Ich drehte eine dunkle Haarsträhne zwischen meinen Fingern und betrachtete gedankenverloren, wie er die Pizza schon fast aufgegessen hatte. Ja, er atte ganz eindeutig Hunger gehabt, wahrscheinlich hatte ihm das Rührei heute morgen nicht wirklich gereicht. Ich hatte meins gar nicht aufgegessen, wahrscheinlich stand es immer noch bei diesen Idioten in der Küche. Sie hatten bestimmt schon gemerkt, dass wir weg waren. Eigentlich interessierte mich wirklich sehr, wie sie darauf reagierten oder reagieren würden. Wahrscheinlich dachten sie, wie wären zusammen abgehauen, hätten unsere heimliche, verbotene Liebe vor ihnen versteckt, würden heiraten, einen Haufen Kinder kriegen, nur um uns schlussendlich wieder zu trennen und sich ab dann aus den Weg zu gehen. Dann würde ich in Depressionen versinken und er würde sich Ablenkung bei anderen Weibern suchen - yay. Nun, dann dachten sie falsch. Würde ich jemals einen von ihnen nochmals sehen? Wenn ja, dann bitte diesen Jack oder so, der schien mir einfach am vernünftigsten. Zusammen mit Dsmon, aber der war ja schon hier. Nein, eines Hungertodes würde ich auch nicht wirklich sterben wollen. "So weit wird es schon nicht kommen", beruhigte ich ihn leicht belustigend und hob beschwichtigend die Hände. "Solange du mich nicht vor Hunger aufisst, ist ja alles gut." Tja, ich konnte mit manchen Bemerkungen aber auch voll ins Schwarze treffen...wusste ich ja aber nicht. Stattdessen gab ich noch ein schmunzelndes "Jaja, Google weiß alles", von mir, bevor ich wieder die Klappe hielt.
Damon Ich schüttelte nur leicht grinsend den Kopf, noch bezüglich des zu Tode hungerns, ehe ich mir dann noch das letzte Stück in den Mund schob, anschließend das Besteck auf dem Teller ablegte und mich dann entspannt auf dem Sofa zurücklehnte. Ich hatte mich ein wenig tiefer ins Sitzpolster sinken lassen, war für den Augenblick doch auch eigentlich ganz gut gelaunt. Und dann kam da diese Bemerkung, von der sie natürlich nicht wissen konnte, dass sich das rein theoretisch gesehen bewahrheiten konnte... allerdings würde ich lieber jemand anderes umbringen und anschließend vielleicht auch ein wenig davon essen. Wobei ich meisten noch davon absah, Menschen zu verspeisen. Irgendwie kam mir das dann doch irgendwie ZU kannibalisch vor... ich meine ja, ich war ein blutrünstiges und gewissenloses Monster, das schon. Aber die eigene Art aufzufressen, selbst wenn es 'nur' die schwächlichen Menshen betraf... nein, eigentlich nicht. Da musste ich den- oder diejenige schon wirklich richtig hassen. Dann wiederum würde mir das aber sicherlichSpaß machen. "Sei da bloß vorsichtig... ich neige öfters Mal zu Kannibalismus." sagte ich eigentlich wahrheitsgemäß, allerdings legte ich genügend Sarkasmus in meine Stimme, um das ganze nach wie vor wie einen Witz dastehen zu lassen. Meine Hände hatte ich inzwischen auf meinem Bauch abgelegt, der jetzt wohl erstmal am Verdauen war. Ich liebte schon irgendwie dieses Gefühl, vollkommen gesättigt zu sein. War angenehm, solange man nicht ZU voll war. Das war bei einem Werwolfsmagen allerdings schon ein wenig schwieriger hinzukriegen, sich zu überfressen.
Ich kicherte leise und ernsthaft belustigt. Er neigte des öfteren zu Kannibalismus...wirklich interessant. "Dann ist es bestimmt falsch, dich hier in meiner Wohnung zu haben...ich schlafe nachts vor Angst ja gar nicht mehr." Schmunzelnd kletterte ich aus dem Sessel nachdem er das letzte Stück Pizza gegessen hatte und hob den Teller hoch, der vor ihm auf dem Tisch stand. Mitsamt Besteck verfrachtete ich das alles in die Küche und sortierte es in den Geschirrspüler ein. Malou begrüßte mich mit einem vorwurfsvollen Maunzen auf der Arbeitsplatte, von der ich sie ganz schnell wieder seufzend hinunterscheuchte. Ja, das kleine Tierchen wusste wirklich, was es mit mir machen konnte. Und zwar fast alles, wobei ich sie auch gut erzogen hatte. Nicht auf die Couch, nicht mein Essen fressen, nichts zerstören und blah. Ein Leben ohne Regeln war ein langweiliges Leben. Mittlerweile fiel mir auf, dass ich mal ganz gerne duschen gehen würde, immerhin hatte ich das seit unserer gemeinsamen Nacht noch nicht getan, Damon wollte ich aber auch nicht so in meinem Wohnzimmer herumsitzen lassen. Ich kehrte also vorerst einfach zurück, noch immer schmunzelnd und setzte mich auf die Lehne des Sessels. "Ich hoffe, die Pizza hat dich dann zur Genüge gesättigt", meinte ich und fuhr mir kurz durch das dunkle Haar.
Damon Jaja, noch lachte sie. Noch fand sie das lustig. Wenn sie erstmal wusste, dass ich da an sich gerade die Wahrheit gesagt hatte, dann würde das wieder ganz anders aussehen. Vorerst grinste ich aber nur so ein wenig vor mich hin, hatte noch immer die lockere, bequeme Körperhaltung auf dem Sofa eingenommen... auch, wenn da immernoch diese grässlichen Schmerzen waren, aber ich versuchte sie so weit wie möglich auszublenden. Erstens, um meinem Ego zu dienen und zweitens, um nicht weitere 'Kann ich dir irgendwie helfen?'-Fragen zu bekommen, weil sie mir wirklich schon mehr als genug geholfen hatte. Immerhin war ich von Hilfestellung nach wie vor nicht wirklich begeistert. Wie kam das auch, lies ein Werwolf sich von einem Mensch helfen? Nicht gut, fand ich. Auf ihre zweite Aussage hin nickte ich noch immer leicht grinsend. "Ja, ich bin vorerst satt." bestätigte ich gut gelaunt, sah sie an, als sie aus der Küche zurück getappt kam und sich anschließend wieder auf dem Sessel neiderlies - dieses Mal aber nur auf der Lehne, also eine neue Position. Haha. Ich war momentan - den Verletzungen entsprechend - schon relativ entspannt, muss ich sagen. Und es war fast schon außergewöhnlich, dass ich nicht immernoch einen Funken Gereiztheit mit mir mitschleppte. Nein, momentan war ich satt, vollkommen ausgeglichen und sogar fast bester Laune.
Jetzt nur bloß nicht wieder in Schweigen verfallen. Zwar war das Thema, über das wir hier schmunzelten und Sprachen ein wenig speziell, aber immerhin bekamen wir überhaupt den Mund auf. Ich hatte nämlich durchaus mitbekommen, dass ihm diese Stille auch nicht besonders recht war, wenn keiner wusste, was er sagen sollte und sich dann das schwachsinnigste Gesprächsthema aussuchte. Doch die Konversation drohte zu kippen, da er nichts mehr erwiderte, auf dem ich aufbauen konnte. Also musste mir irgendwas Neues einfallen, ansonsten war hier wieder Totenstille und das wollten wir beide doch tunlichst vermeiden. "Meine Güte, bin ich froh, dass ich dort weg bin", spielte ich einfach auf das Zusammenleben mit den anderen Leuten wie beispielsweise Noah oder Attila an undbetrachtete kurz meine Hände, die in meinen Schoß verweilten. Definitiv auch kein einfallsreiches Thema, aber irgendwas musste doch her. Außerdem schien die Zeit scheinbar nie zu vergehen. Sollten wie jetzt den ganzen restlichen Tag hier sitzen? War für ihn wahrscheinlich auch langweilig, allerdings war er ja nach wie vor verletzt. Wir könnten ein Brettspiel spielen - nicht. Also doch einfach nur hier sitzen.
Damon Einen Moment war dann erstmal Ruhe, jedoch hielt diese Stille nicht lange an, da Louisa dann doch noch etwas sagte. Sehr gut, wir schienen nämlich beide extrem unkreativ für Gesprächsthemen zu sein... da war es mir ganz recht, dass sie einfach irgendetwas aufrief, wozu ich wenigstens in gewisser Hinsicht ein bisschen was beitragen konnte. Mehr oder weniger. "Ohja, nicht nur du..." stimmte ich mit einem Nicken zu. "...ich weiß echt nicht, was in deren Köpfen vorgeht... ghar nichts wahrscheinlich." fügte ich dann noch hinzu. Klar, war schon gewissermaßen ziemlic herniedrigend, was ich hier von mir gab. Aber hey, ich würde die Typen höchstwahrscheinlich sowieso nicht mehr wieder sehen. Zumindest wollte ich das ganz und gar nicht, konnte ich wirklich gut und gerne drauf verzichten. Vorallem dieser Noah... und Kuba... grml, schon bei deim Gednaken an die beiden, kam ein Stück weit Wut in mir auf, aber ich versuchte, mir rein gar nichts anmerken zu lassen, was mir auch im Normalfall immer gut gelang. Ich war außerdem froh, dass sie meinen Geruch nicht bis zu Louisas Wohnung zurück verfolgen konnten. Wäre ja noch schöner, wenn die jetzt hier aufkreuzen würden... aber ich dürfte nicht zu erschnüffeln sein, immerhin waren wir mit meinem Auto unterwegs gewesen, nicht zu Fuß.
Was in deren Köpfen vorging? Nein, wahrscheinlich wirklich nichts. Plötzlich konnte ich es Damon gar nicht mal mehr allzu sehr verübeln, dass er mich gestern so ausgenutzt hätte, wahrscheinlich hätten zu 90% alle Männer so gehandelt - Attila und co. miteinbezogen. Jetzt allerdings hatten sie nur zwei Leute gefunden, auf denen sie verbal herumreiten konnten und das taten sie nun in ganz großem Stil. Hatte man erst mal ein potenzielles Opfer gefunden, dann fiel es ihnen wahrscheinlich gar nicht schwer, über sie herzuziehen und sich die größten Gerüchte dazu auszudenken. Aber ehrlich - sollten sie doch. Ich war jetzt wieder bei mir Zuhause, gut, ich hatte Damon im Gepäck, aber damit würde ich schon klarkommen. Ich schüttelte nochmals den Kopf und hob die Augenbrauen leicht an. Ich für meine Seite war jedenfalls ziemlich enttäuscht von diesem undisziplinierten Haufen, der es eines Tages doch wirklich schaffen sollte, einen Club zu leiten. Nein, das würde nie hinhauen, das war eher ein Fall für RTL... Wieder einmal herrschte Stille. Wie ich diese überbrücken sollte, keine Ahnung. "Ich gehe mal duschen...", meinte ich also irgendwann, "wie gesagt, fühle dich wie Zuhause." Mir huschte noch ein Lächeln übers Gesicht, dann huschte ich erst mal in mein Schlafzimmer, um mir Kleidung und anderes Zeugs zu holen, das ich im Bad brauchen würde. Vielleicht wollte ich mir ja auch Damons Fingerabdrücke vom Körper waschen...im übertragenen Sinne...ach, was weiß ich.
Damon Jaja, inzwischen wusste ich, dass ich mich wie zu Hause fühlen sollte... oder eher konnte. Ich glaube das war mittlerweile das dritte Mal, dass sie das sagte. Aber gut, lieber einmal zu viel als zu wenig, würde ich sagen. Ich nickte ihr also noch einmal kurz zu, ehe sie auch schon aus dem Raum verschwand und sich schätzungsweise langsam auf den Weg in Richtung Bad machte... würde sie mich mitnehmen, hätte sie mehr Spaß, aber ich verwarf den Gedanken grinsend wieder und sprach ihn besser nicht aus. Auch, wenn die Versuchung definitiv vorhanden war. Andererseits würde das Wasser - insofern es nicht kalt war und ich ging davon aus, dass sie warm duschen würde - ziemlich in den noch so gut wie gar nicht verheilten Wunden brennen. Also nein, vor Morgen war duschen definitiv keine Option, auch wenn ich mich durch den Kampf doch wieder ein Stück weit... verschwitzt fühlte. Nunja, musste ich jetzt mit leben.. und Louisa auch. Ich konnte sie die Badezimmertür schließen hören, erhob mich dann einen Moment vom Sofa - wenn auch etwas mühevoll - und schnappte mir die Fernbedienung, die neben dem Fernseher lag. Dann machte ich es mir wieder schön bequem und suchte nach etwas, das sehenswert war.
Ordentlich schloss ich die Tür hinter mir ab und schlüpfte aus meinen Klamotten, bevor ich in die Dusche stieg und wenig später das Gefühl des warmen Wassers auf meiner Haut genoss. Das tat definitiv gut. Für einen kurzen Moment lehnte ich mich gegen die schwarzen Kacheln der gefliesten Wand und schloss die Augen. Noah, Attila und Damon tauchten vor meinem inneren Auge auf, auch dieses wirklich extravagante Auto und zu guter Letzt sogar das Rührei von heute Morgen. Auch wenn mir nicht danach zumute war, so musste ich unwillkürlich ein wenig schmunzeln, bevor ich mich lieber schnell daran machte, mich fertig zu duschen und das Wasser nach ein paar weiteren Minuten des Genießens abstellte. Wahrscheinlich war Damon in der Zwischenzeit im Wohnzimmer verwest, oder aber eingeschlafen. Doch als ich lauschte, vernahm ich deutlich das Gebrabbel von irgendeiner Sitcom im Fernsehen. Also fühlte er sich wirklich wie Zuhause, gut so. Auch wenn ich wahrscheinlich so eine Person war, mochte ich es nicht, wenn man stocksteif herumstand und sich rein gar nichts traute. Aha, indirekt mochte ich mich also selbst nicht. Kopfschüttelnd trat ich aus der Dusche und trocknete mich ab, dann wickelte ich mir das Handtuch um und huschte wie ein kleiner Schatten schnell in das Schlafzimmer, wo ich mir eine frische Jeans, Unterwäsche und ein simples Shirt anzog. Ich fühlte mich schon viel sauberer... Abwesend betrachtete ich mich kurz im Spiegel und strich mir das dichte, dunkle Haar zurück, dann trat ich langsam zurück ins Wohnzimmer und betrachtete für einen Moment den Fernseher. Ich kannte die Serie nicht. Interessiert neigte ich den Kopf ein wenig zur Seite und lief zurück zu meinem Sessel.
Damon Ich konnte vom Wohnzimmer aus ganz deutlich das Rauschen der Dusche hören... wäre auch wirklich schlimm gewesen, wenn nicht. Dann müsste ich mich nämlich ernsthaft und mein unbekümmertes Leben als Werwolf in New York sorgen... 'Werwolf in New York'. Könnte man bestimmt auch einen guten Film oder eine gute Serie draus machen... andererseits würde ich selbst nicht die Hauptrolle spielen können, weil ich es scchlichtweg ablehnen würde, mich in irgendwelche unechten Kostüme oder ähnliches zu zwängen. Nein, echt nicht. Immerhin war ich ein ECHTER Werwolf, wieso sollte ich mich dann künstlich in einen verwandeln lassen? Nein, echt nicht, sah ich nicht ein. Ich konnte Louisa natürlich schon hören, bevor sie ins Wohnzimmer kam. Als sie den genannten Raum dann letztendlich betrat, wandt ich meinen Blick kurz in ihre Richtung. Ja, jetzt roch sie definitiv nicht mehr nach mir. Bei dem Gedanken musste ich doch so ein wenig das Grinsen unterdrücken und belies es bei einem ganz leichten Anheben der Mundwinkel. Als sie dann letztlich wieder im Sessel saß, wanderte mein Blick jedoch mehr oder weniger interessiert zurück zum Fernseher. Das, was da lief, kannte ich selbst nicht. Aber war ganz unterhaltsam bisher, würde es hoffentlich auch weiterhin bleiben. Da war dann jetzt erst einmal wieder das Schweigen, jedoch wollte mir auch nicht so recht ein gutes Gesprächsthema einfallen... bis ich daran dachte, dass ich hier wohl nicht ewig leben würde und wollte. "Du hast nicht zufällig PC oder Laptop da? Vom iPhone aus ist das mit der Wohnungssuche ziemlich umständlich." meinte ich, den Blick aber weiterhin zum TV gerichtet. War ja so, am Handy war das ganze wesentlich unübersichtlicher als an einem 'Gerät mit größerem Bildschirm'. Und sie war sicher auch mehr oder weniger froh, wenn ich hier wieder weg war.
Es war wirklich ein eklig kaltes Gefühl, wenn man aus der Dusche kam. Noch jetzt fror ich ein wenig und das noch nasse Haar machte es nicht besser. Schützend schlang ich die Arme um meinen eigenen Körper und wandte mich dem Geschehen auf dem Flatscreen zu. Waren das die Simpsons? Naja, die Figuren dort waren relativ gelb, solange ich nicht farbenblind war. Bezweifelte ich jedenfalls, ich hatte noch nie eine Sehschwäche gehabt oder aus irgendeinem Grund eine Brille gebraucht. Wie dem auch sei, jetzt hieß es also wieder Schweigen. Oder halt - er sagte was, beziehungsweise fragte. Und ja, ich war im Besitz von einem simplen MacBook, ein Geschenk meiner Eltern. "Ja, in dem Raum neben dem Badezimmer steht ein Schreibtisch mit Laptop drauf, geh ruhig dran, du brauchst kein Passwort oder so", erklärte ich ihm und zog die Beine dicht an mich. "Ach ja, ähm...was willst du heute essen? Ich könnte noch einfache Nudeln haben..." Wir hatten mittlerweile circa viertel nach fünf, also sollte ich mir mal Gedanken um das Abendessen machen und es war eine wirklich ungewohnte Frage, die ich ihm stellte. Für zwei Leute kochen war eben etwas ganz anderes..
Damon Okay, sehr gut... das machte die Wohnungssuche wesentlich simpler, einfacher. Allerdings war heutzutage ja auch kaum jemand mehr nicht im Besitz eines Laptops oder PCs... ich hatte meinen in Spanien gelassen, nur das allerwichtigste mitgenommen. Das hier sollte immerhin eigentlich ein komplett neuer Lebensabschnitt werden... ist ja scheinbar gescheitert, zumndest die Sache mit dem Club. Und das nach gerade mal eineinhalb Tagen. Krass, neuer Rekord würde ich sagen. Haha. Naja, dennoch würde ich vorerst mal hier in New York bleiben, nicht zurück nach Spanien gehen... ein neues Leben anfangen konnte ich hier ja dennoch, dazu brauchte ich diesen unkoordinierten Haufen nun wirklich nicht. Louisa eigentlich auch nicht... war aber trotzdem nett, dass ich hier vorerst wohnen durfte. "Okay, gut." meinte ich schließlich noch wörtlich und nickte ihr kurz zu. Dann kam sie aufs Abendessen zu sprechen... mri war es relativ egal, was es denn nun zu essen gab. Gegen rohes, noch blutiges Fleisch kam sowieso nichts an. "Mir is relativ egal, was es zu essen gibt... ich bin da nicht wählerisch oder so." antwortete ich in ruhigem Tonfall und sah sie noch einen Augenblick an, ehe ich wieder zum Fernseher sah. Ich mochte zwar überheblich, arrogant und oft eingebildet wirken... was Essen anging war ich aber nicht wirklich penibel, brauchte nichts extravagantes.
Es war ihm also egal, das war eine wirklich hilfreiche Antwort. Also würde ich vorerst wirklich ein paar Nudeln in einen Topf werfen und irgendeine Tomatensoße dazu zaubern. Mit solch einem Gericht konnte man ja nicht wirklich was falsch machen, es sei denn, man kochte die Nudeln zu lange im Wasser, kippte das falsche Gewürz in die Soße oder was weiß ich denn. Würde ihm schon schmecken, ich konnte eigentlich ganz gut kochen. Wie der Durchschnitt eben. Zwar konnte ich keine Fünf-Sterne-Menüs zubereiten, doch um zu überleben reichte es allemal. Ich sah zu ihm, dann legte ich den Kopf kurz in den Nacken und schloss für einen Moment die Augen. Ich war schon ein wenig müde, doch ich würde nicht mit dem Kopf auf die Tischkante knallen. Also würde ich jetzt einfach mal Essen zubereiten...wie seltsam es doch war, wenn eine zweite Person sich in der gleichen Wohnung befand...ich musste jetzt also zusehen, dass ich für einen Kerl mitkochte. Er hatte mit Sicherheit Hunger, auch wenn er vorhin eine Pizza verschlungen hatte.
- - - Gott, ich bin gerade ziemlich unkreativ. ._.
Damon Gut, dann erstmal wieder schweigen... gab es höchstwahrscheinlich Nudeln nachher. Reichte mir vollkommen, mehr musste nicht sein. Wie gesagt, lieber hätte ich ein blutiges, rohes Stück Fleisch, das am besten noch ein wenig warm war, frisch erlegt eben... aber gut, sowas konnte ich wirklich schlecht anfordern, ohne dass sie mich in die Klapse einliefern lies oder sich vor mir in irgendeinem Zimmer versteckte... und das wollte ich dann doch eher vermeiden. "Ich geh mich dann mal nach 'ner Wohnung umgucken... sag halt Bescheid, wenns' Essen fertig ist." meinte ich nach einigen Minuten und sah Louisa noch einen Augenblick direkt an, als ich mich mal wieder vom Sofa erhob... dabei verzog ich für ein bis zwei Sekunden kurz das Gesicht, der Schmerzen wegen natürlich. Ich musste noch einen Moment stehen bleiben und mein Gleichgewicht suchen - scheinbar wr mein Kreislauf ziemlich im Keller. Danke Kuba, wirklich, herzallerliebst. Grml. Ich machte mich dann auf den Weg zum besagten Arbeitszimmer, dass sich laut Louisa ja neben dem Bad befinden sollte... und wo das war, wusste ich dank des rauschenden Wassers der Dusche ja bereits. Also hatte ich keine Mühe, in den Raum mit dem Laptop zu finden und diesen anzumachen.
Essen zu machen hatte nicht lange gedauert. Ich machte mir öfters Spaghetti, meistens reichten die noch für den nächsten Tag, sodass ich mich nicht schon wieder an den Herd stellen musste. Mit jeglichen Suppen oder eigentlich fast jedem anderen Gericht funktionierte das auch. So war das eben, wenn man alleine wohnte. Ich hatte mir auch nie Gedanken darüber gemacht, hatte es einfach so hingenommen und mit meinen sechzehn Jahren war ich ja auch noch jung genug, um alleine in einer Wohnung zu wohnen, ohne Partner. Auch jetzt hatte ich keinen Partner, sondern eben nur eine...'Wohngemeinschaft'?! Damon jedenfalls und ich konnte nicht leugnen, dass es mir gefiel. Es war nicht so still hier, es war einfach jemand...da. Ich holte zwei Teller und Besteck hervor, stellte das ordentlich auf den Esstisch und schnappte mir noch zwei Gläser. Was er wohl trinken wollte? Falls Bier, dann musste ich ihn leider enttäuschen, sowas hatte ich sicherlich nicht hier. Rotwein, Softgetränke und eben Wasser. Unentschlossen stellte ich einfach alle Flaschen auf den Tisch und nahm dann den Topf mit den Nudeln vom Herd und goss das Wasser ab, dann trat ich in das Wohnzimmer und rief leise "Essen!" Gott, hoffentlich schmeckte es ihn...ich war einfach ab und zu eine kleine Perfektionistin.
Damon Ich war ziemlich vertieft in die verschiedenen Angebote im Internet, weshalb ich einmal kurz zusammen zuckte, als Louisa dann durch die Wohnung 'schrie'. An sich war das sicherlich gar nicht wirklich laut, aber ich mit meinen empfindlichen Wolfsohren nahm das dann doch deutlich lauter wahr. Konnte sie ja aber nicht wissen. Und sollte sie auch nicht. War besser, wenn so ein scheues Reh wie Louisa eines war nicht wusste, dass es mit einem Werwolf zusammen wohnte. Aber solange sie mich nicht in irgendeiner Hinsicht wütend machte, war alles im grünen Bereich. Und ich glaube, dass sie sich gar nicht trauen würde, mich in irgendeiner Hinsicht auf die Palme zu bringen. Mich wollte sie nämlich ganz sicher nicht wütend erleben. Vermutete ich zumindest mal. Angst, wie ich es vorhin bei unserem netten Gespräch im Wohnzimmer noch formuleirt hatte, würde sie vor mich zwar nicht (mehr) haben, aber Respekt wohl dennoch... sollte sie auch, war besser für sie. Ich hatte mir die eine oder andere Adresse und jeweils ein paar Stichworte auf einem Zettel notiert, klappte den Laptop jetzt einfach zu und stand dann von dem Schreibtischstuhl wieder auf, um dem Geruch zu folgen, der bereits aus Richtung Küche kam. Doch, roch schonmal gut. Und ebenso wie die Pizza würde es wohl genauso gut schmecken... hoffte ich jedenfalls. Als ich dann fast unmittelbar vor dem Tisch stand, war der Geruch des frischen Essens sher intensiv. Für mich jedenfalls, für den Wolf in mir. "Riecht schonmal gut..." stellte ich fest und sah einen Moment leicht grinsend zu Louisa, ehe ich mich am Tisch niederlies... immernoch bedacht vorsichtig, wegen den Wunden eben.
Ich wartete, bis er tatsächlich aus dem Arbeitszimmer kam und mit mir in die Küche lief. Ganz kurz sah ich zu ihm hoch. Noch immer konnte man erkennen, dass er Schmerzen hatte. Die sahen aber auch echt schlimm aus, ganz besonders der Schnitt an der Schulter, doch den Arm hatte ich jetzt ja sorgfältig verbunden. Hoffentlich hatte das ein bisschen was geholfen, ich mochte es nicht, wenn andere Schmerzeh hatten und ich nichts tun konnte. Toll, wenn er mir hier umkippte, könnte ich ihn noch nicht einmal ins Krankenhaus fahren. Ich sollte jetzt wohl endlich mal meinen Führerschein machen, auf den ich schon die ganze Zeit gespart hatte. Aufmerksam beobachtete ich ihn kurz und ließ mich dann auf meinem Stuhl nieder, nachdem ich ihm und mir Nudeln und Soße aufgefüllt hatte, dann stocherte ich ein wenig in meinem Essen herum und überschlug die Beine. Verdammt, das war wirklich ungewohnt! Hier war ich nicht mehr für mich alleine, sondern saß einem Typen gegenüber. In meiner Wohnung. Mit dem ich schon geschlafen hatte. Ich senkte den Blick auf die Nudeln und lugte nur ganz kurz zu ihm hinauf. Wenn jetzt noch ein 'Lecker!' kam, würde ich wohl vom Stuhl kippen.
Damon Okay, hier nach würde ich dann für heute wohlw irklich endgültig satt sein und es würde mich nicht mehr ganz so sehr nach blutigem Fleisch dürsten... was nicht hieß, dass ich trotzdem gern welches hätte. Aber immerhin gelangte das dann ein wenig mehr in den Hintergrund. Ich schob mir schließlich eine Gabel mit in Soße getunkte Nudeln in den Mund... doch, schmeckte ebenso gut wie es gerochen hatte. Sicher, man konnte hier jetzt nicht die Leistung eines Gourmet-Kochs - bzw. in diesem Fall Köchin - erwarten, aber ich durfte mich schonmal gar nicht beschweren. Ich war zwar keine Niete in der Küche, aber besser als Louisa würde ich es wohl kaum hinbekommen. War extrem unwahrscheinlich... deshalb lies ich mich auch lieber bekochen, als selbst in der Küche zu stehen. In Spanien war das aber ohnehin so - Frau kümmerte sich um Haushalt und Essen, Mann ging arbeiten. Aber als Arbeit konnte man das, was ich zustande brachte, nun auch wieder nicht bezeichen... wie auch immer, egal jetzt. "Schmeckt gut." sagte ich schließlich und sah einen Moment lang zu Louisa rüber, als ich gekaut und runter geschluckt hatte. Ja, was das Essen anging, wurden mir eben Manieren beigebracht und ich hielt mich auch größtenteils daran... wenn man eben mal nicht für sich war, sondern mit wem anders speiste, sollte man doch ein gewisses Verhalten an den Tag legen. So etwas wie gute Manieren hatte ich zwar im Allgemeinen eher weniger - siehe das skrupellose Ausnutzen vom vorherigen Abend -, aber nunja... man konnte ja wenigstens versuchen, sich vernünftig zu benehmen, denke ich. Also aß ich 'brav' weiterhin meine Nudeln.
Okay, ich musste die Balance halten und möglichst unbekümmert dreinschauen. Es schmeckte ihm wirklich...sowas hatte ich noch nie gehört, von wem denn auch? Von Malou vielleicht, aber das bezweifelte ich dann doch stark. Stattdessen hörte ich es aus dem Mund von Damon. Nicht schlecht, wirklich. Immerhin respektierte ich ihn doch ziemlich, also schätzte ich sein Lob aufrichtig. Ich lächelte erfreut und ließ meinen Blick kurz auf ihm ruhen. "Oh...w-wirklich? Das freut mich...", murmelte ich und drehte die Nudeln auf meine Gabel. Ich aß und trank dann einen Schluck Rotwein. Abends gönnte ich mir das, doch heute achtete ich wirklich ganz bewusst darauf, dass ich nicht zuviel trank. Nachdenklich betrachtete ich das Glas kurz, als wollte es mir irgendwas antun. Aber wahrscheinlich würde Damon ja so oder so heute neben mir liegen - ich war nämlich ganz sicher nicht zu feige. Obwohl... Naja, vielleicht kam ich ja in den Genuss, mich wieder so sicher fühlen zu können, wie gestern Abend. Auch wenn ich mir das nicht eingestehen wollte; seine Arme waren zumindest definitiv bequem, aber bei den Muskeln war das kein Wunder. Super, was ich da schon wieder dachte! Leicht errötend senkte ich den Blick wieder auf meinen Teller und aß einfach weiter, bis ich satt war.
Damon Ich nickte nochmal leicht. Und mal wieder stotterte sie so ganz leicht beim reden... doch, sie war nach wie vor schüchtern, aber sollte mir nur recht sein. Besser wäre es sowieso, würde sie mir nicht vertrauen. Wobei mir das egal sein konnte. Für sie wäre das nur eben... sicherer, ganz allgemein besser. Jemanden wie mich kannte man am besten einfach nicht, punkt. Ich warf während des Essens immer mal wieder einen Blick zu ihr rüber, während ich mir selbst eine Gabel voll nach der anderen in den Mund steckte, anschließend runterschluckte. Als sie von dem Weinglas trank - jaja, der böööse Alkohol! - hoben sich meine Mundwinkel wieder so ein klein wenig, als sie dann noch rot wurde konnte ich mir ein schlichtes, eher unauffälliges aber dennoch vorhandenes Grinsen einfach nicht verkneifen. Dass sie überhaupt wieder Alkohol trank, nach dem, was gestern abgelaufen war... immerhin schien sie ja nun wirklich nichts zu vertragen. Andererseits wusste sie nicht - und ich noch weniger - was sie da gestern in sich rein gekippt hatte. Sie war ja ziemlich schnell dicht gewesen, musste also irgendwas hochprozentiges gewesen sein.. nunja. Schließlich waren mein Glas und mein Teller dann vollkommen leer, ich lehnte mich ein ganz klein wenig an die Lehne zurück - natürlich bedacht so, dass ich meine rechte Schulter möglichst von Druck verschonte. Seufz. "Hmm... vielleicht sollte ich doch noch ein bisschen länger hierbleiben." sagte ich wieder leicht grinsend,sah zu Louisa.