Name: Austin "Zed" Karlkyns [Zed ist sein Spitzname unter engen Freunden, ist ein Insider] Alter: 19 Charakter: Seine Art ist sehr offen, aber auch ziemlich direkt, dadurch manchmal verletzend. Kann zwar ein wirklich netter Kerl sein, zieht es aber meistens vor, das Arschloch zu spielen, weil ihn das unterhält. Aussehen: x -> 1,84m II dunkelbraune, fast schwarze, mittellange Haare und oft leichter Dreitagebart II Eher weniger farbenfroher Style, kleidet sich überwiegend in Schwarz, Grautönen und Weiß II schlank, aber durchtrainiert, allerdings nicht "überpumpt", sondern im gesunden Maß
Words are not enough to say how much you mean to me.
Austin Heute sollte also der von meinen Stiefeltern als so wichtig beschriebene Tag sein. Sie freuten sich unheimlich darauf, dass die nächsten paar Wochen über die Tochter einer Bekannten zu Besuch sein und neues Leben in die Bude hier bringen würde. Ich wusste nicht so recht, ob ichs gut heißen sollte, oder nicht. Schlichtweg weil das für mich hieß, dass ich allgemein weniger Zeit für mich haben würde, zumindest am Anfang. Denn entweder würden meine Eltern ihr alles hier in der Gegend zeigen wollen und schoben dann ihre Arbeit im Laden auf mich ab, oder aber ich durfte meine Zeit dazu opfern, sie herumzuführen, eben mit allem ein wenig bekannt zu machen, weil sie das alles ja so nicht gewohnt war. Fragte mich sowieso, was sie eigentlich hier wollte, wo ihr Leben daheim wohl sicherlich spannender war, als das hier. Aber gut, sie würde ja so oder so nicht ewig hierbleiben.. hoffte nur, dass sie keine aufgetakelte Schnepfe war, sonst würden die nächsten Wochen für mich zur Tortur werden. Naja, jedenfalls war meine Mutter auf dem Weg, um das Mädel vom Flughafen abzuholen, während ich und mein Vater am Kochen waren. War wohl als so eine Art Begrüßungsessen gedacht, naja, Profiköche waren wir jetzt wohl beide nicht, aber würde wohl essbar sein. Mein Vater machte noch den Feinschliff mit ein paar Gewürzen, während ich anfing, den Tisch für alle zu decken. Dürfte auch nicht mehr allzu lange dauern jetzt, bis sie hier ankommen würden.
Words are not enough to say how much you mean to me.
Nora Meine Laune war am Tiefpunkt angelangt, seit mein Sitznachbar im Flugzeug ein kleines nerviges Kind war, welches noch nie geflogen war und deswegen panische Angst hatte. So war aus einem entspannten eineinhalb Stundenflug eine gefühlt siebenstündige Tortur geworden. Froh endlich von diesem Kind weg zu sein, war ich eine der ersten die aus dem Flugzeug stieg, nicht ohne dabei ein paar Leute zu rammen, und zu der Kofferausgabe kam. Glücklicherweise war mein Koffer einer der ersten und ich konnte gleich verschwinden...wenn ich gewusst hätte, wie diese Bekannte von meiner Mom aussah. Ich hatte sie das letzte mal gesehen als ich drei oder vier war, also war ihr Gesicht nicht mehr in meinem Gedächtnis vorhanden...Oder nur so halb, denn als mir jemand auffiel, der mir wie verrückt zuwinkte, erkannte ich sie doch wieder. Mit einem gezwungenen Lächeln ging ich zu ihr und begrüsste sie. Freundlicherweise nahm sie mir den Koffer ab, weil ich ja so eine lange und erschöpfende Reise hinter mir hatte, und brachte mich zum Wagen. Ein grosser Geländewagen mit einer noch grösseren Ladefläche. Zumindest in meinen Dimensionen war dieser Wagen riesig. Aber ich kam aus der Grossstadt, da fuhr niemand so ein Ding. Die ganze Fahrt über erzählte mir Karen, die Bekannte eben, was man hier alles machen könnte, Dinge über ihren Mann und über ihre Vergangenheit mit meiner Mutter. Ich hätte kotzen können. Konnte mich denn niemand eine Minute lang in Ruhe lassen, damit ich einfach mal runterkommen konnte? Anscheinend nicht. Noch schlimmer wurde es, als wir auf ein Hof fuhren und dort hielten. Das Haus sah alt aus. Sehr alt.
Austin Dauerte dann wirklich nur noch etwas mehr als drei Minuten, bis der mir Geländewagen meiner Eltern - wäre ja zu schön, wenn das Teil mit gehören würde, ich musste natürlich mit etwas Kleinerem Vorlieb nehmen - vorfuhr und somit wohl meine Stiefmutter, als auch unser Neuankömmling hier eintrafen. Ich stellte gerade das letzte Glas, anschließend noch Salz- und Pfefferstreuer auf den Tisch, als die Haustür aufgeschlossen wurde und Karen hörbar schwer beladen hier reinkam. Mit einem "Wir bringen erstmal deine Koffer nach oben." verschwand sie auch schon den Flur an der Küche vorbei entlang nach oben, entführte Nora - hab mir sagen lassen, dass sie wohl so hieß - erstmal nach oben in ihr sehr überschaubares Zimmer. Der Raum war wirklich alles andere als groß und es stand auch nicht sonderlich viel darin, weil es eben ein einfaches Gästezimmer war. Naja, meine Mutter hatte da gestern zumindest ein klein wenig dekoriert, es wohnlicher gemacht, damit es nicht mehr ganz so kahl aussah. Erst etwa zehn Minuten später kamen die beiden wieder runter, Karen hatte wohl mal wieder ordentlich viel gequatscht. Hörte man bis hier runter, besonders gut schallgedämpft waren die Wände hier nicht, bis auf die vom Badezimmer eben. Mein Vater begrüßte die mir fremde junge Frau mit einem wohl relativ festen Händedruck, als sie mit meiner Mutter in der Küche ankam. Von mir bekam sie erstmal nur einen kurzen, musternden Blick und ein schlichtes Nicken. War halt nicht so der gesprächige Typ Kerl. "Du solltest dir mal angewöhnen, nicht ganz so viel zu reden.. Essen wird schon kalt." kritisierte ich Karen ein wenig sarkastisch, als ich mich auf meinen 'Stammplatz' am Tisch setzte.
Words are not enough to say how much you mean to me.
Nora Wenn meine Laune nicht schon längst am Tiefpunkt wäre, wäre sie mit jeder Sekunde noch tiefer gesunken. Karen schien nett zu sein, aber ihr endloses Geplapper ging mir auf die Nerven. Nie hätte ich gedacht, dass jemand Erwachsenes so viel reden konnte. Dazu kam dann noch das Kind aus dem Flugzeug und die Tatsache, das ich meine Ferien in einem Kaff verbrachte, von welchem wirklich niemand den Namen kannte. Hoffentlich gab es hier in der nähe eine etwas grössere Stadt mit einem Club. Mit einem tollen Club wohlgemerkt. Ich folgte Karen wortlos nach oben und sah mich in dem Zimmer um. Das war kein Zimmer, sondern eine kleine Kammer. Mein Zimmer zuhause war mindestens drei mal so gross und das Bett war auch doppelt so gross, wie dieses hier. Wie sollte ich da bitte drin schlafen? Und wie sollten meine Sachen in den Schrank passen? Oh man, ich würde hier doch nie meine Sommerferien aushalten. Mit einem leises Seufzen folgte ich Karen nach unten und begrüsste ihren Mann, von dem ich mir erstmal die Hand zerquetschen lassen musste, bevor ich auch noch von dem jungen Mann begrüsst wurde. Wenigstens laberte er mich nicht voll und zerdrückte mir auch nicht die Hand. Damit wurde er gleich zu meinem Lieblingsmitglied der Familie erkoren. Darum bemüht nicht zu genervt auszusehen, liess ich mich auf den Stuhl neben dem jungen Mann sinken, ich hatte keine Ahnung wie er hiess, und bekam von Karen auch gleich was geschöpft. Lecker sah bei mir zuhause ja mal ganz anders aus. Leider halfen seine Worte auch nicht dabei Karin zum Schweigen zu bringen und sie warf ihm nur einen, wahrscheinlich gespielt, beleidigten Blick zu, bevor sie wieder anfing zu reden. Ganz ruhig Nora. "Wie heisst du?", unterbrach ich Karen vielleicht etwas unhöflich und sah dem jungen Mann rüber.
Austin Die junge Frau schien schon jetzt recht genervt vom Gerede meiner Stiefmutter zu sein, was mich wirklich kein bisschen wunderte. Außerdem wollte man meistens, wenn man lange unterwegs war, danach erstmal ein bisschen Ruhe haben, um runterzukommen und sich einfach ein bisschen auszuruhen. Das konnte man nicht, wenn man permanent mit unwichtigem Zeug zugetextet wurde, aber was das anging wusste meine Stiefmutter auch einfach nie, wann es zu viel des Guten war. Brachte auch nichts, sie daran zu erinnern, dass sie manchmal zu viel redete, denn sie plapperte unbeirrt weiter vor sich hin, was das Mädel hier neben mir dann aber selbstständig zu unterbinden wusste. Na wenigstens war sie Eine, die auch den Mund aufbekam. "Austin." antwortete ich ihr nur eher knapp, bekam gleichzeitig etwas von Karen aufgetan und nickte ihr kurz dankend zu. Als alle was hatten, wurde noch ein guter Appetit gewünscht und ich schob mir eine Gabel voll in den Mund. Also für die Koch-Verhältnisse meines Vaters und mir schmeckte es eigentlich ganz gut, aber eine Fünf-Sterne-Mahlzeit konnte mans natürlich nicht nennen, naja. "Nora, richtig?" hakte ich nochmal kurz nach und sah sie an. Nicht, dass ich sie erstmal mit einem falschen Namen ansprach... wär ja schon peinlich, wobei mich das jetzt auch nicht im Boden hätte versinken lassen.
Words are not enough to say how much you mean to me.
Nora Langsam fragte ich mich wirklich, warum mir das meine Eltern antaten. Meine Noten waren super und ich feierte auch nicht mehr so oft, wie ich es schon mal getan hatte. Also warum schickten sie mich bitte an den Arsch der Welt, in den Norden, wo ich kein Schwein kannte und mich die ganzen Ferien langweilen würde. Das konnte doch nicht gutgehen, denn meine Eltern wussten beide, das ich manchmal recht impulsiv und temperamentvoll war...Und es gab bestimmte Arten von Menschen mit denen ich einfach nicht zurechtkam. Zum Beispiel Plappermäuler. Und Karen war eindeutig so eines. Den beleidigten Blick den ich von ihr bekam, dieses Mal war er nicht gespielt, interessierte mich aber kein Stück, ich war einfach froh, dass sie still war und man für einen Moment nichts hören konnte, bis mir Austin antwortete. Erst da musterte ich ihn richtig und musste feststellen, das er richtig schnuckelig war. Der leichte Bart, die dunklen Haare und den trainierten Oberkörper, welchen man unter der Kleidung erahnen konnte, sprachen für sich. Da meine Musterung allerdings nicht zu auffällig werden sollte, sah ich auf mein Essen und...ich musste es ja sowieso essen, wenn ich nicht verhungern wollte. "Ja, Nora stimmt.", meinte ich und sah nochmals kurz zu ihm rüber, bis ich doch anfing zu essen. So schlecht schmeckte es jetzt auch nicht, aber es war auch nicht das Beste, was ich je zwischen die Zähne bekommen hatte. Ob hier wohl alle so kochten? Ich hoffte nicht, sonst müsste ich ihnen mal zeigen, wie man richtig kochte und auf das hatte ich keine Lust. Wirklich nicht.
Austin Gut, hatte ich das also richtig in Erinnerung gehabt, nickte nochmal für mich selbst kaum merklich und schaufelte mir weiter das Essen in den Mund. Ich meine, hey, bei meinem Stoffwechsel konnte ich sowieso wann ich wollte so viel essen wie ich wollte. War echt super und gerade hatte ich echt Hunger, der erstmal gestillt werden wollte. Als ich wieder ein bisschen weniger hastig aß, etwas weniger schlang, sondern mehr Pausen zwischen den 'Gabelschüben' ließ und auch etwas entspannter dasaß, wollte ich das Gespräch dann doch zumindest ein klein wenig ankurbeln. "Deine Eltern haben dich also einfach so nach Norwegen abgeschoben... isses denn wenigstens genauso schlimm, wie du's dir vorgestellt hast?" fragte ich ganz gerade heraus und Karen verschluckte sich ein bisschen am Essen, weil ihr meine Wortwahl wohl nicht so ganz gepasst hatte. Sie warf mir auch einen leicht strafenden Blick zu, als sie sich dann wieder gefangen hatte, was mich aber nur wenig kümmerte. Bekam ich schließlich oft genug zu sehen, haha. Und ich meine, hey, ich sagte doch nur die Wahrheit. Meine Eltern hatten mir ja grob erzählt, wo die junge Frau herkam, wie es in ihrer Familie so aussah und eben noch so ein paar Kleinigkeiten, da war mir bewusst, dass das hier für sie bestimmt nicht unbedingt das Paradies darstellte. Wahrscheinlich eben eher das genaue Gegenteil, aber würde ich ihr nicht übel nehmen. Ich hatte auch eine ganze Zeit gebraucht, mich hier in dem Kaff richtig einzuleben.
Words are not enough to say how much you mean to me.
Nora Ich bekam seine Reaktion noch mit, bevor er allerdings anfing sich vollzustopfen. Und ich meinte wirklich vollstopfen. Wie bekam er so viel überhaupt runter? Nur langsam konnte ich weiter essen und stocherte viel mehr in meinem Teller rum, als das ich wirklich etwas zu mir nahm. Eigentlich wollte ich nur noch schlafen gehen, denn dann hätte ich wirklich meine Ruhe und müsste mir nicht das endlose Geplapper von Karen anhören. Allerdings schien sie damit jetzt aufgehört zu haben, zumindest was mich anging. Sie unterhielt sich lieber mit ihrem Mann, ob irgendwas gewesen war, während sie weg war. Das liess sich leicht ausblenden. Austin liess sich aber schlecht ignorieren, erst recht wenn er mich so direkt ansprach. "Bis jetzt ja...Das könnte aber auch an dem schlechten Start liegen. Keiner will im Flugzeug ein kleines Kind neben sich sitzen haben.", antwortete ich ehrlich und hätte Karen nicht gerade runtergeschluckt, hätte sie bestimmt nochmals husten dürfen. Was hatten denn alle Menschen gegen Ehrlichkeit? Es war einfach scheisse, dass ich meine Ferien in einem Kaff verbringen musste, wo ich niemanden kannte und bei einer Familie, die ich noch weniger kannte. Sie dachten vielleicht das sie mich kennen würden, weil ich als Kind schon hier gewesen war, aber darauf konnten sie lange warten. Es war einfach nur scheisse. Schlussendlich legte ich das Besteck hin und lehnte mich zurück. Der Appetit war mir endgültig vergangen und ich spielte mit dem Gedanken mich zu entschuldigen und nach oben zu verschwinden.
Austin War also tatsächlich so ziemlich der blanke Horror für die junge Dame, haha. Aber etwas anderes hatte ich im Grunde genommen ja auch eigentlich gar nicht erwartet, einfach weil Norwegen für die meisten Großstädter der reinste Kulturschock war. Hier hatte man halt nichts, was man in einer Stadt an jeder Ecke fand, vieles fehlte hier einfach und überall wo man hinsah war es grün, überall Natur und nur in den größeren Städten hier gab es weniger Grün und mehr Beton. Zum Einkaufen musste man hier auch von den meisten Käffern aus nach Oslo fahren, so weit weg war die Hauptstadt Norwegens von hier aus nämlich gar nicht. Etwa 30 Minuten musste man einplanen, dann war man zumindest am Stadtrand schonmal angekommen und musste sich dann eben noch durch die Stadt kämpfen. Deswegen war das Geschäft meiner Stiefeltern ein eigentlich ziemlich gutes und sicheres Geschäft, denn fast alle Bewohner der umliegenden Dörfer kamen lieber dorthin, als bis nach Oslo zu fahren und so war die Kasse am Monatsende auf jeden Fall immer so weit gefüllt, dass es sich entspannt leben ließ und man nicht zu sehr aufs Geld achten musste - reich waren wir aber ganz bestimmt nicht. Auf ihre Worte hin nickte ich jetzt jedenfalls noch, gab ihr "Ja, dann war der Flug sicher ziemlich anstrengend." zur Antwort und musterte sie noch ein zweites Mal flüchtig von der Seite. Schlecht aussehen tat sie definitiv nicht und wenn ich ganz ehrlich war, dann fand ich das richtig nice. Schlicht und ergreifend deswegen, weil es für meinen Geschmack echt zu wenig hübsche junge Frauen in Norwegen gab..
Words are not enough to say how much you mean to me.
Nora Auf seine Worte hin kam nur noch ein leichtes Nicken, als Reaktion von mir. Keiner der alleine flog, sass gerne neben einem quäkenden Kind, das die Eltern nicht unter Kontrolle hatten. Und dann wurde ich auch noch von Karen abgeholt. Nichts gegen sie, aber nach so einem Flug konnte ich nicht mit ihr umgehen. Vielleicht hatte ich sie deswegen so gut wie es ging auf der Hinfahrt ignoriert und immer nur genickt und mal ein 'Mhm' von mir gegeben. Damit schien sie aber zufrieden zu sein. Wahrscheinlich war sie es gewohnt, das man ihr nicht mehr richtig zuhörte. Ich wurde gerade immer gemeiner in meinen Gedanken. Aufhören Nora! Da ich mich zurücklehnte und nicht mehr richtig aufs Essen konzentrierte, fiel mir auch sein Blick auf. Es störte mich nicht, weil ich mir durchaus bewusst war, wie hübsch ich war und das Männer durchaus Interesse an mir hatten. Das schien bei Austin nicht anders zu sein. An dem Punkt musste ich aber zugeben, dass auch ich ihn ganz schön ansehnlich fand...Nur schade, dass ich mich nicht auf eine Affäre einlassen würde, die die ganzen Ferien dauern würde. Das war ein zu langer Zeitraum und es entstanden nur Probleme. Jup... "Ich hau mich aufs Ohr. Wie gesagt, die Reise war anstrengend.", meinte ich entschuldigend und stand auf. Morgen würde die Welt schon anders aussehen...das stimmte nicht, aber meine Laune hoffentlich. Hier würde immer noch alles grün und langweilig sein. Wie konnten mich meine Eltern bloss an so einen Ort schicken? Meine Füsse trugen mich hoch und in mein Zimmer. Aber für mich war das ja nur eine Kammer. Und hier wollte ich erst recht nicht so lange bleiben.
Austin Mir war relativ egal, ob Nora nun mitbekommen hatte, dass ich sie ein wenig unter die Lupe genommen hatte, oder eben nicht. Für mich änderte sich weder durch das eine, noch durch das andere irgendwas und so widmete ich mich einfach nur noch dem restlichen Essen auf meinem Teller, weil sie sonst weiterhin auch nichts mehr sagte und ich auch zu unmotiviert war, mir jetzt irgendein nettes Gesprächsthema aus dem Ärmel zu schütteln. Zumal die junge Frau neben mir ohnehin nicht wirklich Lust gehabt haben zu schien, mit irgendwem zu reden, vor allem aber eben mit meiner Mutter. Waraber auch verflucht aufdringlich immer, man musste ihr klipp und klar sagen, wenn man seine Ruhe vor ihr haben wollte. Mancher traute sich das am Anfang zwar nicht, früher oder später aber jeder, der sie kennen lernte, weil es einfach ziemlich nervig wurde mit der Zeit. Und zack, da wollte unsere Urlauberin auch schon verschwinden. Ich nahms ihr auf jeden Fall nicht übel, wohl auch sonst niemand hier am Tisch. Ich nickte ihr nur kurz zu und lehnte mich dann zurück, schob meinen jetzt leeren Teller ein Stück weit von mir weg. Wie ich den Rest des Abends verbringen würde... hm, noch keine Ahnung, aber wenn mir gar nichts weiter einfiel, einfach zocken. Musste morgen schließlich wieder arbeiten, allzu lange wach bleiben war da nicht.
Words are not enough to say how much you mean to me.
Nora Den restlichen Abend verbrachte ich an meinem Handy, hörte Musik und beantwortete Nachrichten von meinen Freunden. Die waren entweder zuhause und konnten dort schöne Ferien machen oder waren in den Süden gefahren, ans Meer. Ja, man konnte schon sagen, dass ich etwas eifersüchtig auf sie war. Erst recht weil es am nächsten Morgen nicht besser wurde. Dadurch, dass das ganze Haus zu einem grossen Teil aus Holz war, hörte man alles. Wirklich alles. Ich hörte wie Karin und ihr Mann aufstanden, wie schlussendlich Austin aufstand und sie unten frühstückten. Jetzt konnte ich nicht mal ausschlafen! Wenigstens konnte ich warten, bis sie weg waren und ich so in Ruhe duschen und frühstücken konnte. Meine Haare föhnte ich, da es doch noch recht frisch war und eine Jacke nahm ich auch noch mit. Wie so oft trug ich Jeans, ein Top und meine Boots. Ich sah mir das Haus genauer an und erkundete es etwas, dabei liess ich die Zimmer der anderen aus, ich wollte ja nicht herumschnüffeln, und ging dann auch nach draussen in den Garten. Nur wurde das viel zu schnell langweilig und schlussendlich trieb es mich in den Laden, wo wenigstens hin und wieder Leute vorbeikamen. Ich hatte noch nie so viele blonde Leute gesehen...Also echte Blondinen und dann hatten auch noch echt viele diese blauen Augen. Es war ja schon schön, aber war auf Dauer nicht langweilig für die Kerle, immer mit blauäugigen Blondinen auszugehen? Lustlos lief ich durch den Laden und sah mir die Produkte an, die sie verkauften. Kein Wunder das sie hier nicht richtig kochen konnten, wenn sie nichts hatten, um richtig zu kochen. Das würde noch lustig werden.
Austin Der gestrige Tag war für meinen Geschmack dann mal wieder viel zu schnell vorbei gewesen, weil viel zu schnell der nächste Morgen und mit ihm die Arbeit winkte. Ich hatte eigentlich nie wirklich Lust zu arbeiten, wirklich nie. Aber ich hatte die Ausbildung hier im Laden anfangen müssen, weil ich keine andere bekommen hatte. Hatte einfach zu spät damit begonnen, mich zu bewerben und es waren so ziemlich alle Plätze schon vergeben gewesen. Und mit Zuhause rumsitzen war nicht, das erlaubten mir meine Eltern nicht und außerdem lebte es sich ganz ohne Geld eben doch schlecht. Also fristete ich zu mehr oder weniger humanen Arbeitszeiten hier mein Dasein im Laden, bekam aber heute unverhofft früher Feierabend. Denn meine Stiefmutter schien unser 'Urlaubskind' im Laden eingesammelt zu haben und der Meinung zu sein, dass man sie wohl nicht alleine hier herum irren lassen konnte. "Sei doch so gut und zeig' ihr ein wenig die Gegend, Austin." bat mich meine Mutter und ich räumte noch eben ein paar Sachen ins Regal, bevor ich ihr mein Namensschild - Gott ja, leider musste ich sowas hier tragen, durfte dafür aber sonst so ziemlich anziehen, was ich wollte - in die Hand drückte. "Viel zu zeigen gibts hier ja nicht, aber klar, kann ich machen." sagte ich ein wenig sarkastisch und warf Nora noch einen kurzen Blick zu, bedeutete ihr damit lediglich, mir zu folgen und verließ dann auch schon mit ihr im Schlepptau den Laden.
Words are not enough to say how much you mean to me.
Nora Es war schrecklich langweilig hier und es war noch viel schlimmer, das alle Leute hier Karen wohl kannten und jeder sich mit ihr unterhielt. Dieses normale 'Wie geht's dir?'-'Mir geht's gut'- Gespräch. Das war ja noch viel schlimmer als gestern Abend. Das war wirklich so ein richtiges Klischee. Jeder kannte jeden und man musste nett sein, um überhaupt Freunde zu finden. Wenn ich in so einem kleinen Städtchen leben würde, wäre ich schon längst ein Einzelgänger. Ich fragte mich auch, wie Austin hier überleben konnte, denn er schien auf meinen einen einigermassen normalen Eindruck zu machen. Also wie? Karen nahm mir die Entscheidung ab, wo ich mich als nächstes langweilen sollte und brachte mich zu Austin. Das hatte ich jetzt eigentlich auch nicht erreichen wollen, in dem ich hier rumgegammelt war. Seufzend beobachtete ich die beiden stumm und folgte ihm nach draussen. Bestimmt ging ich ihm auf die Nerven...Schliesslich musste er mir jetzt etwas zeigen, was vielleicht interessant war - nur gab es hier nichts interessantes - und kam so nicht zur Arbeit. Ich konnte ja nicht wissen, das ihm die Arbeit gar nicht gefiel und er es nur tat, weil er etwas tun musste. "Also...dann zeig mir mal etwas, was nicht ganz so langweilig ist wie der Rest hier.", forderte ich ihn auf und liess meine Hände in meinen Jackentaschen verschwinden. Für mich schien das eine unmögliche Aufgabe zu sein, da es ja nichts interessantes gab. Ausser vielleicht seinen trainierten Oberkörper, aber den würde er mir kaum zeigen.
Austin Ja, das würde wohl echt ziemlich schwierig werden. Hier irgendwas zu finden, was nur ansatzweise nicht nach Einöde aussah und Nora schlichtweg zu Tode langweilte. Einfach durch die Gegend laufen konnte sie schließlich auch, ohne dass sie mich dabei mit sich rumschleppen musste. Also ich hatte ja keine Ahnung, was sie von meiner Anwesenheit hielt und eigentlich war mir das auch egal, weil ich einfach der Anweisung meiner Mutter folgte und nichts anderes. Wenn das eben hieß, dass ich heute weniger arbeiten durfte, dann war das für mich vollkommen in Ordnung. Wollte da im Laden sowieso nicht mehr von meiner Zeit vergeuden, als ich eben musste, traf sich also ganz gut. "Ich schätze, das wird vor dem Wochenende nicht allzu leicht werden." stellte ich teilweise so ein bisschen amüsiert fest, weils einfach jedes Mal aufs Neue unterhaltsam war, wenn Großstädter in die Einöde hier kamen und ihr absolut nichts abgewinnen konnte. "Außerdem muss ich dich ja zumindest ein bisschen in dem Kaff hier rumführen, sonst motzt meine Mum wieder rum, weil du nich weißt wo dies und wo jenes is.." meinte ich schulterzuckend. "Aber ein Ass hab' ich danach für dich im Ärmel.. auch wenns das Einzige is, besser als keins." redete ich noch so weiter vor mich hin, bevor ich mit einer kurzen Führung durch die überschaubare Wohnsiedlung anfing, die sich doch ein klein wenig länger hinzog, als ich gedacht hatte. Aber das Highlight wollten wir uns nicht entgehen lassen, war bei Dunkelheit sowieso schöner, wenn auch ein wenig gruseliger zeitweise. Aber das würde sie schon packen, also steuerte ich dann doch sehr zielstrebig einen schmalen Pfad in den Wald an, mein Handy als Taschenlampe benutzend.
Words are not enough to say how much you mean to me.
Nora Wollte er mir etwa sagen, dass hier am Wochenende was los war? Irgendwie konnte ich das nicht so recht glauben, denn es schien nicht so, als gäbe es viele junge Leute hier. Aber vielleicht täuschte ich mich auch einfach und würde Freitag- oder Samstagabend ein Wunder erleben. Das wäre doch schön, wenn es hier so richtig coole Partys gäbe mit gutem Alkohol und vielen Leuten mit guter Laune. Aber wahrscheinlich würde das ein Traum von mir bleiben, da ich es einfach nicht so recht glauben konnte, dass die Leute hier dazu fähig sind. Lieber wurde ich positiv überrascht als enttäuscht, weil ich mir zu viele Hoffnungen gemacht hatte, was dieses Kaff anging. Dann liess ich erstmal eine kleine Dorfführung über mich ergehen und er zeigte mir die wichtigsten Sachen. Mir war zwar nicht bewusst, warum diese so wichtig waren und ich wissen musste, wo man seine Post hinbrachte, aber das war jetzt auch egal. Dachte hier irgendwer, dass ich Postkarten schreiben würde oder was? Nie im Leben. Als es immer später wurde, wurde es auch wieder kälter und wie er zog ich mein Handy hervor, um mir den Weg zu leuchten. Besser gesagt um nicht über irgendeine Wurzel zu stolpern, was ich bestimmt hinkriegen würde. Nun etwas doch gespannt und neugierig folgte ich ihm und achtete dabei schön darauf ihn zu verlieren. So alleine im Wald wollte ich nicht bleiben, vor allem weil ich nicht wusste, was es hier in der Gegend für Wildtiere gab. Und vielleicht sollte ich auch erwähnen, dass ich eigentlich Angst im Dunkeln hatte, erst recht wenn ich alleine war. Also schön bei Austin bleiben.