April Im Moment hatte ich leider keine Konzentration für meine schillernde Umgebung, die sicherlich ebenfalls interessant sein konnte… aber nur, wenn man den Kopf nicht mit anderen Neuigkeiten zugepflastert bekam, die einerseits beunruhigend und andererseits wahnsinnig aufregend waren. Meinen Blick hatte ich nur auf Viktor gerichtet und hoffte mal, dass ich dabei nicht über einen Bordstein oder einen plötzlich auftauchenden Baum lief, was mir zwar sehr ähnlich sehen würde, aber trotzdem nicht unbedingt sein musste – ich käme auch gut ohne solch einem peinlichen Zwischenfall aus. „Anscheinend waren die Menschen damals schon großspurig und neigten zur Überschätzung der eigenen Stärke“ gab ich halbherzig scherzend zurück, als er mir diese lächerliche Frage stellte, denn im Grunde lag es doch auf der Hand, das ein kleines Menschlein – wie ich es war – nicht die geringste Chance gegen solch ein mythisches Wesen – wie Viktor eines war – hatte. Das hätte diesen Leuten früher schon klar sein können, denn viel logische Vernunft brauchte man selbst für diese Erkenntnis nicht. Hatten wohl noch niemanden wie Kant, der ihnen diese ganzen Sachen mit der menschlichen Vernunft und dem rationalen Denken näher gebracht hatte. Was mich dann aber noch mehr zum Grübeln brachte, war seine Anmerkung darüber, dass Menschen hier auf der Insel strikt verboten waren. „Das heißt im Klartext, dass ich hier gerade gegen die Vereinbarung des Vertrags verstoße und im aller schlimmsten Fall einen Krieg zwischen Menschen und… nun ja…“ mir behagte es nicht ganz, an sowas zu glauben „ähm… Göttern, weil ich hier durch die Gegend schlendere?“ fasste ich noch mal zusammen und setzte ein Grinsen hinten nach, dass meine Verzweiflung verbergen sollte. Ich wollte nicht daran schuld sein, dass meine Rasse womöglich ausgelöscht wurde, nur weil ich an diese von Monstern bevölkerte Insel gespült worden war. „Aber warte mal… Wie konnte das dann mit Napoleon geregelt werden, denn der war doch auch ein Mensch“ sprach ich meine fehlerhaften Gedankengänge laut auf, schaute wieder zu Viktor auf, nachdem ich den Blick eine Zeit lang auf den Weg vor meinen Füßen gerichtet hatte. „Oder? Der war doch ein Mensch und nicht auch so ein Schlangen-Dings oder was es da noch so gibt.“ Dieses Mal war es mir nicht gelungen, die Verunsicherung aus meiner hellen Stimme zu verbannen.
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Vincent Auf ihre Aussage hin kam von mir nur ein leichtes Schmunzeln - quasi eine Bestätigung. Das stimmte wohl. Nicht erst seit gestern waren die Menschen der Meinung, an der Spitze der Nahrungskette zu stehen und nun ja, damals hatten sie wohl endlich ihr Fett weg bekommen, wobei sich das ja nun auch wieder zu legen begann, denn unsere Welt geriet in Vergessenheit und damit auch die mächtigen Wesen, die wahrlich am längeren Hebel saßen. Naja. Ein paar Meter waren wir bereits geschlendert, als April sich sorgenvoll danach erkundete, ob sie jetzt irgendwie gegen den Vertrag verstoßen hätte. Streng genommen hatte sie das, ja, aber es war ja nicht ihre Absicht gewesen und demnach würde sich das schon irgendwie regeln lassen - sie konnte ja nun wirklich nichts dazu. Schon gar nicht, wenn das Schiff in einem Storm verunglückt war. Nur würde ich ihr das so natürlich nicht sagen, sie sollte nicht noch mehr Angst haben, als sie ohnehin schon hatte, davon war nämlich auszugehen. "Na ja, nein, ganz so schlimm musst du dir das echt nicht ausmalen, immerhin bist du ja nicht mit deiner Kolonie hierher gesegelt, um irgendwas zu stehlen, oder die Insel an dich zu reißen", stellte ich leicht lachend fest. "Ne ne, also man wird schon für deine Situation Verständnis haben, keine Sorge... und bezüglich Napoleons... der Gute war mehr oder minder die Ausnahme hier auf der Insel. Er hat hier niemanden etwas zu leide getan, weil er wusste, dass er absolut nichts ausrichten konnte und irgendwann ist er dann wie ein normaler Mensch eben gestorben. Er hat sich eben arrangiert. Er konnte problemlos einkaufen gehen, leben und in Frieden sterben, dafür hat er Opfergaben geleistet, wie alle anderen Menschen auch, mit dem Unterschied, dass er wirklich die einzige Ausnahme in der Geschichte des Vertrages war, die hier auf der Insel nicht sofort gejagt und getötet wurde. Auch nur, weil er Glück hatte auf eine der milder gestimmten Götter zu treffen." So, war dann das also auch geklärt... zufrieden starrte ich geradeaus auf den Pfad, den wir gerade entlang liefen, konzentrierte mich nun ausschließlich auf meine Schritte. Keine Ahnung, wie April diese Nachricht aufnehmen würde. Abwarten und Tee trinken.
er heißt doch Viktor oder? ^^ tut mir leid wegen meiner Abwesenheit... musste so viel lernen und wäre ich on gekommen, hätte ich sicher nicht gelernt :/ __________
April Zuerst war ich erleichter, dann ratlos und dann zu guter Letzt schockiert. Es passte für mich eigentlich schon recht gut zusammen, dass diese Monster hier ihre Ruhe haben wollten und im Notfall die besseren Chancen zu überleben hatte als so ein durchschnittlicher Mensch mit einer Waffe, die er wahrscheinlich nicht mal richtig bedienen konnte. Ich malte mir meine eigenen Fluchtversuche vor so einem mythischen Wesen ebenfalls unerfreulich aus… sehr blutig und noch dazu extrem tödlich. Sicherlich keine Erfahrung, die ich so schnell machen wollte, weshalb ich unbewusst ein bisschen zu dem jungen Mann aufrückte, der nach den durchaus schockierenden Worten stur geradeaus schaute und gerade nichts Interessanteres als den Weg direkt vor sich zu kennen schien. Auch gut, denn in meinem Kopf wirbelten gerade tausend Gedanken herum, die schnell – zu schnell für meinen Geschmack – weitere Fragen ans Licht brachten. „Also verstoße ich nicht direkt gegen den Vertrag, muss aber trotzdem darauf hoffen, dass ich auf kein miesgelauntes Monster… ahm Wesen treffe, das mir dann an die Gurgel geht, weil ich hier auf der Insel bin und mir mal eben alles anschau?“ fasste ich die Information grob zusammen und versuchte mich an einem zaghaften Lächeln, das aber eher mitleiderregend wirken musste. Ich war nicht gut in solchen Dingen und versuchte es dadurch auch gar nicht allzu lange, mein Unbehagen zu verbergen. Unschlüssig schlang ich meine Arme um mich und seufzte leise auf. „Du darfst dann nach Vertrag doch eigentlich auch nicht von dieser Insel runter, oder? Hast du dir dann noch nie gewunschen, ein bisschen mehr von der Welt zu sehen?“ Eigentlich hatte ich hundert – streng genommen eine extrem große – andere Sorgen, aber das begann mich nun doch auch zu beschäftigen. Napoleon war hier eingesperrt und verbannt worden… den anderen Inselbewohnern ging es doch nicht anders. Sie waren ebenfalls hier her zurück gedrängt worden, auch wenn sie den Menschen überlegen waren.
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Oh peinlich, peinlich.. natürlich XDD Das macht doch nichts, ich bin doch auch längere Zeit einfach mal weg und schule ist da definitiv wichtiger,bei mir brauchst du dir jedenfalls keinen Kopf machen :) __
Viktor "Kann man so sagen", beantwortete ich ihre Frage nach wie vor lächelnd. Ich richtete meinen Blick wieder in ihre Richtung, sah sie besänftigend an. "Du brauchst aber wirklich keine Angst haben, ich passe schon auf dich auf... und ja, das stimmt, ich bin hier auch mehr oder weniger gefangen, aber wir kommen alle damit klar und sind froh, unsere Ruhe zu haben. Wir sind quasi eine Stadt.. wie in der Menschenwelt.. na ja, kann man aber wohl eher mit der alten DDR vergleichen", grinsend zuckte ich mit den Schultern, ehe ich mir über den zweiten Teil ihrer Frage Gedanken machte. Ja, manchmal wünschte ich mir, etwas mehr von der Welt zu sehen, aber ich hätte auch gerne einen Sechser im Lotto... man konnte nun mal nicht alles haben. So zuckte ich erneut mit den Schultern. "Manchmal wäre es schon, ein bisschen mehr von der Welt sehen zu können, aber es ist okay für mich, auch wenn ich mein Lebtag schon hier auf der Insel lebe... es gibt immer irgendwas zu erleben", sagte ich, drehte mich dann wieder nach vorne und nickte auf den Gipfel eines kleinen Berges. Ein Zeichen, dass wir gleich da waren, oben zeichnete sich die Silhouette des Hauses Napoleons ab. Es war ein schöner Anblick. Immer wieder aufs Neue. Die Zeit hatte seine Arbeit geleistet, es sah im Grunde genommen ein wenig abgeranzt aus, aber für mich war es bildschön. Ohne zu zögern würde ich dort einziehen, aber wir hatten uns allesamt drauf geeinigt, dieses Haus nicht weiter zu bewohnen, einfach den Geiste Napoleons dort ruhen zu lassen und es als eine Art Denkmal zu sehen. Es sollte uns dran erinnern, dass nicht immer schlecht war, einem Menschen zu vertrauen. Der gute Mann hatte sich uns immerhin angepasst, was man ja nicht von allen Menschen erwarten konnte. Na ja.. Jedenfalls trennten uns nur noch ein paar Schritte von dem historisch so bedeutendem Haus. Breit grinsend sah ich zu April rüber.
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hahahah xD entschuldigen wollte ich mich trotzdem sicherheitshalber (: ____________
April Ich gab es nur ungern zu, aber mir ging es durch diese Bestätigung, dass er schon aufpassen würden, wirklich einen Deut besser und ich fühlte mich nicht mehr ganz so ausgeliefert, wie ich es noch vor ein paar Augenblicken getan hatte. Mit einem schwachen Lächeln sah ich erneut zu Viktor auf und dachte kurz über seine Worte nach. Er sah es also nicht als Bereicherung an, dass sie hier sozusagen vollkommen abgeschottet leben konnten, sondern bemerkte ebenfalls, dass sie in diesem einen einzigen Fall den Kürzeren gezogen hatten. Im Grunde hätten die Wesen damals auch beschließen können, dass sie den Rest der Welt wollten und die Menschen auf eine Insel gesperrt, auch wenn das aus platztechnischen Gründen sicherlich schwerer geworden wäre. Aber abgeschlachtet waren sicherlich mehr als genug von meiner Art, also wäre das bestimmt kein Hindernis gewesen. Allein der Gedanken daran bescherte mich ein flaues Gefühl im Magen und rief einen kleinen Funken Unbehagen hervor. Zum Glück bekam ich dann auch schon eine perfekte Ablenkung. Mittels einer Kopfbewegung bedeutete mir der junge Mann hinauf auf den Gipfel des Berges zu sehen, wo eine ausladende Villa stand. Zumindest fand ich, dass es wie ein ehrwürdiges Anwesen aussah. Ohne stehen zu bleiben, legte ich den Kopf leicht in den Nacken und staunte nicht schlecht, als ich das Haus nun mit eigenen Augen erkennen konnte. Zugegeben, dass ich auf Entfernung nicht so toll sah, aber meiner Meinung nach, konnte man diesen Anblick nicht falsch deuten. Eindeutig das Haus Napoleons. Nicht mehr in seiner alten Pracht, aber dennoch hatte es eine majestätische Ausstrahlung, wie es da an der Bergspitze thronte. Umso näher wir kamen, umso mehr erkannte ich – von der abblätternden Farbe bis hin zu den morschen Holzbalken, die immer wieder zu erkennen waren. Begeistert konnte ich den Blick zuerst gar nicht abwenden, riss mich dann aber doch irgendwie los und grinste Viktor breit an. „Es ist wundervoll…“ auch wenn ich es mir bisschen anders vorgestellt hatte, so schlug die Realität meine Erwartungen doch um Längen.
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Viktor Und so, wie es schien, war April von der Villa gar nicht mal so abgeneigt, was mir ebenfalls wieder ein Grinsen auf die Lippe zauberte. Wenn mein Liebling glücklich war, dann war ich auch glücklich - genau. Es waren nur noch ein paar hundert Meter, bis wir auf der Bergspitze und direkt vor dem Haus standen. Zwar sollte man ein solch altes, doch sehr morsches Haus nicht mehr betreten, aber ich war mir sicher, dass es ihr alleine reichte, es einfach mal in natura zu sehen. "Freut mich, dass es dir gefällt", gab ich als Antwort darauf zurück, verschränkte, als wir angekommen waren und stehen blieben, die Arme von der Brust. "Es ist so unglaublich alt, ich bin echt begeistert, dass es immer noch steht. Zwar ist es, wie du sicher selbst siehst, echt herunter gekommen, aber man erkennt doch noch, wer da drin gelebt hatte.." Nachdenklich ließ ich meinen Blick über die Ranken der Pflanzen schweifen, die das Haus langsam aber sicher ins Erdreich hinabziehen wollten, seufzte dann zufrieden. Wie gesagt. Ich war gerne hier... einfach mal ein bisschen entspannen, runter kommen oder sich ein Stück weit hinter dem Haus mit allen Köpfen austoben - haha. Würde ich gleich eventuell sogar noch mal machen, April vorher fragen, ob sie einmal über die Stadt blicken wollte. Wollte jetzt nun wirklich nicht angeben, aber ich war nun mal nicht gerade eine kleine Hydra und auf dem Hauptkopf hatte man nun mal eben eine verdammt gute Aussicht. War einfach nicht abzustreiten. Nun aber ließ ich meine Geliebte erst mal den Zauber des alten Hauses auf sich wirken, bevor ich sie leicht anstupste. "Hast du Höhenangst?", taste ich mich vorerst sehr langsam heran. _
is jetz nich sooo viel, aber wie gesagt :D
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nicht so schlimm... wurde bei mir auch nicht viel (; _________
April Mein Blick lag ganz gebannt auf dem ehrwürdigen Gemäuern direkt von meiner Nase, als Viktor kurze Zeit die Stille durchbrach, die sonst nur von ein paar ausgelassenen Vögeln untermalt wurde, was ich aber relativ gut in den Hintergrund drängen konnte, sodass es im Grunde still war. Mehr oder weniger eben. Für einen schnellen Moment sah ich zu dem großgewachsenen Typen neben mir, richtete meinen Blick dann aber wieder auf das Haus, da er auch über jenes Objekt sprach und nickte kurz. „Ich finde, dass es in diesem Zustand eigentlich genau richtig ist. Es wäre nicht mehr dasselbe, wenn es renoviert werden würde und so hat es eben noch volle Originalität“ plapperte ich einfach mal drauf los und hob nebenbei die Schultern. Natürlich war es die Sache der Inselbewohner, aber für meinen Teil würde es wirklich schade finden, wenn sie das Haus neu streichen würden, selbst wenn es haargenau dieselbe Farbe wäre und äußerlich keine Änderungen vorgenommen werden würden… es wäre nicht mehr das gleiche Haus von Napoleon. Irritiert, wie Viktor denn auf einmal auf die Frage kam, ob ich Höhenangst hatte, ließ mich dann doch wieder zu ihm schauen, aber ich hinterfragte die Sache erst gar nicht, sondern schüttelte leicht den Kopf. „Eigentlich nicht, aber kommt wohl ziemlich auf den Umstand an, während dem ich mich in der Höhe befinde“ schob ich sicherheitshalber noch ein, damit ich mich im Notfall erklären könnte, falls ich doch bisschen Panik bekam. Aber was genau meinte er denn? Neugierig blieb ich mit meiner Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet.
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Viktor Ja, genau. Ich fand nämlich auch, dass es in diesem Zustand viel mächtiger wirkte... wie es so dastand und gegen die Witterung kämpfte. Ja ja, war schon schön, aber am schönsten war doch nun wirklich die Aussicht vom mehr oder weniger zweithöchsten Punkt der Insel. Gegen die hohen Steinhänge sah sogar ich winzig aus, aber es gab hier gewiss kein Wesen, was größer war, als ich. Gut, die Flugviecher hatten vielleicht einen noch besseren Ausblick, aber die konnten schwer einen Menschen auf Dauer halten... War bei mir ja nicht so das Problem - haha. Ja na ja, jedenfalls teilte ich ihre Meinung in der Hinsicht ja, konnte also nur zustimmend nicken. Schließlich beantwortete sie mir dann auch noch meine Frage, was mich wieder ein bisschen hellhöriger werden ließ. Nicht, dass ich ihr nicht zugehört hatte, aber jetzt kam doch so langsam die Stelle, wo es für mich dann auch wieder wirklich interessant wurde. "Hast du dann vielleicht Lust, dir die Stadt mal von oben anzugucken?", fragte ich lächelnd, nickte in die Höhe. Ihr dürfte sicher klar sein, wie ich das meinte. "Ich meine, du kannst gerne noch erst rum gucken, wenn du magst... aber ich wollte mal ein bisschen noch frischere Luft schnuppern", klärte ich sie dann sicherheitshalber noch mal so indirekt auf. Ich für meinen Teil kannte das Haus ja schon ziemlich gut und musste jetzt nicht noch mal drum herum gehen, auch wenn ich keinesfalls abgeneigt wäre, wenn man mich drum bitten würde. Sein musste es aber nicht. Nun gut. Jedenfalls wartete ich jetzt erst mal wieder auf eine Antwort von April, die nach wie vor ziemlich geflasht von dem Haus zu sein schien. Konnte ich aber verstehen, um ehrlich zu sein. Immerhin war sie die einzige menschliche Person, neben Napoleon, die dieses Gebäude hier zu Gesicht bekommen hatte...
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April Im ersten Moment verstand ich noch nicht so ganz, worauf er hinaus wollte, aber umso länger er sprach, umso deutlicher wurde seine Absicht. Viktor hatte also tatsächlich vor, dass er sich verwandelte und mich da dann irgendwie mit nach oben nahm. Fragte sich nur noch, wie er das anstellen wollte, aber wenn er da nicht schon längst einen Plan hätte, würde er mir doch sicherlich nicht das Angebot unterschlagen. Nachdenklich blickte ich zwischen dem jungen Mann und dem faszinierenden Gebäude hin und her, zögerte noch so recht, ob ich mich wirklich auf so ein mythisches Wesen mit mehr als einem Kopf traute. Aber in den Fingern juckte es mich, diese Erfahrung zu machen… es war der Nervenkitzel und die Versuchung, die mich dann zaghaft lächeln ließen, während ich nickte. Ich wusste nicht genau, was ich sagen sollte, blieb vorerst also stumm, was mir dann aber auch sehr schnell gegen den Strich ging, denn normalerweise war ich doch auch nicht auf den Mund gefallen, aber hier überrumpelten mich immer wieder neue Tatsachen, die noch heftiger als die vorherigen waren, weshalb ich im Großen und Ganzen nicht mehr aus dem Staunen herauskam. „Okay, aber wie genau stellst du dir das vor?“ wollte ich dann aber doch wissen, denn meine Fantasie hörte genau bei dem Punkt auf, bei dem sich ein Mensch in eine Hydra – falls mich nicht alles täuschte, nannte man dieses Monster doch so – verwandeln konnte. Wollte mir noch immer nicht ganz in den Kopf, wie sowas möglich war, aber hey… Aliens sollte es ja angeblich auch geben, also wieso keine meterhohen Viecher mit fünf Köpfen?
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Viktor Also sie schien schon mal nichts dagegen einwenden zu wollen, stellte sich lediglich die Frage, wie das so ablaufen würde. Da hatte ich dann doch auch recht schnell einen Plan, immerhin kannte ich meinen Körper ja gut genug - ob nun menschlich oder unmenschlich - um zu wissen, wie man da was zu handhaben hatte. So konnte ich ihre Frage leicht beantworten. "Eh, normal, wenn ich irgendwie sauer bin oder so, stellen sich im Nackenbereich so die Stacheln auf, wenn man das so sagen kann. Jedenfalls kann ich das auch, ohne in rage zu geraten, da könntest du dich gegen lehnen, beziehungsweise mit fest halten, so schwer ist das nicht, genug Platz ist auf jeden Fall da", stellte ich schmunzelnd fest und fuhr mir dann durch die wuscheligen weichen Haare. Runter fallen würde sie von da oben ganz bestimmt nicht. Ich hatte immerhin Übung darin, meinen Kopf weitgehend gerade zu halten und selbst wenn, war noch genügend Platz, über den sie rutschen könnte und das würde ich merken. Also, war alles gar nicht schlimm, wirklich sicher, meiner Meinung nach. Abwartend sah ich also zu April rüber, wie eben halt auch schon, legte den Kopf ein bisschen schiefer. Mehr wusste ich in dem Moment auch nicht wirklich mit mir anzufangen. Mehr als abwarten oder sich einfach gleich zu verwandeln, ohne auf ihre Antwort zu warten, war halt eben nicht drinnen und da ich sie schlicht nicht schon wieder zu überrumpeln wollte, würde ich jetzt ganz sicher nicht einfach meine Hydra-Form annehmen und lieber 'ne Minute länger warten. __
Sorry, echt kurz, aber die situation lässt gerade irgendwie nicht viel zu xD
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Dann schauen wir mal, dass du wieder mehr zu schreiben bekommst ^^ __________________
April Der junge Mann schien ja ziemlich von seinem Können überzeugt zu sein, weshalb ich mich einmal versuchte zu entspannen, tief durchatmete und dann ein zaghaftes Lächeln zuließ, während ich nickte. Wahrscheinlich war es schlussendlich nur halb so angsteinflößend, wie es eben auch mich wirkte. Immerhin sollte ich mich da auf eine Hydra drauf setzen, die Stacheln am Kopf hatte und ganz schön groß war, wie ich vorhin schon einmal feststellen durfte. Allein der Gedanke daran, beschleunigte meinen Puls schon wieder ein bisschen mehr und verursachte, dass mein Blut schneller durch meinen Körper rauschte. Adrenalin ahoi. Schluckend sah ich mich noch einmal um, aber kam dann ja wieder auf die Erkenntnis, dass hier weit und breit Monster herumliefen und es sicherlich keine Seltenheit war, wenn auf einmal eine Hydra auftauchte, wo mich doch irgendwie interessieren würde, wie viele es von seiner Art hier noch so gab oder ob Viktor das einzige Wesen seiner Art auf der Insel war. Naja. Die Frage konnte ich später auch noch stellen, denn nun hatte mich der Nervenkitzel gepackt. Ein Zurück gab es da wohl nicht mehr, also zumindest würde ich mich nicht davor drücken, egal wie beängstigend der Gedanke alleine war. „Okay, na dann“ gab ich meine Zustimmung und hob die Schultern ein wenig, denn ich dachte mal, dass ich vorerst eh nichts machen müsste, außer abwarten und dabei zusehen, wie das eigentlich Unmögliche doch möglich wurde. Eine Person verwandelte sich tatsächlich dann zum zweiten Mal schon direkt vor meinen Augen. Ich konnte es nicht fassen. Immer noch nicht, aber bisher hatte ich auch noch nicht viel Zeit gehabt, um damit klar zu kommen.
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Lol, ich antworte dann auch mal wieder... ist jetzt zwar alles etwas kürzer, aber na ja. :D _
Viktor Es dauerte gar nicht lange, bis aus dem menschlichen Körper einer wurde, der fünf Köpfe problemlos halten und versorgen konnte, der einen Torso entwickelte, dem Giftspritzen oder Spere nichts anhaben konnten, gefolgt von einem Schwanz - nein, nicht im sexuellen Sinne, haha - dessen Schlagkraft eine Horde Elefanten wegfegen konnte. Ja, ich war schon ein mächtiges Geschöpf, aber das hieß nicht, dass ich mich wie eines verhielt. Schon gar nicht in Aprils Gegenwart. Plötzlich war das junge Mädchen wieder ganz klein, wurde erst wieder größer, als ich den mittleren Kopf zu ihr herunter senkte. Leise grummelnd stupste ich sie mit der Nase an, wehte ihr somit eine Welle warmer Luft um die Ohren, die Arpils wunderschöne Haare fliegen ließ. Zeitgleich legte ich neben ihr die spitze Rute ab, um ihr beim Aufsteigen zu helfen. War nämlich nicht ganz einfach, so einen riesigen Kopf zu besteigen als Mensch. Also bot ich ihr damit eine Art Treppe an, positionieren würde sie sich schon von selbst. Mehr konnte ich in dem Moment dann auch nicht für sie tun.
bruises and bitemarks say takes one to bring the pain.
April Es war noch immer schwer für mich, das Ganze als real zu verstehen un dnicht als irgendeine irrwitzige Fata Morgana abzuschreiben. Fiel mir wirklich alles andere als leicht, doch ich presste die Lippen einen kurzen Moment aufeinander, sodass sich ein schmaler Strich bildete. Meine Muskeln verspannten sich willkürlich, als sich dieses riesige Ungetüm vor mir aufbaute und fünf Köpfe in den Himmel empor ragten. Aber es blieb Viktor... ein junger Mann, der mich aufgenommen hatte und der mir nichts Böses wollte... zumindest redete ich mir das soweit ein, dass ich mich wieder entspannen konnte und auch die verbissene Mimik aufgeben konnte. Ein wenig lockerer legte ich eine Hand über die Augen, sodass ich zu ihm aufsehen konnte, aber lang war das auch nicht von Nöten, denn da senkte sich bereits der mitlere Kopf herab, sodass ich zuerst in ein großes, gelbliches Auge blicken konnte, in dessen großen, tiefschwarzen Pupille ich schemenhaft meine eigenen Umrisse - mein Spiegelbild - ausmachen konnte. Lange konnte ich die Dunkelhaarige mir gegenüber aber nicht mustern, denn da drehte sich der Kopf schon soweit, dass er mich leicht abstupste und ich überrascht einen kleinen schritt nach hinten stolperte, obwohl er mich gar nicht fest angestupst hatte oder dergleichen. Wahrscheinlich wusste Viktor sehr gut um seine Kraft Bescheid, aber ich für meinen Teil hatte keine Ahnung, wie ich mich dem entgegensetzen sollte. Auch das tiefe, kehlge Brummeln musste für ihn so normal und natürlich sein, wie das Verwandeln an sich, doch auch das schüchterte mich ein wenig ein, weshalb ich gar nicht merkte, wie sich meien Augen ein wenig weiteten. In meinem Kopf blieb weiterhin das Mantra auf Dauerschleife, dass er mir nichts tun würde und da keine wilde Bestie, sondern nur der Braunhaarige ein bisschen anders vor mir stand. Eben eine andere körperliche Form. Nichts weiter. Anscheinend konnte ich mir das wirklich soweit einreden, denn als er mir seinen warmen Atem entgegen pustete, musste ich automatisch leicht lachen und drückte die Augen für einen kurzen Moment zusammen, während meine Haare über meine Schultern nach hinten flatterten und dort dann auch blieben. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich kurz auf den Boden schaute, denn mir war nach wie vor schleierhaft, wie ich da auf seinen Kopf kommen sollte. Erst als Viktor - irgendwie passte es mir nicht, wenn ich bei ihm von einer Hydra sprach - eine Art Treppe mit seinem eigenen Körper baute, traute ich mich ein paar Schritte weiter, sodass ich meine Hände auf seine schuppige Haut legen konnte, die gegen all meine Erwartungen hin warm war, was ich ja eigentlich schon wissen sollte... und dennoch überraschte es mich aufs Neue. Tief durchatmen fasste ich mir ein Herz und machte mich auf den Aufstieg, wobei ich achtsam war, wo ich hintrat und musste dabei nur einmal mehr über meine sportliche Unfähigkeit aufregen. Ein Ass war ich im Klettern ja noch nie, aber dennoch schaffte ich es dann irgendwann soweit hinauf, dass ich auf seinem Schädel auf allen Vieren angelangt war und mich ein wenig hilflos fühlte, auch wenn ich noch gar nicht weit oben war. Haltsuchend sah ich mich um, bis ich dann an so einem Hornding angekommen war, an das ich mich klammern konnte.