« Name: Viktor O'Hara « Alter: 21 Jahre || 20. April || Widder « Geschlecht: männlich
« Art: fünfköpfige Hydra « Aussehen: 1,92m || hellbraune Haare || hellblaue Augen || ## « Erwähnenswertes: in Wesensjahren hat der Gute 630 Jahre auf dem Buckel; außerdem kann er seine Köpfe in verwandelter Form unabhängig voneinander bewegen; setzt beim Beißen ein Gift frei, dessen Wirkung ich mir noch nicht überlegt habe xD
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tut mir echt leid, dass der erste Text so viel geworden ist, aber ich musste die Situation ein bisschen beschreiben o.o wird jetzt dann aber sicher nicht mehr so viel!! ^^" ______________
April Die Luft war schwül, tropisch und ermöglichte es mir, in einem schlabbernden Top und Hotpan an der Reling zu stehen, mir von dem Fahrtwind die Haare aus dem Gesicht streichen zu lassen und mit dem Blick in der Ferne zu hängen. Das große Kreuzfahrtschiff durchschnitt die Wellen, die sich leise an dem harten Material brachen und ein fröhliches Plätschern verursachten, das bis nach oben an mein Ohr drang. Ich war alleine auf dem Deck. Die anderen Gäste hatten sich zu den diversen Abendprogrammen verzogen oder aßen noch immer zu Abend. Entspannt stand ich gegen das stabile Geländer gelehnt, hing meinen Gedanken nach und genoss die Ruhe des Moments. Weit und breit war nichts außer gewaltige Wassermassen zu erkennen, aber dennoch bildete ich mir ein, dass ich ganz hinten am Horizont eine dunkle Abhebung ausmachen konnte, wobei es womöglich auch nur irgendwelche Reflexionen der Sonne waren, die man nun noch immer hier sehen konnte und… keine Ahnung, wie das eigentlich genau funktionierte, denn Physik war noch nie eine meiner Stärken gewesen und es war in meinem Fall reine Zeitverschwendung zu versuchen, mir die ganzen Naturgesetze näher bringen zu wollen. Aber halt. Entschieden schüttelte ich den Kopf. Ich machte hier bestimmt nicht Urlaub, damit ich mir dann einen Kopf bezüglich der Schule machen konnte. Mit einem letzten Blick wandte ich mich von dem gegebenen Bild ab und verschwand in mein eigenes kleines Zimmerchen unter Deck. Ich verspürte weder Hunger, noch zog es mich zu meinen Eltern, die sich mit einem gestern erst kennen gelernten Paar in die Bar gesetzt hatten. So schnell schlief ich schon lange nicht mehr ein, aber die Entspannung ging nicht lange, als auf einmal die Tür aufgerissen wurde und man mir in einem sehr brüchigen Englisch erklären wollte, dass ich so schnell wie möglich nach oben in den Hauptsaal kommen sollte. Zusätzlich wurde mir noch so eine Rettungsweste in die Arme gedrückt, ließ mich aber mit verdutztem Gesichtsausdruck zurück. Irritiert starrte ich auf das orangene Ding in meinen Armen, wurde dann aber plötzlich auf die Seite gestoßen, als sich das Schiff in eine Richtung lehnte. Erschrocken stützte ich mich am Türrahmen ab, auf einmal viel beschäftigter damit, den Aufforderungen nachzukommen und in den Saal zu gelangen. Unter Deck tummelten sich die Menschen, sodass ich es gleich vergessen konnte, meine Eltern zu finden, die hoffentlich noch nicht zu dicht waren, um ebenfalls zu dem Saal zu kommen. Ungeduldig versuchte ich einen Weg durch das Gedränge zu finden, wurde aber immer nur von panisch kreischenden Frauen, weinenden Kindern oder streng aussehenden Familienvätern hin und her gestoßen. Menschenmassen waren noch nie mein Fall gewesen. Demnach war der Entschluss schnell gefasst: ich würde mir einfach über Deck einen Weg suchen, immerhin war das hier nicht der einzige. Nun war ich es, die ein paar Ellbogenschläge austeilte, bis ich endlich an der Treppe nach oben angekommen war. Glücklich aus dem Gedränge raus zu kommen, schlüpfte ich die Stiegen hinauf und bekam, sobald ich auf das geräumige Deck kam, eine Ladung Salzwasser in die Augen. Egal wie friedlich vorher das Meer noch ausgesehen hatte, auf einmal wütete ein tobender Sturm über die Wasseroberfläche und ließ meterhohe Wellen entstehen, die mit vernichtender Gewalt gegen das Schiff schlugen, als würden sie es auf den Grund des Meeres befördern müssen. Ohne es stark beeinflussen zu können, kann in mir das Bild der Titanic auf, was mich doch leicht panisch werden ließ. Umso stärker war der Wunsch auf einmal, in diesen Saal zu kommen, weshalb ich auch gar nicht lange darüber nachdachte, sondern direkt loslief. Oftmals kam ich ins Rutschen, wurde von der ein oder anderen Welle mitgenommen, die es über die Reling geschafft hatte, bis ich eine Männerstimme über die Ebene rufen hörte… meinten die mich? Irritiert drehte ich mich um, konnte aber nur ein Licht inmitten den Regenströmen erkennen, das aufgeregt hin und her flackerte. Und auf einmal war es dunkel. Jeder Versuch der Wehr scheiterte kläglich, als mich die Welle entschieden erfasst hatte und von den Füßen riss. Anscheinend war ich dennoch nicht die Einzige gewesen, die auf die glorreiche Idee gekommen war, nicht unterirdisch zu dem Saal zu gehen, sondern schnell mal eine Abkürzung zu nehmen. Überraschte Schreie wurden laut, wo vorher noch stille geherrscht hatte. In meinen Ohren rauschte es wie wild und auf einmal klatschte ich mitten ins Meer, wurde von den Wellen weiter nach unten gedrückt und strampelte weiter wie wild vor mir her, damit ich irgendwie wieder nach oben kam. Meine Lungen brannten bereits, bis ich endlich wieder mit dem Kopf nach oben kam und gierig nach Luft schnappte. Um mich herum tauchten immer mehr auf, die verzweifelt nach Hilfe riefen, aber die Wellen hatten uns jetzt schon mehrere Meter von dem Schiff weggetragen und spülten uns gemeinsam mit über Bord gegangenen Kisten, Brettern und anderen losen Gegenständen ins offene Meer hinaus. Mit klammen Fingern hatte ich eine Art Platte erwischt, an die ich mich krallte und die auch schnell als Rettungsinsel für eine zweite junge Frau wurde, die mich aus vor Schreck geweiteten Augen anstarrte. Um uns herum herrschte weiterhin das rege Toben des Meeres, von den Lichtern des Schiffes war dank des Wellengangs nur unregelmäßig etwas zu sehen – ich befand mich nach wie vor in einer Art Schockstarre, realisierte nicht, was gerade um mich herum passierte. Irgendwann, als die Sonne mit den ersten Strahlen den neuen Tag einleitete, hatte sich das Unwetter wieder beruhigt. Möwen kreisten kreischend am Himmel und der Untergrund fühlte sich sandig an, dennoch traute ich mich nicht die Augen zu öffnen. War ich tot? Fühlte sich halt echt nicht danach an… vorsichtig, beinahe zögerlich, blinzelte ich ein paar Mal, schloss die Augen aber sofort wieder, als ich das grelle Blau eines klaren Himmels über mir erkennen konnte und langsam mit allen Sinnen wieder zu mir kam – schmeckte das Salz auf meinen Lippen, hörte das wilde Klopfen meines Herzens, spürte die wärmende Sonne auf meinem Gesicht. Nein, tot war ich gewiss nicht! Blieb also nur offen, WO ich war!
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Viktor Der Tag brach meiner Meinung nach viel zu früh herein, der Wecker schellte mich aus einem sagenhaften Traum und ich blinzelte müde und zugegeben auch ein bisschen verpeilt an die Decke. Mit einer Hand tastete ich auf dem Nachtschrank nach meinem Handy um den nervenden Alarm auszuschalten, der mich gerade aus dem Schlaf gerissen hatte. Auch, wenn ich keiner wirklichen Arbeit nach ging hatte ich meiner Mutter versprochen, frühs mit ihr aufzustehen, um auch ein bisschen was vom Tag zu haben, denn sie kannte mich. War ich einmal länger war, ratzte ich auch gut und gerne mal bis drei Uhr mittags durch und kam dann am Abend nicht mehr in den Schlaf. War auch nicht ganz so in meinem Ermessen, aber die Zeit, um die meine Mutter - Echidna - aufstand, um eine Stunde später das Haus zu verlassen, war echt pervers. Zwar schien draußen zwar schon die Sonne, aber das lag schlichtweg einfach nur daran, dass die Nächte auf der Insel hier nicht lange dunkel blieben. Zog man die Vorhänge also nicht zu, schien einem schon um vier bis fünf Uhr früh eine 28°C warme Sonne entgegen. Ich hatte noch Glück und durfte wenigstens um acht erst aufstehen, während andere Teenies und andere Eltern auch gut und gerne mal fünf bis sechs Stunden eher auf der Matte eines Lokals stehen, an ihren Arbeitsplätzen sein mussten. Wie gesagt, war ich weder in einer Lehre, noch ging ich zur Schule. Ich half meiner Mutter lieber ein wenig im Haushalt, kassierte dafür jeden Monat einen gewissen Satz an Taschengeld und ging dafür dann schön mit Kumpanen feiern. Genau. Und so würde ich das auch weiter handhaben, bis mich meine Mutter wirklich irgendwann loswerden wollte. Schlapp und weniger bereit für den Tag, richtete ich mich in eine Sitzhaltung auf um wenige Minuten später auch schon unter der Dusche zu stehen und mich anschließend anzukleiden. Nachdem ich mit meiner Mutter zusammen gefrühstückt hatte und sie sich von mir verabschiedete, schlich auch ich mich aus dem Haus, wollte nicht weiter Gedanken an mein Bett verschwenden. Hinterher würde ich mich noch mal hinlegen und das wäre echt nicht gut. Draußen überlegte ich kurz, was ich den Tag über so machen würde, auch, was ich nach meinem täglichen Rumgedöse in der Sonne im Haushalt noch zutun hatte. Als ich mir einen groben Plan zurecht gelegt hatte mit dem ich auch recht zufrieden war, steuerte ich zielstrebig meinen Lieblingsort der Insel an: den Strand. Man musste dazu sagen, dass die Insel nicht viel bot. Es war schlichtweg eine einzelne Insel die ausschließlich von Monstern bewohnt war und so zogen auf meinem Weg in Richtung Sandparadies einige Sphinx, Medusen, Cerberen und viele andere, unglaubliche Kreaturen an mir vorbei. Dass wir dieses ganze Stück Erde ganz alleine für uns alleine hatten, verdankten wir einem Vertrag, den Urahnen vieler hier vor abertausenden Jahren mit den Menschen geschlossen hatten. Diese wollten damals die fürchterlichen Monster aus ihrer Heimat vertreiben, merkten aber schnell, dass sie mit Waffengewalt bei uns nicht weit kamen - immerhin waren wir alle mythisch - und versuchten es so verbal. Iris, die Mittlerin zwischen Götter- und Mythenwelt und der Menschheit, traf ein und setzte einen friedvollen Vertrag auf. Die Wesen bekamen ihre eigene Heimat, durften den Menschen nur gutes tun und umgekehrt. Wir wurden mit Opfergaben versorgt, während Götter und Wesen, die für Tode oder Ernten zuständig waren, versprachen, gerecht aber fair zu handeln. So lief das eben ab und bis heute hatte sich auch nichts daran geändert. Das lag vermutlich daran, dass die Menschen - wie man von unbeabsichtigten Schlenker der Flugfabeln erfuhr - mittlerweile gar beziehungsweise nur sehr wenig Ahnung von der alten Mythologie hatten. Durch die Technik und die wachsende Infrastruktur, gerieten Dinge wie Götter, allgemein die Religion und das Handwerk auf dem Land zunehmend in Vergessenheit. Auch bekamen wir nur noch selten Opfergaben. Würe ein Mensch heute beispielsweise auf eine Hydra wie mich treffen, die einen mit ihren fünf Köpfen anschaut, würde dieser vermutlich kreischend davon rennen und letztlich eines Herzinfarktes sterben, vor Aufregung. Wesen galten zunehmend nur noch als ein alter Hokuspokus aus früheren Zeiten, wurden als Geschichten und Ammenmärchen vermarktet. Und sowas eben. Jedenfalls schweifte ich mit den Gedanken ziemlich ab und merkte erst ziemlich spät, dass ich im Begriff war, auf ein Mädchen, welches zu meinen Füßen lag, zu treten. "Hm?", machte ich unbewusst, bevor ich mich bückte, um nach ihrer Hand zu greifen, zu schauen, ob sie noch lebte. Augenscheinlich stellte sie eine Nymphe da. Einen wunderschönen Körper, seidige Haare, weiche Haut, aber in Wirklichkeit roch ich den Menschen in ihr heraus. Verwundert richtete ich mich vorerst wieder auf, schaute ein wenig verdutzt. In absehbarer Nähe war jetzt kein weiteres Menschenleben zu spüren, vielleicht auf der anderen Seite der Insel, sollte ein Schiff nähe der Insel gekentert sein. Hatte ich doch gestern richtig gehört, aufgeschnappt, dass jemand einen Sturm angekündigt hatte. Und das hatten wir jetzt davon. Auch, wenn ich mir nicht sicher war, ob ich das wirklich tun sollte, hob ich die junge Frau behutsam auf die Beine, als sie langsam zu sich zu kommen schien, hielt sie an der Hand mit einem festen, aber nicht allzu harten Griff aufrecht und linste unter meinem hellbrauen Haarschopf hervor - direkt in ihre Augen. Genau in dem Moment fühlte ich mich ziemlich... na ja, überrascht war wohl das falsche Wort. Ich wusste ja, was sich da in mir regte und auch wenn ich es im ersten Moment hatte unterdrücken wollen, schoss es in mein Hirn, als hätte es nur darauf gewartet endlich die Signale senden zu können. Urplötzlich starrte ich das Mädchen in meinen Armen nur noch an. Eine ganze Weile, vielleicht ein wenig zu lange, als es überhaupt nötig war, aber ich musste die Gefühle, die die Prägung mit sich zog, erst einmal verarbeiten, damit klar kommen, denn wenn sich ein Wesen auf einen Menschen prägte, konnte das meistens nicht gut ausgehen... wobei so eine Prägung ja für das Leben gedacht war. "Hallo...", murmelte ich, als ich mich aus der Starre löste. "Wie bist du denn hierher gekommen?"
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April Anscheinend lag ich schon ziemlich lange hier in dem Sand unter der prallen Sonne, denn meine Kleidung fühlte sich trocken an, meine Haare umrahmten ebenfalls weich, eben alles andere als klebrig von der Nässe mein Gesicht und noch dazu brannte mein Gesicht ein wenig, als hätte ich mir bereits einen leichten Sonnenbrand auf den Wangen zugezogen. Selbst vor den geschlossenen Lidern konnte ich die Kraft der Sonne erahnen, weshalb ich mich davor hütete, die Augen erneut so unbedacht zu öffnen, mich der Neugier hinzugeben und vielleicht einen Schaden davon zu tragen. Dabei überraschte ich mich selbst, mit welch vernünftigen Gedanken ich mich derzeit beschäftigen konnte, wo ich doch noch immer vollkommen reglos im Sand lag, unwissend, ob ich mir vielleicht etwas gebrochen hatte – was ich dann aber ebenso schnell wieder ausschließen konnte, immerhin würde ich das wohl spüren, wenn irgendetwas in mir kaputt gegangen wäre – und mit einem unangenehmen Brennen im Hals… musste wohl vom Salzwasser gewesen sein. Als ich von Innen meinen Körper durchcheckte, eigentlich kontrollierte ich mehr, ob eh noch alles an der Stelle war, an der es sich befinden sollte, bevor meine Gedanken soweit wieder beruhigt waren, dass ich mich erneut der Frage nach meinem Aufenthaltsort stellen konnte. Die Erinnerungen schwirrten in einzelnen Bildsequenzen durch meinen Kopf beziehungsweise vor meinem geistigen Auge herum. Dennoch bekam ich nicht den ganzen Ablauf zu sehen, denn sobald ich über die Reling geschwemmt wurde, tauchten immer mehr dunkle Flecken in dem kleinen Abspann auf. Ebenso wenig konnte ich mir logisch erklären, wieso ich nicht auf halben Weg ertrunken oder von einem hungrigen Hai aufgefressen worden war, schließlich waren wir hier im tropischen Gebiet unterwegs, wo es ja allerhand gefährliches Getier geben soll. Zwischendurch erinnerte ich mich an eine Holzplatte, an die ich mich panisch gekrallt hatte und an eine zweite Frau, die bis zum Schluss den Mund nicht halten konnte und in einer Tour kreischte, dass es mir das Trommelfell zerfetzen können hätte. Bei dem Gedanken entwich ein leises Stöhnen meiner Kehle. Ich wollte die Augen nicht endgültig öffnen und mich mit dem konfrontieren, das da abgesehen von der versenkenden Hitze auf mich wartete. Die Entscheidung wurde mir jedoch genommen, als ich eine Hand an meinem Gelenk spüren konnte und mich wenig später beinahe schwerelos fühlte, bis ich meinen verirrten Gleichgewichtssinn wieder fand und einordnen konnte, dass ich eigentlich aufrecht stehen sollte. Sicherheitshalber blieb der Griff um meine Hand weiterhin bestehen, hinderte mich daran, erneut wegzukippen und half viel mehr, meine Balance wieder zu finden. Nach der kleinen Bewegung brummte mir der Schädel nicht schlecht, aber die Situation zwang mich, die Augen vorsichtig zu öffnen. Das Erste, das mir in den Blick fiel, war das Shirt von einer anderen Person, was ja schon mal vielversprechend war – bedeutete für mich, dass ich in einer möglicherweise zivilisierten Gegend gelandet war und nicht mitten in der Pampa bei Kannibalen oder dergleichen. Vorsichtig hob ich den Kopf ein wenig, bis ich in die Augen eines jungen Mannes sah, der mich von einer Sekunde auf die andere perplex anzustarren begann. Selber weiteten sich meine dunklen Augen ebenfalls, unsicher, wie ich nun auf die Begegnung reagieren sollte. „Ahm… hey…?“ antwortete ich leise, schaute mich einmal schnell um, aber weit und breit war nichts von einer anderen Menschenseele zu sehen. Wo waren die denn hin?! „Da war doch ein Sturm und… und das Schiff und … wo sind denn die anderen?“ Auf einmal überwältigten mich hunderte Gefühle, die alle zusammen alles andere als behaglich waren. Hilflos sah ich erneut zu ihm auf, die Verwirrung deutlich ins Gesicht geschrieben.
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Viktor Als ich merkte, dass das Mädchen so langsam aber sicher wieder von selbst stehen konnte, lockerte ich meinen Griff leicht, wenn ich ihn auch nicht komplett löste. Immerhin wusste ich nicht genau, wie ihr Gleichgewichtssinn momentan arbeite. Das konnte ich leider nicht riechen. So lag meine Hand quasi nur noch auf ihrem Arm und würde sie halten, sollte sie zu Stürzen drohen. Immerhin sollte die nicht Fallen, sich nicht verletzten, sie sollte glücklich und gesund sein. Wenige Augenblicke, nachdem ich meinen starren Blick von ihr gelöst hatte, lächelte ich sie auch schon an und lauschte gespannt ihrer Aussage. Eine herrlich samtige, geschmeidige Stimme, ein wenig verwirrt und verunsichert. "Die anderen?", fragte ich ein wenig irritiert, ehe mir einfiel, dass sie möglicherweise mit anderen hier gestrandet war. Sie erzählte ja auch von einem Schiff und ja... da konnte man sich das schon irgendwo zusammen reimen. "Ich weiß nichts von anderen Leuten... ich habe gerade lediglich... eh, dich hier gefunden", stellte ich ein wenig amüsiert fest, strich ihr eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht. "Ich bringe dich erst mal zu mir. Du musst müde sein und brauchst mit Sicherheit etwas zu essen." Und da fing dieses Gehabe, von wegen Umwerben und Versorgen auch schon an. Das könnte ja noch heiter werden, aber dagegen tun konnte ich nun auch nichts mehr. Zwar durfte ich mir dann sicher noch Anschiss von Muttern abholen, aber was wollte ich denn machen, außer mich um meine künftige Geliebte zu kümmern. Sie wusste vermutlich noch gar nichts von ihrem Glück, wo sie hier gelandet war. Sicherlich war auch sie aus der Zeit, in der solche Wesen als schlichte Fabeln hingestellt werden und ja, sicherlich wird sie auch sehr geschockt sein, wnn sie irgendwann alsbald meine wahre Gestalt sehen würde, aber die Prägung saß nun mal fest und ein Leben lang und so würde ich ihr wohl überall hin folgen und sie würde auch so ziemlich alles von mir erfahren.. im Laufe der Zeit eben. Und dazu gehörte nun mal auf die Tatsache, dass ich eben kein normaler Mensch war. Klar, sah ich so aus, ich fühlte außerdem und hatte ein Herz, nur war ich unsterblich, alt und wechselte ab und an mal eben meine Form. Ohne weiter auf eine Antwort zu warten, hob ich die junge Frau auf meine Arme, machte auf dem Absatz Kehrt. Ob sie nun von selbst gehen konnte oder eben nicht, war ich mir doch sicher, dass sie sich nicht eben so freiwillig einfach irgendwo mit hinnehmen ließ und so.. beugte ich solche Diskussionen gleich mal vor.
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April Zugegeben wusste ich nicht so recht, wo mir der Kopf gerade stand und ich demnach eigentlich ziemlich erleichtert war, dass ich nicht auf einmal vollkommen allein mitten auf einem fremden Strand unter der prallen Sonne stand, sondern jemanden an meiner Seite wusste – selbst wenn dieser Jemand fremd war und sich womöglich noch als pädophiler Psychopath herausstellte – so war ich dennoch um die Gesellschaft froh, an der ich meine langsam aufkommende Panik auslassen konnte. Zwar neigte ich nicht dazu, auf einmal wie von allen guten Geistern verlassen los zu schreien oder hysterisch im Kreis zu rennen, aber ich wollte auch genauso wenig auf tapfer spielen und mir meinen Schock verkneifen, dafür saß dieser wohl viel zu tief in den Knochen… da klappte das mit dem Verbergen eh nicht sonderlich gut. Umso größer wurde auch mein Entsetzen darüber, dass ich anscheinend alleine im Umkreis von mehreren hundert Metern, soweit das Auge eben reichte, gestrandet war. „Wie jetzt? Aber da müssten doch viel mehr…“ versuchte ich dagegen anzureden, schaute mich wohl zum dritten Mal vergeblich um, aber es erschienen nicht auf einmal wie durch ein Wunder andere Schiffsbrüchige, die dasselbe Schicksal wie ich teilten. Das Gefühl zurückgelassen worden zu sein, schlug mir hart in den Magen und trübte meinen Blick ein wenig, aber das Lächeln des jungen Mannes hatte etwas Beruhigendes an sich, worauf ich mich in dem Fall nur zu gerne einließ. Tief ein und aus atmen… nur nicht die Nerven verlieren! Meinen Eltern würde meine Abwesenheit schon auffallen, würden Hilfe schicken und mich von hier retten. Ganz bestimmt! Der Unbekannte zog meine Aufmerksamkeit wieder auf sich, als er so unglaublich gastfreundlich zu plaudern begann, sich augenblicklich um mein Wohl zu bemühen schien und dabei keine Widerrede zu dulden schien. Obwohl er mich vorhin aus dem festen Griff entlassen hatte, hob er mich auf einmal wieder hoch, sodass ich mich rein aus einem Affekt heraus, sofort bei ihm anhielt, ihm dadurch auch bedeutend näher gekommen war und das Ganze nur aus großen Augen beobachten konnte, als wäre ich nur eine Zuschauerin und nicht die Getragene. „I-Ich kann eigentlich auch ganz gut alleine gehen“ versuchte ich zu erklären. Natürlich schüchterte mich diese Situation ein – wen würde das auch ehrlich gesagt nicht?! Passierte mir eben nicht alle Tage, dass ich von einem Schiff fiel, das noch dazu nur mit einem Schock überlebte und dann sofort von einem wildfremden Typen davon getragen wurde. Was hatte man mir damals gelernt? Ja nicht mit Fremden mitgehen! Und was machte man, wenn man einfach weggetragen wurde?! Ha genau… darauf konnte mir wahrscheinlich niemand eine Antwort geben. „Und vielleicht sollte ich am Strand bleiben, wenn die mich suchen“ warf ich zusätzlich noch ein, ganz koscher war mir das hier nämlich echt nicht.
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Viktor Während ich die alles andere als schwere junge Frau zu mir nach Hause trug, hörte ich ihr nur so halb zu, verstand jedoch alles, was sie mir sagte. Ich hielt das ja eher für keine so gute Idee, dass sie alleine hier am Strand bleiben würde, hinterher traf sie noch auf irgendein Wesen, was vielleicht nicht ganz so tolerant damit umging, dass ein Mensch einfach so auf unsere Insel gespült wurde und das wollte ich dann doch nicht riskieren. So ignorierte ich also ihre stumme Aufforderung, sie wieder an den Strand zurück zu bringen ebenso gekonnt, wie die Tatsache, dass sie auch wieder alleine gehen konnte. Die paar Meter, die es jetzt noch bis zu mir waren, brauchte ich sie nicht zwangsläufig absetzen. Das ginge so schon. Immerhin war ich ja wirklich alles andere als schwach, auch wenn ich eine menschliche Gestalt hatte. Sagte ja absolut nichts über die inneren Werte aus. Bei mir daheim angekommen, setzte ich sie vor der Tür wieder ab. "Wenn eine Truppe nach dir sucht, dann findet sie dich ganz bestimmt auch hier. Beziehungsweise kriegen wir das mit, wenn hier ein Schiff anlegt!", beruhigte ich sie leicht lächelnd, öffnete die Tür um sie schließlich herein zu bitten. "Du hast doch sicher Hunger oder Durst... möchtest du etwas essen?", fragte ich anschließend, ehe ich sie mehr oder weniger mit einem sanften Druck ins Haus schob um hinter mir die Tür zu schließen. So böse das wohl auch klingen mochte, aber ich dachte nicht daran, beziehungsweise hoffte einfach mal nicht, dass irgendwer sie hier je finden würde. Immerhin bestand meine Lebensaufgabe nun darin, das junge Mädchen hier - die übrigens auch sehr jung aussah - zu beschützen und zu hüten, aufzupassen, dass es ihr gut ginge. Und das würde sich leider auch nicht mehr ändern lassen. Wenn sie also die Insel wieder verlassen wollte, bevor oder nachdem sie heraus fand, was ich war, dann müsste ich ihr wohl oder übel folgen und das wäre wohl noch schlimmer, als wenn ein Mensch sich hier auf unserer Insel verirrte. Wir wussten immerhin noch alle sehr gut von dem Vertrag, glaubten nicht, dass dieser ein blödes Märchen war und hielten uns somit auch an die Vereinbarung. Dies konnte man von der Menschenwelt wohl weniger erwarten und so würde der Krieg ausbrechen, stünde mitten in der Stadt ein Minotauros oder Ähnliches. Ne ne, das wäre wohl ziemlich blöde. Aber hier gegen ihren Willen festhalten ging wohl auch nicht. Hach, war das alles schon schön kompliziert. Dabei hatte der Tag doch erst angefangen. Wie sollte sie hier denn überhaupt von dem Ganzen erfahren? Würde sie das überhaupt für möglich halten? Oder würde sie denken, sie wäre vielleicht doch tot ... oder träumte einfach nur? Ich war... verwirrt und überfordert zugleich.
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sorry, dass is nur mim Handy getippt, weil ich heut nicht an meinen Schleppdepp komm ._. _____________
April Okay... dann wurde ich wohl oder übel einfach mal ignoriert. Zwar hatte ich schon beim Aussprechen meiner indirekten Aufforderung, mich wieder auf dem Boden abzusetzen, daran gezweifelt, dass er mich wirklich ohne weitere Kommentare runter lassen würde, aberdennoch hatte ich nicht erwartet, dass er meine Worte mit einem alles sagenden Schweigen vom Tisch fegte. Niemand konnte mir erklären, dass solch ein Verhalten nicht seltsam beziehungsweise negativ auffällig war. Kein normaler junger Mann nahm sich ein verirrtes Mädchen ohne schmutzige Hintergedanken mit nach Hause. Zumindest ließ mein Misstrauen den Gedanken der harmlosen Gastfreundlichkeit nicht zu.... genau genommen verunsicherte er mich durch dieses Verhalten, denn wenn er nur seinen Spaß wollte, dann konnte er mich auch mit wenig Kraftaufwand irgendwo in den Wald verschleppen. So gesehen war ich seinen weiteren Absichten vollkommen ausgeliefert! Der Gedanke lenkte mich dermaßen ab, dass ich meine Umgebung nur sehr nebensächlich mitbekam. Hin und wieder lenkten bunte Farbkleckse in der Umgebung meine Aufmerksamkeit auf sich. Bei der Gelegenheit verstummten meine Alarmglocken auch für einen kurzen Augenblick, um mit staunender Faszination die farbenfrohen Vögel in der Luft oder in umstehenden Bäumen und Büschen, sowie die Pflanzen mit den auffallend grellen Blüten näher betrachten konnte. Aber selbst wenn die Insel echt toll auusah, löste sich der Knoten der Angst in meinem Inneren nicht... eher im Gegenteil. Als mich mein freiwilliger Retter vor einem Haus absetzte, die Tür aufschloss und mich eintreten lassen wollte, spielte ich mit dem Plan, die Beine in die Hände zu nehmen und so schnell wie möglich fas Weite zu suchen. Sowohl seelisch als auch körperlich stimmte ich bereits auf den Sprint um mein Leben ein, aber noch bevor ich denin meinen Augen durchaus akzeptablen Gedanken in die Tat umsetzen konnte, spürte ich eine Hand zwischen den Schulterblättern, die mich sanft, aber entschlossen in das Haus hinein schob. Mein Widerwille zeigte sich deutlich, als ich anfangs keinerlei Anzeichen zeigte, nachgeben zu wollen, aber was hatte ich dem großgewachsenen Typen schon zu entgegnen? Meine Unterlegenheit bewies sich darin, dass im nächsten Augenblick die Tür ins Schloss fiel und ich in dem fremden Gebäude eingeschlossen war. Wie versteinert blieb ich genau an der Stelle stehen, zu der ich geschoben worden war, versuchte aber mit den Augen den Raum nach möglichen Fluchtwegen abzusuchen. Keine Chance. Die panische Verzweiflung stieg: ich war irgendwo im Meer gestrandet und direkt entführt worden! Da konnte ich nicht ruhig bleiben und seine Worte trugen sicherlich nicht zu meiner Beruhigung bei, was hoffentlich offensichtlich war. Mir lag die Frage auf der Zunge, ob er das wirklich glaubte, wollte zu den trockenen Worten bereits ansetzen, schluckte es dann aber schnell hinunter. Im Moment war er noch freundluch gesinnt - abgesehen von der Entführung - was ich mir vielleicht nicht verspielen sollte. Wäre sicherlich klug. Dennoch behagte mir die Situation nicht, jede Faser meines Körpers war angespannt, als er wirklich die Gelassenheit besaß mir etwas zu essen und trinken anzubieten. Kopfschüttelnd lehnte ich ab. Wer konnte mir sagen, dass er mir nicht irgendwas ins Wasser tat? Vertrauen tat ich ihm gewiss nicht, kannte ihn erst seit wenigen Minuten und stand dann schon in seinem Vorzimmer. Für meinen Geschmack ging mir alles eindeutig zu schnell, was auch mein Misstrauen nachvollziehbar erkläten sollte. Man konnte nicht sagen, dass ich mich damit abgefunden hatte, dass ich noch keinen Ausweg aus der unheimlichen Situation gefunden hatte, aber vorerst nahm ich es registriert zu Kenntnis, würde aber aufmerksam bleiben. Erneut machte sich in mir eine Idee breit... was war, wenn ich ihn ablenkte und dann irgendwie die Flucht ergriff? Ja, ich sah mich jetzt schon als Gefangene, weil... mal ehrlich... wer würde mich hier srinnen vermuten oder finden? Aber zurück zu meinem Plan, an den ich mich festklammerte "Wie heißt du überhaupt?" verlangte ich zuerst einmal zu wissen, denn mit der Information könnte ich dem Gesicht dann wenigstens einen Namen zuordnen, was bestimmt kein Fehler war.
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Viktor Sie wollte also nichts essen und nichts trinken. Okay, vielleicht war ihr Hungergefühl durch den Schock, von einem Schiff - vermutlich einem Kreuzfahrtschiff - auf einer Insel mitten im Nirgendwo gestrandet zu sein, abhanden gekommen. Das wäre für mich die einzige zumindest halbwegs logische Erklärung dafür. Dass sie mehr oder weniger um ihr Leben bangte, war mir gar nicht bewusst gewesen, weil ich mich selbst ja kaum registrierte. Sprich, wie mein Verhalten vielleicht auf andere wirken konnte und somit verunsicherte es mich, dass sie verunsichert war - das spürte ich wiederum nur zu genau, haha. Ich kratzte mich ein wenig am Kopf, weil ich ehrlich gesagt etwas ratlos war. Hatte ich irgendwas falsch gemacht? Gut, man musste dazu sagen, nur weil ich eine menschliche Gestalt hatte, fühlte ich nicht ansatzweise menschliche Gefühle. Also... na ja, das war ein wenig kompliziert. Gefühle hatte ich schon und im großen und ganzen deckten sich diese auch mit den menschlichen, nur eben die Gründe für gewisse Reaktionen waren einfach anders, aufgrund der Tatsache, dass auf der Insel nun mal andere Regeln und Vorschriften herrschten wie in der Menschenwelt und man sich so beispielsweise über andere Kleinigkeiten freut... und so ein Schmarn halt. Das war jetzt einfach viel zu viel und viel zu umständlich zu erklären. War ja auch im Grunde genommen egal. Ich verstand das Mädchen eben nicht und das setzte mir ein wenig zu. Aber gerade, als darüber noch mal gescheit nachdenken wollte, fragte mich das junge Mädchen nach meinem Namen. Ich war gerade geistesabwesend an den Tisch getreten um mich schließlich hinzusetzen. "Viktor", antwortete ich mit einem schwachen Lächeln, deutete auf einen weiteren freien Stuhl um ihr zu bedeute, sich doch zu setzen, wenn sie mochte. Vielleicht konnte ich ja ihre und damit auch meine Unsicherheit damit aus der Welt schaffen, einen kleinen Smalltalk zu führen. "Und du?", stellte ich somit die Gegenfrage, lehnte mich anschließend ein wenig zurück. Und außerdem konnte das ja gar nicht mal schaden, wenn sie über das Unglück mit ein wenig Reden hinweg kam. Reden würde in naher Zukunft sowieso das sein, was wir am meisten tun mussten. Ob sie das wollte, oder eben nicht. Aber da kam sie jetzt nicht mehr raus. Auch wenn sie es nicht wollte, würde ich Tag und Nacht nicht wieder von ihrer Seite weichen und das wäre auf Dauer ziemlich suspekt, wenn ich kein Wort darüber verlor, wieso ich das tat. Und ich erwähnte ja nun bereits ein, zwei und nun ein drittes Mal, dass es bezüglich meiner Abstammung auch noch einiges zu klären gab. War mit einer der Gründe, wieso ich sie nicht alleine am Strand hatte sitzen lassen wollen. Wie gesagt liefen da gerne mal ein paar dubiose Gestalten rum und das nun mal nicht in ihrer menschlichen Gestalt. Aber gut, wie auch immer. Ich wollte jetzt nicht noch mal davon anfangen, Fakt war einfach, das Klärung früher oder später gebraucht wurde und das reichte dann auch schon.
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April Das Gefühl, das im Augenblick am dominantesten in mir herrschte, war Unruhe. Angst und Panik waren zwar nach wie vor zur Genüge vertreten, ebenso wie das Misstrauen, aber dennoch fühlte ich mich vordergründig einfach total fehlplatziert, wie ich da so verloren in dem Zimmer herumstand und auf eine Antwort wartete. Viktor also. Ein sehr klassischer, traditioneller Name, wenn man mich fragte. Weiter wollte ich aber nicht darauf eingehen, denn die irgendwie erwartete ich die kommende Gegenfrage schon. Sicherlich wollte der junge Mann wissen, wen er sich hier ins Haus geholt hatte. Obwohl Namen nicht viel über den Träger aussagte, hatte diese Information doch eine gewisse Gewichtigkeit, meiner Meinung nach. Immerhin konnte man dadurch eine Bindung zu dem Menschen eingehen und einen Draht aufbauen... und... ich zögerte eine Sekunde lang, bevor ich das schwache Lächeln erwiderte "April" ja genau, wie das Monat nach dem März. Ich wusste selber nicht, was sich meine Eltern bei der Idee genau überlegt hatten - fals sie sich denn überhaupt etwas dabei gedacht hatten, ihre einzige Tochter nach einem Monat zu benennen. Seufzend strich ich mir durch die dunklen Haare und wartete bereits auf den fragenden, irritierten Blick. Die vorherige Ratlosigkeit war mir nicht entgangen, aber ehrlich gesagt hatte ich im Moment keinen Kopf dafür, mich allzu stark auf Voktor zu konzentrieren. Man... da passierte im Moment zu viel in meinem Koof, weshalb ich dann komplett übersah, dass, wenn das langsame Gespräch weitergehen sollte, ich vielleicht weitere Fragen stellen sollte. Neugiet und Intetesse waren schließlich genug vorhanden, aber der Klos in meinem Hals - die Sorge um meine Eltern - ließen mich fast verzweifeln. Nachdenklich ließ ich meinen Blick erneut durch den Raum gleiten, bis ich eben zurück zu dem braunhaarigen Kerl mir gegenüber ankam. Er hatte ein fein geschnittenes Gesicht, volle Lippen und seine Augen wurden zum Teil durch die längeren Haare vorne verdeckt. Schlecht sah er nicht aus, aber um soetwas wirklich richtig begutachten zu können, fühlte ich mich noch zu unbehaglich, wie ich es mir eigentlich eh die ganze Zeit über schon wieder und wieder in Gedanken rief. Nebenbei begann ich mir einr einzelne Strähne um den Finger zu wickeln, bis mir meine aller erste Frage erneut einfiel. Jene, die mich bereits nach dem Erwachen und noch mit geschlossenen Augen beschäftigt hatte. "Wo bin ich hier eigentlich?" Ich kannte mich in der Gegend kaum aus, was die Furcht weiter schürte aber wenn ich wenigstens wusste, wo ich mich auf der Weltkarte genau befand, fühlte ich mich sicherlich nicht mehr ganz so unbeholfen und verloren. Also wenigstens hoffte ich das!
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Viktor Dauerte ja dann auch nicht lange, bis sie sich schließlich zu mir an den Tisch setzte. Waren wir wenigstens sitzend so auf einer Höhe. Sie war immerhin doch ein ganzes Stück kleiner als ich und allgemein hatte ich dadurch auch so leicht das Gefühl, dass sie doch ein ganzes Stück zu jung für mich war, aber was wollte man machen? April also... "Ein wunderschöner Name. Wusstest du, dass der Name von Aphrodite stammt und für die Liebe steht? Außerdem bezieht sich der Name auf die sich öffnenden Knospen im Frühling. Aperire...", schmunzelnd stützte ich meinen Arm auf dem Tisch ab, beobachtete ihre Reaktionen und Handlungen, spürte nach wie vor ihre Unruhe und beschloss, sie einfach mal zu fragen, was ihr Problem war. Denn ich war ehrlich gesagt damit ein wenig überfragt. "Hast du... hast du vor irgendwas Angst oder so? Du bist so unruhig!", stellte ich leise fest und mein Blick wurde weich. Machte mir doch schon einige Gedanken, wenn ich nicht wusste, warum sie so aufgebracht war. Wobei das ja auch wieder nicht ganz stimmte - das aufgebracht sein. Äußerlich gab sie sich ja ziemlich ruhig, sah sich hier und da mal ein bisschen um, aber das war's, doch innerlich spürte ich ihr Unbehagen. Neben ihrem Namen sagte, beziehungsweise fragte sie mich außerdem, wo sie denn hier gelandet war. Ja, das war so eine Sache. Sie war nämlich auf einer Insel gestrandet, die wirklich so ziemlich am Arsch der Welt lag. Die nur von Wesen bewohnt wurde, die sie sich alle nicht mal vorstellen könnte. Aber antworten und ihr das jetzt sagen, wollte ich wirklich nicht. Vielleicht gleich, wenn sie mir verraten hatte, was denn aktuell ihr Anliegen war. Vielleicht konnte ich ihr ja irgendwie die Angst, die Unruhe, das Misstrauen nehmen, wenn ich ihr noch ein paar weitere Fragen beantwortet, ihr gut zuredete. Nur eben die letzte Frage würde ich ein wenig später beantworten.
Bring me out - Come and find me in the dark now. Everyday by myself I'm breaking down, I don't wanna fight alone anymore. Bring me out - From the prison of my own pride. My God, I need a hope I can't deny.
April Wow. Meine Hand sank wieder langsam, glitt aus meinen Haaren und fand ihren Platz auf dem Tisch vor mir. Ich hatte ja mit vielen Kommentaren bezüglich meines Namens gerechnet, aber sicherlich nicht mit solchen Fakten, die mich gerade ziemlich aus der Bahn warfen... ja zugegeben, es zauberte mir sogar eine zarte Röte auf die Wangen, als ich kurz eine fein gezupfte Augenbraue hob, dann aber wieder zu dem neutralen Ausdruck wechselte. Das Lächeln, sowie die rote Färbung an den Backen blieb bestehen. "Wirklich? Woher weißt du das so schnell?" fragte ich beeindruckt nach, denn ich musste mir eingestehen, dass mich diese unerwartete Antwort doch sehr positiv überrascht hatte. Ich rechnete es dem jungen Mann irgendwie schon hoch an, dass er die abfälligen Bemerkungrn ließ. Hatte ich schon zur Genüge gehört und ich regte mich schon lange nicht mehr darüber auf, was aber nicht bedeutete, dass ich mich nicht über diese mir unbekannten Informationen über die Bedeutung meines Namens... nun ja... freute. Endlich konnte ich mal etwas anderes als den Monat darin erkennen. Weniger erfreut war ich aber darüber, dass er mir die Antwort auf meine Frage verweigerte, wo ich doch schon die Hoffnung in mir aufgebaut hatte, dass ich wenigstens wusste, wo ich gesucht werden musste. Zwar glaubte ich nicht, aber so eine kleine Bitte nach oben schadete doch gewiss nicht! Irgendwie halt. Um nicht aufdringlich zu werden - den Part überließ ich Viktor - schwieg ich zu dem Thema und ließ das vorerst so im Raum stehen. Dafür konnte ich mich auf etwas anderes konzentrieren, meine Gedanken anlenken und mich allgemein von der prikären Lage löste "Ich bin allein im Nirgendwo gelandet, hab keine Ahnung was mit meinen Eltern passiert ist, weiß nicht mal, wie ich das überleben konnte und du fragst dich, was ich habe?" platzte es ungläubig aus mir heraus, wobei meine Stimme weiterhin leise war, ich schmunzelte sogar ein wenig übet die Frage, fühlte mich aber verpflichtet, noch etwas hinzuzufügen "ich weiß einfach nicht, was ich machen soll..." erklärte ich zurückhaltend und schlang beide Arme um mich, als würd ich mich selber beschützen wollen.
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Viktor Tja, woher ich das wusste? Aus erster Hand natürlich. Denn neben den Höllenhunden, den Schutzengeln und was weiß ich nicht noch für Gestalten, wohnten oben, am Ende des Dorfes, auch die Götter wie Zeus, Hermes oder eben Aphrodite und man erfuhr schon so einiges. Durch persönliche Gespräche oder den üblichen Dorftratsch. Den gab es hier nämlich auch zuhauf. Zufrieden vernahm ich den leichten Stimmungsumschwung ihrerseits, konnte daraufhin nur ein wenig schmunzeln. Was man mit ein wenig unüblichen Komplimenten so alles bewegen konnte war teilweise echt unglaublich. Aber solange sie langsam aber sicher zur Ruhe kam und erkannte, das weder ich, noch sonst wer hier in diesem Haus ihr irgendwas tun wollte, war es mir nur recht, wenn sie sich über sowas freute oder sich wunderte, woher dieses Wissen stammt. "Na ja... ich wälze ab und an mal ein paar Bücher... über Götter und sowas." War mal gar nicht soo sehr gelogen. Zwar las ich durchaus gerne Bücher, aber sowas wie die mythische Bibel, die es hierzulande gab eher weniger. Da war ich doch eher der Fan von Büchern, die von Menschenhand stammten. Thriller, Krimis oder auch mal alte Ammenmärchen, um mich ein wenig zu amüsieren. Schließlich verriet sie mir außerdem, warum sie denn gerade nicht so gut gelaunt war und eigentlich war das offensichtlich gewesen, aber gut. So konnte man wenigstens ein kleines Gespräch führen - haha. Sie machte sich also sorgen um ihre Eltern, wusste nach wie vor nicht, wo sie gelandet war und konnte scheinbar auch nicht fassen, dass sie sowas überlebt hatte. Gut, auf letzteres wusste ich jetzt auch keine passende Antwort, aber auf die ersten beiden Dinge... da könnte ich ihr sicher gut zureden. Immerhin war sie schon mal nicht im Nirgendwo. "Na ja... ich würde sagen, du befindest dich auf Saint Helena. Mag sein, dass sie seeeehr weit weg von einem festen Land ist, aber ich würde nicht behaupten, dass sie sich im Nirgendwo befindet. Sie ist zwar recht überschaubar, aber wirklich schön! Und bezüglich deiner Eltern bin ich mir sicher, dass sie es ebenfalls überlebt haben werden. Mit Sicherheit sind sie in einem der Rettungsboten gewesen!" Ich hatte keine Ahnung vom Unfallhergang, aber ich nahm mal an, dass auf jedem guten Kreuzfahrtschiff alles dafür getan wurde, dass so viele Passagiere - bestenfalls alle - wie nur möglich geborgen werden konnten. Also da machte ich mir ja weniger Gedanken drum. April da wohl schon eher, was irgendwo natürlich verständlich war. "Und machen kannst du wohl momentan nichts groß herrlich. Ich würde dir ja anbieten, jemanden anzurufen, aber sowas besitzen wir auf der Insel hier nicht... Telefone oder sämtliche andere Technik. Dafür ist das Signal hier einfach zu schwach für alles..."
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April Es überraschte mich erneut, als er das mit den Büchern erwähnte. Die Überzeugung in seiner Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass er wusste, von er sprach, aber dennoch nahm ich mir gleichzeitig vor, dass ich das, sobald ich wieder zuhause in meiner gewohnten Umgebung war, selber ebenfalls nachschkug. Wie gesagt: Viktor hatte mich bereits überzeugt, aber trotzdem existierte da noch immer die kleine Wahrscheinlichkeit, dass er sich das alles nur ausgedacht und nach Lust und Laune zusammen gereimt hatte. Im Moment war ich voll drauf reingelassen, dankbar über die positive Alternative zu der schockierenden Situation, in der ich mich befand. Mein Interesse war auf jeden Fall geweckt, was den Ursprung von dem Namen April betraf. Auf einmal befand ich mich jedoch in einer moralischen Zwickmühle. Auf der einen Seite war ich vorhin noch überzeugt gewesen, dass er ein alles andere als vertrauenswürdiger Schönling war, der mich hier drin zu seinem Spaß missbrauchen wollte. Die Misäre lag nun aber darin, dass er auf einmal richtig freundlich war, ich so etwas wie Aufmunterung zwischen den Zeilen heraushören konnte. Ein Entführer wollte vielleicht eine Vertrauensbasis aufbauen, aber dennoch... boah, ich war schlichtweg verwirrt, wad ich von dem Ganzen glauben sollte. Endlich rückte er mit der Sprache heraus, wo ich mich befand und ka, mir klappte für einen Moment der Mund auf "Das Saint Helena, wo auch Napoleon hingeschickt wurde?" versicherte ich mich argwöhnisch, auch ein bisschen baff, denn ich hatte irgendwo im Hinterkopf nicht damit gerechnet, dass ich die Insel wirklich kannte. Nachdenklich ließ ich mr von Viktor gut zuvreden, versuchte auch nicht immer alle möglichen Gegenargumente einzufangen und mich auf das Negative zu konzentrieren, anstatt auf die Aufmunterung, für die der junge Mann eigentlich gar nicht verantwortlich wäre. Ich nahm seine Worte mit einen zaghaften Nicken zur Kenntnis. Die beruhigende Wirkung blieb noch aus, aber ich musste das alles erst einmal zu verdauen beginnen, was nicht von jetzt auf gleich ging. Das war auch der Grund, weshalb ich mich da ein wenig zurück hielt. Um mich vor der Antwort zu drücken, ging ich direkt auf seine weitere Aussage ein. Grinsend stützte ich einen Ellbogen auf die Tischplatte vor mir, um mein Kinn auf die Handfläche zu legen. "Sag nicht, dass du kein Handy und sowas kennst" DAS weckte nun ernsthaft meine Neugier... ein bisschen unrealistisch kam mir das schon vor, aber gut, ich war auf seine Erklärung gespannt. Interessiert musterte ich ihn mit offenem Blick.
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Viktor Na da schien sich jemand zu erinnern, ein wenig mit Geschichte aus zu kennen. War sie also doch nicht mitten in der Pampa sondern hatte so in etwa einen Plan, wo sie sich befand. Ich nickte nur leicht. "Genau das Saint Helena. Das Longwood House wird übrigens immer noch bewohnt. Natürlich nicht von ihm, aber es ist halt noch da und ich meine, eine kleine Familie wohnt das jetzt" ... bestehend aus Walküren; aber das behielt ich fein für mich, bevor sie nicht aufgeklärt wurde. Dann könnte sie von mir aus wissen, welches Wesen wo auch immer hier sein Unwesen trieb, aber so eben noch nicht. Schließlich schien die junge Frau ein wenig überrascht davon, dass wir hier keine wirkliche Technik aufzuweisen hatte, was mich kurz lachen ließ. Na ja, so schien sie wenigstens ein klein wenig abgelenkt zu sein und das war doch schön so, oder? Wenn sie trotz der ganzen Misere Lachen oder zumindest Grinsen konnte. "Hm... ich weiß im Groben, was so ein Handy kann, aber hier auf der Insel brauchst du das eigentlich gar nicht. Wenn wir uns mit Freunden treffen wollen, dann gehen wir raus und klopfen dann an die Haustür... Wir machen das also noch ganz altmodisch!", stellte ich belustigt fest, zuckte leicht mit den Schultern. War eben so. Der Weg durchs Dorf war auch gar nicht so lang, es sei denn natürlich man musste echt bis nach ganz oben laufen, aber dafür gab es ja zeitweise auch unsere inneren Wesen. Die waren zum Teil einfach schneller und für so Kolossen wie mich beispielsweise gab es neben dem Wohnort extra einen breiten Pfad, auf dem man bis nach oben - mit genug Ausdauer - laufen konnte, ohne gleich mit dem Kopf oder den Beinen ein Wohnhaus zu zerstören. Das kam alles schon mal vor, immerhin waren neben der Hydra auch noch andere, bis zu über zwanzig Meter hohe Gestalten vertreten und ehrlich gesagt wunderte mich an dieser Stelle gerade ein wenig, dass April auf dem Weg zu mir nach Hause keine solchen Kreaturen gesehen hatte, weil normal ragten Kopf und ein Stück des Körpers in der Ferne noch über die Häuser, aber gut. Entweder war echt keiner draußen gewesen, oder wir beiden hatten nichts gesehen. Mal ganz abgesehen, dass ich sowieso nur auf die junge Frau geachtet hatte für den Moment.
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April Nie im Leben hatte ich mir vorstellen können, dass ich selbst mal auf Saint Helena landete, wo ich mich doch tatsächlich ein wenig in die Situation des damaligen Kaisers hinein versetzen konnte. Also nur sehr indirekt, verstand sich, immerhin hatte ich nie etwas ansatzweise vergleichbares verbrochen. Abr dennoch war er unfreiwillig hier gelandet, der Aufenthalt von rein erzwungener Natur und mir schien es in dem Fall enenso zu ergehen. Angespühlt von den Wellen und unfähig nach Hause zurück zu kehren, wenn mir in den nächsten paar Minuten keine Flügel oder Kiemen wuchsen, um zum nächsten Festland zu kommen. Die Tatsache, dass das historische Gebäude ebenfalls noch stand, locktr mich doch ein wenig, schließlich interessierte mich Geschichte... und das deutlich mehr als Physik. Dennoch konnte ich nicht sagen, dass ich ein absolutes Ass war, aber ich schaute mir die Dinge gern an und hörte den Lehrern aufmerksam zu. War eh schon mehr, als sonst viele in meiner Klasse machten. Trotz allem drängte ich die Gedanken in den Hintergrund, wandte mich wieder mehr dem eigentlichen Thema zu. "Ich könnte es dir ja zeigen, aber meines liegt entweder am Meeresgrund oder irgendwo in dem Zimmer am Schiff' so sicher konnte ich das nicht sagen, denn in dem Fall war ich eine hoffnungslose Chaotin, verlegte meine Sachen permanent und verlor auch in regelmäßigen Abständen irgendetwas. Demnach konnte mein Handy auch überall sein. "Hat vielleicht eh so auch seine Vorteile..." räumte ich ein, schließlich wusste uch nur zu gut, was die moderne Technik so mit den Menschen anstellte - wir kommunizierten hauptsächlich übers Handy, konnten uns kaum noch normal ohne Anwesenheit des kleinen Dings mit Touchscreen mit Freunden treffen und waren dadurch so viel fauler geworden. Statt einem kurzen Besuch, schrieb man halt schnell wen an. Ich tat es ja genauso, fand es deshalb doch ein wenig amüsant, dass es hier wohl voll den Unterschied gab. "Autos habt ihr aber schon, oder?" Also, vorhin wäre mir nichts aufgefallen, aber da hatte ich auch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Die Frage konnte komolett unnötig sein, weil es mittlerweile ja überall Autos gab, aber die Inselbewohner hatten ja genauso wenig Handys, von dem her war es möglich - sehr absurd, aber dennoch möglich -, dass die Leute hier als fahrbaren Untersatz ein Rad oder Skateboard verstanden. Falls sie diese Dinge kannten. Ich wollte wirklich nicht so klingen, als wäre ich auf einmal durch die Zeiten gesprungen und in der Vergangenheit gelandet, aber trotzdem begann ich automatisch zu hinterfragen, was die hier noch alles nicht hatten.
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Viktor Ich hob abwehrend die Hand, als sie vorschlug, mir ihr Handy zu zeigen, wollte etwas erwähnen, als sie das, was mir in den Gedanken rumspukte, aussprach. „Ja… es ist vermutlich besser so, wir leben schon sehr, sehr lange ohne unnötige Technik hier, ich glaube, ich brauche das gar nicht so genau wissen“, stellte ich schmunzelnd fest und schüttelte auf ihre darauffolgende Fragen ebenfalls leicht den Kopf. „Nein, auch Autos haben wir hier keine. Die würden zum ersten nur unnötig die Luft verschmutzen und so groß ist die Insel nun auch wieder nicht, dass man unbedingt fahrbare Untersätze braucht. Wir gehen hier alle zu Fuß!“, klärte ich sie nach wie vor gelassen auf. So langsam schien sie eher interessiert, als verunsichert und das war doch schon mal viel wert, wenn sie nicht mehr so unruhig war. Außerdem erschien es mir dann ein wenig einfacher und vielleicht nicht ganz so abrupt, sie schon mal so schnell, aber so sanft wie möglich an das Thema Wesen heran zu führen. Aufgrund der Tatsache, dass ich nun wirklich nicht wusste, inwieweit sie die Mythologie bereits kannte, stand ich auf, um kurz darauf an einen großes Bücherregal im Wohnzimmer zu treten, ein bestimmtes Buch heraus zu ziehen. Mit diesem Buch kehrte ich an den Tisch zurück, setzte mich wieder und legte dann eine Hand auf das Cover. „Weißt du sonst noch was über Saint Helena? Beispielsweise was vor ein paar Tausend Jahren passiert ist? Natürlich kannst du es nicht selbst miterlebt haben, aber irgendwie… na ja, vielleicht hattest du das Thema ja mal in der Schule oder hast etwas über den alltäglichen Tratsch aufgeschnappt?“, fragte ich vorsichtig nach, legte den Kopf fragend ein wenig schief, den Blick ein wenig betrübt. Meine Mutter hatte eine Prägung mit mir noch nie besprochen und so wusste ich auch nicht wirklich, wie das alles ablaufen würde. Vermutlich dachte sie, dass es bei einem Wesen und nicht bei einem Menschen passieren würde, aber war das wirklich so viel anders? Wusste oder spürte es ein weibliches Wesen, wenn sie quasi das Opfer einer Prägung geworden war und wusste sie dann augenblicklich, was zu tun war? Vermutlich schon, aber bei Menschen war das dann wohl doch noch mal etwas ganz anderes. Und ich noch unerfahren. Also konnten April und ich uns da wohl die Hand geben. Waren beide einfach gar nicht darauf vorbereitet gewesen.
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