April Kein Handy. Keine Autos. Die Bewohner dieser Insel schienen sportlicher als der Rest der Menschheit zu sein, wobei es sicherlich zu früh geurteilt war, wobuch doch nur die Ansicht eines Einzigen hier kannte. Selbst wenn ich nichtverwartet hätte, dass er so über den praktischen Nutzen hinweg sah, sondern beim Beispiel Auto eher auf die Schäden an der Umwelt zu sprechen kam. In meinen Augen war das alles andere als alltäglich, weil ich besonders in der Schule hauptsächlich von Leuten umgeben war, die alles in den Hintern geschoben bekamen, aber dennoch vor lauter Bäumen den Wald nicht sahen - hatten wirklich alles und dennoch schien es nie genug zu sein. Eben eine Konsumgesellschaft, in die ich da hineingeboren worden war. Umso größer war der Kontrast nun zu dieser stillen Insel. Kein Lärm von den Straßen, sondern nur das Zwitschern irgendwelcher bunter Vögel, deren Namen ich wohl vorher noch nie in meiner schulischen Laufbahn gehört hatte. Apropos Schule... nachdenklich konzentrierte ich mich kurz auf die vergangenen Geschichtestunden oder ob wir in Geographie jemals auf die Insel hier zu sprechen war, aber mit Sicherheit konnte ich es nicht sagen und bevor ich einen Mist von mir gab, gab ich lieber meine Unwissenheit zu. "Eigentlich nur im Bezug auf die Französische Revolution, wie Napoleon halt verbannt wurde, aber genauer sind wir nicht auf die Insel eingegangen" wiederholte ich kurz laut, sodass Viktor an meinen Überlegungen teilnehmen konnte. Dabei fiel mein Blick auf das Buch, das er an den Tisch geholt hatte und legte den Kopf leicht schief. Was wollte er mit dem Buch bezwecken? "Sollte ich denn etwas über die Vergangenheit der Geschichte kennen?" Ich wusste beim besten Willen nicht, worauf er hinaus wollte, als er mich so anschaute.
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Viktor Hätte ich mir ja eigentlich denken können, dass ich das alles komplett selbst in die Hand nehmen musste. Wie gern ich doch jetzt Muttern hier gehabt hätte, die einfach mit der Tür ins Haus gefallen wäre. Ich konnte das einfach nicht. Da war ich wohl wirklich irgendwo ein kleiner Feigling, auch wenn ich anderweitig ganz gerne mal eine ziemlich große Fresse hatte, aber nun.. wann musste ich mich schon mal mit diesem Thema auseinander setzen? Ich seufzte leise, wandte meinen Blick von der Brünette ab und blätterte ein wenig im Buch rum, bis ich eine ganz bestimmte Stelle, eben die mit dem Vertrag, gefunden hatte. Ich drehte das Buch in ihre Richtung. "Ich bitte dich darum, diesen Absatz" - der schlichtweg den Vertrag samt Regeln etc. enthielt - "einfach mal durchzulesen. Ich möchte dir von Anfang an gleich sagen, dass nichts, was da drin steht, gelogen ist. Vielleicht klärt das außerdem auch die Frage, warum wir sowas hier nicht besitzen... also so technisches Gedönse", murmelte ich vor mich hin, musste jetzt wohl echt den Arsch zusammen kneifen. Jetzt kam die Stunde der Wahrheit. Nach gerade mal realen dreißig Minuten - haha! Ich stützte meinen Arm wieder auf dem Tisch ab, beobachtete April nun ganz genau, immerhin wollte ich wirklich bis ins kleinste Detail wissen, was sie davon hielt... ob sie Angst hatte oder sowas oder ob sie es gar nicht glauben konnte. Da war ich ja echt mal gespannt. _
Das ist wohl der minipost vom minipost, aber ich weiß grad echt nicht, wie ich das ganze jetz noch groß ausschmücken soll. der nächste text wird hoffentlich wieder länger! :3
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April Gerade eben hatte ich mich ein wenig beruhigen können, die verunsichernden Gedanken waren in den Hintergrund, ins dunkle Abseits verschoben worden, aber mit den Fragen, die er mir hier völlig aus dem Zusammenhang gerissen auf einmal stellte und wie er sich nun verhielt, als wäre ihm auf einmal etwas ganz Bedeutendes eingefallen, das ich eben nicht verstand. Es lockte die Unruhe erneut aus mir hervor, ließ mich ein wenig verwirrt auf dem Sessel herumrutschen und ich löste meine Haltung, in dem ich beide Unterarme verschränkt vor mir auf den Tisch legte, misstrauisch beäugte, wie er seine Konzentration auf das Suchen einer bestimmten Stelle im Buch lenkte und mir so erneut eine Möglichkeit gab, den Raum hier zu studieren, aber wie nicht anders erwartet hatte sich nicht einmal das kleinste Detail verändert. Demnach konnte ich einen bösen Traum also auch mehr oder weniger ausschließen, immerhin veränderten sich da ja gerne Gegenstände, man sprang in den Zeiten herum und konnte sich zwischen verschiedenen Szenarien hin und her teleportieren. Passierte hier alles nichts… wenn es denn irgendwie funktionieren könnte, dann würde ich es wohl schon lange versucht haben. Mich zog es stark in mein eigenes Bett, wo ich die Augen einfach schließen konnte und so die Option bekam, den Schreck in Ruhe und vertrauter Umgebung zu verarbeiten. Sicherlich waren es keine optimalen Bedingungen, in denen ich hier steckte, wo ich doch noch immer nicht wusste, was mit mir weitergehen sollte oder was Viktor mit mir vorhatte. Mein Blick klärte sich wieder, als das Buch über die Tischplatte geschoben wurde und ich sie mir ein bisschen näher heranzog, damit ich zu aller erst einmal die eng aneinanderstehenden Buchstaben begutachten konnte. Die Überschrift war in verschnörkelten Großbuchstaben geschrieben. Unschlüssig, ob ich mich hier gerade verarscht fühlen sollte, mitten im Text so was stand, dass der Autor nun gerne sehen würde, wie viele Menschen sich wirklich die Mühe gemacht hatten, bis hierher zu lesen und so weiter und sofort halt, oder ob ich mich wirklich daran machen sollte, das zu lesen, was er mir mit einer kurzen Bewegung angedeutet hatte. „Ein Vertrag?“ fragte ich leise vor mir her, erwartete mir keine Antwort und fasste dann doch den Beschluss, wenigstens einmal die ersten Zeilen zu lesen. Wegen der engen Schrift war es etwas anstrengend, weshalb ich mich nach vor lehnte und ein Vorhang aus dunklen Haare seitlich an meinem Gesicht nach vorne glitt. Im Nachhinein gesehen war das wohl gar nicht so schlecht, denn auf einmal wich mir sämtliche Farbe aus dem Gesicht und meine Finger begannen erneut zu zittern – der Unterschied lag darin, dass ich mein blasses Gesicht verbergen konnte, aber meine Hände ganz offensichtlich zu zittern begannen, umso weiter ich im Text kam. Endlich war ich unten angekommen, aber anstatt mich informiert zu fühlen, sah ich nur ein riesen großes, fettes Fragezeichen vor mir über die komplette Seite gezeichnet. Zwar wusste ich, dass ich nicht dumm war, aber dennoch verstand ich das echt nicht… wollte es vielleicht auch nicht verstehen, denn das, was da stand, waren viele Paragraphen, die ich zum Teil nur überflogen war, aber die Hauptaussage war für mich doch, dass es da Lebewesen gab, die einen Vertrag mit Menschen geschlossen haben – so eine Art Friedensvertrag oder wie auch immer man das beschreiben sollte. Ohne den Blick zu heben, schob ich ihm das Buch wieder zu, schüttelte leicht den Kopf und sah dann aber doch langsam auf, nach wie vor kreidebleich um die Nase.
_______ ich schätz mal es herrscht Erklärungsbedarf, da gibts sicherlich was zu schreiben ^^
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Viktor April schien sich wohl ein wenig verarscht zu fühlen, als ich ihr das Buch so zuschob, aber lesen tat sie es im Nachhinein wohl doch. Je länger sie damit verbrachte, den Text zu entziffern, desto unsicherer wurde ich mir, ob das, was ich getan hatte – nämlich sie zu bitten, diesen Text zu lesen – überhaupt richtig war. Leider konnte ich nicht erkennen, wie sie auf das Geschriebene reagierte, weil ihr die Haare so ins Gesicht gefallen waren, dass sie mir die Sicht auf ihre Mimik verwehrten. Dauerte dann ja aber auch gar nicht lange, bis ich bemerkte, dass April anfing zu zittern, was wohl schon mal ein schlechtes Zeichen war. Leise seufzend wollte ich nach ihrer Hand greifen, hielt es aber in dem Moment für keine sonderlich gute Idee, erneut körperlichen Kontakt zu ihr aufzubauen. Stattdessen sah ich sie nur ein wenig geknickt an. Sekunden später hob sie außerdem ihren Blick und ich konnte nicht leugnen, dass ich sah, wie die Farbe aus ihrem Gesicht gewichen war. Vorsichtig zog ich das Buch wieder an mich heran, schlug es zu und schob es dann ein Stück weiter weg. Jetzt schien es wohl mit dem Erklären loszugehen. Nachdenklich kratzte ich mir den Kopf, weil ich ehrlich gesagt nicht genau wusste, wie ich das jetzt einleiten sollte. „Also… na ja… wie ich schon gesagt habe, ist das, was da drin steht, nicht gelogen“, murmelte ich vor mich hin, wich im ersten Moment ihren Blicken aus. „Aber ehrlich. Eigentlich sind alle Wesen, die hier auf der Insel leben, sehr friedlich. Der Vertrag war dazumal geschrieben worden, weil… weil die Menschen und die Wesen sich teilweise echt an die Gurgel gegangen sind, aber ich denke nicht, dass das jetzt immer noch so ist. Leider gibt es sehr wenige Menschen, die noch an uns glauben, weil sich einfach so viel verändert hat mit der Zeit, aber schätzungsweise ist es wohl auch besser so. Ich habe mich, als ich dich gefunden habe, bereits gefragt, wie ein Mensch aus deinem Zeitalter wohl auf uns reagieren würde…“, gab ich ehrlich zu und zuckte hilflos mit den Schultern. „Aber wirklich, ich will dir nichts tun, falls du das jetzt denkst!“ Um mich zu verteidigen, hob ich meine Hände leicht in die Luft. War ja auch wirklich so. Eben nach dem Debakel mit der Prägung war es wohl das Letzte vom letzten, das ich sie töten wollen würde. War auch noch so ein Thema, über das ich sie aufklären müsste. Ach man ehy. Alles gar nicht so leicht.
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April Selber hatte ich das Buch ein wenig von mir weggeschoben, als würde mich die pure Anwesenheit dieses Dokuments schon panisch werden lassen… demnach berührte ich es auch nur mit dem Fingerkuppen, wodurch ich wiederum erkennen musste, in welchem Ausmaß das Zittern in meinen Händen eigentlich war und ich hastig meine Hände zurück zog, sie unter dem Tisch verschwinden ließ und mich dort in den Stoff der kurzen Hose verkrallte. Angestrengt presste ich die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen, musste mich echt zusammenreißen, dass ich nicht wie aus allen Wolken gefallen zu weinen begann, weil mich die ganze Situation so heillos überforderte, sich meine Welt gerade nicht mehr ganz gemächlich, sondern in einem höllischen Tempo in alle erdenklichen Richtungen drehte und ich aus der schrecklichen Achterfahrt zwar aussteigen wollte, aber nicht konnte. Ich blieb in dem Moment gefangen, kam nicht weg und zu allem Übel bekam ich nun auch noch Schluckauf. Wie immer, wenn ich mich über etwas aufregte beziehungsweise kurz vorm Heulen stand. Das waren eindeutig die Nerven, die da gerade verrückt zu spielen begannen. Konzentriert folgte ich dem Buch, wollte den jungen Mann nicht anschauen, sondern betete inständig, dass es hingegen jeder wahrscheinlichen Möglichkeit doch ein Traum war und ich mit rasendem Herzen, aber dennoch der Gewissheit, dass es ein Traum war, aus dem Schlaf schreckte. Verborgen von dem Tisch begann ich mich leicht in die Oberschenkel zu zwicken – ließ keinen Versuch ungenutzt, um doch noch aus dem Albtraum hier zu erwachen – schien aber dennoch nicht aufzuwachen, sondern befand mich weiterhin hier in dem Raum gegenüber von einem… ja, was war er denn überhaupt? Erst jetzt musterte ich ihn aus leicht zusammen gekniffenen Augen, hatte mich sogar unbewusst nach hinten gelehnt, um wenigstens so Abstand zu ihm aufbauen zu können und blickte ihn einfach nur forschend an, als er so herumzudrucksen begann. Die schlimmsten Gedanken bildeten sich auf einmal in meinem Kopf, auch wenn ich nicht sonderlich warm mit der Mythologie und den darin vorkommenden Wesen war, bezweifelte ich, dass es sich um flauschige Schafe und andere niedliche Tierchen gehandelt hatte, die darin erwähnt wurden. Vielleicht kamen die Schafe als Mittagessen eines Zyklopen – ja, in Latein hatte ich doch auch aufgepasst – kurz mal vor, aber sonst konnte ich mich nur an irgendwelche Ungeheuer wage erinnern, was meine Furcht nicht gerade besserte. „Das kann nicht stimmen…“ Zu meinem Bedauern musste ich feststellen, dass meine Stimme am Schluss ziemlich hoch wurde, was meine Näher zur nächsten Hysterie gut andeutete und noch dazu bebte sie ein wenig, was wiederum ein Signal für die Angst darstellte. Ich wollte hier einfach nur mehr weg. Am besten auf direktem Weg. "Das... das..." mir fehlten die Worte, um meine Gedanke auch nur ansatzweise zu beschreiben.
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Viktor Ich wünschte, es wäre ein schlechter Scherz, aber dem war leider Gottes nun mal nicht so. Liebend gerne hätte ich ihr zugestimmt, dass das alles nicht stimmen konnte, aber in dem Falle wusste ich es einfach besser. "Doch...", widersprach ich leise, versuchte mich an einem leichten Lächeln, was aber kläglich in die Hose ging. Und da war sie wieder, die Unruhe, die Anspannung. Vielleicht war es doch noch kein günstiger Zeitpunkt gewesen, aber nun war es egal, zu spät. "Tut mir leid, dass ich dich damit jetzt so überrumpelt habe, ich wollte... ich wollte dich jetzt nicht noch mehr verunsichern, ich meine... du bist eh schon so überfordert und... und...", ich kratzte mich wieder unbeholfen am Kopf, wusste einfach nicht recht, was ich jetzt zur Aufmunterung sagen sollte. Im Moment kam ich mir echt vor, wie ein Kind, was irgendwas verbockt hatte, nun verzweifelt nach Ausflüchten suchte, aber ich konnte April ja jetzt unmöglich auf die Straße setzen, nur damit ich in Ruhe darüber nachdenken konnte. Ne ne ne, sowas kam schon mal gar nicht in die Tüte. "Hast du vielleicht... keine Ahnung... irgendwelche Fragen? Vielleicht kann ich dir den Schreck ja ein bisschen nehmen. Ich erzähle dir auch wirklich alles, du brauchst wirklich keine Angst haben!" Und das war ja auch so. Es gab nichts, was ich vor ihr zu verheimlichen hatte, da sie sich mir früher oder später eh fügen würde - ja, das konnte ich jetzt schon so sagen -, machte es mir gar nichts aus, wenn sie bereits alles auf einen Schlag erklärt bekam. Insofern sie das vertrug. Augenscheinlich sah es ja nun nicht so aus, sie zitterte nach wie vor und schien definitiv überfordert mit der Situation, aber alleine April musste für sich die Entscheidung treffen, ob sie nun noch etwas über die Wesen wissen wollte, oder nicht. Lediglich fragen konnte man ja mal, ihr das anbieten, dass sie gerne fragen durfte, wenn sie wollte, dass für sie nichts im Verborgenen liegen blieb. Sollte nicht so sein, war nicht so.
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April Mit unbeschreiblichem Gesichtsausdruck starrte ich ihn an, schüttelte erneut stumm den Kopf und konnte einfach nicht einsehen, dass auch nur in einem einzigen Wort, das ich in dem Buch gelesen hatte, ein Funken Wahrheit steckte. Es gab keine Wesen aus der griechischen Mythologie, die einen Friedenvertrag mit den Menschen geschlossen hatten und nein… einfach nein! Ich wehrte mich mit Händen und Füßen gegen diese Fakten, von denen der junge Mann so überzeugt zu sein schien. Ich für meinen Teil hielt das alles für einen extrem miesen Scherz, also wer auch immer sich diese Verarsche ausgedacht hatte, sollte sich doch ein anderes Opfer suchen und mich damit in Ruhe lassen. Ich wollte nach Hause, verdammt! Schon langsam begann die Situation richtig ungemütlich für mich zu werden, als Viktor dann auch noch weiter sprach und weiterhin beteuerte, dass es sich hierbei um keinen Joke von irgendwelchen ganz witzigen Personen handelte. Es tat im sogar leid. Ja! Mir tat es auch verdammt leid, dass ich hier gelandet war und auf dem Schiff nicht einfach durch die Menschenmassen gestolpert wäre, sondern unbedingt den kürzeren Weg nehmen musste. Mir tat es auch leid, dass ich nicht einfach ersoffen oder von einem im Wasser lebenden Vieh gefressen worden bin. Tat mir auch alles leid, wenn ich mir hier die Alternative anhören musste. „Zu spät…“ wischte ich seine Worte trocken, beinahe wortlos vom Tisch. Okay. Nahmen wir einmal an, dass das hier wirklich stimmte, was in dem Buch niedergeschrieben stand und es diesen Packt wirklich gab, es dadurch auch die Wesen geben musste, denn zu den Menschen gehörte ich schließlich auch selbst. Gut. Es gab also zwei Seiten, die sich nicht immer ganz einig waren und oftmals in die Haare gekriegt hatten, was dann wahrscheinlich zu Blutfäden und sonstigen Kriegen geführt hat, schließlich kannte ich ja die Geschichte der Menschen und die war alles andere als rosig und vom Frieden geprägt. Da kramte ich dann mal so tief in den Vorurteilen und traute mich zu behaupten, dass diese Wesen hier auf der Insel auch nicht immer so friedlich gesinnt waren, wie Viktor es vorhin behauptet hatte, dass sie es nun waren. Auf das vertraute ich aber kaum. Als nächstes kam ich dann zu dem Punkt, der für mich am aller schwersten einzusehen war: die Existenz mythischer Wesen. Solche Getiere sollten eigentlich nur in Märchen, Geschichten oder Sagen vorkommen… aber NICHT im realen Leben! Genau genommen hatte ich tausend Fragen und wieder gar keine, wobei nein, das war eine Lüge. „Und was bist du wirklich?“ Ich brauchte den Beweis, dass er mich hier nicht anlog, sich den Spaß der Woche machte und vielleicht einer alten Tradition nachging, die sie hier schon seit Generationen an armen Durchkommenden anwandten. Die Story mit den Wesen, die dann alle verrückt werden ließ und einen um den Verstand brachte. Nach dem Ausflug – sollte ich jemals wieder nach Hause kommen – brauchte ich ganz bestimmt psychologische Betreuung!
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Viktor Ja, das war mir durchaus bewusst gewesen, dass es dafür wohl zuspät war, aber man konnte es ja trotzdem noch einmal erwähnen. Schien April aber nicht sonderlich gut aufzunehmen. Na ja, was wollte man machen? Konnte ich wohl jetzt nicht mehr ändern. Auch wenn ich mythisch war, konnte ich die Zeit nicht zurück drehen und ihr einfach nichts von der ganzen Sache erzählen, nicht noch ein wenig mit ihr smaltalken - ging einfach nicht. Also musste ich jetzt einfach das Beste draus machen, auch wenn ich nicht genau wusste, wie. April würde schon irgendwann damit fertig werden, ja, aber bis dahin würde es wohl noch ein klein wenig dauern und diese Zeit musste ich nun mal irgendwie überbrücken und das alles so hinnehmen. Dauerte schließlich auch nicht lange, bis sie mit ihrer ersten Frage raus rückte. Gut, ich hatte mir jetzt schon vieles zusammengebastelt und Antworten zurecht gelegt, aber das sie gleich mit dieser Frage kam, überraschte mich doch ein wenig. Kurz legte ich den Kopf schief, ehe ich tief durchatmete, mich auf meinem Stuhl ein Stück in ihre Richtung beugte. "Ich bin... eh, eine Hydra... Ich weiß nicht, ob dir das so was sagt. Ist halt ein riesiges, fünf köpfiges Monster, giftig und ja..." Eine bessere Erklärung für mich selbst hatte ich jetzt nicht parat. Was sollte ich auch groß erzählen? Wer meine Mutter, wer mein Vater war? Nein, das würde sie gleich noch ein ganzes Stück abschrecken. Wer meine Geschwister waren? Noch schlimmer! Und sonst? Sonst gab es nicht viel zu erzählen. Ehrlich nicht. Gut, erwähnenswert war vielleicht noch, dass ich unsterblich war, oder zumindest mein 'Hauptkopf'. Die anderen wuchsen doppelt nach, wenn sie abgeschlagen wurde, aber ich würde ihr damit jetzt nicht noch mehr Angst machen. Reichte schon so, wie es war. War gruselig genug. Natürlich hätte ich mich ihr auch einfach zeigen können, das wäre vermutlich Antwort genug gewesen, aber dann musste ich ja wirklich drum bangen, dass sie mir absackte und außerdem hätten wir dafür raus gemusst. Mein Haus sollte nämlich noch ein Weilchen bestehen bleiben.
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April Misstrauisch beobachtete ihn, versuchte mich auf alle erdenklichen Offenbarungen vorzubereiten, aber wie konnte man sich auf sowas denn auch gut einstellen? Es konnte mich schließlich so ziemlich alles in der Mythologie erwarten, was ich mir jetzt gar nicht vorstellen konnte und oh mein Gott… ich bereute die Frage schon in der Sekunde, als ich sie ausgesprochen hatte. Durfte ich die vielleicht doch wieder zurück nehmen, bevor er mir eine Antwort gab?! Aber es schien schon wieder zu spät zu sein, denn da lehnte sich Viktor schon ein wenig vor, was mir ein dumpfes Gefühl im Magen verlieh und ich mich erneut ein Stück weglehnen würde, wenn da nicht bereits die Lehne des Sessels im Weg wäre. Die störte bei meinem mehr oder weniger erfolglosen Versuch vor seiner Nähe zu fliehen. Es war mir ehrlich gesagt auch gar nicht so wichtig, ob er meine Unruhe und mein Unbehagen merkte, zu spüren bekam oder es an ihm vorbei ging beziehungsweise es ihn kalt ließ, was ich nun von ihm dachte, denn so die prickelnden Fakten waren das nicht – hin oder her, ob er mich von dem Strand hierher gebracht hatte und vor dem Sonnenbrand meines Lebens bewahrt hatte. Das zählte im Moment nicht so gewichtig für mich, dafür, dass er mich hier entführt hatte und dann mit sowas zu konfrontieren begann, wo ich doch gar nicht um das alles hier gebeten hatte… indirekt zeigte ich vielleicht Neugier, aber die war mit einem einzigen Schlag verschwunden und an deren Stelle war die blanke Furcht getreten. Aus diesem Grund hoffte ich auch, auf ein Getier, das ich womöglich kannte, unter dem ich mir etwas vorstellen konnte und im besten Fall nicht sofort das Bedürfnis verspürte, tot umzufallen oder kreischend wegzurennen. Mit stockendem Atem hörte ich seiner Erklärung zu, aber mit meiner Konzentration war es schon bei den fünf Köpfen vorbei. Mir klappte der Mund auf und meine Augen wurden zum zweiten Mal an diesem Tag größer oder besser gesagt, weiteten sich. Unweigerlich danach schüttelte ich widerspenstig den Kopf, wollte dem jungen Mann einfach nicht glauben, aber aufs Wort nicht und bestand weiterhin auf meiner Meinung, dass das hier ein echt scheiß Scherz war, den sie mit mir trieben, wer auch immer mit Viktor unter einer Decke steckte. „D-Das ist unmöglich… ich kann das nicht glauben!“ redete ich mir weiter ein, völlig verunsichert, was ich nun wirklich denken sollte. Zumindest hatte ich die Gewissheit, falls man mich schon suchen würde, hoffentlich bald fand und ich bis dahin einfach nur einen Weg nach draußen gefunden hatte, um mich dann zitternd vor den ganzen Leuten hier zu verstecken, die wahrscheinlich alle zusammen so einen Knall hatten, dass ich Viktor nie wieder sehen müsste und den ganzen Schrecken hinter mir lassen konnte. Einfach nur noch diese Situation durchstehen, dann würde wieder alles gut werden!
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Viktor Erneut seufzte ich, dieses mal ein wenig genervter. Es mochte ja sein, dass das für sie alles gerade schwer zu verdauen war und sie erst mal mit dem Schreck der Strandung hätte fertig werden müssen, aber ich hatte doch nun mehrfach beteuert, dass das eben alles wirklich existierte und man konnte das nun mal nicht leugnen. Ich rieb mir mit der Hand über das Gesicht, wusste nicht genau, was ich jetzt hatte sagen sollen. In dem Augenblick erschien es mir wohl doch gar nicht mal falsch, mich einfach zu verwandeln, vermutlich wäre sie dann endlich überzeugt und ruhig. Oder hysterisch. Oder was auch immer. Ja, genau. Ob sie das nun verkraftete oder eben nicht, aber ich hatte nun wirklich wenig Lust, noch acht Mal sagen zu müssen, was Sache war. Ich richtete mich auf, nahm sie bei der Hand und zog sie vom Stuhl hoch und hinter mir her nach draußen. Ohne sie vorher vorzuwarnen, ließ ich sie draußen neben der Tür stehen, trat ein paar Schritte von ihr weg und hob dann den Finger. "Jetzt schau gut zu", rief ich ihr zu und vollzog meine Verwandlung innerhalb von weniger als zwanzig Sekunden. Zuerst wuchs der Rumpf mit den Beinen, den fünf Schwänzen, ehe sich die Hälse mit den Köpfen ausbildeten. Insgesamt fasste ich in der Höhe wohl knappe fünfzehn bis zwanzig Meter, sah auf den winzigen Punkt zu meinen Füßen herunter, welcher wohl April zu sein schien. Langsam ließ ich einen der Köpfe, den Hauptkopf um genau zu sein, zu ihr herunter wandern, legte ihn auf dem Boden ab. War alles gar nicht so einfach, weil hier echt nicht viel Platz zum Bewegen war. Klar, ein, zwei Schritte in jede Richtung konnte ich tun, aber dann kamen auch schon wieder Wohnhäuser, die da wohl auch noch etwas länger bleiben sollten. Blieb jetzt also nur noch zu hoffen, dass April jetzt bitte nicht tot umfiel. Das musste ja nun wirklich nicht sein.
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April Ohne zu bemerken, dass ich die Geduld meines Gegenübers langsam zu strapazieren begann, schaute ich weiterhin zu ihm hinüber, wie er sich übers Gesicht wischte und anscheinend gerade einen Beschluss gefasst hatte, denn auf einmal griff er nach meiner Hand, die ich aus dem Affekt heraus ein Stück zurückzog, aber dennoch nicht schnell genug war, denn da schlossen sich seine warmen Finger schon um meine und bewirkten, dass ich mich von dem Sessel erhob und mehr oder weniger freiwillig nachdackelte. Irgendwie hatte ich es ja hervor provoziert, dass er mir einen Beweis am eigenen Leibe zeigte, nur dass er sich so schnell ein Herz fasste und das machte… nein, damit hatte ich nicht gerechnet und dementsprechend verblüfft wurde ich da ein paar Meter vor dem Garten stehen gelassen, während er noch weiter auf den Rasen ging und sich dann wieder zu mir drehte. Kurz schaute ich mich in der eingegrenzten Fläche um, die eigentlich schon als geräumig zu bezeichnen war, aber dennoch keinem Fußballfeld glich. Meine Mam wäre sicherlich von der Größe begeistert, allein, weil sie dann so viel mit der Fläche anstellen konnte und nicht nur auf den kleinen Garten daheim beschränkt wäre. Aber naja. Man durfte die Arbeit nicht vergessen, die so ein Garten mit sich brachte. Egal. War eigentlich gerade mein kleinstes Problem, wie oft die hier rasenmähen mussten. Klar schaute ich gut zu, immerhin hielt ich es nach wie vor für unrealistisch, dass sowas überhaupt funktionierte, geschweige denn irgendwie möglich war, dass ein Körper sowas wirklich mitmachte. Und trotzdem… entgegen all meinen Erwartungen begann sich Viktor auf einmal umzuformen, was für mich eher schmerzhaft aussah, als sich auf einmal sämtliche Gliedmaßen zu dehnen begannen. Anders wie in Märchenbüchern oder Fantasyfilmen war da kein goldener Staub, der das alles ein bisschen kryptisch und geheimnisvoll wirken ließ, sondern einfach nur die Tatsache, dass da auf einmal ein Mensch in etwas verwandelt wurde, was es genau genommen nicht geben sollte. Sprachlos wanderte mein Blick nach oben, in derselbe Geschwindigkeit in der dieses Ding da vor mir zu wachsen begann und hatte schlussendlich schon den Kopf im Nacken liegen, um da nach oben sehen zu können, aber es funktionierte eh nicht so richtig, weil er einfach viel zu nahe stand, um da etwas sehen zu können. Erschrocken zuckte ich ein paar Schritte nach hinten, sah mit ungläubigen Blick dabei zu, als sich einer der fünf – verdammt, er hatte auf einmal FÜNF Köpfe! – Köpfe nach unten kam und sich vor mir auf den Boden legte. Zuerst blieb ich wie zu Stein erstarrt stehen, schob mich dann aber doch sehr langsam auf ihn zu, aber immerhin bewegte ich mich von der Stelle, selbst wenn ich nicht genau wusste, was ich jetzt mit mir machen sollte. Baff, schließlich war ich bis in die letzte Sekunde überzeugt gewesen, dass das alles nur ein Witz war, streckte ich dann mal kurz die Hand aus, aber bevor ich ihn berührte, stoppte ich, kämpfte mit der Furcht vor dem Unbekannten und dem Verlangen dieses Getier vor mir wirklich zu berühren. Als ich seinen Blick suchte, musste ich mich mit Augen konfrontiert fühlen, die beinahe so groß waren wie ich, was mich erneut in der Bewegung reglos verharren ließ. „Scheiße…“ hauchte ich leise und packte das gerade gar nicht.
___________ keine Ahnung, wie die Proportionen von so einer Hydra sind, aber ich denk mal bei so einem großen Körper, hat das Teil auch große Augen XD
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Viktor Mit neugierigen Augen sah ich die brünette Schönheit vor mir an, beobachtete ihre Reaktion, die zu meiner Überraschung doch relativ positiv, beziehungsweise neutral ausfiel. Sie kippte zumindest nicht gleich aus den Latschen und das war doch schon mal viel wert. Außerdem tat April auch ein paar Schritte auf mich zu, was ich so ehrlich nicht gedacht hätte. Um sie nicht zu erschrecken, hielt ich meinen Kopf komplett still, blinzelte sie nur aus den großen Augen heraus an. Auch wenn sie es meiner momentanen Gestalt nicht ansah, konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. Jetzt war sie hoffentlich endlich überzeugt und würde das ganze hier jetzt nicht noch weiter infrage stellen, dann dann wurde ich wirklich irgendwo sauer. Immerhin war mein Wesen nun mal nicht zu verleugnen. Und so wie es mich gab, gab es auch meine Brüdern und Schwestern hier auf der Insel. Es gab die Götter, der Vertrag bestand. Es war alles so, wie es nun mal war. Und damit konnte sie sich jetzt hoffentlich endlich abfinden. Ich schnaufte leicht, blies ihr durch die Nase eine Welle warme Luft entgegen und stellte die Dornen, die meinen Kopf zierten auf. Ein Zeichen dafür, dass ich aufmerksam war, denn natürlich war mir die Hand, die meine Nähe gesucht hatte, nicht entgangen. Wer solch große Köpfe und generell eine so monströse Gestalt hatte, musste natürlich auch die entsprechenden Sinne dafür haben und wenn es um Bewegungen ging, kannte ich da nichts. War einfach so angeboren, hatte sich wohl im Lauf der Zeit einfach so entwickelt, weil meine Vorfahren ja noch hatten jagen müssen, bevor die Menschen auf der Erde lebten. Damals gab es uns Wesen ausschließlich in dieser Form, in der ich mich gerade befand - in der verwandelten. Erst, als die ersten Steinzeitler die Erde besiedelten, begann die Vermischung der menschlichen Genetik mit der der Wesen und so entstanden Gestaltenwandler wie ich es einer wahr. Natürlich weitaus ausgeprägter als wie vor tausenden von Jahren. Der einzige Nachteil an der Tatsache, dass ich so ein Riese werden konnte war, dass mir mit der Verwandlung die Stimme fehlte und so machte ich eher gurgelnde Tierlaute, als dass ich eine wirklich gescheite Konversation mit jemanden führen konnte. Liebend gerne hätte ich April jetzt gesagt, dass sie die Schuppen ruhig beruhigen konnte, dass sie mir damit nicht weh tat, aber mehr als ein Brummeln würde wohl nicht bei ihr ankommen.
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April Die kindliche Neugier hatte mich gepackt. Dennoch zögerte ich weiter, war mehr auf das eine große Auge nur knapp von mir entfernt konzentriert und konnte mein Spiegelbild in der nachtschwarzen Pupille erkennen. Auf einmal fühlte ich mich wirklich wie eine kleine Fliege oder ein anderes Krabbeltierchen, das er einfach so mit einem Fußtritt ins Jenseits befördern konnte und ich ging einmal stark davon aus, dass es noch hundert andere Möglichkeiten gab, mich im Moment aus dem Leben zu holen und in die ewige Dunkelheit zu schicken. Keine sehr rosigen Gedanken, aber die konnten mich im Moment nicht von meinem Platz wegtreiben, immerhin loderte das Verlangen noch immer in mir, den kleinen Schritt zu machen und meine Hand auf die Schuppen des großen Tieres zu legen. Allein der Kopf ähnelte einem Kleinbus oder einem anderen recht großen Auto, musste wahrscheinlich auch dementsprechend viel wiegen. Noch kämpfte ich in mir, ob ich mich nun wirklich dieser Erscheinung fügen wollte und dem Offensichtlichen nachgab, es zur Kenntnis gab, dass es vielleicht doch mehr gab, als ich bisher gedacht hatte oder ob ich mich weiterhin auf der Theorie des schlechten Traums klammerte. Es fiel mir so schwer, mich von meinen eigentlichen Ansichten zu trennen, sodass ich komplett in Gedanken versank und ein wenig aufschrak, als ich auf einmal den warmen Wind um mein Gesicht streichen spürte, der an meinen Haaren zupfte und diese so entschieden hinter die Schultern wehte. Automatisch – ich konnte es wirklich nicht beeinflussen – stahl sich ein flüchtiges Lächeln in meine Mundwinkel. Meine Hand hielt ich nach wie vor leicht erhoben, aber als sich dann auf einmal die lanzenförmigen Dornen aufstellten, zuckte ich doch ein kleines Stück zurück, da es dieses Wesen vor mir auf einmal viel bedrohlicher, gefährlicher und unberechenbar erscheinen ließen. Ich wusste wirklich nicht, was Viktor von mir wollte, denn es kam mir auf einmal etwas banal vor, mich in dieses Geheimnis seiner zweiten Gestalt einzuweihen, nur weil ich gestrandet war und ihm nicht sofort Glauben schenken wollte. Meine Begeisterung hielt sich stark in Grenzen, aber als ich dann das tiefe Brummeln hörte, fand das Lächeln ja doch wieder den Weg zurück in meine Züge. Obwohl mich diese Dornendinger noch immer einschüchterten, traute ich mich nun doch, den letzten Schritt nach vorne zu wagen und meine Hand auf die kalten Schuppen zu legen, die sich geschmeidig und glatt unter meinen Fingern spürte. Mit fasziniertem Ausdruck in den Augen sah ich auf meine Finger, wie sie vorsichtig den Verlauf einer Schuppe nachzeichneten. Tat ich das gerade wirklich?!
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Viktor April schien sich nach wie vor etwas uneinig zu sein, ob sie mich nun beruhigen wollte, oder nicht, hatte noch ein wenig Angst und erschrak, als ich ihr meinen warmen Atem um die Ohren blies. Schien ihr aber dennoch zu gefallen, immerhin nahm ich das schwache Lächeln von ihr durchaus zur Kenntnis. Zufrieden, dass sie es letzten Endes doch schaffte, ihren inneren Schweinehund zu überwinden, mich sanft an der Wange zu streicheln, schloss ich die Augen einen Moment lang. Die Wärme ihrer Hand genießend, ließ ich einen weiteren Kopf nach unten gleiten, schob sie vorsichtig, damit sie sich nicht noch mal erschrak - das war heute nun doch einmal zu oft vorgekommen - mit der Schnauze ein Stück weiter an mich heran. Also. Schien sie sich wenigstens mit mir so halbwegs abfinden zu können. Das war doch schon mal wieder ein guter Schritt in eine richtige Richtung. Nur so langsam zog es echt in den Hälsen. Zumindest in denen, die ich gerade so ziemlich auf dem Boden abgelegt hatte. Aber mit Bewegen war hier wie gesagt gerade einfach nicht sonderlich. Würde mich dann bei Zeiten wohl auch wieder in meine menschliche Form zwängen, war diese in der Umgebung einfach viel bequemer. Aber momentan wollte ich noch kurz diese kleine Liebkosung Aprils genießen. Das würde schon schnell genug wieder sein Ende finden. Meine Augen hielt ich weiterhin geschlossen, öffnete sie erst, als ich bekannte Stimmen hinter mir meinen Namen rufen hörte. Mit einem der restlichen drei Köpfe sah ich hinter mich und entdeckte meine Mutter, die gerade wild mit den Armen wedelnd die Treppen zum Dorfinneren runter gerannt kam. Ich seufzte gedanklich, wollte nicht, dass diese Situation hier jetzt schon zu Ende war, aber was sein musste, musste wohl sein. Ich stieß wieder ein Grummeln aus, dieses Mal um einiges tiefer, wartete, bis meine Mutter neben meinen Fuß Halt machte, sah neugierig zu ihr herunter. Ich hätte jetzt mit einem Donnerwetter gerechnet, weil ich vor unserem Haus in meiner Gestalt rumlief, stattdessen nahm ich nur einen skeptischen Blick in Richtung April zur Kenntnis.
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April Versunken in die Geschmeidigkeit der kühlen Schuppen zeichnete ich weiter die eine Linie nach und ließ mich dadurch ein bisschen über die Haut führen, wurde dann aber doch durch eine Bewegung im Augenwinkel abgelenkt, sodass ich den Kopf leicht hinüber drehte und auf einmal einen weiteren riesigen Kopf heruntersinken sehen konnte. Okay. Ganz ruhig. Ein Kopf ging ja, sowas war immerhin auch im normalen Standard eines Lebewesens innbegriffen… zwei waren schon außerhalb des Bereich des Möglich, aber sobald ich nicht aus dem Hinterhalt damit überrumpelt wurde, konnte ich mich auch noch mit dem abfinden, aber die anderen drei mussten echt oben bleiben, weil sonst garantierte ich erst mal für nichts mehr. Meine Nerven waren für heute eindeutig genug strapaziert worden und eigentlich hatte ich auch keine Lust mehr, mich erneut aufzuregen oder in eine Panik zu verfallen, da sowas extrem ermüdend war. Und ich wusste ehrlich gesagt noch nicht, wo ich hin sollte, wenn der Tag seinen Verlauf genommen hatte und ich mich dann mal nach einer Bleibe umschauen musste – wenn mich im aller schlimmsten Fall dann noch niemand gefunden hatte, der ein stink normaler Mensch war und diese Insel mit dem gigantischen Wesen hinter mir lassen konnte. Damit wäre das Abenteuer erlebt worden und ich würde ein Geheimnis mehr mit mir herumtragen, was nicht sonderlich schlimm war, immerhin machte das eine oder mehr oder weniger auch schon nichts mehr aus. Resigniert, da ich von Vornherein eingesehen hatte, dass ich keine Chance gegen ihn hatte, wehrte ich mich nicht gegen den kleinen Stups, den er mir verpasste und mich dadurch näher an seinen Kopf heran drückte. Dennoch bewahrte ich mich davor, ihn komplett zu berühren, denn für solch eine Aktion war ich dann vielleicht doch noch zu angespannt und eingeschüchtert. Wahrscheinlich bekam ich dank der ganzen neuen Eindrücke noch Kopfschmerzen, aber ich wollte es mal lieber nicht verschreien. Mhm… also mit dem Schreien wurde das hier wirklich wortwörtlich genommen, denn auf einmal bildete ich mir ein, eine weibliche Stimme den Namen des jungen Mannes zu rufen. Meine Vermutungen bestätigten sich dann auch, als die Stimme ein wenig näher gekommen war und ich an dem zweiten Kopf bequem vorbeischauen konnte, wo eine energische und respekteinflößende Frau mit kritischem Blick in den Augen stand. Und wer war das? Unsicher, was ich tun sollte, zog ich mich instinktiv ein wenig zurück. Dabei kam ich nun doch noch ein Stückchen näher an den einen Kopf heran, auf dem ich nach wie vor meine Hand liegen hatte, die nun aber in der Bewegung gestoppt hatte. Ehrlich gesagt fühlte ich mich total ertappt und erwartete noch immer ein bisschen im Hinterkopf, dass ich gleich von sämtlichen Leuten ausgelacht wurde, weil ich darauf reingefallen war. Passierte nur nichts dergleichen.
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Viktor Dafür könnte ich meine Mutter ja doch so ein Stück weit hassen, auch wenn ich sie normalerweise echt liebte. Widerwillig, weil gerade in dem Moment April ein Stück näher an mich heran trat, verwandelte ich mich langsam wieder zurück, kam schließlich wenige Meter neben meinem Mädchen - und meiner Mutter - zum stehen. Letzteres schimpfte mir übrigens auf griechisch die Ohren voll, wieso denn ein Mensch hier auf der Insel war. Einen Moment lang fragte ich mich, woher sie das wusste und vor allem, dass sie gerade hier bei mir war? Diese Frage nahm mir Echidna schließlich ab, indem sie in einem flüssigen, akzentfreiem Englisch preis gab, dass man April Kilometer gegen den Wind riechen würde. Gerade die Höllenhunde sollen wohl verrückt spielen. Ich knurrte leise, weil ich wusste, was das bedeuten würde. In weniger als ein paar Stunden, vielleicht Tage, würde irgendwer herkommen und fragen, was das sollte, wieso sie hier war, was sie hier machte und wieso sie nicht wieder verschwand. Und das passte mir alles andere als gut. Die sollten bloß ihre Griffel bei sich lassen und sich ihre Worte schenken. Genau das sagte ich auch in Richtung meiner Mutter, die mich daraufhin mit einem skeptischen Blick ansah. Währenddessen trat ich vor April, schnaufte schwer und natürlich wusste eine Blutsverwandte gleich, was Sache war. Aus ungläubigen Augen sah sie mich an, wollte gerade wieder anfangen, zu schimpfen, als sie sich über das Gesicht wischte. "Schande über dich, mein Junge... ein Menschenweib. Wie kannst du dich auf ein Menschenweib prägen? Ist dir der Vertrag denn gar nicht heilig?", fragte sie sauer, ein wenig verbittert und natürlich rhetorisch. Sie wusste, dass ich das nicht beeinflussen konnte, dass ich daran nichts rütteln konnte und der Beschützerinstinkt mit der Prägung einher kam. Ob sie das mit dem Vertrag ernst meinte... keine Ahnung, aber bitte, sollte mir auch wirklich egal sein, wie gesagt, was das jetzt so und es ging nun mal nicht mehr anders. Damit musste sie sich abfinden. Diese Erkenntnis kam ihr wohl im selben Moment wie mir, denn Echidna seufzte, bat mich, mit April nach drinnen zu gehen, um dort weiter zu reden. Musste ja nicht jeder auf der Straße hier mitbekommen.
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April Wie oft wurde ich an diesem einzigen Tag nun schon in eine einzige Verwirrung getrieben? Keine Ahnung, also musste es eindeutig zu oft passiert sein. Ich schaute die Frau noch immer mit ehrfürchtigem Blick an, denn auf der einen Seite sah sie wirklich wunderschön aus, aber auf der anderen Seite sah sie einfach nur wie eine blutrünstige Rachegöttin aus, die jedem die Augen auskratzte, die sie schief anschauten. Bei dem Gedanken ließ ich meinen Blick auch gleich wieder schweifen, rutschte dichter an das Wesen heran, fühlte mich dadurch aber kein Stück besser, da es mir so vor kam, als würde ich vor dieser Frau nicht entfliehen können… als würde sie mich überall hier finden, egal wie sehr ich mich bemühte zu verschwinden und für sie unsichtbar zu werden. Das Gefühl, fehl am Platz zu sein, verstärkte sich noch, als sie auf einmal mit zorniger Stimme auf Griechisch zu meckern begann, denn an dem Tonfall konnte man ebenso viel herauslesen, selbst wenn ich keinen Plan hatte, was genau sie nun in Rage versetzte. Zwischendurch verwandelte sich Viktor wieder in den Menschen zurück, den ich am Strand auch gesehen hatte und wo ich mir noch dachte, dass ich anscheinend Glück gehabt hatte, weil ich an einen normalen Menschen geraten war… so konnte man sich im Nachhinein gesehen also täuschen! Ich würde mir das Vergehen zu Herzen nehmen und demnächst erst glauben in Sicherheit zu sein, wenn ich absolut überzeugt war, dass meine Rettung kein magisches Sumpfmonster, mythisches Fabelwesen oder eine Schattenkreatur der Nacht war – was auch immer es da alles geben mochte. Obwohl ich mich jetzt nur mehr halb so sicher fühlte, war ich ein wenig erleichtert, dass er endlich wieder in seiner menschlichen Gestalt dastand und ich mich betont unauffällig versuchte hinter ihn zu schieben, was enorm erleichtert wurde, als er einen Schritt vor mich trat und sich so dazwischen stellte. Aber Stop mal… was um alles in der Welt bedeutete nun wieder das mit dem Prägen und wieso klang da auf einmal so etwas wie Resignation in der Stimme der furchteinflößenden Frau mit? Zwar wusste ich, was es mit einer Prägung auf sich hatte, aber keine Ahnung, ob das bei solchen Wesen genauso wie bei den kleinen Gänseküken war, die das als Mutter akzeptierten, was sie als erstes nach dem Schlüpfen sahen. Weiters verunsicherte mich das perfekte Englisch, das auf einmal gesprochen wurde und die darin erwähnten Höllenhunde, die mich schlucken ließen. WAS gab es hier auf der Insel noch so?! Und vor allem… was war die Frau da keine fünf Meter von mir entfernt? Was war denn mit dem Vertrag los? Vielleicht hätte ich mir den vorhin doch aufmerksamer bezüglich der einzelnen Paragraphen durchlesen sollen.
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Viktor Ich nickte meiner Mutter nur schwach zu, drehte mich dann zu April um und nickte dann in Richtung Tür, schob sie vorsichtig vor mir her, bis wir im Haus waren. Echidna schloss die Tür hinter sich, als auch sie ihr Zuhause betreten hatte. Das Erste, was ihr auffiel, war das Buch, welches nach wie vor auf dem Tisch lag. Kopfschüttelnd nahm sie es in die Hand, hob es hoch und schwenkte es ein wenig. Dabei wandte sie sich an meine Geliebte. "Du weißt also Bescheid?", fragte sie, bevor sie das gute Stück zurück in ins Regel stellte, aus dem ich es vorhin geholt hatte. Man sah ihr deutlich an, dass sie alles andere als begeistert von der ganzen Sache mit der Prägung war. Bestimmt hätte sie sich gefreut, hätte ich mich auf ein anderes Wesen geprägt, aber so war das nun mal eben eine ganz andere Nummer. Sie setzte sich an den Tisch, überschlug sie Beine und kreuzte dann ihre Hände auf dem Knie. „Junge, ich weiß, dass man daran jetzt nichts mehr rütteln kann, aber wie soll das deiner Meinung nach klappen mit dem Mädel?“ Nun war die Frage an mich gerichtet, ihre Augen fixierten mich und eigentlich musste ich echt Angst haben, dass sie mir gleich an die Kehle sprang, aber sie beherrschte sich augenscheinlich. Ich konnte ihren Ärger ja verstehen, aber ich würde meines Lebens nicht mehr froh werden, wenn ich April jetzt einfach ziehen lassen würde, einfach, weil sich eine solche Prägung nicht aufheben ließ und ich mein Leben lang an sie gebunden war. Und da ich so ziemlich unsterblich war. Na ja, konnte man sich denken, oder? Und wie ich mir das jetzt vorstellte? „April bleibt einfach hier!“ War wohl so ziemlich das erste und einzige, was mir zu dem Thema einfiel. Auch wenn es wohl nicht möglich war, weil wie Muttern bereits erwähnte, würde man sie hier ausfindig machen und im schlimmsten Fall sogar töten. Auch April hätte da eigentlich noch ein Wort mitzureden gehabt, aber das… man, ich wollte das jetzt einfach so. Punkt.
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April Dann ging es also wieder ins Haus zurück, was mich so gesehen eigentlich auch nicht störte. Hier draußen sollen ja angeblich auch andere Getiere ihr Unwesen treiben und da musste ich nicht unbedingt zuschauen, wo mir das alles nach wie vor ziemlich unrealistisch vorkam. Aber ich hatte den Beweis bekommen. Hatte es mit eigenen Augen bewundern können, wie sich ein Mensch in ein riesiges Wesen verwandelte. Hatte das mythische Monster sogar berühren können und das bedeutete für mich schon sehr will. Wenn ich es anfassen konnte, dann musste es das auch geben. Viele Menschen vertrauen auf ein höheres Wesen, das sie in dunklen Zeiten führt und auf das sie sich in schweren Zeiten verlassen können. Absoluter Schwachsinn in meinem Augen, denn ich konnte dieses Ding dann nicht anfassen, konnte es nicht sehen und das mit dem spüren war so eine Sache – immerhin konnte das genauso gut mein genialer Geistesblitz gewesen sein, der mich da einholte und nicht die Botschaft irgendeines göttlichen Wesens. Das hier war dann der Unterschied. Denn Fabelwesen gab es genauso wenig in meinen Augen, schließlich war ich vorher auch noch keinem begegnet. Aber das änderte sich mit dieser Begegnung schlagartig. Verwundert schaute ich auf meine Hand hinunter, die vorhin über die Schuppen gestreichelt hatte, ging dann aber aus eigenem Antrieb in das Haus zurück, wo das Wort der herrischen Frau direkt an mich gewendet wurde. Erschrocken schaute ich auf, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass sie mich überhaupt anreden würde und nickte dann kurz, was mir aber unhöflich vorkam, weshalb ich den Mund ja doch noch einmal aufbekam. „Ein wenig“ brachte ich stockend hervor, um mein Wissen direkt einmal einzugrenzen, denn sonderlich viel wusste ich ja wirklich nicht, was mir in dem Fall auch lieber war, denn so konnte ich schnell antworten und erleichtert aufatmen, als ihr Interesse wieder ganz Viktor galt. Blöd nur, dass ich anscheinend weiterhin Thema blieb. Mir war schon klar, dass ein Mensch auf einer Monsterinsel nicht so vorteilhaft war, aber sie konnten mich ja ganz einfach wieder wegschicken und die Sache hatte sich. Der junge Mann schien da aber etwas ganz Anderes im Sinne zu haben, was mich alles andere als begeistert zu ihm schauen ließ. „Warte… was? Ich kann nicht hierbleiben!“ platzte es aus mir heraus, weil das für mich echt nicht zur Debatte stand. Hier kannte ich niemanden, hier ging ich nicht zur Schule und hier gehörte ich einfach nicht her. ES war verdammt noch mal eine Insel mit MONSTERN! Da wollte ich ehrlich gesagt auch nur ungern bleiben und ich konnte mir kaum vorstellen, dass diese Wesen hier meine Anwesenheit so prickelnd fanden.
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Viktor Mir war wie gesagt bereits gewusst gewesen, dass April davon alles andere als begeistert sein würde, aber es war schon irgendwie verletzend, dass sie nicht hierbleiben wollte. Nun, sie wusste ja auch nicht, wie ich gerade fühlte, immerhin war sie einfach nur ein... Mensch. Ich sah sie kurz ein wenig traurig an, wollte gerade etwas sagen, als Echidna wieder das Wort ergriff. Ich wandte den Kopf in Richtung meiner Mutter, sah sie fragend an. "Viktor... wie soll das angehen? Sie ist ein gewöhnlicher Mensch. Sie wird hier auf der Insel nun mal einfach nicht geduldet. Ob sie nun früher oder später deine Frau wird, das tut alles nicht zur Sache. Fakt ist, sie ist ein Mensch und das weißt du genau so gut wie ich!" Nein, sie scherte sich wirklich nicht darum, dass April hier noch anwesend war, sie sie hören konnte und so. War ihr scheinbar scheißegal. Ich schluckte schwer, schnaufte. "Und wie soll ich sie bitte gehen lassen? Das ist es doch, was du willst, oder? Dass sie geht... und wie todunglücklich ich dann sein werde, interessiert dich nicht?", ich musste mich wirklich beherrschen, nicht laut zu werden, wollte April nicht verängstigen, aber dieser angehende Streit machte mich einfach rasend. Ich meine... man, es ging einfach nicht, dass meine Liebste einfach so von der Insel geschmissen wurde. Ich würde sie hier brauchen ... und das für den Rest meines Lebens. Sie musste einfach hier bleiben, anders ging es schlichtweg nicht. Und das musste sie wissen. Ich tat eine verwerfende Geste in Richtung meiner Mutter, bevor ich mich wieder der schönen Frau neben mir widmete. "Bitte April... ich brauche dich wirklich hier. Du hast keine Ahnung, wie sehr!", murmelte ich ihr mit traurigem Gesichtsausdruck entgegen, wusste einfach nicht, wie ich sie am besten davon überzeugen konnte. Viel konnte ich ihr zwar nicht bieten, aber Liebe war doch schon viel wert, oder? Und davon hatte ich reichlich für sie über!
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