Nick Es gelang mir nicht mehr länger die Augen offen zu halten und so fielen sie mir einfach zu, als Brooke dann bei mir ankam. Während so ziemlich alle meiner körperlichen Reaktionen also immer weiter abgebaut wurden, ich einfach so ausblutete, blieb mein Gehör aber noch aktiv. Der Herzschlag in meinen Ohren wurden immer leiser, langsamer noch dazu. Um mich herum war alles schwarz und mein Bewusstsein nur noch schwer aufrufbar, kaum noch vorhanden. Aber ich hörte noch, was Brooke sagte. Jedes einzelne Wort, wenn auch nur leise und undeutlich, ich konnte es deuten. Hätten meine Mundwinkel noch reagiert, wären sie wohl leicht nach oben gewandert. So blieb es bei einem stillschweigenden inneren Lächeln meinerseits, bevor mein Bewusstsein dann endgültig abtrat, sich verabschiedete, mich im Dunklen zurück ließ. Man sagte immer, wenn man starb, dann zog das Leben noch einmal im Schnelldurchlauf an einem vorbei, gab einem sowas wie einen Rückblick. Genau das setzte ein, als ich so vollkommen regungslos am Boden lag. Es zeigte mir überwiegend die besonders schönen Momente meines Lebens. Wie Oma mit mir Plätzchen backte, der erste Tag im Kindergarten, wie ich die Schule abgeschlossen hatte, wie ich mit der Ausbildung begann, schließlich die Beförderung bekam.. aber hauptsächlich spielten sich eigentlich die vergangenen Monate mit Brooke ab, nahmen am meisten des Rückblicks ein. Aber es war auch eine Zeit gewesen, in der sich sehr vieles für und um mich herum verändert hatte, mein ganzes Leben war umgekrempelt worden. Auf eine im Nachhinein gesehen gute Art und Weise, immerhin hatte ich in der Vampirin letztlich eine Person gefunden, der ich mehr vertraute als jedem anderen, die mir unendlich viel bedeutete. Letztendlich führte das Ganze hier zwar zu meinem Tod, aber.. Ich reagierte nicht darauf, dass mir Blut in den Mund tropfte. Es war lediglich das letzte kleine Bisschen meiner Reflexe, das ein verzögertes, langsames Schlucken auslöste. Ansonsten war ich gänzlich weggetreten, dabei zu sterben. Es zog sich wohl auch noch ein oder zwei Minuten hin, in denen mein Herz vollkommen still stand, ehe es sich wieder regte. Leise, nicht kräftig, aber das letzte kleine Bisschen meiner lebendigen Menschlichkeit löste aus, dass es kaum hörbar weiter vor sich in schlug. Ganz schwach. Brookes Ritual - etwas Anderes war es ja nicht - löste aus, dass ich noch für kurze Zeit als Mensch weiterlebte, eben von ihrem Vampirgift am Leben gehalten wurde, bis es meinen Körper vereinnahmt hatte und mich zu dem werden lassen würde, was sie war. Einem vom Durst getriebenen Jäger, der sich nicht unter Kontrolle hatte, ohne Rücksicht auf Andere zu nehmen in seinem Umfeld mordete, sofern er nicht daran gehindert wurde. Aber erstmal hieß es für mich jetzt weiterhin ganz tief zu schlafen, bis die Verwandlung vollständig beendet war und ich mein Bewusstsein zurückerlangen würde.
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Brooke Die Brünette regte sich die längste Zeit kaum mehr, nur die konstanten Schluckbewegungen deuteten überhaupt davon, dass sie nicht in dieser Pose eingefroren war. Sie fühlte sich furchtbar, mehr als das. Dreckig, zerstört, als würde sie den Fehler ihres Lebens begehen, aber nichts dagegen tun, weil sie nicht konnte. Sie wusste, es war nicht fair gegenüber Nick, sie hätte ihn vielleicht sterben lassen müssen. Nein, nicht vielleicht, sie hätte ihn ganz sicher sterben lassen müssen. Aber sie konnte nicht. Auch wenn das bedeutete, dass sie ihm die Chance auf die Unendlichkeit an einem schönen Ort nahm. Auch wenn das bedeutete, dass er auf ewig dazu verdammt sein würde, diese Erde zu bewohnen - oder die Hölle, aber eine besonders verlockende Alternative war das ja nicht. Sie konnte ihn nicht gehen lassen. Nicht mit der Aussicht, zurückgelassen zu werden, ihn nie wieder zu haben. Vielleicht würde sie neue Menschen oder Vampire kennen lernen, aber ihr war tief in ihrem untoten Herzen klar, dass nie wieder einer so wie Nick sein würde. Und sie konnte nicht leben, wenn sie wusste, dass ein Mensch wie er für sie gestorben war. Der Erste seit ihrer Verwandlung, den sie wirklich an sich ran gelassen hatte, mit dem sie zusammenwohnte und den sie, wenn man ihren Worten vorhin Glauben schenkte, liebte. Nein, er konnte nicht sterben. Er durfte nicht sterben. Und so hing sie an seinem Hals, bis kein Blut mehr kam, bis seine Adern vollkommen leer zu sein schienen. Er war totenbleich, hätten sie noch Blut gepumpt, würden die Venen mit Sicherheit durch seine Haut schimmern. Taten sie aber nicht, so war er einfach nur weiss. Brooke blieb eine ganze Weile stumm sitzen, ihre Stirn wiederum auf seine gelegt. Kalt, genauso kalt wie sie. Eine Träne rollte ihre vollkommen verdreckte Wange runter. Offenbar schien ihr Körper sein Blut willkommen zu heissen, wenn er wieder Tränen produzieren konnte. Nicht mehr so ausgetrocknet war wie vorher. Juhu. Erst der gottverdammte Schmerz in ihrer Hüfte, den sie nun so lange ignoriert hatte, zwang sie irgendwann dazu, sich aufzurichten. Ihre Hand blutete immer noch leicht, obwohl die Wunde unter normalen Umständen längst verschlossen sein sollte. Aber erstens ging es ihr scheisse und zweitens war das eine Silberklinge gewesen, somit eigentlich nicht so verwunderlich. Wäre Nicks Gesicht nicht schon von seinem eigenen Blut verschmiert gewesen, hätte spätestens sie es jetzt wohl soweit gebracht. Sie betrachtete ihn stumm, wie er da lag wie tot. Und wieder wurde ihr Körper von Schluchzern geschüttelt und sie betete ihr Gesicht in ihre Hände. Es war so falsch. Aber was anderes würde sie nicht aushalten. Welch Ironie, dass genau Nick, der Cop der in seinem Leben wohl immer gerecht und ehrlich gewesen war, jetzt zu einem Mörder gemacht wurde, der Menschen töten würde, bloss weil es ihm Spass machte oder er Hunger hatte. Bitterböse Ironie… Brookes Finger strichen über seine Wangen, während sie sich wieder zu ihm runter beugte und ihm einen vollkommen zittrigen Kuss auf den Mund drückte. Dann zog sie sich zurück, ging wackelig und humpelnd bis in eine Ecke des grossen, dunklen Raumes, wo sie sich niederliess und gegen die feuchten Wände drückte. Sie hatte Angst vor dem, was passieren würde. Jeder reagierte anders auf seine Verwandlung und es existierten unendlich viele Geschichten darüber, was passieren konnte, wenn sich ein junger Vampir nicht im Griff hatte. Von Vampiren, die als erstes ihre Schöpfer zerfleischten, solchen, die ihre gesamte Umgebung zerstörten, Häuser abfackelten, Kinder angriffen… Und meistens hatten sie sich nicht im Griff nach der Verwandlung. Es wäre schlauer von ihr, abzuhauen und woanders auszuharren. Denn sie war kein starker Vampir und seine Gesellschaft dürfte gefährlich werden. Aber sie konnte jetzt nicht gehen, nicht weiter als in die Ecke, in der sie jetzt schon sass und ihn mit grossen Augen beim Schlafen / Tot sein beobachtete.
Nick Keine Ahnung wie lange ich auf dem kalten, dreckigen, blutverschmierten Betonboden lag. Es dürften einige Stunden gewesen sein, bis ich plötzlich nach Luft ringend aufwachte, ehe ich husten musste. Reflexartig hatte ich mich noch dabei aufgerichtet. Mein eigenes Husten dröhnte mir förmlich in den Ohren, war unsagbar laut. Als das Gehuste nach ein paar Sekunden sein Ende fand und ich feststellte, dass es sich irgendwie.. anders anfühlte allein zu atmen, fing ich an, mich umzusehen. Warum zum Teufel sah ich alles so gestochen scharf? Es war beinahe so als könnte ich eine Art Zoom-Effekt nutzen, um klitzekleine Details von etwas weiter entfernten Dingen zu erkennen. So als hätte man mir eine Art Mikroskop ins Gehirn gesetzt. Und dann war da eben dieses extrem gute Hören. Das Surren der Neonlampen ging mir richtig auf die Nerven, war aus mir unerklärlichen Gründen gefühlt zehn Mal so laut wie normalerweise. Halt - war ich nicht tot? Warum zum Teufel war ich nicht tot? Bei diesem Gedanken tastete ich mit meiner rechten Hand an den Hals - Nichts. Da war nichts! Auch mein Knie tat kein Bisschen mehr weh, durch das Einschussloch an meiner Diensthose war das ganz klar erkennbar. Die Hose noch komplett blutverschmiert, aber die Haut war glatt. Ich sah auf meine Hände herunter - noch blutverschmiert, aber die Haut darunter war blass. Vorher hatte ich doch eine angenehme leichte Bräune gehabt... jetzt definitiv nicht mehr. Schneeweiß mochte meine Haut nicht sein, aber deutlich heller als zuvor. Es hatte eine ganze Weile gedauert, bis ich verstanden hatte, was hier vorging. Ich war tot - aber nur so halb. Irgendwie nicht und doch trotzdem. Ich konnte mich nicht daran erinnern, was Brooke kurz vor meinem Tod getan hatte - an die Worte allerdings schon -, dennoch war ich mir sicher. Denn bei diese Gedanken wurde mir auch meine trockene Kehle bewusst. Ebenso ein Gefühl, das sich mit Durst vergleichen war. Nur schlimmer, intensiver. Mein Kopf schnellte in Brookes Richtung. Ich hatte die junge Frau schon wahrgenommen, bisher aber angesichts meinem Befinden nicht beachtet. "Was... was hast du..." stammelte ich mit einer Mischung aus Verwunderung und vielleicht auch ein wenig Ärger. Ich sollte tot sein, gottverdammt. Klar, ich hätte mein Leben liebend gerne noch weiter genossen - aber so?
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Brooke Sie blieb stundenlang einfach sitzen, bewegte sich so gut wie gar nicht, während sie darauf wartete, dass Nick wieder zu sich kam. Sie erhob sich nur einmal, um die Tür abzuriegeln. Er durfte nicht kopflos rausrennen, kaum wachte er auf. Also riskierte sie lieber, erst einmal alleine mit ihm in einen Raum gesperrt zu sein, als seinen unkontrollierten Abgang. Auch holte sie ein spitzes Messer, mit dem sie zurück in ihrer Ecke mühsam versuchte, die noch immer steckende Kugel aus ihrem Knochen zu holen. Funktionierte allerdings nicht, weshalb sie es auf später verschob. Auch wenn die Schmerzen in der Zeit, in der sie wartete und nicht wirklich was zu tun hatte, sie doch wieder zunehmend plagten. Immerhin hatte sie zuvor ja was getrunken gehabt, was dazu führte, dass sie sich immerhin wieder ein Bisschen besser fühlte. Nicht so, als würde sie nächstens in eine Ohnmacht abdriften. Und die Wunden schlossen sich endlich wieder. Sehr langsam und schleichend, wahrscheinlich würden auch noch eine Weile viele feine Narben ihren Körper zieren, da alles von Silberwaffen stammte, aber immerhin blutete sie nicht mehr. Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, die sie einfach stumm dasass und ihren Gedanken nachhing. Depressive, hoffnungslose, schreckliche Gedanken und Erwartungen. Schuldgefühle und Unmut. All die Gesichter der Menschen, die sie umgebracht hatte, die Toten, die sie immer wieder heimsuchten und in ihrem Kopf herumspukten, kehrten zurück, redeten ihr alles Böse ein und schienen ihr förmlich zuzuschreien, wie unglaublich daneben ihre Entscheidung gewesen war. Aber sie konnte es nicht mehr ändern. Es war zu spät. Und als Nick sich dann wirklich wieder zu bewegen begann, rutschte sie noch tiefer in ihre Ecke hinein, dumm, denn sie würde sich nicht mehr vor ihm verstecken können. Das hatte sie sich selber zuzuschreiben. Mit ängstlichem Blick, verfolgte sie seine Bewegungen, wie er langsam zu begreifen schien, dass er nicht tot war. Und wieso. Sie begann wieder zu zittern. Was, wenn er sie wirklich dafür hassen würde? Wütend auf sie wurde? Wenn es einen Moment gab, in dem sie ihn nicht reizen wollte, dann war es dieser. Einen Moment, in dem sie seinen Zorn nicht spüren wollte. Jetzt. Brooke versuchte gar nicht, sich herauszureden oder zu entschuldigen, als er ihr eine halbe Frage stellte und sie plötzlich anschaute. Sie blickte ihn nur aus grossen Augen an, abwartend, ängstlich, wie ein kleines Kind, dass was kaputt gemacht hatte und sich jetzt vor der Strafe fürchtete.
Nick Sie antwortete nicht. Ihr Blick sagte aber wirklich viel aus - nämlich dass sie selbst der Meinung war, dass sie Scheiße gebaut hatte. Sonst hätte sie keine derartige Angst in den Augen und vor allem kein Messer in greifbarer Nähe. Brooke wusste scheinbar ganz genau, dass ich nicht sonderlich begeistert von meinem neuen Ich begeistert sein würde. Wenn sie mich liebte, wie sie gesagt hatte, dann konnte sie sich das nur für sich selbst getan haben. Für mich gab es keinen Grund, so weiterleben zu wollen. Ich meine ja, um des Teufels Willen liebte ich einen Vampir, Brooke, aber das ließ mich noch lange nicht das Verlangen danach haben, selbst zu einem zu werden. Die Vampirin, die mich in ihres Gleichen verwandelt hatte, besaß schließlich bis heute noch nicht wirklich Kontrolle über sich und sie war alt. Zwar nicht besonders mächtig aber alt, sie hatte wohl mehr als genug Zeit gehabt, sich absolute Kontrolle anzueignen. Hatte sie nicht, hätte sie aber durchaus schaffen können. Ich fasst mir beim Gedanken daran, wie sie mich gebissen hatte, an meine ausgetrocknete Kehle. Dabei färbten sich meine dunkelbraunen, in dem dürftigen Licht hier fast schwarz wirkenden Augen recht schnell in einen grellen Rotfarbton. Noch während ich mich vom Boden aufraffte, schoben sich lange Eckzähne langsam aus meinem Kiefer. Es verursachte einen leichten Schmerz, womöglich, weil es das erste Mal passierte und ich gab einen leicht gequälten Laut von mir. Ich fuhr zögerlich mit der Zunge nach vorne, piekte mich am linken Eckzahn. Ich sah nach links, wo über einem kleinen Waschbecken ein ebenso winziger Spiegel hing, öffnete den Mund und konnte - dank meiner jetzt ach so guten Augen - ohne Zweifel zwei lange, ziemlich spitz aussehende Eckzähne erkennen. Noch dazu die ziemlich auffällig leuchtenden roten Augen. "Das ist doch nicht dein gottverdammter Ernst, Brooke!" knurrte ich mit dunklem Gesichtsausdruck in Brookes Richtung, konnte mich aber nicht so recht darauf konzentrieren, wütend auf die junge Frau zu sein. Der aufdringliche Blutgeruch hier im Raum lenkte meine Aufmerksam immer wieder von meiner Wut auf den unerträglichen Durst ab. Und, achja, ich hatte hier ja zwei Menschen umgelegt, bevor ich gestorben bin und wiederbelebt wurde. Deren Herzen schlugen zwar nicht mehr, aber hey, warum nicht probieren, ob das Blut noch schmeckte? Noch bevor dieser Gedanke vollendet war, stand ich vor Thomas' leblosem Körper. Der hatte es sowieso nicht anders verdient, also konnte ich gar nicht so schnell schauen, da hatte ich ihn am Kragen in der rechten Hand. Normalerweise hätte ich beide gebraucht, um einen Mann dieser Klasse hochzuheben und es wäre noch anstrengend dazu gewesen. Jetzt hielt ich ihn entspannt ohne jeglichen Aufwand in einer Hand und sah noch kurz in seine leblosen Augen, ehe sich meine Zähne in das abgekühlte, aber noch zarte Fleisch seines Halses bohrten. Die rote Flüssigkeit, die sich kurz darauf in meinen Rachen ergoss, schmeckte wider Erwarten gut. Richtig gut, als hätte mir jemand ein absolut hochwertiges Drei-Gänge-Menü aufgetischt... aber ein kaltes. Und ich für meinen Teil strebte gerade eher nach einem heiß servierten 5-Gänge-Menü, das hier reichte einfach nicht. Befriedigte meine Gier nicht richtig, nur so halb. So ließ ich ohne groß nachzudenken den 90-Kilo-Mann los und er prallte dumpf auf dem Boden auf, als ich auf die Tür zusteuerte. Ich drückte den Henkel hinunter.. Zu. Konnte ja nur eine Person gewesen sein. "Schließ' sofort auf. Ich sag's kein zweites Mal." knurrte ich Brooke drohend leise zu, sah aber nicht mal über meine Schulter hinweg zu ihr hin. Ich glaube sie musste mein Gesicht auch gar nicht sehen, um zu wissen, wie es mir ging.
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Brooke Ihr war so verdammt unwohl in ihrer Ecke und sie wünschte sich, das hier einfach so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Naja, oder den ganzen scheiss Tag rückgängig zu machen, zumindest die letzten Stunden. Es wäre zweifellos besser gewesen, wenn sie auf dem Tisch verreckt wäre, als dass er gekommen war und sie nun so hier standen. Sassen. Whatever, Naja, vielleicht brauchte sie sich ihren Tod ja gar nicht mehr allzu lange herbei zu wünschen, er schien - oh Wunder - nicht allzu glücklich über seine Verwandlung, wie er ihr ziemlich deutlich mitteilte. Wieder sagte sie nichts auf seine Äusserung hin, erhob sich lediglich langsam vom Boden, weil sie lieber nicht mehr sitzen wollte, jetzt, wo langsam aber sicher das Leben in den jungen Mann zurückkehrte. Er sah furchtbar aus mit den roten Augen und den langen Zähnen, sie hasste den Anblick schon jetzt, wo sie ihn zum ersten Mal so sah bis ins Unendliche. Nicht, weil er hässlich war, natürlich nicht, Vampire waren immer wunderschön, da bildete er ganz sicher keine Ausnahme. Aber es machte ihr Angst und es erinnerte sie einfach nur an den potentiellen Riesenfehler, den sie gerade begangen hatte. Und daran, dass Nick Hunger hatte, wahrscheinlich verdammt grossen Hunger. Und dass er mit Sicherheit schon jetzt stärker war als sie, nicht nur, weil sie noch immer verletzt und sehr angeschlagen war von den letzten eineinhalb Tagen. Bisher war das ja nie der Fall gewesen, da sie von ihren Vampirvorteilen hatte profitieren können. Nun, die hatte sie jetzt ganz sicher nicht mehr gegenüber ihm. Stumm beobachtete sie, wie er auf Thomas zuging, da ihre Gedankengänge gleich klar bestätigte, indem er den Mann einfach mal eben hochhob, um ihm die Zähne ins Fleisch zu rammen. Und ihn wenig später auch schon wieder fallen zu lassen. Ohoh. Da wären sie wohl jetzt bei dem recht unglücklichen Punkt mit der geschlossenen Tür, die er ohne Schlüssel nicht aufbekam. Denn das würde er wirklich nicht, die war schliesslich als Gefängnistür für Vampire entworfen, also würde ein Vampir sie sicher nicht ohne Weiteres öffnen können. Nick gab ihr auch, kaum hatte er einen ersten Versuch gewagt, bekannt, dass sie sofort aufzuschliessen hatte. Wieder blieb Brooke erst einmal still, wie schon die ganze Zeit. Und erst, nachdem sie sich die Worte möglichst schonend zusammen zu stellen versucht hatte - es blieb dann leider wirklich nur beim Versuch - öffnete sie endlich den Mund. „Nein.“, kam es zuerst nur überraschend fest über ihre Lippen. „Du kannst jetzt nicht raus, Nick, du würdest alles und jeden töten, der dir über den Weg läuft. Glaub mir, ich weiss das“, fügte sie einer kurzen Pause folgend mit noch mehr Nachdruck an. „Wenn du nicht willst, dass du gleich wie so viele Vampire mit einem Desaster startest, bleibst du hier. Die Tür bleibt zu."
Nick Ich hatte ihr doch eigentlich unmissverständlich mit meinen Worten klar gemacht, dass sie meiner Bitte - oder viel mehr meinem Befehl - keinen Widerstand zu leisten hatte, oder? Doch, ja, hatte ich. Im Grunde hätte es mich nicht wundern dürfen, dass Brooke mir widersprach. Ich kannte ja nichts Anderes von ihr und sollte es gewohnt sein, dass die Dinge in Hinsicht auf sie nicht immer so liefen, wie ich mir das vorstellte. Aber in diesem Augenblick war ich schlicht nicht wirklich ich, zumindest nicht so, wie man mich bisher gekannt hatte. So kam es gar nicht in Frage, dass ich ihre Antwort einfach so hin nahm. Getrieben von Instinkt und Durst kümmerte es mich nicht, was den Menschen geschah, die ich bisher immer beschützt hatte, wenn Brooke mich hier einfach heraus ließ. Es kratzte mich kein Bisschen, ob ich zum Mörder werden würde. Wieso auch? Meine Beute könnte ja nichts tun, um mich aufzuhalten und achja, wenn die Kugeln nicht gerade aus Silber waren, dann konnten ja auch die mir nicht wirklich etwas anhaben. Würden wohl trotzdem weh tun, aber so leicht sterben ließ es sich als Vampir ja nicht. Ruckartig drehte ich mich mit rot funkelnden Augen zu der noch immer schwachen Vampirin um. Ein normaler Mensch hätte gar nicht so schnell gucken können, wie ich zu ihr rüber ging und sie am Handgelenk packte, es ihr förmlich zerdrückte. Aber ich war mir weder über meine Geschwindigkeit, noch über meinen Kraftaufwand bewusst. "Und du glaubst wirklich, dass du mir auch nur Irgendwas zu sagen hast, nachdem du einfach so über mein Leben entschieden hast?!" schrie ich ihr förmlich ins Gesicht, mit der freien Hand an ihren Hosentaschen nach dem Schlüssel suchend. Sie würde es noch bereuen, mir das angetan zu haben. Spätestens dann, wenn ich bei wieder klarem Verstand über meinen Durst jammerte, der in den ersten paar Wochen, Monaten ohnehin unersättlich sein würde. Ganz gleich wie viel ich am Tag trinken würde. Es wäre niemals genug.
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Ja gleichfalls, ich sollte pennen... x.x Bin nur so selten motiviert Letztens. Woran das auch liegen könnte.. :3 ______
Brooke Und bäm, da war dann bitte auch schon die erhoffte Reaktion. Brooke schrie erschrocke auf, als er ihr Handgelenk so fest packte, dass man die Knochen knacken - oder brechen - hörte. Ja danke, hatte sie heute eh nicht mehr gebraucht. Sie zwang sich dazu, irgendwie so ruhig wie möglich zu bleiben und nicht komplett in Panik vor dem Mann, den sie doch eigentlich liebte, auszubrechen. Was sehr schwierig war, denn sie war schon längst ziemlich panisch und er gab ihr allen Grund dazu. "Ich hatte keine Wahl verdammt, hätte ich dich elendig verbluten lassen sollen?! Ich konnte dich nicht fragen Nick und alles was ich wusste, war, dass du nicht meinetwegen sterben durftest! Lass meine gottverdammte Hand los!", schrie sie genauso aufgebracht zurück. Er würde es nicht verstehen, sie sollte sich die Mühe gar nicht machen, es ihm zu erklären. Weder war der junge Mann gerade in irgendeiner Weise aufnahmefähig, noch versuchte er überhaupt, ihr zuzuhören, dessen war sie sich relativ sicher. "Glaub mir ich weiss wie du dich fühlst und ich will nicht, dass du die gleichen Fehler machst, nur weil du Hunger hast. Bleib hier. Ich kann dir einen Menschen besorgen, ich kann schauen, dass du zu deinem Frischblut kommst, nur geh nicht nach draussen, bitte! Dazu ist es viel zu früh, du bist ja gerade erst aufgewacht! Bitte!", bestürmte sie ihn wieder um Einiges ruhiger aber mit deutlich mehr Dringlichkeit in der Stimme. Sie würde es tun, für ihn irgendwelche Leute herbringen, ihm das geben, wonach ihm der Sinn stand. Auch wenn sie wusste, dass es ein Massaker geben würde. Wenigstens könnte sie die Anzahl seiner Opfer kontrollieren und wen es traf und wer ihm dabei zusah. Er konnte ihr dankbar dafür sein, dass sie nicht einfach gegangen war, als ihr danach war - in vielen Jahren würde er es selber sagen. Sie für ihren Teil hatte ihren Schöpfer nie mehr gesehen nach ihrer Verwandlung. Da hatte das mit ihrer verdammten Tollpatschigkeit und nicht vorhandenen Unauffälligkeit schon angefangen. Ach und den Schlüssel würde er im Übrigen nicht so leicht kriegen, da sie ihn ganz bestimmt nicht einfach in ihre Hosentasche geschoben hatte. Nene. Da musste er schon besser suchen.
Nick Ja, genau das hätte sie im besten Fall tun sollen. Was wollte sie denn mit mir in dieser Form? Ich war doch zum jetzigen Zeitpunkt kein Bisschen mehr die selbe Person wie vor der Verwandlung. Ich war kein Hitzkopf und jemandem zu drohen war auch nicht gerade mein Stil, das hatte man als Cop aber zumeist auch nicht nötig. Wenn doch, dann wurde einmal 'nett gedroht' und sollte das keine Früchte tragen, wurde ohne Umschweife durchgegriffen. Natürlich nicht zu grob, aber eben doch bestimmt überlegen. Meine Zeiten als Polizist waren von jetzt an aber ohnehin vorbei und ich konnte mich wohl erneut auf ein viel gravierenderes und schwierigeres Leben vorbereiten. Vielleicht würde es mir irgendwann gefallen, das mochte ja sein, aber bis dahin würde es ein langer harter Weg werden, worauf ich so gar keine Lust hatte. Ich merkte ja jetzt schon, wie mich all die Reize überfluteten und mich als vollkommen unkontrolliertes Monster zurückließen. Wie konnte das besser sein als der Tod? Meine Augen spiegelten noch immer Wut und Gier, als ich zwei, drei Sekunden nachdachte und eigentlich wollte ich Brooke nicht die Chance geben, mein Leben noch weiter zu beeinflussen. Mir persönlich war es in diesem Moment vollkommen egal, wer alles dafür draufgehen musste, dass ich bekam, wonach es mir so sehr verlangte, aber in Brookes Worten schien eben doch ein Funke Sinn zu liegen und sie klopfte damit wohl an meinen früheren Verstand an. Der war ja nicht ausgelöscht, lediglich durch den neuen Jagdtrieb und die unersättliche Blutgier vollkommen verschleiert. So knurrte ich auf eine nicht ganz menschlich klingende Art und Weise und ließ Brooke dann unsanft los. "Wie du willst. Aber beeil' dich gefälligst." warf ich grummelnd und vor allem sehr ungeduldig noch zurück, ehe ich mich von der Brünetten abwandte. Ich wusste zwar, dass sie körperlich nicht wirklich auf der Höhe war, hatte noch all ihre Verletzungen bestens im Gedächtnis, aber das war mir egal. Wenn sie mir 'helfen' wollte - wie sie ihr besserwisserisches, für mich nerviges Gelaber hier sicherlich bezeichnete -, dann sollte die das gefälligst auch schnell machen. Hatte ihre vampirischen Kräfte nicht umsonst, sollte sie also gefälligst auch nutzen.
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Brooke Sie schaute die ganze Zeit ziemlich flehend zu ihm hoch, während er wohl abwägte, ob ihr Rat es wert war, befolgt zu werden oder nicht. Dauerte eine ganze Weile, in der sie nicht nur um die Gesundheit ihres Handgelenkes bangen musste. Doch dann schien er tatsächlich einwilligen zu wollen, und liess sie auch endlich wieder los. Sie rieb sich leicht das ziemlich stark schmerzende Gelenk, als sie seine Worte vernahm und nickte eifrig. Sie sollte sich beeilen. Würde sie auch tun. Sie warf ihm einen ziemlich unergründlichen Blick zu, ehe sie sich auch schon zur Tür aufmachte. Humpelnd und mit schmerzverzehrtem Gesicht aber doch so schnell wie es ihr in dem Zustand halt eben möglich war. Kurz vor der Tür hielt sie noch einmal inne und drehte sich zu dem jungen Mann um. „Es… Es tut mir leid, Nick. Schon jetzt. Ich weiss, dass ich es nicht hätte tun dürfen. Aber… Ich liebe dich, auf eine sehr egoistische Art und Weise. Ich brauche dich“, meinte sie ehrlich und blickte ihn vorsichtig an. Sie würde sich wohl noch sehr oft entschuldigen müssen und ihr war auch klar, dass er jetzt gerade nicht wirklich aufnahmefähig war und auch keine Lust auf das Gelaber hatte. Trotzdem sagte sie es, bloss für den Fall, dass sie da draussen verreckte und es ihm nie mehr sagen könnte oder so. Whatever. Nach diesen Worten wandte sie sich rasch um und verliess den Raum, welchen sie hinter sich aber gleich wieder abschloss. War asozial und er würde sie dafür hassen, soviel war klar. Aber sie konnte nicht weg mit der Angst, dass er in dieser Zeit ebenfalls weggehen würde. Ihr mühsamer Weg führte sie erst einmal nach oben in Vanessas Wohnung, wo sie rasch in irgendwelche Klamotten der toten Blondine schlüpfte, da ihre eigenen Sachen vollkommen blutgetränkt waren. Auch schaffte sie es vorher endlich, mit einer Pinzette und zusammengebissenen Zähnen, die Kugel aus ihrer Hüfte zu reissen, die sie so belastet hatte. Es tat scheisse weh, in der Wunder herum zu stochern und überhaupt etwas zu probieren, aber es war mehr als nötig, wenn sie irgendwann wieder normal gehen können wollte. Jetzt würde das Silber ihren Körper wenigstens nicht noch weiter zerstören. Sie wusch sich kurz das Gesicht und die Hände, so gut es eben ging, ehe sie sich auch schon auf die Suche machte. Etwa dreissig Minuten später - sie hatte ja zuerst in die Stadt und wieder zurück fahren müssen - kam sie mit einer jungen Blondine so Mitte zwanzig wieder bei dem Haus an. Sie hatte sie mit dämlichen Süssigkeiten-Lügen angelockt und die Frau schien dumm genug gewesen zu sein, ihr zu folgen. Naja, vielleicht steuerte auch noch die vampireigene Anziehungskraft ihren Teil bei, aber trotzdem. Ihre Mutti hatte ihr wohl nie gesagt, dass man nicht zu fremden Leuten ins Auto steigen sollte. Schon gar nicht zu solchen wie Brooke, an deren unordentlich zu einem Pferdeschwanz zusammengenommenen Haaren noch immer ziemlich viel eingetrocknetes Blut haftete. So auch an ihren Schuhen. Klar, die Kleidung verdeckte den Rest ihrer dreckigen Wunden ziemlich gut, aber die Brünette hinkte noch immer sehr offensichtlich, konnte nicht verbergen, wie kaputt sie war. Aber gut. Die Blondine machte ihrer Haarfarbe alle Ehre und schien sich noch nicht einmal was Böses dabei zu denken, als sie so abseits des Städtchens zu einem Haus fuhren und Brooke sie da mit einer weiteren Lüge die Kellertreppe runter lockte. Erst, als es da unten so dunkel war und die Vampirin einen Schlüssel hervorzauberte, mit der sie sich am Schloss einer schweren Tür zu schaffen machte, schien die andere unsicher zu werden. Wayyy tooo late, honey. Brooke packte sie am Arm, als sie schon abdrehen und verschwinden wollte, hielt sie mühsam fest, als die Tür auch endlich aufschwang. Sie beförderte die Blondine mit viel Schwung nach drinnen. Und schaute sich erst dann nach dem Verbleib ihres Jünglings um.
Nick Ich schenkte ihren Worten nicht wirklich viel Aufmerksamkeit und es war mir in diesem Augenblick wirklich vollkommen gleich, was sie sagte. Ob sie mir ihre Gefühle offenbarte und meinte, sie brauchte mich doch, wenn auch auf egoistische Art. Es ging alles zum einen Ohr rein und zum anderen wieder heraus, weil mich in diesem Moment einzig der Hunger, der Durst in seinen Fängen hatte. Es gäbe wohl nichts, was mich gerade von meinen blutrünstigen, gierigen Gedanken ablenken würde. Brooke wusste das und sperrte deshalb wohl auch wieder hinter sich ab. Hatte ich mir aber schon gedacht, sonst hätte sie mir vorhin ja genauso gut den Schlüssel in die Hand drücken kommen. Wäre richtig dumm und das war sie nicht, das wusste ich nur zu gut. So konnte ich aber doch nicht anders, als nach ein paar Sekunden gegen die nächstbeste Wand zu boxen. Oder besser in die Wand, ich hinterließ nämlich ein Loch, eine tiefe Delle, als ich die Hand wieder zurück zog. Die Wut und sich aufstauende Aggression hinterließ also ihre Spuren und ich fing an unruhig auf und ab zu gehen. Oft griff ich nach einem nahe gelegenen Gegenstand und schmetterte ihn quer durch den Raum, verwüstete damit nach und nach immer weiter den Raum. Angesichts des ganzen Blutes hier war das aber wohl nicht allzu schlimm, sah ja so oder so gruselig aus hier. Also für Menschen, nicht für mich. Ich fühlte mich eigentlich wohl in der rauen Umgebung, nur nicht ohne ein trinkbares Gefäß. Dem schaffte die Frau, mit der ich die letzten Monate über meinen Lebensraum, ja mein ganzes Leben geteilt hatte, aber dann auch nach einer Zeit endlich Abhilfe. Sie schmiss mir die junge blonde Frau förmlich in den Käfig, in dem ich hier fest saß. Ich fing sie auf, sah ihr einen Moment lang in die panischen Augen, bevor sie einen erstickten Schrei von sich gab. Sie fing an zu zappeln, versuchte sich mit den Händen an meiner Brust abzustoßen, was mich nur noch einen Augenblick lang grinsen ließ, ehe ich ihren Kopf einfach an den Haaren packte und so zur Seite neigte, um dann meine Zähne in ihrem - diesmal herrlich warmen - Fleisch zu versenken. Schon lief die köstliche rote Flüssigkeit meinen Rachen hinunter und ich hätte gar nicht schnell genug trinken können. Es fühlte sich an wie eine Art von Rausch, als ich der jungen Frau Stück für Stück das Blut aus den Venen sog, trank. Doch weil ich so schnell trank, dauerte es nicht allzu lange, bis das Blut immer langsamer floss und schließlich gar nichts mehr kam. Damit vollkommen unzufrieden zog ich mich von ihrem Hals zurück, sah den jetzt absolut blassen Körper noch kurz an, ließ meinen Blick darüber schweifen, ehe auch die Blondine einfach zu Boden fallen gelassen wurde. "Das ist alles?" grummelte ich genervt in Brookes Richtung. Zwar hatte ich jetzt keinen Durst mehr, brauchte wohl kein Blut mehr, nachdem ich massig davon zu mir genommen hatte, aber die Sucht rief dennoch weiterhin nach mir. Ich wollte noch mehr von der Euphorie, die mich beim Trinken überrollt hatte. So sah ich die Brünette erst einmal abwartend an, mein ganzes Gesicht verschmiert von Blut. Teils mit meinem eigenen, in Mundregion aber wohl eher mit dem zweier Menschen. Ich selbst gehörte dieser Spezies ja nun nicht mehr an und das war mir erschreckend schnell ziemlich bewusst geworden. Glücklich war ich damit jetzt gerade zwar absolut nicht, aber in Selbstmitleid versinken war nicht gerade mein Stil.
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Brooke Das Gesicht der dämlichen Blondine würde sich wohl oder übel zu all den anderen gesellen, die sie immer wieder in ihren Träumen und in ihrer Einsamkeit heimsuchten. All die Gesichter jener Menschen, die sie schon getötet hatte. Man könnte meinen, bei der Anzahl würde man irgendwann vergessen, wer zu welcher Geschichte gehörte. Aber es war unmöglich, irgendwas zu vergessen und Nick würde das wohl bald ebenfalls rausfinden. Jeder getötete Mensch kam von Zeit zu Zeit zurück, spuckte in ihren Gedanken herum. Und liess sie seinen Tod im Revue erleben, aus seiner Sicht. Es war eine schreckliche Sache, trieb einen in den Wahnsinn, wenn man nicht Nerven wie Stahlseile hatte oder einfach so unendlich skrupellos war, das man es ignorieren konnte. Das konnte sie für ihren Teil nämlich nicht. Es hatte schon seine Gründe, weshalb sie schon so lange keinen mehr komplett ausgesaugt hatte, ihre Blutspender praktisch immer am Leben liess. Mal sehen wie es dem jungen Mann hier dabei gehen würde… Würde sich wohl bald rausstellen. Doch jetzt gerade war er viel zu beschäftigt mit der namenlosen Blondine, dem ersten lebenden Opfer seiner unersättlichen Blutgier. Brooke zuckte leicht zusammen, als sie schrie. Erneut, als er seine Zähne in ihren Hals bohrte. Sie schluckte leicht, presste die Lippen aufeinander. Die Brünette fühlte sich komplett verschissen, wie sie Nick dabei beobachtete, wie er das alles auf eine vollkommen gewissenlose und grausame Art und Weise tat, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Als hätte er sein Leben lang immer so gehandelt… Ausgerechnet er! Sie spürte, wie eine Träne ihre Wange runter lief, die sie allerdings sofort energisch wegwischte. Auch wenn gleich die nächste folgen wollte. Scheisse! Sie hatte ein Monster erschaffen, ein verdammt gefährliches Monster! Und sie konnte nichts mehr dagegen tun, es war zu spät und das war einfach nur so unendlich dumm. Sie hatte Nick behalten wollen, den netten jungen Mann, der ihr sowas wie Liebe gezeigt hatte, der ihr geholfen hatte, der in ihrem chaotischen Leben einen Ruhepol dargestellt hatte, ein Gegenteil ihrer eigenen Person, gewissenhaft und ehrlich, treu und respektvoll. Was sie aber zurückgeholt hatte, war ein blutgieriger Vampir, der sie weder mochte noch respektierte, Menschen eher fressen als beschützen wollte. Verdammte Scheisse… Sie hatte versagt, auf einer vollkommen neuen Ebene. Bisher hatte ihr Versagen nur ihr selber Unglück gebracht. Jetzt hatte sie Nicks Leben - oder Sterben - vollkommen zerstört und noch dazu das all seiner zukünftigen Opfer. Wow tolle Leistung Brooke, weiter so, kriegst nen goldenen Sticker. Fuck. Und da konnte sie sich noch so sehr einreden, dass es nur am Anfang so sein würde. Es hatte ja seine Gründe, weshalb sie noch nie einen Vampir getroffen hatte, der so war wie Nick. So wie Nick gewesen war. Solche Vampire gab es nicht. Würde es auch nie geben, weil man automatisch böse wurde, sobald man sich verwandelte. Das dumpfe Geräusch eines Körpers, der haltlos zu Boden ging, riss Brooke aus ihren Gedanken und sie blinzelte kurz die hässlichen Tränen weg, ehe sie auch schon die Worte ihres unglücklichen Freundes vernahm. „Ja…“, antwortete sie zögerlich und mit unüberhörbarem müden Unterton. Sie rappelte sich wieder etwas auf, blickte ihm ins blutverschmierte Gesicht und brauchte all ihre Willenskraft, um nicht gleich wieder zu weinen bei dem Anblick. Es brachte ja doch nichts, weil es ihn nicht interessierte. Und sie selbst nur noch müder machte. „Du hast keinen Durst mehr Nick, du hast schon um die 8 Liter getrunken, das reicht für mehrere Tage…“, versuchte sie ihn zu beschwichtigen, ohne dabei wirklich darauf zu hoffen, dass er ihr zustimmen würde. Haha. Maybe not. „Willst du nicht duschen? Oder was anderes machen, ich weiss auch nicht", jahaha sie versuchte ihn auf andere Gedanken zu bringen. Extrem professionell.
Nick Bitte was? Das kleine bisschen Blut sollte mir jetzt für mehrere Tage reichen? Ich sollte mich wohl damit zufrieden geben, bereits einen Menschen durch meinen Durst getötet zu haben, aber ich war eben so ganz und gar nicht zufrieden gestellt, was dieses heikle Thema anging. Ich wollte schlicht und ergreifend mehr, obwohl es mir in keinerlei Weise zustand, jemandem nur wegen meinem Egoismus den Gar aus zu machen. Aber es kümmerte mich einfach nicht, es war mir egal. Es störte mich nicht, zu meinen eigenen Gunsten zu töten. Noch vor einigen Stunde hätte mich der Gedanke angewidert, jemanden ohne Grund - viel mehr war es jetzt nicht mehr - umzubringen. Aber jetzt? Nein, diese guten alten Kavalierseigenschaften schienen wie vom Winde verweht zu sein und Brookes Worte lösten nicht viel mehr als ein verächtliches Schnauben aus. Auch ihre kläglichen Versuche mich umzustimmen waren nicht gerade hilfreich. Also für sie, meine ich. tat"Mag ja sein, dass ich keines mehr brauche. Aber du müsstest eigentlich wissen, dass mir das ziemlich am Arsch vorbei geht." säuselte ich ironischerweise so vor mich hin, ging langsam auf die junge Frau zu. Zumindest tat ich zuerst so, machte aber nochmal Halt am Waschbecken, um mir das Blut vom Gesicht zu waschen. Hey, die Katzenwäsche reichte vollkommen um nach draußen zu gehen! Ich zog die Oberlippe nach oben, auch ich schließlich mit wieder sauberem Gesicht in den kleinen Spiegel vor mir sah. Hm, die Augen und die Zähne waren aber keine gute Tarnung zum weiter morden. "Wie krieg ich das weg?" fragte ich Brooke, sah über meine Schulter hin zu ihr rüber, die Hände auf dem Waschbeckenrand abgestützt, ehe ich den Blick wieder auf mein neues Ich warf. Hm. Schlecht sah ich ja eigentlich nicht aus, wenn man von der Blässe mal absah. Meine Haut schien doch irgendwie noch ebenmäßiger, als sie zuvor gewesen war. Noch reiner, perfekter. Hieß also ich war jetzt schon mehr als heiß und es sollte mir eigentlich leicht fallen, ein paar süße junge Frauen, die nur so vor Leben in sich sprühten, dazu herum zu bekommen mir an den einen oder anderen stillen Ort zu folgen. Was ich bei diesem Gedanken so ganz außer Acht ließ war aber wohl, dass ich dank meiner neu geschärften Sinne gar nicht so weit kommen würde, vorher womöglich jede andere x-beliebige Person, die mir über den Weg lief, ebenso umbringen würde. Ungeachtet dessen, ob es irgendwer mitbekam. Dabei hatte Brooke mir schon gesagt, dass man sich als Vampir nicht verraten durfte. Aber - oh Wunder! - auch das war mir herzlich egal. "Muss man steuern können. Du kannst's auch. Bis zu 'nem gewissen Grad zumindest... aber mich brauchst du ja jetzt sowieso nicht mehr anzufallen, hm." ritt ich auf ihren früheren Vergehen herum, ehe ich mich wieder ihr zuwendete und ebenso drohend langsam wie zuvor weiter in ihre Richtung ging.
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Brooke Jap, war ihr klar, allerdings ging es ihr mit diesem Wissen etwa gleich wie ihm mit der Klarheit, dass er eigentlich kein Blut mehr brauchte. Es ging ihr am Arsch vorbei. Vielleicht war sie nicht ganz so gleichgültig wie er, weil sie es sich gerade nicht leisten konnte, da sie weiterhin versuchte, irgendwie aufzupassen, dass er keine Scheisse anstellte. Aber im Grunde genommen war es das Gleiche, da sie ihm sicher nicht mehr Blut gönnen würde, nur weil ihm gerade der Sinn danach stand. Sonst würde sie ihn wohl tage- oder gar wochenlang einfach nur sinnlos morden lassen. Sicher nicht. Er schien das Wasser beim Waschbecken einer Dusche vorzuziehen - schade, denn das dauerte weitaus weniger lange und beschäftigte ihn somit nur sehr kurz. Sie für ihren Teil würde übrigens gerne eine Dusche nehmen, einfach dass das mal gesagt war. Wobei sie auch am ganzen Körper Blut hatte, nicht nur im Gesicht. Gut - ihr würde das ja auch reichen, um sich eine Dusche zu wünschen. Ihm normalerweise auch. Aber jetzt war wohl nicht normalerweise… Sie folgte ihm die ganze Zeit misstrauisch mit ihrem verlorenen Blick, wusste somit auch ziemlich sofort, was er denn gerne weg haben möchte, als er danach fragte. Allerdings liess sie sich mit der Antwort Zeit, da er ohnehin zu beschäftigt mit seinem Spiegelbild war. Ew. Dann laberte er auch schon weiter, noch bevor sie sich überhaupt zu ner Antwort hatte aufraffen können. Woah, autsch… Und wäre es jetzt auch nur für eine Sekunde anders rum, so dass sie ein Mensch und er der durstige Vampir wäre… Er würde sie wohl ohne mit der Wimper zu zucken komplett aussaugen. Somit sollte er besser nicht so tun, als wäre er irgendwas besseres. Und die Sicherheit, dass er in vierzig - fünfzig - sechzig Jahren besser sein würde als sie es jetzt war, konnte er sich auch sonstwohin stecken. Okay, die meisten waren besser als sie aber gut. Sie war noch immer verdammt jung für einen Vampir und somit sollte ihr bitte verziehen werden, wenn sie sich nicht immer im Griff hatte. Einmal nicht im Griff hatte. Das war das Erste und Einzige Mal seit einigen Jahren gewesen… „Nein, kann man nicht, jedenfalls nicht einfach so. Das kommt, wenn du grossen Hunger hast oder eben Töten willst, wenn du deine Gedanken nicht ablenkst. Ich weiss nicht, wie man es wegmacht“, erzählte sie ihm in einem Ton, in dem man eine ultralangweilige Gutenachtgeschichte erzählte. Nur um Einiges trauriger. Sie mochte es nicht, dass er wieder auf sie zu kam, so auf sie zu kam. Die Fasern ihres Körpers spannten sich automatisch an und sie richtete sich erneut auf, wenn es ihr auch nichts brachte, da sie trotzdem viel kleiner war als er. Die kleine Vampirin blickte ihm misstrauisch entgegen, hatte noch nicht vergessen, dass er ihr vorhin die Hand kaputt gemacht hatte, nur weil er kurz ausgetickt war. Sollte er nicht noch mal tun.
Nick Na toll. Wie sollte ich dann bitteschön hier raus gehen, ohne, dass die Sterblichen gleich in alle Richtungen Reisaus nahmen? Hm. Waren ja nicht so prickelnde Neuigkeiten für mich, dass es wohl alles Andere als einfach war, die Zähne und die roten Augen zu verbergen. Bis jetzt fühlte es sich für mich hier nämlich so an, als würde das Trinken wollen gar kein Ende nehmen. Es schein absolut alles zu sein, was ich derzeit wollte. Der Rest der Welt könnte gerade untergehen und es würde mich wahrscheinlich nicht wirklich interessieren, solange ich keinen Menschen zu trinken hatte. Und das war nicht gut, weder für mich, noch für Brooke. Gut, letztere hatte mein Leben kaputt gemacht. War sowohl für meinen Tod verantwortlich - mehr oder weniger zumindest, ich hätte ihr ja nicht folgen müssen -, als auch für mein jetzt untotes Leben, von dem ich bisher nicht allzu viel hielt. Ich hob während meiner letzten zwei Schritte zu der jungen Frau den rechten Arm, strich ihr dann einmal kurz leicht über die rechte Wange. Mir war durchaus noch bewusst, was wir waren. Es wurde in meinen Prioritäten nur gerade sehr weit nach unten verschoben, immer wieder von Wut, Gier und der Verwirrung über meine jetzige Situation verdrängt. So knöpfte das leichte Streicheln ihrer Wange wohl an mein früheres Verhalten an. War eine Sache, die ich oft getan hatte, wenn ich auf sie zu gegangen war. "Was machen wir dann stattdessen?" fragte ich leicht grinsend, nur so vor Energie explodierend, als sich meine Hand wieder senkte. Ich stand direkt vor Brooke, sah zu ihr hinunter, regte mich aber erst einmal nicht weiter. "Beziehungsweise - wo gehn wir hin? Es riecht ja überall nach Mensch, wie soll ich da zur Ruhe kommen.." Alles nicht so einfach, wie ich es grade gerne hätte.
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Auch gut, konnte ja nicht ewig so weitergehen xD _____
Brooke Beinahe hatte sie erwartet, dass er sie schlagen wollte, oder würgen, oder ihr den Schlüssel entreissen, als er beim Gehen seine Hand hob. Demzufolge kniff sie auch leicht die Augen zusammen, doch spürte keinen Schmerz, als seine kalte Hand auf ihre Wange traf. Nein, denn er schlug sie auch nicht. Strich ihr nur sachte über die Wange. Brooke öffnete langsam die Augen wieder, blickte ihn unsicher an. Wieso tat er das? Alles, was er damit erreichte, war, dass sie sich einfach wieder nach dem alten Nick sehnte, dem der ihr jeden Tag solche Berührungen geschenkt hatte, mit netten Worten und lieben Blicken und allem… Ach fuck. Seine folgende Frage liess sie dann aber relativ schnell realisieren, dass das hier gerade nicht der alte Nick war. Nein, denn der hätte sie jetzt geküsst oder sie in den Arm genommen und ihr gesagt, dass alles wieder gut werden würde oder so. Hauptsache etwas wundervoll kitschiges, dass ihr ein beruhigendes Gefühl geschenkt hätte. Sie seufzte leise, unglücklich und müde. Während er nämlich nur so von Abenteuerlust strotzte, fühlte sie sich einfach nur todmüde. Sie wollte eigentlich nur schlafen, nichts weiter. Konnte er nicht einfach auch müde sein?? „Ich weiss es nicht…“, antwortete sie zögernd, trat von einem Fuss auf den anderen, ihn stetig anschauend. Sie liess ihn nich aus den Augen, weil sie nicht wusste, was er vorhatte. Was er tun würde, wenn ihm langweilig wurde, wenn er genervt wäre… Sie konnte eigentlich keine seiner möglichen Handlungen voraussehen. Und so blieb sie auch einfach nur steif stehen, um irgendwie nichts Falsches zu tun. „Ich weiss es nicht“, antwortete sie auch auf seine zweite Frage sehr leise, schaute ihn etwas hilflos an. Sie für ihren Teil wollte ja nirgends hin ausser unter eine Dusche und ins Bett oder so, aber das würde sie ihm wohl kaum sagen müssen. Und ihn würde sie eigentlich am liebsten einfach hier eingesperrt lassen. Für drei Monate oder so. Bis sie sicher sein konnte, dass er safe für die Menschheit wäre. Würde ihn bestimmt freuen. „Willst du dich nicht lieber ausruhen? Oder… keine Ahnung…", nein, wollte er bestimmt nicht. Netter Versuch haha.
Nick Wusste sie nicht. Wie hatte sie sich das denn bitte vorgestellt, bevor sie mich gebissen hatte? Gar nicht wahrscheinlich, nehme ich an. Sie hatte kein Bisschen nachgedacht, bevor sie gehandelt hatte, wie so oft. Einfach aus einem Impuls heraus hatte sie ein ganzes - eigentlich vollendetes - Leben verändert, mal wieder. Ich konnte ihr zwar deutlich anmerken, dass es ihr nicht egal war, dass sie so egoistisch gehandelt hatte, aber das änderte nunmal jetzt auch nichts an der blöden Situation. Auf ihre letzten Worte hin musste ich leicht lachen. Na klar, ich und ausruhen. War sie zum Scherzen aufgelegt? Schien mir wirklich so, das konnte sie nicht wirklich ernst meinen. Sie müsste doch bestens wissen, dass ein neu geborener - neu verwandelter, whatever - Vampir gar nicht wusste wohin mit sich. Erst recht nicht, wenn er gerade getrunken hatte und auch noch in diesen Mengen. "Na klar, mich ausruhen.." grummelte ich nur, raufte mir noch einmal die Haare. Hm, da war wohl auch ein bisschen Blut drin gelandet. Welches und von wem alles, das konnte ich nicht sagen. Wohl auch mein eigenes. "Ich meine duschen vielleicht doch, ja." lenkte ich ein wenig ein. "Aber ich kann doch jetzt nicht schlafen, wie stellst du dir das vor?" ergänzte ich noch, um meinen Standpunkt zu verdeutlichen. Tja, da hatte sie sich quasi ein Haustier angeschafft. Ein für Menschen sehr gefährliches, hyperaktives, übermenschliches Haustier, dem sie Anstand beibringen musste. Nur mit dem wichtigen Punkt, dass das "Haustier" nicht vor hatte, sich ihr in irgendeiner Art und Weise unterzuordnen.
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Brooke Er lachte sie aus, ganz offensichtlich. Allerdings war es kein wirklich amüsiertes Lachen, nicht so, wie sie es immer gern gehört hatte. Eher verbittert, eher so im Sinne von ‘willst du mich verarschen’. Ja, im Grunde konnte sie seine Reaktion ja sogar verstehen, da ihre Worte keinen Sinn machten. Natürlich wollte er nicht schlafen oder so… Allerdings willigte er wenigstens zu einer Dusche ein, was doch schon mal gut war. „Ach keine Ahnung, ich will doch nur nicht, dass du raus gehst… Ist das nicht offensichtlich?“, fragte sie eine eher rhetorische Frage und blickte hilflos zu ihm auf. Sie kam überhaupt nicht klar mit der Situation, kein Bisschen. In jeder schwierigen Situation ihres Lebens, hatte ihr entweder einer bei den wichtigen Entscheidungen geholfen oder sie ihr gleich ganz abgenommen. Oder sie war abgehauen. Oder naja, Nick war da gewesen um ihr wenigstens eine gewisse Sicherheit zu geben. Jetzt konnte sie weder jemanden um Rat fragen, ohne dabei selber geköpft zu werden, noch konnte sie abhauen - das sogar noch viel weniger. Sonst würde er gleich sowieso tun was er wollte. "Versprich mir, dass du nicht abhaust, wenn ich dich jetzt nach oben lasse, dann kannst du duschen", forderte sie ihn auf. Er war bisher immer ein Mann gewesen, der zu seinem Wort stand. Immer. Aber wahrscheinlich würde sie ihm jetzt erstmal nichts mehr glauben dürfen, wenn sie nicht riskieren wollte, dass er weglief. Trotzdem musste sie ihn nach oben lassen. Heikel. Vor allem, wenn sie selber auch noch duschen wollte. Dann würde sie ihn nämlich nicht kontrollieren können. Und wohl auch nicht einfach wieder in den Keller sperren. Ach mann..
Nick Ja, doch, hatte ich aus ihrem Verhalten und ihren schon heraus filtern können, dass sie es nur ungern hätte, wenn ich überhaupt erst den Keller verließ. Da oben schien nämlich überall Beute für mich herum zu hopsen, die Luft wäre vom verlockende Geruch nach Menschen und deren Blut förmlich verpestet, durchtränkt. Schon der Gedanke daran machte mich fuchsig, gefiel mir, ließ mich innerlich schon total euphorisch werden. Aber da war ja noch der Punkt mit dem 'nicht wahllos Personen dem Tod weihen und brutal umbringen'... gefiel mir nicht, aber Brooke war wohl alt genug, um zu wissen, dass es das Beste war. Sie schienen die Schuldgefühle in dieser Hinsicht wohl auch immer noch von Zeit zu Zeit zu quälen. Gut, in diesem Momenta war mir das eigentlich ziemlich egal, was irgendwann in ferner Zukunft sein würde. Nur dann später eben nicht mehr, also ließ ich mich doch auf den Gedanken ein, jetzt nicht meiner Blutgier nachzugehen - weiß Gott weshalb, eigentlich sollte ich gar nichts Anderes im Kopf haben, denke ich mal. Aber so ein Hauch von Verstand schon irgendwie doch noch da zu sein. So nickte ich nach ein paar Sekunden dann einwilligend, ließ mich darauf ein, wenn ich auch nicht wusste, ob mich der Jagdtrieb überwältigen würde. Hofften wir es mal nicht für Brooke. "In Ordnung, wenn's sein muss. Ich reiß' mich zusammen." sagte ich mit einem leicht genervten Seufzen, aber sie als Vampir sollte wohl wissen, dass ich gerade nicht log, sondern es wirklich so meinte. So setzte ich mich in angenehmen Schritttempo in Bewegung und steuerte den Ausgang aus diesem Keller an. Schon im Erdgeschoss des Hauses überströmte mich der Geruch nach meiner von nun an bevorzugten Beute und ich atmete einmal tief durch - was im Nachhinein eher kontraproduktiv war. So war ich wirklich eine Sekunde lang kurz darauf einfach nach draußen zu gehen, los zu rennen und mir die Nächstbeste von der Straße zu ziehen. Aber ich besann mich erstaunlicherweise eines Besseren, hielt mir die Nase zu und ging weiter nach oben. Zwar hörte ich immernoch sehr viele Stimmen, die aus dem Wohnblock hier stammten und mich zu sich hin zogen, aber zumindest war der eindringliche Geruch jetzt nicht mehr da. Ich sah zu der Wohnungstür, die ich für Vanessas' hielt, dann zu Brooke, die mir zunickte. So trat ich einfach ein und suchte gleich gezielt nach dem Badezimmer. Ich zog mir ohne Umschweife die Klamotten aus, ließ sie einfach auf den Boden fallen und ging zur Dusche rüber in der Hoffnung, das würde mich vielleicht ein wenig ablenken. Als Brooke die Wohnungstür hinter sich geschlossen hatte, sah ich nochmal über meine Schulter hinweg zu ihr. "Würdest du einfach gleich mit duschen, müsstest du mich nicht aus den Augen lassen." stellte ich mit kleinem Hintergedanken fest, wendete dann aber wieder meine Aufmerksamkeit der Dusche zu, stieg unters Wasser. Außerdem würde mich das - ihre Verletzungen hin oder her - vielleicht zumindest minimal besser ablenken.
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