Brooke Gut, immerhin schien er sie irgendwie zu verstehen, wenigstens ein Bisschen. Wobei, vielleicht wollte er auch einfach nur nach oben und blahblah - würde sie ja gleich herausfinden. Sie blickte ihn noch einen Moment lang unsicher an, wobei ihre Bedenken deutlich aus ihren Augen zu lesen waren. Dann allerdings öffnete sie die schwere Tür und stieg direkt hinter ihm durchs Treppenhaus hinauf in Richtung Vanessas Wohnung. Scheiss verdammte Vanessa… Eigentlich hatte sie keinen so leichten Tod verdient die dämliche Schlampe, der sie den ganzen Schlamassel hier zu verdanken hatte. Gut, erstmal durchatmen. Sie sollte sich hier wohl gerade nicht primär Sorgen darum machen, dass Vanessa nicht das bekommen hatte, was sie verdient hatte, sondern eher, dass Nick nicht gleich irgendwas anstellte, was er später bereuen würde. Allerdings sah es ja bisher nicht danach aus, da er brav die Wohnung betreten hatte und nicht den Anschein machte, als möchte er etwas anderes tun als Duschen. Sie lehnte sich - von der Treppe etwas erledigt - an die Holztür und schloss erleichtert kurz die Augen, als sie Nicks Stimme vernahm, die sie dazu aufforderte, doch einfach gleich mit zu duschen. Äh ne. Hatte sie grundsätzlich gerade null Bock drauf. Erstens, weil sie absolut schrecklich aussah und sie wusste, das ihr Körper nur so übersät von blauen Flecken und kaum bis gar nicht verheilten Wunden von Silberwaffen war, er dadurch wahrscheinlich gleich eine ziemliche Enttäuschung erleben würde, zweitens, weil sie wusste, wie sehr das Wasser in den Wunden brennen würde und drittens, weil sie absolut keine Lust auf Sex hatte. Wahrscheinlich noch nicht mal wirklich im Stande dazu war. Alles was sie wollte, war schlafen. Auch wenn ihr klar war, dass ne Dusche sicher nicht schaden würde… Allerdings war sein Argument doch ziemlich stark. Denn wenn sie jetzt schlafen ging, anstatt mit ihm zu duschen, würde sie wahrscheinlich gleich in einen halben Komaschlaf fallen - somit nichts mehr mitkriegen. Auch nicht, wenn er abhauen würde. Und duschen sollte sie ja trotz Schmerzen auch mal wieder. Somit zog sie sich langsam ihrerseits aus, während sie etwas zögernd in Richtung Badezimmer ging. Ihr Körper sah nicht besser aus als erwartet, sie wusste nicht, ob ihm das klar war. Aber würde sie wohl gleich erfahren, weswegen sie etwas unsicher zuerst das Bad und schliesslich, nachdem sie sich ihrer Unterwäsche entledigt hatte, auch die Dusche betrat. „Aber denk nicht, dass ich gerade zu mehr als nur zum Duschen zu gebrauchen bin“, meinte sie zu Nick, der sich schon unter dem Wasserstrahl befand, unter den sie sich nun ihrerseits drängte. Sie blickte kurz zu ihm hoch, schloss dann jedoch die Augen, um sie vor dem Wasser zu schützen und lehnte aus einem plötzlichen Impuls heraus ihre müde Schläfe gegen seine Brust. Ihre Arme klammerten sich um seine Schultern, während sie für einen Moment einfach in der Zeit zurück gerutscht zu sein schien - dahin, wo sowas vollkommen normal gewesen war. Denn wie genau sie sich jetzt gegenüber ihm zu verhalten hatte, was er von ihr hielt und was die Zukunft so bringen würde… Davor hatte sie höchstens Angst aber sicher keine Ahnung.
Der Laptop von meinem Freund is leider kaputt momentan, hat jetz also doch ein paar Tage mehr gedauert, bis ich nu zum antworten gekommen bin q.q Wurde jetz auch nich so lang.. ________
Nick Sie schien sich wohl noch eine Zeit lang unsicher, hielt meinen Vorschlag dann aber doch für sinnvoll und kam zu mir unter die Dusche. Und ja, mir war bewusst, dass sie momentan nicht für Sex zu gebrauchen war, ganz so bescheuert war ich dann auch nicht. Schon allein ihre Hüfte dürfte das ziemlich schwierig machen und vor allem für sie kein Bisschen angenehm. Also wie gesagt, mein Gehirn hatte ich nach wie vor, es tickte wohl nur ein klein wenig anders. Wobei sich das 'ein klein wenig' wohl auch noch ausdehnen konnte, bisher hatte ich ja als frisch gebackener Vampir noch nicht viel erlebt und ich würde wohl einige Dinge erst im Laufe der Zeit entdecken, merken. Was ich mich allerdings jetzt schon fragte, war, wie Brooke es schaffte, sich so halbwegs normal menschlich zu verhalten. War mir ein Rätsel, derzeit wohl unmöglich für mich. "Das ist mir schon klar." antwortete ich nur knapp und ein wenig stumpf, während die Vampirin schon dabei war, sich an mich zu lehnen. War mir ein wenig schleierhaft, warum sie das jetzt tat, wo ich doch so gar nicht mehr wirklich der Alte war, aber gut, dagegen hatte ich nichts. Mir war zwar eigentlich mit meiner massenhaft vorhandenen Energie gerade nicht nach Kuscheln, aber ich wollte mal nicht so sein. Die junge Dame hier würde wohl die nächsten Tage, Wochen und Monate, wohl auch Jahre noch genug Ärger mit mir haben, da sei ihr der ruhige Moment gegönnt. So griff ich nach dem Shampoo und drückte Brooke noch einen sanften Kuss auf den Haaransatz, ehe ich das Shampoo leicht in ihr Haar einmassierte, ihr eine wohl hoffentlich entspannende Kopfmassage zu Gute kommen ließ.
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Kein Problem, ich hoffe er kriegt nachträglich noch nen Neuen zu Weihnacht. Oder du. x'D ________
Brooke Die Tatsache, dass er sie nicht einfach wieder wegschob, liess die Brünette innerlich schon mal aufatmen. Auch, dass er ihr einen Kuss gönnte und dann sogar nach dem Shampoo griff, hätte sie irgendwie nicht erwartet. Wobei seine kleinen Taten tief in ihrem Inneren schonmal gegen ihren Willen damit begannen, irgendwelche Hoffnungen zu schüren. Hoffnungen darauf, dass alles wieder sein könnte wie vorher, er ihr vergeben und sie weiterhin so mögen würde wie zuvor. Haha. Bullshit. Sicher nicht. Sie hatte einen Vampir aus ihm gemacht, ein blutrünstiges Monster. Und so sehr sie es sich auch wünschte, so war wohl klar, dass die kleinen Eskapaden im Keller vorhin noch nicht einmal ein Bruchteil dessen gewesen waren, was er in seinem Wahnsinn noch anstellen könnte. Wohl auch würde, da sie ihn nicht 24/7 überwachen konnte und wollte. Er würde sie sehr bald für ihre Mutterrolle hassen... und nicht nur für das, leider. Sie seufzte leise bei dem Gedanken, wobei sie doch versuchte, die Kopfmassage zu geniessen. Und als er irgendwann damit zum Abschluss kam, löste sie sich fast widerwillig etwas von Nick, griff nun ihrerseits zu der Flasche mit dem Duschmittel, mit dem sie kurz darauf seinen muskulösen Oberkörper einzuseifen begann. "Wie fühlst du dich?", fragte sie nach einer Weile des Schweigens nachdenklich. Klang wie eine Smalltalk Frage, aber es interessierte sie wirklich. Sie konnte seine Gemütslage nämlich verdammt schlecht einschätzen momentan.
Nick Dass ich ihr doch ein klein wenig Zuneigung zukommen ließ, schien sich gleich kurz darauf schon bemerkbar zu machen. Sie revanchierte sich bei mir, kümmerte sich um meinen durchtrainierten Körper. Hatte ich nichts gegen, berührte mich aber auch nicht weiter. War ganz angenehm, aber das war es dann für den Moment auch schon. Nicht mehr und auch nicht weniger. Sie durfte es gerne machen, warf mich dabei aber keinesfalls in die Vergangenheit zurück. Klar, es war hier nicht das erste Mal, dass wir zusammen unter der Dusche standen. Aber es war das erste Mal seitdem sie mein Leben kaputt gemacht hatte, meinen Tod verhindert hatte. Alles zum Preis für ein neues Leben, das ich kein Stück wollte, mit dem ich mich bisher nicht wirklich anfreunden konnte. Bei ihrer Frage dachte ich doch einen Augenblick lang nach. Ja, wie fühlte ich mich eigentlich? Nicht gut, aber irgendwie auch nicht schlecht. Ich fühlte mich körperlich so fit wie eh und jeh, aber was meine Psyche und meine neuen Lebensumstände anging... nunja. Dass ich damit unzufrieden war, wäre wohl doch ein wenig untertrieben. Dass ich sie nicht weiter anmotzte, hatte sie wohl auch nur dem angenehm ruhigen Moment hier zu verdanken. "Körperlich gesehen perfekt." erwiderte ich erst einmal nur, ließ den zweiten Teil meiner Wohlbefindensverkündung noch ausbleiben. Ich suchte wieder den Blick in ihre Augen, wobei meine wohl immernoch rot sein mussten. War fragwürdig, wann das endlich verschwinden würde. "Also im Grunde fühle ich mich gut. Zumindest dann, wenn man den ganzen entscheidenden Kram weglässt. Zum Beispiel, dass ich ein Blutsauger bin und wohl damit leben muss, wenn ich nicht Selbstmord begehen möchte. Was ja auch nicht mehr so einfach ist, 'ne Kugel kann da ja nicht so sehr viel ausrichten, hab ich gehört. Das unstillbare Verlangen nach Blut gehört jetzt auch nicht unbedingt zu meinen... Lieblingsgefühlen." würgte ich ihr mit ruhiger Stimme wohl ziemlich einen rein, unterstrich ihr schön, wie falsch und egoistisch sie gehandelt hatte und das alles hier für mich ganz bestimmt nicht schön war.
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Brooke Eigentlich hätte ihr klar sein dürfen, dass sie die Antwort auf ihre Frage gar nicht hören wollte und dass sie deswegen auch gar nicht hätte fragen sollen. Allerdings wars dazu jetzt zu spät und naja, Nick schien auch bereitwillig zu antworten. Wobei ihr eigentlich auch nur die ersten zwei Sätze gefielen, überraschend höhö. Sie blickte tatsächlich kurz zu ihm hoch, in die roten Augen, die sie erschaffen hatte und doch so unglaublich hasste. Allerdings hielt sie seinem Blick dann nicht besonders lange stand, als er anfing ihr den Rest seines Wohlbefindens genauer zu erklären. Sie hätte sich gerne die Ohren zugehalten oder ihm den Mund gestopft, so blieb ihr aber nicht viel anderes übrig, als einfach zuzuhören und seine Worte wirken zu lassen. Und sie war sich ziemlich sicher, dass er es absichtlich machte, ihr liebend gern mitteilte, was sie für ne Scheisse getan hatte und dass das alles ihre Schuld war. Und dass er auch genau wusste, wie sich seine Worte für sie anfühlten, dass er sie verletzte. Aber was sollte sie schon sagen? Dass er aufhören sollte? Dass er ihr wehtat? Haha, dann würde er höchstens mit einem müden Lächeln erwidern, dass sie schweigen sollte, da sie ihm sein komplettes Leben zerstört hatte. Und das schlimmer war, als ihre verletzten Gefühle. Und leider leider… Leider war das sogar wahr. So blickte sie nur stumm zu Boden, wartete, dass das Wasser das Shampoo aus ihren Haaren gewaschen hatte und rieb sich noch kurz etwas halbherzig den restlichen Dreck und das Blut vom Körper. Ein mattes „Okay“ war das Einzige, was sie erwiderte, ehe sie dann auch schon aus der Dusche stieg, ihm nur noch einen kurzen, undefinierbaren Blick zuwarf. „Kannst du dich bitte melden, wenn du wieder soweit normal bist?“, stellte sie trocken und mit derselben müden Stimme eine relativ dumme Frage, da normal wohl nicht ein Zustand war, den er so schnell wieder erreichen würde. Sie konnte das nicht, sich nicht mit ihm abgeben, während er so drauf war. Und auch wenn sie nicht Weglaufen konnte, so schien das gerade irgendwie doch ziemlich verlockend zu sein. Allerdings wäre das noch egoistischer als alles, was sie bis jetzt getan hatte.
Nick Oooh, hatte ich da jetzt jemanden getroffen? Einen eventuell wunden Punkt erwischt? War ja gar nicht meine Absicht gewesen - ha, ha. Aber was hatte sie denn jetzt auch von mir erwartet? Dass ich ihr detailliert ausmalte, wie wundervoll ich mich fühlte und wie toll das Leben als frisch gebackener Vampir doch war? Dass sie mir einen riesen Gefallen damit getan hatte, mich in ein blutsaugendes Monster zu verwandeln, das im Grunde nichts Anderes tat, als nach dem Leben der Menschen zu trachten? Nicht wirklich, nein. Ich fragte mich ernsthaft, warum sie mir diese bescheuerte Frage überhaupt gestellt hatte. War doch eigentlich klar, was ich darauf antworten würde. Auf ihre folgenden Worte hin konnte ich ebenfalls nur die Augen verdrehen, bevor ich mir die Haare noch einshampoonierte. War ja auch Blut dran, das ausgewaschen werden wollte. Nur, weil man eine Bestie war, musste man ja nicht unbedingt wie eine Aussehen. Klar, die roten Augen ließen sich wohl so schnell nicht eindämmern, aber dann hieß es halt farbige Kontaktlinsen zu bestellen, die in etwa an meine vorherige Augenfarbe heran kamen. Dann konnte ich mich zumindest theoretisch wieder draußen blicken lassen. Aber eben nur theoretisch, weil ich nicht alles niedermetzeln sollte, was mir über den Weg lief, wenn es nach meiner herzallerliebsten Freundin ging. Ich hätte damit ja kein Problem. "Sehr witzig, ehrlich." schnaubte ich, als das Wasser abgestellt war und ich aus der Dusche trat, nach einem Handtuch griff. "Du kannst immernoch gehen, wenn du möchtest. Ich hinder' dich nicht dran." stellte ich trocken fest, als ich mich langsam trocken rieb. Sie war ja hier diejenige, die meine Mutter spielen und mir alles verbieten würde, was ich wollte. Also von mir aus konnte sie dankend diesen Job ablehnen und gehen, wirklich brauchen tat ich sie bestimmt nicht. "Bist ja sowieso nur hier, um mir jeglichen Spaß zu verderben."
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Brooke Sie hatte sich ebenfalls trocken gerieben mit einem der Handtücher und war schon fast dabei, das Bad zu verlassen, als Nick wieder nerven musste. Naja, jedenfalls versuchte sie sein Verhalten einfach nur noch als nervig abzutun, die Worte nicht zu nah an sich heran kommen zu lassen. Gar nicht so einfach und gelang ihr auch überhaupt nicht but well - der Wille zählt.. Sie drehte sich noch einmal zu ihm um, blickte ihn nicht besonders beindruckt oder amüsiert an. "Du bist so verdammt anstrengend und zickig geworden Nick, wie ein Kleinkind echt. Halt die Fresse!", gab sie leise zurück, ehe sie ihren Arsch rasch aus dem Bad schwang um im Schlafzimmer der toten Vanessa zu verschwinden. Dort suchte sie erstmal im Kleiderschrank nach irgendwelchen Sachen zum Anziehen. Auch wenn sie eigentlich nicht in den Klamotten der dämlichen Blondine herumrennen wollte, so blieb ihr gerade nicht viel anderes übrig - ihre Sachen konnte sie eh vergessen. Die waren dreckig und kaputt. So suchte sie also zwischen einer ganzen Menge Reizwäsche und irgendwelchen Sexspielzeugen, die ja super in einen Kleiderschrank voller Scheisse passten, das heraus, was sie noch am meisten ansprach und zog es sich kurzerhand über. Passte sogar ziemlich gut, glücklicherweise. Hauptsache sie konnte sich anziehen, irgendwie ihren Körper verstecken. Hoffentlich heilte die Scheisse schneller als sie glaubte.
Nick Und sie durfte ein einziges Mal raten, wessen Schuld das war! Achja, genau. Ihre. Sie hatte sich meinen veränderten Charakter und mein anstrengendes Verhalten ganz allein selbst eingebrockt, da hatte niemand anders dran Schuld. Sie hätte mich einfach auf dem kalten Betonboden sterben lassen, die Dinge ihren lauf nehmen lassen sollen. All die Probleme, die Brooke jetzt mit mir hatte, wären nicht da. Und da ich nicht mehr wirklich ich selbst war, hatte sie nicht einmal wirklich was von meiner Verwandlung gehabt. Sie hatte nicht den Nick ins Leben zurück geholt, den sie liebte, sondern einen auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlichen Doppelgänger, der mit dem alten Nick nicht sonderlich viel zu tun hatte. "Rate mal wessen Schuld das iiiist!" sagte ich lang gezogen und leicht säuselnd, um sie damit nur noch weiter zu provozieren. Anschließend beschloss ich, mir die Wohnung noch in Handtuch gekleidet ein wenig anzusehen. Konnte mir nicht vorstellen, dass die jetzt tote Blondine einen guten Geschmack für Inneneinrichtung gehabt hatte. Das Bad und der Flur waren schon nicht besonders ansprechend gewese, naja. Auch das Wohnzimmer sagte mir, dass die Wohnung nicht gerade nach meinem Geschmack eingerichtet war. Viel zu trist, eintönig. Meine frisch ergatterte gesteigerte Neugier veranlasste mich dazu, mir anzusehen, was sie in einigen Schubladen hatte. Gab es einige hier und ich fand tatsächlich ein paar für mich interessante Dinge. Geld zum Beispiel. Wichtiger wären mir aber Klamotten gewesen, leider wurde ich aber nicht fündig, lehnte mich schließlich in den Türrahmen des Schlafzimmers. "Du darfst mir erstmal Klamotten besorgen, Madame." forderte ich sie auf und verschränkte die Arme vor der Brust.
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Brooke Sie konnte nicht viel mehr, als auf seine Worte hin einfach noch die Augen zu verdrehen aber nichts mehr zu sagen. Nein, sie würde nicht raten aber ja, ihr war klar, worauf er hinaus wollte. Und was wollte er jetzt hören? Entschuldigung? Wohl kaum denn dazu war es 1. zu spät und 2. konnte er sich davon nichts kaufen und es wäre ihm eh egal. Bitte vergib mir? Tat er eh nicht. Eine Begründung? Wäre ihm auch egal und würde er nicht beachten. Also, wozu rieb er es ihr erneut unter die Nase? Weil er wusste, dass es ihr weh tat wahrscheinlich. Und ihm das Spass machte. Weil er ein egoistisches, kaltblütiges, blutrünstiges Wesen war, das nur auf Zerstörung und Tod aus war. Wegen ihr, ja genau, da waren wir ja wieder. Lustig, wie sich alles schon wieder im Kreis drehte… „Ich besorg dir keine Klamotten. Solange dir nichts einfällt und du keine hast, bleibst du wenigstens drin“, antwortete sie auf seine nette Forderung trocken, musterte ihn kurz, wie er da mit dem Handtuch bekleidet im Türrahmen stand. Wie heiss. Wenn ihr in irgendeiner Art und Weise der Sinn danach stünde jedenfalls. So beugte sie sich aber ziemlich sofort wieder über eine mit Hosen vollgestopfte Schublade, fischte eine schwarze Jeans heraus - eigentlich hatte es nur schwarze Jeans da drin, und irgendwelche Lederhosen für Vanessas ganz krassen Momente wahrscheinlich. Nachdem sie die Jeans rausgelegt hatte und anschliessend auch bei den Tops tatsächlich ein normales, schwarzes Teil gefunden hatte, zog sie beides an, ging an Nick vorbei zur Tür raus und erstmal wieder ins Bad, um sich kurz die Haare zu kämmen. Den grossen jungen Vampir ignorierte sie so gut es ging einfach, da er eh gerade nichts konnte als zu motzen und Scheisse von sich zu geben. Wahrscheinlich noch eine ganze Weile... Würg.
Nick Ach, dachte sie sich das so, ja? Dass ich einfach hier blieb, wenn ich keine neuen Klamotten bekam? Ne, ganz sicher nicht. Wenn sie mir keine besorgte, dann würde ich ganz einfach aus Prinzip meine alten, kaputten und vor allem von Blut durchtränkten Klamotten wieder anziehen und damit fröhlich nach draußen spazieren. Sie bekam also nun einfach ein Ultimatum von mir, denn nach draußen sollte ich ja nicht. Schlafen wollte - und konnte - ich jetzt sowieso nicht, was wollte ich also hier in der Wohnung, wo ich mich gefühlt zu Tode langweilen würde. Es gab hier schlichtweg nichts Neues für mich zu lernen oder zu erkunden, Frischfleisch eben so wenig. Ich könnte wohl höchstens im Treppenhaus jemandem auflauern, aber da würde ich womöglich stundenlang warten müssen, worauf ich ebenfalls eher weniger Lust hatte. "Besorg' mir gefälligst anständige Klamotten, sonst zieh ich die alten wieder an und mach 'nen Abgang." protestierte ich also dagegen, weiterhin in Handtuch hier herum stehen zu müssen. Klar, ich könnte auch ohne hier rumstehen, da Brooke ohnehin jeden Quadratzentimeter meines Körpers kannte, erkundet hatte. Aber ich wollte nun schlichtweg Klamotten haben, basta. Ich wusste ganz genau, dass ich ihr mit meinem widerspenstigen Verhalten tierisch auf die Nerven ging... das war so gewollt.
Brooke Mimimimi gib mir Kleider, mimimimi ich hab Durst, mimimimi ich will nicht schlafen… Als Nächstes kam dann wohl die Kacka in der Hose. Verdammte Scheisse, was hatte sie getan?! Fühlte es sich so an, Mutter zu werden?? Wenn ja, dann hatte sie ja nichts verpasst in ihren paar Menschenjährchen damals, als sie noch die Chance dazu gehabt hatte. „Nick, hör auf mir zu sagen, was ich zu tun habe verdammt! Mag sein, dass ich in deiner ewigen Schuld stehe und blahblahblah, aber du hast trotzdem nicht das Recht, mit mir zu reden als wär ich deine kleine, rechtlose Schlampe, der du hier nach Lust und Laune Befehle erteilen kannst!“, schrie sie ihn nun schon fast an, als sie die Haarbürste weggelegt hatte und auch gleich vom Spiegel abliess. Hatte keinen Wert heute. Genauso wenig wie ihre konstruktiven Streitgespräche hier. Sie atmete einen Moment kontrolliert ein und aus, ehe sie sich schon wieder aus dem Badezimmer bewegte, dann aber etwas ratlos im Flur gegen eine Wand lehnte. Sie hinkte noch immer, spürte jede schmerzende Faser ihres Körpers. Und am liebsten würde sie noch immer einfach schlafen. Aber konnte sie ja knicken, so lange diese Kröte nervte. Deswegen musste diesbezüglich wohl eine Lösung her… Und ob ihr nächster Vorschlag klug war oder nicht, wusste sie selber nicht so genau, aber er gefiel ihr jedenfalls besser als jeder andere bis jetzt. „Lass uns nach Hause gehen, spielt ja eh keine Rolle, ob wir uns in dieser Wohnung streiten oder in unserer Eigenen“, murmelte sie vor sich hin. In ihrer eigenen Wohnung wäre wenigstens alles da, wo sie es wollte. Klar wären sie auch etwas näher in der Stadt und somit bei den Leuten, aber Nick würde eh irgendwann durchdrehen - das war praktisch unvermeidbar, so gerne sie es auch verhindern möchte. Zu Hause hatte sie wenigstens ihr Bett… Einsperren konnte sie ihn hier genauso schlecht wie in ihrer eigenen Wohnung.
Nick Ich musste bei ihren Worten zugegeben ziemlich grinsen. Wäre im Grunde eigentlich schon ziemlich schön, wenn sie einfach alles machen würde, was ich ihr sagte. Nur erstens kannte ich Brooke dann doch lange und gut genug, um zu wissen, dass das so einfach leider nicht funktionierte und zweitens... naa, es gab eigentlich nicht mal ein zweitens. Bis zu einem gewissen Grad würde mir die schlanke junge Frau zwar schon ein paar Gefallen tun, denke ich, weil sie sich einfach schuldig fühlte - wenn nicht, dann sorgte ich da schon noch für -, aber wie meine persönliche Dienerin konnte ich sie wohl leider nicht einstufen. Zu schade aber auch, haha. "Den Gefallen mit dem nervigen neugeborenen Vampir hast du dir selbst getan. Ich lebe hier nur aus, was mein Körper mir sagt." säuselte ich so vor mich hin, als wäre heute der schönste Tag überhaupt. War er nicht, eigentlich wäre ich jetzt lieber schon tot als derart lebendig, aber andererseits genoss ich die neu gewonnene Kraft doch so ein wenig. Momentan war ich Brooke kräftemäßig nämlich dank ihrer zig Verletzungen meilenweit überlegen und das ließ ich sie wohl gerne spüren. Na das klang doch wenigstens schon mal besser. Am liebsten waren mir wohl ohnehin meine eigenen Klamotten. Zwar hatte ich keinen besonders eigenen Stil oder dergleichen, aber es waren nun mal meine. "Das klingt doch schonmal besser." sagte ich, als ich mich vom Türrahmen abwendete. "Die Alte hat hier doch bestimmt 'nen Autoschlüssel oder sowas rumliegen.. ich brauch' ja jetzt nicht durch die Stadt laufen, wenn ich kein Massaker anrichten soll. Such mal." forderte ich Brooke auf, während ich zurück ins Badezimmer ging. Also mit Handtuch ging ich hier jetzt nicht runter. War ich mir ja gerade schlicht zu eitel für, kam gar nicht in die Tüte. Deshalb mussten zumindest die alten Boxershorts und Hosen nochmal herhalten... waren leider immernoch feucht vom Blut, auch, wenn das langsam zu trocknen schien.
Brooke "Zum Glück betonst du das noch Mal, ich hätts beinahe vergessen..!", bedankte sich die kleine Brünette mit triefender Ironie bei Nick, nachdem er ihr erneut unter die Nase gerieben hatte, dass sie an all dem hier die alleinige Schuld trug. Als er dann erzählte, dass sie mal den Autoschlüssel suchen sollte, blitzte sie seinen Rücken - alles was sie noch von ihm sah - mit verengten Augen und ziemlich viel offensichtlicher Wut an. Natürlich Schatz, mit Vergnügen. Ihre Hände hatten sich wieder zu Fäusten geballt, wobei sie dabei mit ihrer linken Hand auch gleich die Haarbürste, die sie immer noch festgehalten hatte, zerbrach. Die andere Hand hing eher etwas halboffen an ihrem Arm - lag wohl daran das das Handgelenk noch immer etwas gebrochen war von Nicks Austicker im Keller. Fühlte sich zwar schon besser an als vorher und würde sicher nicht die Verletzung sein, die sie noch am längsten belastete aber naja, machte sie noch zusätzlich wütend, das stand ausser Frage. Allerdings tat sie dann aber doch, wie ihr geheissen, da sie den Autoschlüssel auch ohne seine Anweisung hervorgeholt hätte. So beugte sie sich nur zu ihrer alten Hose im Badezimmer hinunter und fischte den Schlüssel aus der Tasche. Sie hatte die Karre ja vorhin schon gebraucht von daher war das Schlüsselding schnell gelöst.. "Komm einfach mit und halt bitte die Klappe, bis wir zu Hause sind", forderte sie den jungen Mann kalt auf, während sie sich schon abgewandt hatte um Richtung Ausgang zu gehen. Würde er eh nicht schaffen, so lange schweigen, aber naja.. einen Versuch wars.. eigentlich auch nicht wert, egal.
Nick Hmm, die Klappe halten. Könnte ich versuchen, ja. Möglich wäre das auf jeden Fall, aber ich war mir noch nicht sicher, ob ich Brooke diesen Gefallen auch wirklich tun wollte. Es würde ihr eigentlich nur recht geschehen, wenn sie pausenlos von mir weiter genervt wurde. Ich sie weiterhin darauf hinweisen würde, dass sie den Fehler ihres Lebens begangen hatte, als sie mich zu dem gemacht hatte, was sie war. Ich wusste nicht, ob ich mich jemals wirklich damit abfinden oder gar darüber freuen würde, dass ich ein Vampir war, dass Brooke mich verwandelt hatte... keine Ahnung, aber bisher freute ich mich augenscheinlich ja nicht sonderlich darüber. "Ist ja schon gut, Mama." würgte ich ihr noch einen rein, bevor ich ihr wie befohlen folgte. Dann hielt ich aber tatsächlich erst einmal den Mund, denn es strömten schon im Flur wieder zig verschiedene Gerüche auf mich ein, die mich dazu zwangen, mich auf etwas Anderes als die junge Frau zu konzentrieren. So folgte ich ihr die Treppe hinunter, die Sinne bis aufs Äußerste gereizt und gespitzt. Mein Magen fing pseudomäßig an, an mein Gehirn zu senden, dass es doch mal wieder Zeit für einen kleinen Snack wurde und die Blutgier, die ich oben in der Wohnung für einen Moment fast hätte vergessen können, war von Null auf Hundert wieder ganz da. Ich beachtete die junge Frau, die eigentlich meine Geliebte war, kein Bisschen mehr, als wir im Erdgeschoss ankamen und sie die Tür nach draußen langsam öffnete. Ich fühlte mich beinahe wie ein Tiger, der aus seinem Käfig gelassen wurde und all das, was sich die Jahre im Zirkus über aufgestaut hatte, erst einmal raus lassen musste. Eine Art leises Knurren krabbelte meine Kehle hinauf, als wir zum Wagen gingen und ich verlangsamte meine Schritte merklich, bewegte mich kaum noch vorwärts, war dabei all die Gerüche zu sortieren und zu entscheiden, welchem ich nun nachgehen sollte.
Brooke Mama? Achja? Dann war er aber eindeutig ein pupertierender Teenager bei seinem Verhalten, kein Kleinkind. Wobei, die konnten auch sehr gut frech und nervig sein. Und quengeln. Okay, er war doch ein Kleinkind. War aber auch gerade egal, da sie sich gleich darauf aus der Wohnung ins Treppenhaus begaben und sie wusste ziemlich gut, was das für ihn bedeutete. Sie konnte sich noch ziemlich gut an ihre eigenen Anfänge erinnern, war ja auch erst knappe 20 Jahre her. Und sie wusste nur zu gut, wie er sich gerade fühlte - mit ein Grund, weshalb ihre Wut auch sehr schnell verflogen war und stattdessen dem dringenden Bedürfnis, einfach nur so schnell wie möglich hier weg zu kommen, Platz gemacht hatte. Sie ging so schnell wie mit ihrem malträtierten Körper möglich die Treppen runter bis ins Erdgeschoss, öffnete da die Tür, als sie auch schon Nicks Knurren vernahm. Das jagte ihr dann auch gleich eine kalte Schauer den Rücken runter und ihr Unbehagen stieg weiter und weiter. Er sollte hier nicht rumstehen, was, wenn jemand durch wollte oder ihren Weg kreuzte? Selbst wenn Nick die Person nicht direkt anfallen würde - was sie bezweifelte - so würde man seine roten Augen und seine Übermenschlichkeit doch viel zu deutlich erkennen. Da sie das nach Möglichkeiten verhindern musste, stellte sie sich rasch direkt vor den still stehenden Vampir, zog sein Gesicht zwischen ihren Händen näher zu sich runter, damit er sie anblickte und ihr wenigstens ein Bisschen was an Aufmerksamkeit zukommen liess. "Komm mit, bitte, lass uns schnell zum Auto gehen", bettelte sie leise aber mit viel Nachdruck, blickte ihn noch einen Moment lang unbeholfen aber ziemlich flehend an, ehe sie nach seiner Hand griff und ihn hinter sich her zum Wagen zog. Sie hätte die Scheiss Karre einfach direkt vor die Haustür stellen sollen echt.. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass ihnen keiner entgegen kam..
Nick Es fiel mir selbst dann schwer, meine Gedanken auf Brooke und unsere Heimreise zu richten, als sie direkt vor mir stand und mir in die blutrot leuchtenden Augen sah. Meine Sinne hatten eigentlich keine Zeit dafür, sich der jungen Frau und ihren Worten zu widmen, aber auf Biegen und Brechen ließ ich mich dann doch von ihr in Richtung Wagen befördern, wenngleich es wohl deutlich länger dauerte dort anzukommen, als normalerweise. Also mit schnell zum Auto gehen, wie die Vampirin es wollte, war wohl nicht, aber wir kamen letztlich dort an und ich konnte mich mit Mühe und Kopfschmerzen auf dem Beifahrersitz halten, bis sie losgefahren war. Das Schlimmste während der Fahrt war für mich wohl das Wissen, dass es mich keineswegs umbringen oder allzu stark verletzen konnte, wenn ich mich einfach seitlich aus dem Auto schmeißen würde. Ich konnte mich erstaunlicherweise trotz meiner nur noch von Tod und Blut triefenden Gedanken davon abhalten. Bei unserem Wohnhaus angekommen stürzte ich mich förmlich aus der Beifahrertür und rannte wortwörtlich zum Treppenhaus - dank meiner neu gewonnenen Schnelligkeit wohl so schnell, dass mich kaum jemand außer Brooke dabei gesehen haben konnte -, hielt es draußen auf öffentlicher Straße einfach nicht aus. Auch die Treppen ging ich ziemlich schnell nach oben, bis ich bei unserer Haustür ankam. Dort kramte ich hastig den blutigen Schlüsselbund aus meiner Hosentasche, flüchtete mich dann in meine gewohnte Umgebung, wo nur meiner und Brookes Duft in der Luft lag.
Brooke Wenn sie sich jetzt so fragen würde, was es Schlimmeres geben könnte als Nicks verletzende, unangebrachte Komentare von vorhin in Vanessas Wohnung, würde ihr ziemlich rasch etwas einfallen. Nämlich das erdrückende, unheilgeschwängerte Schweigen gleich darauf im Auto, bei dem sie nie wusste, ob er nicht gleich komplett ausrasten würde, aus dem Auto sprang oder irgendeinen Fussgänger anfiel. Und erstaunlicherweise führte ihr das auch noch viel deutlicher vor Augen, was sie wirklich kaputt gemacht hatte mit ihrem egoistischen Handeln, als seine Worte und die Boshaftigkeit von zuvor. Was dann letztendlich dazu führte, dass sie selber genauso vollkommen durch war wie er, als sie endlich zu Hause waren. Nur auf eine etwas andere Art und Weise. Sie wollte einfach nur sterben. Jetzt, wo ihr klar war, dass sie schon wieder einen Fehler gemacht hatte, zu dem sie eigentlich gar nicht fähig sein sollte. Sie war ja schon als Mensch unfähig gewesen, aber als Vampir war das noch viel schlimmer und nahm vor allem vollkommen andere Dimensionen an. Einen Moment blieb die Brünette noch im Auto sitzen, schaute dem jungen Mann nach, wie er nach drinnen hastete. Sie spürte die Tränen der Hilflosigkeit und des Versagens ihre Wangen hinunter kullern. Aber aufhalten konnte sie sie nicht, selbst wenn sie es versucht hätte. Irgendwann schleppte sie sich selber aus der Karre, die sie so bald wie möglich verschwinden lassen musste, ging ihrerseits in ihre Wohnung hoch. Kaum hatte sie die Tür hinter sich wieder geschlossen, blieb sie auch schon regungslos stehen. Es tat ihr so leid und es hätte nie passieren dürfen... Aber er wäre sonst ganz gestorben... wegen ihr. Jetzt war er auch gestorben, auch wegen ihr... Aber... Ah fuck. Sie liess sich noch an der Haustür langsam zu Boden gleiten, starrte den tränenverschwommenen Flur an. Scheisse sie war am Ende und sie wusste nicht weiter und sie konnte hier nicht aufgeben, weil sie Nick noch sehr viel schuldig war. Aber irgendwie halfen ihr diese Gedanken überhaupt nicht weiter und sie fühlte sich nur noch hilfloser und verloren. So hob sie nur langsam den Kopf und blickte den neugeborenen Vampir an, er sah nicht besonders ansprechbar oder aufnahmefähig aus. Sie wusste auch gar nicht, was sie ihm denn sagen sollte. Naja, dass es ihr leid tat, aber was wollte er sich davon denn bitte kaufen??
Nick Ich hatte wirklich Kopfschmerzen. Mir dröhnte der Schädel von all den Reizen, die mich zur Jagd anstichelten und mich dazu bringen wollten, mich über jegliche gute Gedanken hinweg für die Jagd zu entscheiden. Und ich wollte es, mehr als nichts Anderes. Selbst hier oben, wo die Gerüche deutlich schwächer waren und kein Mensch in unmittelbarer Nähe, wollte ich nichts lieber, als wieder Blut meine Kehle hinunter fließen zu lassen. Den süßlich metallischen Geschmack erneut auf meiner Zunge zergehen zu lassen. Und eigentlich war ich auch wirklich kurz davor, mich die Treppenstufen genauso schnell hinunter zu stürzen, wie ich sie hinauf gerannt war. Aber etwas hinderte mich letztendlich daran, durchdrang meine Ohren mehr als der Rest der Geräusche. Ich hatte Brooke noch nie wirklich so weinen hören. Ihr waren mal einzelne Tränen schweigsam die Wangen hinunter geronnen, ja. Auch jetzt weinte sie nicht wirklich laut und ich hatte auch keine Ahnung, ob man das als Mensch hätte hören können. Wahrscheinlich nicht, aber ich nahm es wahr. Ihre unregelmäßige Atmung und die Unruhe, die in ihr vorging. Das kaum hörbare Schluchzen. Ich weiß nicht genau, wie groß der Teil von mir war, der noch immer in Brooke verliebt war, für den sie den Mittelpunkt der Erde bildete. Aber den schien mein Gehör wohl gerade zu appellieren und der Blutdurst schien vorerst ein wenig eingedämmt, einfach nicht mehr im Vordergrund zu stehen. Meine Aufmerksamkeit richtete sich voll und ganz auf Brooke, mein Blick war in ihre Augen gerichtet. Sie sah mir aus glasigen Augen an und ich harrte noch ein paar Sekunden aus, bevor ich auf sie zu ging und mich vor ihr hin hockte, ihr eine Hand auf eines der angewinkelten Knie legte, unbewusst leicht mit dem Finger darüber strich. Ich gab mir gerade die Schuld dafür, dass die junge Frau weinte. Ja, ich war zwar wirklich sauer über das, was sie mit mir angestellt hatte... aber die Liebe überwog wohl zumindest in so einem Moment doch irgendwie. "Hey... hör auf zu weinen, Brooke. Wir bekommen das schon hin.." murmelte ich in ihre Richtung, suchte wieder den Augenkontakt zu ihr. Ich wischte ihr eine Träne von der Wange, wobei das nicht viel brachte. Es kam ja doch wieder eine nach.
Brooke Sie fand an und für sich, dass es schon ein kleines Wunder war, dass er sie so ruhig anblickte, sie nicht auslachte oder irgendeinen dummen Spruch von sich gab. Wartete innerlich ja schon fast auf sowas. Glücklicherweise vergebens, denn nichts dergleichen folgte. Er schaute sie nur an und kam schliesslich sogar auf sie zu. Das führte zwar zu noch mehr Tränen ihrerseits, weil es ihr nur noch einmal deutlicher vor Augen führte, wie er gewesen war und was sie kaputt gemacht, ihm genommen hatte. Aber trotzdem tat es gleichzeitig gut, zu wissen, dass er sie nicht komplett dafür hasste, er sich nicht ganz von ihr abwenden wollte. Und dass sie ihm vielleicht doch auch noch was bedeutete. Sie streckte die Finger nach seiner Hand aus und klammerte sich etwas daran, während sie mit grossen Augen zu ihm auf blickte und seinen Worten lauschte. Wir bekommen das schon hin sagte er… Wir… Wahrscheinlich war ihr die Erleichterung darüber, dass er noch hier war, noch mit ihr redete - so redete! - deutlich anzusehen. Von ihnen als Kollektiv. Sie seufzte leise, senkte nochmals kurz den Blick, während sie weiterhin seine Hand hielt und mit ihren Fingern verloren hin und her strich. „Ja…. ja bestimmt…“, stimmte sie dann zu, ihm zu liebe, da es ihr gerade so schwer fiel, wirklich daran zu glauben. „Es tut mir leid Nick… Es tut mir wirklich leid“, Brooke blickte wieder zu ihm auf, legte ihre andere Hand auf seine Wange, als möchte sie sicher gehen, dass er wirklich hier war und sie anschaute, es ihr glaubte. „Ich hätte das nicht tun dürfen… Aber ich wollte dich nicht verlieren, es gab keine andere Möglichkeit… Ich wollte nicht wieder alleine sein wie die ganze Zeit davor… Aber noch schlimmer als die Einsamkeit wäre der Verlust gewesen - das Wissen, dass du nie mehr hier sein wirst…“, sie hatte den Blick gesenkt, schaute auf ihre Füsse. Und flüsterte die Worte so leise, dass man meinen könnte, sie redete mit sich selber. Auch wenn sie sehr hoffte, dass sie das nicht tat - dass er nicht schon wieder abdriftete und ihr nicht mehr zuhören konnte. „Das war egoistisch von mir, ich weiss… Es ist nur…“, wieder schwieg sie kurz, hob den Kopf aber wieder und schaute ihm so gut es ging in die Augen. „Ich liebe dich."
Nick Angesichts der letzten paar Stunden war es wohl wirklich ein kleines Wunder, dass ich jetzt wieder derartig mit Brooke sprach. Es führte mir auch selbst vor Augen, was zwischen und gewesen war, bevor ich in dieses Monster verwandelt worden war. Ich hatte mein Leben ja nicht umsonst für die junge Frau riskiert und letztendlich mehr oder weniger verloren. Sie bedeutete mir Etwas, wenngleich ich das momentan nicht so zeigen konnte, dank meiner neuen zweiten Hälfte. Normalerweise hätte ich all ihre Entschuldigungen und Erklärungen, welche sie gerade abgab, nicht ernst genommen und wahrscheinlich auch nicht einmal richtig zugehört, aber gerade war das anders. Ich hörte ihr aufmerksam zu und es erreichte mein Herz. Ich konnte sie - zumindest eben, solange ich jetzt in halbwegs normalem Zustand war - zum ersten Mal ein bisschen verstehen. Nachvollziehen, warum sie das getan hatte und dass es für die Vampirin auch nicht einfach war, wie es jetzt war. Dass sie einfach nach Gefühl und Instinkt gehandelt hatte und mich nicht hatte verlieren wollen. Ihrer Gefühle wegen. Ihre letzten Worte brauchten ein paar Sekunden, bis sie bei mir voll angekommen und gesackt waren. Bis ich realisierte, dass sie mir da gerade wirklich ihre Liebe gestanden hatte. Es kam unerwartet, obwohl ich eigentlich wusste, dass ich ihr keineswegs egal war, dass ich ihr doch wirklich Einiges zu bedeuten schien. So kam ich ihr erst nach zwei, drei Sekunden langsam ein wenig näher. "Ich liebe dich auch, Brooke." murmelte ich gegen ihre Lippen und sah ihr noch einen Moment lang in die Augen, bevor ich sie küsste. Das hier war wohl kaum ein Bilderbuch-Liebesgeständnis, aber es war ehrlich und für den Augenblick vergaß ich, dass in mir ein ziemlicher Sturm aus Blutgier und überschüssiger Energie tobte. Ich wischte ihr noch eine Träne von der Wange, während ich den sanften Kuss ein wenig hinaus zögerte, bevor ich ihr schließlich wieder in die Augen sah. "Und jetzt hör auf zu weinen, okay? Das wird schon." sagte ich leise, bevor ich der zierlichen Frau noch einen Kuss auf die Stirn drückte und aufstand. Dann streckte ich meine Hand nach ihr aus, um ihr vom Boden aufzuhelfen.
+ Now i'm sitting here in my own tears. Crying, waiting for a better time to come. +