzu und schob anschließend meine Hände in die Hosentaschen. Si sollte also nicht auf mich warten. Wenn ich erstmal in der Mordlust gefangen war, konnte das theoretisch gesehen Stunden lang so gehen, bis der Mond gänzlich verschwunden war und ich mich von allein wieder zurück in einen Menschen verwandelte. Langsam aber sicher näherte wir uns einem düsteren Viertel der Großstadt, ich fühlte mich augenblicklich viel wohler und fast wie vor ein paar Jahren in Spanien... ein leichtes Heimatgefühl kam in mir auf und ich genoss es schon so ein wenig, wenn ich ehrlich war.
Wenigstens hielt er sich nicht bei mir auf, da war ich wirklich schon mal froh. Ob er wohl nur Tiere, oder auch...Menschen umbrachte? Na hoffentlich nicht... Ich wusste genau, dass wenn dem so wäre, ich nicht damit umgehen könnte. Warum hatte eigentlich ausgerechnet er mich in jener Nacht verschleppt, als ich Besoffen gewesen war? Hätte es nicht ein normaler Mensch mit einem freundlichen, aufrichtigen Charakter, aber möglicherweise dem gleichen Aussehen sein können? Nein, ich bekam natürlich alles doppelt so übel...er war ein Werwolf, der sich sein Geld mit illegalen Geschäften zusammenkratzte und zudem extremst leicht reizbar war. Warum er?! Da hätte sogar Attila mich verschleppen können, der hatte damals in der Küche ja doch noch letzten Endes ein bisschen Einfühlungsvermögen bewiesen. Je dunkler und finsterer die Gegend wurde, desto enger lief ich ich neben Damon her und desto angespannter wurde ich. Das war wirklich das reinste Ghetto, wie mussten uns wohl irgendwo in der Nähe von Bronx oder unmittelbar darin finden.. Ab und zu erklang lautes Lachen, ein paar leise Stimmen. Wie sollte das alles nur meinem Selbstbewusstsein helfen? War das nicht unmöglich? Erwartungsvoll sah ich zu ihm hoch, sagte jedoch nichts und wandte den Blick nach kurzer Zeit wieder ab. Dort standen Leute...unfreundlich aussehende Leute, allesamt mit durchgehend dunklen Klamotten und versteinertem Gesichtsausdruck. Ich spürte Blicke über mich gleiten und sah auch, wie einige Damon forschend anvisierten. Gut, jetzt hatte ich wirklich Angst, prima.
- - - Ich bin weg, muss morgen relativ früh raus, schon so um 9. XD D: Schlaf gut. <3
Damon Hach ja, Bronx... mein erstes Zuhause war in Zukunft wohl die loftartige WG, min zweites Zuhause würde Louisas Wohnung sein und mein drittes Zuhause befand sich in diesem dunklen, düsteren Stadtviertel. Ich fühlte mich hier einfach irgendwie wohl, was jedem Menschen mit einem guten Verstand wohl vollkommen suspekt vorkommen und einfach nur ein absolut verständnisloses Kopfschütteln erzeugen würde. Bei anderen Wölfen allerdings weniger... wir waren einfach in Dunkelheit, Gewalt, Kampf und Tod zu Hause. War einfach so und würde sich wahrscheinlich auch im den folgenden Generationen nicht ändern. Demnach würde sich dann auch mein zukünftiges Kind wie zu Hause fühlen... Als ich Louisas Blick spürte, sah ich ebenfalls zu ihr rüber und erwiederte den Blick. Ich spürte deutlich, dass schon jetzt Angst in ihr aufstieg. Würde sich nachher wohl noch verstärken, aber das müsste ihr ohnehin bereits im Voraus klar gewesen sein müssen. Also war das kein Grund für mich, ihr zu sagen, sie solle doch lieber umkehren und nach Hause zurück gehen. "Am besten ist es wahrscheinlich, wenn du nichts sagst... aber sollte dir was auf den Lippen liegen, immer raus damit." sagte ich recht unbeschwert und grinste leicht, neckte sie so ein kleines bisschen, weil ich ganz genau wusste, dass sie sich das doch eh nicht trauen würde... nein, sie würde auch ohne meine Worte vollkommen die Klappte halten, dem war ich mir vollkommen sicher. Aber vielleicht wollte ich sie unbewusst ein wenig damit provozieren, damit sie widersprach und eben mehr Selbstbewusstsein bekam... und vorallem auch zeigte. Schüchterne Leute - besonders wenn es frauen sind - kamen in meiner Welt nämlich nicht weit. Ich bog dann schließlich an einer Ecke ab und ging tiefer in eine dunkle Gasse hinein, an deren Ende eine Mauer war - 'Einbahnstraße' also - und davor waren undeutlich ein paar Gestalten zu sehen, unter anderem auch eine junge Frau, was mich kurz ein wenig verwirrte. Einer spielte in seiner Hand mit einem Messer... schien mein Dealerkollege zu sein, er war mir bereits mit einer Narbe im Gesicht beschrieben worden. Sie war ziemlich breit und zog sich über seinen gesamten rechten Wangenknochen. Zum Glück war es bei mir gar nicht möglich, dass sich Narben bildeten und meinen perfekten Körper verschandelten. Mein Gehör und mein ausgezeichneter Geruchssinn sagten mir, dass weit und breit kein anderer Wolf war, somit brauchte ich nicht weiterhin auf der Hut sein, sondern konnte auch die eine oder andere sonst verbotene Kart ziehen, wenn man es mal so ausdrücken wollte... aber das alles hing wohl von dem anderen Dealer ab, eben ob er 'brav' war oder nicht. Ich warf nochmal einen leztzten prüfenden Blick zu Louisa. ____ okay ruffy... wann bist du dann morgen da? ^^
Wahrscheinlich erst so gegen Nachmittag wieder. :3 - - -
Louisa
Diesmal wich ich Damons Blick ganz bewusst nicht aus, sondern erwiderte ihn aus geweiteten Augen. Er jedenfalls schien sich deutlich hier wohlzufühlen, davon zeugten zumindestens seine gelassene Körperhaltung, das stets leichte Lächeln auf seinen Lippen und die funkelnden Augen. Nun gut, er war ein Werwolf, da fühlte er sich hier eben wohl. Bei solch...'Tieren' war das eben so, doch bei einem Menschen wie mir, der eh schon grundlos Angst vor allem und jedem hatte, war das hier eine ganz andere Klasse. Hier war es dunkel, ich sah kaum etwas, hier waren Menschen, die ich nicht kannte und die scheinbar dealten, wie mir nun klar wurde. Ich verkrampfte mich ein wenig, tappte dicht neben Damon her und schluckte, als wir uns diesen zwielichtigen Gestalten in der Gasse näherten. Der Kerl mit der Narbe veranlasste mich jetzt schon fast dazu, das Handtuch zu werfen und hakenschlagend zurück nach Hause zu rasen. Mein Blick glitt über all die Personen, die dort standen. Noch mehr seltsame Männer und...und...war das diese....Amber? Erstaunt sah ich sie an. Was tat sie denn hier?! Sollte ich eventuell auch Angst vor ihr haben? Dabei kam sie mir gestern so nett vor...hm. Damons Kommentar ließ mich wieder zu ihm aufblicken und ich knirschte leise mit den Zähnen. "Ich tendiere eher zur ersten Aussage...ich will nicht gleich erstochen werden, wenn ich was sage", murmelte ich und sah aus dem Augenwinkel immer mal wieder zu dem Messer hinüber, das der Narbentyp in seinen Händen drehte und wendete. Ich blinzelte mehrmals und verlangsamte meine Schritte etwas, doch da Damon unbeirrt weiterging und ich von hinten Stimmen vernehmen konnte, schloss ich eilig wieder zu ihm auf. Es gefiel mir nicht, dass ich mich nun auf ihn verlassen musste...aber alles andere wäre in dieser Gegend hier unmöglich.
Damon Ich konnte Louisas Angst inzwischen förmlich riechen, was die Sache für mich nru noch interessanter machte, amüsanter, unterhaltsamer... allerdings fürchtete ich, dass sie eben weil man ihr die 'Gebrechlichkeit' doch schon ansah, eventuell ins Visir geratn könnte... andererseits war das mit mir an der Seite absolut kein Problem, ich konnte sie aus wohl jeder Situation befreien, ausnahmslos jeder. Dem war ich mir sicher und um diese Überzeugungskraft zu mindern müsste schon so einiges passieren, denke ich... Bei ihrer Aussage nickte ich leicht. "Ja, das dachte ich mir schon." erwiederte ich bloß und sah nochmal einen Augenblick - das leichte Grinsen wich jezt nicht mehr so recht von meinen Lippen - zu ihr rüber, ehe ich wieder geradeaus ans Ende dieser Gasse sah. Aber gut, in diesem Fall war es vielleicht wirklich besser, wenn sie einfach nichts sagte... safety first, oder sowas. Wobei es so eine Regel bei mir ohnehin nicht gab, draufgehen war bei mir ja eh nicht so leicht... da hätte schon so einiges passieren müssen, damit ich mal abkratze. Stand gar nicht zur Auswahl sowas... mit sterben war einfach nicht. Wir kamen dann schließlich bei den Typen - und der jungen Frau - an. Mit einem kurzen Kopfnicken begrüßte ich den Kerl mit der breiten Narbe im Gesicht. "Hast du die Kohle?" fragte ich ihn in recht neutralem Ton, inzwischen hatte ich aber ein völlig neutral Pokerface aufgesetzt. War besser. Er nickte. "Aber ich dachte, man könnte über den Preis nochmal reden." sagte er mit rauer Stimme. Ich verdrehte die Augen. Jetzt ging die Diskussion also los... Preise wurden hier nicht verhandelt, NIE.
Amber War das tatsächlich Louisa, die da mit einem Typen - ich glaubte ihn gestern irgendwo am Rennplatz gesehen zu haben, wo genau wusste ich aber nicht mehr - ankam? Sie war doch so schüchtern gewesen... was trieb sie dann hier? Das war kein Ort für sie... es sei denn das gestern war nur gestellt gewesen. Aber konnte man das dermaßen glaubhaft Schauspielern? Nein, ich glaubte nicht, dass sie gestern nur so getan hatte, als wäre sie schüchtern. Ich wusste nicht, ob ich vielleicht etwas zu ihr sagen sollte... nur um zu klären, wieso ich mich denn hier aufhielt. Ich weiß selbst nicht mal, wieso ich das wiederum für nötig hielt... kennen tat ich sie schließlich ohnehin kaum, andererseits war sie aber eben einfach nett gewesen. Ich hielt mich vorerst etwas im Hintergrund und sah zu Boden, solange ich nicht wusste was oder ob ich etwas hätte sagen sollen.
Oh Gott, wir kamen denen immer näher... Ich würde wohl wirklich einfach die Klappe halten, wohl einfach wieder auf die Variante 'Ich bin ein Baum' zurückgreifen und so tun, als wäre ich gar nicht da. War bestimmt besser, ich hatte definitiv keine Lust, hier ins Fadenkreuz zu geraten, ich wollte noch nicht mal angeguckt werden, aber das ließ sich wohl nicht vermeiden. Was mich aber am meisten verwunderte, war Amber, die dort stand und den Blick zu Boden gerichtet hielt. Gestern bei illegalen Rennen, heute irgendwelche Drogengeschäfte oder...Waffenhandel, was weiß denn ich. Klar, New York war eine Stadt, die zu Kriminalitäten anregte, aber...naja, mich eben nicht. Für mich war ein kleines Dorf vielleicht genau das richtige. Wobei...nein, wenn ich mir vorstellte, dass das mit Damon und mir alles in einem winzigen Kaff geschehen wäre, dann wüssten nun alle Bewohner, dass ich so und so oft mit ihm geschlafen hatte, dass ich schwanger war und irgendwann würden sie auch herausfinden, dass er ein Werwolf war. War wohl also doch nicht so gut...New York war aber auch nicht gut. Super, ich sollte am besten zu den Eingeborenen auf irgendeine einsame Insel in der Karibik ziehen, dort wäre ich vielleicht an der richtigen Stelle. Oh Gott...alleine die Stelle von dem Narbengesicht machte mir ja schon Angst. Ich schluckte leicht und ergriff kurz Damons Hand, ließ das aber ganz flüchtig wieder los, als mir bewusst wurde, dass ihm das vor seinen...ähm...'Kumpels' hier bestimmt nicht gefallen würde. Wie sollte man denn so mein Selbstbewusstsein steigern? Auf Dauer...ja, auf Dauer würde das vielleicht klappen, doch heute Abend wollte ich mich einfach nur noch im Boden verkriechen. Mein Blick huschte kurz zu Amber, die sich alles in allem im Hintergrund hielt. War sie vielleicht auch mit einem von diesen Kerlen hier? Wobei ich eher glaubte, dass sie alleine da war, sie schien ja irgendwie finanzielle Problemchen zu haben. Also traf man sich eben mal abends in einem Ghetto um Kohle zu scheffeln, perfekt. Als nächstes musterte ich das Narbengesicht. Er war groß, grob gebaut und sah nicht wie ein Kuschelbär aus, allerdings auch nicht wie ein Boxer, der einem gleich die Nase brechen wollte. Alt war er auch noch nicht. Ich runzelte leicht die Stirn. Wie konnten denn so viele Leute Geldprobleme haben?!