Nur zu gerne wäre sie jetzt einfach wieder aus dem Wagen gestiegen und hätte die Biege gemacht. War nur nicht so einfach, weil der schon fuhr - und das nicht gerade langsam. Einmal davon abgesehen befanden sie sich hier am Arsch der Welt und wenn sie zu Fuß laufen musste, würde sie morgen noch nicht wieder zu Hause sein. Hinzu kam auch noch, dass sich hier in der Nähe dieser Miguel mit seinen Lakaien herumtrieb, denen sie nun auch nicht unbedingt alleine in die Arme laufen wollte. Alles in allem sprach also mehr dafür im Auto sitzen zu bleiben als die Biege zu machen, weswegen sie diesen Gedanken schnellstmöglich wieder verwarf. Gezwungenermaßen eben. Irgendwie hatte sie auch nicht erwartet, dass Icarus reagierte wie er nun einmal gerade reagierte. Zwar wusste sie durchaus, dass er auch anders konnte, aber scheinbar hatte sie ihm nie die Möglichkeit geboten sie anzuschnauzen. Zumindest nicht auf diese Art und Weise. Obwohl sie genau wusste, dass das noch gar nichts war im Gegensatz zu dem was er tun konnte, wenn er mal wirklich provoziert worden war. Das hatte sie durchaus schon einmal erlebt - allerdings eben nicht gegen sich selbst gerichtet, sondern jemand anderen. "Sollen sie doch - sollen sie Dwayne und jeden der meint ihm weiter alles in den Arsch schieben zu müssen für diese dumme Idee rächen.." Nein, so war das gewiss nicht gemeint. Die Massics waren wirklich so etwas wie ihre Familie und wer wusste schon wo Solane heute stünde, wenn sie damals nicht bei ihnen gelandet wäre. Nur Dwayne, der hatte mittlerweile sogar Solanes Respekt größtenteils verloren, dabei sah die Blondine doch zumeist immer vorwiegend das Gute in den Menschen. So schnell und unüberlegt wie sie diese Worte ausgesprochen hatte, so schnell bereute sie diese auch wieder. Aber sie zurücknehmen? Jetzt gerade und in dieser Situation? Fast unmöglich für die junge Blondine, die lediglich etwas kleiner im Beifahrersitz des Wagens wurde und die Arme vor der Brust verschränkte. "Was hast du jetzt vor?" unauffällig das Thema wechseln? Konnte sie - nicht.
Tja - manchmal war eben sogar Domenico daran interessiert was den Menschen in seiner Umgebung so widerfuhr. Und wenn er sich für einen dieser Idioten hier im Haus entscheiden müsste, dann wäre es vermutlich sogar Sierra. Und das nicht, weil sie - da konnte er nun ja aus eigener Erfahrung sprechen - gut im Bett war oder besonders hübsch. Was sie nebenbei bemerkt natürlich auch war, sonst wäre er mit ihr wohl kaum in der Kiste gelandet, ein bisschen Ehrgefühl besaß er immerhin auch noch. Sie hatte, auch wenn er das niemals aussprechen würde, erst recht nicht vor ihr, was in der Birne und wenn man mit ihr einen Job erledigte, so lief das meist auch ziemlich rund. Meist eben. Der letzte jetzt eventuell doch nicht ganz so sehr, wie er sich erhofft hatte, denn Reed hatte sie - wie sie bereits wenige Sekunden später aussprach - offensichtlich erkannt. Aber hey, sowas kam vor. Und zwangsweise steckte er da mit drin, weil er nun mal mit dabei gewesen war. Das war also nicht nur ihre Suppe, die sei da auslöffeln musste - auch wenn er es ihr gut und gerne zuschieben würde, hätte er die Wahl und könnte sich somit raushalten. Aber wie gesagt; besser Sierra mit der er seinen Kopf hinhalten musste als einer der anderen Pfosten in diesem Haus. Zwar waren sie irgendwo alle Verbündete, aber irgendwo auch wieder jeder für sich. Keine Ahnung, es war mehr eine Zweckgemeinschaft die hier herrschte, zwar war auch eine gewisse Loyalität vorhanden, aber das könnte wohl auch gut und gerne einfach an der Tatsache liegen, dass jeder etwas gegen jeden in der Hand hatte und somit schön blöd wäre, würde der eine einen anderen in die Pfanne hauen. "Das werden wir schon noch früh genug erfahren - je nachdem was wir aus unserem Freund da drin raus kriegen, wird es [Name Anführer, ich hab ihn vergessen? D:] auch gar nicht mehr interessieren." Sollten das beruhigende Worte sein? Keine Ahnung, wusste er selbst nicht.
"You can fool all of the people some of the time, and some of the people all of the time, but you can't fool all of the people all of the time."
Oh wow. So weit ging sie jetzt also? Dass sie auf Alles einfach so scheißen und auch noch den Rest sterben lassen würde? Klar, Dwayne konnte ruhig abkratzen und dass ich das unterstützen würde, war wohl wirklich keine Frage mehr. Aber das hieß nicht, dass auch der kleine übrig gebliebene Rest mit ihm untergehen musste. Zumindest, wenn man mich fragte. Über die Jahre hinweg hatte ich eben doch das gewisse Verantwortungsgefühl entwickelt, was den Rest der Gruppe anging und das konnte ich nicht einfach so wegwerfen. Nicht einmal, wenn ich es wirklich gewollt hätte. Denn wenn ich wollte, dann könnte ich schon längst über alle Berge in welchem Land auch immer sein, mir da eine kleine Villa kaufen und da mein Leben genießen, ohne mich selbst immer wieder vor den Lauf eines Revolvers zu bewegen.Ich wäre sicher und hätte meine Ruhe von Alledem, aber das Alles war so viel komplizierter, als es für einen Außenstehenden zu sein vermochte. "Okay, wenn das so ist, dann setz' ich mich liebend gern mit den Anderen zusammen im Kreis und warte drauf, dass 'ne Granate einschlägt und Alles niederbrennt. Dann bist du mich auch gleich los und hast endgültig deine Ruhe, die du ja scheinbar so dringend brauchst." grummelte ich weiter vor mich hin, während noch ich den Wagen auf einen Feldweg außerhalb der Stadt lenkte, der uns sicherlich ein oder gar zwei Kilometer weit in den Wald hinein brachte. Noch vor ein paar Jahren war ich ab und zu hier gewesen, um meine Ruhe zu haben. Irgendwie war das letzte Male schon einige Zeit lang her, wie mir jetzt bewusst wurde. Ich hielt den Camaro an und stieg energisch aus, ging erneut zur Beifahrerseite und zog Solane am Arm aus dem Wagen. Wieder nicht besonders sanft. Die Tür des Wagens offen lassend zog ich sie mit mir auf die Lichtung, auf der neben einer kleinen Holzhütte ein kleiner Teich lag, der zum Schwimmen eher nicht geeignet war. Zumindest nicht, wenn man gerne sauberes Wasser wollte. Solane etwas von mir schubsend zog ich die Augenbrauen recht tief ins Gesicht, sah sie an, als sie sich wieder zu mir umgedreht hatte. "Schrei's verdammt nochmal raus. Ich kann das Gejammer nicht mehr hören. Du bist hier nicht die Einzige, die sich beschissen fühlt... schrei mich an, schlag' mich, ist mir scheißegal - aber werd das Scheißgefühl los!" schrie ich sie förmlich an, wobei ich das ganze noch mit einer energischen Bewegung meines rechten Arms unterstrich.
Hmmm. Mochte sein, ja... war möglich, dass das die "Enttäuschung" des Bosses [forgot his name too D:... just give em a new one? XD] lindern würde und sich somit auch auf das Ausmaß unserer Strafe auswirken würde. Es war jedenfalls zu hoffen und so nickte ich wohl kaum sichtbar, weil ich in meine Gedanken vertieft war. "Ja, möglich.." fügte ich meiner Geste noch ein paar Worte hinzu, wobei ich anschließend ein klein wenig seufzte. Ich war es schlicht nicht gewohnt, dass ich die Launen und Mächte unseres Anführers zu spüren bekam, weil ich schon ziemlich lange keinen Mist mehr verzapft hatte. Es war keine richtige Angst, aber der Gedanke daran bereitete mir eben doch ziemliches Unbehagen. Schon als Kind hatte ich mit Sowas nicht gut umgehen können und ob sich das irgendwann noch ändern würde, konnte ich nicht sagen. So oft bekam ich ja nicht Was auf den Deckel, die Möglichkeit sich daran zu gewöhnen stand also eher weniger zur Debatte. "Du passt nicht auf ihn auf?" versuchte ich das Thema zu wechseln, warf einen flüchtigen Blick in Richtung des 'Gefängnisses', zu dessen verschlossener Tür. Vielleicht wollte er mir ja was über seine weitere Planung erzählen... und wenn nicht, dann war das für mich um ehrlich zu sein auch in Ordnung. Ging mich zum Einen einfach Nichts an und zum Anderen war ich wohl eh nur mit einem Ohr anwesend, das Andere lauschte meinen Gedanken.
Ja, ja sie wusste wieso sie ihre Worte gleich wieder bereut hatte, weil sie das gleich wieder vorgehalten bekam. Immerhin hätte sie nicht abgedrückt, wenn er oder irgendwer anders in diesem Drecksloch ihr nichts bedeuten würde. Er sollte jetzt nicht so tun, als würde er ihr scheißegal sein, war er nicht. Das wusste er auch, sonst würde sie das hier jetzt überhaupt gar nicht durchmachen. Ob ihm das nun gefiel oder nicht. "Gerade du solltest wissen, dass..." ja was? Dass sie alles rückgängig machen würde, würde sie es können? Dass sie weiß Gott wie vielen Eagels die Birne wegschießen würde, nur um den Massics keine Verluste zuschreiben zu müssen, ganz egal wie dreckig es ihr danach ging? Sie beendete den Satz nicht, weil sie nicht wusste wie. Was sollte sie sagen? Einfach was ihr in den Sinn kam? Das klang wirr, das wusste sie selbst. Außerdem ertrank sie schon genug in Selbstmitleid, er hatte recht, auch wenn sie ihm das niemals zugestehen würde. Jeder ging eben anders mit einer solchen Situation um und zwangsweise war das eben ihre erste Leiche gewesen, die sie zu verschulden hatte. Und nebenbei bemerkt hatte sie nicht vor es mehr werden zu lassen. Eben darum hielt sie sich so gut es ging aus allem raus um jeglichem Risiko etwas dergleichen nochmal tun zu müssen aus dem Weg gehen zu können. Als der Wagen an einer kleinen Lichtung hielt, auf der eine Hütte und ein kleiner See mit grünem Wasser lagen, wollte sie gerade nochmal nachfragen was das sollte, als Icarus auch schon ausstieg, zur Beifahrertür ging und sie energisch, ziemlich schroff aus dem Wagen und in Richtung der Hütte zerrte, vor der er allerdings mit ihr im Freien stehen blieb. Mehr oder weniger Freiwillig war sie ihm dabei gefolgt, weil er sie mit festem Griff hinter sich her geschleift hatte und es vermutlich sowieso nicht funktioniert hätte ihn abzuschütteln. Zumal sie ihm vertraute, auch wenn sie wütend auf ihn war. Er würde sie jetzt wohl kaum gleich abknallen, weil hier niemand den Schuss hörte oder ertränken in dem ekelhaft grünen Wasser. Oder was wusste sie schon noch. Wobei sie ehrlich gestehen musste, dass sie ihn aus ziemlich großen, perplexen Augen heraus ansah, als er begann sie anzuschreien sie sollte es ihm gleich tun, ihm eine runterhauen, wenn es ihr dann besser ging oder weiß Gott was tun um endlich wieder klar denken zu können. Das alles kam der Blondine so verworren vor, dass sie sich kopfschüttelnd von ihm abwandte und ein "Jetzt dreht er durch..." vor sich her murmelte. Sie würde hier doch nicht rumschreien, Wut los werden... würde sie das Gefühl haben damit etwas besser zu machen, hätte sie es doch schon längst getan. Oder nicht? Doch, dessen war sie sich sicher. "..nur weils dir damit besser geht, heißt das nicht gleich, dass es anderen genauso geht" teilte sie ihm mit, drehte sich dabei aber nicht wieder zu ihm um. Wollte sie nicht, weil er sie gerade ziemlich verunsicherte. Klar, irgendwo schlummerte da sicher was in ihr, das jetzt gerne einfach gegen seine Brust getrommelt und allen Frust rausgeschrieen hätte, aber das Unwohlsein sich diese Blöße zu geben... das zu tun fühlte sich falsch an. Irgendwie.
Möglich, ja... der Boss war zwar eher von der gewissenlosen Seite - wie sollte er sonst auch zum Oberhaupt des kleinen Grüppchens aus Mördern geworden sein? -, aber nicht dumm und er hatte sowohl in Sierra als auch in ihm treue und vor allem gute Gefolgsleute die ihm schon mehr als einmal große Aufträge erfolgreich zu Ende gebracht hatten. Fehler passierten, auch wenn es in diesem Business schnell tödlich enden konnte, so war sich doch jeder dieses Risikos bewusst und der Boss wäre blöd, würde er sich der Brünetten einfach entledigen, war Reed doch ein Fehler, den man letztlich selbst aus der Welt schaffen konnte. Ja, ja das musste machbar sein, Nico hatte ihn zwar mehr oder minder laufen lassen, war aber durchaus gewillt dem Kerl die Hölle auf Erden zu bescheren, wenn es denn sein musste. Ja, wieso eigentlich nicht? Wieso taten sie nicht einfach das was sowieso unvermeidlich war? Aber erst mal zurück ins Hier und Jetzt. Domenicos Blick glitt kurz zur Tür, als Sierra darauf hindeutete, dass ja eigentlich er der Babysitter war, zumindest für die nächsten paar Stunden. "Mehr als an seinem essen zu versticken bekommt der doch eh nicht hin..." zuckte er schließlich mit den breiten Schultern. Entsprach der Wahrheit, der Kerl war unfähig auch nur ein Bein vors andere zu setzen, geschweige denn hier raus zu kommen... lebend zumindest nicht. "Wir könnten Reed heute Abend einen Besuch abstatten? Entweder wir passen ihn auf dem Weg nach Hause, nach dem Rennen, ab - ich hab gehört nach einem Sieg gönnt er sich gerne noch nen Barbesuch - oder aber wir hinterlassen ihm eine kleine Überraschung im Haus, um auch allen klar zu machen, dass sie mit was großem rechnen können. Immerhin sollte der Überfall nicht ungesühnt bleiben..." überlegte er laut, mehr oder weniger das was ihm spontan in den Sinn kam. Sie könnten nen Finger von dem Kerl im Zimmer nebenan in einem Päckchen vorbei schicken und sehen was sich tat. Vielleicht was fordern.
"You can fool all of the people some of the time, and some of the people all of the time, but you can't fool all of the people all of the time."
[wenn der hoster deine Bilder löscht und du sie leider auch nicht mehr hast... :'))) Hassmomeeeent. Wurde jetzt auch nicht so lang, aber hatte schonmal angefangen zu tippen und meh, dann is die Motivation immer erstmal flöten :/ ]
Icarus Reed
Nein. Sie sagte in meinem jetzigen geistigen Zustand wirklich Nein zu mir, widersetzte sich meiner Forderung. Ihr vorheriges Gemurmel machte die Umstände nicht unbedingt gerade besser, reizte mich noch zusätzlich. Wie so oft verschloss sie sich einfach, beziehungsweise zog sich zurück und wendete sich ab. Wollte sie ewig so weiter machen? Es würde ihr nicht ewig gelingen, ihre Gefühle bestmöglichst zu verdrängen oder zu unterdrücken. Da bot man ihr Hilfe an und sie stempelte einen als bescheuert ab - gut, die Situation war ein wenig grotesk, das musste ich ihr eingestehen, aber dennoch... geschadet hätte es ihr ganz sicher nicht, einfach mal all das loszuwerden, was sich die letzten Tage unweigerlich ziemlich angestaut haben musste. Schließlich konnte Solane in Gegenwart der Heulsuse, von der sie momentan kaum loskam, ja nicht einfach mal eben so auch die Tränen kullern lassen. Wahrscheinlich würde dann gar keiner mehr aufhören zu weinen. "Dann sag mir, was ich sonst tun kann, Solane. Ich lass' nicht zu, dass du dich in den miesgelaunten Dauerzustand versetzt - das hilft uns kein Stück weiter, klar?!" grummelte ich weiterhin merklich gereizt vor mich hin, machte einen Schritt nach vorne und stand damit direkt hinter ihr. "Und du brauchst nicht zu versuchen, mich schon wieder abzuwimmeln - wenn ich keine brauchbare Antwort kriege, lass' ich dich hier. Das mein' ich ernst." fügte ich ein wenig ruhiger noch hinzu, atmete gedanklich ganz tief ein und wieder aus, versuchte mich zur Ruhe zu besinnen. Zumindest eben für die äußerliche Erscheinung, was da momentan Alles in mir schlummerte konnte ich nicht einfach so vertreiben.
Sierra Allen-Walker
Da hatte er Recht, ja. Mehr als zu Ersticken oder bei einem kläglichen Fluchtversuch vom Bett zu fallen konnte dem Trottel wohl nicht passieren, wozu also ein Auge auf ihn werfen? Erstens würde kaum Irgendwer Nico verpetzen, wenn wer Wind davon bekommen sollte und zweitens war der Chef gerade beschäftigt, würde wohl kaum bei der Geisel vorbeischauen. Wäre reine Zeitverschwendung, sich da hinzuhocken und Däumchen zu drehen. Meine Gedanken schweiften bei Domenicos folgenden Vorschlägen aber sehr schnell von dem Gefangenen nebenan ab und zu deutlich erfreulicheren Dingen. Der Gedanke, den Massics weiter eins reinzuwürgen noch bevor überhaupt der eigentliche Schlag kam, gefiel mir in diesem Moment nur allzu gut - ganz besonders, wenn der aufgeblasene Reed dabei mit im Fokus stand. "Beides sehr nette Gedanken.." stellte ich leicht nachdenklich fest und wägte ab, was mir von den beiden Optionen denn nun besser passte. Fakt war, dass wir Reed in der Öffentlichkeit nicht zu arg angehen konnten und er schätzungsweise auch nicht alleine war. Ihn kannten da mehr als genug Leute und selbst auf dem Heimweg würde ihn doch wohl mindestens ein weiterer Massic begleiten. Nahm ich eben zumindest an, die waren fast nie alleine bei einem Rennen. Wäre es nur das kleine Blondchen, das wir schon kannten, waren wir wohl trotzdem irgendwie in der Überzahl - ich kannte sie nicht gut, aber selbstbewusst hatte sie auf mich noch nie gewirkt. "Hmmm... vielleicht sollten wir denen wirklich ein kleines Geschenk vorbeibringen. Jeder mag Geschenke." meinte ich schließlich und unterstrich das Ganze mit einem leichten Nicken. So sah ich doch mit einem ganz leichten Grinsen zu Domenico, weil ich dem anderen Clan schlichtweg gerne Eins auswischen wollte.
Solane war noch nie wirklich der Typ gewesen der lauter wurde. Sie diskutierte zwar ab und an mal ganz gerne, aber ein lautes Organ besaß sie nicht wirklich. Sie war dann mehr Diejenige, die aus einer brenzlichen Situation flüchtete anstatt zu explodieren, wie es bei Icarus der Fall war. Nicht, dass das Negativ war, beide Seiten hatten wohl ihre Vor- und ihre Nachteile um Stress abzubauen und Ärger los zu werden. Die Blondine zog die Schultern ein wenig in die Höhe und vergrub die Hände in den Taschen ihrer Jeansjacke, während ihr Blick weiterhin stur auf den kleinen Tümpel gerichtet war. Würde sie hier nicht gezwungenermaßen festsitzen - und das wirklich im wahrsten Sinne des Wortes, weil sie weiß Gott wie weit von ihrem heimeligen Zimmer entfernt waren - würde sie jetzt vermutlich wirklich die Flucht in eben jenes Zimmer ergreifen. Oder nach draußen, weil Joyce sich seit dem Vorfall praktisch in ihrem Zimmer eingerichtet hatte. Solane hatte keine einzige, freie Minute mehr für sich wenn sie zu Hause war und schaffte es teilweise schon kaum sich von der jungen Frau zu lösen, sie sie - damit hatte Icarus recht - echt runter zog. Als sie ihn, nach seinen ersten Worten auf ihre Reaktion, recht dicht hinter sich spüren konnte, zwang sie sich doch wieder dazu sich zu ihm umzudrehen. Keine Ahnung wieso, vermutlich hatte sie ihn wütend anfunkeln wollen, weil er bloß nicht auf die Idee kommen sollte seine Drohung wahr zu machen, dass er sie hier ließ und davon fuhr. Keine Ahnung. Auf jeden Fall wurde das nichts, weil sie irgendwie keine richtige Kraft dazu aufbringen konnte, was vielleicht auch an den vielen, eher schlaflosen Nächten zuvor lag. "Du könntest deine aufopferungsvolle Fürsorge Joyce entgegen bringen, wenn dir so sehr danach ist, Icarus. Ich hab es satt den ganzen Tag und die ganze Nacht die Ohren vollgeheult zu bekommen, keine freie Minute zu haben - okay? Das will ich. Einfach meine Ruhe.." dabei war das nur die halbe Wahrheit. Klar wollte sie mal gerne wieder ein wenig Privatsphäre, zumindest ihr Bett für sich alleine, aber sie hatte gleichermaßen auch ein so dermaßen schlechtes Gewissen über der jungen Frau die ihren Freund verloren hatte, dass Solane es nicht übers Herz brachte ihre Gefühle über die von Joyce zu stellen. "Oder ein Flugticket nach... weg von hier, einfach ganz weit weg. Urlaub vielleicht? - Oder Dwayne, der seine Drecksarbeit mal selbst erledigt und wenn was schief geht zumindest mal den Anstand hat die Leute zu ehren die für ihn ihren Kopf hingehalten haben. Wenn ich ihm nicht so viel zu verdanken hätte, würde ich..." Ja was würde sie tun? Ihn die Nummer Zwei auf ihrer Liste werden lassen? Als ob sei den Mut dazu hätte.. Aber es war doch so, Dwayne [so hieß der Boss doch, oder? XD] war mittlerweile das größte Arschloch, das sie kannte, selbst ihr Ex und mehr oder minder Zuhälter war ein Lämmchen gegen den größenwahnsinnigen Boss der Massics. In dieser Hinsicht müsste sich doch auch schon längst was ändern. "Achja und außerdem könntest du mir auch einfach Zeit lassen das zu verarbeiten, das ich getan habe nur um dir deinen verdammten Arsch zu retten - okay?" plötzlich sprudelte es aus Solane heraus, wie ein Wasserfall, mal ein wenig sarkastisch, mal todernst gemeint. Aber von schreien war sie dabei noch weit entfernt. Es war mehr so, als redete sie sich zumindest ein klein wenig von der Seele, wenn er unbedingt den Kummerkasten spielen wollte...
Sehr nette Gedanken, aber keineswegs zu Ende gedacht - so oder so, sie waren in diesen Dingen beide relativ kreativ und würden sie sich erst einmal damit beschäftigen, so würden sie sicherlich eine ausgezeichnete Lösung dafür finden den Massics einen kleinen Schrecken einzujagen, vielleicht auf etwas größeres Hinzuweisen, ohne ihnen dabei die Chance zu bieten zu erkennen um was es sich dabei handeln könnte. Domenico würde dem Freund im Nebenzimmer mit seiner Schusswunde ja wenns sein musste nen Gürtel mit Sprengstoff umschnallen und ihn nach Hause schicken, aber irgendwie war das zu... einfach. Einmal davon abgesehen, dass es noch Wochen gehen konnte, bis der Kerl überhaupt wieder einen Fuß vor den anderen Setzen konnte, sofern er überhaupt überlebte, was momentan wohl noch in den Sternen stand, wirklich gut sah der Kerl nämlich echt nicht aus. "Ich hätte nichts dagegen unserem Kumpel einen Finger abzutrennen..." überlegte er laut, ging damit die Möglichkeiten durch die sich ihnen eventuell bieten könnten. "Es stehen auch noch ein paar Wägen ums Eck, soweit ich das heute beim Joggen gesehen habe - mit denen ließe sich sicherlich auch was machen.." Was wäre, wenn so ein dämlicher Wagen mit 180 Sachen die Stunde geradewegs ins wohlbehütete, vermeintlich sicherer Heim der Idioten donnern würde?" weiter nur einzelne Gedankenfetzen die Domenico gerade so in den Sinn kamen, während er über ihre letzten Worte bezüglich des 'Geschenks' nachdachte.
"You can fool all of the people some of the time, and some of the people all of the time, but you can't fool all of the people all of the time."
Joyce selber beschäftigen... ich konnte mir in diesem Moment wirklich sehr viele Dinge vorstellen, die mir besser gefallen würden. Die mir vielleicht überhaupt Spaß machen würden. Denn sich mit der allein gelassenen jungen Frau zu beschäftigen war bei Weitem Nichts, was ich gerne tun würde. Aber wenn es das war, worum sie mich bat.. einen Tag würde ich vermutlich sogar fast aushalten können. Zwar mochte ich es absolut nicht, wenn eine Frau, mit der ich nicht schlief, in meinem persönlichen Reich, meinem geliebten Kingsizebett, herum lag und sich da die Seele aus dem Leib heulte, aber was hatte ich für eine andere Wahl, wenn ich wollte, dass Solane bald wieder mal halbwegs erträglich war? Wieder auf die Beine kam und mir womöglich irgendwie helfen konnte, aus dem Schlamassel herauszukommen, in dem wir uns nunmal gerade hier befanden. Alleine konnte ich nämlich nicht sonderlich viel ausrichten, so viel gestand ich mir inzwischen ein. "Dann... kümmer ich mich eben ein oder zwei Tage um Sie, kann ich machen." sagte ich seufzend, schlug wieder einen ruhigeren Tonfall an und zuckte mit den breiten Schultern. "Sofern du mir dann den Gefallen tust und ab und an mal unauffällig schaust, was Dwayne treibt.. nur hin und wieder, damit ich weiß, was er vor hat." fügte ich leicht nachdenklich noch hinzu, weil ich ihn nicht gänzlich unbeaufsichtigt lassen wollte. Er führte was im Schilde und nur, weil er noch nicht wollte, dass der kleine Rest an Gangmitgliedern jetzt schon wusste, worauf er sich da jetzt einließ, hieß das nicht, dass wir uns daran halten würden. Ich traute ihm inzwischen in keinerlei Hinsicht mehr über den Weg. Bei ihren letzten Worten wurde mir dann doch auch bewusst, was ich da gerade eigentlich mit ihr gemacht hatte. Ich hatte sie noch stärkerem Druck ausgesetzt, sie beinahe zwanghaft dazu bringen wollen, sich endlich vernünftig zu verhalten und den Kopf frei zu kriegen, obwohl ich selbst nur allzu gut wusste, dass das nunmal nicht immer einfach so ging. "Ich... es tut mir leid, Solane." murmelte ich noch leicht grummelnd und senkte den Blick für einen Moment lang auf den Boden zu unseren Füßen. "Aber ich kann das Alles nicht allein grade biegen... ich brauch einfach deine Hilfe. Die Anderen sind, berechtigterweise, momentan auch nicht wirklich brauchbar. Du bist die Einzige, die die Dinge momentan wenigsten fast rational sieht und wenigstens halbwegs klar denken kann." erklärte ich mich ihr ein wenig, sah sieh dann aber wieder offen an, wobei ich für einen Moment lang noch schwieg. "Fahrn wir heim. Ich rede erst nochmal kurz mit Dwayne, in der Zeit kannst du Joy in meinem Zimmer abladen und hast erstmal deine Ruhe, hm?" redete ich vor mich hin und hob meine Hand, strich ihr zur Beruhigung kurz über die Wange. Noch kurzer Blickkontakt, ehe ich mich abwandte und in Richtung Wagen ging.
Sierra Allen-Walker
"Vielleicht sollten wir auch einfach... Beides nutzen." sagte ich ein wenig nachdenklich und malte mir verschiedene Szenarien in Gedanken aus. Es hatte einfach Beides einen ziemlichen Reiz an sich und mir persönlich würde es wohl schwer fallen, mich für Eines von Beidem zu entscheiden. Zum einen wäre es schon wirklich diabolisch, den Arschlöchern zu vermitteln, dass ihr guter Freund hier noch nicht tot war und sich in unserer Gefangenschaft befand... das würde ihnen psychisch gesehen auf jeden Fall einen ordentlichen Tritt in die Magengegend verpassen und gleichzeitig unserer Geisel noch weiter das Leben zur Hölle machen. Andererseits würde es sie auch im Wesentlichen schwächen, wenn ihre Hütte nicht mehr ganz war. Womöglich würden sie dann sogar in Betracht ziehen, sich ein anderes Heim zu suchen, selbst wenn das nur vorübergehend war. Während eines Umzugs wären sie vermutlich gut angreifbar, aber letztendlich lag das Ganze wohl weder in meiner, noch in Domenicos Hand. "Wenn du offiziell nicht mehr Wache halten musst, sollten wir dem Boss womöglich mal ein oder zwei Vorschläge unterbreiten. Das könnte ihn in Hinsicht auf meinen kleinen Fehler zwecks Reed vielleicht auch ein wenig besänftigen." redete ich mit einem leichten Schulterzucken weiter. "Oder wir reden erst mit ihm, wenn wir den Typen heute Abend kurz in die Mangel genommen haben. Könnte uns mehr Informationen verschaffen.." grübelte ich und sah den attraktiven jungen Mann auch erst anschließend wieder an, hatte während meiner Gedankengänge den Blick durch den Gang schweifen lassen.