Camaro Dauerte dann ja auch gar nicht lange, da hatte Danny hier die Tür geschlossen und sich die Schuhe von den Füßen gestreift, sich ausgezogen. Ein wenig verwirrt, weil er nun doch einen Zahn zugelegt hatte, sah ich ihm einen Moment hinterher, bis zu dem Punkt, wo er sich in Boxershorts mit dem Bauch voran auf die Matratze fallen ließ. Ein schwaches, müdes Schmunzeln zierte meine Lippen, als ich zu ihm rüber sah, nun dann aber auch langsam anfing, mich auszuziehen. Er schien genau so müde zu sein, wie ich, wollte deswegen einfach nur schnell ins Bett. Jogginghose und BH wanderten auf den Boden, nachdem die Schuhe von den Füßen gestrichen waren, das Schlabbershirt behielt ich an, schließlich wollte ich eher weniger Oben ohne schlafen, wobei es Danny sicherlich auch nicht gestört hatte. Ich bezweifelte allerdings, dass er in dem Zustand noch Bock auf Sex hatte, ging mir ja nicht anders, ich war froh, wenn ich die Augen schließen konnte und demnach wollte ich das Ganze auch nicht ansatzweise provozieren. Wenige Minuten später hatte ich mich also, von Hose, Schuhe und BH befreit, neben meinem Gefährten aufs Bett fallen lassen, die Decke angehoben und ein Stück zu mir rüber gezogen, wobei ich ihm zugegebenermaßen ja auch ein Stück entgegen kam, leise seufzend meinen Kopf gegen seine Schulter lehnte und meine Hand so halb auf seinen Bauch legte. Würde er schon nichts dagegen haben und wenn doch, dann konnte er mich ja von sich wegschieben, so war es ja nicht. Aber es schlief sich einfach um Längen besser mit jemanden, dem man halbwegs leiden konnte und das war bei Danny ja nun absolut der Fall, musste ich ja nicht weiter erläutern, hatten wir ja schon vor drei Wochen das Thema gehabt und anstatt das die Gefühle weniger wurden, war genau das Gegenteil der Fall, auch wenn die Mauer jetzt so langsam wieder zu stehen schien, hatte ich mich innerhalb der drei Wochen doch noch mal ein wenig vergnügt gehabt, allerdings ohne Danny davon etwas zu erzählen, der wäre doch wieder in meine Wohnung eingestiegen und hätte da Terz geschoben, wobei dieses Mal ja Emanuel im Wohnzimmer gelauert hätte, welcher nicht gerade gut drauf gewesen war in letzter Zeit. Nachgefragt hatte ich allerdings nicht, war seine Sache, nicht meine und mit mir ging er ja so normal um, wie immer, also sollte es mich vermutlich gar nicht jucken.
Alex Ich nutzt wohl wirklich richtig schamlos aus, dass Hannah nicht im Haus war. Aber man, ich hielt ja doch nichts von ewiger Treue - jetzt gerade zumindest nicht. Sicher hatte da ein Stück weit auch Alkohol seine Finger im Spiel. Ich war zwar nicht vollkommen dicht - wäre dann auch wesentlich schwieriger bis unmöglich einen hochzukriegen -, aber eben doch schon recht gut dabei und da waren mir einfach diese beiden hinreißenden Gesichter ins Auge gefallen. Natürlich waren die Augen dann auch relativ zügig aus dem Gesicht und am Körper hinunter gewandert. Was mussten Frauen sich aber auch immer so verführerisch knapp kleiden, wenn sie ausgingen... war mir wohl ein Rätsel, wie Mann da nein sagen konnte. Ich hatte ja schon immer den gewissen Playerinstinkt gehabt und die letzte Woche war es auch ein paar Mal häufiger vorgekommen, dass ich mich auch nach anderen Frauen umgesehen hatte, wenn ich mit Hannah unterwegs gewesen war. Aber was mussten Frauen auch immer so schnell langweilig werden? Jedenfalls hatte der Alkohol mir ganz eindeutig gesagt, dass Hannah im Augenblick wieder gänzlich uninteressant geworden war und ich mich lieber den beiden blonden Schwestern widmen sollte. Und ich bereute es noch immer nicht, sie beide um den Finger gewickelt zu haben, als ich etwa eine Stunde später - musste gegen 23 Uhr sein - mit den beiden in meinem Zimmer angekommen war. Ich hielt es nicht für nötig, abzuschließen, weil außer Megan und Basti ja sowieso niemand im Haus war und die beschäftigten sich ja an 90% des Tages sowieso nur noch mit sich selbst. Also nicht von Bedeutung, was die beiden trieben und Danny war vorerst ja über alle Berge, meine Freundin war auch nicht im Haus... also alles bestens, grünes Licht für mich und die Schwestern. Deshalb hielt ich mich auch gar nicht lange mit dem Ausziehen auf, das war schnell erledigt und dann gings auch schon zur Sache. Oh nein, keine Reue, absolut nicht...
Danny Ich hatte ohnehin nicht gedacht, dass Camaro jetzt noch lange auf den Beinen bleiben wollte, weshalb es natürlich nicht grade unerwartet kam, dass sie sich ebenfalls einem Teil ihrer Klamotten entledigte und wenig später auch schon zu mir ins Bett trollte. Wahrscheinlich wäre ich direkt wieder gewissermaßen misstrauisch oder beleidigt gewesen, wenn sie übermäßig großen Abstand zu mir halten würde. Tat sie ja aber nicht, eher im Gegenteil. Deshalb legte ich kurz darauf auch schon meinen Arm um sie, zog sie so noch ein Stück näher an mich ran. Ich würde ihr ja nicht raten, wieder mehr Abstand zu mir nehmen zu wollen... allerdings sah ich dafür sowieso keinen triftigen Grund, weshalb ich da eher weniger Befürchtungen hatte. Schließlich war sie ohnehin schon recht nahe an mir dran gewesen, wieso sollte sie also was dagegen haben, wenn da eben noch ein paar Zentimeter weniger Platz waren? Ne, würde ja nicht so wirklich Sinn machen, sie schien meine Nähe ja irgendwo auch haben zu wollen. Ich hatte die Augen dann auch schon geschlossen, als ich noch ein 'Schlaf gut..' in Camaros Richtung murmelte, dann auch schon relativ schnell in eine Art Halbschlaf abdriftete, weil ich schlicht und ergreifend todmüde war.
Hannah Ich musste ja sagen, dass so ein Wochenende außerhalb auch mal echt gut tat, mit Josi sowieso, aber ich hatte die letzten Wochen doch ziemlich an Alex gehangen, wollte jetzt einfach wieder versuchen, halbwegs selbstständig zu werden, wurde langsam mal Zeit, wie ich fand. Schließlich konnte ich nicht ewig an Alex' Arsch kleben, musste einfach lernen, über den Scheiß mit Chase hinweg zu kommen, was allerdings leichter gesagt, als getan war, schwirrte er mir doch noch immer ein wenig im Kopf herum. Nicht mehr so, dass es wirklich krass schmerzte, an ihn zu denken, aber es war einfach unangenehm. Das Selbstbewusstsein, was zu Anfang noch mehr als im Keller gewesen war, hatte Alex ja so wieder größtenteils wieder zusammengeflickt, hätte ich aber gewusst, dass er es drei Wochen später schon wieder für nötig hielt, fremd zu ficken, dann hätte ich wohl gut und gerne drauf verzichtet, schlug es einen doch nur noch mehr nieder, wenn man jemanden so vertraute. Aber wusste ich ja nicht, wäre sonst wohl auch nicht noch mal von Josi zurück gefahren, nur um die Teddys der Kinder zu holen, konnte ja nicht wissen, dass mich da erst einmal der Schlag treffen würde. Jedenfalls war ich mit dem noch relativ neuem Onyx die Straßen zu der Villa in einem gemächlichen Tempo entlang getuckert, hatte die Fahrt wieder einmal genossen. Hatte ich einfach viel zu lang nicht mehr wirklich gemacht, musste ich also erst mal richtig ausnutzen dieses Gefühl des vibrierenden Leders. Dauerte allerdings nicht sonderlich lange, bis der Wagen vor der Garage angehalten wurde und ich ausstieg, noch im Gehen den Schlüssel aus der Hosentasche zog. Die Autotür hatte ich nur zugeschmissen, ich wollte ja - eigentlich - in weniger als fünf Minuten wieder unten sein. Na ja. Jetzt schob ich jedenfalls den Schlüssel ins Schlüsselloch der Villa, stieß kurz darauf auch schon die Tür auf, um danach zielstrebig die Treppe anzusteuern. Das Zimmer von Chase war kurzfristig zum Kinderzimmer umfunktioniert worden und so stieß ich diese Tür auf, nur um kurz darauf nach den Teddybären der beiden Kinder zu angeln, als ich ein eher... unschönes Geräusch aus dem Nebenzimmer - aus Alex' Zimmer! - vernahm, welches mich einen Augenblick in meiner Bewegung inne halten ließ. Einen Moment lang redete ich mir ja stur ein, das es 'nur' ein Porno sei, den er sich da rein zog, aber aufgrund der Tatsache, dass die letzten drei Wochen doch einiges im Bett passiert war, verdünnisierte sich der Gedanke auch recht bald wieder, was mir die Gesichtszüge einen Moment entgleisen ließ. Ich legte die Stofftiere wieder beiseite, nur um das Zimmer wenige Minuten nach dem Eintreten auch schon wieder zu verlassen, eine Tür weiter zu gehen und noch mal zu lauschen. Doch, es waren unverkennbar Stöhn Geräusche gewesen, was mich einen Moment lang zögern ließ, die Zimmertür aufzustoßen. Letzten Endes tat ich es aber dann doch, natürlich ohne anzuklopfen, oder sonst was. War mir doch schon klar gewesen, was sich hinter der Tür abspielen würde.
Alex Nein, ich hatte Hannah nicht kommen hören. Ich hatte nun wirklich völlig anderes als meine Freundin im Kopf, wobei ich ja so oder nicht damit gerechnet hatte, dass sie jetzt wieder zurück hierher in die WG kommen würde, hatte es eigentlich keinen Grund für gegeben, war sie doch vorhin noch vor mir hier aufgebrochen, um zu Josi zu gehen. Also nein, war völlig ausgeblendet. Erst recht, weil ich doch hier zwei blonde Schönheiten bei mir hatte, die meine Aufmerksamkeit ohne großen Aufwand auf sich zogen. Da reichten wohl schon die nicht zu kleinen Brüste, allgemein die viele nackte Haut und das Gestöhne... hätte wohl doch Pornodarsteller werden sollen, hatte man wenigstens immer seinen Spaß, haha. [! XD] Aber nein, da blieb ich dann doch schon irgendwo lieber bei den schnellen Autos und den heißen Frauen da, reichte mir vollkommen. Gab es genug zu gucken und in der regel waren diese Frauen auch ziemlich leicht ins Bett zu kriegen, notfalls wurde eben mit einem Cocktail nachgeholfen. War alles kein Problem, alles ganz easy und so ließ es sich wirklich leben. Es schlichen sich wie gesagt grade auch keine Gedanken an Hannah an, dazu war ich hier viel zu sehr beschäftigt. Damit, zu genießen, musste ich doch gerade nichts tun, als die passive Seite einzunehmen. War allerdings wohl nicht die erste Stellung, die hier ausgetestet wurde. Ne, das ging ja jetzt schon einige Minuten mit den beiden hier und an und für sich hatte ich schon, was ich brauchte... aber gegen eine zweite Runde, noch ein bisschen mehr hatte ich ganz bestimmt nichts, nein. Allerdings wurden diese gänzlich untreuen Gedanken unsanft unterbrochen, als dann die Zimmertür aufschwang. Da stand niemand geringeres als meine Freundin, Hannah. Das war jetzt so wirklich nicht geplant gewesen und jetzt war sich die Reue doch am anschleichen. Sicher, ich war früher auch nie besonders treu gewesen, aber bei Hannah war das doch alles ganz anders... eigentlich sollte es das zumindest. Der Alkohol verwirrte mich eben und so hielt ich doch erst zwei, drei Sekunden ertappt und ziemlich perplex inne, ehe ich die jüngere der beiden Blondinen - erst 16, war schon wirklich noch ziemlich jung, aber naja, nicht mein Problem - auch schon von mir runter schob, obwohl es das wohl auch nicht besser machte. Die Lippen der anderen lösten sich automatisch von meinem Hals, als ich von beiden weg rutschte, Abstand zwischen uns brachte. Dann angelte ich irgendwie auch schon ein wenig verpeilt nach meinen Boxershorts, um sie anzuziehen und dann langsam auf Hannah zu zu gehen - mit einem ganz leichten Schwanken, einer kurzen Gleichgewichtsstörung. "Hannah, das.." Ja, was? Eigentlich gab es hier nichts zu erklären, die Fakten lagen bereits auf dem Tisch und so wusste ich nicht, was ich sagen sollte, während die beiden jungen Frauen sich die Bettdecke vor die schlanken Körper zogen und ein wenig verwirrt aus der Wäsche guckten - ja, gut, dass ich single war, war dann wohl gelogen gewesen.
Hannah Als Alex dann wenig später auf mich zukam, wich ich automatisch einen Schritt zurück. "Bleib weg von mir!", zischte ich ihm im ersten Moment entgegen, ließ von der Türklinke ab und schielte kurz an ihm vorbei, um mir die Mädchen anzusehen, welche sich gerade hinter der Decke versteckt hatten, dann galt mein Blick wieder meinem untreuen Freund... Ex-Freund... "Das... das ist jetzt nicht dein Ernst, Alex, sag mir bitte, dass das nicht wahr ist!", bat ich ein bisschen verzweifelt, hoffte insgeheim ja wirklich, dass das alles nur ein schlechter Traum war, aber wohl eher weniger, war hier alles ziemlich real, war so, wie es war. Konnte ja wohl nicht wahr sein... da faselte er vor nicht mal drei Wochen etwas von große Liebe, ewige Treue und so weiter und dann das hier. Konnte und wollte ich wohl gerade einfach nicht verstehen, wahr haben, realisieren. Dieser miese, dreckige Heuchler. Arschloch, Idiot... mir wollte gerade einfach keine passende Beleidigung einfallen. Während ich wohl doch eine Zeit lang damit beschäftigt war, Alex ungläubig anzustarren, machten sich die beiden jungen Frauen daran, sich anzuziehen. Das wollte ich aber auch sowas von hoffen und das sie ja schnell Land gewannen, sonst würde es hier noch eine dermaßen große Explosion geben, dass Alex' Zimmer gen Ende in Schutt und Asche liegen würde, war ich innerlich doch jetzt schon total geladen. Als ich den Blick von dem untreuen, jungen Mann abwendete und noch einmal den Mädchen schenkte, schob ich mich zeitgleich auch definitiv angewidert an dem muskulösen Körper vorbei, stapfte auf die beiden kleinen Schlampen zu, nur um dann richtig anzufangen. Gerade eben war ich noch in so einer Art Schockzustand gewesen, eher traurig wie wütend gewesen, jetzt war das komplette Gegenteil der Fall. Aufgebracht und ungezähmt gestikulierte ich mit den Armen, den Händen in Richtung Tür, fing an, los zuschreien. Dass Megan und Basti ebenfalls noch im Hause waren, war mir zu dem Zeitpunkt gar nicht bewusste gewesen. "Raus hier, ihr miesen Schlampen, seht zu, dass ihr Land gewinnt, wenn ihr eure gemachten Ärsche und gespritzten Titten behalten wollt!", fuhr ich beide an, stieß immer abwechselnd eine der Beiden mit den Händen in Richtung Tür, störte mich nicht daran, dass sie noch nicht fertig angezogen waren und auch hin und wieder mal stolperten, sich beinahe auf die Fresse legten. Sie sollte lediglich zusehen, dass sie hier weg kamen, diese... ARGH! Nein, fiel mir einfach nichts zu ein, so. Als die Blondinen schließlich 'beseitigt' waren, zog ich Alex am Arm ins Zimmer, stieß mit dem Fuß wirklich nicht gerade wenig laut die Tür in den Rahmen, drehte mich dann schnaubend, schwer atmend, vor Wut zu ihm um. "Was zur Hölle sollte das? Du bist ein mieser Heuchler, ein Arschloch, nichts weiter! Noch vor drei Wochen hast du irgendwas von wegen großer Liebe gefaselt und jetzt geh ich dir schon wieder so auf den Zeiger, dass du mir fremdgehen musst? UND GLEICH MIT ZWEI FRAUEN?" Ja, den Ende des Satzes brüllte ich wohl nahezu heraus, war selbst ziemlich beeindruckt von der Wut, die da mitschwang, sonst hatte ich mich doch auch immer so halbwegs zurück gehalten... Lag aber wohl einfach an der Tatsache, dass ich mich gerade mehr als nur ein bisschen hintergangen und verletzt fühlte.
Alex Ging dann doch alles recht schnell, muss ich sagen. Doch, ich schätze, dass das hier mein voller Ernst gewesen war. Wäre Hannah nicht wieder hierher zurück gekommen, dann hätte auch alles so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt hatte, nämlich reibungslos und ohne solche mehr als nur unangenehmen Zwischenfälle. Warum hatte sie jetzt auch ausgerechnet heute zurück kommen müssen? Man... einerseits trauerte ich den hübschen, ebenfalls eher kleinen Blondinen gerade doch ziemlich nach, als sie von Hannah so grob aus dem Zimmer geworfen wurden, andererseits schrumpfte ich schon jetzt so ein bisschen in mir zusammen, weil ich wohl gar nicht wissen wollte, was Hannah mir gleich noch alles vor die Füße werfen würde. Und sie hatte wirklich mehr als nur allen Grund dazu... da war ich gedanklich immer so unglaublich über Chase hergezogen und jetzt? Die letzten Wochen über hatte ich mir fest vorgenommen gehabt, Hannah nie wieder auch nur ein einziges Haar zu krümmen, sie nie wieder zu verletzen... jetzt hatte ichs ja doch wieder getan und das auch noch ganz bewusst. Sicher, einen Teil hatte der Alkohol dazu beigetragen, aber man konnte weiß Gott nicht alles darauf abschieben. Wollte ich auch gar nicht, würde ich gar nicht erst versuchen, weil es ohnehin nur Stuss wäre, den ich da von mir geben würde. War aber noch nicht genug, dass mich die Selbstvorwürfe grade am überrollen waren, nein. Erst, als die beiden jungen Frauen aus dem Zimmer geschoben waren und die Tür lautstark von Hannah wieder hinter ihnen geschlossen worden war, legte sie richtig los. Mit hundertprozentiger Sicherheit konnte ich das jetzt zwar nicht sagen, aber glaubte, sie noch nie so laut 'geredet' haben zu hören. Und vor allem nicht so unglaublich wütend, aggressiv... das war selbst für das kleine Teufelsweib vor mir eine ganz neue Ebene. Fakt war also, dass ich mehr als nur ein bisschen Scheiße gebaut hatte. Und sie hatte recht, mit dem, was sie sagte... absolut recht und das hätte ich auch nicht leugnen können. Wenn ich jetzt völlig untervögelt wäre, Hannah mich bis jetzt noch nicht wieder ran gelassen hätte... okay, ja, dann hätte ich wenigstens - für mich selbst - einen Grund gehabt, wieso ich hier sowas abzog. Aber ich war vollkommen ausgelastet gewesen, was Sex anging und so gab es schlichtweg keinen Grund, mich an anderen Frauen - mehreren gleichzeitig - zu schaffen zu machen. Ich hatte den Blick gesenkt, konnte sie jetzt ja doch irgendwie nicht mal ansehen. "Ich wollte nicht... das... es ist einfach nur..." stammelte ich vor mich hin und auch mehr gemurmelt wie sonst was, aber ich hatte schlichtweg keine Erklärung hierfür. "...ja, bin ich." fügte ich ziemlich leise noch hinzu. Ja, ich war ein Arschloch. Ein ziemlich großes, mieses, verdammt egoistisches. Aber ich liebte sie... wirklich, das war nicht gelogen gewesen sondern mein vollkommener Ernst gewesen, weshalb ich das Ganze auch jetzt schon so unglaublich bereute. Aber aus alten Maschen und Gewohnheiten wieder heraus zu kommen hatte ich scheinbar nicht in jeglicher Hinsicht geschafft. Vielleicht in Hinsicht auf Alkohol und Aggression, das war es dann aber auch gewesen. Sex und Frauen waren nochmal eine ganz andere Geschichte, mit der ich scheinbar nicht vollkommen abgeschlossen hatte. Nur wurde mir jetzt bewusst, dass ich das definitiv hätte erkennen sollen, bevor ich Hannah um noch eine weitere Chance angebettelt hatte. Scheiße, mahn...
Hannah ... und dann schien er mir nicht noch nicht mal ansatzweise einen Grund nennen zu können, wieso er das getan hatte, stimmte dem einfach zu, was ich gesagt hatte, dass er ein mieses Arschloch, ein Heuchler war, auf den ich mich besser nicht noch einmal hatte einlassen sollen. Ehrlich, ich hätte es wissen müssen, dass das ein Schuss in den Ofen werden würde, gut, Alex war nicht Chase, aber mindestens genau so schlimm und wie hatte ich bitte so blöd sein können nach der Geschichte, die er damals schon abgezogen hatte, mich noch einmal auf ihn einzulassen?! Im Grunde genommen war es also meine Schuld, dass ich mir das hier jetzt geben musste, aber einsehen wollte ich das natürlich ganz und gar nicht. Ne, also das nun wirklich nicht, für mich war gerade einzig und allein Alex der Schuldige und das auf jeden Fall zurecht, wie ich fand. Fremdgehen nach solchen Versprechungen war einfach Vertrauensbruch Lvl. 999. Ging gar nicht, zerriss mich innerlich auch wirklich mehr als alles, was in den letzten Tagen, Monaten so passiert war, aber die Wut überwiegte gerade alles, ausnahmslos. Mein Verständnis, meine Trauer, meine Enttäuschung... einzig und alleine diese beschissene Wut regierte gerade meinen Körper und ich musste mich echt beherrschen, ihm nicht sofort meine flache Hand ins Gesicht zu knallen, so wie ich es damals immer getan hatte. "Du wolltest was nicht? Das ich euch hier in flagranti erwische, oder was? Du... das... ehy, ne, das gibt's gerade nicht. Die ganzen drei Wochen über lief es ja wohl nicht schlecht im Bett und ja, okay, vielleicht habe ich dir echt am Arsch geklebt, aber dafür wollte ich das Wochenende bei Josi übernachten und da komme ich nur ein einziges Mal zurück um für die Kinder etwas zu holen, da vögelst du hier schon die nächst Beste, beziehungsweise... die nächst Besten", korrigierte ich mich zum Ende hin, schnaubte mehr als nur wütend, ich war gerade einfach zornig, gar nicht mehr zu halten und mir flogen so viele Sätze, Wörter durch den Kopf, dass es mir schwer fiel, einen klaren Gedanken zu fassen, demnach rutschte mir dann wohl auch etwas raus, was ich mir eigentlich bis ganz zum Schluss, hätte er mir keinen ansatzweisen gescheiten Grund nennen können, an den Kopf geworfen hätte. "Weiste was, Alex, du bist nicht ein Stück besser als Chase, ehrlich nicht... ihr beide könntet Brüder sein, beides Arschlöcher vom feinsten, mit dem Unterschied, dass Chase zwei bis drei Jahre gebraucht hat, mir fremdzugehen, du nur drei Wochen... hätte ich bloß meine Schnauze gehalten und wäre bei Chase geblieben, hätte ich dir einfach die Nase vor der Tür zuschlagen sollen, damit es so weit erst gar nicht kommt", meine Stimmlage war wohl jetzt rapide gesunken, war einfach nur noch abschätzend um nicht zu sagen abwertende, als ich Kopfschüttelnd an den Schrank trat, ihn aufzog um nach meiner Tasche zu suchen, dort dann so ziemlich alle meine Sachen, die wir vor knapp zwei Wochen von Chase geholt hatten, dort wieder herein zu stopfen. Ich wusste ja nicht, was Alex jetzt erwartete, aber für mich war die Sache hier durch und zwar endgültig. Sowas konnte ich nicht gebrauchen, war ich doch gerade dabei gewesen, mein Leben wieder halbwegs auf die Reihe kriegen zu wollen... mit Alex und den Kinder, mit Megan und Basti und dann kam sowas. Der Vertrauensbruch meines Lebens, ehrlich. Gab's ja wohl nicht, sowas verdammt dreistes... Normalerweise hätte ich jetzt echt heulen können, aber das ging gerade nicht. Vor ihm wollte ich jetzt nicht auch noch Tränen verschütten... wäre ja nur noch schöner.
Alex Gott ja, verdammt, sie hatte mit allem, was sie das gerade sagte, einfach nur Recht und würde das vernünftig funktionieren, könnte ich mich wohl grade selbst verprügeln. Ich war ja schon immer so in Richtung Schlägertyp gegangen, aber bei sich selbst gestaltete sich das dann denke ich doch schwierig bis unmöglich, zumindest wenn man es effektiv machen wollte. Und ja, ich bereute das alles jetzt schon so unglaublich, ich wollte Hannah nicht verlieren... wirklich nicht, ich brauchte sie doch irgendwo einfach, damit ich nicht wieder komplett den Halt verlor. Schien aber so, als hätte ich mir mit der Aktion hier alles, woran ich in meinem Leben die letzten Jahre über festgehalten hatte, einfach über den Haufen geworfen. Jetzt hatte ichs mir endgültig bei ihr verspielt und es war nur zu verständlich, dass sie jetzt mehr als nur ein bisschen sauer auf mich war, sie hatte ja allen Grund dazu.. aber es war nicht gelogen gewesen, ich liebte sie wirklich. Das hatte ich so gesagt und auch so gemeint, aber scheinbar hinderten mich nicht mal mehr diese Gefühle am Fremdgehen. Ich sollte wohl endgültig einsehen, dass ich einfach kein Beziehungsmensch war und sowas bei mir nicht funktionieren konnte, ganz egal, wie ich mich auch darum bemühte. Wie die kleine Brünette eben schon gesagt hatte, war es ja auch nicht so, als hätte ich seit gefühlten Ewigkeiten keinen Sex mehr gehabt, ganz im Gegenteil... die letzten Wochen über hätte ich kaum mehr kriegen können und ich war doch auch eigentlich verdammt glücklich mit Hannah gewesen. Was sie dann allerdings noch sagte, saß wirklich tief - sie verglich mich mit Chase und sie wusste, wie sehr ich ihn verachtete, hasste... und sie stellte mich einfach mit ihm gleich. Wobei ich ihr ja nicht mal da hätte widersprechen können. Auch in der Hinsicht hätte ich ihr nur zustimmen können, weil wir uns in vielerlei Hinsicht wohl doch glichen... nur, dass ich wohl noch schlimmer war als er. Drei Wochen... ich war erst seit ziemlich genau 21 Tagen wieder mit meiner Traumfrau zusammen, hatte sie endlich wieder an meiner Seite gehabt und dann baute ich so 'ne Scheiße. Gut, in Frage zu stellen war allerdings, ob es nicht besser so war, dass sie es gleich selbst rausgefunden hatte.. Chase hatte sie über lange Zeit hinweg belogen und man sah ja, wo das geendet hatte. Ich glaube, irgendwann hätte ich ohnehin nicht mehr mit der Schuld leben können und dann hätte ich es ihr sagen müssen, was auch nicht besser geendet wäre. So oder so lief es aufs Gleiche raus - ein Leben ohne Hannah. Denn ich hatte gar nicht so schnell gucken können, da war sie auch schon am Sachen packen und das wollte ich nun wirklich nicht. Sie sollte hier bleiben... hier bei mir. Das hätte ich mir nur wirklich vorher überlegen müssen. "Hannah, bitte... geh nicht." Es war nur ein recht kleinlautes Murmeln und ich legte meine Hand auf ihre Schulter, wollte sie davon abhalten, zu gehen... auch, wenn ich wusste, dass ich daran kläglich scheitern würde.
Hannah Mir viel es ja irgendwo schon schwer, die Tasche zu packen, eben weil ich ja nun wirklich nicht vor hatte, jetzt die Düse zu machen, ich liebte ihn schließlich immer noch. Allerdings hatte ich keine Lust mehr darauf, dass jemand auf meinen Gefühlen herumtrampelte. Alex nicht, Chase nicht, es sollte mich ab sofort am besten jeder mit diesem Scheiß Wort in Frieden lassen. Vermutlich wäre das jetzt der perfekte Zeitpunkt für einen Schoßhund - wie Basti es einmal gewesen war - zu einem richten Arschloch zu mutieren. Gefühlskalt, Frauen - beziehungsweise in dem Fall dann Männer - verachtend; einfach jemand, der alles ohne Gefühle vögelt, um die Bedürfnisse zu stillen, ansonsten aber in 'völliger Einsamkeit' lebt. Wenn ich ehrlich war, hatte ich ja irgendwo Angst, genau sowas zu werden, aber hey, wenn man den Gedanken hatte und abgeneigt von diesem war, dann musste es doch nicht so kommen, oder doch? Nein, nein, eigentlich nicht... und ich würde ja liebend gerne auch wieder vertrauen, nur bis das passiert, sind vermutlich ein bis zwei Jahrzehnte vergangen, wenn man mal übertreiben wollte. Aber wie auch immer, momentan fiel es mir schwierig, hier überhaupt irgendwem zu vertrauen, hatte ich doch jetzt das Gefühl, die ganze Welt hatte sich gegen mich gestellt. Als ich die Hand Alex' auf meiner Schulter spürte, zuckte ich im ersten Augenblick zusammen, hielt die Tränen nur mit größer Mühe zurück, als ich mich zu ihm umdrehte, nicht lange fackelte, sondern ausholte und meine flache Handfläche in sein Gesicht klatschen ließ. "Fass mich nicht an!", gab ich dann noch mit ziemlich brüchiger, trauriger Stimme von mir, ehe ich mich wieder dem Schrank zu wandte, die restlichen ein, zwei Teile aus meinem Fach zog und in der Tasche verstaute. Dauerte dann auch nicht lange, bis diese bis unter den Rand gefüllt war, was Anlass für mich war, sie nun zu schließen, zu Schultern und einmal das Zimmer zu wechseln. Die Kinder hatten schließlich auch noch ein paar wenige Sachen hier gehabt, die ich allesamt in den kleinen Kindergartenrucksack von Joshua steckte. Kuscheltiere nahm ich dann einzeln in die Hände, ehe ich mich auch schon wieder zur Tür drehte. Lange hatte ich mich im provisorischem Kinderzimmer nicht aufgehalten, hatte einfach das genommen, was gerade in greifbarer Nähe gewesen war, weil ich einfach nur nichts wie weg hier wollte. Wenig später war ich dann auch schon auf den Flur getreten, die Treppen runter gelaufen, ohne ein weiteres Wort Alex gegenüber zu verlieren. Ja, man konnte sagen, ich ließ ihn oben einfach stehen, wollte nicht mehr mit ihm reden, ihn nicht mehr ansehen, sonst würde ich ja doch wieder weich werden und das war gerade etwas, was ich alles andere als wirklich wollte. Ich brauchte jetzt definitiv erst einmal viel, viel Abstand... am besten zum gesamten, männlichen Geschlecht. Nur wohin mit den Kindern? War dann wohl auch einer der wenigen Fragen, die mir wirklich Angst bereiteten, zwar waren die Kids wirklich nicht geplant gewesen, aber wie das eben so ist, hatte ich sie mehr als nur ins Herz geschlossen gehabt und ihr Wohlergehen war zu meinem persönlichen Nummer 1. Thema geworden...
Rachel So, dann mal eben CoffeeToGo holen gehen. War zwar wirklich fraglich, weshalb mal wieder ich diejenige war, die losgeschickt wurde, aber ich hatte auch nicht wirklich Lust gehabt mich dagegen aufzulehnen. Aber doch, war eigentlich klar warum ich den Kaffee holen gehen sollte - schließlich akzeptierte ich Entscheidungen grundsätzlich und stellte sie nicht weiter in Frage, wobei das hier durchaus angebracht war.. schließlich zahlten meine Eltern auch Amber und Joslyn den Kurzurlaub hier übers Wochenende. Also doch, ja, ich war definitiv in der Stellung Forderungen zu stellen. Aber nunja, mein Selbstwertgefühl war wohl nochmal ein Stück gesunken, seit einer gewissen Nacht... schüchtern war jetzt auch wirklich kein Ausdruck mehr für mich, ängstlich traf es schon eher, vor allem was eben Männer anging. Ja, hatte er mich wirklich schön traumatisiert... aber ich schob diese Gedanken dann auch gleich wieder bei Seite, sonst würde ich die kommenden Stunden mit einem ZehnTageRegenwetter-Gesicht dasitzen und ich wollte mir eigentlich noch einen netten Abend mit den Mädels machen. Da sollte aber wohl nichts draus werden - ich hatte die drei Kaffeebecher seit vielleicht gerade mal einer Minute in der Hand und war auf dem Weg zurück zum Hotel, als ich sie auch schon fallen ließ, weil mich jemand bei Seite zog. In eine Gasse. Eine sonst vollkommen leere, eher schlecht beleuchtete Nebengasse, für die sich wohl niemand interessierte. Es standen lediglich ein paar Müllcontainer herum, war allgemein nicht besonders sauber hier... aber das wichtigste zum Schluss - es war eine männliche Person, die mich da am Arm festhielt und in mir flammte sofort wieder die Angst auf. Natürlich zerrte ich sofort an meinem Arm, aber war nicht so, als hätte ich inzwischen mehr Kraft als vorher, also war das wieder nur ein eher kläglicher Versuch, der logischerweise scheiterte. Ich wurde noch ein paar Meter weiter gezogen - ich nehme an, damit wir nicht mehr so nah an der Hauptstraße waren - und dann wurde mein Arm losgelassen... leider nur, damit ein zweiter Typ, der nahezu urplötzlich von hinten an mich heran getreten war, mir die Hände auf dem Rücken zusammen binden konnte. Ich nehme an, damit ich keine Zicken machen oder auf dumme Ideen kommen konnte. Dann bekam ich netterweise auch noch den Mund mit einem Stück Stoff gestopft, als ich gerade nach Hilfe rufen wollte. Es wurde dann auch gar nicht gezögert, ich würde einfach weiter gezogen und schließlich auf den Rücksitz eines Wagens mit verdunkelten Scheiben gesteckt. Durfte doch jetzt nicht wahr sein hier. Wieso verdammt? Konnte man sich nicht mal mehr einen Kaffee holen, ohne Gefahr zu laufen, entführt und/oder vergewaltigt zu werden? Scheinbar nicht. Ich schloss die ganze Fahrt über die Augen, wollte das jetzt einfach nicht wahr haben. Für einen Traum fühlten sich die doch ziemlich fest gefesselten Handgelenke zu real an, tat weh und würde sicherlich rote Striemen hinterlassen... aber das würde wohl mein geringstes Problem sein. Es dauerte einige Minuten, bis der Wagen zum Stehen kam und ich machte die Augen auch erst wieder auf, als die Tür auf meiner Seite geöffnet wurde. Wie auch vorher wurde ich nicht mit Samthandschuhen (SAMT! XD) angefasst, sondern grob vom Rücksitz gezerrt und kurz darauf auch schon auf einen Stuhl gedrückt. Zwear wurde ich nicht an diesem festgebunden, aber die beiden Typen mit dem amüsierten Grinsen im Gesicht konnten sich ohnehin sicher sein, dass ich nichts Unüberlegtes oder gar Gewagtes versuchen würde. Ich sah mich dann erstmal verängstigt um, aber mir kam hier natürlich nichts bekannt vor, ich hatte keine Ahnung, wo ich hier war. Wie sollte ich auch, ich war schließlich zum ersten Mal hier in der Stadt und kannte logischerweise nicht jede Ecke, oder besser gesagt Garage. Da war nur eine einzige Sache, die mir bekannt vorkam - der verdammte Jaguar, von dem ich eigentlich gehofft hatte, ihn ebenso wenig wie seinen Besitzer jemals im Leben wieder zu sehen.
Emanuel Ich saß gerade oben in meinem Zimmer und hatte mir das Warten mit ein wenig Fernsehen totgeschlagen, als ich das lang ersehnte Motorengeräusch hörte, welches vor allem mit dem knirschenden Kies unter den Reifen des Transporters in Zusammenhang stand. Dauerte nicht lange, da war ich vom Sofa aufgestanden und in meine Schuhe geschlüpft, nur um mir mit einer relativ geschickten Bewegung den Schlüssel zur Haustür aus dem Schlüsselschränkchen an der Wand zu fischen, an dem gleichzeitig auch der zur Seitentür der Garage hing. Mit der linken, freien Hand wurde sich noch die Lederjacke vom Hacken geholt und über die Schultern geworfen. Angezogen hatte ich mich logischerweise vorhin schon, auch wenn ich zugeben musste, heute vergleichbar lange in Boxershorts durch das Haus gelaufen zu sein. Hatte eben längere Zeit nichts zu tun gehabt und Besuch hatte ich auch keinen erwartet, also konnte ich mir das ja wohl schon mal erlauben, auch als Geschäftsmann, Vergewaltiger... wie auch immer man mich betiteln wollte. Jedenfalls hatte ich mich dann doch dazu aufraffen können, mich in die schwarze Jeans und ein kariertes Hemd zu schmeißen, meine Haare so halbwegs ordentlich hinzurichten, dass sie nicht mehr in alle Himmelsrichtungen ab standen und dann hatte ich auch schon einen Anruf bekommen, dass die beiden Knalltüten die Hübsche von vor wenigen Tagen, Wochen, endlich hier ausgemacht hatten. Mitbekommen, dass sie hierher gekommen war, hatte ich ja, sonst wäre ich sicherlich nicht auf die Idee gekommen, sie mal eben von der Bildfläche verschwinden zu lassen, aber wo genau sie sich aufgehalten hatte, war auch mir nicht bekannt gewesen, so gegeiert hatte ich dann nämlich doch nicht. Jedenfalls wartete ich seit dem Anruf darauf, dass der doofe VW Bus endlich in die Einfahrt fuhr, damit ich mir nicht länger diesen verblödenden Mist geben musste, den ich eingeschaltet hatte, nur um die Zeit ein wenig tot zu schlagen. Jetzt war es aber immerhin so weit. Der TV flackerte noch munter im Wohnzimmer weiter, daran störte ich mich allerdings nicht. War immerhin mein Haus, Camaro war verschwunden gewesen – da musste ich mich beizeiten dann auch mal drum kümmern, konnte ja nicht angehen, dass sie einfach so verschwand und mir einfach die komplette Arbeit überließ – und ansonsten gab es niemanden, der sich hätte beschweren können, dürfen, dass die Stromrechnung so hoch war/ist. Immerhin zahlte ich, beziehungsweise meine Schwester und ich hier die Kosten und da konnten wir ruhig auch mal einiges verbraten, wenn wir uns sonst nichts gönnten – haha. But, whatever, zurück zum eigentlichen Thema. Ich war nun, Jacke über der Schulter, Schlüssel in der Hand, durch den Flur gegangen und hatte zielstrebig eine Tür angesteuert, die vom Haus aus direkt in die Garage führte. So musste ich nicht noch vorne rum gehen, hatte ich gerade schlicht und ergreifend keine Lust zu. Wie auch immer. Die Hand bereits auf die Türklinke gelegt, steckte ich den Schlüssel ins Schlüsselloch, drehte ihn einmal herum und stieß dann mit einem breiten und charmanten Grinsen die Tür auf, nur um sie kurz darauf mit der Tür wieder zuzustoßen. Ein simpler Blick und ein genau so simples Nicken bedeutete den beiden Kumpanen, dass sie sich nun ein Stück von ihr entfernen sollten, während ich, selbstsicher wie eh und je, auf das gefesselte, kleine, wehrlose Mädchen vor mir zuging. Vor ihr ging ich leicht in die Hocke, stützte mich mit der freien Hand – eine hielt nach wie vor die Jacke – auf meinem Knie ab und lächelte dann auch sie direkt noch mal zuckersüß an. „Urlaubstripp nach Wyoming? Newcastle... schönes Ziel, tolle Stadt, hübscher Strand, hübsche Kerle natürlich...“ Bei den letzten Worten musste ich ja beinahe ein wenig lachen, war ja wohl klar, dass ich ausschließlich mich meinte, der Rest ging mir nämlich so ziemlich am Arsch vorbei, insofern er mir nicht die weibliche Beute ausspannte, dann wurde ich nämlich gut und gerne mal etwas ungemütlich. Aber gut, na ja, bezog sich ja momentan ausschließlich auf diese kleine Provokation hier.
Rachel ... nein. Neeeeien! Konnte mich jetzt bitte jemand wach rütteln? Oder mir mal eben sagen, dass ich eine verdammt echt wirkende Halluzination hatte? Einfach, dass ich mir das alles nur einbildete? - Nein, logischerweise nicht und ich brauchte mir in der Hinsicht nun wirklich keine Hoffnungen machen. Genauso wenig, wie hier irgendwie weg zu kommen. War wohl eine noch wesentlich aussichtslosere Situation als die, in der ich letztes Mal mit Emanuel fest gesteckt hatte... da hätte ich es vielleicht sogar noch irgendwie hinkriegen können, zu fliehen oder zumindest jemanden um Hilfe zu rufen. Hatte er mir zwar ausdrücklich verboten, aber irgendwer hätte mich sicherlich gehört. Dann aber würde er wahrscheinlich auf Bewährung weiter frei rum laufen und dann... ja, dann hätte ich ein noch fetteres Problem als das hier, schätze ich. Wobei ich trotzdem nicht wirklich wissen wollte, was jetzt noch auf mich zukam. Da wäre mir jetzt wahrscheinlich irgendeine Spritze mit Drogen ganz recht, von mir aus auch Pillen, hätte ich nichts gegen... solange ich dann nichts mehr von dem widerlichen Kerl mitbekam, der da auf mich zu lief, wäre alles in Butter. Ich fing ja in seiner bloßen Anwesenheit beinahe schon wieder an zu zittern, er berührte mich ja noch nicht mal. Aber er war mir für meinen Geschmack einfach viel, viel zu nahe, als er da so direkt vor mir in die Hocke ging, mich auch noch so widerwärtig anlächelte... Gott, konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Er hatte doch bekommen, was er hatte haben wollen, was sollte das denn jetzt alles hier? Um ehrlich zu sein hätte ich ja direkt wieder anfangen können zu heulen, war ja sowieso so nahe am Wasser gebaut. Aber nein, noch ließen sich die Tränen zurück halten. Jedoch war ich wohl beinahe in so eine Art Schockstarre verfallen, als er dann auch noch anfing zu reden. Diese Stimme hatte ich nie wieder hören wollen und jetzt drang sie mir doch wieder zu Ohren. Ich war wohl auch ganz froh darüber, dass ich nicht mal etwas erwidern konnte, wenn ich gewollt hatte, mir war ja noch immer den Knebel in den Mund gebunden. Aber selbst, wenn ich hätte reden können und es auch gewollt hätte, wäre mir wahrscheinlich kein einziges Wort über die Lippen gekommen, mir wäre einfach jedes Wort im Hals stecken geblieben. Ich schluckte jetzt schwer und wich seinem Blick konsequent aus. Ja, Urlaubstrip... der war hiermit schätzungsweise beendet, denn ich bezweifelte, dass er mich einfach so wieder gehen lassen würde, wo er mich jetzt schon wieder so fest in den Händen hatte.... dabei wusste ich nicht mal, wieso er mich jetzt schon wieder hier hatte, wollte. Und von den hübschen Kerlen hier hätte ich so oder so nichts gehabt, das hatte er mir schon vor ein paar Wochen gründlich verdorben und mir machte das immernoch zu schaffen... würde es wohl auch noch lange.
Emanuel Wenige Sekunden später nach meiner Aussage, richtete ich mich wieder zu meiner vollen Größe auf, betrachtete sie dann aus dem Blickwinkel noch einmal genauer, ehe ich dazu ansetzte, den Stuhl einmal zu umrunden, um sie mir von allen Seiten zu besehen. "Weist du, Rachel...", setzte ich gemurmelt an, als ich die Hälfte meines Vorhabens abgeschlossen hatte. Schließlich ließ ich sie aber noch so lange warten, bis ich auch das letzte Stück vom Stuhl, samt der hübschen Frau, umgangen hatte "... ich hab mich echt gefreut, als ich erfahren habe, dass du hier in der Stadt bist. Ich dachte nicht, dass du mir noch einmal freiwillig in die Arme läufst, scheinbar schien ich ja doch gar nicht so schlecht gewesen zu sein, auch wenn du es eventuell nicht... ganz so hart gewollt hattest, hm? Aber na ja, wie dem auch sei... jedenfalls habe ich mir gedacht, ich könnte dich ja noch mal auf ein Glas Champagner einladen, aber der war leider aus und ich war zu faul, für eine kleine Schlampe extra noch mal loszufahren, aber glücklicher Weise lässt du dich auch so relativ gut um den Finger wickeln, bist mit nicht sauer, hab ich nicht Recht?" Mit diesen Worten zog ich den Knebel in ihrem Mund ein klein wenig lockerer, um ihn ihr so halbwegs abzunehmen. Erst dann glitten die Fingerspitzen sachte über die weiche Wange der hübschen jungen Frau. Ja, ja, man konnte durchaus sagen, dass ich hin und wieder wirklich etwas gegen Frauen hatte, so wie ich mit ihnen umsprang, aber aufgrund der Tatsache, dass mich - bis auf besagte Frauen - noch niemand drauf angesprochen hatte, sah ich definitiv auch kein Grund, mich zu ändern. Nicht, dass ich das ohnehin nicht tun würde, aber eventuell - zu 0,01% vielleicht - würde ich es mir ja zu Herzen nehmen, insofern man es mir nicht gerade mit zig Beleidigungen an den Kopf knallt, aber so, wie sich Rachel verhalten hatte... da sah ich ja beinahe keine andere Möglichkeit, so mit ihr umzuspringen. Sicherlich, war nur zu Anfang gewesen, wir waren ja doch dabei gewesen, uns zu verstehen, aber ich war, was das anging, einfach ein extrem nachtragender Mensch gewesen und irgendwie musste ich die innere Waage ja wieder ins Gleichgewicht bringen. War wohl auch Grund dafür, dass ich so über sie hergefallen war, und sie nun nicht in Ruhe lassen konnte. Pech für Sie, würde ich mal so sagen. Na ja. Meinungen interessierten mich grundsätzlich nicht viel, also würde ich auf ihre auch nichts geben, sollte sie soviel rumnörgeln wie sie wollte, versuchen, Psychodoctor zu spielen, ich würde nicht drauf eingehen auf ersteres und letztes nicht, punkt. Nachdem ich von ihrer Wange dann auch relativ schnell wieder abgelassen hatte, angelte ich mir aus einer Ecke der Garage einen Stuhl, nur um ihn vor ihr zu platzieren, mich dort dann drauf fallen zu lassen, Arme auf der Lehne, den Kopf auf dem Gestell abgelegt, so sah ich sie schließlich an, grinsend versteht sich. "Ich hoffe doch sehr, dass Mami und Daddy noch ein bisschen die Unterkunft im Hotel verlängern können, ich denke nicht, dass ich vorhabe, dich in weniger als zwei Tagen hier gehen zu lassen", stellte ich nun doch ziemlich trocken fest, schnaufte dann leise. "Ich hab nämlich Großes mit dir vor, Kleines, dafür braucht es einiges an Übung."
Rachel Er fand das also witzig, ja? Ich absolut nicht, kein bisschen. Er sollte mich verdammt nochmal gehen lassen, jetzt sofort. Wenn das so weiter ging und ich jetzt alle paar Wochen mit seinem Gesicht... allgemein mit ihm konfrontiert wurde, dann würde ich wohl schon sehr bald ein psychisches Wrack werden und bei der nächstbesten Gelegenheit Amok laufen, ohja. Hier in den USA konnte man Waffen ja legal erwerben, sollte also kein Problem sein und ich konnte mir eine besorgen gehen, wenn es mir zu bunt wurde, ich nicht mehr konnte... dann erst ihn erschießen und dann mich, ja. Gott, was war bitte aus mir geworden? Noch vor ein paar Wochen war ich eigentlich sehr lebensfroh gewesen, hatte mein Leben sehr genossen, war glücklich gewesen und jetzt? Jetzt hegte ich mehr oder weniger schon Selbstmordgedanken. Ich war mir aber wirklich nicht sicher, wie ich enden würde, wenn das jetzt hier so weiter ging... ich bezweifelte nämlich ganz stark, dass er mich nur zum Plaudern hatte kidnappen lassen. Wäre definitiv zu viel Aufwand für nichts. Und von freiwillig in die Arme laufen konnte nun wirklich keine Rede sein... dieser nicht angebrachte Sarkasmus machte das alles für mich nur noch unangenehmer. Wobei ich mich so oder so schon richtig scheiße fühlte, machte also wahrscheinlich auch schon keinen Unterschied mehr. Und ja, ganz recht, SO hatte ich mein erstes Mal ganz bestimmt nicht gewollt... wer wollte auch schon vergewaltigt werden, hm? Aber nicht genug mit dem allem, jetzt wurde ich hier auch noch als Schlampe betitelt, obwohl ich ganz offensichtlich keine war - sonst wäre ich wohl kaum so lange Jungfrau geblieben. Und doch verdammt, ich war sauer auf ihn! ... nur konnte ich das nicht zeigen, weil die Angst definitiv überwiegte, sowas von. Daran würde sich auch nichts ändern lassen, denke ich. Aber hey, wenigstens hatte ich inzwischen den Mund wieder frei. War angesichts der Tatsachen hier allerdings nicht mal sowas wie ein Lichtblick, schon fast irrelevant, weil ich doch sowieso nicht richtig fähig war, zu reden. Er war dann auch noch so nett, mir mehr oder weniger zu verkünden, was das Ganze hier sollte, nachdem er sich ebenfalls auf einem Stuhl nieder gelassen hatte. Wobei ich hier ja nun keinesfalls freiwillig, sondern gezwungenermaßen saß. Mir waren nach wie vor die Hände zusammen gebunden und langsam aber sicher wurde das richtig, richtig unbequem. Sollte aber wohl eines meiner geringeren Probleme sein, denn der gute Emanuel hatte scheinbar irgendwas mit mir vor. Also mit der Zimmerverlängerung sollte es nun wirklich kein Problem geben, da konnte er beruhigt sein. Wenn er mir schön genug Druck machte, würde ich freiwillig zum Handy greifen und meinen Eltern sagen, dass ich noch ein paar Tage länger bleiben wollte und sie verlängern sollten... ich war ja auch so herrlich beeinflussbar, grml. Er hatte also Großes mit mir vor? Wieso konnte ich mich darüber nicht freuen? Zwar konnte ich nicht wissen oder gar mit Sicherheit sagen, was er damit meinte, aber ich war mir ziemlich sicher, dass es nichts war, was ich als positiv einstufen würde. Nein, definitiv nicht, nicht bei ihm. Egal was es war... er würde mir doch nur wieder mit Freude beim Leiden zusehen wollen, elender Sadist. Und.. Übung? "W-Was meinst du damit?" brachte ich kaum hörbar, leicht stotternd über die Lippen und sah ihn mit doch etwas größeren Augen an. War jetzt auch das erste Mal, dass ich ihn richtig direkt ansah. Allerdings war das auch nicht von langer Dauer und ich wandt den Blick wieder nach unten ab, sah auf meine Oberschenkel runter. Eigentlich wollte ich es wahrscheinlich gar nicht wissen, ne... aber ich wollte doch wenigstens so ansatzweise wissen, was mich erwartete. Aber ich ahnte ohnehin jetzt schon nichts Gutes...
Emanuel Das sie fragen würde, was es damit auf sich hatte, war mir durchaus bewusst gewesen, allerdings hatte ich mir ein klein wenig mehr Neugier erhofft, wobei der süße Blick, den sie mir zugeworfen hatte, ja wirklich aussagekräftig gewesen war, jedoch nicht genug für meinen Geschmack, aber gut, man konnte ja bekanntlich nicht alles haben, sollte ich wohl endlich anfangen, zu verstehen, dann würde es wohl auch viel, viel weniger Vergewaltigungen meinerseits geben, aber so lange ich der einzige wäre, dem es so ginge, würde es den Kohl auch nicht fett machen, demnach wäre ein Vergewaltiger mehr oder weniger in der Stadt hier nichts Redenswertes, nicht von Bedeutung, konnte man drauf scheißen, brauchte ich hier auch nichts einsehen, nichts verstehen, gar nichts. So, punkt. Zurück zum Eigentlichen jetze... Wollte sie also wissen, wie ich das meinte, hatte ich ja, wie gesagt erwartet gehabt. "Na denkst du, ich hege Interesse an dir, weil du so lieb und nett bist? Einer meiner Kunden?" Schmunzelnd schüttelte ich den frisierten Kopf, grinste nur noch breiter, richtete mich ein wenig auf und ließ dann die breiten Schultern kreisen, ehe ich die Arme zurück auf die Lehne legte, meinen Kopf allerdings stolz wie immer oben behielt, sie ein wenig abschätzend musterte. "Komm schon, Süße, ich denke, du weißt selbst, wie heiß Männer so wohlgeformte Körper haben, wieso nicht einen kleinen Gewinn daraus schlagen? Und da du jetzt ohnehin nichts mehr zu verlieren hast, außer das letzte bisschen Würde und Stolz... wieso nicht, hm? Ich meine, es ist nicht so, als hättest du eine Wahl ... die hast du nämlich nicht ... aber ich würde dir trotzdem raten, dich nicht dagegen aufzubeugen. Weist du, mittlerweile hast du mich ja jetzt schon in Aktion erlebt und die Wut, die ich gut und gerne im Bett auslasse, muss nicht immer Sex sein, klar? Wenn du also nicht spurst, dann... musst du deinen lieben Eltern wohl sagen - insofern du sie jemals wieder siehst - dass du gegen einen Schrank gelaufen oder die Treppe heruntergefallen bist, du weißt schon, diese üblichen Ausreden von geschlagenen Frauen, die sich einfach nicht eingestehen wollen, dass ihr Liebhaber ein Arschloch ist", mit einer wegwerfenden Handbewegung und einem erneuten, sichtlich verärgerten Eindruck stand ich vom Stuhl auf, stieß ihn mit dem Fuß doch ziemlich plötzlich und mit viel Schwung beiseite, gestikulierte einen Augenblick mit den Armen wild durch die Luft. "Ich meine, was zur Hölle ist so schwer daran, einfach mal zu akzeptieren, dass man schlicht und ergreifend nicht unterwürfig, gehorsam war und dafür eine geklebt bekommen hat? Das diese kleinen Schlampen immer wieder leugnen, nur um den Kerl vor den Eltern gut dastehen zu lassen. Im Endeffekt wissen es Mom und Dad doch dann ohnehin schon, ist zumindest zu 98% der Fall, die letzen zwei sind scheinbar Taub oder Blind." Und ja, ja, ich schwang hier gerade große Reden, wusste der Geier, wieso, ich sollte also dann so langsam mal auf den Punkt kommen, damit uns noch genug Zeit blieb, sie darauf vorzubereiten. Während ich die letzten Worte gesprochen hatte, stand ich in Richtung der Wand, drehte mich jetzt mit einem ziemlich aufgesetzten, überfreundlichen Lächeln wieder zu meinem Opfer um, klatschte leicht in die Hände, ehe ich sie mir rieb, mit einem den beiden Zeigefinger und einem Zwinkern auf die hübsche Frau vor mir auf den Stuhl zeigte. "Ich mache es kurz... damit ich dich nicht noch weiter verschrecke, bist ja eh schon so ein scheues Reh... du wirst auf den Strich gehen... für mich."
Rachel Nein, also daran hatte ich ganz bestimmt nicht gedacht... er schien bisher sowieso an nichts von mir Interesse zu haben, was eben die inneren Werte betraf. Dass er meinen Körper mochte hatte er mir ja eingehend demonstriert und ich wollte eigentlich auch gar nicht schon wieder an besagten Abend zurück denken, aber das fiel in seiner Gegenwart gleich nochmal einen ganzen Ticken schwerer, da mich diese Gedanken ohnehin tagein tagaus beschäftigten und sich nur kaum bis gar nicht verhindern ließen... und er wollte also Gewinn mit mir machen? Bitte was? Der tickte doch wirklich nicht mehr ganz richtig. Ich meine gut, okay, hatte ich schon vorher gewusst, dass bei ihm irgendwas so gar nicht rund lief, schließlich hatte er mich vergewaltigt... aber das war jetzt ja irgendwie nochmal eine ganz andere Liga und ich konnte jetzt leider schon ahnen, worauf das hinaus laufen würde. Emanuel traute ich ohnehin absolut alles zu, wirklich ausnahmslos alles. Und mir lag verdammt nochmal was an meiner Würde, meinem Stolz! Zu sagen, er wäre dreist, wäre ja sowas von weit untertrieben, mehr als das. Wäre ich gerade nicht schon wieder so verdammt verzweifelt - und irgendwo auch ein Stück weit verängstigt -, wäre ich richtig sauer auf ihn.. Nur so konnte ich das gar nicht zeigen, selbst wenn ich gewollt hätte... da überwiegten Angst und Verzweiflung ganz definitiv. Es folgte dann auch schon wieder eine Drohung von ihm - wenn ich nicht spurte, würde er wieder handgreiflich werden, wenn diesmal auch in anderer Form. Ich wusste, dass er nicht davor zurück schrecken würde, mich zu schlagen... wieso sollte er auch, ich würde mich ja sowieso wieder nicht trauen, irgendwas gegen ihn zu unternehmen, ihn anzuzeigen oder dergleichen. Spätestens dann, wenn er wieder aus dem Knast draußen war, dürfte ich wahrscheinlich damit rechnen, erst gefoltert und dann umgebracht zu werden.. ich malte mir da grade wirklich wieder so einiges aus. Seine noch folgenden Worte konnte ich nicht so ganz nachvollziehen - wieso sollte es ihn auch kratzen, wie Frauen damit umgingen wenn sie Schläge einstecken mussten, interessierte ihn doch auch nicht wenn ich am Schreien und Heulen war.. -, wichtiger war aber, dass er so plötzlich aufgestanden und den Stuhl weggestoßen hatte - das ließ mich alles wieder zusammen zucken und ich zog den Kopf ein Stück weit ein. Er entschied sich dann aber wohl langsam mal dazu, mir sagen zu wollen, worauf genau er die ganze Zeit hinaus wollte und was er für einen Plan hatte, was er mit mir vor hatte... auf den Strich. Er wollte mich dank meines guten Aussehens auf den Strich schicken. Gerade wünschte ich mir sowas von, einfach nur hässlich zu sein. Klar, dann wurde man vielleicht öfters mal schräg angeschaut, aber wenigstens interessierte sich dann keiner für einen und man lief nicht Gefahr, vergewaltigt oder auf den Strich geschickt zu werden... dann war mir jetzt auch klar, was er mit Übung meinte und mir lief es mehrmals hintereinander eiskalt den Rücken hinunter. In meinen Augen lagen dann auch schon wieder Tränen, die ich aber noch so halbwegs zurück halten konnte. Nein, nicht schon wieder vor ihm heulen... er wusste auch so gut genug, wie schüchtern und zerbrechlich ich war. "Das... das is nich dein Ernst.." murmelte ich hauchdünn ich wieder nur vor mich hin, war gar nicht wirklich fähig, zu reden. Es war natürlich irgendwie nur rhetorisches Gerede, mir war klar, dass das sein voller Ernst war. Emanuel war nicht der Typ dafür, dermaßen stumpfe Witze zu reißen. Inzwischen hatte ich auch den Blick wieder abgesenkt, hätte ihn wohl nicht mal ansehen können, wenn ich gewollt hätte.
Emanuel War dann auch recht bald wieder soweit, da kam ich direkt vor ihr zum Stehen, beugte mich zu ihr runter und schob dann die Augenbrauen in die Mitte. "Sehe ich so aus, als mache ich Witze?", fragte ich ziemlich sarkastisch, packte ihr Kinn dann, wie schon vor wenigen Wochen an der Wand vom Club, um ihren Kopf anzuheben, sie zu zwingen, mich anzusehen, nur damit ich sie mit meinem Blick fixieren konnte. "Ich meine, du hast wirklich Potenzial dazu und wie gesagt, hast du nichts weiter zu verlieren, deine Jungfräulichkeit hast du ja an mich abgetreten und ansonsten... was gibt es da noch groß, bis auf das bisschen Stolz? Das kriegt man mit genug Streicheleinheiten auch wieder hin, sollte also nicht das Problem sein und hey, dann lernst du wenigstens mal, was es heißt, unter den Fittichen von jemanden zu stehen und mal richtig für sein Geld - beziehungsweise in deinem Fall für ein warmes Bett, Essen und 'ne tägliche Dusche - zu ackern, bis jetzt hat man dir ja alles in deinen kleinen, süßen Arsch geblasen, hm? Außerdem stärkt so intensive Arbeit auch das Sozialverhalten, du hättest immerhin jeden Tag ein paar neue Gesichter, also was spricht dagegen?", fragte ich zum Ende hin ziemlich belustigt. Wie gesagt, war nicht so, als hätte sie eine Wahl gehabt, ich würde sie sich ohnehin verkaufen lassen und wenn es vorerst an Freunde war, damit ich sie notfalls an der Leine dahin zerren konnte, war mir sowas von scheißegal, sie würde arbeiten gehen, punkt. Wäre es nicht so eine Drecksarbeit gewesen - sah ich ja selber ein -, würde ich sogar verlangen, dass sie mir dankbar wäre, dass ich ihr den Einstieg ins Berufsleben erleichterte, aber war eben nicht so, die Arbeit war nicht wirklich legal, irgendwo gegen die Menschenrechte und bringen tat sie den Frauen - manchmal, ganz selten auch Männern - so überhaupt nichts, insofern man einen Zuhälter - in dem Falle also mich - hatte, der einem das Geld abknöpfte, diejenigen Zwang, diese Arbeit zu tun, aber drauf geschissen, wann hielt ich mich denn schon mal an das Gesetz? Sah man doch alleine schon an der Firma, die war auch alles andere als nur mit legalen Teilen ausgestattet. Ne ne, wurden ja durchaus auch verbotene Spoiler und Einspritzungen verbaut, so war das ja nicht. Aber gut, das hatte ja jetzt nichts weiter mit der Sache hier zutun, ging ja gerade einzig und allein um diese Anschaffungsgeschichte, also weg mit der Firma. Stattdessen konzentrierte ich mich jetzt wieder voll und ganz auf das verschüchterte Ding vor mir, strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe, während ich leicht vor mich hinschmunzelte. Sie sollte wirklich mal lernen, was es hieß, wirklich zu arbeiten.
Rachel Und dann war ich auch schon wieder gezwungen, in diese alles andere als warmen Augen zu sehen. Ich würde Grün zwar weder als richtig kalte, noch als richtig warme Farbe einstufen, aber wahrscheinlich war es auch vollkommen egal, welche Farbe denn nun seine Augen hatten - so oder so war da dieser gewisse kalte, gefühllose Ausdruck zu sehen, den ich gerade mal wieder mehr als nur verabscheute. Es hatte schon seinen Grund, warum ich es normalerweise vermeiden wollte, ihn anzusehen. Jetzt, wo er mein Kinn wieder mehr als unsanft in der Hand hatte, blieb mir aber wieder nichts anderes übrig, als ihn anzusehen, noch immer mit recht glasigen Augen. Und nein, natürlich sah er nicht so aus, als würde er Witze machen... war wie gesagt ohnehin nur rhetorisch gewesen, ich hatte gar nicht mal unbedingt eine Antwort darauf erwartet. Aber er sollte um Gottes Willen wieder Abstand von mir nehmen, ich wollte ihn nicht so nahe bei mir haben, war mir wirklich ziemlich, ziemlich unangenehm - wäre es auch ohne den Griff am Kinn - und machte mich nur nochmal ein Stück weit ängstlicher. Haha, ja, nichts zu verlieren... für ihn schien das Ganze ja sehr amüsant zu sein, er schien Spaß daran zu haben, mich jetzt schon psychisch bis zu einem gewissen Grad fertig zu machen. Wobei die eigentliche Qual, Folter erst noch kommen würde, dessen war ich mir durchaus bewusst. Außerdem war mein Stolz so leicht nicht wieder aufzupolieren, da konnte er sich sicher sein. Selbstbewusstsein war jetzt grade sowieso schon wieder auf gleich Null gesunken und mein Stolz... naja, davon besaß ich eben nicht besonders viel, da war das genauso wie mit dem Selbstbewusstsein. Außerdem würde ich ganz sicher keine Streicheleinheiten kriegen - von wem denn? Von ihm? Pah, das ich nicht lache, echt... verdammter Schweinehund. Und auf die neuen Gesichter konnte ich echt verdammt gut verzichten, mir reichte mein kleiner überschaubarer Freundeskreis. Allerdings würde ich von denen wohl so schnell niemanden wieder sehen, meine Eltern wohl ebenso wenig... gekidnappt und auf den Strich geschickt, geil, echt. Ich konnte mir absolut nichts Besseres in meinem Leben vorstellen - NICHT. Und er sollte mich endlich los lassen, verdammte Scheiße. Erstens tat es weh und zweitens sollte er mich nicht antatschen, seine Hände hatten bei mir nichts zu suchen, absolut gar nichts. Blöd bloß, dass er da - wie so oft - anderer Meinung war als ich und selbst, wenn ich die Hände frei gehabt hatte, hätte ich mich wahrscheinlich trotzdem wieder nicht getraut, mich zu wehren. War ja doch jedes Mal das Gleiche mit meiner Schüchternheit, meiner Zurückhaltung. "...wieso?" kam mir schließlich wieder sehr leise über die weichen Lippen. Wenn ich schon keinen reibungslosen Ausweg aus der ganzen Sache finden würde, dann sollte er mir wenigstens sagen, wieso zur Hölle er das mit mir machen wollte. Konnte mir doch nicht erzählen, dass er das nur tat, weil er mir zeigen wollte, was es hieß, für das eigene Wohlergehen arbeiten zu müssen... ne, also wirklich nicht, das kaufte ich ihm nicht ab. Aber wahrscheinlich bräuchte es in seinen Augen auch nicht mal einen Grund, um mir das leben zu versauen. Ihm würde es Spaß machen, das war Grund genug... ja, mir war wirklich schon wieder nach heulen zu Mute, aber bisher konnte ich die Tränen noch erfolgreich daran hindern, wieder an meinen Wangen hinunter zu laufen.
Emanuel ... oh und da waren auch schon wieder die glasigen, Angst erfüllten Augen, die er da zu Gesicht bekam. Wirklich sehr süß, amüsierte mich, wie schon in der Nacht im Hotel, nur noch ein ganzes Stück mehr und ja, man konnte wohl davon ausgehen, dass ich irgendwo wirklich eine richtig sadistische Ader hatte, aber stören tat sie mich nicht, ne ne. Ich war sogar ganz froh über diese eigentlich negative Eigenschaft, half mir einfach dabei, nicht auf mir herumtrampeln zu lassen und die Leute, die mir auf den Geist gingen, ohne schlechtes Gewissen beiseite zu räumen. Klar, irgendwo hatte da auch noch das übergroße Ego was mit zutun, aber ich war dennoch der Meinung, dass es mitunter auch wirklich an der Charakterschwäche lag. But, whatever, sollte mich wie gesagt nicht weiter stören, ich musste da jetzt gedanklich keine Marathons laufen, um an einem gewissen Ziel - von dem ich selbst nicht mal wusste - anzukommen, war also überflüssig, jetzt weiter darüber nachzudenken, weg mit den Gedanken und volle Konzentration auf das kleine, verschüchterte Mädchen hier vor mir, welches mir dann auch noch eine leise, nicht sonderlich präzise Frage stellte, die ich mir allerdings nur im Zusammenhang mit der Strich Sache hatte vorstellen können, also antwortete ich so auch einfach mal und wenn es 'ne andere Frage gewesen war, dann musste sie das eben sagen, so. "Ich brauch keinen Grund, um Geld zu verdienen", stellte ich ziemlich trocken fest, zuckte mit den Schultern und ließ ihr Kinn letzten Endes wieder los, distanzierte mich ein wenig von ihr. "Ich meine, klar, ich hab genug Geld, aber wenn ich da noch jemanden behilflich sein, und ihm eine Lektion erteilen kann, wieso sollte ich mir das Angebot entgehen lassen?", fügte ich zum Schluss noch hinzu, bedachte meine beiden Kumpanen mit einem knappen Nicken. Quasi als Dank dafür, dass sie sie mir hierher gebracht hatten und das sie nun wieder abzischen konnten, wenn sie wollten. Gebraucht wurden sie hier nämlich vorerst nicht. _
sorry, relativ kurz, aber irgendwie gehts mir heut nich so
Rachel Das war alles? Das sollte seine verdammte Begründung sein? Sollte ich hier irgendwie weg kommen, würde ich ja sowas von dafür sorgen, dass man den Kerl hinter Gitter steckte und ihn nie wieder raus ließ, so. Meine Eltern hatten das Geld, um ein paar Leute zu bestechen, sollte kein Problem sen. Allerdings zweifelte ich sehr stark daran, dass ich hier in nächster Zeit weg kommen würde. Sollte das also nicht der Fall sein - und davon war auszugehen, Emanuel war ja immer sehr hartnäckig -, würde ich sehr wahrscheinlich einfach nur immer weiter Abstumpfen und irgendwann wäre es dann so weit, dass mir das alles am Allerwertesten vorbei ging und ich nicht mal mehr in Worten Widerstand leisten würde. Ich schätze, mich zu brechen war nicht besonders schwer, nach der Vergewaltigung schon gar nicht. Da hatte er einfach ganz leichtes Spiel, ich wehrte mich ja jetzt schon kaum bis gar nicht. Aber gut, immerhin war es jetzt nur noch er, der mich ansah und seine Aufmerksamkeit auf mich richtete - die anderen beiden Kerle zogen jetzt Leine, wobei es mir anders herum wahrscheinlich noch lieber gewesen wäre. Zwar konnte ich nicht wissen. was die beiden dann womöglich mit mir angestellt hätten, aber so schlimm wie er hier konnten sie doch gar nicht sein, oder? Ne, ging nicht. Ich erwiderte darauf jetzt allerdings nicht mehr, was hätte ich da auch schon großartig zu sagen sollen... dass er mir einen vernünftigen Grund nennen oder mich gehen lassen sollte? Haha, witzig, ehrlich. Inzwischen hatte er ja wenigstens mein Kinn wieder losgelassen und so senkte ich den Blick sofort wieder, es war mir ja vorher schon so schwer gefallen, ihn anzusehen. Und nein, mit Tränen zurückhalten war jetzt auch nicht mehr. Zwar schluchzte ich nicht wie blöd vor mich hin, aber ein, zwei Tränen wanderten jetzt ja doch wieder an meinen Wangen hinunter... ließ sich jetzt nicht ändern, ich war einfach ziemlich sensibel und das hier schlug einfach schon wieder viel zu weit über die Stränge. Ich wollte gar nicht wissen, was mich dann die folgenden Tage erwartete... was Schönes ganz bestimmt nicht, nein. Ganz im Gegenteil.