Nein, Domenico war genauso wenig an einer Beziehung interessiert wie Sierra. Eigentlich war er noch immer nicht über seine Verflossene hinweg, auch wenn er sich das niemals - wirklich niemals - eingestehen würde, nicht einmal sich selbst gegenüber. Erst als Sierra ihn am Arm antippte, wandte er ihr seine Aufmerksamkeit wieder zu, war einen Moment lang doch in Gedanken versunken gewesen und folgte dann ihrem Blick. "Dürfte er sein, ja..." gab er zur Antwort, gepaart mit einem leichten Nicken. Er kannte zwar nicht das Nummernschild, der Camaro war allerdings unverkennbar, ebenso das Schwarz in dem er lackiert war - farbenblind war er immerhin nicht. "Vielleicht sollten wir da drüben anfangen.." murmelte er, nickte daher in die entgegen gesetzte Richtung. Er hielt es für schlauer wenn sie sich fürs erste nicht unbedingt aufteilten. Zwar war er sich sicher, dass Sierra sich im Notfall durchaus verteidigen konnte, aber das hier war einfach nicht ihre Szene, ebenso wenig wie seine. Die Regeln waren zwar irgendwo überall doch gleich, aber die Leute hier alle völlig fremd und die Stimmung doch anders wie bei einem Waffenhandel oder gar Auftragsmord. Er verdiente sein Geld immerhin nicht mit Autorennen und hatte einem solchen noch nie vorher beigewohnt. Kaum hatte er den Blick in die Richtung gewandt, in die er gedeutet hatte, erblickte er einen Blondshopf, der dem von gestern Abend doch relativ ähnlich sah. Sie stand neben einer weiteren Blondine bei ein paar Kerlen, keine Ahnung wer sie waren, sie kamen Domenico keineswegs bekannt vor: "Ist das nicht der Blondschopf von gestern?" hakte er bei Sierra nach, wandte den Blick von Blondie allerdings fürs erste nicht ab, wollte er sie doch nicht gleich wieder in der Masse verlieren.
Kaum in der Menge eingetaucht, bekam sie auch schon den ersten Spruch reingedrückt "Na Kleine - soll ich dir mal meine Karre zeigen?" Solane konnte ein leichtes, angewidertes Schütteln das sie heimsuchte nicht vermeiden und ging weiter, als hätte sie die Worte gar nicht gehört. Manchmal war Ignoranz das beste Mittel solchen Kerlen entgegen zu treten. Allein bei dem Gedanke daran dem notgeilen - etwas zu klein und breit geratenen, wenn man sie fragte - Typen auch nur ein Fünkchen Aufmerksamkeit zu schenken wurde ihr schlecht. Er gehörte zu den Männern, die dachten sie wären Gott schlechthin und könnten jede Frau der Welt mit ihrem Charme beglücken, dabei waren sie das genaue Gegenteil davon. Eitel, wenig attraktiv, vermutlich auch ansonsten nicht viel in der Birne außer Luft. Wenn überhaupt. Stattdessen gesellte sie sich zu einer kleinen Gruppe, von denen sie eine junge Frau, nicht viel größer als Solane selbst, ebenfalls blondes langes Haar und in knappem Höschen und bauchfreiem Top unterwegs, kannte. Nicht unbedingt aus dieser Szene, eher von ihrem Leben vor den Massics. Zwar mochte man im ersten Moment meinen, das rief nicht unbedingt die schönsten Erinnerungen in ihr aus - das tat es auch nicht - aber Ronny war schon viel herum gekommen, eine selbstbewusste junge Frau die scheinbar nichts und niemand klein bekam und die immer - und das war wirklich so - das tat wonach ihr der Sinn stand, sie band sich nicht an irgendjemanden, hatte praktisch in jeglicher Hinsicht die Hosen an und war nicht gewillt sich irgendetwas oder irgendwem zu unterwerfen. Als sie die Blondine entdeckte, tauchte ein erfreutes Lächeln auf ihren Lippen auf: "Solane... du siehst fabelhaft aus!" begrüßte sie die junge Frau überschwänglich, zog sie in ihre Arme und stellte sie sogleich mit einem "Jungs - das ist meine Freundin Solane" dem Rest der Runde vor, bestehend aus Männern die teilweise mit Sicherheit nur hier standen, weil die viele nackte Haut von Ronny sie praktisch magisch anzog.
"You can fool all of the people some of the time, and some of the people all of the time, but you can't fool all of the people all of the time."
Ich musterte den recht protzigen Wagen noch einen Augenblick lang, nachdem Domenico mir meine Vermutung bestätigt hatte. Vor schon mächtig breit das Teil, war aber zu meiner Überraschung im Gegensatz zu vielen anderen Wagen hier gar nicht tiefer gelegt. Das Geld dafür würde wohl kaum gefehlt haben.. eher ein praktischer Aspekt, nahm ich mal an, dann blieb man nicht so leicht hängen. Der Italiener zog meine Aufmerksamkeit aber auch schnell wieder auf sich, beziehungsweise auf eine junge, zierliche Frau. Die Blondine, die gestern ebenso wie der jetzt tote Tattoofreak und Reed bei dem Deal gewesen war. Eigentlich sah sie nicht wirklich wie jemand aus, der sich in einer Gang herumtrieb. Wirkte beinahe zerbrechlich, wenn ich mir das mal eben so rausnehmen durfte. Ich kannte sie nicht, wollte auch keine voreiligen Schlüsse ziehen, aber sie wirkte für dieses Leben recht ungeeignet. "Ja, müsste sie sein." gab ich dem Schwarzhaarigen neben mir zur Antwort, musterte sie noch einmal eher unauffällig, fixierte sie nicht permanent mit meinem Blick. "Dann wissen wir jetzt schonmal, dass beide anwesend sind.." murmelte ich nachdenklich vor mich hin, sortierte die Fakten. Es würde nicht ganz einfach sein, herauszufinden, ob der Kerl uns gestern erkannt hatte, oder zumindest einen von uns. Ging ja eigentlich nur, indem wir in sein Sichtfeld gerieten, was auch nicht ganz ohne wäre. "Dumme Frage - was genau haben wir eigentlich vor? Wollen wir eine Runde vor Reeds Nase herumtanzen und gucken, was passiert oder wie hast du dir das vorgestellt?" meinte ich recht ironisch, sarkastisch, wenn auch recht leise.
Gut - ich konnte keinerlei technische Fehler am Wagen feststellen, also kam es jetzt einzig und allein auf meine Fähigkeiten und Konzentration an. Vielleicht auch darauf, ob die Bullen schon Wind von dem Event bekommen hatten, oder nicht, aber ich ging einfach mal nicht davon aus. Ich schloss die Haube wieder und warf noch einen Blick in Phil's RIchtung. Als sich unsere Blicke trafen, nickte er mir knapp zu und ging weiter seines Weges, nahm seinen Platz ein. Ich stieg wieder in meinen Wagen, ließ den Motor an und suchte noch nach geeigneter, mich anspornender Musik auf meinem Handy. Nachdem ich kurzerhand fündig geworden war, legte ich das Smartphone in seiner Halterung ab und lenkte den Wagen zur Startlinie. Es gab immer maximal zwei Startreihen á 6 Autos. Zu viele Teilnehmer sorgten für zu viele Crashs auf der Strecke, so hielten sich solche Geschehnisse eher im Rahmen. Ohne mir irgendwo Etwas reservieren lassen zu müssen oder dergleichen, positionierte ich mich wie selbstverständlich in der ersten Reihe. Waren heute auch nur 9 Teilnehmer, weil es wohl nicht mehr Fahrer mit genug Eiern gab. Ich warf einen Blick aus dem linken Fenster, dann aus dem rechten - die beiden neben mir waren keine ernst zu nehmende Konkurrenz, ich kannte sie bereits. Den Rest des Feldes kannte ich aber nicht, weshalb ich mich keineswegs auf meinen bisherig geernteten Lorbeeren ausruhen wollte. Eine attraktive junge Frau trat einige Meter vor den Autos in die Mitte der Fahrbahn, holte sich das Oke aller Fahrer und gab dann kurz darauf das Startzeichen. Unverzüglich drückte ich das Gaspedal durch und setzte mich damit gleich zu Beginn ein wenig ab, wobei die Strecke einige tückische Kurven zu bieten hatte und deshalb einiges an fahrerischem Können abverlangte.
Dumme Frage... tja - Domenico zog die Schultern ein wenig hoch, zumindest Blondie sah nicht so aus, als wäre sie in Trauerlaune und auf der Suche nach ihnen. Icarus hatte er noch nicht gesehen, ging aber schwer davon aus, dass der Kerl sich das Rennen nicht entgehen ließ. Und wieso musste er sich da überhaupt nur was vorstellen - sie hatte auch den ganzen Tag gehabt um sich einen Plan auszudenken. Er hatte immerhin den Vorschlag gemacht und sie hatte dem zugestimmt; konnte sie nun ihren Teil zu beitragen. Nein, so war es natürlich auch nicht. Domenico strengte gerne seinen eigenen Kopf an, war gerade aber ehrlich gesagt auch leicht überfragt. Im Grunde wäre es wirklich nicht gerade vorteilhaft, würden sie Sierra und ihn hier entdecken, immerhin war hier ja auch nicht gerade das Gebiet der Solid Eagels und eventuell - dumm waren sie ja leider auch nicht - würden sie dann einfach Eins und Eins zusammen zählen, was nun auch nicht gerade von Vorteil wäre. Domenico schob die Hände in die Jackentaschen, ließ den Blick nochmal kurz schweifen. "Hör dich halt mal um, sieh zu was du so raus bekommst bezüglich des 'Unfalls' gestern und lass deinen Charm' spielen. Vielleicht kommt ja was bei rum.." gab er schließlich von sich. Was besseres fiel ihm auch nicht ein, ihr offensichtlich ja auch nicht, von dem her. Eventuell wurde ja schon etwas gemunkelt, oder auch nicht - was natürlich besser wäre. Dabei war es fast unmöglich, dass sie nicht ins Gespräch kamen, immerhin waren sie dafür bekannt; allerdings eher für Auftragsmorde, was nicht erklären würde wer oder was Auftraggeber war. Gab es in dem Fall zwar nicht, aber so grundsätzlich eben.
Niemand schien überhaupt etwas von Darrens Tod mitbekommen zu haben, wie es schien. Das fiel Solane nicht nur in der kleinen Runde bei Ronny auf, sondern auch als sie weiter ging und hin und wieder bei ein paar Grüppchen stehen blieb, ein bisschen Smalltalk führte und versuchte herauszuhören ob irgendjemand irgendetwas mitbekommen hatte. Das schien wirklich nicht der Fall zu sein, sodass sie sich - das Rennen würde in den nächsten Minuten oder gar Sekunden enden - ein wenig mehr zu den Mitgliedern der Massics gesellte, dabei aber penibel genau darauf achtete Dwayne so fern wie möglich zu bleiben, einfach weil ihr seine Anwesenheit gestern für zumindest die nächsten zwei Wochen mehr als genug gewesen war.
- - - - Sorry, krieg grad einfach nicht mehr zu stande. ^^
"You can fool all of the people some of the time, and some of the people all of the time, but you can't fool all of the people all of the time."
Ob ich nicht doch lieber einen andren Auftrag oder Sport hätte machen sollen heute Abend? Zwar wickelte ich immer gerne jemanden um den kleinen Finger, aber gerade irgendwie... ne, nicht wirklich. Zumal ich in diesem Fall auch keinen Eigennutz daraus haben würde, außer vielleicht zu wissen, ob ich im Visier war. Ach, aber selbst wenn - ich war mir ziemlich sicher, dass außer dem Oberfutzi der Massics wahrscheinlich keiner von ihnen so zielsicher war, wie wir es waren. Gut, wenn ich ganz still stand, dann würden sie mich wohl irgendwo treffen können, das schon. Aber um es kurz zu fassen - ich suchte wohl ein wenig nach Gründen dafür, warum diese Aktion hier unnötig war, damit ich nach Hause gehen konnte. Nur würde ich keinen finden, der für Domenico gut genug wäre und so nickte ich de, großgewachsenen jungen Mann bloß knapp zu, bevor ich mich an die Arbeit machte. Ich hakte mich mal hier ein, mal dort. Da flog mir ab und an auch ein unappetitlicher Spruch entgegen, aber im Ignorieren von dummen Anmachsprüchen war ich ja nun zum Glück keine Anfängerin mehr. So knüpfte ich ein paar Bekanntschaften, die ich sehr bald wieder vergessen haben würde und fand dabei ganz genau "Nichts" heraus. Das war zwar insofern gut, dass wohl noch niemand weiter über den gestrigen Mord Bescheid wusste, aber es bedeutete ebenso vergeudete Zeit, in der ich etwas Anderes hätte machen können. Mein Weg führte mich ein paar Minuten nach Ende des Rennens also wieder zu Domenico, den ich nicht auf Anhieb hatte finden können. "Also soweit ich hören konnte, hat keiner auch nur 'nen blassen Schimmer." meinte ich schulterzuckend, sah zu dem Italiener hoch.
Ich musste mir ja selbst eingestehen, in einer der Kurven ziemlich gepatzt zu haben. Glücklicherweise hatte ich mir zu diesem Zeitpunkt schon einen leichten Vorsprung herausgearbeitet, weshalb mich das nicht weiter zurückfallen ließ, aber ich hätte mich selbst dafür ohrfeigen können und Dwayne hätte es wohl auch getan, hätte er neben mir gesessen und Wind davon bekommen. Zu meinem Glück war das nicht der Fall und so fuhr ich nach ein, zwei Minuten wiederholt als Sieger über die Ziellinie. Obwohl das keine Seltenheit mehr bei mir war, lockte es ein breites Grinsen hervor und ich ließ den Wagen langsam auslaufen, unterstützte nur leicht mit der Bremse. Der Gute war gerade schließlich schon hart genug von mir behandelt worden, da bekam er jetzt nur noch Samthandschuhe. Als ich zurück zur Menge fuhr, wo der gute Phil auch schon grinsend auf mich zugelaufen kam, mit einem dicken Bündel voll Cash wedelte. Als er bei mir angekommen war - beziehungsweise ich bei ihm, wie dem auch sei - hielt ich den Wagen an und ließ das Fenster runter. "Gut, dass du mich nicht enttäuscht hast, Mister... hab was auf dich gesetzt." zwitscherte mir der Finanzverwalter fröhlich entgegen, als er sich am Fensterrahmen abstützte und mir mit der anderen Hand die Kohle reichte. Ich blätterte nur kurz durch, um zu gucken, ob auch alles da war, bevor ich es ins Handschuhfach schmiss und mich meinem Freund wieder zuwandte. "Als könnte ich dich enttäuschen, Phil.." entgegnete ich ihm sarkastisch und in übertrieben gestelltem Ton. "Hast du das Blondchen gesehn?" hakte ich bei ihm nach, weil er seine Augen und Ohren bekanntlich fast überall hatte. Er schüttelte noch immer grinsend den Kopf. "Doch deine Freundin?" neckte er mich weiter mit alten Sprüchen, woraufhin ich nur die Augen verdrehte und dennoch bestens gelaunt wieder nach einem passenden Platz zum Abstellen meines Wagens suchte. Gesagt, getan - als ich wieder Beton unter den Füßen hatte, konnte ich die junge Frau mit einem Blick erhaschen und steuerte sie an. Sie bemerkte mich, woraufhin sie ein paar Schritte von der Gruppe, bei der sie gestanden hatte, weg machte und mir entgegen kam. "Und, was rausgefunden?" fragte ich Solane, behielt dann unser Umfeld weiter im Blick. Man konnte ja nie wissen.
War ihm herzlichst egal, ob sie Lust dazu hatte oder nicht, es für eine gute Idee befand oder nicht - wenn sie eine bessere hatte, war er offen für Vorschläge, da aber nichts kam, ging er schwer davon aus, dass ihr nichts besseres einfiel. Als sie sich auf den Weg machte sich unter die Anwesenden zu mischen, tat Domenico das gleiche, wobei er dabei penibel darauf achtete, nicht zu denen zu gehen, die bei Massics herumstanden, zwar kannte er nicht alle Massics, aber er musste ja nicht mehr Risiko eingehen wie ohnehin schon, er wollte sich nämlich nicht ausmahlen was geschah, wenn ihn einer von denen erkannte. Dann hätte er wohl ein Problem - und darauf konnte er verzichten, denn hier war er - auch mit Sierra - definitiv in der Unterzahl. Und zwar mehr als das, hier wäre er ihnen praktisch auf dem Silbertablett serviert und hätte kaum eine Chance da lebend wieder raus zu kommen, würden sie es nicht wollen. Sierra würde es genauso ergehen, war dem Italiener schon bewusst - aber was tat man nicht alles für den Job? Leider schien die Brünette - wie sich wenig später herausstellte - ebenso wenig herausgefunden zu haben wie er selbst. "Hab' auch nichts anderes rausfinden können.." erwiderte er also, wenig begeistert von dem Ergebnis, obwohl es ja eigentlich eher positiv war. Wenn niemand einen blassen Schimmer hatte, wie sie so schön gesagt hatte, dann ging die Vermutung fürs erste auch nicht in ihre Richtung, was ja das war, was sie erreichen wollten. "Machen wir nen' Abflug?" gab er daher wenige Sekunden danach auch schon von sich, fühlte sich hier, auch nach dem Smalltalk - den er nebenbei bemerkt sowieso nicht ausstehen konnte, auch nicht wohler als zuvor. Er konnte dieser Szene einfach absolut gar nichts abverlangen.
Leider schien niemand auch nur ansatzweise Ahnung zu haben, was deprimierend war, vor allem nachdem sie das zum fünften Mal indirekt mitbekam. Einfach, weil bis jetzt eher unbekannt schien, dass Darren überhaupt nicht mehr unter ihnen weilte. Klar, es war erst gestern Abend passiert, aber normalerweise verbreitete sich das wie ein Lauffeuer. Nur einer hatte sie darauf angesprochen, scheinbar aber auch nicht mehr gewusst, weswegen sie nach ein bisschen Hin und Her zum nächsten Grüppchen gewechselt hatte. Als das Rennen endete, war kaum zu verkennen, wer der Sieger war. Der schwarze Camaro war von solchen Massen umgeben, dass es aussah, als würden sie ihn gleich verschlucken. Jetzt machte es sowieso keinen Sinn mehr sich durchzufragen, jetzt würde niemand mehr einen Kopf dafür haben. Anstatt sich allerdings zu der Masse zu gesellen, hielt die Blondine ein wenig Abstand, lief Icarus erst entgegen, als sie ihn entdeckte, zog auf seine Frage hin ein wenig unschlüssig die schmalen Schultern in die Höhe: "Nein, es scheint überhaupt fast niemand mitbekommen zu haben was passiert ist - geschweige denn wer dafür verantwortlich ist. Es ist nicht einmal eine Vermutung gefallen.." teilte sie dem jungen Mann also wahrheitsgemäß mit, bevor sie auf seinen Sieg zu sprechen kam: "Ich habs ja gesagt - Glück brauchst du nicht.." lächelte sie, gratulierte ihm damit eher indirekt. Ja sicher gab es auch schlechte Tage und Fahrer die ihm das Wasser reichen konnten, aber die waren eher rar. Meistens stand von vorne herein fest, dass Icarus ungeschlagen blieb. Meistens, heute hatte sie sich allerdings Null mit den Teilnehmern beschäftigt und auch rein gar nichts von dem Rennen mit bekommen.
"You can fool all of the people some of the time, and some of the people all of the time, but you can't fool all of the people all of the time."
Gut, also war sein Befund auch negativ - beziehungsweise positiv, weil uns beiden das nicht vorhandene Ergebnis wohl bestens in den Kram passte. Das machte das Ganze hier zwar wesentlich langweiliger, aber dafür hatten wir nun eine ziemlich sichere Gewissheit, dass Niemand Genaueres vom gestrigen Mord wusste und uns erstmal wohl niemand verdächtigte. Außer vielleicht Icarus, aber das ließe sich nur schwer herausfinden. Mein Partner hielt mich also dazu an, wieder nach Hause aufzubrechen und das schien mir auch sinnvoll zu sein. Immerhin hatten wir hier ja nicht mehr wirklich was zu tun, also wozu noch hier bleiben, wenn wir uns wohl beide eher unwohl dabei fühlten? "Klar. Sind hier ja fertig." willigte ich in seinen Vorschlag ein, weil ich dann womöglich Zuhause noch irgendwas Sinnvolles machen könnte. Die Frage war zwar, was das sein konnte, aber Irgendwas ließ sich da doch immer finden - und sei es nur, weitere Nachforschungen anzustellen... die womöglich so wie meine bisherigen Bemühungen in dieser Hinsicht endeten, aber meine Hoffnung würde wohl zuletzt sterben. Wie dem auch sei - jedenfalls lief ich vor Domenico her zu unserem Auto, stieg schließlich ein und der Italiener fuhr auch kurz darauf los. Während der Fahrt ging ich meinen eigenen Gedanken nach, die sich überwiegend darum drehten, wie ich weiter vorgehen sollte. Da wir aber nicht zu lange für den Heimweg brauchten, war ich nur mehr oder weniger zu einem Ergebnis gekommen und betrat schließlich wieder mit dem Dunkelhaarigen das Haus.
Ich konnte der jungen Frau vor mir nicht sofort antworten, weil mir eine Hand auf die linke Schulter schlug und ich mich reflexartig in diese Richtung umdrehte, obwohl das Gesicht des 'Täters' neben meiner rechten Schulter zu finden war. Es war ein Typ, der mich schon öfter danach gefragt hatte, ob ich ihm nicht ein paar Tips zum Tunen seiner Karre geben konnte... sein Name war aber nicht bei mir hängen geblieben, weil er nicht zu den Massics gehörte und es nicht wirklich viele Leute außerhalb meiner Familie gab, die ich namentlich kennen musste, mir merken musste. Er war mehr sowas wie ein lästiger Fan, der immer im VIP-Bereich auf einen lauerte, wenn man mit der Show fertig war, brrr. Er gratulierte mir überschwänglich und ich wimmelte ihn aber kurz darauf mit simplen Worten ab, legte der Blondine einen Arm um die Taille, um mich deutlich beschäftigt zu zeigen. "Na auper... heißt, es bleibt uns also nicht wirklich was Anderes übrig, als es selber rauszufinden... Dwayne zu heuern ist ja eher keine Option." murmelte ich zu Solane rüber, wo sie jetzt doch eher seitlich von mir stand. Nein, unser nur allzu bekannter Boss war nun wirklich nicht die Lösung, würde er womöglich nur unnötig Benzin ins Feuer der rivalisierenden Gangs kippen. "Danke für dein Vertrauen in meine Fahrkünste, Miss." versuchte ich mit halbwegs lockeren Worten die ungünstige Situation bei guter Laune zu halten. "Ich denk' ich fahr auch gleich nach Hause.. sind mir zu viele Leute und ich würd' mir gern 'n Bier genehmigen.." stellte ich fest und wollte indirekt von der zierlichen Frau neben mir wissen, ob sie mitkommen würde oder noch hier blieb.
[hätte da so eine Idee für ein paar witzige Szenen. x'D In dem Falle wäre entweder Icarus besoffen, weil die Massics zuhause noch weiter feiern zwecks Sieg und blabla, oder Sierra würde ihren Frust in billigem Sekt ertränken und ihre Zimmernachbarn mit lauter Musik nervem... wie es dir lieber ist, suchs dir aus. x'DDD]
Ja, waren sie. Wenig später saß der Italiener mit Sierra als Beifahrerin wieder hinter dem Steuer des Wagens, lenkte ihn von der Masse weg und zurück ins Gebiet der Solid Eagels, in dem er sich deutlich wohler fühlte. Wobei wohlfühlen relativ war, aber nun gut. Knapp zwanzig Minuten später, in denen sie sich angeschwigen hatten, was Domenico allerdings weder schwer fiel, noch störte, lenkte er den Wagen in die Garage und auf den Platz an dem er gestanden hatte bevor sie los gefahren waren. Er schaltete den Motor aus, stieg aus, schloss den Wagen ab als auch die hübsche Brünette ausgestiegen war. Eigentlich hatte er jetzt nur noch Lust auf einen Film, sein Bett und was ordentliches zu Essen, wobei er in dem Fall nicht wusste worauf er Lust hatte. Vielleicht hatten sie noch eine Pizza in der Gefriere, oder irgendetwas anderes brauchbares das seinen Hunger stillen konnte. "Ich wünsch' dir noch viel Spaß - bei was auch immer.." murmelte er an die Brünette gewandt, nicht weil er unhöflich war, sondern weil er die letzten zwei Tage sehr viel Zeit mit ihr verbracht hatte und jetzt einfach Lust hatte erst mal alleine zu sein. So war er, manchmal brauchte er einfach seine Auszeit, Zeit für sich alleine, wo er nachdenken und philosophieren konnte. Was auch immer. Kurz nach Sierra - er war noch eine rauchen gegangen - hatte betrat er das Haus, normalerweise rauchte er nicht, nicht regelmäßig oder gar so, als dass man es als eine Sucht bezeichnen könnte, aber manchmal stand ihm eben der Sinn danach. Weshalb auch nicht? War ja seine Lunge die er damit verpestete und wenn er zwei Päckchen am Tag rauchen wollte, dann rauchte er eben zwei Päckchen. Es war sein Problem. In der Küche fand er schließlich tatsächlich noch genau eine Salamipizza in der Gefriere, schob sich diese in den Backofen und nahm sich ein Bierchen aus dem Kühlschrank, um das zu leeren, solange er auf die Pizza wartete und anschließend in sein Zimmer zu verschwinden.
Kaum war Icarus bei ihr angelangt, kam auch schon ein Kerl - Solane musste sagen eigentlich ganz gut aussehend, etwas kleiner als Icarus, vielleicht auch nicht ganz so trainiert, aber keineswegs hässlich - und sprach ihn an, sie konnte ihn im ersten Moment gar nicht richtig verstehen, weil er einen leichten Akzent hatte und relativ schnell sprach. So schnell er gekommen war, so schnell war er aber auch von Icarus abgewimmelt, der Solanes Anwesenheit dazu missbraucht hatte, was sie allerdings nicht störte. "Hmhm..." erwiderte sie nickend auf seine Worte, weil es wirklich keine Option war Dwayne mit einzubeziehen, der Kerl war einfach zu... temperamentvoll und reizbar, er würde Hals über Kopf irgendeinen Scheiß verzapfen, der noch mehr Probleme bringen könnte. Könnte, nicht musste, aber das Risiko war wahrscheinlich relativ groß, dass es passierte. Als er meinte, er würde jetzt dann nach Hause fahren, weil ihm hier zu viele Leute waren und er ein kühles Bierchen wollte, überlegte Solane nicht lange: "Ich schließ mich dir an." entschloss sie sich, Icarus hätte immerhin nicht davon angefangen, würde er sie unter keinen Umständen mit zurück nehmen wollen. Und sowieso würde ihr kein Grund einfallen wieso nicht. "Zumindest was die Heimfahrt angeht..." fügte sie noch hinzu, Bier war nämlich nicht gerade das, was sie gerne trank, da war sie doch typisch Frau: Lieber ein wenig zu süß wie zu herb. Sie stand dann doch mehr auf Sekt, Cocktails oder etwas dergleichen. Mit einfachen Longdrinks gab sie sich aber auch gerne zufrieden oder ein Gläschen Wein ging hin und wieder auch.
- - - - von mir aus auch gerne beides. Ansonsten darfst du gerne aussuchen. x'D
"You can fool all of the people some of the time, and some of the people all of the time, but you can't fool all of the people all of the time."
"Danke... dir auch." war alles, was ich dem Mitglied meines Clans noch zukommen ließ, ehe sich unsere Wege dann trennten und ich mein Zimmer aufsuchte. So schloss ich hinter mir die Tür und ging ins Bad, um mir ein Schaumbad zur Entspannung einzulassen. Ich war irgendwie angespannt, obwohl mein Tag bis zum jetzigen Punkt kein bisschen stressig gewesen war. So genoss ich es, mich ganz in Ruhe in der Badewanne einzuschäumen und kostete die Ruhe mit Sekt aus. Ich hatte immer einen kleinen Eigen-Vorrat, quasi für den Notfall oder wenn ich einfach zu faul war noch einmal nach unten zu gehen... so, wie jetzt. Ein Glas hatte ich aber nicht, weshalb ich einfach immer mal wieder einen Nipper machte, ehe ich wieder aus der Badewanne stieg. So war ging ich in meinem schwarzen Seidenbademantel bekleidet mit zum Turban unter einem Handtuch versteckten Haaren zu meinem Kleiderschrank, wo ich mir ein dunkellilanes, bauchfreies Top herausnahm. Ein BH war jetzt nicht nötig, hatte ich bisher doch eh nicht vor, das Haus noch einmal zu verlassen. So zog ich dazu nur einen schwarzen String - ich war irgendwie so gar nicht mehr für normale Schlüppis zu haben - an und um meine Füße noch irgendwie zu bedecken, schnappte ich mir noch einfarbig schwarze Strümpfe an, die mit ihrem leicht schimmernden Stoff bis über die Knie gingen. Anschließend warf ich mir noch den Seidenmantel wieder über, bevor ich mich mit dem Sekt an den Laptop setzte, um mein Ziel weiter zu verfolgen. Während der nächsten zwei Stunden leerte ich die Flasche und öffnete noch eine zweite, während ich ein Telefonat zu Forschungszwecken führte. Leider endete meine Suche aber auch heute im absoluten Nichts und ich hatte reine Zeitverschwendung betrieben. Enttäuscht, deprimiert ging ich zur Stereoanlage und steckte mein Handy via Aux an, hörte mir ein paar meiner Lieblingslieder an. Ich drehte die Lautstärke nach einer Weile nochmal ein ganzes Stück hoch und tanzte für mich allein im Raum herum, während mir der Mantel locker um die Hüften mitwehte. Dass es irgendwann mal an der Tür klopfte, bemerkte ich dank des angestiegenen Alkoholpegels schon gar nicht mehr.
Ich nickte Solane zu und manövrierte den Wagen kurz darauf auch schon nach Hause. Die Musik ließ ich laufen, wobei es sich dabei überwiegend um Rap und House drehte. Ab und zu verfiel ich auch mal der Metal-Szene, was die Musik anging, aber nur so zwischendurch. Ich konnte meine Wut oft in die Musik umleiten, was für mein Umfeld nur gut war. Ein paar Minuten später steuerte ich den Camaro wieder in die Garage, wo ich ihn wie gewohnt abstellte, absperrte. Ich ging vor der Blondine durch die Tür, hielt sie ihr aber dann trotzdem noch auf, damit sie ohne Mühe hindurchschlüpfen konnte. "Nich auch Lust auf 'nen Cocktail oder so? Denke für ein, zwei Gläser haben wir noch genug zum Mischen da..." fragte ich die zierliche Frau, zuckte dann leicht mit den Schultern. Irgendwann zwischendurch hatte ich mal hin und wieder in einer kleinen Bar ausgeholfen und war mir eigentlich sicher, dass ich noch ein oder zwei Drinks zusammen bekam. Als wir uns der Küche näherten, hörte ich, dass ein paar unserer Leute wohl dabei waren, irgendwas hin und her zu räumen. Mit hochgezogener Augenbraue näherte ich mich entsprechender Tür, schob sie langsam auf. "Hab ich was verpasst?" fragte ich die Jungs und Mädels, die Alkohol und eine große Wasserpfeife ins Wohnzimmer verschleppen wollten. "Jooo Dwayne hats in die Gruppe geschrieben, dass du wieder mal siegreich warst... dachten, wir könnten ne Runde feiern." antwortete mir Jake bestens gelaunt und tippelte dann weiter in den Wohnbereich. Ah, ja, das konnte schon sein, wir hatten in einem wenig genutzten Messenger fürs Handy eine Gruppe, in die ich bisher nicht geschaut hatte. So warf ich einen Blick auf mein Handy, ehe ich mich wieder zu SOlane umdrehte. "Tja, wenn alle Bock haben, hast du gar keine Wahl." grinste ich ihr zu, hielt ihr dann Gentleman-like die Tür auf und geleitete sie ins Wohnzimmer.
[wie du lesen kannst - einfach beides, weil entscheidungsfaul x'DDD]
Nachdem die Pizza fertig war, tat Domenico diese auf einen groß genugen Teller, schnitt sie sich in vier Stückchen und verschwand dann samt einer weiteren Flasche Bier auf sein Zimmer, wo er sich auf sein Bett fallen ließ und den Fernseher der diesem gegenüber stand anschaltete. Es kam der Kultfilm "zurück in die Zukunft" den er eigentlich hasste und der so ätzend war, dass er schon wieder lustig war, aus diesem Grund ließ er ihn auch laufen und, weil nichts anderes im Fernseher kam das gut war. Noch dazu hatte er keine Lust jetzt seinen Laptop anzuschalten, einen Film rauszusuchen und den Laptop an den Fernseher anzuschließen, weil es auf dem großen Bildschirm einfach viel besser anzuschauen war als auf dem kleinen Bildschirm des Laptops. Irgendwann piepte sein Handy, eine Nachricht, er kramte es heraus, antwortete, schob es wieder bei Seite und so ging das locker eine halbe Stunde bis Stunde. Ein alter Kumpel aus schon längst vergessenen Tagen, aus Italien, genauer gesagt von der kleinen, wunderschönen Insel Sizilien, die er einerseits so vermisste und auf die er andererseits nie mehr wieder zurück wollte. Durch die Zeitverschiebung wurde das kurze Hin-und-Her aber auch schon wieder relativ schnell beendet und Domenico lehnte sich wieder entspannt in die Kissen am Kopfende zurück, als er von einem Moment auf den anderen seinen Fernseher fast nicht mehr verstand. Nicht, dass der Film plötzlich spannender geworden war, aber es nervte. Es nervte von der ersten Sekunde an und die Musik konnte nur von Lyonel oder Sierra kommen, das waren nämlich die Beiden die ihr Zimmer in Domenicos Nähe hatten. Im ersten Moment versuchte er sich zur Ruhe zu zwingen und hoffte einfach, dass die Musik gleich wieder runter gedreht wurde, passierte aber nicht, weswegen er sich wenig später - er hatte sich vorhin noch die Jeans gegen eine Jogginghose ausgetauscht und das Shirt ausgezogen, weil durch die Heizung in seinem Zimmer eine angenehme Wärme herrschte - auf den Weg aus seinem Zimmer auf den Flur und dann zu Sierras Zimmer machte, weil aus diesem ganz eindeutig die Musik dröhnte. "Verdammt Sierra!" grummelte er durch die Tür, klopfte Anstandshalber noch kurz dagegen, woraufhin aber keine Reaktion kam, weswegen er die Tür ohne weitere Aufforderung öffnete und auf eine, leichtfüßig im Raum herum wirbelnde Brünette blickte, die ihn gar nicht gehört zu haben schien: "Sierra!" wiederholte er daher ihren Namen nochmal deutlich lauter, sichtlich genervt.
Cocktail? Bevor Solane allerdings zusagen oder ablehnen konnte, wurde sie in ihrer Antwort unterbrochen, weil sie beide irgendetwas aus dem Raum nahe der Küche hörten - eventuell zu beschreiben als großes Wohnzimmer oder so, keine Ahnung, war im Grunde aber auch egal. Neugierig folgte die Blondine Icarus, blieb ihm für den ersten Augenblick eine Antwort schuldig. Sie blickte an ihm vorbei in den Raum, lauschte den Worten und grinste dann leicht zu dem jungen Brünetten auf, der hier offensichtlich eine kleine Feier geschmissen bekam für seinen Sieg. Tatsächlich konnte sie somit schlecht "nein" sagen, hatte es aber auch gar nicht vor gehabt. "Sieht so aus.." seufzte sie daher gespielt unnachgiebig, bevor sie Icarus in den Raum folgte, die anderen Anwesenden ebenfalls begrüßte. Der ein oder andere Drink konnte bestimmt nicht schaden, war ja nicht so, als wäre sie nach dem ersten Gläschen bereits voll - kam zwar auf die Mischung drauf an, aber sie war doch relativ trinkfest. Zumindest im Vergleich zu anderen Frauen mit ihrer Größe und Statur, was wiederum nicht unbedingt viel versprach. Egal, war nicht so, als hätte sie hier noch niemand betrunken erlebt, kam ab und an mal vor - eher selten, aber war eben schon mal vor gekommen. "Gut - wo sind die Drinks?" hakte sie nach, half allerdings Jake noch kurz dabei einen Tisch etwas zur Seite zu rücken und dafür das eine Sofa mehr in Richtung der anderen zu schieben, sodass alle die kamen - wer wusste schon wie viele es sein würden - auch ausreichend Platz hatten.
- - - - -
Kann nicht schaden. :3
"You can fool all of the people some of the time, and some of the people all of the time, but you can't fool all of the people all of the time."
Huch, wo war denn das wütende Knäul von Italiener plötzlich hergekommen? Hatte ich ja gar nicht mitbekommen, dass irgendwer nach meiner Aufmerksamkeit verlangt hatte oder gar hier im Raum war. Als ich seine Stimme wahrnahm, drehte ich mich also recht überrascht zu ihm um, tanzte angedüdelt in seine Richtung - die Sektflasche in der Hand, wobei nichts herausschwappen konnte, weil auch die zweite nur noch halbvoll war. "Ach Domeniiico, auch hier?" fragte ich und kicherte ein wenig vor mir hin, bis ich dann vor ihm zum Stehen kam. "Bist du schon länger hier? Hab ich ja gar nicht gehört.." fügte ich eher beiläufig noch hinzu, brauchte gar keine Antwort auf diese Frage, weil es mir eigentlich recht egal war, ob er mir schon länger beim Shaken zugeschaut hatte oder nicht. Zwar wirkte das Alles weniger perfekt als noch gestern, weil ich für exakte Körperbeherrschung einfach zu angeheitert war, aber schlecht durfte es auch noch nicht aussehen. Dazu war das Alles viel zu einstudiert. Ohne den großen, jungen Mann überhaupt zu Wort kommen zu lassen, griff ich nach seinen Händen und hob sie ein wenig an, um sie rhythmisch im Takt der viel zu lauten Musik zu bewegen. "Na komm, mach mit!" forderte ich ihn auf, obwohl er ganz und gar nicht in der Stimmung zu sein schien, jetzt mit mir zu tanzen. War mir aber egal, weil ich das nicht wirklich realisierte.
Meine ehemalige Beifahrerin machte sich auch sogleich ans Werk den anderen beim Umräumen zu helfen und ich bekam auch ein indirektes Ja, das von ihrem gut gelaunten Gesichtsausdruck auch nochmal unterstrichen wurde. So hielt ich prompt Ausschau nach dem Alkohol, warf Joy währenddessen ein "Machst du die Kohlen schomal heiß?" zu, was sie mit einem Nicken entgegen nahm und sich an die Arbeit machte. Sich um das anfackeln der Pfeifenkohle zu machen war einfach so ein Job, den niemand freiwillig ausführte, wenn nicht gerade Dwayne - oder auch meine Wenigkeit - danach verlangten. Es war zwar als Frage formuliert gewesen, aber Joy schien inzwischen gut zu wissen, dass ich nicht so gerne ein 'Nein' zurückbekam. "Hier rüber, Solane." zitierte ich die Blondine zu mir, als ich mich ans Mischen ihres ersten Cocktails machte. War es eigentlich gemein, jemanden abzufüllen, solange er nicht am Kotzen war? Ne, oder? Ein paar Drinks hattern nämlich den angenehmen Bonus, dass man den Alkohol darin kaum schmeckte, obwohl reichlich drin war - Touchdown zum Beispiel. Da war gut Wodka und auch Aprikosen-Brandy drin, schmeckte man aber wirklich fast gar nicht. Der süße Saft glich das perfekt aus und so sparte ich nicht unbedingt mit dem Alkohol, bis ich Solane das Glas schließlich hinhielt und mir kurz darauf ein Bier öffnete. "Falls sie was zu beanstanden haben, Miss, lassen sie's mich wissen." meinte ich übertrieben, wippte kurz mit den Augenbrauen, bevor ich an dem kalten Hopfengetränk nippte.
Dass sie ihn nicht gehört hatte war ihm nicht entgangen: "Bei der Lautstärke kein Wunder.." entgegnete er trocken, warf einen Blick auf die Sektflasche in ihrer Hand. Was zur Hölle tat sie hier? Sie war gut angetrunken, das merkte der Italiener sofort, das hätte aber wohl auch ein Blinder mit Krückstock bemerkt. "Die wie vielte Flasche ist das, Sierra?" hakte er daher nach, dabei konnte es ihm im Grunde egal sein. Zumindest solange sie die Musik wieder etwas runter drehte, ihm damit nicht weiter auf den Senkel ging. Leider Gottes schien sie das ganz anders zu sehen, sie war so gut drauf, dass ihr seine schlechte Laune wohl völlig entging. Kurz nachdem sie nach seinen Händen gegriffen hatte, schüttelte er sie - fürs erste - wieder ab, wobei sein Blick noch finsterer wurde wie sowieso schon "Ich meins ernst - dreh die Musik leiser und geh mir nicht auf den Sack..." wiederholte er seine Worte noch etwas ausführlicher, ein wenig lauter wie zuvor. Vielleicht hatte sie ihn gerade wegen der Lautstärke ja auch einfach gar nicht so richtig verstanden. Auch wenn er das schwer bezweifelte. Dass sie knapp bekleidet war, war ihm zugegebenermaßen schon im ersten Moment aufgefallen - welchem Mann fiel so etwas schon nicht gleich auf? War aber nicht so, dass er sich davon gleich den Kopf verdrehen ließ, das passierte vielleicht unter Alkoholeinfluss oder guter Laune, aber nicht wenn er sowieso eher Miesepeterig drauf war.
Kaum hatten sie die Couch so verschoben, dass Jake zufrieden war, gesellte dieser sich zu seiner Joyce auf eben diese, lenkte sie damit erst mal von ihrer 'Aufgabe' ab, die sie allerdings dennoch ohne Probleme meisterte. War ja auch kein Akt. Die Blondine ließ sich stattdessen von Icarus zu sich an die Bar die sich ebenfalls in diesem Raum befand - Dwayne hatte da so ein Faible für - zitieren, wo ihr der Brünette auch wenig später über die Theke entgegen einen Drink entgegen schob. Einen hübschen rot-orangenen Cocktail, der in größeren Mengen mit Sicherheit Solanes Untergang bedeuten würde, weswegen sie beschloss es heute nicht zu übertreiben. Seine Worte entlockten ihr ein leichtes Grinsen, bevor sie den Strohhalm zwischen die Finger nahm und prüfend an dem Cocktail nippte, den sie für gut befand. Sie mochte so fruchtiges Zeug, wenn es nicht in der Kehle brannte der herb wie Bier schmeckte. Das war einfach nicht ihr Fall, auch wenn das Zeug letzten Endes deutlich 'gefährlicher' war als irgendwas anderes, eben weil man den Alkohol erst merkte wenn es schon fast zu spät war. "Ich denke.." begann sie, lehnte sich leicht gegen die Theke der Bar "..das hast du ganz gut hin bekommen" teilte sie ihm mit, bevor sie sich wieder in Bewegung setzte, sich zu den anderen Beiden auf die Couch bequemte. Auffordernd sah sie Icarus an, klopfte neben sich auf das schon leicht durchgesessene Polster der schwarzen Ledercouch.
"You can fool all of the people some of the time, and some of the people all of the time, but you can't fool all of the people all of the time."
Wie vielte Flasche, Sierra? Geh mir nicht auf den Sack, Sierra. Mach die Musik leiser, Sierra... das waren alles so Sachen, die ich gerade als sehr unwichtig empfand, weswegen ich Nichts davon wirklich viel Beachtung schenkte. War doch egal, wie viel ich schon getrunken hatte, solange ich mich gut dabei fühlte, oder? Richtig, ja. "Hast du etwa Angst, dass ich zu viel trinke, Daddy?" neckte ich den ohnehin schon reichlich angepissten Kerl direkt vor mir, der zu meiner Enttäuschung heute wohl nicht tanzen wollte und piekste ihm - so sanft, wie ich es immer tat - in den Bauch, der ziemlich gut auf Höhe meiner Arme war. Der war aber auch groß, hatte wohl zu viele Fruchtzwerge gegessen. "Aber Musik ist was Schööönes, Domilein!" entgegnete ich auf den Kram mit der Musik hin und drehte mich einmal im Kreis, bevor ich wieder zu ihm gewandt einen recht.. provokanten, neckischen Gesichtsausdruck auflegte und mich auf die Zehenspitzen stellte. "Was machst du sonst, hm? Holst du sonst deine Waffe?" lachte ich und tippte dem jungen Mann mit dem perfekt manikürten Fingernagel meines rechten Zeigefingers auf die Unterlippe, bevor ich mich zu seinem Ohr streckte. "Soll ich dir was sagen? Ich hab auch eine.." verriet ich ihm gespielt geheimsnisvoll eine Sache, die er schon längst wusste und ging ihm damit wohl nur noch weiter gegen den Strich, was mich zu diesem Zeitpunkt aber wohl kaum interessieren dürfte. Stattdessen kicherte ich leise vor mich hin.
Ja, wusste ich doch. Also es hätte auch sein können, dass ich das Rezept falsch in Erinnerung gehabt hatte und irgendwelchen Mist zusammengekippt hatte, aber dem war zum Glück wohl nicht so. Klar, ich hätte probieren können, war mir aber recht sicher, dass Solane nur ungern meine Bazillen in ihrem Getränk gehabt hätte. Wobei man sich in der Hütte hier ohnehin verflucht schnell ansteckte, falls mal jemand krank war, wenn man nicht höllisch aufpasste. Für so viele Personen war es eben ein doch eher geringer Anzahl an Quadratmetern und zu viele Räume, die gemeinsam genutzt wurden. Ich tat wie mir geheißen und gesellte mich zu den anderen aufs Sofa, setzte mich neben das kleine Blondchen. "Hatte ich auch nicht anders erwartet." gestand ich und bedeutete Jake mit einer Handbewegung, dass er ein paar Mal ziehen sollte, damit ich nicht die lästigen Anfangszüge an der Shisha machen musste. Genug Lungenvolumen hatte ich da trotz Raucherlunge allemal für, aber ich.. war mir da gerade zu fein für, so. Ich angelte nach der Fernbedienung für die Soundanlage und den Fernseher, bevor ich beides einschaltete und auf dem Speicher nach einer mir genehmen Playlist suchte. Als ich fündig geworden war legte ich die Fernbedienungen wieder auf dem Tisch ab und klatschte in die Hände. "So.. mit welchem Trinkspiel gehn' wir heute den Bach runter, Jungs und Mädels?" fragte ich und rieb mir die Hände. Nur so dasitzen und trinken war ja langweilig, zumal es auch schon relativ spät war und es nicht allzu schlimm war, wenn irgendwer nicht so lange durchhielt.
Daddy? Domilein? Jetzt ging sie aber entschieden zu weit. Als sie dann auch noch anfing ihn in den Bauch zu stupsen und anschließend an seiner Unterlippe rumfummelte, griff er - wenig sanft - nach Sierras Handgelenk. Eigentlich wusste er gerade gar nicht so recht wie er mit der Situation umgehen sollte, einem Kerl - gut, der hätte ihn wohl kaum betatscht - hätte er wohl einfach eine rein gehauen, die Musik ausgemacht und die Tür wieder zu. Bei Sierra war das aber ein wenig was anderes. Einfach weil sie vom weiblichen Geschlecht war und Domenico einfach keine Frauen mehr schlug. Mehr darum, weil es auch andere Zeiten gegeben hatte, die lagen aber hinter ihm und stolz war er darauf auch nicht unbedingt. Die gehörten den wirklich dunklen Tagen an, denen er längst abgeschworen hatte und die er auch nicht mehr wieder aufrollen wollen würde. "Wenn du's drauf anlegst.." erwiderte er, wollte dabei aber eigentlich nicht heraufbeschwören, dass sie mit Kichern anfing, was allerdings geschah, was ihn nur noch mehr nervte. Wobei gerade so ziemlich jede Reaktion - außer vielleicht Einsicht - ihn nerven würde, ganz egal was sie tat. Noch immer hielt er ihr Handgelenk fest, hielt sie damit fürs erste davon ab ihn weiter mit ihren Grabschern zu befingern, weil sie in der anderen Hand ja noch die halbleere Sektflasche hielt. "Ernsthaft - lass es gut sein, mach die Musik aus und Schlaf deinen Rausch aus.." Das wäre wohl das Beste und er würde morgen einfach so tun, als wäre nichts gewesen. Nun ja, sofern er seine schlechte Laune zügeln konnte, aber die war ja so oder so meistens vor allem am Morgen da.
"Nein natürlich nicht..." erwiderte sie zwinkernd auf sein 'ich hatte auch nichts anderes erwartet'. Hatte sie wirklich nicht, solche Sätze kamen ständig von Icarus, weil er nun mal von sich überzeugt war - konnte er ja auch sein, war ihm auch nicht anzukreiden, manchmal ging es zwar auch auf die nerven - aber eher selten. Und lieber war das Ego ein wenig zu groß wie zu klein, das war anstrengender, wenn man Solane fragte. Zumindest sie kam mit der Sorte 'zu großes Ego' meist besser klar als mit dem Gegenteil. Während sie nochmal an ihrem Cocktail nippte, fragte der junge Mann neben ihr in die Runde, welches Trinkspiel sie spielen sollten. Sierra zog leicht die schmalen Schultern in die Höhe. Sie sollte echt noch was essen - und wenn es nur irgendwelcher Süßkram war, aber auf leeren Magen trank es sich echt nicht so gut, dann würde sie den Alkohol noch schneller merken. Erst recht weil es beim Trinkspiel noch schneller gehen würde wie sowieso schon. Also stand sie nochmal auf, während der Rest ein paar Ideen wie 'Mäxchen' oder etwas dergleichen in den Raum warf, und lief in die Küche, wo sie im Schrank auch noch eine Tüte Chips, Salzstangen und Kekse fand, mit allem bewaffnet zurück zu den anderen kehrte und das Zeug auf den Tisch legte, die Salzstangen auf machte und sich eine zwischen die Zähne schob. "Habt ihr euch entschieden?" fragte sie also in die Runde, zog die Beine zum Schneidersitz auf das Sofa, hatte sich davor noch die Lederboots von den Füßen gestreift.
"You can fool all of the people some of the time, and some of the people all of the time, but you can't fool all of the people all of the time."
Wie gerufen kam der Song "Die Young" von Kesha und ich sang wie auf Knopfdruck einfach ziemlich laut mit, bevor ich die Sektflasche noch einmal hob, um ein paar weitere Schlücke zu nehmen. Seine Drohung mir gegenüber ging zu dem einen Ohr rein und zum anderen direkt wieder raus, weil ich es nicht akzeptieren wollte, dass er scheinbar nicht in der Laune war, Spielchen zu spielen oder gar in meine gute Laune mit einzusteigen. War er doch selber Schuld, wenn er so einfältig war und nicht einfach mal Spaß haben konnte. Ich für meinen Teil amüsierte mich prächtig und eigentlich sollte sich das auch nicht ändern. "So betrunken bin ich gar nicht und außerdem ist die Musik schön. Schlaf doch unten auf dem Sofa wenns dir nicht passt. Was ich kann ich denn dafür, dass du keinen Spaß verstehst, hm?" erwiederte ich säuselnd, bevor ich noch ein weiteres Mal an der Flasche hing. Ich wippte während des ganzen Szenarios nach wie vor so ein bisschen hin und her und bewegte mich zur Musik, sang lautlos mit, wobei sich meine Lippen bewegten. Wahrscheinlich hätte ich die ganzen Lyrics in meinem Kopf lieber durch gesunden Menschenverstand austauschen sollen, zumindest in diesem Moment. Mir dämmerte es noch nicht mal, dass ich vermutlich ein wenig zu weit ging, was bei einem nüchternen Menschen wohl schon lange der Fall gewesen wäre.
Die Diskussion ging länger hin und her, als ich gehofft hatte. Irgendwie dauerte es erst ein kleines bisschen, bis wir uns auf eine unkonventionelle Version von Flaschendrehen geeinigt hatten. In diesem Moment kam auch Solane wieder in unsere Mitte und so konnte ich ihr die simplen Regeln direkt mitteilen. "Also kurz und knapp: Flaschendrehen mit zwei Optionen: Entweder man trinkt zwei Schlücke... also nicht bloß leicht nippen, sondern schon normal große Schlücke" bei der kurzen Erläuterung warf ich besonders auf die beiden Frauen in der Runde einen genaueren Blick, weil gerade solche einfach dazu neigten, nur winzige Schlücke zu machen und ich das nicht als wirkliches Trinken empfand. "...oder man wählt Pflicht und kriegt ne Aufgabe oder Frage. Ich will hier aber keine larifari-Fragen und -Aufgaben haben, klar?" warf ich noch den Rest meiner Erklärung hinterher und warf nochmal einen Blick in die Runde, wobei ich mehrfach ein Nicken zurück bekam. Wir waren einfach aus dem Alter raus, wo man Aufgaben bekam wie einmal um die Couch laufen oder einmal den Boden ablecken - zumal ich auch nicht wissen wollte, was an letzterem alles dran war, weil hier so viele Leute ein- und ausgingen. Auf jeden Fall war ich der Meinung, dass wir jetzt dann auch direkt anfangen konnten, weshalb ich die Flasche drehte und mir kurz darauf einen der beiden Schläuche der Shisha griff. Es traf Jake und er trank ohne weitere Worte zweimal, ehe er weiter drehte und die Flasche auf Solane zeigte.
Er hasste solche Situationen wirklich - sich selbst betrank er eigentlich ganz gerne, aber andere? Und vor allem wenn er nüchtern war? Lästig, nicht mehr und nicht weniger. Die Situation gerade zeigte es ganz klar und deutlich auf. Und letzten Endes brachten ihre folgenden Worte das Fass dann auch irgendwo zum überlaufen. Domenico griff nach der Sektflasche, die er ihr - sie war gar nicht mehr unbedingt dazu im Stande so schnell zu reagieren, dass sie es hätte verhindern können - aus der Hand nahm und auf der Kommode in ihrem Zimmer abstellte, einfach weil diese gerade am nächsten stand. Mit der zweiten Hand griff er nun nach ihrem anderen Handgelenk, was zwangsweise dazu führte, dass sie ein wenig näher an ihn heran trat, gleichermaßen aber nicht mehr ganz so sehr mit der Musik mit wippen konnte. Sie trieb ihn gerade in den Wahnsinn, ob ihr das bewusst war? Nicht nur - wenn auch hauptsächlich - weil sie genau das Gegenteil von dem tat, was er wollte, sondern auch, weil der schmale, samtene Gürtel ihres Bademantels - konnte man das dünne Teilchen denn so nennen? - sich löste und sie so auch noch mit knappem Top und noch knapperem String vor ihm rum hampelte. Die Strümpfe machten es dabei nicht gerade besser: "Ich bring dich um - sobald du wieder nüchtern bist.." teilte er ihr mit rauer, unfreiwillig doch etwas milderer Stimme mit und löste sich nun doch wieder von ihr - bzw. ihren Handgelenken - sodass er den kurzen Weg zur Anlage überbrücken konnte und diese ausstellte. Nicht nur leiser, sondern aus. Und wenns sein musste, baute er das Scheißteil ab und nahm es mit in sein Zimmer, wenn er dafür seine Ruhe hatte.
Flaschendrehen also, die Regeln waren okay - könnten schlimmer sein. Wobei Jake das Spiel recht langweilig begann, indem er einfach zwei Schlücke nahm. Auf das "nicht nur Nippen" hatte sie nur die Augen verdreht und ein "Ihr habt ja auch nur Bier und noch dazu vertragt ihr deutlich mehr... aber ooookay" von sich gegeben, bevor die Flasche auch schon auf sie zeigte, was sie leicht das Gesicht verziehen ließ. "Pflicht - um das ganze mal ein wenig spannender zu gestalten" teilte sie dem Rest der Anwesenden mit und sah sogleich fragend in die Runde, gespannt darauf was für einen Mist sie jetzt zu tun hatte. Wobei sie - eher unbewusst, aber es war ja nicht verboten - noch einen Schluck von dem Cocktail nahm, der wirklich lecker schmeckte, total süffig war. Wobei sie das Glas nun fürs erste auf dem Tisch vor sich abstellte - was die Shisha betraf, hielt sie sich erst mal raus... sie war weder Raucherin, noch sonderlich scharf auf das Zeug, zwar ging das hin und wieder schon mal, aber seit sie von den härteren Drogen weg war, vermied sie auch - abgesehen von Alkohol - ziemlich alles andere Zeug, was nicht bedeutete, dass sie nicht Spaß haben konnte.
"You can fool all of the people some of the time, and some of the people all of the time, but you can't fool all of the people all of the time."
Womöglich hatte ich es jetzt vielleicht wirklich zu weit getrieben. Immerhin wurde mir jetzt sogar schon der Alkohol entnommen, den ich gerade so gern hatte. Dementprechend setzte ich wohl eine leicht trotzige Miene auf, bevor ich gezwungenermaßen ein wenig näher an den jungen Mann herangezogen wurde. Ui, noch eine Drohung, wie nett. Dieses Mal nahm ich sie für eine Sekunde lang sogar ernst, weil er mir dabei so nahe war und er eben doch groß war, dabei auch recht angsteinflössend sein konnte, wie in eben diesem Moment. Wobei man ja sagen musste, dass er gegen Ende nicht mehr ganz so laut war, was mir doch ein wenig entgegenkam. Angeschrien wurde ich nicht gerne, zumal das betrunken - und teilweise auch nüchtern - eher noch Rebellion in mir auslöste, als mich zum Rückzug zu bewegen. Einfach, weil man mit Angst in einem Leben wie meinem nicht weiter kommen konnte, weshalb ich sowas nicht brauchen konnte. Jedenfalls sah ich Domenico beleidigt nach, als er mir tatsächlich die Musik wegnahm. "Ehy!" protestierte ich und eilte beschwipst zu dem jungen Mann rüber, kam aber dank seiner Statur nicht an die Schalter heran, um die Anlage unverzüglich wieder einzuschalten, startete einen derartigen Versuch nur einmal und erfolglos. Anderer Versuch? Ich hatte doch Charme, der brachte mich oft weiter! Hier zwar wahrscheinlich nicht, aber mir wäre grade wohl fast jedes Mittel recht, um meinen Willen zu bekommen. So legte ich dem Dunkelhaarigen meine Hände in den Nacken, stellte mich auf die Zehenspitzen und hob dann mein rechtes Bein an, um es um seines zu schlingen. "Ach komm schon... nur noch zehn Minuten..." bettelte ich, hauchte ihm die Worte entgegen, mit gespielter Unterwürfigkeit in der Stimme.
In der Zeit, in der wir uns fragende Blicke zuwarfen und uns Etwas passendes überlegten, gesellten sich noch zwei weitere Personen zu uns - Jeffrey und Lina, beide noch relativ jung. Wie alt genau sie waren, wusste ich ehrlich gesagt nicht mal, aber sie dürften beide erst an der Zwanzig kratzen und waren auch noch nicht allzu lange hier. Ein oder eineinhalb Jahre vielleicht? Jeffrey fragte knapp, um was es geht und wer dran sei. Er grinste nur schelmisch und warf ein "Shirt ausziehen." in die Runde, woraufhin ich nur grinste. Wenn der Mist mit dem Ausziehen jetzt schon anfing, würde das wahrscheinlich ziemlich nackt am Tisch enden, wobei der Großteil von uns wohl Nichts zu verstecken hatte. Gut, Jeff selbst war eigentlich nur ein Strich in der Landschaft, fast schon mager, aber wenigstens würde und kein Speck entgegen gerollt kommen, sollte er auch was ausziehen müssen. Grün hinter den Ohren, wie er es nun einmal war, hatte er sich scheinbar gleich mal eine Mischung aus Cola und irgendeinem billigen Wodka geholt, kein Bier. Lina hingegen sah für den Moment noch einmal so aus, als würde sie sich das mitspielen anders überlegen, wobei sie sich dann doch mit ihrem Sekt hinsetzte und abwartete.
Mann war Mann, oder wie sagte man so schön? Glücklicherweise war Domenico selbst in Hinsicht Frauen bis zu einem gewissen Punkt relativ gefasst. Klar, irgendwo war auch seine Grenze überschritten, aber die lag höher als von vielen anderen Kerlen, vor allem bei einer so wunderschönen Frau wie Sierra, die ihn gerade aber noch halbwegs kalt ließ, dabei wusste sie genau was sie hatte und wie sie es in Szene setzen musste, selbst wenn sie betrunken war. Das musste man ihr lassen, auch wenn der Italiener das niemals zugegeben hätte. Eigentlich konnte sie sogar froh sein, dass er gerade dank der miesen Laune nicht in Stimmung war, sonst würde sie morgen noch bereuen. Nach und nach kam in ihm tatsächlich immer mehr das Bedürfnis auf sie umzulegen - einfach weil er dann seine Ruhe haben würde, wieder in sein Bett verschwinden konnte und langweilig sein konnte, wie sie so schön gesagt hatte. Wieso betrank sie sich überhaupt alleine? War irgendetwas vorgefallen? Sie waren ja nicht ganz erfolglos gewesen heute, auch wenn es so wirken mochte, weil sie nichts raus bekommen hatten, aber eben das war ja irgendwie auch der Erfolg gewesen: Es schien niemand etwas zu wissen. "Nicht mal zehn Sekunden.." entgegnete er trocken, legte seine Hände wieder an ihre Arme, um so ihre Hände aus seinem Nacken zu lösen. "..und jetzt lass deine Finger bei dir, sowas zieht bei mir nicht." Nun ja, tat es nicht - aber würde sie noch weiter Spielchen spielen, konnte und wollte er auch gar nichts versprechen; letzten Endes war es ja nicht sein Problem, sondern ihrs. Nicht wahr?
Jeff und Lina gesellten sich noch zu der Runde, fragten um was es ging und kaum hatte Icarus ihnen erklärt was Sache war, gab dieser auch schon ein "Shirt ausziehen" von sich, woraufhin Solane die Augen leicht verdrehte, aber ein "Na schön..." von sich gab. Das gehörte eben zu dem Spiel dazu und sie musste sich ja nun wirklich nicht verstecken, abgesehen davon war ein BH fast gleichzustellen mit einem Bikini, die waren oftmals sogar noch knapper und in denen zeigte sie sich im Hochsommer auch wirklich gerne. Wenns denn möglich war lief sie damit am liebsten den ganzen Tag durchs Haus, weil es so einfach am leichtesten war die Hitze auszuhalten. Nun ja, tat nichts zur Sache. Eine große Show würde sie hier jetzt aber nicht ablegen, einfach weil sie dazu noch nicht zu viel Alkohol im Blut hatte. Sie griff sich stattdessen also ganz unspektakulär an den Saum des Tops das sie trug und zog es sich in einer fließenden, recht langsamen Bewegung über den Kopf, um es dann neben sich auf das Sofa fallen zu lassen und sich nach vorne zu beugen, nach der Flasche zu greifen "Gewöhnt euch nicht dran..." gab sie noch von sich, bevor sie die Flasche drehte, die schließlich auf Jeff zeigte, der wohl Bammel bekam und zwei Schlucke nahm, was Solane ein "Große Klappe, aber nichts dahinter?" entlockte, woraufhin er nur schief grinste, die Flasche drehte, die anschließend auf Icarus deutete. Solanes Blick glitt langsam, nachdenklich zu dem jungen Mann neben ihr, biss sich leicht nachdenklich auf die Unterlippe. Eigentlich war es langweilig, wenn auch er sich jetzt ausziehen musste. Wobei er sich im Endeffekt sowieso erst mal für das Trinken oder für die Pflichtaufgabe entscheiden musste.
"You can fool all of the people some of the time, and some of the people all of the time, but you can't fool all of the people all of the time."
Verdammt. Warum war der Kerl auch immer so eisern? Während andere, unvermeidlich jüngere, Kerle schon gestern im Club gänzlich durchgedreht wären, so hatte er nur lau nach einem Drink gefragt und sich verzogen. Normalerweise war ich dann eher sowas wie Kussversuche oder intensiveres Getatsche gewohnt und keinen gefassten Rückzug, wie er es jetzt uch wieder machte. Normalerweise wäre ich dem jungen Mann dafür dankbar, dass er eben nicht wie die Anderen war und instant versuchte, mich flachzulegen. Aber ich war nach wie vor ziemlich bedüdelt und irgendwie nahm ich ihn halt nicht ernst. Mich selbst wahrscheinlich auch nicht mehr, worum ich mich aber erst morgen kümmern musste, weil ich mich gerade immernoch wie auf Wolke 967 fühlte, so blendend wie es mir ging. "Na gut, dann eben nicht.. Musik ist aber gut, um andere Dinge zu übertönen, weißt du.." sagte ich und drehte mich noch währenddessen von ihm weg. Ein kurzes Schulterzucken meinerseits und ich schritt langsam wieder auf die Kommode mit dem Sekt zu. Noch dabei setzte ich mit meinen Händen am Kragen des Seidenmantels an und ließ ihn elegant zu Boden sinken, bevor ich nach der Flasche griff und dem jungen Mann noch einen neckischen Blick über die Schulter zuwarf, bevor ein weiterer kleiner Schluck Sekt meine Kehle hinunter lief.
Waren mir ja immer die Liebsten - forderten weiß Gott was von den Umstehenden, aber machten selbst gar Nichts. Naja, wenn es mir zu langweilig würde, musste ich halt weitere Regeln einführen. Blieb mir dann ja nix Anderes übrig, wenn sich der Großteil nur zulaufen ließ. Was auch nicht schlecht sein musste, weil Mancher hier sicher betrunken kreativer war als es nüchtern der Fall war. Aber wie dem auch sei - die Flasche zeigte dann letztendlich auf mich und ich switchte zu einem anderen Part. "Hau' ne Frage raus." forderte ich den Jüngling auf, der hier eine ziemlich große Klappe zu haben schien. Ich zog dann noch einmal an der Shisha, während mir die folgenden Worte zu Ohren kamen: 'Mit wem hier würdest du am ehesten Schlafen wollen,Rus?' Oh wow. Ich zog unbeeindruckt die rechte Augenbraue hoch, bevor ich meinen Blick zwischen den weiblichen Personen in meiner Nähe hin und her schweifen ließ. Lange brauchte ich für die Entscheidung eigentlich nicht und weil es hier ohnehin nur um theoretische Sachen ging, war ich da grade heraus. "Solane. Joyce ist a) nicht mein Typ und b) hatte Jake da zu oft seinen Schwanz drin. Und Lina... sorry, aber viel zu jung." gab ich auch noch eine knappe Erklärung zu meiner Hauptantwort, bevor ich wieder an der Flasche drehte und den Schlauch der Wasserpfeife weitergab. Lina, die ein wenig verlegen zu sein schien, war wohl nicht begeistert davon, dass die Flasche jetzt auf sie zeigte und sie entschied sich für Pflicht. Sie bekam von Jake die wundervolle Aufgabe, Dwayne - der gerade mit dem Rest ins Wohnzimmer kam - einen Heiratsantrag zu machen. Sie schluckte und ging die Sache dann an, wenn auch sehr zaghaft und unsicher. Dwayne nahm ihren Kniefall und ihre Worte hin, warf uns einen Blick zu und wandte sich mit einer vielsagenden Handbewegung ab, sagte gar Nichts zu der Sache. "Ooooh, da hat jemand 'n Korb gekriegt!" lachte Joy und ihr Freund stieg in das Lachen mit ein. Ein breites Grinsen konnte ich mir ja auch nicht verkneifen, als sie zurückkam und die Flasche erneut drehte.
[wenn du magst können wir bei den unteren hier auch mal eine oder zwei Stunden vorspringen xD Sonst dauert das ja ewig, bis die besoffen sind und was ernsthaft witziges passiert. :'D]
Innerlich fiel es ihm natürlich schwer hier konsequent zu bleiben, aber er hatte keine Lust auf Ärger und das würde früher der später vermutlich zu einem Problem heranwachsen zwischen ihnen und eigentlich mochte er es mit Sierra im Team zu arbeiten, was danach eventuell... nun ja, anders werden könnte? Nicht weil es zu einer Beziehung führte - dafür waren sie Beide nun wirklich nicht der Typ - aber weil, und wenn nur unbewusst, dann vielleicht etwas zwischen ihnen stehen könnte und darauf hatte er absolut keine Lust. Wenn er Sex wollte, dann suchte er sich irgendeine, die seinen Ansprüchen entsprach und die er danach nie wieder sehen musste, wenn er es denn nicht wollte. Das war einfacher, deutlich angenehmer und ein Problem damit jemanden zu finden und auch rum zu bekommen die ihm gefiel hatte er auch eigentlich nie, denn auch wenn es schwer zu glauben war, hatte der Italiener - ganz italienisch - auch eine romantische Seite in sich, überzeugend war er so oder so: Wenn er etwas wollte, dann bekam er es meistens auch. Aber das hatten sie beide gemeinsam, weswegen das alles hier noch echt anstrengend für ihn werden konnte, dessen war er sich ziemlich sicher. Zwar ließ Sierra fürs erste von ihm ab, ließ aber sogleich den Seidenmantel zu Boden gleiten, bevor sie nochmal einen Schluck aus der Sektflasche nahm. "Achja?" reagierte er fürs erste aber noch mit hochgezogenen Augenbrauen auf ihre Worte, blieb - den Blick auf sie gelegt - allerdings fürs erste noch vor der Anlage stehen, weil er sich ziemlich sicher war, dass sie ihre Chance sofort nutzen würde um wieder aufzudrehen.
Okay - dann wäre das auch geklärt. Wobei Lina ihr im ersten Moment ziemlich leid tat, sie wollte nicht in ihrer Haut stecken, vielleicht aber auch einfach nur, weil er ihr vor gerade einmal 24 Stunden noch ein Messer ans Dekolleté gehalten hatte. Ja, das war es wohl. So stieg sie nicht auf Joy's Lachen ein, als diese sich ein wenig darüber lustig machte, dass Lina einen Korb bekommen hatte. Wobei Dwayne dabei ganz locker geblieben war - erstaunlicherweise. Nein, mal ernsthaft, eigentlich war der Kerl ja okay, nur nach gestern irgendwie erst mal unten durch... So ging das jetzt locker 1-2 Stunden weiter, Solane selbst spürte mittlerweile den Alkohol beachtlich, hatte mittlerweile auch schon den 3. Cocktail in der Hand. In der Zeit waren auch noch die ein oder anderen Mitglieder der Massics zu ihnen dazu gestoßen, sie waren mittlerweile etwa 10 Leute, vielleicht auch 11 oder 12 - Solane hatte nicht mitgezählt, war ihr aber schlicht weg auch egal. Spielte ja keine Rolle. Als Leyla drehte und die Flasche zwischen Icarus und Solane zeigte, wollte Leyla sich schon wieder vorbeugen, um erneut zu drehen, als Jay sie aufhielt und ein "Hier gab es bis jetzt noch viel zu wenig Romantik!" stellte er fest, sah zu Leyla, die in ihrer Bewegung inne gehalten hatte und zu Jay sah - der war mit dem fließenden Alkohol immer lauter und kreativer geworden was seine Ideen anging und gab diese Preis auch wenn er gar nicht an der Reihe war, was Solane allerdings nicht störte, sondern eher belustigte - mittlerweile ja selbst schon ziemlich angeheitert "Und da die Flasche ja sozusagen auf Beide zeigt, würde ich sagen: Küssen!" tat er seine Idee kund. Der Rest war ziemlich schnell angetan von der Idee, mittlerweile auch zum größten Teil zumindest angeheitert, wobei Lina eine kleine Ausnahme darstellte - aber auch nur, weil sie ein Auge auf Icarus geworfen hatte, deswegen enthielt sie sich dem auffordernden Gegröle des Rests: "Küssen! Küssen! Küssen!"
"You can fool all of the people some of the time, and some of the people all of the time, but you can't fool all of the people all of the time."
Eigentlich, so ganz tief in mir drin, wusste ich ja, dass es absolut keine gute Idee sein konnte, den jungen Mann in meinem Zimmer zu einem Techtelmechtel umzupolen. Aber irgendwie war Alkohol immer wieder aufs Neue ein ziemlich gutes Mittel, um den Verstand zu verschleiern und sich ausnahmslos Alles schön reden zu können. Denn mein betrunkenes Ich war sich ziemlich sicher, dass es lohnenswert war, jetzt ins Bettchen zu hüpfen und das natürlich nicht alleine. Wobei auch die nüchterne Version von mir sich schlecht vorstellen konnte, dass der gut gebaute Mann mit den schwarzen Haaren im Bett nicht zu gebrauchen war. Also auf sehr kurze Sicht - wenn man es an Jahren maß - könnte ich wohl wirklich Etwas Gutes davon haben, wenn wir uns näher kamen. Langfristig gesehen war es aber eine bescheuerte Idee... was mein vom Sekt prickelndes Hirn wohl gar nicht mehr vor Augen hatte, weil es im Hier und Jetzt zu leben schien. "Ja, mein Lieber. Also.." setzte ich an, bevor ich noch einen letzten Schluck aus der ohnehin fast leeren Flasche nahm und sie wieder wegstellte. Daraufhin drehte ich mich wieder zu Domenico um, der da beinahe wie versteinert stand. Als wüsste er nicht recht, was er tun sollte, aber wer hätte ihm das verübeln können in dieser Situation? "..kannst du entweder da stehen bleiben und warten, bis ich eingeschlafen bin.." redete ich weiter, während ich mich gewohnt anmutig in seine Richtung begab. ".oder wir machen die Musik ein bisschen leiser wieder an und widmen uns.." wieder unterbrach ich, als ich bei ihm angelangt war und nach seinen Händen griff, um sie an meiner Taile zu platzieren, sie ein kleines Stück unter das bauchfreie Shirt zu schieben, unter dem keine Unterwäsche zu finden war. "..schöneren Dingen." vollendeten ich meinen angefangenen Satz schließlich und biss mir auf die Unterlippe, als ich seine Hände losließ und stattdessen mit meinen an seinem wunderbar durchtrainierten Oberkörper nach oben zu wandern.
Sehr wahrscheinlich müsste ich lügen, wenn ich behaupten wollen würde, dass es mir widerstrebte, wie die Dinge hier zueinander kamen. Inzwischen hatte ich auch einen sitzen, weil ich von Bier auf Mischungen mit Bacardi oder auch Wodka umgestiegen war. Oft getrunken hatte ich zwar nicht, sondern mich meist einfach Fragen oder Aufgaben gestellt, aber nachdem ich es eher bevorzugte, den beißenden Alkohol auch wahrzunehmen, waren die Mischungen entsprechend stark und vorher eben doch schon drei, vier Bier geflossen. Ich stellte mein Glas bei Seite, nachdem ich noch einen kleinen Schluck genommen hatte. Nicht, als würde ich den Alkohol für das Küssen einer Frau benötigen, aber ich mochte ihn schlichtweg, wenn Gras rauchen deplatziert war. "Also schön.." sagte ich mehr zu mir selbst, als zu wem anders und hob meine rechte Hand, um sie an Solanes Wange zu legen. Beinahe hätte ich mich schon zu ihr rüber gebeugt, aber Jay unterbrach mich noch einmal: "Na na na, nicht so 0815!" prustete er zu uns rüber, bevor er an seinem Glas nippte. Ich verdrehte grinsend die Augen - meiner Meinung nach konnten sie sich Pornos zwar eher in ihren Zimmern ansehen und weniger hier, aber dann verleihen wir dem ganzen eben noch ein wenig mehr Feuer: Ohne Solane nach ihrer Meinung zu fragen, packte ich sie mir und hob sie auf meinen Schoß - breitbeinig, versteht sich. Dabei fiel mir noch einmal auf, dass sich die Netzstrümpfe an ihren schlanken Beinen wirklich gut machten und dass sie am Oberkörper bis auf den BH nichts anhatte, war ein sehr angenehmer Bonus. Wieder legte sich meine Hand an ihre Wange, während sich mein anderer Arm langsam um ihre Taille schlang und sie an mich drückte. Nur noch ein kurzer Blick in ihre blauen Augen und ich verschloss meine Lippen mit ihren, um sie in einen recht innigen, langen Kuss zu verwickeln.