Emilia & Eddy (weil nicht viel Zeit o.o) Die junge Frau hatte sich extra in die Nähe ihre Leidensgenossin gesetzt, damit sie sich nicht allzu angreifbar fühlte. Würde ihr ohne Halt im Rücken jemand zu nahe kommen, bekam sie sicherlich noch einen Herzkasper. Und darauf hatte sie definitiv kein Nerv und würde vermutlich vor den Betreuern noch mehr am Rad drehen, wenn ihr ständig so ein dreckiger Schmierfink im Nacken saß wie jener, der gerade mit einem breiten Grinsen die Küche betrat. Hinter ihm gleich der zweite schlimme Finger. Jetzt ging es aber los und die Betreuer waren nach wie vor noch nicht hier eingeschneit. Emilias Körper verkrampfte sich sofort ein wenig, als ihr Peiniger sich ihr gegenüber an den Tisch fallen ließ und sie aus sorglosen Augen heraus anstrahlte. Was war denn nun verkehrt? Was hatte er denn für Sorgen, dass er hier einen auf Grinsekätchen tat? Das konnte doch eigentlich nichts Gutes heißen. Aber gut, nachfragen würde die junge Frau jetzt auch nicht, sie würde stumm darauf warten, dass neutrale Personen hier eintrafen und dann würde sie sich bestimmt wieder ein kleines bisschen beruhigen. Immerhin würde wohl keiner der beiden irgendwas reißen, wenn die Betreuer mit am Tisch saßen. Aber Emmy hatte ja noch gar keine Ahnung, was da überhaupt lief, dass die beiden scheinbar unschuldigen Sozialarbeiter ebenso tief in der Sache drin steckten, wie auch die beiden Vergewaltiger hier. Nun gut. Wie auch immer, sie würde das schon noch früh genug erfahren. Früher als ihr eigentlich lieb war. Sie starrte einen Augenblick ungläubig in Uriahs Richtung, bevor sie sich zittrig wieder dem Jogurt widmete, den Blick auf ihre kalte Speise richtete und langsam weiter löffelte. Sie musste den jetzt wenigstens runter bekommen, immerhin hatte sie die letzten Tage schon nur das nötigste runter gewürgt und wenigstens das musste sie beibehalten, auch wenn sie noch mehr Hunger hatte, aber groß was kochen wollte sie jetzt hier auch nicht und bestellen war ja nicht, also würde ihr künftiger Essensplan wohl aus Jogurt und Toastbrot bestehen. Mal sehen, wie lange ihr Körper das mitmachen würde. Sicherlich nicht sonderlich lange, immerhin war sie so oder so schon ziemlich zierlich und wenn sie keine weiteren Vitamine und Kohlenhydrate und so einen Scheiß zu sich nahm, na ja... Eddy war hinter Uriah in die Küche stolziert, trug aber anders als sein Kumpane schlichtweg ein leichtes Lächeln auf den Lippen, anstatt eines Grinsen, dass man jedem Kerl am liebsten aus dem Gesicht gewischt hätte. Der Italiener setzte sich nicht an den Tisch sondern kam gegenüber seiner Liebsten zum Stehen, nur um auf sie herab zu blicken, wie sie ihren Tee trank und die Welt für sie einen Moment lang sorglos schien. Die letzten beiden Tage hatte Eddy sie ja auch in Ruhe gelassen, damit sie wieder zu Kräften kam, sich beruhigte und letzten Endes wieder fit war, damit er sie wieder für seine Gelüste in Anspruch nehmen konnte. Das war nun mal eben der Nachteil daran, wenn er sie bis kurz vor die Ohnmacht brachte. Dann brauchte sie natürlich auch eine gewisse Zeit um sich zu regenerieren, das Blut, was verloren gegangen war, zu ersetzen. Und in der Zeit konnte man nicht viel mit Mila anstellen. Gewiss nicht.
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Alle zusammen weil auch keine Zeit Mila hatte erneut rasch den Kopf gehoben, als sie bemerkt hatte, dass wieder Leute den Raum betraten. Zwei zusammen und erst noch zwei, die sie nicht sehen wollte. Super, konnte der Tag also beginnen. Eddy kam ihr ja ihrer Meinung nach schon wieder viel zu nahe. Sie musste zugeben, seine Nähe in den letzten Tagen gar nicht vermisst zu haben. Im Gegenteil, es war sehr schön gewesen ohne den aufdringlichen jungen Herrn, der sie nur einschüchterte und ihr das Gefühl gab, dieser Welt vollkommen machtlos gegenüber zu stehen. Automatisch zog sie ein Bisschen den Kopf ein und starrte konzentriert auf ihre Tasse hinunter. Und als ihr das zu unangenehm wurde, drehte sie sich zur Ablage um, stellte die Tasse ab und zog mit langsamen, durchdachten Bewegungen den Beutel aus dem dampfenden Wasser. Der war zwar ganz sicher noch keine fünf Minuten drin aber irgendeinen Vorwand musste sie ja haben, um sich wegzudrehen… Uriah hatte einfach die ganze Zeit sein Schätzchen betrachtet und sie beim Essen beobachtet. Wieso sie zitterte, wenn er sie nur anschaute, verstand er zwar nicht aber gut, vielleicht war sie auch einfach unterzuckert oder so, solls geben, nicht weiter schlimm. Er grinste einfach fröhlich vor sich hin, bis schliesslich endlich die Räder und Bremsen des heranfahrenden Autos zu hören waren.
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Wenns dir wichtig ist, schreib ich nachher noch mehr aber jetzt muss ich grad gehen und ja^^
And I don't know where I'm going but I know it's gonna be a long time..👣 ~ Ellie Goulding, Beating Heart
Eddy Als der junge Mann seiner Liebsten näher kam, drehte sich diese auch gleich schon von ihm weg, was Eddy natürlich gar gefiel. Aufgrund der Tatsache, dass er wohl nicht mehr viel Zeit hatte, trat er so weit an sie heran, wie nötig war, um neben ihr seine Hände an die Thekenkante zu legen, ihr so den Bewegungsfreiraum zu nehmen. Anschließend beugte er sich so weit vor, dass seine Nase ihre Haare streifte. "Ich hoffe, du weißt, dass du brav den Mund zu halten hast, oder?" Klar, wäre ja jetzt nichts dabei, wenn die Betreuer erfuhren, dass zumindest Mila schon mal wusste, was Sache war, aber es wäre doch echt doof, wenn man dann hier den beiden lang und breit erklären musste, was denn hier lief. Weil mit im Dunkeln lassen war dann nicht mehr, so schätze Eddy. Also versuchte er, wenigstens Mila schon mal zum schweigen zu bewegen, denn die Geste ließ sie sicherlich erahnen, was im schlimmsten Fall passiert und außerdem schätze der junge Mann diese Schönheit hier ohnehin anders ein. Das sah bei Emilia schon ein wenig anders aus, aber um die musste sich sein Kumpane kümmern. Ihm blieb nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass auch sie klug genug war, um nichts zu verraten. Nachdem er seine kleine indirekte Drohung ausgesprochen und unterstrichen hatte, löste er sich wieder von Mila, um sich einen Stuhl heran zu ziehen und ebenfalls an den Tisch fallen zu lassen, denn nicht nur Uriah hatte die Bremsen der Autos gehört. Und jetzt hieß es wohl, sich mehr oder minder am Riemen zu reißen, kein Aufsehen zu erregen. Sollte ja anfangs alles noch schön im Dunkeln bleiben, dass die beiden Psychopathen auch was mit der Sache zutun hatten und demnach mussten sie sich auch authentisch verhalten. Genau so wie die beiden Vampire es in den 'Gruppensitzungen' machen mussten. Also... tarnen, tarnen, tarnen.
Anton Das Auto kam schließlich vor dem Haus zum Stillstand und es dauerte keine halbe Minute, da stieg der hochgewachsene junge Sozialarbeiter auch schon aus, nur um seinem Kollegen am Steuer zuzunicken, die Miene noch sehr neutral und weniger gut gelaunt gehalten. Er schlug die Beifahrertür zu. Lust auf diesen ganzen Kauderwelsch hatte Anton relativ wenig. Und warum? Weil er auch noch anderweitig Dinge zu tun hatte, als dieses Projekt hier zu überwachen. Er war sich ziemlich sicher, dass weder Uriah noch Eddy so dumm waren und nicht wussten, wie sie das ganze hier zu handhaben hatten. Natürlich hatten die beiden Pädagogen sich zu diesem Projekt gemeldet, aber Anton für seinen Teil hätte lieber das Endprodukt des Ganzes gesehen, als ständig auch noch die Zwischenschritte zu überwachen. Er wollte aus den schrägen, verängstigten Mädchen zwei gebrochene, erzogene Frauen sehen, die sich um ein Kind sorgten und unter den Pantoffeln der beiden Vampirmänner standen. Nicht mehr und nicht minder. Dann würde er vielleicht auch mal öfter hier vorbei schauen und nachsehen, was so passiert war, aber die Phase, die zwischen diesen... na ja, dieser Art Dimension lag, war eigentlich... doch, eigentlich auch relativ interessant, nur eben nicht für ihn. Nicht jetzt. Aber es brachte nichts, sich darüber noch Gedanken zu machen jetzt. Er musste da ebenso rein wie Jared - sein Kollege. Und während dieser das Auto noch händelte, betrat Anton bereits das Haus mit einem Ersatzschlüssel, die sie beide bekommen hatten, sollte etwas schwerwiegendes vorgefallen sein. So wartete er noch, bis er seine Unterstützung an der Seite hatte und trottete dann gemütlich in Richtung Küche - dem ausgemachten Treffpunkt, wo auch schon alle vier anzutreffen waren. Die einen unglücklicher als der andere. Hach ja, was ein Trauerspiel - haha. Im Flur hatte der Schwede Schwede bereits sein gewohntes Arbeitslächeln aufgetragen, begrüßte alle Anwesenden mit einem breiten Grinsen und einem gespielt gut gelaunten "Hallo zusammen!"
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Mila Sie versuchte sich noch kleiner zu machen und presste sich gegen die Theke, um der Nähe ihres Feindes so weit wie möglich auszuweichen. Seine Worte nahm sie schweigend zur Kenntnis, starrte weiter auf ihren Tee und biss sich auf die Unterlippe, während sie ihren Kopf zur Bestätigung mechanisch ein paar Mal rauf und runter hob. Natürlich hatte sie Angst vor allfälligen Folgen, wenn sei etwas ausplauderte, aber wenn sie nichts sagte, würde sie diesem Alptraum ja nie entkommen! Irgendwas musste sie also tun. Vielleicht würde ihr noch eine andere Ausrede einfallen, um irgendwie auszusteigen, dieses Haus und seine Bewohner hinter sich zu lassen. Andererseits - was wollte er ihr noch tun, wenn sie plauderte? Dann durfte sie ja bestimmt gehen und das war ja alles, was sie hier und jetzt wünschte. Wieso war das nur so schwierig? Als Eddy wieder weg war, blieb sie steif stehen und zwar so lange, bis sie das Auto und bald darauf die Haustür hörte. Erst dann atmete sie noch einmal tief durch, schloss für einen Moment die Augen und drehte sich schliesslich wieder von der Theke weg. Sie blickte zur Tür und schaute dann doch wieder weg, als der erwartete Besuch eintrat. Wieso waren alle so gut gelaunt ausser Emilia und ihr selber? Heute war doch kein besonderer Tag und das hier war auch kein erfreutes Treffen unter Freunden, was also gab es zu grinsen? Uriah und Eddy wirkten mit dem Lächeln ja nur abstossend und einschüchternd aber das Grinsen der beiden frisch eingetroffenen Herren, machte sie ebenfalls bedrohlich, was sie nicht sein sollten. Mila hielt die heisse Tasse weiterhin zwischen ihren Händen, schaute aber daran vorbei zu Boden. Sie wollte weg hier, das war klar. Und spätestens jetzt wusste sie nicht einmal mehr, ob sie - selbst ohne Eddys Drohung - überhaupt den Mut aufbringen konnte, einen der Sozialarbeiter anzusprechen, ihnen etwas zu erzählen. Die nahmen sie doch sowieso nicht für ganz voll..
Jared & Uriah Kaum den Fuss vom Gas genommen und den Schlüssel gedreht, stiess der grossgewachsene Mann auch schon die Autotür auf und trat mit viel Schwung aus dem Sportwagen. Erst mal ausgiebig strecken und dann einen Blick auf das etwas ältere aber rege bewohnte Häuschen werfen. Er seufzte. Ja war schön hier draussen, so abgeschieden von aller Zivilisation, man könnte fast ein Bisschen zu sich selber finden haha. War aber nicht der Plan der ganzen Sache, höchstens ein schöner Nebeneffekt. Jaja, die ein oder andere Person würde hier wohl schon noch zu sich selber finden. Zu ihrer Bestimmung. Aber das war nicht er selber. Jared trat leise vor sich hin pfeifend auf die Haustür zu, durch welche sein werter Herr Kollege gerade verschwunden war. Im Gegensatz zu ihm, war er gegenüber dem Besuch gar nicht so schlecht gesinnt. Könnte ja interessant werden, auch wenn er nicht wusste, wieso. Er wusste ja auch nicht, was schon alles passiert war hier. Aber alles zu seiner Zeit, jetzt trat er erst einmal ein, ging direkt hinter Anton in die Küche und hob die Hand zum knappen Gruss. „Morgen beisammen“, fügte er an und lehnte sich gleich gegen den Türrahmen. Sie könnten auch einen Tischkreis machen aber… ja, ähm, vielleicht später. „Wie gehts euch allen denn so?“, fragte er vielleicht etwas zu übermotiviert in die Runde. Rechnete aber irgendwie nicht wirklich mit ausführlichen Antworten. Uriah nickte den beiden Komplizen kurz zu, ehe er sein Lächeln kurz wieder an Emilia richtete. Dann blieb er aber einfach entspannt auf seinem Stuhl sitzen und liess seinen Blick durch den Raum streifen. „Wunderbar, mir zumindest“, antwortete er als erstes auf die Smalltalkfrage. seine Stimme mindestens genauso fröhlich klingend. Lächerlich fröhlich, er konnte sich ja selber kaum ernst nehmen.
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Alle zusammen, weil gestern eingepennt xD Wenig später trat hinter Anton dann auch sein Kollege in die Küche ein, der das ganze Projekt wohl ein Ticken interessanter fand wie er selbst. Na ja, wie gesagt: er interessierte sich im Groben und Ganzen auch für das Ganze hier, nur eben mehr für das Ergebnis, aber er hörte ja schon auf, gedanklich rumzunörgeln. Stattdessen nickte er erst mal nur Uriah freundlich zu, der kundgab, dass es ihm zumindest sehr gut erging. Das war doch schön. Schienen wohl die ersten Fortschritte eingetreten zu sein, so wie es aussah, denn Emilia schrumpfte unter Uriahs Blick quasi unter den Tisch. In einer anderen Situation - etwa, wenn wir das Haus schlichtweg überwacht hätten - hätte Anton sich sichtlich über die Sache amüsiert, denn es sah generell so aus, als hätten die beiden Vampire bereits den ersten Schritt getan. Und das war ja wichtig, dass das alles möglichst schnell hier vonstatten gehen würde - für mich zumindest. Das Projekt war ja für eine lange Zeit angeschlagen gewesen, also brauchte sich weder Uriah noch Eddy sonderlich abhetzen, sie hatten alle Zeit der Welt. Beziehungsweise schlichtweg genug, um sich die Frauen so zu Formen, wie es passen musste. Der Betreuer zog sich schon bald einen Stuhl heran, um sich neben den Jungs eine Ecke weiter zu setzen. So hatte er Mila und Emilia beide gut im Blick und konnte außerdem perfekt mit der Runde kommunizieren. "Und was ist mit den anderen? Wie geht es euch?" Betretendes Schweigen für ein paar Sekunden, lediglich ein schwaches Schulterzucken von Emilia, ein leises "Ganz okay", von Eddy. Lediglich Milas Antwort stand noch aus und so ruhte der sanfte Blick auf besagter jungen Frau. "Und Mila? Wie geht es dir? Hast du dich schon gut eingelebt?", fragte er scheinheilig, wusste natürlich, dass hier prinzipiell ja irgendwas im Busch war, aber damit konnte er ja jetzt noch nicht heraus platzen. War ja noch viel zu früh. Haha.
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Alle zusammen, weil passt in die Situation und kein Bock auf viel schreiben? xD Mila starrte auf die Frage, wie es ihnen allen ging, einfach weiter stumm vor sich hin. Was sollte sie denn auch darauf antworten? Ihr gings kacke, das war eigentlich sogar ganz gut ersichtlich. Nur nicht für die Besucher, wies schien, da sie gleich darauf auch schon die direkte Frage gestellt bekam. Was heisst da eine - es war eine ganze Reihe von Fragen! Wieso hatte sie nicht einfach genickt oder so, sie wollte doch gar nicht reden. Etwas aus dem Konzept der Teilnahmslosigkeit geworfen, hob sie den Kopf und schaute mit zusammengepressten Lippen zuerst hilfesuchend zu Anton. Sie öffnete zaghaft den Mund und hob dann doch nur leicht die Schultern. "Es geht... Ich...", ihr Blick rutschte ab und fand seinen ungewollten Weg zu Eddy. Sofort schnürte sich ihr Hals zu und sie liess den Kopf wieder sinken. Sie schluckte leer und biss erneut auf ihrer Lippe rum, während sie nach irgendeiner Vervollständigung für den angebrochenen Satz suchte. "Ich.. Hab.. Halt.. Noch ein Bisschen Heimweh. Aber das wird bald, es geht mir schon besser", redete sie sich leicht verloren raus. Dabei blickte sie wieder zu Anton und lächelte zur Bestätigung zuversichtlich. Wenn das Lächeln auch nie wirklich ihre Gesichtszüge einzunehmen vermochte. Traurig und leer, hilflos verloren, blickten die dunklen Augen in die Welt hinaus, umrahmt von langen Wimpern, die immer wieder nach unten schlugen. Ein Blinder konnte erkennen, dass sie log und innerlich hoffte sie auch darauf, dass es nicht unbemerkt blieb. Wenn sie auch Angst vor Eddys Reaktion hatte, so wollte sie trotzdem nichts lieber als hier weg. Und ihre Notlüge war ja ziemlich.. Billig gewesen. Heimweh - natürlich hatte sie Heimweh. Sie, die gar kein richtiges Zuhause hatte. Heimweh nach der Klinik vielleicht? Klar. Nein, sie litt unter gar keiner Form von Heimweh und das wusste jeder in diesem Raum nur zu gut. Uriah hatte sich beinahe ein Bisschen verspannt, als Mila tatsächlich zu stottern begonnen hatte. Wäre ja nicht weiter schlimm, wenn sich das Geheimnis lüften würde, aber er zweifelte ziemlich an der Richtigkeit dieses Momentes. Die beiden Mädchen waren eh schon gestresst genug und er hatte eigentlich keine Lust auf ewige Erklärungen oder auf Geschrei. Als die Brünette aber wieder verstummt war, nachdem sie sich mit einem mehr als lächerlichen Geschichtlein rausgeredet hatte, entspannte er sich wieder und lehnte etwas in seinem Stuhl zurück. Scheinbar doch nicht GANZ so dumm. Gut für sie, mit dem Schweigen konnten sich sowohl Mila als auch Emilia so Einiges ersparren. Vorerst zumindest. Letzterer warf der Älteste aller Anwesenden nun wieder einen kurzen Blick zu, um sicher zu gehen, dass sie nicht in der Zwischenzeit irgendwie von einem plötzlichen Anflug von Mut überrascht worden war. Schien nicht der Fall zu sein, da sie noch immer so leicht zusammengekauert in ihrem Holzstuhl hing. Gut so. Je länger er darüber nachdachte, umso mehr war er nämlich der Meinung, dass es in einem nervenraubenden Desaster enden würde, falls eine der beiden plappern würde. Jared hatte vorerst einfach schweigend im Türrahmen gestanden und die vier Bewohner des Hauses nacheinander genau aber unauffällig gemustert. Besonderes Augenmerk lag natürlich auch bei ihm auf den beiden verschüchterten Trauergestalten. Doch, da schienen die Jungs schon ziemliche Arbeit geleistet zu haben, er jedenfalls konnte sich nicht daran erinnern, sie in diesem Zustand zurückgelassen zu haben. Wunderbar! "Gibt es denn schon irgendwelche Vortschritte? Vielleicht sind die zwei Wochen, die ihr jetzt hier seid, noch keine Ewigkeit, aber gut. Gab es überhaupt Veränderungen?", fragte der Psychologe fröhlich weiter. Er fühlte sich wie bei einem Interview haha. "Emilia?", richtete er seine Fragen nun an eine spezifische Person, da die Angesprochene in ihrer eigenen Welt - oder unter dem Tisch - abzutauchen schien. Wollte er ja mal nicht riskieren, sie hatte nicht das Recht, sich aus dieser Konversation zurück zuziehen.
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Alter, deine Handyposts sind teilweise länger als deine Lappi Posts XDDDD _
Ja, ich mach auch mal alle zamm o.o xD Der Sozialarbeiter nickte Mila leicht zu, als sie ihm Antwort auf seine Frage gab. Natürlich sah man ihr an, dass sie es nicht sonderlich ernst meinen konnte - wen vermisste sie denn Zuhause bitte? -, aber Anton schwieg diesbezüglich. Ihm war klar, dass die junge Frau vor irgendwas Angst hatte, etwas ganz anderes hatte sagen wollen, aber sie verkniff es sich wohl im letzten Moment. Vielleicht war sie ja im Begriff, etwas zu sagen, besser war es aber, dass sie es sich anders überlegte. Ehrlich gesagt hatte wohl keiner der beiden Betreuer sonderlich große Lust, eine heiden Ewigkeit damit zu verbringen, den beiden Weibern klar zu machen, dass sie aus dem Alptraum hier nicht so schnell wieder heraus kommen würden. Außerdem würden sie sicherlich wissen wollen, wieso, weshalb und warum. Natürlich mussten sie sich das nicht antun, ihnen die ganzen Fragen beantworten, aber es war doch ganz süß zu sehen, wie auch der letzte Funken Hoffnung in Dritte starb... Das gönnte man sich dann ganz gerne mal. Nur heute war es einfach ein blöder Zeitpunkt. Es war einfach nicht das richtige Feeling gerade - haha. Wobei... konnte man eigentlich behaupten, dass es für eine solche Auflösung je einen richtigen Moment geben würde? Anton bezweifelte es, aber es war auch nicht wichtig, demnach unnötig, darüber nachzudenken. Der junge Mann drehte sich seinem Kollegen und anschließend angesprochener Dame zu, als Jared das Wort ergriff und sich an das weitere Trauerklößchen wandte. Emilia zuckte merklich zusammen, als sie angesprochen wurde. War sie doch gerade so schön in ihren Jogurt versunken. Natürlich nicht wortwörtlich, aber sie hatte die Umgebung um sich herum schlichtweg für einen Moment verdrängt und sogar ein bisschen gelächelt. Nun aber hatte sie wieder den leicht panischen Gesichtsausdruck angenommen und sah ein wenig verwirrt zu den beiden Betreuern auf, deren Augenmerk auf ihr lagen. Ob es Fortschritte gab? Veränderungen? Nein... zumindest keine positiven, aber die negativen würde sie hier gewiss nicht aufzählen, denn sie hatte am Rande so mitbekommen, dass es wohl besser wäre, einfach die Klappe zu halten, weil weder Uriah noch Eddy davon begeistert davon wären, wenn man sie verpetzte. So antwortete sie also schlichtweg mit einem Schulterzucken und unterstrich dieses mit einem leisen "Ich weiß nicht." weil sie wirklich nicht wusste, was sie jetzt hätte sagen sollen dazu. Mila schien im Großen und Ganzen auch zu schweigen...
Ja… Ist mir auch aufgefallen xDDD Aber manchmal weiss ich halt was schreiben und manchmal hab ich keine Ahnung und keine Motivation xD _____
Same^^ Mila sank noch ein Bisschen mehr in sich zusammen, als sie feststellte, dass Anton sich offensichtlich wirklich mit ihrer Antwort zufrieden gab. Sie noch nicht einmal irgendwie zweifelnd anschaute. So gut konnte sie nicht lügen, wieso glaubte er es ihr also? War es nicht offensichtlich, welch billige Ausrede das gewesen war? Interessierte ihn das denn nicht? Wenn er diesen indirekten Hinweis nicht beachtete oder nicht bemerkte, wie sollte sie dann auf die Tatsache aufmerksam machen, dass hier so gar nichts in Ordnung war und in Wahrheit sogar alles schief lief? Dass sie weg wollte? Sie atmete leise aber tief ein und aus. Irgendwie befürchtete sie, gleich ganz in sich zusammen zu sinken. Aber sitzen wollte sie nicht, da sich mittlerweile alle anderen gesetzt hatten und der letzte frei Platz direkt neben Eddy war. Also da, wo es sie nicht wirklich hinzog. So blieb sie einfach stehen, ziemlich entmutigt und schaltete nach wenigen Minuten ganz ab. Die junge Frau konzentrierte sich nur noch auf ihren Tee und auf die Tasse in ihren Händen, welche sie stumm anstarrte. Jared legte leicht den Kopf schief bei Emilias Antwort. Gut, so viel Information hatte er eigentlich gar nicht verlangt haha. Sie wusste es also nicht.. Schade. Der Braunhaarige nickte leicht um zu zeigen, dass er ihre Aussage zur Kenntnis genommen hatte, wusste aber irgendwie auch nicht, was er jetzt damit anfangen sollte. Eigentlich konnte er die Antwort ja ganz gut interpretieren. Aber seine Interpretation wäre dann wohl nicht so dass, was hierher gehörte. Sie schwiegen schliesslich gerade alle zusammen eine Tatsache in den Boden, die man aus der Luft des kleinen Raumes lesen konnte. Nämlich, dass was passiert war. Dass nichts in Ordnung war. Aber was solls, er spielte gerade ganz gerne denn Unwissenden. Weder er selber noch sein Kollege würde einfach so von sich aus mit der Auflösung des Rätsels beginnen, da mussten sich die beiden Damen schon ein Bisschen anstrengen für. Ihre Angst überwinden haha, darum ging es hier ja theoretisch auch. Bloss, dass keiner das wirklich versuchte. Uriah betrachtete zuerst Mila und dann Emilia stumm und ziemlich genau. Wie sie einfach schwiegen, obwohl sie doch eigentlich so gerne petzen würden. Wie sie beide in ihrer eigenen Welt zu verschwinden schienen, hinter eine Glaswand rutschten, welche sie von aussen abkapselte. Sie könnten einem wirklich leid tun, so verzweifelt und hoffnungslos, wie sie aussahen. Für ihn war das Bild eher schön, es zeigte ihm seinen Erfolg auf, seine Macht. Wie weit er es schon gebracht hatte und wie weit er es noch bringen konnte. Seine Zukunft. In gewissem Masse war das ganze Projekt ja doch nur von den beiden jungen Frauen abhängig. Besser, dass sie das nicht wussten, sonst würden sie sich noch was darauf einbilden. Er räusperte sich und lächelte leicht vor sich hin, der ruhige Blick lag immer noch auf der unsicheren Dame zu Tisch. „Es gab schon kleine Verbesserungen, denk ich. Wir können mittlerweile mit ihnen Essen, ohne dass sie nach zwei Sekunden aus dem Zimmer rennen“, nannte er ein aus der Luft gegriffenes Beispiel und unterstrich es mit einem freudigen Lächeln. Natürlich, sie assen schon immer zusammen und so. Vor allem, weil Eddy und er überhaupt je was assen. Naja, eigentlich war es einfach ein Versuch seinerseits gewesen, dass vor sich hin sterbende ‘Gespräch’ am Leben zu halten haha. Was ziemlich aussichtslos war, da die Sozialmenschen lieber mit den Damen redeten, die keine Antworten geben wollten. Er würde sich ja zu einem Interview bereit erklären. Er würde schon mit ihnen reden. Aber ihn fragte halt keiner.
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Anton musste sich wirklich das Grinsen verkneifen, als er aus dem Augenwinkel vernahm, dass Mila resigniert ein Stück weiter in sich zusammen fiel. Ihm war klar gewesen, dass sie drauf gehofft hatte, er würde weiter nachhaken, weil sich das Ganze nicht wo wirklich glaubwürdig anhörte. Aber er hatte keinerlei Interesse an ihren wirklichen Gefühlen, ihren Problemen. Er hatte generell keine Lust auf sie, sondern schlichtweg auf ihr Baby. Aber bis das auf die Welt kommen würde, würden wohl noch ein paar Wochen, Monate, Jahre ins Land ziehen. Je nach dem, wie es lief. Aber wenn er Uriah so Glauben schenken durfte, dann gab es hier wohl schon den ein oder anderen Fortschritt. Natürlich, das hatte der junge Mann schon durchaus zur Kenntnis genommen, aber er wusste ja, dass er hier gute Miene zum bösen Spiel machen musste und eben wie ein Sozialarbeiter auf diese Entwicklung reagieren musste. So hellte sich seine Miene ein wenig auf - alles nur gespielt versteht sich - und er straffte den Rücken ein wenig. "Wirklich? Das ist schon ein sehr guter Fortschritt, ihr nähert euch also langsam alle ein wenig an", stellte er unnötigerweise fest, nickte jedem der vier Anwesenden hier zu, seinen Kollegen ausgeschlossen. Mein Gott, was war er froh, wenn er hier wieder weg war, irgendwie war heute nicht so sein Tag, keine Ahnung, die Laune war schlichtweg ziemlich down, warum auch immer, konnte er sich nicht mal richtig erklären. War aber auch nicht weiter schlimm, würde nicht mehr lange dauern, dann konnten sie hier wieder abzuppeln. Bis dahin musste er noch den fürsorglichen Betreuer geben, sich hier noch mit den Jungs und den halben Portionen unterhalten. Emilia schien, so wie er es registrierte, sich gegen die Antwort von Uriah auflehnen zu wollen, aber statt den Mund auf zu bekommen, sank sie nur noch ein Stück weiter in sich zusammen, ebenso wie es Mila getan hatte. Hach ja, war ja schon echt traurig mit den beiden, aber was sollte er denn da groß machen? Wirklich was dagegen machen konnte und wollte er nicht. Letzteres wohl eher. Er wollte schlicht und ergreifend einfach nichts dagegen tun, würde sich lieber an der Angst und der Unsicherheit der beiden Mädchen zehre, sollte sie sich doch halb in die Hose machen. Anton würde sie hier in keinerlei Hinsicht wirklich unterstützten, ihnen zur Hilfe kommen. Solange hier keine Suizidversuche an der Tagesordnung lagen, lief alles super und man brauchte sich kaum einmischen. Ansonsten blieb er einfach ein Ansprechpartner für die Vampire, nicht mehr und nicht minder.
Uriah nickte noch einmal bekräftigend und grinste begeistert vor sich hin. Und dann versanken sie wieder alle im ewigen Schweigen, das in dieser Situation noch unangenehmer und erdrückender wirkte als sonst. Keiner wusste was zu sagen, weil keiner sich mit der Heilen Welt auskannte, die hier gespielt wurde. Keiner wusste was zu sagen, weil allen vollkommen bewusst war, dass hier gespielt wurde. Von allen. Und sie realisierte es, ein plötzlicher Einfall. Wenn sie ihnen nicht zu helfen versuchten, was wollten sie dann? Milas Hände zitterten leicht und sie versteckte sie rasch hinter dem schmalen, etwas vornüber gebeugten Rücken. Ihr Herzschlag beschleunigte sich und sie öffnete leicht den Mund, um leise atmen zu können und nicht wie ein überhitztes Nilpferd zu klingen. Vorsichtig hob Mila den Kopf, blickte scheu zu Anton und Jared. Und sie spürte das dringende Bedürfnis, die Küche zu verlassen. Ob sie den Autoschlüssel stecken gelassen hatten? Sie konnte gar nicht fahren, aber vielleicht war es ja nicht so schwer? Sie könnte Hilfe holen für Emilia und sich dabei selber in Sicherheit bringen. Es wäre perfekt. Zumindest so perfekt wie eine Lösung zu diesem Problem sein konnte.. Die Brünette drehte langsam ab und ging mit leicht schleppenden Schritten in Richtung Küchentür. Nur kurz aufs Klo. Oder einfach durchatmen. Oder eben ein Auto stehlen. Alles das Gleiche. Auf halber Strecke hielt sie aber wieder an und drehte sich zu den anderen um. Sie atmete verzweifelt durch und versuchte dann mit zittriger Stimme, sich direkter rauszureden. Nicht aus ihrer vorherigen Aussage, die längst wieder alle vergessen hatten, sondern aus diesem ganzen Projekt wie sie es kannte. Sie versuchte sich herauszureden, weil sie nicht Auto fahren konnte, weil sie wusste, dass sie alleine niemals abhauen konnte und weil es noch immer einen Funken Hoffnung in ihr gab, dass die Betreuer wirklich auf ihrer Seite waren, ihnen helfen wollten. "Ich.. Ich kann das nicht mehr... Ich will hier weg, ich hab Angst! Die ganze Zeit hab ich Angst und ich will nicht mehr damit leben, bitte lasst mich mit euch weggehen! Ich habs versucht, hab wirklich versucht, mich damit abzufinden, aber es geht nicht, wird nur noch schlimmer.", sprudelte es aus ihr heraus, ihre zittrige Stimme überschlug sich mehrmals und sie konnte die verhassten Tränen nur mühevoll zurückhalten. Sie hatte Eddy nicht verraten, er durfte ihr deswegen jetzt nicht böse sein. Sie wollte nur weg, vor diesem Alptraum fliehen und alle Beteiligten nie wieder sehen. Jetzt aber hielt Mila es keine Sekunde mehr in diesem Raum aus, sie schaute hilfesuchend in die Runde, vollkommen überfordert, stotterte ein 'Es.. Es tut mir leid!" In Emilias Richtung und spürte die schmerzhaften, unafhaltsamen Schluchzer im Hals brennen. Dann wirbelte sie herum und stürzte aus dem Raum, die linke Hand auf den Mund gepresst, erschrocken über sich selber. Nie hätte sie sich sowas zugetraut. Eigentlich hatte sie auch ohne zu denken geredet. Sonst hätte sie nie was gesagt.
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Es wäre zu schön gewesen, wäre dieses Treffen ohne jegliche Komplikationen abgelaufen, aber was erwartete Anton eigentlich von dieses blöden Ziegen? Ihm hätte klar sein müssen, dass sie nicht mitspielen würden, dass das ganze hier nicht sauber über die Bühne gebracht werden konnte, weil irgendeiner der beiden der Meinung war, die Fresse aufmachen zu müssen und... Ah, verdammte Scheiße! Die lange Rede, die Mila da vor sich hin schwafelte, hatte er gar nicht wirklich zur Kenntnis genommen, war ihm egal gewesen, er erhob sich schnell, wütend, auch wenn er nach außen hin nach wie vor vollkommen ruhig wirkte, lediglich besorgt aussah, was er aber definitiv nicht war. Gut, solange Emilia ihm das vorerst abkaufte, war das ausreichend. Der Sozialarbeiter nickte seinem Kollegen schwach zu, gab ihm das Zeichen, dass er Mila wohl oder übel aufklären musste, denn was sollte er ihr sonst sagen, wieso sie sie nicht von hier mitnehmen konnten? Jeder halbwegs normale Mensch, der gesehen hätte, wie verletzt, fertig sie mit ihren Nerven war, hätte sie Augenblick von diesem Projekt befreit, immerhin schien es ihr ja jetzt deutlich schlechter als ohnehin schon zu gehen. Nur das konnte weder Anton noch Jared zulassen. Immerhin musste das Projekt beendet werden, das war wichtig... zumindest für die gestörten jungen Männer und die Vampire. Was die Ladies davon hielten tat ja in dem Augenblick alles andere als zur Sache. Der Schwede ging also geschmeidigen Ganges aus der Küche heraus, um Mila zu folgen, nach wie vor gespielt nur Gutes wollend. Als er nah genug an ihr dran zu sein schien, streckte er den Arm aus um nach dem zarten Gestell von Frau zu greifen, die sich gerade förmlich in ihrem Nervenzusammenbruch aufzulösen schien. Mittlerweile hatte er eins seiner fiesesten Grinser angeeignet, jetzt, wo ihn kein anderer als die junge Dame hier zu Gesicht bekommen würde. Das würde dann ja wohl keinen stören - bis eben auf besagten Trauerkloß. Interessierte nur gerade nicht in dem Moment. "Mila, hey... hör mir mal zu", setzte er vorerst ruhig an, packte schließlich grob ihr Kinn, als sie beide zum Stehen gekommen war, zwang sie, ihn direkt anzusehen. "Es liegt weder in Jareds noch in meinem Interesse, euch beiden Süßen hier von den zweien wegzuholen, okay? Dir kann hier keiner helfen... so einem Stück Dreck wie dir will keiner helfen. Wann verstehst du das denn endlich, hm? Reicht es denn nicht, dass dir das zwei Vampire versucht haben, klar zumachen? Man Mädchen... was bist du nur für ein dummes Ding...", raunte er ihr schmunzelnd, mit einem leichten Kopfschütteln zu. Vermutlich wollte sie es einfach nicht verstehen, wollte immer noch an der Hoffnung festhalten, ihr würde es irgendwann besser gehen. Dass sie irgendwann ein normales Leben führen konnte... Pf. Tat ihm ja so gar nicht Leid, dass er das Stück Hoffnung mit Füßen trat und dabei lachend den Tango tanzte. In der Küche sah die Stimmung wohl nicht viel rosiger aus, als auf dem Flur. Emilia wurde mit dem Mal wieder ziemlich blass, als Mila plötzlich die Küche verließ und Emmy mit dem Mal mit drei Kerlen alleine in der Küche hockte. Panisch starrte sie erst einmal in Richtung Tür, aus der ihre Leidensgenossin und wenig später auch einer der Betreuer verschwunden war, bevor sie hektisch zu Uriah rüber sah, dann zu Eddy und schließlich blieb ihr Blick an Jared haften, dem sie einen flehenden Blick zuwarf, darauf hoffte, dass er ihr irgendwas beruhigendes mitteilen würde. Dabei wusste sie gar nicht, was sie hören wollte. Seufz. Gut, wie dem auch sei, vielleicht war die Stille auf Dauer eventuell ja.. ebenso beruhigend wie das, was sie irgendwie hören wollte. War ja auch egal. Irgendwie. ___
Hatte grade gar keine Musik und alles und kjjfdvhbh sorry, aber ich hab mir Mühe gegeben :/
Mila Sie hatte absolut nicht mehr mitgeschnitten, was sie selber überhaupt gerade tat. Sie war einfach aus der Küche gegangen und hatte mit schnellen, abgehackten Schritten ihren Weg in Richtung Ausgang gesucht. Dabei hielt sie es nun nicht mehr für nötig, die Tränen zurück zu drängen, sah ja eh keiner. Dass ihr jemand folgen würde, darauf war sie gar nicht gekommen. Dementsprechend zuckte sie auch zusammen, als sie den Griff um ihren Arm spürte, der sie zurückhielt und ihrer Flucht aus dem Haus ein Ende setzte. Sie blieb schluchzend und zitternd stehen, zog kurz an ihrem Arm, liess aber letztendlich auch das bleiben. Nur um sich dann gleich wieder zu erschrecken, als der vermeintlich gutgesinnte Sozialarbeiter sie dazu brachte, ihm ins Gesicht zu sehen. Durch den Tränenschleier sah sie sein Gesicht und sein Grinsen erst gar nicht wirklich, aber eigentlich reichten die Worte schon vollkommen aus, um sie erstarren zu lassen. Sie stand da, vollkommen verdattert, konnte nicht einmal mehr heulen, so sehr warf Antons Aussage sie aus der Bahn. Konnten Tränendrüsen vor Schreck verstopfen? Oder waren sie einfach wie gelähmt, gleich dem Rest ihres Körpers? Sie wusste nicht, was sie denken, sagen oder tun sollte, lehnte gegen die Wand des Flurs, um nicht zu stürzen. Erst einige Minuten später kam mit einem piepsigen "Was..?" wieder ein Wachheitszeichen von ihr. Sie blinzelte schnell die Tränen weg, blickte in das unbarmherzige Lächeln ihres Gegenübers. Es brauchte weitere Minuten des stillen Realisierens, bis sie tatsächlich gerafft hatte, was er ihr gerade mitgeteilt hatte. "Was?!", piepste sie erneut, diesmal noch leiser und fassungsloser, als die Welle des - ihrer Meinung nach vollkommenen - Verständnisses über sie hereinbrach. Nun zog sie erneut an ihrem Arm und entwand ihr Kinn seinem Griff. Wenn sie ihnen nicht helfen wollte , wozu waren sie dann hier?! Klar, sie hatte sich vorhin einen Gedanken in diese Richtung gemacht, die Wahrheit jetzt aber aus seinem Munde direkt zu hören, war was vollkommen anderes. Es schockte sie viel weniger als das es sie innerlich vollkommen zerstörte. Auf wen sollte sie denn dann hoffen?! Wenn er auch böse war, wer konnte ihnen dann noch helfen? Sie wollte nicht akzeptiere , dass keiner kommen würde, dass sie wieder in einer ausweglosen Situation war, in derselben Lage steckte wie schon einmal. "Nein! Das stimmt nicht, du lügst!", wehrte sie sich weiterhin im Flüsterton gegen seine Worte. Die Tränen drängten sich nun wieder in ihre Augen und nahmen ihr die klare Sicht. "Das macht keinen Sinn, wieso solltet ihr das tun?", weinerlich blickte sie zu ihm auf, schweifte wieder ab und schüttelte vorsichtig den Kopf. Sie würde ihm nicht glauben, das war unmöglich. Sie glaubte ihm gar nichts. Das war bloss ein böser Traum, ein schlechter Scherz. Das würde doch keiner erlauben. Ihre dünnen Beine knickten langsam ein und sie rutschte der Wand entlang zu Boden. Nicht schon wieder. Nicht noch einmal. Wieso?
Jared & Uriah Jard verdrehte innerlich genervt die Augen. Danke für die Show, sie hätte auch noch ein paar Minuten warte können, dann wären sie schon weg gewesen. Aber neeein... Er war versucht, zu seufzen, liess es aber dann doch bleiben. Er hatte keine Lust, das gleiche Gespräch mit Emilia durchzuführen, welches Anton es gerade mit ihrer Freundin beredete. Somit liess er sich einfach irgendeinen sehr beruhigenden Spruch einfallen, welchen er dann auch an Emilia weitergab. "Anton kümmert sich schon drum, mach dir keine Sorgen. Sie ist wahrscheinlich nur etwas überfordert mit der Situation.. Muss man verstehen. Wir finden eine Lösung, die für alle passt", meinte er zu Emilia und lächelte freundlich und zuversichtlich. Er gab sich ja alle Mühe, einen möglichst beruhigenden Einfluss auf die verstörte Brünette zu haben. Aber ihre Ansprechperson wollte er trotzdem nicht werden. Eigentlich wollte er einfach, dass sie die Klappe hielt und sich schön brav verhielt. Solange Uriah sie dauerhaft so durchdringend anblickte, ihr mit seinen Augen jedes Wort verbot, würde sie wahrscheinlich eh nicht nerven.
And I don't know where I'm going but I know it's gonna be a long time..👣 ~ Ellie Goulding, Beating Heart
Anton Hach ja, jetzt musste sie natürlich wieder maßlos übertreiben. War es nicht eigentlich naheliegend gewesen? Immerhin hätte es ihr doch wohl auffallen müssen, wenn ihr hier wirklich niemand helfen würde und vielleicht war das auch so gewesen, nur wollte sie es nicht wahr haben. Na ja, dann würde sie es eben jetzt ganz genau wissen, wenn Anton ihr hier so einfach die Wahrheit auftischte. Schien dann auch langsam bei ihr angekommen zu sein, denn wie gesagt, übertrieb sie gerade ja wohl doch ein bisschen. Seiner Meinung nach. Konnte man so sehen oder so sehen, ne? Jedenfalls glitt Mila sichtlich verzweifelt und verwirrt an der Wand zu Boden, wo sich der junge Mann vor ihr in die Knie fallen ließ, die Arme auf den Oberschenkeln abstützte. "Dass du das jetzt erst kapierst...", stellte er leise seufzend fest, schüttelte gespielt fassungslos den Kopf, bevor er wieder zu Grinsen begann. Hach, war das herrlich nervig... er hatte gar keine Lust, von Punkt A nach B zu strahlen, gab es eigentlich keine Grund zu, dieses Gespräch hatte Anton vermeiden wollen, aber nun musste er da wohl durch und dann wollte er es auch schon richtig machen. Dazu war es aber nun mal nötig, sie so weit zu verhöhnen, in die Enge zu treiben, dass sie zusammenbrach - wie eben in diesem Moment - und wie bekam er das besser hin, als ihr jedes bisschen Hoffnung mit einer riesen Freude zu nehmen? Sei sie nur aufgesetzt, das war ja scheiß egal, solange sie ihre Wirkung nicht verfehlte und das tat sie gerade beim besten Willen nicht. War wohl nicht zu übersehen. Antons Finger suchten wieder Milas Kinn, um es leicht anzuheben, ihr direkt in die verloren wirkenden Augen zu sehen. Sanft strich er mit dem Daumen über ihre Unterlippe, schnalzte darauffolgend mit der Zunge. "Du solltest dich langsam wirklich damit abgefunden haben, dass du aus diesem Teufelskreis nicht ausbrechen kannst, immer wieder untergehen wirst, weil die niemand helfen will. Jeder Mann sieht dich nur als ein wertloses Stück Fleisch, mit dem man spielen kann, wann immer es einem passt, hörst du? Du bist nutzlos, Mila. Das Projekt hier ist das Beste, was dir in deinem kleinen, armseligen Leben passieren konnte. Wäre ich du, würde ich langsam mal damit zurecht kommen, einfach keine Rechte zu haben..." Oh ja, Anton konnte sich das Gespräch doch noch irgendwie schön reden und sei es nur für eine Seite - und zwar seine. Mit diesen gemeinen Worten raffte er sich wieder auf, wandte sich von dem niedergeschlagenen Stück ab und steuerte zielstrebig die Küche an. Für ihn war das Gespräch beendet, die junge Frau sollte sich über diese Worte gehörig Gedanken machen, sich fügen, dann würde das alles hier deutlich schneller gehen. Aber natürlich war damit nicht nur sie angesprochen, sondern auch die liebe Emilia. Um die wollte er sich jetzt aber nicht auch noch kümmern, er hatte genug, Laune war wieder gesunken, als er keine gemeinen Worte mehr auf Lager hatte - der Spaß war vorbei. So interessierte es ihn auch recht wenig, dass er mit einer ziemlichen Fresse wieder zurück in den Gemeinschaftsraum trat, seinem Kollegen auf die Schulter klopfte. "Lass uns gehen", murrte er Jared lediglich zu, nickte in Richtung Tür. Wurde Zeit, dass sie hier jetzt wieder raus kamen.
Emilia Es dauerte gar nicht so lange, bis dann auch erhoffter, beruhigender Spruch des Sozialarbeiters kam, aber irgendwie fühlte Emmy sich nicht besser. Man wollte aber meinen, dass es doch eher an den vielsagenden Blicken ihres Peinigers lag, der sie nicht zur Ruhe kommen ließ. Emilias nervöser Blick streifte Uriah ein, zwei Mal, bevor sie sich wieder vollkommen auf Jared konzentrierte, der sie zuversichtlich anlächelte. Sollte in gewisser Weise beruhigend sein, war es aber nicht. Nach wie vor fühlte sich die junge Frau eingeengt, so mit drei Männern alleine in einem Raum gelassen. Schließlich waren es wieder vier, als auch der andere Hampelmann aus dem Flur zurück kam, sichtlich unzufrieden, oder wie auch immer man das genau ausdrücken wollte. Panisch straffte Emmy ihre Haltung, musste einmal schwer schlucken. Und wieso das Ganze? Weil sie diese Situation mit dem auf die Schulter klopfen schon einmal durchgemacht hatte und das war wirklich alles andere als angenehm gewesen. Sie wollte sich daran nicht erinnern. Nicht jetzt in diesem Augenblick, das war wirklich alles andere als passend. Aber was sollte sie tun? Ruhig sitzen bleiben war in dem Moment leider nicht drin gewesen, denn schneller als sie selbst gucken konnte, war sie vom Stuhl aufgesprungen, hektisch zurück gesprungen um an Abstand zu gewinnen. Sie wusste gar, wen sie zuerst anstarren, mit dem Blick fixieren sollte. Vollkommene Überforderung für die junge Frau, die den Tränen nahe war. Gerade holte sie ein wirklich fieser Flashback ein und sie wurde direkt in die Umkleidekabine zurück versetzt. Damals, nach dem Schwimmunterricht, der Anfang allen Übels... Was danach kam war nichts dagegen, über diesen Vorfall war sie nicht mal mit psychologischer Betreuung hinweg gekommen und hier wurde das Ganze gerade nicht besser. Eher im Gegenteil. Emmy hatte das Gefühl, immer weiter zu zerbrechen und dass das überhaupt noch möglich war, verwunderte sie doch wirklich stark. Aber gut, es war einfach so und würde sich wohl künftig auch nicht bessern. Sie würde weder Uriah noch Eddy irgendwann vertrauen können, beide hatten sich viel zu viel in viel zu kurzer Zeit geleistet, das ging einfach nicht. Außerdem war da noch die Tatsache, dass sie Männer waren. Große, böse und Trieb getriebene Kerle. Ekelhafte Geschöpfe Gottes...
Mila Eigentlich wäre sie ja jetzt lieber alleine gewesen, hätte nicht noch die Gegenwart von Anton genossen, der sie doch sowieso nur fertig machen wollte. Aber wie er sowieso gleich sagte, hatte sie hier wohl gar nichts zu melden. In keiner Hinsicht. Sie bewegte sich kein Stück, als er sich zu ihr herunter beugte, auch nicht wirklich, als er wieder ihr Kinn anhob. Sie blieb lieber in der unbequemen, zusammengefalteten Position sitzen und wünschte sich, auf der Stelle zu sterben. Heute hätte sie kein Problem mehr damit, von Eddy ausgesaugt zu werden. Anton hatte gerade erfolgreich all die Hoffnung aus ihrer leeren Seele geschabt, die noch irgendwie vorhanden gewesen war. Die Hoffnung, auf ein normales Leben, auf ein Wiedersehen mit ihrer Familie, auf jemanden, der sie wirklich mochte… Alle Wünsche, die jede Frau in ihrem Alter hegte, hatte er erfolgreich durchkreuzt. Sie würde niemals glücklich werden, weil sie offenbar kein Recht dazu hatte. Müde blickte die Brünette zu Anton, liess alles über sich ergehen, ohne sich hinter einem Schutzwall zu verstecken, saugte seine Worte direkt ein. Jedes Einzelne fühlte sich an wie eine Nadel, die sich tief in ihre Seele bohrte. Das hatte sie schon so oft gehört, sie hatte gedacht, dass es diesmal anders kommen könnte. Sie hatte nie hierher gewollt, wieso war sie trotzdem hier? Weil ihre Meinung auch da nicht gezählt hatte. Anton hatte Recht, sie alle hatten Recht. Niemand wollte ihr helfen, weil alle zu sehr mit sich selber und den Leuten beschäftigt waren, die es eben noch wert waren. Und da gehörte sie nicht mehr dazu. Als er dann endlich weg war und sie alleine lies, sank sie noch etwas mehr zusammen, verlor endgültig jeglichen Halt. Die Tränen rannen ihr die Wangen runter, wenn sie auch nicht mehr wirklich am Heulen war. Eigentlich tat sie gar nichts mehr, ihr Körper hing schon so vollkommen kraftlos an der Wand. Sie konnte sich auch nicht so weit zusammenreissen, um sich wenigstens in ihr Zimmer zu schleppen. Wahrscheinlich würde sie einfach den Rest des Tages hier am Boden sitzen und nicht wissen, was es denn Wert wäre, wieder auf die Beine zu kommen. Vielleicht auch den Rest ihres Lebens. Mal sehen, wie lange eben dieses noch andauerte. Und wie lange sie einfach in Ruhe gelassen wurde.
Jared & Uriah Jared befürchtete wirklich, dass hier auch gleich eine Bombe platzte, wenn sein Freund sich nicht ein Bisschen beeilte. Denn die kleine Brünette schien absolut nicht mehr okay zu sein und schob wohl ziemliche Panik, zumindest innerlich. Etwas nervös aber trotzdem leise, klopfte der junge Mann mit dem Schuh auf den etwas staubigen Fliesenboden - putzen tat hier wohl keiner haha - und versuchte weiterhin, Emilia etwas zu beruhigen. Was leicht schwierig war, wenn Uriah sie zeitgleich so nervös machte. Als dann schliesslich der erlösende Moment kam um Anton seinen Weg zurück in die Küche gefunden hatte, sprang Jared ziemlich schnell vom Stuhl auf und nickte zustimmend. „Ja, wir werden dann wohl mal wieder gehen… Wenn ihr irgendwas braucht, sagt es einfach“, lallte er seine Verabschiedung runter, lächelte Emilia noch einmal kurz zu, ehe er sich schnell abwandte. Bevor sie wirklich noch platzte, denn genau das würde wohl gleich passieren. Der Sozialarbeiter bahnte sich seinen Weg zur Tür und verliess dann mit schnellen Schritten das Haus, setzte sich wieder ins Auto und düste letztendlich mit seinem Kollegen davon. Puh, das war gerade wirklich knapp geworden. Uriah hatte sich indes seelenruhig auf dem Stuhl erholt, war erstmal gar nicht auf die Idee gekommen, aufzustehen. Als dann aber irgendwann nur noch Eddy, Emilia und er selber in der Küche waren, fand er das Auf-Dem-Stuhl-Sitzen auch nicht mehr so unterhaltsam. Er erhob sich, streckte erst einmal seine knacksenden Glieder und ging dann langsam auf Emilia zu. „Was ist denn los, Schatzi? Jetzt ist doch alles so gut gegangen, du hast dich so brav benommen und alle sind glücklich!“, meinte er und schaute sie besorgt und fragend an. Wobei man das ‘besorgt’ wohl nicht so ernst nehmen konnte. Natürlich sorgte er sich nicht um sie, so schlecht ging es ihr ja nicht. Abgesehen davon, dass sie gerade eine Panikattacke schob, sich hier überhaupt nicht wohl fühlte, am liebsten sowieso woanders war und keine Freunde hatte, ging es ihr sogar sehr gut. Hey - sie hatte Essen und Trinken, musste nichts arbeiten dafür und war mit netten Leuten im Abenteuerurlaub haha. Uriah strich ihr die Haare aus dem Gesicht und legte den Kopf schief. Vielleicht sollte sie sich erst einmal beruhigen, etwas durchatmen. Er wollte nicht, dass sie noch in Ohnmacht fiel, das wäre dann ziemlich nervig.
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Emilia Emmy sah zu, wie die beiden Sozialarbeiter schneller verschwanden, als sie gucken konnte. Damit würde das Übel jetzt wohl weiter gehen, denn weder Jared noch Anton hatten sich in irgendeiner Weise wirklich damit auseinander gesetzt, ob es Mila und Emilia wirklich gut ging oder ob sie beide nur gute Miene zum bösen Spiel taten. Und letzteres war es wohl definitiv gewesen und warum? Weil die beiden Kerle, mit denen man sie hier zusammengesteckt hatten einfach einen solch großen seelischen Druck auf die beiden ausübte, dass sie quasi zum Schweigen verdammt waren. Emilia hätte sich gewünscht, dass die beiden Sozialfreaks noch hier blieben, aber als ihr klar wurde, dass wohl beide ebenfalls nichts Gutes im Schilde führten, war es doch befreiender, nur unter zwei Idioten alleine zu sein, anstatt unter vier. Nicht, dass das jetzt unbedingt besser war, aber na ja. Man wusste sicher, wie es gemeint war. In dem Moment auf Unterstützung von Mila zu hoffen wäre vermutlich genauso unnötig gewesen, wie zu denken, dass sie hier irgendwann mal wieder weg kamen. Die junge Frau schien sich scheinbar nicht aus dem Flur wieder hier rein trauen zu wollen, oder sie war schlichtweg in ihr Zimmer verschwunden. Keine Ahnung. War in dem Moment wohl auch ziemlich egal, denn gegen Uriah, der ihr gerade wieder viel zu nah kam, konnten wohl auch zwei verängstigte Frauen kaum was ausrichten. Emmy schluchzte, als sie die Fingerspitzen ihres Gegenüber an der Wange spürte, dieser ihr die Haare aus dem Gesicht wischte. Panisch stolperte sie noch einen Schritt zurück an die Wand, versuchte dort vor dem hochgewachsenen Mann zu fliehen, was eher vergebens war. Irgendwann stand sie schlichtweg in der Ecke der Küche und hatte sich damit wohl oder übel ins eigene Bein geschossen. Nun stand sie da, völlig verwirrt, verängstigt, kaum mehr zu etwas anderem als weinen imstande. Und selbst damit hatte sie Probleme, auch wenn die Tränen wie Sturzbäche aus ihren Augen liefen. Emilia fühlte sich gerade in der Zeit zurück gesetzt, auch wenn nur noch Eddy - der entspannt an der Theke lehnte und ins Nichts zu starren schien - und Uriah anwesend waren. Da reichte es schon vollkommen aus, dass sie gerade wieder daran gedacht hatte. "Lass mich in Ruhe!", fiepte sie nach einer gefühlten Ewigkeit leise vor sich hin, verdeckte mit ihren Händen so gut es ging ihr Gesicht. Sie wollte diese blöden Gedanken endlich wieder loswerden, sie nicht nochmal durchleben müssen, wenn ihr doch hier eigentlich geholfen werden sollte.
Uriah Okay, irgendwas schien sie jetzt wirklich total aus der Bahn geworfen zu haben. Sie drehte hier gerade komplett im Roten, dabei hatte er noch gar nichts gemacht. Verstand er ja mal gar nicht. „Was hast du?“, fragte er, ehrlich verwirrt und zog eine Augenbraue hoch. Sie drängte sich in die Ecke, was ihn tatsächlich ziemlich anzog. War auch der Grund dafür, dass er wieder näher zu ihr trat, vor ihr stehen blieb und ihr somit mal wieder den Fluchtweg versperrte. Mit etwas schiefgelegtem Kopf musterte er die vollkommen aufgelöste Frau, die sich direkt vor ihm die Seele aus dem Leib heulte. Ähm… Vielleicht sollte er ein Auffangbecken vor ihr stationieren, sonst würde man hier wohl bald den Boden mit ihren Tränen waschen können. Nein, dumme Idee, das wäre dann nur im Weg. Sie sollte einfach aufhören, so zu weinen, trocknete sie ja nur aus. Und das sollte sie nicht, da er sie noch ein Weilchen lebend brauchte. So n Jahr… Vielleicht länger, kam ganz drauf an, wie sie sich entwickelte, wie schnell das alles ging und blah. Wäre natürlich praktischer, wenn sie noch mehr Jahre leben würde, so aus kindertechnischen Gründen. Wenn sie nämlich starb, kaum hatte sie ein Kind auf die Welt gestellt, würde er am Ende noch fast alleine zu dem Schreihals schauen müssen - klang eher weniger verlockend. Also sollte sie bitte noch drei, vier Jahre leben, von ihm aus auch länger, er konnte sie immer noch beseitigen, wenn er die Schnauze voll hatte. Nun aber beiseite mit diesen Zukunftsgedanken, immerhin sah die Gegenwart auch gerade ziemlich interessant aus. Auch wenn er sich gerade nicht so wirklich sicher war, was er mit ihr machen wollte. Eigentlich hatten sie schon ziemlich lange keinen Sex mehr gehabt, aber wenn sie schon vorher so am Heulen war, wusste er nicht, ob das überhaupt Spass machen würde. Und er hatte auch gerade nicht wirklich Lust, also hob er es sich vielleicht besser auf - für bessere Momente. Aber was sollte er sonst mit ihr tun, wie sie da so in der Ecke stand, wie ein Häufchen Elend? Sie trösten wahrscheinlich haha. „Emmy, was genau ist dein Problem?“, fragte Uriah erst einmal ganz sachlich, hob leicht ihr Kinn an, ohne ihr aber wirklich näher zu kommen. Vielleicht antwortete sie ja ausnahmsweise mal ohne wirkliche Bedrohung. Mal sehen, ob sie schon was gelernt hatte bei ihm.
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Emilia Ja, Emilia, wo lag eigentlich dein Problem? Fragte sich die junge Frau im Moment selber. Immerhin schien ihr ja momentan wirklich niemand was tun zu wollen und sie rastete für ihre Verhältnisse mal wieder vollkommen aus. Weinerlich nahm sie die Hände von ihrem Gesicht, sah mit verheulten Augen zu Uriah auf, der gerade fast schon zärtlich ihr Kinn anhob. Verwirrt über seine Frage brauchte Emmy einen Moment, ehe sie realisierte, dass er vermutlich eine Antwort von ihr erwartete und heute war sie wirklich alles andere als erpicht darauf, sich ihm zu widersetzen. Die letzten Tage, wo sie den Rebell hatte raushängen lassen, waren vorbei gewesen und sie wollte jetzt lieber nichts provozieren. So verstummte sie beinahe augenblicklich, als ihr Blick den ihres Peinigers traf. Weitere Sekunden vergingen, bevor sie endlich Antwort gab. „Ich… ich musste gerade an… an die Sache von damals denken.“ Kaum hatte sie es auch nur indirekt ausgesprochen, fingen die Tränen wieder zu fließen an, dennoch wandte sie den Blick nicht ab. Wie sollte sie auch? Uriah hatte sich zwar nicht in ihrem Kinn verankert, aber es einfach so seines Griffes entledigen ging gerade auch nicht. So musste sie wohl oder übel das Gesicht ertragen, dass ihr die letzten Tage so viel Schmerzen und Pein zugefügt hatte, vor dem sie wohl nicht wieder flüchten konnte. Hier war wohl Endstation gewesen, für sie wie auch für Mila. Sie würden beide hier drin kaputt gehen – endgültig kaputt versteht sich. Aber in dem Moment wollte Emilia sich nicht auch noch darüber Gedanken machen. Reichte schon, dass sie diesen Flashback zurück in die Umkleidekabine erlebte, aus dem sie langsam aber sicher wieder ausbrach. Zwar verhalf ihr da jetzt unbedingt Uriah dazu, aber das war ja auch völlig egal gewesen, wichtig war, dass sie die Erinnerungen so gut es ging verdrängte. Egal durch wen oder was. Ging dann auch wieder recht schnell, dass sich Emilia wieder beruhigte, nicht aber die Panik verlor, die sie hatte, immer wenn der junge Mann ihr zu nah kam. Zwar war er weiter weg als noch vor wenigen Minuten, aber es war immer noch nicht genug, ihrer Meinung nach. Aber gut, was wollte sie schon dagegen tun, hm? Sie unbedeutendes kleines Wesen.
Uriah Der gutaussehende Vampir liess seinen geübten Blick über jede Faser ihres Gesichts gleiten, nahm alle Details der Emotionen wahr, die sich darin wiederspiegelten. Sie war ein faszinierendes Wesen, gerade mit dem Wissen, wie lange sie noch bei ihm bleiben würde. Bis zum Ende ihres Lebens. Wie sehr er sie noch verändern würde. Dass sie eigentlich ihm gehörte. Klar, er 'teilte' sie mit den anderen Teilhaber dieses Projektes, aber im Grunde genommen, gehörte sie trotzdem nur ihm. Und keiner konnte ihm so richtig reinreden, ihn dazu veranlassen, etwas zu ändern, ohne dass er es selber auch wollte. Nein, Emilia war sein und das würde sie auch bleiben. Dementsprechend interessant fand er die Regungen in ihrer Mimik auch, die tiefe Verzweiflung ihrer Seele. Sie war am Zerbrechen, jeder sah das. Und er fand es schön. Er war doch eh immer derjenige, der Öl statt Wasser in die Flammen schüttete, der lieber noch etwas in der Wunde stocherte, wenn sie doch am Verheilen wäre. Er wollte, dass sie sich selber fertig machte, dass in ihr wieder hochkam, was passiert war und immer wieder passieren würde. Und trotzdem spielte er jetzt erstmal den vollkommen ruhigen, ausgeglichenen Vampir, der ihr nichts tat ausser sie zu fragen, was los war. Genau die Frage, die er gleich darauf beantwortet bekam. Eigentlich hätte er damit rechnen können, dass sie an früher dachte, sn Geschehenes, das so weit zurücklag und sie doch bis heute beeinflusste. Aber er hatte gar nicht erst selber darüber nachgedacht, was sie zum Heulen gebracht hatte, somit kam er auch erst jetzt auf diese Idee. Und was er darauf erwiedern sollte, wusste er leider nicht. Das irgendwelche beruhigenden 'das passiert nie wieder' Worte unabgebracht waren, verstand sich wohl von selbst. Also liess er nur langsam ihr Kinn los und strich über die weiche Haut an ihrem Hals. Dabei schaute er sie nachdenklich an, wie sie sich langsam beruhigte. Fand er gut, immerhin wusste er wirklich nichts mit ihr anzufangen, solange sie derart hysterisch am Durchdrehen war. Als sie aber nicht mehr so sehr heulte, seufzte er leise. "Alles, was ich dir diesbezüglich bieten kann, ist eine Schocktherapie", er sagte es vollkommen sachlich, als würde tatsächlich die Möglichkeit bestehen, dass sie sowas wünschte. Mit etwas schiefgelegtem Kopf betrachtete er sie, einige Sekunden, einige Minuten. Vollkommen ruhig und brav. Und dann, plötzlich und vollkommen spontan, packte er ihre Handgelenke, drückte sie grob gegen die Wand und presste seine Lippen auf ihre. Grausam, fordernd und doch leidenschaftlich. Eben ganz im Sinne einer Schocktherapie. Kurze Zeit später löste er sich wieder von ihr, schaute ihr in die Augen und grinste leicht. "Und, gehts dir schon besser?", fragte er nicht ganz seriös und funkelte sie provozierend an.
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Emilia Uriah schien sich mit der Antwort zu begnügen, fragte nicht weiter nach, verstand wohl, was sie in dem Moment so fertig machte und reagierte für ein paar Sekunden lang gar nicht mehr. Bis er sich von ihrem Kinn löste und Emmy hoffte ja inständig, dass er sich noch weiter zurückziehen würde. Leider wurde sie, wie so oft, enttäuscht, denn die Hand wanderte geradewegs an ihrem Hals hinunter. Sie wollte sich die Tränen aus dem Gesicht wischten, traute sich aber nicht, sich in irgendeiner Weise zu rühren, wo Uriah ihr doch immer noch so verdammt nah war. So ließ die junge Frau wie so oft einfach mit sich machen, beäugte denn hochgewachsenen Mann vor ihr mit müden Augen, wie er sie einige Minuten einfach so anzuschauen schien, beruhigte sich, ohne es wirklich zu merken, ein kleines bisschen. Hätte sie nicht tun brauchen, konnte in ihrer Panik ruhig versinken, so wie es aussah. Uriah hielt es scheinbar nämlich nicht für nötig, ihr nach dem kurzen Nervenzusammenbruch heute mal ihre Ruhe zu gönnen. Nein, er musste sie natürlich immer weiter in der Zeit zurück drängen, dass sie dem Ereignis von früher wieder näher kam. Schocktherapie? Würde ihr ganz sicher nicht helfen, es würde nichts bringen und das sah man ihr ja wohl auch deutlich an, als sie unter dem Kuss des jungen Mannes zusammen zu sacken schien. Wieder vollkommen aufgelöst, dieses mal aber eher paralysiert als heulend, hing sie schließlich in der Ecke. Die Tränen wollten schon gar nicht mehr fließen, rühren tat sich Emilia nach wie vor nicht und antworten konnte sie im Gegensatz zu vor wenigen Minuten auch nicht mehr. Demnach beantwortete sich die Frage wohl von selbst, ob es ihr denn nun besser ginge. Ein Scheiß. Natürlich war dem nicht so. Hätte er sich auch denken können, dieses Gott verdammte Arschloch. Aber gut, das würde sie ihm jetzt wohl nicht an den Kopf werfen, hatte sie gerade nicht ihre rebellische Phase. Ne ne. Lieber hing sie hier in der Ecke ab und wartete daraus, dass man sie aus dieser misslichen Situation hier befreite. Haha. Und da das wohl niemals der Fall sein würde, konnte sie es sich hier wohl schon mal gemütlich machen.