Arya Sie konnte sich schon vorstellen, was er an den Büchern so mochte. Und wieso er so gerne las. Sie hatte zwar selber noch nie eine Geschichte gelesen, aber schon viele gehört und sich selber noch viel mehr ausgedacht. Denn auch wenn sie nicht schreiben konnte so hatte sie sich schon unendlich viele zusammengereimt. Sie träumte immerhin so viel vor sich hin, bei der Arbeit, abends im Bett oder bei jeder anderen Gelegenheit. So auch jetzt, was man ihr wohl auch deutlich ansah, als sie so selig lächelnd nach draussen blickte. Sie malte sich aus, was sein könnte, wenn alles anders wäre. Wenn alles genau so wäre, wie sie es ihm heute Abend erzählt hatte. Dann könnte sie von der anderen Seite der Berge zu ihm kommen, das würde sie tun, ganz sicher. Nur, damit das nicht ein Abschied für immer wurde. Sie würde ihre Familie verlassen, um ihn nicht zu verlieren. Und das nach einem einzigen Abend. Und sie wusste, dass es nicht brachte, sich solche Szenarien auszumalen, da die Realität anders aussah. Aber es war ihr egal. Sie wollte noch ein Bisschen länger in dieser Fantasie leben, weshalb ihr Blick wieder zu Tristan glitt. „Du bist wirklich ein aussergewöhnlicher Mann… Ich habe noch nie jemanden wie dich kennen gelernt“, meinte sie aus dem Nichts heraus und schüttelte lächelnd den Kopf, während sie sich etwas zurücklehnte und kurz nach draussen und dann doch wieder zu ihm schaute. „Es ist wirklich ein Jammer, dass das so nie funktionieren wird“, murmelte sie gleich darauf auf einmal mit einem von Traurigkeit schwerem Unterton mehr zu sich selber und wandte sich wieder ab. Sie liess die Füsse vom Fenstersims baumeln und hüpfte dann runter, ging langsamen Schrittes zum Tisch hinüber, wo sie sich etwas von dem lauwarmen Tee in die Tasse füllte, im Versuch, sich etwas abzulenken von dem drückenden Gedanken. Sie musste das sagen und sie musste ihn fortschicken im Glauben, sie nie wieder zu sehen… Denn das waren die Tatsachen, die sie zu akzeptieren hatte. Die Konditionen dieses Abends. Und sie hatte nicht die Möglichkeit, etwas davon zu ändern.
Eleah Ihre Hände lagen ihrerseits, in seinem Nacken, als er sich von ihr löste und sie anblickte. Sie lächelte ihn, zugegeben etwas atemlos an. Der Kuss war wahrlich ein Traum gewesen, auch wenn es nur ein kurzer Traum gewesen war. Denn für sie war es noch immer nicht vergessen, warum sie gezögert hatte. Die Probleme standen, größer denn eh und jäh, noch immer vor ihr. Natürlich, dieser Mann hier war perfekt für sie. Aber nur weil er so perfekt war, änderte es nicht ihre Situation. Sie standen noch immer im größten Schlamassel überhaupt. Nachdenklich blickte sie ihn an und kaute auf ihrer Unterlippe rum. Änderte der Kuss irgendwas? Außer, dass sie sich für einen kurzen Moment gut und frei gefühlt hatte, leider nein. Sie beiden standen nämlich unter keinen guten Stern. Hätte sie ihren Bruder vielleicht nicht im Kopf, wäre sie wahrscheinlich entspannter, aber da sie wusste, dass er durchdrehen würde, wenn er das erfahren würde, fiel es ihr schwer sich wirklich fallen zu lassen und das hier voller Glück geschehen zu lassen. Hätte sie keinen Nathaniel in ihrem Leben, wäre das was anderes. Aber so? Aber sie brachte es nicht übers Herz, ihm ihre immer noch währenden Zweifel zu nennen. Also genoss sie jetzt einfach nur seine liebkosende Hand in ihren Haaren und seinen..liebevollen Blick. Bei seinen Worten erschien ein kleines unschuldiges Grinsen auf ihren Lippen. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie sich so nah standen, dass ihre Körper sich berührten. Eng an eng. Kein Wunder also, dass er sie nicht los lassen wollte. Wo er doch ihren Körper durch das dünne, sowieso schon ein wenig freizügige Kleid hindurch spürte. Und sie spürte auch seinen Körper an ihrem, was sie ebenfalls als ziemlich angenehm und auch sehr anregend fand. Was aber gleichermaßen auch gefährlich war. Aber sie wäre nicht Eleah Beaumont, wenn sie das nicht total toll finden würde. Die Brünette legte den Kopf leicht schief und blickte ihn unter unschuldig dreinblickende Augen an. "Ich weiß nicht was du meinst..", das war dafür, dass er vorhin ebenso unschuldig getan hatte, als er ihre Hand mit der Brosche festgehalten hatte.
Tristan Er machte kurz große Augen, als sie ihn als außergewöhnlich beschrieb und schüttelte dann lächelnd den Kopf. "Ich bin eigentlich nur ein junger Mann, der gerade dabei ist sich zu verlieben", erwiderte er sehr ehrlich und blickte kurz nervös zu Boden. Wahrscheinlich hätte er das lieber nicht sagen sollen. Aber es war nun mal eine Tatsache. Und am liebsten hätte er ihre nächsten Worte verneint und gefragt warum sie so fest dieser Meinung war. Sie war nur paar Kilometer entfernt, aber nicht aus der Welt. Und es war nichts ungewöhnliches, wenn Leute große Reisen in Anspruch nahmen, um ihre Herzdame wieder zu sehen und um diese zu heiraten. Also warum war sie so felsenfest davon überzeugt, dass es nicht funktionieren wird? Am liebsten hätte er sie sogar zu rede gestellt, doch er war nicht Caleb, war der ruhigere Vertreter, der der nicht so direkt war, also drehte er sich zum Fenster um, verschränkte die Arme vor der Brust, während er einfach nur raus sah. Minuten verstrichen, in denen er schwieg um dann leise murmelnd zu sagen: "Ich glaube ich sollte gehen. Es ist schon spät. Gewiss wollen Sie schlafen..und ich halte Sie nur auf." Er wandte sich um und war kurz drauf und dran, einfach zur Tür zu marschieren.
Caleb Er sah ihr schon relativ deutlich an, dass sie in Gedanken noch immer genau wusste, dass das hier in so vielen Hinsichten falsch war. Und bis zu einem gewissen Punkt verstand er das auch. Er wollte gar nicht wissen, was seine Familie dazu sagen würde. Sein Vater würde ihn wohl entweder einsperren oder verstossen. Eher einsperren, da sonst noch die Chance bestand, dass er Eleah wiederfinden würde. Aber gleichzeitig wusste er auch, dass es aus einem anderen Aspekt richtig war und dieser Aspekt überwog im Moment in seinen Gedanken eben deutlich. Er grinste leicht bei ihren Worten, wusste natürlich genau, dass das wohl die Retourkutsche dafür war, wie er sich vorher verhalten hatte. Tsts schlimmes Mädchen. „Soso… Dann muss ich dir gedanklich wohl noch ein Bisschen auf die Sprünge helfen...“, meinte nachdenklich und blickte sie erneut einen Moment lang herausfordernd an, hob dabei leicht seinen rechten Mundwinkel. Dann küsste er sie aber ohne Vorwarnung einfach erneut, stürmisch, liebevoll, genau gleich wie zuvor. Und wieder löste er sich erst nach geraumer Zeit von ihr, um sie wieder etwas ausser Atem aber voller Energie und mit funkelnden Augen anzublicken. „Na? Bist du schlauer geworden?“, fragte er neckisch. Dann aber wurde sein Blick beinahe etwas nachdenklich, während er ihr weiter tief in die Augen blickte. „Ich weiss ja nicht… Klar sehe ich die Problematik in dieser ganzen Sache… Aber ich würde schon gerne wissen, wieso du der so starken Überzeugung bist, dass es nie im Leben funktionieren könnte…“, murmelte er etwas trübe vor sich hin und suchte in ihren Augen nach Antworten. Caleb wusste immerhin nicht, wie schlimm Nathan wirklich war, er kannte die Familie Beaumont eigentlich ja gar nicht. Er wusste nur, dass er sie zu hassen hatte, wegen den alten Geschichten, die ihm eingeredet worden waren, der Familienfehde, die schon ewig währte. Aber das Eleah tatsächlich solche Angst vor dem Urteil ihrer Familie hatte, konnte er nur erahnen. Sein Bruder würde sich sicherlich auch nicht gerade freuen darüber, aber letztendlich war es Calebs Leben und seine Entscheidungen und Fehler. Sein grösstes Problem wäre wie gesagt sein Vater. Aber… Ja okay, da gabs eigentlich auch kein Aber. Hm. Was für eine Schande.
Eleah Tatsächlich gab sie sich dazu hin, den Kuss ein zweites mal zu erwidern. Obwohl sie sich innerlich etwas darüber ärgerte. Das waren schon zwei Küsse, in einer viel zu kurzen Zeit. Mit einem Mann, mit dem sie weder Zeit verbringen sollte, noch Küsse mit ihm austauschen sollte. Aber darüber würde sie sich später Gedanken machen. Jetzt war sie gerade damit beschäftigt, Luft zu holen, um ihm zu antworten: "Noch schlauer, als meine schon vorhandene, überragende Intelligenz?", fragte sie nachdenklich, sehr ernst. Wobei sie dann doch grinsen musste. Warum machte er sie glücklich? Das war nicht gut. Doch kurze Zeit später, hob er diesen Gedanken mit seinen Worten schon auf. Sie seufzte und ließ ihn los, um ein wenig von ihm abzurücken. "Unsere Familien hassen sich, Caleb", erwiderte sie, wobei sie das Wort 'hassen' absichtlich betonte. Das war eigentlich schon Grund genug, weshalb es niemals funktionieren würde. Weitere Gründen waren.. ihr Bruder. Ihr Vater, gut, der wäre stinksauer, doch er würde sie einfach mit irgendwem zwangsverheiraten und dann war die Sache für ihn vom Tisch. Aber ihr Bruder.. der würde das persönlich nehmen. Sie wusste selber nicht, wie das passiert war, aber manchmal hatte sie das Gefühl, dass er sie als sein Eigentum oder sowas in der Art betrachtete. Jedenfalls führte er sich so auf. Nie hatte sie Ruhe vor ihm. Irgendwo lauerte er ihr immer auf und selbst wenn sie nichts verbockt hatte, suchte er irgendwas, um es ihr heimzahlen zu können. Was nebenbei erwähnt auch der Grund dafür war, warum es ihr mittlerweile egal war, wie sie sich benahm, denn Nathan fand schließlich immer irgendwas. Sie glaubte mittlerweile, dass das daher kam, dass er es nie hatte verkraften können, das Mutter sie geliebt hatte und ihn oft verstoßen hatte. Vielleicht war es simple Eifersucht? Sie wusste es nicht. Und sie hatte nicht vor, dem hier und jetzt auf den Grund zu gehen. Fakt war einfach, wenn Nathaniel das hier erfahren würde, würde sie ihm jeglichen Grund und Möglichkeiten für alles geben. Er würde einfach alle seine Handlungen darauf begründen. Und seine Handlungen waren eine reine Katastrophe. "Und du kennst meine Familie nicht. Mein Bruder würde dich töten, wenn er davon erfährt. Mich wahrscheinlich auch oder aber er denkt sich noch was viel schöneres aus." Sie fuhr sich schon fast genervt durch die Haare. "Du hast keine Ahnung wie meine Familie ist", sie schüttelte traurig den Kopf und ließ kraftlos die Arme sinken. Traurig betrachtete sie ihn. "Deine Was-wäre-wenn-Frage ist beantwortet, und ich muss jetzt dringend zurück..", murmelte sie. "Es ist wie es ist, allein unsere Namen sagen schon alles. Der Rest ist nur eine Wunschtraum."
Arya Irgendwie brach es ihr ein Bisschen das Herz, als er meinte, er sei dabei, sich zu verlieben. Sie fühlte sich auf einmal einfach unglaublich schlecht dafür, dass sie den jungen Mann so weit an sich ran gelassen hatte, nun um ihn jetzt wieder von sich zu schieben. Eigentlich hatte sie nicht damit gerechnet, dass er sie tatsächlich so toll fand, dass er sich ernsthaft in sie verlieben würde. Aber gleichzeitig hätte sie doch irgendwie damit rechnen müssen bei den Bemerkungen, die er ihr hatte zukommen lassen und alles… Wenn sie so darüber nachdachte hatte sie plötzlich das unglaublich grosse Bedürfnis sich bei ihm zu entschuldigen, ihn zu umarmen und zu sagen, dass sie das nicht ernst meinte und sie eigentlich genauso fühlte. Aber stattdessen blickte sie nur traurig auf ihre Tasse, versuchte krampfhaft sich etwas einfallen zu lassen, um die Situation noch zu retten. Aber ihr fiel nichts ein und da war er schon aufgestanden und wollte wohl zur Tür gehen und einfach verschwinden. Aber das konnte er doch nicht tun..! Oder? „Nein!“, kam es wohl etwas zu hastig und doch mit einer leisen, fast ängstlichen Stimme von ihr, als sie sich rasch zu ihm umdrehte und die paar Schritte zu ihm hinüber hastete. Auf einmal war kam ihr das Zimmer unglaublich kalt vor und die Nacht dunkel, sie fror und es war, als hätte ihr jemand die Wärme, die vor wenigen Minuten noch ihr Herz umspielt hatte, wieder entzogen. Und sie wollte sie zurück. „Bitte… Es tut mir leid… Bitte denk jetzt nicht, dass es mir nicht genauso geht… Ich… ich kann nur nicht, es ist… Es ist alles nicht so einfach, wie es vielleicht klingt…“, versuchte sie ihn etwas wirr davon zu überzeugen, dass sie ihn nicht loswerden wollte. Sie wollte ja selber, dass das funktionieren würde. Aber es ging nicht, solange sie ihn anlügen musste, um überhaupt das Recht zu haben, ohne Aufforderung mit ihm zu sprechen… „Bitte verzeih mir“, bettelte sie und blickte traurig auf in seine Augen. Jetzt wo sie keine Schuhe mehr trug fühlte sie sich so klein neben ihm. So klein und doch so falsch.
Tristan Er blieb stehen, als Arya auf ihn zu kam. Der junge Mann blickte auf und sah sie einen Moment, einfach nur stumm an. Er konnte immer noch nicht verstehen, warum sie sowas sagte und doch so anders handelte. Und wahrscheinlich würde er das auch nicht mehr verstehen. Schließlich gab sie ihnen ja nicht mal eine Chance und tat so, als dürfte sie ihn nicht mögen, geschweige denn lieben. Aber konnte es wirklich sein, dass er sich so bei ihr täuschte? Nein, das ging nicht. Sie konnte ihm nicht erzählen, dass sie das Knistern zwischen ihnen nicht gespürt hatte. Das würde er ihr nicht abkaufen. Die einzige Möglichkeit, welches ihr total widersprüchliches Verhalten war, dass sie ihn anlog. Sie verschwieg ihm was und der junge Crawford konnte sich schon denken, was es war. Er sagte nichts, als sie sich entschuldigte, aber ihn gleich darauf wieder vertröstete, ohne einen klaren Grund zu nennen. Und langsam fühlte er sich wirklich zum Narren gehalten. Vielleicht hatte Caleb damit recht, dass Tristan manchmal zu naiv und gutgläubig war und wahrscheinlich war das hier wieder so ein typischer Fall. Und das obwohl es eigentlich klar war. Arya war schon längst jemanden versprochen. Sie hatte es zwar sehr glaubhaft verneint, aber dieses ganze drum herum reden und ihre Aussagen deuteten genau das an. Warum konnte sie nicht? Warum war es nicht so einfach? Es ging nur nicht, es war nur nicht einfach, wenn sie schon längst vergeben war. Und das war sie scheinbar. Was ihn ziemlich verletzte. Warum hatte sie das nicht einfach gesagt? Es hätte ihm sehr viel Traurigkeit erspart. Trotzdem hatte er nicht vor, sie so stehen zu lassen. Dafür war einfach zu ..nett. Ja, er war einer der guten Kerle. Die viel zu lieb und höflich waren. Wurde ihm auch schon oft genug gesagt. Und das war einfach eine Eigenschaft von ihm. Traurige Frauen, waren ein no go. Und Arya schien es wirklich Leid zu tun. Vorausgesetzt, sie spielte ihm nichts vor. Aber das glaubte er nicht. Also seufzte Tristan nur und blickte zu Arya. "Schon gut", murmelte er und nickte leicht. Das es trotzdem ziemlich geknickt klang konnte er nicht verhindern. Aber es wurde Zeit zu gehen. Und deshalb nahm er die junge Frau in den Arm. Nicht zu fest, sondern eine leicht. Ein kleiner Abschied, dessen Ende er verkraften konnte. Eine Umarmung war ein guter Abschied. In ihrem Haar murmelte er: "Machs gut, Arya Fairchild. " Er ließ sie los und lächelte sie schwach an. "Vielleicht läuft man sich irgendwann mal über den Weg." Damit nickte er ihr noch einmal zu und ging dann zur Tür.
Caleb Ja, sie sprach hier wohl genau das aus, was er sich zuvor schon gedacht hatten. Dass ihre Familien sich hassten und das allein wäre eben Grund genug, diesen Kuss hier verbieten zu müssen. Er blickte nachdenklich an ihr vorbei, während seine Hand ein letztes Mal durch ihr langes, braunes und so weiches Haar strich, ehe er sich schliesslich ebenfalls von ihr löste. Widerstrebend, weil er genau wusste, dass das das einzige Mal gewesen sein musste, dass er sie geküsst hatte. Auch wenn er das nicht wollte und er dagegen kämpfen würde. Er konnte nicht garantieren, jemals wieder in eine solche Situation mit Eleah Beaumont zu stolpern. Auch wenn er sie und diesen Abend wohl nie wieder aus dem Kopf bekommen würde. Er lauschte betrübt, irgendwie wütend, ihren Erklärungen bezüglich ihrer Familie. Wieso? Wieso hatten diese Menschen das Recht, ihnen ihr Glück zu nehmen, bevor sie es wirklich finden konnten? „Das ist nicht fair“, murmelte er, auch wenn er wusste, dass sie das selber erkannt hatte und nichts dagegen tun konnte. Aber er würde hier nicht eines auf den kleinen wütenden Jungen machen, den er innerlich gerade war. Stattdessen beschloss er, sich was auszudenken. Und er begann sofort damit. Irgendwie würde er einen Weg finden, irgendwas, irgendwann. Er blickte sie ebenso traurig und ernüchtert an, schüttelte etwas den Kopf. „Es ist ein Jammer, dass du ausgerechnet diesen Namen tragen musst…“, meinte er, während er sich langsam komplett von ihr löste und ihr somit den Weg freigab, damit sie zurück nach drinnen gehen konnte. Er selber würde sich wohl noch etwas Zeit damit lassen, immerhin wäre alles andere sowieso zu auffällig. Und er brauchte jetzt einen Moment alleine, damit er nicht direkt zu ihrem liebsten Bruder ging und ihm die Fresse polierte. Sie meinte zwar, Nathan würde ihn umbringen, wenn er von dem hier erfuhr. Aber das bezweifelte Caleb selber ja sehr stark, da er sich von dem kleinen Arschloch ganz bestimmt nicht umbringen lassen würde.
Arya Ob er es hören konnte? Das leise, fast tonlose Brechen ihres pochenden Herzens, dass nur so danach schrie, dass sie ihm endlich die Wahrheit sagte? Es tat so weh. Sie blickte ihn verloren an und sie sah, dass er ihr nicht glaubte. Dass er längst gemerkt hatte, dass das alles nicht stimmte. Dass sie irgendwas vor ihm verheimlichte und nicht wollte, dass er es je erfuhr. Natürlich wusste sie das, sie hatte sich ihm heute Abend viel zu sehr geöffnet, als dass sie sowas noch verstecken konnte. Die junge Brünette war keine gute Lügnerin, noch nie gewesen, schon gar nicht in einer solchen Situation, wo sie genau wusste, dass ihre Lügen ihrem Gegenüber wehtaten. Genauso sehr wie ihr selber. Seine Umarmung konnte sie nur halbherzig erwidern, da sie deutlich spürte, wie schwer es ihm fiel. „Machs gut…“, murmelte sie zurück, blickte ihm nach, als er in Richtung Tür ging, während sich in ihren Augen schon langsam die Tränen zu sammeln begannen. „Bitte sei nicht zu lange traurig, Tristan, und vergiss das Licht nicht, wenn die Sonne morgen die Vögel weckt“, hauchte sie leise, war sich nicht mal sicher, ob er das noch wirklich verstanden hatte. Und dann wandte sie sich rasch ab, ging zum Fenster zurück um davor auf den Boden zu gleiten und erstmal zu weinen über all das, was hätte sein können, wenn sie gar nicht erst versucht hätte, irgendwas mit einer Lüge besser zu machen.
Eleah "Nein, das ist es nicht", murmelte sie. Es störte sie, dass er sich von ihr entfernte, auch wenn sie damit angefangen hatte und schon die ganze Zeit diese Haltung zu wahren versuchte. Sie fand es schöner, als er ihr näher gewesen war, als sie eng beieinander gestanden hatten. So fühlte sie sich irgendwie..alleine. Ein Gefühl, welches sie zuvor noch nie wirklich gehabt hatte und sich umso komischer anfühlte. Aber das war wohl einer der Konsequenz die es gab, wenn man einmal die Zweisamkeit genossen hatte. "Und das du deinen Namen trägst", erwiderte sie ebenso und versuchte sich zu einem Lächeln zu zwingen. Doch wahrscheinlich sah es ziemlich aufgesetzt aus. Denn sie fühlte sich mit einem Schlag auch ziemlich leer und auch irgendwie müde und erschöpft. Sie wünschte es wäre alles irgendwie anders. Denn nun war es wohl Zeit zu gehen. Aber ihre Beine waren noch nicht ganz der selben Meinung wie sie. Das war doch frustrierend. Keiner wollte sich trennen und trotzdem mussten sie das. Deshalb machte sie einen Schritt auf ihn zu und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, da sie sich sicher war, dass wenn sie ihn richtig küsste, sie sich nicht mehr von ihm lösen können würde. Sie schenkte ihm ein wärmendes Lächeln, "Auf Wiedersehen, Caleb", dann wandte sie sich mit traurigen Augen und einem wehmütigen Herzen ab, um die Tür zu öffnen. So schnell konnten aus Fremden, Geliebte werden und genauso schnell würden sie wieder zwei Fremde sein. Und zurück blieben einsame Herzen. Sie ging in den Ballsaal der nahezu komplett leer war. Es musste wohl wirklich ziemlich spät sein. Es waren nur noch 1-2 Trunkenbolde da, als sie schnellen Schrittes den Saal durchschritt um sich auf dem Weg zu ihrem Gemach zu machen. Eilig, denn sie wollte nicht zurück blicken und sich dem Wissen hingeben, dass sie den Mann, für dem sie Gefühle hegte, alleine zurück ließ.
Jetzt ist die Frage, bis zum nächsten morgen spulen, wenn sie packen und abreisen. Damit Tristan und Caleb noch miteinander quatschen können? Michael Arya noch tschau sagen kann und die Mädels miteinander sprechen? Oder bis keine Ahnung wohin spulen?
Zehn Jahre später bin ich auch mal mit meinem Profil zufrieden XD Alsoo, soll ich dann jetzt Tristan am nächsten Morgen machen und du Caleb und wieder abwechselnd, oder nacheinander? O.o
Jaa, hab auch lange überlegt, weil wegen krankes Zeug was ich hier so alles schreibe.. XD haha. Nicht das mich irgendwer wieder erkennt XD Und da ich echt pingelig bin, zehntausend mal Helligkeit und alles geändert um dann doch komplett mit Farbe reinzustellen, Schlaukopf ich. Ja also, ob wir wieder nur eine Person schreiben und dann parallel am tippen sind. Oder so wie normalerweise beide Charas und dann halbe Stunde/bei dir Stunde ;P <3 warten, bis der andere antwortet. Wenn ersteres, muss ich wissen, wenn ich als erstes schreiben soll XD Und ehm, wenn es nicht so lang sein soll, dann kann Michael nicht kommen XD Sonst wird es definitiv zu lang
Haha denke nicht... xD Ich mach mir da halt persönlich relativ wenig Sorgen drum, weil ihr alle eh von irgendwo weit weg in Deutschland seit und ich im Schweizerland nie jemanden treffen werde. xDD ne eine Person pro Post find ich eigentlich ganz gut, weil ja, du hasts ja schon geschrieben....... xD Dann mach zuerst Eleah und ich fang dann mit Caleb an, der Tristan sucht oder whatever.. Und wir können Michael auch weglassen, weil wenn wir das jetzt noch schreiben, haben wir für die anderen in dieser Zeit ja eh nichts zu schreiben. Caleb und Eleah haben ja vorerst abgeschlossen und Nathan macht nichts, bis sie zu Hause sind... Somit könnten wir ja stattdessen einfach sagen, dass er ziemlich bald nach dem Ball / drei, vier Tage später schon bei den Beaumonts aufkreuzt, weil er zu Nathan will, dann aber dort auf Arya trifft? Irgendwas sooo denke ich. Weil dann können wir jetzt eben noch Eleah/Arya, Tristan/Caleb und dann später Nathan/Eleah, Michael/Arya gleichzeitig schreiben :3
Jaja, aber das Internet ist tückisch .. XD Yes, das klingt gut ^-^ Bin ich für! ____________________
Eleah Die junge Frau war nach gestern Abend oder eher gesagt Nacht, sofort in ihr Gemach gegangen. Dort hatte sie sich total Gedanken versunken umgezogen und in ein leichtes Seidenkleid zum schlafen angezogen. Viele Frauen hatten zum Schlafen ein weißes Nachthemd an, aber dessen hatte sie schon lange abgeschworen, weil es ihr zu schwer und zum Teil auch zu warm zu schlafen war. Erst Recht im Sommer zog sie leichten Stoff immer vor. Wenn sie konnte, hätte sie sogar nackt geschlafen..aber das war dann doch recht riskant, weshalb sie den Kompromiss mit dem schwarzen, fast durchsichtigen Kleid gewählt hätte. Und darin schlief sie auch diese Nacht. Obwohl es von schlafen, nicht die Rede sein konnte. Die junge Frau lag die halbe Nacht wach, da sie sich einfach den Kopf zerbrach wegen den Dingen, die gestern passiert waren. Deshalb schlief sie erst am frühen Morgen ein, sodass es wohl nicht überraschend war, dass sie so ziemlich verschlief. Da die junge Beaumont aber sowieso immer zu spät dran war, war es nicht sonderlich überraschend, dass sie die Nacht für sich verlängerte und selig in ihrem Bettchen schlummerte. Es war einfach typisch Eleah.
Caleb Der junge Mann war noch geraume Zeit in dem Flur gestanden und hatte darüber nachgedacht, wie sauer er jetzt werden wollte und was er dann zu tun gedachte. Aber er wusste es nicht. Und erst als die Kerze langsam niedergebrannt war, hatte er sich irgendwann in Bewegung gesetzt, auf wundersame Weise sein Zimmer wiedergefunden und sich darin dann auch umgezogen. Noch etwas später war er dann wirklich schlafen gegangen, wobei von schlafen dann auch erstmal keine Rede war. Am liebsten wäre er aufgehüpft und hätte einfach ihr Zimmer gesucht und sich zu ihr geschlichen. Wie ein alter Psycho. Aber da er es ja nur in Gedanken tat, konnte sich Eleah wohl noch ab keinem Stalker erfreuen haha. Am nächsten Morgen war Caleb dann trotz der viel zu kurzen Nacht sehr früh wieder auf den Beinen, ging nach draussen wo er auch ziemlich bald schon damit begann, die Pferde vor die Kutsche zu spannen. War nicht seine Aufgabe, aber das war ihm egal. Er wollte erstens irgendwas zu tun, da er sich dringend mal abzulenken versuchte und zweitens wollte er weg von hier. Er wollte nicht so nahe bei Eleah bleiben, wenn er sie doch nicht sehen durfte, nicht so lange in der Gegenwart ihres Bruders hausen, wenn er diesen einfach nur hasste. Er machte Nathan wohl etwas voreilig und übertrieben für alles verantwortlich, was gestern Abend gelaufen war... Aber irgendwer musste ja schuld sein. Und seinem Vater wollte er nicht mehr als nötig von dem Schlamassel in die Schuhe schieben, da er sich mit diesem trotz dessen ziemlich klaren Vorstellungen von Calebs Leben meistens relativ gut verstand. Nathan war ein ziemlich guter Sündenbock, zumal er wohl wirklich ziemlich viel zu der Sache beigetragen hatte. Caleb seufzte, während er die Tiere soweit fertig hatte, dass sie vor die Kutsche gespannt werden konnten. Mittlerweile war auch ihr Kutscher bei ihm, der die Sache von da an übernahm, weshalb Caleb wieder ins Schloss ging und dort erstmal nach seinem Bruder suchte. Der sollte immerhin auch mit, wenn sie nach Hause fuhren. Hoffentlich hatte der einen besseren Abend gehabt als er selber.
Tristan Auch er hatte schon mal besser geschlafen. Eigentlich hatte er ununterbrochen an Arya gedacht, hatte von ihr geträumt und sich die schönsten Zukunftspläne zusammen gebastelt. Als er dann morgens wach wurde, war das wie ein kaltes Wasser, in dem man ihn getaucht hatte. Die Realität mit seiner Wirklichkeit prasselte auf ihn hinab und wollte ihn ertränken. Von einem auf den anderen Moment war der junge Mann hellwach und auch genauso schnell frustriert. Das alles konnte doch nicht wahr sein. Er lag hier, hatte geschlafen und nun war es schon der nächste Tag - der Tag an dem Arya mit den Beaumonts abreisen würde. Ein Gedanke der ihm einen Stich ins Herzen versetzte. Gestern Abend war er noch extrem verletzt gewesen, enttäuscht über ihre Widersprüchlichkeit und einfach nur total traurig. Heute war er sauer auf sich selbst, dass er nicht anders gehandelt hatte und ziemlich schlecht drauf. Und das war für den jungen Mann äußerst unüblich. Normalerweise riss er sich soweit zusammen, dass er seine Laune nicht an anderen ausließ, aber heute, war er sogar nicht mal für Smalltalk mit den Bediensteten bereit. Er wusch sich einfach nur, räumte sein Zeug zusammen und verließ sein Zimmer, um nach seinem Bruder zu schauen bzw. zu gucken ob die Kutsche schon fertig war. Ehrlich gesagt hoffte er damit nur, dass er vielleicht zufällig auf Arya treffen würde. Zwar wusste er nicht was dann passieren sollte, was er sagen, was er tun sollte, aber er würde sie vor der Abreise gerne nochmal sehen. Was ist wenn er sie nie wieder sah?