Ich lehnte mich zurück und gähnte herzhaft mit brav vorgehaltener Hand. Was sollte ich denn jetzt tun? Der Abend war noch jung, wir mochten erst knapp halb neun haben oder so, dennoch war ich jetzt schon müde. Wenn ich mir Damon jedoch so anguckte, erkannte ich bei ihm kein Zeichen von Müdigkeit, ganz im Gegenteil. Er schien immer lebhafter zu werden, was mich ganz leicht schmunzeln ließ. Der Fernseher bot jedoch nichts wirklich interessantes, dort lief gerade irgendein Krimi und von solch einem Zeug hatte ich keine Ahnung. Umschalten wollte ich aber auch nicht, es würde eh nur Mist laufen und vielleicht interessierte das hier ja Damon. Schulterzuckend richtete ich den Blick wieder zaghaft auf ihn und runzelte leicht die Stirn. "Ich weiß nicht...interessiert dich das? Und ich glaube kaum, dass du ein Brettspieltyp bist", leicht lächelnd verschränkte ich meine Hände im Schoß. Normalerweise verbrachte ich den Abend mit Zeichnen, Fernsehen oder ganz simpel mit Lesen. Doch wenn jemand mit mir hier war, war irgendwie alles anders.
Damon Brettspiele... nein, wirklich eher nicht so, war einfach nicht meins. Gerade abends nicht, da fiel mri still sitzen allgemein noch viel schwerer als es das ohnehin schon tat... was ich mir aber vielleicht auch bloß einbildete, weil der Wolf in mir nach draußen wollte. Mein Blick wanderte einen Moment lang zum Fenster, durch welches ein bisschen Mondlicht schien... es würde bald wieder Vollmond sein. Und dann würde ich mich unweigerlich in einen Wolf verwandeln, da konnte ich gar nicht anders. Also doch, konnte ich schon... aber wollte ich gar nicht. Vollmond war einfach Werwolf-Time... haha. "Nein, bin ich wirklich eher weniger..." stimmte ich Louisa erstmal der Brettspiele wegen zu und richtete meinen Blick dann auch wieder auf sie, statt auf den Mond, der draußen so schön schien... ich musste schon irgendwie ein Seufzen unterdrücken. "...aber der Fernseher bietet ja ganz offensichtlich auch nichts Unterhaltsames." stellte ich mit hochgezogener Augenbraue und einer ganz leichten Handbewegung fest. Aber nein, vom Fernsehprogramm durfte man heute wirklich nicht zu viel erwarten. Lief nichts gutes.
Gut, also wohl doch besser keine Brettspiele, hätte ich mir auch denken können. Er war einfach nicht der Typ für Brettspiele und wenn ich mir vorstellte, wie er beim Mensch-ärgere-dich-nicht spielen sorgfältig den Würfel warf und seine Figürchen ordentlich von A nach B setzte...nein, das passte einfach nicht zusammen. Nicht er. Ihn schätzte ich eher als einer dieser Jungs ein, die wenn überhaupt an irgendeiner Spielekonsole herumhingen, oder an einen PC. Aber so war das heutzutage leider nun mal... Wahrscheinlich hatte ich nicht mal eine kleine Sammlung von Brettspielen. Immerhin brauchte man mindestens einen Partner, um diese sinnvoll spielen zu können und den hatte ich in 99% der Fälle nun mal nicht. Ich folgte wieder seinem Blick und runzelte verständnislos die Stirn, als ich bemerkte, dass er zum Fenster hinaussah; in seinen Augen spiegelte sich schon beinahe etwas wie Sehnsucht. Wow, was war denn jetzt los? Ich konnte mir nämlich auch nicht vorstellen, dass er einer dieser selten vorhandenen, dauerhaft fröhlichen Naturburschen war... "Äh...willst du etwa raus?", erkundigte ich mich lahm und legte den Kopf fragend schief, "Wir könnten spazierengehenn...wenn das mit deiner Wunde klappt", fügte ich hinzu und blickte ihn erwartungsvoll aus großen Augen an. Toll, er würde vor Schmerzen bi dem Spaziergang wahrscheinlich umkippen und ich vor Erschöpfung einschlafen.
Damon Hmm... raus gehen. Ein Gedanke, mit dem ich mich wirklich richtig gut anfreunden konnte... aber eigentlich hatte ich das schon längst. Hatte man mir etwas SO deutlich angesehen, dass ich nach draußen wollte? Ich sollte ein bisschen darauf achten, mich unauffälliger zu verhalten... immerhin war es wirklich stockdunkel da draußen und es kam schon wirklich seltsam, wenn ich ihr jetzt sagte, dass ich raus wollte. "Klar klappt das." meinte ich sofort, obwohl ich ja eigentlich ihre Frage hatte verneinen wollen. Im Grund genommen konnte ich aber einfach nicht anders, ich musste nach draußen, das Mondlicht genießen und meine geschärften Wolfssinne einsetzen, um selbst in absoluter Stille Geräusche wahrzunehmen, einfach im Einklang mit der Natur zu sein. "...aber ich zwing dich zu nichts. Ich würd auch allein gehen..." meinte ich schließlich noch, sah Louisa direkt an. Sie wirkte nämlich - ganz im gegensatz zu mir, ich war ja hellwach - schon ein wenig müde und ich wollte ihr nichts zumuten, was ihr nicht gefiel... zumal sie doch ohnehin so schüchtern war, würde sie keien Angst haben? Ich meine klar, die Straßen waren mit Laternen beleuchtet... aber andererseits gab es immer dunkle Ecken und Seitengassen, die man - als Mensch zumindest - nicht einsehen konnte, aus denen jede Sekunde jemand mit einem Messer hervor springen konnte... hach ja, erinnerte mich jetzt daran, dass ich bald Kohle ranschaffen musste. Ein paar illegale Geschäfte und Autorennen und ich war wieder gut bei Kasse, das sollte nun wirklich kein Problem sein.
Ich bin off, schreibe morgen ne wichtige Klausur. =) <3 - - -
Louisa
Nett, wie zuvorkommend er doch sein konnte. In der Küche vorhin war er jedenfalls ganz anders gewesen und so langsam wurde mir klar, dass er nicht nur wechselhaft, sondern auch sehr launisch war, sodass ich mir eingestehen musste, dass ich ihn nie richtig sauer machen wollte. Dafür war ich ohnehin zu schüchtern, egal, ob ich irgendwann stückweise ein wenig bei ihm auftauen würde, der Grundkern meiner Persönlichkeit war immer noch sehr zurückhaltend, also würde ich auch niemals ein Mensch werden, der mit frechen Kommentaren um sich warf. Ab und zu vielleicht, ja. Aber sonst eher nicht. So war ich. Mein Blick folgte Damon blinzelnd und ich lächelte schwach. 'Zu nix zwingen'...würde man das nun auf etwas anderes beziehen, klänge das im Vergleich zu gestriger Nacht eindeutig ziemlich unglaubwürdig, doch wenn es sich um einen einfachen Spaziergang handelte... "Und du bist dir sicher", fuhr ich fort, "dass du auf halber Strecke nicht etwa umfällst, oder so? Und...b-bleib nicht zu Iange w-weg.." Ja, letzterer Satz hatte mich Überwindung gekostet, aber es war so schön, hier Gesellschaft zu haben. Eine bekannte Stimme - auch wenn ich ihn seit circa 24 Stunden kannte - und die Tatsache, dass ich mich in seiner Gegenwart sicherer fühlen konnte, als wenn ich alleine hier war. Und auch wenn die Gegend hier auf den ersten Blick schön, sauber und gepflegt wirkte, so war das Nachtleben ein anderes.
Damon Ich schüttelte leicht den Kopf. "Das sind nur ein paar Kratzer, Louisa..." meinte ich und zuckte leicht mit den Schultern... was dumm war, weil die rechte ja verletzt war, aber ich lies mir von dem kurzen, stechenden Schmerz nichts anmerken. Und Kratzer war wohl auch ziemlich untertrieben... ich war mir zwar sicher, dass die Wunde, die sich quer über meinen Oberkörper zog, langsam schon etwas verheilt war und das auch Fortschritte machte, aber dennoch war das nicht einfach nur ein kleiner, oberflächlicher Kratzer. Naja, ich gab eben wieder den ganz harten Kerl. Ich sah noch immer direkt zu ihr rüber, stand dann auf. "Und keine Sorge... ich bin wahrscheinlich schneller wieder da, als die lieb ist..." sagte ich und meine Mundwinkel hoben sich wieder zu einem leichten Grinsen an, ehe ich auch nochmal etwas anhängte. "...ich brauch nur ein bisschen frische Luft, ich werd' nicht allzu lange weg sein." meinte ich dann noch, sah Louisa noche inen Moment lang an und setzte mich dann in Bewegung, um vom Wohnzimmer in den Flur zu gehen... Schuhe an, das reichte vollkommen. Jacke brauchte ich keine, auch im verletzten Zustand nicht. Ich war schließlich wie immer meine eigene Heizung. Außerdem betonte das Shirt so schön meine Muskeln... haha. Ich konnte hören, wie Malou sich zu Louisa ins Wohnzimmer schlich, als ich gerade die Haustür öffnete, um das Haus zu verlassen. Das lies mich wieder ein klein wenig grinsen, ehe ich dann die Wohnung verlies und die Tür hinter mir schloss. Ich ging die Stufen im Treppenhaus hinunter und verlies dann das Gebäude, atmete draußen erst einmal die angenehm kühle Nachtluft ein. Unterm Mondlicht führte ich mich gleich ein wenig... kräftiger, stärker... leibhaftiger. Mit einem unbewussten Lächeln auf den Lippen steckte ich beide Hände in die Hosentaschen und lief erst einmal ein Stück den Gehsteig entlang.
Kratzer - der wollte mich doch verarschen. Das waren alles andere als ein paar harmlose Kratzer und das wusste er auch selbst. Hielt er mich für so naiv, dass ich ihm das abkaufte? Ja, wahrscheinlich schon... Ich kauerte in meinem Sessel und blickte ihn aus kugelrunden Augen an, da ich es lieber hätte, wenn er hier blieb, dennoch musste ich wohl respektieren, dass sein Körper sich zur frischen Luft drängte, außerdem würde er wohl keine Ewigkeiten wegbleiben. Hoffentlich. Ich jedenfalls hatte nämlich bemerkt, dass es zu zweit in einer Wohnung viel toller war. Man konnte miteinander kommunizieren, und bekam auch eine Antwort zurück, auf die ich bei Malou natürlich immer vergeblich gewartet hatte. Nachdenklich nickte ich zaghaft und sah ihm kurz hinterher, dann richtete ich meine Aufmerksamkeit auf den Fernseher und auf das, was dort lief. Die Tür fiel ins Schloss und ich war alleine. Mit Malou, die vorsichtig auf meinen Schoß geklettert kam und sich an mich schmiegte, als wollte sie sich für die kleine Wunde an meinem linken Unterarm entschuldigen. Lächelnd strich ich ihr über den kleinen Kopf und schloss für einen Moment die Augen, öffnete sie jedoch wieder ruckartig, als ich beinahe eingeschlafen war.
Damon Ich steuerte relativ zielstrebig den Stadtpark an,d er von hier aus nicht zu weit weg war... würde ich höchstens eine Viertelstunde hin brauchen zu Fuß.Mit dem Autofahren wollte ich natürlich nicht, deswegen war ich ja auch nicht nach draußen gegangen. Ich war raus,w eil es einfach meinem Instinkt nach der kühlen Nachtluft und den Geräuschenin der Dunkelheit verlangte... und weil meine Jagdlust daraufhin wieder gesteigert wurde, aber mit Jagen war jetzt sowieso nicht. Ich würde mir dabei noch selbst ein Grab schaufeln, wäre dumm. Bei meiner körperlichen Verfassung war das nämlich definitiv lebensgefährlich, sollte ich einem anderen Wolf begegnen. Immerhin war ich einsamer Werwolf ohne Rudel, da wäre es mehr als dumm auf einen zu treffen, der eines hatte. Wäre dann mein eigenes Todesurteil, mit ziemlicher Sicherheit. Wie ich bereits erwartet hatte, hatte ich im Stadtpark endlich die langersehnte Stille. Um diese Uhrzeit war hier nichts mehr los, keine Menschenseele lief mehr über die gekiesten Wege im Park in der Innenstadt... ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, was aber vollkommen unbewusst geschah. Ich ging auf den See zu, dessen Wasseroberfläche völlig still war. Windig war es nicht, Wellen waren keine da. Ich lief den kleinen Steg, der ein Stück hinein ging, bis zum Ende entlang und lies mich dort nieder, nachdem ich die Schuhe ausgezogen hatte. Jeder, der mich hier gesehen hätte, würde mich für vollkommen bekloppt halten. Aber erstens wäre mir das egal und zweitens war keiner da... und drittens würde ich ja hören, WENN denn jemand in meine Richtung ging oder allgemein in den Park kam... das wäre bei dem Kiesboden wirklich kaum zu überhören, dieses Knirschen unter den Schuhsohlen bei jedem einzelnen Schritt... Ich saß dort über eine dreiviertel Stunde, was mir aber wie höchstens zehn Minuten vorkam... also allgemein einfach viel zu kurz, ich wäre lieber noch länger geblieben. Aber ich war schon über eine Stunde weg und ich hatte noch gesagt, ich würde nicht lange wegbleiben... ach naja, Louisa würde schon wissen, dass ich auf mich aufpassen konnte. Ich zog die Sneakers wieder an und ging dann wieder aus dem Park, machte mich von dort aus auf den Heimweg... war schon komisch, Louisas Wohnung im Moment als mein Zuhause anzusehen. Ich schlief normalerweise NIE bei mehr oder weniger fremden Leuten... könten ja Werwolfjäger sein. Andererseits hätte Louisa mich dann schon längst gekillt und mich nicht versorgt, meine Wunden nicht gesäubert... sie war aber auch viel zu schüchtern für jemanden, der Monster wie mich umbrachte. Nun ging ich also wieder die Treppe zu ihrer Wohnung nach oben, die Hände wieder in den Hosentaschen verstaut. Aber Shlüssel hatte ich keinen, wie ich dann feststellte, als ich vor der Tür ankam. Ich seufzte leise und klopfte dann einfach kurz an... sie würde doch wohl hoffentlich nicht schon schlafen. Sonst musste ich wieder ein paar meiner 'Gansterskills' auspacken und einbrechen.
Er würde nicht lange wegbleiben? Naja...als ich auf die Uhr sah, war er schon seit fast 45 Minuten weg und das empfand ich definitiv als lange. Wobei ich wahrscheinlich auch ein bisschen komisch war, denn urplötzlich kam in mir der Gedanke hoch, dass Damon vielleicht einfach die Flucht ergriffen hatte. Womöglich war ich ihm zu...langweilig, es gab immerhin bestimmt tausend Weiber hier in der Nähe, die bei weitem nicht so schüchtern waren, frei reden konnten und nicht bei jeder Kleinigkeit rot wurden - kurzum, keine Komplexe hatten. Bei denen musste er nicht alles dreimal sagen, konnte Witze mit ihnen machen und wohl allgemein mehr als Pizza essen, Fernsehen gucken oder sonst was. Warum bei dem verängstigten Reh bleiben, wenn man doch längst bei jemandem sein konnte, der einen besser unterhielt? Nachdenklich saß ich in dem Sessel, den Blick auf irgendeinen willkürlichen Punkt auf den Boden gerichtet und auf der Lippe kauend. Ja, ich zweifelte des öfteren an mir, war eben so und das würde auch keiner ändern können, da mein Selbstvertrauen eben ziemlich weit unter der Erde hauste und wahrscheinlich nie den Boden durchbrach und wachsen konnte, denn dafür waren die Selbstzweifel zu groß. Verwirrend, aber eigentlich ganz easy, ich steckte da in irgendeinem Teufelskreis fest, aus dem ich wohl vorerst nie herauskommen würde. Ich horchte auf, als jemand durch das Treppenhaus lief und tappte in freudiger Erwartung zur Tür und öffnete diese, allerdings war es nur der Nachbar, der mich verwundert und mit hochgezogenen Augenbrauen anblickte, weil ich so fröhlich lächelnd dreinblickte. Änderte sich jedoch schlagartig, als ich bemerkte, dass das nicht Damon war. Also schaltete meine Gesichtsfarbe mal wieder auf rot und ich schloss hastig die Tür, nachdem ich ein gedämpftes "Ups", gemurmelt hatte. Irritiert blieb ich im Flur stehen und betrachtete, wie der große Zeiger immer weiter auf die 9 zurückte, bis er dort angekommen war. Er war nun seit einer Stunde weg, hatte jedoch gemeint, er würde nicht lange draußen verweilen. Also war er doch geflohen... Enttäuschung wollte sich gerade in mir breit machen, als ich erneut Geräusche im Treppenhaus vernahm und wenig später klopfte es an meine Wohnungstür. Ich wirbelte herum; das konnte ja nur Damon sein, er hatte ja keinen Schlüssel dabei, wer sollte es sonst sein? Ich öffnete schwungvoll die Tür und sah dem jungen Mann ins Gesicht, der unverwechselbar Damon war. Ich stieß die Luft aus. Klar, ich kannte den erst seit gestern, aber ich war ein Weib, das sich furchtbar schnell Sorgen machte und dachte, dass es an allem schuld sei. Und so auch jetzt, ich hatte erwartet, dass er mir den Rücken gekehrt hatte, egal ob seine Sachen noch hier waren oder nicht. Blinzelnd starrte ich ihn einen Moment an, bevor mir einfiel, dass ich zur Seite treten sollte, wenn er denn eintreten wollte, also holte ich das schnell nach und sagte aber nicht.
Damon Es dauerte keine fünf Sekunden, da war die Haustür auch schon offen. Das entlockte mir wieder ein ganz leichtes Grinsen, weil mich da scheinbar jemand vermisst... oder zumindest schon erwartet hatte. Sie stand einen Moment vor mir und schien fast schon erleichtert zu sein, mich zu sehen. Da hatte sich jemand scheinbar schon mehr an mich gewöhnt, als mir eigentlich lieb war. Schließlich trat sie bei Seite und ich ging in den Flur hinein, wo ich meine Sneakers von den Füßen streifte. "Hat doch ein bisschen länger gedauert..." meinte ich und zuckte ein klein wenig die Schultern, als wäre es mir relativ gleichgültig, was Louisa denn in dieser Zeit getan und gedacht hatte... war es im Grunde genommen auch. Ich hatte die Minuten draußen im Mondlicht genossen, noch lieber hätte ich mich allerdings verwandelt und wäre auf allen Vieren durch die Straßen getappt... jedoch wäre das 'dezent' auffällig, sollte man einfach bleiben lassen. Jetzt war jedoch ich derjenige hier, der ein wenig gähnte. Ja, inzwischen machte sich auch in mir schon so ein wenig die Müdigkeit breit, aber das würde nur an den Wunden liegen, denke ich. Mein Körper musste einfach Energie tanken, damit er wieder zu Kräften kam... das ginge nach wie vor am besten mit einem großen, saftigen, blutigen Stück rohem Fleisch aber das stand ja nach wie vor gar nicht zur Debatte.
Klar, es hatte ein klein wenig länger gedauert und langsam schlich sich der Gedanke in meinen Kopf, dass er in der Zwischenzeit ja eventuell bei einer fremden Frau gewesen war...weil ich ihm rein gar nichts bieten konnte. Ach, diese Selbstzweifel... Ich unterdrückte ein Knurren, beziehungsweise Seufzen und schlenderte hinter ihm her in den Flur und letztendlich in das Wohnzimmer hinein. Draußen war es mittlerweile vollständig dunkel, nur ein paar Sterne und die fast vollständige Mondscheibe erhellten den Himmel ein klein wenig, wie ich durchs Fenster erkennen konnte. Vielleicht hatte ihn ja auch einfach nur dieser Anblick dazu bewogen, länger draußen zu bleiben, war nämlich durchaus sehenswert. Ich beruhigte mich langsam. Ich war doch bescheuert, wirklich. Warum regte ich mich auf, selbst wenn er weg war, käme ich auch wieder alleine klar. Aber nein...dann hätte ich ja die Bestätigung, dass man mit mir nichts anfangen konnte. Energisch schob ich all diese Gedanken jetzt beiseite und wandte mich an diesen seltsamen Mann, der in meiner Wohnung stand un mittlerweile auch gähnte. Ein schwaches Lächeln huschte mir über das Gesicht. "Ist da etwa jemand müde?" Gut, ich kam auf andere Gedanken. War ja nicht mehr feierlich, das Chaos in meinem Kopf. Ich rätselte einfach über viel zu banale Dinge.
Damon Ich nickte ganz leicht, war einfach mit ihr ins Wohnzimmer gegangen und streckte mich kurz ein klein wenig... ja, so langsam aber sicher wurde, beziehungsweise war, ich müde. "Hätte vielleicht doch nicht ganz so lang wegbleiben sollen." stellte ich in ruhigem, recht neutral klingendem Tonfall fest. Normalerweise würde mich so ein kleiner NAchtspaziergang nicht anstrengen oder gar schwächen... aber es war eben doch einfach körperliche Anstregung gewesen und da half mir auch der so anziehende Mond nur geringfügig weiter. "Geh' ich eben heute früher schlafen... als gestern." Ich fing wieder an zu grinsen. Es war nur ein leichtes, aber sichtlich amüsiertes Grinsen. Vorherige Nacht hatte ich mich ja noch einige Zeit mitten in der Nacht mit Louisa beschäftigt, was ich aber keinesfalls bereute. Wieso auch? War wirklich nicht schlecht gewesen... und wenn sie nüchtern war, konnte sie sicherlich auch noch ein wenig mehr freiwilligen Einsatz zeigen... wobei sie andererseits ohne Alkohol vielleicht schlichtweg zu schüchtern dazu war. Naja... müsste man eben mal testen, würde ich sagen... machte ich bestimmt auch noch. Ich sah keinen Grund, wieso ich es nicht nochmal ein wenig ausnutzen sollte, dass sie doch ziekmlich hilflos gegen mich war und kaum Gegenwehr leisten könnte... wobei ich sie auch nicht zwingen oder gar vergewaltigen würde, sollte sie sich zu sehr wehre. Ganz so schlimm war ich dann doch wirklich nicht.
War es mir lieber, wenn er im Wohnzimmer oder bei mir schlief? Konnte ich nicht sagen, letzteres war auf jeden Fall verlockend, da ich schon gestern gemerkt hatte, wie sicher man sich doch fühlen konnte, wenn ein Kerl wie er neben einem lag. Da brauchte ich sogar mein altbewährtes Motto 'Ich bin ein Baum' nicht mehr, da ich einfach neben ihm...vielleicht etwas eng neben ihm einschlafen durfte. Wenn er das denn überhaupt zuließ, konnte ja sein, dass er das gar nicht wollte. Ach, ich wusste auch nicht, das war verwirrend und wenn ich verwirrt war, wurde ich nur noch müder. Also gähnten wir jetzt um die Wette, bis ich leicht schmunzelte und nickte. "Jetzt schlafen? Alles klar...habe nichts dagegen einzuwenden. Ich geh mal ins Bad", murmelte ich und war auch schon verschwunden. Im Flur begegnete mir eine nervöse Malou, die mit dem Schwanz peitschte und mich aus ihren hellen Augen miauend anblickte. Ich bückte mich zu ihr hinab und strich ihr beruhigend über das dichte Fell, was sie mit einem zufriedenen Schnurren quittierte, dann allerdings verschwand sie unter der Kommode, da sie offensichtlich Damon gesichtet hatte. Kurz sah ich ihr hinterher, dann setzte ich meinen Weg fort und begann, mir im Bad ordentlich die Zähne zu putzen. Im Spiegel wirkte ich mittlerweile noch erschöpfter. Für mich war der Tag auch anstrengend gewesen, für Damon wahrscheinlich auch. Bei den Wunden... ich wäre an meiner Stelle wohl ins Krankenhaus gedüst.
Damon Und da war sie auch schon abgedüst, um im Bad zu verschwinden und sich fertig zu machen... ja, doch. Da musste ich dann definitiv auch noch einmal kurz hin... aber duschen würde ich morgen früh, vor der Besichtigung. Jetzt würde das an den Wunden noch viel zu sehr brennen und außerdem hatte Louisa mit ja netterweise vorhin noch einen frischen Verband angelegt... und den wollte ich jetzt nicht schon wieder abmachen wollen, weil es doch nach wie vor so weniger weh tat, als ohne Mullbinde. Während sie dann im Bad war, ging ich an der fauchenden Malou vorbei und mit meinen Sachen ind er Hand - die hatten ja noch im Wohnzimmer gestanden - instinktiv zum Schlafzimmer. Als Werwolf war es für mich leicht, mich in fremden Häusern zurecht zu finden, die jeweiligen Räume ausfindig zu machen. Gerüche sagten unheimlich viel aus. Und ich hatte ganz definitiv nicht vor, auf dem Sofa zu pennen oder das Bett für mich alleine haben zu wollen. Nein, sollte sie sich ruhig an meine Körpernähe gewöhnen. Ganz loswerden würde sie mich ohnehin erstmal nicht, bis ich wusste, ob denn da jetzt ein Kind von mir war, oder nicht. Ich war zwar ein Arschloch, aber ich wollte keinesfalls, dass dieses Kind eine ebenso grauenhafte Kindheit haben würde wie ich. Im Schlafzimmer angekommen lies ich meine beiden großen Taschen auf den Fußboden sinken und sah mich einen Augenblick um. Ja, deutete definitiv so einiges darauf hin, dass hier eine Frau und kein Kerl wohnte. Ebenso wie anfangs im Wohnzimmer lies ich aufmerksam meinen Blick durch den Raum wandern, die eine oder andere Minute lang. Als ich mir sicher war, so ziemlich alles mit meinen Blicken erfasst zu haben, zog ich mir das Shirt aus und lies es einfach auf meine Taschen fallen, musterte dann meinen Oberkörper. Mit meinen Augen konnte ich sehen, dass die Kratzspur schon angefangen hatte, zu verheilen. Morgen würde sichtbar sein, dass ich deutlich schneller voran kam, was die Sache mit der Wundheilung anging... ich schlief aber so ungern in Tshirt. Blöde Sache.
Ich putzte mir sehr ordentlich die Zähne, vielleicht sogar länger als unbedingt nötig, da ichentweder halb im Stehen einschlief, oder aber den Moment herauszögen wollte, indem ich mich neben Damon ins Bett legen musste, denn wie ich hörte, hatte er ganz sicher nicht vor, die Nacht auf dem Sofa zu verbringen. Ich knirschte mit den Zähnen. Sogar gedanklich widersprach ich mir vollkommen, einerseits wollte ich doch seine Anwesenheit in meinem Bett genießen, andererseits wünschte ich mir auch, dem wäre nicht so und er würde mit dem Sofa vorlieb nehmen. Tat er aber nicht... Langsam und ordentlich kämmte ich meine Haare nochmal durch und strich kurz über die schwarze Täfelung der Wand, bevor ich das Badezimmer verließ und mich auf dn Weg zum Schlafzimmer machte. Gut, jetzt konnte er ins Bad, so konnte ich mich umziehen. Mein Schlafanzug bestand aus einem schlichten, schwarzen Nachthemd, ging fast bis zu den Knien und war irre bequem. Eben...so Frauenzeugs. Auch wenn ch normalerweise rein gar nichts mit Kerlen am Hut hatte, da keiner bei mir in der Wohnung wohnte, hieß das noch lange nicht, dass ich irgendeinen abgewetzten Bärchenpyjama mit Schleifchwb tragen würde. So weit kommts noch. Ich kam jedoch - zu meinem Unwillen - nicht umhin, kurz im Türrahmen zum Schlafzimmer stehenzubleiben und seinen Oberkörper zu betrachten, sogar die Wunde auf der Brust passte irgendwie zu ihm. Ganz leise grummelnd trottete ich an ihm vorbei umfüllte dann zögerlich meinen schwarzen Fummel hervor, den ich nun gegen meine Jeans und mein Shirt eintauschen würde. "Ähm...g-gehst du kurz?", fragte ich ihn hoffend und blickte ihn aus großen braunen Augen an.
Damon Und da war Louisa dann auch schon wieder... und wollte mich verscheuen, was mich wiederum erneut ein klein wenig grinsen lies. War ja nun wirklich nicht so, als wüsste ich ohnehin, wie es unter den Klamotten aussah... aber sie hatte im nüchternen Gemütszustand wohl einfach zu wenig Selbstbewusstsein, um sich das selbst mal klar zu machen. Aber nun gut, würde ich ihr eben den Gefallen tun. Ich zog noch die Jeans aus, nahm ein paar Sachen aus einer meiner Taschen, um mich im Bad soweit fertig machen konnte und sah dann nochmal zu Louisa. "Als ob ich nicht wüsste, wie du nackt aussiehst... aber ich muss eh nochmal ins Bad." grinste ich und sah sie dann nochmal einen Moment lang an. Nein, diese Bemerkung konnte ich mir beim besten Willen nicht verkneifen, es musste einfach sein. Ich nahm aber in solchen Fällen sowieso grundsätzlich kein Blatt vor den Mund... wieso auch? Ich wandt mich dann schließlich von ihr ab, um das Schlafzimmer zu verlassen und stattdessen ins Badezimmer zu gehen, mich ebenfalls soweit fürs Schlafen fertig zu machen... __ sry, is ziemlich kurz... aber bin grade unkreativ ._.
Für einen Moment dachte ich schon, er würde mir einen Strich durch die Rechnung machen, aber er wandte sich tatsächlich ab und machte Anstalten, aus dem Schlafzimmer zu verschwinden. Wow, und das sogar ohne wieder ein 'Was bekomme ich dafür?' zu entgegnen. Das musste ich feiern... Innerlich zog ich mir eine ironische Grimasse, bevor Damon sich urplötzlich nochmal zu mir drehte und dann das sagte. Das. Und nein, wie sollte ich da noch verhindern, nicht rot zu werden. Trotzig schob ich meine Arme vor meinen Körper, als wollte ich diesen bedecken, dabei war ich doch noch ganz angezogen. "Ich würde dich schon noch hier heraus kriegen." Nein, würde ich nicht. Ganz sicher nicht, dafür wusste ich zu genau, dass er um einiges stärker war als ich und auch die nötige verbale Standfestigkeit besaß, um mir Kontra zu geben. Doch mein Kommentar war wohl eher aus purer Verzweiflung gesagt worden.. Erst als ich mir sicher war, dass er im Bad angelangt war, schlüpfte ich aus meiner Kleidung und hinein in das Nachthemd, dann befreite ich mich noch von sämtlichem Schmuck und setzte mich gedankenversunken auf die Bettkante. Was tat ich hier denn nur..?
Damon Niedlich, dieser Kommentar... wirklich herzallerliebst. Glaubte sie wirklich, dass sie einen Kerl und Werwolf - wie mich aus ihrem Schlafzimmer befördern konnte, wenn ich nicht wollte? Wäre ziemlich, ziemlich dumm muss ich sagen... ich bräuchte mich wahrscheinlich nur gegen sie zu lehnen, wenn sie versuchte mich wegzuschieben, und sie würde keinen Zentimeter vorwärts kommen... oder gar noch nach hinten taumeln, ihr Gleichgewiht verlieren. Im Bad angekommen schüttelte ich nur leicht den Kopf, putzte mir die Zähne, dies, das... man braucht wohl nicht beschreiben, was man im Bad macht, bevor man Schlafen geht. Ich lies mir aber alles in allem recht viel Zeit, machte micch gemütlich zum Schlafen fertig... auch, wenn die Versuchung, einfach blitzschnell aus dem bad zu huschen und doch einen Blick auf ihren fast entblößten Körper zu werfen definitiv vorhanden war. Jedoch eigentlich nur, weil ich sie gerne noch ein wenig angestichelt und geärgert hätte... grade bei ihr war es immer amüsant, wenn sie mal wieder rot anlief, sich nervös auf der Unterlippe herum kaute oder meinen bohrenden Blicken auswich... sie war ohnehin so schüchtern, meine extrovertierte, direkte Art machte das wahrscheinlich kein Stück besser. Ich verlies dann das Badezimmer, klopfte aber nicht an sondern ging einfach so ins Schlafzimmer... wenn sie noch nicht fertig war, wäre das nicht mein Problem, genug Zeit hatte sie jedenfalls gehabt. Die paar Dinge, die ich ins Bad mitgenommen hatte, wanderten zurück in die Tasche und dann ruhte mein Blick einen Moment lang auf Louisa. Sie schien sich recht viele Gedanken zu machen... worüber, konnte ich allerdings nicht sagen. In der Anwesenheit von einem Kerl wie mir konnte das so ziemlich alles seine... nur Gedanken an Sex traute ich ihr nicht zu. Haha. Ich ging schließlich ums Bett herum, eben auf die gegenüberliegende Seite. Ohne noch großartig irgendwas zu sagen, lies ich mich mit einem recht zufrieden klingenden, aber eher leisen Seufzen auf dem Bett nieder... dennoch legte ich mich vorsichtig hin. Auf dem Rücken liegen war sogut wie unmöglich schmerzfrei hinzukriegen, wegen der beschissenen rechten Schulter... grml.
Pff, ich schaffe mit dem iPod ja jetzt auch nicht so einen Riesentext. :'DD - - -
Louisa
Damon hatte schon länger zum Spazierengehen gebraucht, also brauchte er scheinbar auch länger im Bad. Wahrscheinlich sogar länger als ich, oh Gott, wobei...er war ja auch beeinträchtigt von seiner Verletzung, beziehungsweise seinen Verletzungen. In der Zwischenzeit hatte ich mich also schon mal in die Matratze sinken lassen, hatte die weiche, dicke Decke über mich geschlungen und kauerte mich in das Kopfkissen. Es war wirklich noch nicht allzu spät, wenn man sich die Uhr betrachtete, allerdings schienen wie beide ziemlich fertig zu sein und wie alle Freiheiten der Welt hatten, konnten wir wohl auch mal früher schlafengehen. Wir waren ja unabhängig von jeglichen Zeitplänen oder Regeln, nach denen wie um die und die Uhrzeit aufstehen mussten. Beinahe wäre ich schon eingenickt, da hörte ich, wie Damon zurückkehrte, kurz an seiner Tasche war und sich dann auf die andere Seite des Bettes begab, von wo aus er dann möglichst behutsam versuchte, sich hinzulegen. Blinzelnd öffnete ich die Augen, auch wenn sie mir anfangs wieder zufallen wollten.. "Brauchst du noch irgendwas?", fragte ich langsam, "Eine Schmerztablette...oder so?" Erwartungsvoll sah ich ihn einen Moment an und streckte mich leicht. Ja, ich warerssmmt müde und eigentlich auch nicht mehr in der Lage, mich jetzt noch zu bewegen, dich würde Damon eine Tablette benötigen, würde ich sie ihm holen. Hach ja, ich war ohnehin ein iel zu hilfsbereiter Mensch.