Bitte was?! Ich sollte Angst vor ihm haben?! Okay...schon so in etwa, doch es war eher Respekt, als Angst. Er war einfach anders und zwar von solch Kerlen, mit denen man eventuell eher nicht so viel zu tun haben sollte. Irgendwas war ja schon mal an der Story falsch, dass er solch ein Auto fuhr, dann aber kein Zuhause hatte und woher diese wirklich sehr dubiosen Wunden kamen, wollte er mir auch nicht sagen. Irgendwas passte da ganz sicher nicht zusammen, doch ich war ein ganz mieser Detektiv, weshalb ich diesbezüglich keine weiteren Nachforschungen anstellte. Er hatte mir ja auch gesagt, was er davon hielt, mir über diesen Vorfall zu berichten. Ich sah ihn ein wenig gekränkt an und kämpfte innerlich mit mir selbst. Aber hey - was wollte der in seinem Zustand schon anrichten? Ich würde schon getrost daneben liegen können. Er war ja auch nur ein Mensch.. "Ach, Quatsch...n-n-nein ich habe keine Angst vor dir...!", beteuerte ich und errötete unwillkürlich mal wieder. Mir war mittlerweile klar geworden, dass er darauf anspielte, mich neben sich liegen zu haben und...nun gut, was solls. Dann würde ich das eben tun. "Gut, wie du willst. Ich bleibe in meinem Bett...komm dazu, wenn du willst", grummelte ich leise und stierte ihn relativ feindselig an, allerdings verunsicherte mich sein Grinsen schon wieder. Wieder fiel mir auf, wie verkrümmt er dort saß und ohne irgendwas zusagen, verschwand ich in der Küche und kehrte mit gleich zwei Schmerztablezten zurück, die ich in sein fast leeres Glas warf und michdann wieder auf den Sessel verkrümelte.
Damon So, sie hatte also angeblich keine Angst vor mir... schön, schön. Mein 'Plan' schien aufzugehen und die Stichelei hatte blendend angeschlagen, hatte den gewünschten Effekt gehabt. Aber wie sollte es auch anders sein. Schließlich bekam ich immer das, was ich haben wollte. IMMER. "Kannst auf mich zählen." stellte ich noch immer ein klein wenig grinsend fest, versuchte die Schmerzen noch immer sogut wie möglich auszublenden... was aber wirklich ziemlich schwer viel, weil man die Wunden eines Alphas eben doch ziemlich deutlich spüren konnte. Naja... ich sollte wohl darum beten, Kuba nicht irgendwo nachts im Wald zu begegnen, damit er mich endgültig zerfetzte. Immerhin war das doppelter Verrat, wenn ich einfach so aus dem Rudel austrat. Schließlich könnte ich alles, was ich über mein jetziges Ex-Rudel wusste, einem anderen Preis geben und sie somit verletzlicher machen... wobei ich daran nun wirklich keine Gedanken verschwendete, was mit Kuba und den anderen war, interessierte mich nicht mal ansatzweise. Und dann war Louisa auch schon wieder in der Küche verschwunden... und kam wenig später auch schon wieder zurück, schmiss mir irgendwas ins Glas. Ich sah in das gläserne Gefäß: Tabletten... schmerzlindernde, würde ich einfach mal vermuten. Sie kümmerte sich im Moment besser um mich, als es diverse Leute tun würden, die mich sogar kannten und mochten... war wohl einfach eine gute Seele, einfach hilfsbereit. So wirkte sie zumindest. Ich sah wieder zu ihr hin, wobei ich ihr dann leicht zunickte, was in diesem Fall so viel wie ein 'Danke' heißen sollte... ein drittes Mal würde mir dieses Wort heute aber sicherlich nicht nochmal über die Lippen kommen. Sollte sie froh sein, dass sie es überhaupt schon zweimal aus meinem Mund gehört hatte. Einen Moment lang sah ich Louisa noch an, dann widmete ich mich dem Inhalt des Glases und schluckte ihn runter.
Ich beobachtete ihn genauestens. Ob er es merkte, war mir relativ schnurz und ich wusste nur zu genau, wie zufrieden er mit meiner Antwort war. Wieder einmal hatte er gewonnen. Er hatte bekommen, was er wollte und zwar die Wahl. Er würde entscheiden, ob er auf dem Sofa oder in meinem Bett nächtigte und ob ich daneben lag oder nicht. Er hatte in meinem Haus - gleichgestellt als mein Territorium - die Wahl. Eigentlich ja mal ein Ding der Unmöglichkeit, doch es schien mir ziemlich unsinnig, das Wort gegen seine Entscheidung zu richten. Ich fügte mich ihm lieber und außerdem hatte ich eh schon bemerkt, dass er eher der Typ aus der Kategorie 'Dominant' war. Und in dieser Beziehung gesellte sich gleich und gleich ganz sicher nicht gerne. Es war ja schon ein Wunder gewesen, dass ich mit ihm diskutiert hatte. Naja...fast. Mit dem hier würde ich mich jetzt schon arrangieren, immerhin hatte ich die anderen schon mal nicht mehr an der Backe, worüber ich nur mehr als froh war. Noahs Kommentare hatten mich am meisten gestört und alle anderen waren auch nicht gerade besser gewesen. "Werde ich", brummelte ich und betrachtete, wie er die Tabletten hinunterkippte. Ein bisschen Vertrauen schien er ja doch zu haben, sonst hätte er sicherlich nachgefragt was das war. Oder aber er traute mir nicht zu, dass ich dort irgendwelche...'anderen Tabletten' reinwarf. War wahrscheinlich noch realistischer. Wieder verfielen wir in unser übliches Schweigen, wobei ich seinem langen Blick auswich und die Beine überschlug.
Damon Und... Schweigen. Es trat mal wieder ziemliche Stille im Raum ein. Das einzige, was ich hören konnte, war der beschleunigte Herzschlag der Katze, die sich nach wie vor unter dem Sofa versteckte... und Louisas Herzschlag ebenfalls, aber der wirkte noch um einiges ruhiger... nicht vollkommen ruhig, aber nicht ansatzweise so gehetzt wie der der Katze. Diese schien es in meiner Gegenwart dann nicht mehr auszuhalten und sprintete urplötzlich unter dem Sofa hervor und in irgendein Nebenzimmer... ja Kätzchen, lauf ruhig weg. Ist besser so. Nach einer ganzen Weile, in der ich mich einfach ein wenig genauer im Raum umgesehen und zwischendurch das leere Glas auf dem Tisch vor der Couch abgestellt hatte, wandt ich meinen Blick wieder zu Louisa. "Hast du was zu Essen da?" fragte ich, meine Stimme wieder recht ruhig und erstaunlicherweise nicht ganz so kühl klingend wie sonst. Ich bekam langsam einfach Hunger und mein Magen fing schon leise an zu protestieren. Und ein wenig mehr Energie war angesichts meiner dringend benötigten Wundheilung sicherlich auch nicht schlecht. Beschleunigte Selbstheilung war kein Zuckerschlecken sag ich euch. Der Körper steckte da einiges an Energie rein, da konnte einem schonmal schwindlig werden... also anderen Wölfen, mir natürlich nicht. Neeeein. Ich war perfekt.
Ich erschrak sichtlich, als Malou so plötzlich unter dem Sofa hervorragte und sich laut maunzend in irgendeinem meiner Zimmer verkroch. Was hatte sie denn nur? So war sie doch nie. Lag das an Damon? Er konnte das kleine Vieh anscheinend auch nicht leiden, so wie er sie anstarrte. Irritiert beobachtete ich die Situation zwischen den beide, bis Malou verschwunden war und wir im Wohnzimmer zurück blieben. Und noch immer Schweigen... Eigentlich mochte ich das, doch jetzt gerade war es wirklich nicht sonderlich toll. Bis er dann...huh? Fragte er gerade nach etwas Essbarem? Ziemlich sofort sprang ich auf die Beine und nickte. "Ähhhm, klar. Was ist du denn? Ach, bestimmt alles. Ich könnte dir Joghurt anbieten...oder eine Fertigpizza...ich habe momentan nichts ordentliches da, aber sowas sollte ja genügen. Also, wenn du großen Hunger hast...ich...äh..." Ich atmete tief durch. "Pizza?" Mit diesen Worten lief ich schon mal in Richtung Küche und wäre zu guter Letzt nach der ganzen Brabbelei auch noch gegen den Türrahmen gelaufen, doch das konnte ich noch verhindern, indem ich ein heikles Ausweichmanöver startete und mich im Kücheneingang nochmal zu ihm umdrehte und ihn fragend ansah.
Damon Gut, Louisa schien der Sache mit ihrer Katze gegenüber schon ein wenig skeptisch zu sein... aber sie würde wohl kaum darauf kommen, dass ich ein Werwolf war und ihre Katze deshalb vor mir flüchtete. Immerhin hielten immer alle Leute Vampire und Werwölfe für Hirngespenste, für Humbug, für Schwachsinn. Sollten die mich mal in Aktion sehen, da würde denen ganz anders zu Mute werden. Pizza. Ich nickte recht zügig, wobei ich mir nicht sicher war, ob sie das überhaupt hatte sehn können, weil sie auch schon in Richtung Küche unterwegs war. Schließlich drehte sie sich aber geschickt noch einmal zu mir um, um gleichzeitig einen Zusammenstoß mit dem Türrhmen zu verhindern. Gar nicht mal schlecht. "Pizza klingt gut." meinte ich nun also auch noch einmal wörtlich, unterstützte das auch nochmal zusätzlich mit einem zweiten Nicken. Ich mochte Pizza.. ich mochte italienische Küche aber allgemein gerne, Lasagne war auch super. Wobei ich natürlich dennnoch eher mit spanischen Gerichten aufgewachsen war... Pizza hatte es früher eher selten gegeben... aber sowas wäre im Heim sowieso kompletter Luxus gewesen, in meiner Pflegefamilie hatte es dann auch eher gehobenere Küche gegeben... nunja, wie auch immer. In Erinnerungen schwelgen wollte ich nun wirklich nicht. Würde ich Louisa erzählen, dass ich sowohl meien Stief- als auch meine leiblichen Eltern umgebracht hatte... ja, ich schätze DANN würde sie Angst haben, mich für ein Monster halten... wobei ich ja im Grunde genommen auch eines war.
Gut, sein Nicken und seine Antwort bestätigten mir, dass er mit einer Pizza zufrieden sein würde. Gut, ich hatte jetzt wahrscheinlich keine ausgefallene Sorte hier, sondern wohl einfach nur schlicht Salami oder Schinken...Tatsache, letzteres befand sich im Tiefkühlfach, als ich es öffnete und hineinblickte. Mit einer Hand zerrte ich den Karton hervor und drehte ihn dann um, um mir die Backzeit und etc anzugucken, dann ließ ich den Ofen vorheizen und legte den Karton solange nochmal ins Tiefkühlfach. Eine Viertelstunde...dann musste ich mich wahrscheinlich nochmal zu Damon ins Wohnzimmer wagen, konnte den ja auch nicht so einfach da rumsitzen lassen, also lugte ich in den Raum und trat dann zu meinem Sessel. "Also...heizt jetzt vor. Und ich hoffe, dass Schinken für dich in Ordnung ist...?" Wenn ich wüsste, dass er ein Werwolf war, hätte ich wohl eher ein ganzes Schwein in den Ofen tun sollen, doch ich war ja vollkommen ahnungslos. Wahrscheinlich würde ich auch kreischend davonrennen, wenn ich es wüsste... Wieder Schweigen. Genau das, was ich nicht wollte, aber schon erwartet hatte. Vielleicht war es doch nicht sogut, ihn mit in meine Wohnung zu nehmen, egal wie befriedigt sich mein Gewissen dann fühlte.
Damon Inzwischen kannte ich das Wohnzimmer wohl in- und auswendig, so oft und genau wie ich mich hier umgesehen hatte... aber schaden konnte das nie. Je genauer man seine Umgebung kannte, desto besser konnte man sie zu seinem Vorteil nutzen. Dennoch bezweifelte ich, dass gleich ein Werwolf durchs Fenster herein springen würde, um mich anzugreifen. Das war schon wirklich extrem unwahrscheinlich. "Schinken ist perfekt." sagte ich mit einem doch recht zufrieden klingenden, wenn auch leisen Seufzen, bevor ich mich doch ein wenig tiefer ins Sitzpolster sinken lies. Mhmm, Fleisch... lieber wäre mir frisches, blutiges, aber ich würde auch mit dem Schinken auf der Pizza Vorlieb nehmen. War auch in Ordnung, dennoch musste ich demnächst unbedingt mal wieder jagen gehen, um zu Kräften zu kommen. Ich wollte für jegliche Angriffe gewappnet sein... und kommen würden die Kämpfe von ganz allein, ich verhielt mich meist auffällig genug, um automatisch Gegner anzulocken... in Form bleiben musste ich ja ohnehin, ich würde es jeweils als kleinen Trainingskampf ansehen. Nicht mehr, nicht wenig. Jedoch bedrückte mich dieses Schweigen hier dennoch ein Stück weit... ich mochte das nicht, war mir in diem Moment einfach ein wenig unangenehm. Mir wollte jedoch auch nicht so recht ein gutes Thema einfallen. Also Smalltalk. "Zahlen dir eigentlich deine Eltern die Wohnung?" War doch in gewisser Hinsicht wisenwert, schließlich schien sie nicht mehr zur Schule zu gehen und arbeiten tat sie denke ich mal auch noch nicht... also musste sie ja von irgendwoher das Geld kriegen, um die Wohnung zu zahlen.
Diese Stille war bedrückend, irgendwie peinlich und störend, allerdings wollte mir kein wirkliches Gesprächsthema einfallen. Über was sollte ich mit ihm schon reden, ich kannte ihn doch nicht und außerdem hatte ich gestern mit dem geschlafen, verdammt. Vielleicht sollte ich mich einfach mal nach seinem Nachnamen erkundigen. Irgendwas über ihn herausfinden.. Außerdem wirkte das alles hier vollkommen falsch, schließlich war die Wunde definitiv nicht durch Menschenhand anstanden, doch für einen normalen Hund oder ähnliches waren sie viel zu groß. Zusätzlich hatte er eine Superkarre, jedoch keine Wohnung. Irgendwas war doch an der Sache gewaltig falsch, was es war, musste ich allerdings noch herausfinden. Doch wie gesagt, ich war eine ganz schlechte Detektivin. Erst mal sollte ich also einfach die Klappe halten. Er sagte was. Das Schweigen war gebrochen, was mir ganz recht war, denn mir blieben leider noch ein paar Minuten, bis ich zwecks Alibi zurück in die Küche huschen und die Pizza in den Ofen schieben konnte. "Meine Eltern zahlen einen Teil, ich den anderen", erklärte ich etwas widerwillig, da er dann wieder mehr über mich wusste, als ich über ihn. Aber okay, was wollte der mit solch einer Information schon anfangen? Ich ging ja noch zur Schule und jobbte nebenbei ab und zu im Supermarkt, allerdings hatte ich gerade Ferien, die mir eben sehr gelegen kamen.
Damon Also zahlte sie tatsächlich schon etwas zu der Wohnung dazu. Hm... aber ihre Eltern waren natürlich nicht ganz unbeteiligt.. hätte mich aber auch sehr gewundert, wenn sie mit ihren zarten 16 Jahren bereits eine komplette Wohnung allein zahlte. Wäre schon extrem... merkwürdig. "Achso... das heißt, du arbeitest schon?" hakte ich weiter nach, sah zu ihr hin. Es konnte nie schaden, mehr über sein Gegenüber zu wissen... auch, wenn sie definitiv kein Werwolf war. Erstens roch sie nicht wie einer und zweitens war sie dazu viel zu ängstlich. Einem Werwolf lag das draufgängerische schließlich im Blut und sie hatte das sehr offensichtlich überhaupt nicht. Es war aber wohl nur eine Frage der Zeit, bis sie meine Wunden nicht mehr einfach kommentarlos hinnehmen und dann verbinden würde, sondern skeptisch wurde, dass Misstrauen aufkam und sie wissen wollte, wo ich mich denn ständig herum trieb. Immerhin würde ich ihr wohl schlecht sagen können, wenn ich in den wald ging, um meine Reißzähne in irgendein Wildtier zu schlagen und anschließend brockenweise Fleisch hinunterschlang... ich fragte mich gerade schon so ein wenig, wie sie reagieren würde, wenn sie von meinem wölfischen Dasein wusste. Schließlich könnte ich sie fast mühelos töten, ihr die Kehle rausreißen, sie kaltblütig umbringen... Aber nein, Louisa würde ich nicht angreifen.
Es war zwar schon wieder eine Frage, die er mir stellte, allerdings war das wiederum auch besser als Schweigen, also sollte ich mich wohl besser auf die Konversation einlassen, damit hier nicht schon wieder Totenstille herrschte. Ob er denn überhaupt Interesse an dem Gespräch zeigte? Warum sollte es ihn kümmern, ob ich, das liebe kleine und nette Mädchen, schon arbeitete? Wahrscheinlich war ihm das Schweigen genauso unangenehm, also fragte er mich einfach irgendwas. Innerlich hatte ich schon ein Stoßgebet zum Himmel geschickt, dass der verdammte Ofen jetzt endlich fertig vorgeheizt haben sollte, damit ich dieser teils wirklich peinlichen Situation entfliehen konnte. "Ja, ich arbeite unter der Woche an ein paar Tagen im Supermarkt als Ausgilfe. Nur ganz schlicht eben, aber später möchte ich sowas nicht machen wollen", meinte ich und zuckte die Schultern. Es piepte, dem Himmel sei Dank, der Ofen war fertig und ich sofort schon aufgesprungen und circa eine halbe Sekunde später in der Küche. Mit einem Knopfdruck beseitigte ich das lästige Piepen und zauberte wieder den Pizzakarton hervor, welchen ich öffnete und das tiefgefrorene Ding kurze Zeit später auf einem Backblech in den Ofen schob. Hoffentlich schmeckte ihm das...wobei ich keinen Menschen kannte, der Pizza nicht mochte, also hatte es Damon zu schmecken, ansonsten wusste ich auch nicht weiter. Nach ein paar weiteren Minuten, in denen ich nur gedankenversunken den Ofen anstarrte, riss ich mich von dem Anblick los und tapste zurück in das Wohnzimmer, wo ich Damon sitzen gelassen hatte. "So...das dürfte jetzt noch eine Viertelstunde dauern, dann hast du was zu essen." Ich lächelte schwach, bevor ich mich wieder in den Sessel pflanzte und ihn abwartend anblickte.
Damon Soso, sie arbeitete also nebenbei ein bisschen in einem Supermarkt. Und nebenbei hieß für mich, dass sie doch noch zur Schule ging. Wenn sie zum 'schlampigen Teil' der Gesellschaft gehören würde, dann hätte sie in der Shule ordentlich was zum Prahlen - mich natürlich. Welche Frau in ihrem Alter hatte denn bitte schonmal einen Kerl wie mich im Bett gehabt? ... aber nunja, sie war ja eher der schüchterne Typ... sehr szurückhaltend, fast ein wenig verschlossen. Ein Schutzmechanismus? .. wäre bei mir auf jeden Fall angebracht, aber das wusste sie ja auch nicht... hach ja, es gab so vieles, dass sie nicht wusste. Ein paar Sekunden später war sie auch schon in der Küche erschwunden, in der sie die eine oder andere Minute verweilte... auch gut. Schließlich kam sie dann aber wieder zurück und löste meinen Blick vom Fenster, lies ihn stattdessen wieder aufmerksam auf Louisa ruhen. War ja auh durchaus ansehlich, hätte ich nicht abstreiten können. "Okay... gut." meinte ich bezüglich der Pizza. Nur noch ein paar Minuten und mein Hunger würde ein Ende haben... sehr schön. Aber sie hatte ja auch schnellstens reagiert, als ich nach etwas zu Essen gefragt hatte... gute Gastgeberin, konnte man nicht abstreiten. Jedoch ging mir der Gesprächsstoff für eine sinnvolle Konversation bereits aus... ich konnte sowas einfach nicht.
Nicht gut, er sagte nichts mehr und ich konnte ja kaum fragen, was er so arbeitstechnisch tat, wenn er nicht einmal eine Wohnung hatte. Und ich selbst war nicht gerade ein Genie darin, ein Gesprächsthema mit einem anderen zu verknüpfen oder generell ein neues zu starten. Mir fehlte einfach die nötige Eigeninitiative, weshalb ich zusammengekauert auf dem Sessel sitzen blieb und den Ticken der Wanduhr lauschte. Halb vier. Warum zog sich das so in die Länge?! Jetzt saßen wie hier, schweigend, was sollte ich tun und wann war diese blöde Pizza endlich fertig?! Ich wippte unruhig mit den Beinen und richtete den Blick dann erneut auf Damon. Sogar mit gekrümmter Haltung und ab und zu schmerzverzerrter Miene war sein Anblick kein schlechter. Er war wohl von Natur aus einer dieser...öhm...Sunnyboys? Man erkannte deutlich die spanischen Züge und auch die Muskeln zeichneten sich unter dem Shirt ganz gut ab. Und ob es mir gefiel, dass es mir gefiel, wusste ich nicht. Ein weiterer Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch immer fünf Minuten warten musste. Konnte die Zeit nicht mal schneller vorübergehen? Gedanklich begann ich schon Schafe zu zählen, dann endlich piepte der Ofen und ließ mich somit wissen, dass die Pizza fertig war. Nur zu gerne floh ich beinahe aus dem Wohnzimmer und rauschte in die Küche, bis ich irgendwann mit einem Teller auf den die Pizza lag und Besteck zurückkehrte und all das vor Damon auf den Couchtisch stellte. "Dann guten Appetit." Ich nickte ihm zu und zog mich in meinen Sessel zurück.
Damon Jop, dann wohl erst einmal Schweigen... wie gesagt, meistens war mir sowas etwas unangenehm. Heute ebenfalls. Aber weil niemand hier im Raum - wir waren ja ohnehin nur zu zweit - Ansätze machte, irgendetwas zu sagen, blieb es orerst bei der mehr oder weniger Stille.. immerhin hörte ich als Werwolf wesentlich besser als ein Mensch. Ein wenig später ertönte dann auch schon das Piepen aus Richtung Küche... Mhmm, die Pizza war fertig, perfekt. Ich sah Louisa nach, als sie wieder beinahe aus dem Wohnzimmer in die Küche flüchtete, fing doch wieder so ein klein wenig an zu grinsen. War ihr wohl ebenso unangenehm, dieses Schweigen, wie es mir auch war... jedoch hatte ich im Gegensatz zu ihr eben viel Selbstbewusstsein, ihr musste das ganze also noch wesentlich mehr aus machen als mir. Ich konnte darüber hinweg sehen, während sie wahrscheinlich doch immer tiefer in Gedanken versinken und weiter darum betteln würde, dass doch endlich mal diese Stille aufhören würde. Als sie wieder kam stand dann auch schon wenig später die Pizza vor mir auf dem Tisch. Ich atmete einmal etwas tiefer der Duft ein, war wirklich herrlich. Ich griff nach dem Besteck, sah dann nochmal kurz zu Louisa rüber und gab ein "Danke" von mir, ehe ich zu essen anfing... hmpf, war schon das dritte mal, dass ich mich heute für irgendwas bedankte... und das alles nur bei Louisa. Sie schien wohl soetwas wie guter Einfluss zu sein. Allerdings würde das trotzdem nichts an meinem skrupellosen Charakter ändern.
Mensch, ein Danke schien aus seinem Mund ja schon echt selten zu kommen, denn wenn er es sagte, sah er recht widerwillig aus. Schon beinahe so, als ob ihn jemand zwingen würde, dieses simple Wort zu sagen. Klar...hatte ich ihn nicht gestern noch ein egozentrisches Arschloch genannt? Bei einer solchen Art von Mann kam es nun mal extrem selten vor, dass sie sich aus eigener Hand bedankten. Also sollte ich einfach froh sein, es hinnehmen und nur lächelnd nicken. Mal sehen, wie viel mal ich ihm in unserer gemeinsamen Zeit ein 'Danke' entlocken konnte, ich fühlte mich ja schon beinahe wie eine Heldin, wenn er genau dieses Wort von sich gab. Belustigend. Ich betrachtete etwas angespannt, wie er Gabel und Messer bewegte und die Pizza damit malträtierte. Ich selbst hatte noch keinen Hunger, obwohl ich heute nur ein paar Brocken von dem Rührei gegessen, welches Damon zubereitet hatte. Ich aß in letzter Zeit generell wenig, was solls. Außerdem fühlte ich mich von gestern immer noch ein wenig mitgenommen, der Alkohol hatte schließlich seine Spuren hinterlassen und das konnte ich auch zur Genüge spüren. "Schmeckts?", fragte ich einfach, um die Stille ein wenig zu vertreiben, während ich die Beine an mich zog und ihn blinzelnd ansah. Tja...was sollte ich jetzt den ganzen Tag machen? Nur hier herumsitzen und schweigen?
Damon Hach ja, Pizza war wirklich eine feine Sache... schmeckte in diesem Fall auch genauso gut, wie sie roch, was mich erst recht ein Stück weit glücklich stimmte... mich und vorallem meinen Magen, der sein Knurren inzwischen dankend eingestellt hatte. Ich genoss wirklich jeden einzelnen Bissen des Gerichts vor mir auf dem Teller, wirkte inzwischen wohl ein wenig zufriedener, alles in allem ruhiger. Ein hungriger Wolf war eben kein glücklicher Wolf, also war es gut, dass sie mir hier recht flott etwas zu Essen vor die Nase gestellt hatte. Und dann durchbrach sie das wieder anhaltende Schweigen mit einem einzigen Wort, mit einer Frage... welche ich vorerst mit einem Nicken bejahte. Ich mochte vielleicht nicht die besten Manieren haben, aber mit vollem Mund reden war doch nicht nur für mein Gegenüber unangenehm. Also kaute ich erst zu Ende und schluckte dann runter, ehe ich auch noch wörtlich etwas von mir gab. "Kann mich nicht beschweren..." sagte ich ehrlich, weil die Pizza - besonders eben für eine aus der Kühltruhe - schon wirklich nciht schlecht schmeckte, war gut. Und Louisa aß nichts... würde auch gar nicht fragen, ob ich denn mit ihr teilen würde, ihr ein Stück übrig lassen oder geben würde. Allerdings wirkte sie auch nicht so, als ob sie jetzt etwas essen wollte oder gar hungrig war... naja, sie war allerdings auch ein beachtliches Stück kleiner als ich und zudem musste sie nicht ihre Wunden in Eiltempo heilen... zumal sie ja garkeine hatte. Da kam mir der Gedanke, dass sie erst recht sehr skeptisch werden würde, wenn alle meine Verletzungen bereits übermorgen vollends verschwunden waren. Ich stockte deshalb kurz mit dem Kauen, hielt einen MOment inne und starte für den Bruchteil einer Sekunde vor mich hin... ehe ich einfach weiter aß. Konnte ich eh nichts daran ändern, außer schnellstmöglich hier wieder abzuhauen und irgendwo anders hinzugehen... andererseits war da ja noch die Sache mit der eventuellen Schwangerschaft, weshalb es schon wirklich mies wäre, einfach zu gehen... andererseits kümmerten mich andere Leute sowieso nie, also sollte mir das egal sein, so wie sonst eben auch. "Du isst allgemein eher wenig, oder?" fragte ich schließlich, weil ich nicht wollte, dass wieder ein Schweigen aufkam, in dem ich vielen blöden und unnötigen Gedanken nachhängen würde, die mir jetzt die Stimmung versauten.
War ja außerordentlich spannend, wie er aß. Ja, total. Nachdenklich glotzte ich die Pizza an, die auf dem Teller lag und an einigen Stellen fein säuberlich mit einem Messer durchtrennt wurde. Immerhin schien es ihm wirklich zu schmecken, war ja auch der Sinn der Sache, außerdem schien er wirklichen Hunger zu haben. Klang vielleicht oberflächlich, aber er war ja auch ein Mann, da brauchte er eben etwas zu essen, während ich im Moment noch drauf verzichten konnte. Mein Hunger war in letzter Zeit wohl etwas im...Ruhezustand. Das bisschen Rührei von heute Morgen hatte mirschin gereicht und ich würde heute Abend einfach noch irgendwas essen. Nein, gesund war das ganz gewiss nicht, aber das war mir relativ egal. Wer scherte sich schon um meine Gesundheit? Richtig geraten, keiner. Ich existierte doch nur wegen mir selbst und es war für mich wahrlich ein wirkliches Wunder, dass Damon freiwillig ein paar Tage bei mir wohnen wollte. Das hatte noch nie jemand gewollt und prinzipiell hatte ich noch nie etwas dagegen gehabt, auch wenn es Phasen gab, in denen ich mich schon recht...einsam fühlte. Aus dem Nachbarzimmer ertönte das sichtlich beleidigte Maulen von Malou, die ganz offensichtlich immer noch nicht wieder herkommen wollte, nur wieso? Es lag an Damon, soviel hatte ich feststellen können, doch warum? Die kleine Katze war eigentlich wahrscheinlich eine Schmusekatze, absolut streicheleinheitensüchtig und immer auf der Suche nach Leuten, die ihr durch das weiche, dunkelbraune Fell strichen. Allerdings benahm sie sich gerade wie eine tollwütige Miezekatze, denn ich konnte deutlich das leise Grummeln aus ihrem Misuen heraushören. Wer war Damon? Da fehlte irgendein ganz wichtiges Puzzleteil.. Mit einem Ruck holte der junge Mann mich aus meinen Gedanken, als er sich nach meinem Essensrhythmus erkundigte. "Nein, du hast Recht. Mittags esse ich kaum was...schlechte Angewohnheit", antwortete ich ihm wahrheitsgemäß und legte den Kopf ein wenig schief. "Ich habe einfach keinen Hunger. Ich weiß nicht...ach, ich bin einfach ein komischer Mensch." Wieder lächelte ich schwach und lehnte mich zurück.
Damon Die Katze grummelte schon die ganze Zeit vor sich hin, aber ich für meinen Teil hatte das inzwischen komplett ausgeblendet. Sollte sie doch weiter vor sich hin murren, mich interessierte das kein Stück. Ich war noch nie ein Katzenfan gewesen, schon bevor ich gewusst hatte, dass ich 'anders' war, nicht. Aber das konnte auch an einem früheren Vorfall liegen. War nicht lustig, wenn eine Katze einem das Gesicht zerkratzte. Würde das jetzt eine wagen, so würde sie an die nächstbeste Wand fliegen und einige gebrochene Knochen erleiden... bestenfalls brach sie sich dann noch direkt das Genick, damit sie von den Schmerzen rein gar nichts mitbekam. Aber wie dem auch sei, Katze hin oder her... sollte sie sich doch weiterhin über meine Anwesenheit beschweren, kümmerte mich nicht, war irrelevant. Schließlich zuckte ich ein wenig mit den Schultern. "Würde ich mich nach dir richten, was das Essen angeht, würde ich schätzungsweise verhungern." stellte ich ein wenig sarkastisch fest. Nun ja, das war schon ziemlich übertrieben. Verhungern würde ich nicht. Aber ohne vernünftiges - und vorallem ausreichendes - Essen konnte ich auch meine Muskeln und meine allgemeine Kondition nicht aufrecht erhalten. Und ich brauchte beides, um mich als auf sich allein gestellter Werwolf über die Runden zu kommen, zu überleben. Apropos Trainieren... ich ging mal nicht davon aus, dass sie hier irgendwelche Trainingsgeräte in der eher kleinen Wohnung hatte, war unwahrscheinlich. Training musste aber dennoch sein, für mich war es unverzichtbar. "Du weißt nicht zufällig, ob hier irgendwo in der Nähe ein Fitnessstudio ist?" fragte ich also, ein dreiviertel Stück der Pizza war inzwischen bereits weg... ja, ich aß gerade doch recht schnell, aber wie gesagt, ich hatte eben einfach Hunger gehabt.
"Malou!", zischte ich leise in Richtung des Katzenviechs, denn so langsam ging selbst mir die kleine auf die Nerven und das mochte schon was heißen. Ich war ein Katzenfreund. Diese Tierchen waren relativ leicht zu unterhalten, schmusten gerne und mussten nicht raus zum Gassi gehen oder so. Außerdem war wenigstens Malou da, die mich fröhlich maunzend begrüßte, wenn ich mal wieder von einem langen Tag aus der Schule oder dem Supermarkt kehrte. Dann strich sie um meine Beine und erwartete, dass ich sie hochhob, um sie zu kraulen. Ja, sie war eine kleine Diva, aber unheimlich liebenswert, nur irgendwie schien Damon davon nicht sonderlich überzeugt zu sein, denn er sah ein kleines bisschen genervt aus. Okay...aber da konnte ich jetzt auch nichts dran ändern. Das hier war das Territorium meiner Katze... Mein Blick glitt erneut zur Uhr. Es war vier. In einer Stunde würde es draußen schon dämmern, in spätestens zwei Stunden war es draußen dunkel. Ich mochte die Herbst- und Winterzeit. Zwar war es immer arschkalt, aber drinnen dafür umso gemütlicher, außerdem stellte ich es mir toll vor, Weihnachten mit mehreren Personen zu verbringen - war bis jetzt noch nie vorgekommen. Ich lachte ganz leise auf: "Meinst du wirklich? Also wie gesagt, fühl dich wie Zuhause, nicht dass du doch noch verhungerst." Bei seiner darauffolgenden Frage runzelte ich die Stirn. Nein, von einem Fitnessstudio hatte ich noch nichts hier gehört, allerdings war ich auch noch nie in einem gewesen. Nicht, dass ich es nötig hatte! "Nein, tut mir leid, keine Ahnung", erwiderte ich also. Vielleicht sollte ich auch mal solch ein Studio besuchen... Würde bestimmt spaßig und abwechslungsreich sein, außerdem konnte man sich dort gut ablenken und vergessen, dachte ich.
Damon Ha, da ging also sogar Louisa die Katze auf die Nerven... und ich denke, sowas kam hier in der Wohnung dann doch schon wirklich selten vor. War immerhin ihre Katze, die würden sich normalerweise doch bestens verstehen... und soballd ich wieder aus der Wohnung draußen war, wäre das Verhältnis zwischen den beiden auch wieder einwandfrei. Nur war Malous - so schien sie ja zu heißen - Nase wohl ebenso empfindlich wie meine. Sie würde riechen, wenn ich Zeit mit Louisa verbracht hatte, insofern nur ein kleines bisschen Körperkontakt da gewesen war. Wolfsgeruch war zudem sowieso noch wesentlich dominanter, als der einer Katze. Heißt also, dass das kleine Kätzchen ab jetzt vermutlich nicht mehr freiwillig aufs Sofa gehen würde... zumindest nicht an die Stelle, wo ich eben gerade saß. Auf Louisas Worte hin nickte ich leicht, grinste so ein klein wenig... "Dann is ja gut. Wenn ich schon sterbe, dann nur ungern, weil ich nichts zu essen bekommen habe." meinte ich, wobei weiterhin ein wenig Sarkasmus in meiner Stimme lag... andererseits stimmte letzter Satz sogar so. Ich wollte nicht irgendwann eines Hungertodes sterben... nein, ich wollte ehrenhaft sterben. Am besten noch an Stelle von jemand anderem... das klang jetzt kitschig, aber so als Held dastehen wäre doch super. Doch, würde meinem dann toten Ich sehr gefallen. "Naja... Google wird schon irgendwas ausspucken." erwiederte ich dann. War ja so, Google wusste sogut wie alles. Nur nicht, dass Werwölfe und Vampire tatsächlich existierten. Da machte ich dem allwissenden Internet einen netten Strih durch die Rechnung.