Neah Er schien sich nicht mehr wirklich provozieren lassen zu wollen, schade aber auch.. wobei sie da jetzt auch nichts weiter zu sagte.. wenn er nichts sagte, sagte sie eben auch nichts. In seinem Bett würde sie aber mit Sicherheit nicht schlafen und so oder so.. sie würde nicht schlafen.. er konnte schlafen, sie nicht.. sie war ja nicht lebensmüde, am Ende wachte sie noch auf und hatte ihn an ihrem Hals hängen, nene... brauchte sie ehrlich nicht, weswegen sie auch hier wieder den Kopf schüttelte. "Bin nicht müde, nein." wimmelte sie also auch hier wieder ab, zuckte schwach mit den Schultern und überschlug die Beine, während sie ihn nicht weiter aus den Augen ließ. Mittlerweile akzeptierte das Köpfchen dann auch, dass er nicht normal war.. wobei das Wort 'Vampir' noch nicht ganz akzeptiert war.. da fehlte wohl noch was. So aus reinem Interesse... haha... wie waren denn.. Wesen wie er zu töten? Ob er ihr darauf eine Antwort gab? Ob es klischeemäßig mit dem Pflock durchs Herz funktionierte? Ob er sowas daheim hatte? Wohl kaum, wäre ja auch schön blöd. Fragen kostete aber bekanntlich nichts. "Und du bist ein Vampir, wie aus dem Bilderbuch.. mit Kreuzen, Holzpflöcken, Silber und sowas?" war doch schön verpackt, vielleicht stieg er ja darauf ein - insofern sie ein wenig Glück hatte. Haha. Naja, blöd war er ja nicht.. Leider.
Richi Da hatte ich mich gerade ein wenig beruhigt, meine Nerven herunterfahren lassen und dann kam sie mir mit sowas... da konnte man doch echt irgendwo richtig sauer werden. Ehrlich. Würde ich am liebsten schon wieder aus der Haut fahren, auch wenn es schlicht und ergreifend nur um eine Frage ging, welche ich aber, aufgrund des Inhaltes für ziemlich... scheiße fand. Ja. Glaubte sie etwa, ich wäre blöd und wusste nicht, worauf sie hinaus wollte? "Bilderbuch würde ich nicht sagen... ich fange nicht an zu glitzern, wenn ich in der Sonne stehe." Wäre ja auch noch schöner, ehrlich. Ne ne, also so war ich nicht, definitiv nicht. "Und ich denke, du weißt genau, wie blöd deine Frage war, oder? Ich meine, würde ich die Sachen hier im Haus haben, die mich umbringen, wäre ich schon zig mal unter der Erde gelegen", stellte ich trocken fest, fixierte sie mit meinem Blick, kniff die Augen ein wenig zusammen. Jap, war so. Hier waren schon ganz andere Leute gewesen, die mir an den Kragen gewollt hatten, was aber leider nicht funktionierte, da ich - oh, welch wunder, haha - mich selbst regenerieren konnte und nur durch, drei Sachen getötet werden konnte. Vom Hochhaus hätte ich springen können und es überlebt, auch wenns weh getan hätte, aber das tat ja nicht zur Sache, wie gesagt, so lange ich lebte...
Neah Naja.. er hatte ihr die Antwort gegeben, die er wollte. Holzpflock, Silber, Kreuze - wobei sie ja nicht wusste, das Kreuze nicht stimmte.. aber er hatte schon recht, er wäre blöd es hier zu lagern, aber war ja egal.. sie hatte ihre Antwort, ihre Bestätigung, mehr hatte sie gar nicht hören wollen. "Sehr aussagekräftige Antwort, danke." grummelte sie leise vor sich hin, wobei ein leicht zufriedenes Lächeln ihre Lippen umspielte. Wirklich kaum sichtbar und es war so schnell wieder verschwunden, wie es aufgetaucht war. "Glitzern wäre doch ganz nett gewesen. Aber in die Sonne kannst du? Oder nicht?" konnte ja gut sein, es war immerhin mitten in der Nacht, kein einziger Sonnenstrahl kam durch. Demnach konnte das ja im Grunde gut der Fall sein. Aber er schlief ja scheinbar in einem Bett, das hatte er ihr ja angeboten.. solange es kein Sarg war, das wäre dann doch irgendwo mehr als gruselig. "Und Schlafen.. wie sieht es mit schlafen aus? Musst du schlafen?" Bei Twilight schliefen sie ja auch nicht.. Edward beobachtete Bella nur.. oder sowas in der Art. Haha, so genau kannte sie den Film, das Buch oder was auch immer jetzt auch nicht. Hatte sie einfach nicht interessiert.. falls aber was wissenswertes drin war, wäre es echt gut gewesen es mal zu wissen. wobei er ja wie er meinte schon mal nicht glitzerte, war also.. ein Anfang. Ja, doch.
Richi Halsband. Knebel. Eine Gummizelle. Diese Dinge wurden mir mit jeder ihrer Fragen sympathischer. Ehrlich. Dennoch würde ich mir die Zeit nehmen, ihre Fragen zu beantworten. Folgende waren ja auch nicht ganz so dämlich wie die erste gewesen und damit konnte sie mir ja auch kein was anhaben. Jap, so sah es aus. "Ich kann in die Sonne und nein, ich muss nicht zwangsläufig schlafen", klärte ich sie knapp, mit einem leisen Grummeln in der Stimme, auf. Schlafen war da so eine Sache. Aus dem 'Viertel' aus dem ich kam, wurde man bei lebendigen Leibe gefressen, wenn man nicht auf der Hut war. Überall streunten irgendwelche Gestalten rum, die die Leute abmurksten, die nicht auf sich aufpassten und im Schlaf war man schlicht und ergreifend einfach verwundbar. Zwar hatte ich damals, also vor einigen Jahren, einen ziemlich leichten Schlaf entwickelt gehabt, aber nach einer Zeit war auch der hinüber gewesen und ich hatte gelernt, mich mit anderen Dingen auf Trab zu halten. Gewisses Tierblut, Obst, Sport. Gehörte halt alles dazu um Energie zu bekommen und somit war das Schlafen Nebensache geworden. Ja und die Sonne... keine Ahnung, ja, normalerweise sollte ich ein Problem mit Sonne haben, hatte ich aber nicht und woher das kam, wusste ich leider auch nicht. Aber ich war früh darüber, denn nur in der Nacht herum zu streunen... ja, da war es manchmal durchaus ein Problem, passende Beute zu finden. Definitiv.
Neah Schade aber auch.. aber zwangsläufig.. naja, er konnte.. aber er musste nicht, also würde er sicher nicht.. während sie wach war. Schade aber auch.. Und wenn er nicht in die Sonne könnte, wäre es auch einfach zu einfach gewesen hier die Biege zu machen. Schade aber auch. Die Brünette lehnte sich tiefer in den Sessel und schloss für wenige Sekunden die müden Augen, die mittlerweile schon begannen zu brennen. Kaffee, ja... Kaffee würde gerade definitiv gut sein. Naja, das konnte er ihr ja irgendwie schon machen - wenn er sie schon hier fest hielt.. und er hatte ihr ja auch was zu trinken angeboten. Sie hatte sich jetzt eben umentschieden, aber schlafen wollte sie definitiv um gar keinen Preis. Somit setzte sich Neah also wieder aufrechter hin, streckte den Rücken durch und sah den Vampir wieder an. War echt.. dass sie.. Gott, sie saß hier seelenruhig mit einem Vampir in seinem Wohnzimmer und würde ihn gleich auch noch nach Kaffee fragen, das war doch echt nicht mehr normal. "Hast du Kaffee da?" kam es deswegen auch wenig später ziemlich direkt und unverholen über die roten Lippen der Dunkelhaarigen, die die blauen Augen einen Moment zusammen kniff, bevor sie sich wieder mehr oder weniger in die weiche Lehne des Sessels lehnte, Richi aber wie gewohnt wieder nicht weiter aus den Augen ließ.. musste ja nicht sein. Ehrlich nicht.
Richi Meine Blicke ruhten ununterbrochen auf Neah, die sich scheinbar ein wenig damit abzumühen schien, auf den Beinen zu bleiben. Ein leichtes Schmunzeln hatte sich auf meine Lippen gelegt, als ich den Anblick die wenigen Sekunden, bis sie sich wieder aufgesetzt hatte, beobachtete. War in gewisser Hinsicht schon irgendwo niedlich und das sie jetzt nach Kaffee fragte, bestätigte meine Vermutung, dass sie schlicht und ergreifend nicht schlafen wollte einfach nur. Wie ein bockiges Kind, welches man ans Bett fesseln musste, damit es nicht wieder aufstand um an seiner Spielekonsole zu daddeln. Doch, erinnerte mich gerade in gewisser Hinsicht daran, mit dem Unterschied, dass ich es ihr nicht abschlagen würde, wach zu bleiben, wenn sie das denn wollte. Sollte sie nur. Konnte ich sie weiter beobachtet, mir überlegen, was ich nun mit ihr anstellte. "Klar... lieber stark oder nicht so?", erkundigte ich mich also, während ich mich aus dem Sessel erhob, infolge dessen zu ihr herunter in den Sessel sah. Ein charmantes Lächeln umspielte meine Lippen, als ich mich langsam in Richtung Küche begab. Ach, sie würde sich hier schon noch einleben, da war ich mir sicher. Und wenn nicht... ja, dann würde das wohl so sein, aber sie freilassen konnte ich jetzt echt nicht mehr.
Neah Stark. So Stark wie nur möglich, absolut und vollkommen schwarz. "Schwarz, Stark." Weder Zucker noch Milch, versaute das schwarze Gesöff einfach nur, wobei es ihr schon wieder vollkommen erniedrigend vorkam, als er so vor ihr stand und auf sie hinab blickte. Normalerweise war sie ja die, die auf jemanden hinab blickte, wenn er auf seinem Stuhl im Verhörraum saß und ausgequetscht wurde. War ungewohnt und wie gesagt echt nicht aufbauend. Der Kerl war einfach nur... Krank, richtig krank. Und sie unterhielt sich mit ihm, wie mit einem normalen Menschen, was gruselig war, weil er kein Mensch war. Und er hielt sie hier gefangen.. was scheiße war, definitiv sehr scheiße. Auf jeden Fall alles andre als gut. Das stand schon mal fest. Jetzt war er aber erst mal in der Küche und sie konnte sich ein wenig.. entspannen, kam sich wenigstens einen kurzen Moment unbeobachtet vor. Das war schon mal was. Wenigstens ein bisschen. Nochmal schloss sie kurz die Augen, bevor sie sich erhob und zum Fenster lief - einfach nur, weil sie Bewegung brauchte. Ruhig sitzen war so schon nicht ihr Ding, aber jetzt.. in dieser Situation war es einfach nur absolut grausam. Wobei hier drinnen das Licht an war, weswegen man draußen.. nichts sehen konnte, wirklich gar nichts, wo sie es eben war. Mit dem Hell-Dunkel-Kontrast.
Richi In der Küche angekommen, kramte ich im Schrank nach dem Filterkaffee. Schon lange mahlte ich keinen selber mehr. Dauerte einfach zu lange, auch wenn der Geschmack hinterher besser und stärker war. Wäre für Neah sicherlich gut gewesen, aber nun hatte ich halt keinen im Haus, da musste sie sich mit dem, was da war, abgeben. So einfach war das. Ich setzte also den Kaffee auf, der seine fünf bis zehn Minuten brauchte, bis er durchgelaufen war. In der Zeit hatte ich mich gegen den Tisch gelehnt, der mit seinen vier Stühlen an der Wand stand und die Arme vor der Brust verschränkt, meinen Blick auf den Boden geheftet, während ich den Geräuschen von drüben und der Kaffeemaschine hier lauschte. Sie war aufgestanden, das hatte ich mitbekommen. Zwar hatte ich es nicht direkt gehört, aber die Backofentür stand direkt gegenüber der Tür, sodass ich im Spiegelbild die Silhouette der jungen Frau ausmachen konnte, bis zu dem Punkt, an dem sie zum Stehen kam. Und zwar am Fenster. Einen Augenblick lang galt meine Aufmerksamkeit noch dem matten Spiegelbild, ehe das leise Knacken der Kaffeemaschine meine Gedanken durchbrach und ich mich vom Tisch abstieß, um die Kanne heraus zu nehmen. Aus war sie ja schon, hatte das Knacken signalisiert und auch das kleine Licht leuchtete nicht mehr. Mit der anderen Hand angelte ich aus dem Regal über der Theke wo auch der Kaffee gestanden hatte, eine Tasse, ging also mit der Porzellantasse und dem Kaffee zurück ins Wohnzimmer, stellte beides auf dem Glastisch ab und ließ mich dann in den Sessel fallen, in dem sie bis vor kurzem noch gegessen hatte. So konnte ich sie schlicht und ergreifend besser beobachten, müsste keine unerwarteten Angriffe von hinten fürchten und konnte allgemein schneller reagieren, wenn sie meinte, wieder bockig werden zu müssen, wobei ich mir ziemlich sicher war, dass ihr dafür jetzt definitiv Kraft fehlte. Sie sah ohnehin schon nicht mehr wirklich fit aus.
Neah Es brauchte eine ganze Weile, bis Richi wieder - samt Kaffee und Tasse - im Wohnzimmer stand, woraufhin die Brünette sich dann auch schon umdrehte und langsam den Tisch ansteuerte, auf dem der Kaffee eben stand, den sie sich in die Tasse schenkte und erst mal einen kleinen Schluck nahm, war noch ziemlich heiß. Unangenehm eben. An Lippe und Zunge. Grr. Wie sie dieses Gefühl hasste. Langsam sank sie nun auf das Sofa ihm gegenüber, nachdem er es sich auf ihrem vorherigen Platz bequem gemacht hatte. Wieso auch immer, war aber auch egal. Sie wusste auch nichts mehr zu sagen, immerhin bekam sie ohnehin nur auf uninteressante Fragen eine Antwort, was einfach echt nervte. Neah strich sich mit der Zunge über die trockenen Lippen und lehnte sich tiefer in das weiche Leder der Couch, bevor die Tasse erneut an ihre Lippen wanderte, woraufhin sie erst mal einen recht großen Schluck nahm.. Naja, war stark genug, sicherlich.. ein wenig mehr wäre zwar sicher noch gut gewesen.. aber sie wollte sich mal besser nicht beschweren. Wenigstens hatte sie ihren Kaffee bekommen, dessen Koffein auch hoffentlich bald mal wirkte. Sonst pennte sie hier wirklich noch ein, aber der Tag war wirklich enorm lange und auch einfach anstrengend gewesen. Ein Danke kam nicht, nein.. hatte er aber auch nicht verdient, immerhin hatte er sie entführt und hielt sie hier fest.. dafür wanderte er in den Knast und mit den zugegebenen Morden, würde er auch direkt auf den Stuhl wandern. Ihretwegen statt der Spritze oder dem Strom auch den Holzpflock.. und wenns sein musste, jagte sie ihm den eigenständig durchs Herz, war ihr grad egal. Hatte er nicht anders verdient. Er mochte hier vielleicht gerade umgänglich sein, aber wenn sie nur an die Leichen dachte könnte sie ihm schon wieder an den Hals springen.
Richi Ich hatte den Sportwagen dieses Mal ein wenig abseits geparkt, hinter dem Zaun, statt wie am Tag zuvor direkt auf dem Gelände. Sicher waren die Bullen schon hier gewesen. Das Handy war bis hier ja noch an gewesen. War mir die Nacht über aufgefallen und ich hoffte einfach mal, dass die da noch nicht drauf gekommen waren, oder ihr Mobiltelefon irgendein Knack weg hatte, sodass man es nicht mehr hatte orten können. Wobei das doch recht unwahrscheinlich war, aber Wunder sollte es bekanntlich ja geben. Genau aus dem Grund - falls die Bullen schon hier gewesen waren - parkte ich das Auto einfach weiter weg, stieß nun die Tür auf, nachdem ich zu Neah herüber gesehen hatte, die ich heute Morgen auch nur mit Müh und Not ins Auto verfrachtet bekommen hatte. "Komm", murrte ich ihr entgegen, weil ich so früh schon wieder so gereizt wurde. Jetzt blieb nur noch zu hoffen, dass sich seit gestern dort nichts verändert hatte, ansonsten... ja, ansonsten wäre das definitiv scheiße gelaufen und wessen Schuld war es dann? Ganz alleine die von Neah. Punkt. Und wenn sich hier irgendwas verändert hatte, dann würde sie leiden. Das stand fest! Leise hatte ich die Tür meines Wagens zugeschmissen, linste einen Moment durch den zerfledderten Zaun um zu schauen, ob irgendwelche blauen oder grünen Streifen auf dem Gelände standen, allerdings war nichts zu sehen, was mir einen leisen Seufzer entlockte. Jetzt musste auch nur drinnen noch alles stimmen und sie hatte Glück gehabt... und ich meinen Spaß. Haha. "Ich schwöre es dir, wenn deine Scheiß Bullenkollegen schon hier gewesen sind, dann wirst du deines Lebens nicht mehr froh!", schnaubte ich noch, wobei es mir gleich war, ob sie es durch die geschlossene Autotür jetzt nun hörte, oder eben nicht.
Neah Die ganze Nacht war sie wach gewesen, hatte zwei Kannen Kaffee getrunken, was absolut nicht gesund sein konnte.. Aber hey, sie hatte definitiv nicht schlafen wollen und jetzt ging es schon wieder zu dieser abgewrackten Lagerhalle, bei der sie gestern schon gewesen waren. Neah lehnte müde gegen die Fensterscheibe, öffnete aber auf sei 'Komm' nicht direkt die Türe, sondern beobachtete den Vampir noch einen Moment, bevor sie letztlich doch ausstieg. Genau passend, um seine Worte noch zu vernehmen. "Ich hab dir gesagt, sie werden mich suchen. Für was müssen wir auch nochmal hier auftauchen? - Wenn sie da sind ist das absolut nicht meine Schuld, immerhin hab ich mich nicht selbst hier her geschleppt." stellte sie trocken fest, als sie aus dem wagen stieg und die Tür nicht unbedingt liebevoll hinter sich zuschlug. Abhauen.. Wie schön es doch wäre, wenn es klappen würde. Würde es aber nicht, die Erfahrung hatte sie letzte Nacht ja schon gemacht und gegen seine Kraft kam sie auch nicht an. War absolut zwecklos. Sie musste einfach mehr oder weniger 'warten', bis ihre Kollegen sie fanden und den Vampir so lange wohl in Schach halten. Was anderes blieb ihr irgendwo ja kaum übrig. Provokationen trugen zwar nicht dazu bei ihn milde zu stimmen, ruhig zu halten.. was auch immer, aber Neah dachte meist erst im Nachhinein wieder daran. Schnauze vor Hirn und so.
Richi Ja ja, hatte sie gesagt, blöd war ich ja nicht, aber ich hatte eben nicht dran gedacht, ihr vorher das Handy abzunehmen. War, wie gesagt, ein Schusselfehler gewesen, würde nicht wieder passieren, sollte sich das mit den Entführungen von Polizisten in nächster Zeit häufen. Dann wäre das das zweite, was ich denen abnehmen würde. An erster stand natürlich die Waffe, an zweiter dann eben das Handy. Genau. Auch wenn ich bezweifelte, dass ich mich darauf jemals wieder einlassen würde. Wenn das nur solche Zicken waren, dann... konnte ich darauf gut und gerne verzichten, wirklich. Da umschwärmte ich lieber nichtsahnende Frauen auf der Straße, spielte den Gentleman, um sie in eine Gasse zu locken und dann... na ja, Frühstück, Mittag, Abendbrot oder Nachtmahl. Wie auch immer, war auch vollkommen egal, um welche Tageszeit es sich hierbei handelte, Fakt war, dass ich mir einfach jemanden suchen würde, der mir nicht ständig auf den Zeiger ging mit irgenwelchen Provokationen, Fragen oder sonstigen Nervereien. Ging langsam wirklich echt gegen den Strich, wenn ich ehrlich war, weswegen ich auf ihre Aussage auch nicht mehr, wie ein angepisstest Schnaufen von mir gab, sie mit einem düsteren Blick strafte und mich dann unverzüglich in Bewegung setzte, ihr mit einem Nicken bedeutete, dass sie mir unauffällig zu folgen hatte. Würde sie das nicht tun... müsste ich eben zu der weniger unauffälligen, aber effektiveren Maßnahme greifen. Packen und über die Schulter werfen, genau wie gestern.
Neah Naja, er schien sauer zu sein.. er schien genervt zu sein.. er schien keine wirkliche Lust mehr auf sie zu haben. Was dann entweder irgendwann hieß, sie endete wohl ebenfalls als Snack wie all die anderen Frauen, oder aber sie wurde gehen gelassen, weil er es eben nicht mehr mit ihr aushielt. Wobei die erste Methode in seinen Augen wohl besser klang. Leider Gottes. Jetzt folgte sie ihm aber erst einmal zögerlich in Richtung der Halle, welche genau wie gestern immer noch trist, langweilig und einfach.. naja, aussah als würde sie jeden Moment zusamen brechen, den Geist aufgeben. Was auch immer tun. Neah strich sich ein paar braune Strähnen aus dem Gesicht, ehe sie den Blick nochmal schweifen ließ. Im Grunde wies wirklich gar nichts darauf hin, ob ihre Kollegen nun hier gewesen waren oder nicht. Andererseits.. dann wären sie ja auch schön blöd, sie sollten ja wohl damit rechnen, dass der Entführer hier nochmal auftauchte, oder nicht? Am besten sollten sie das hier observieren. Aber nach observieren sah hier gar nichts aus. Die Brünette murmelte mehr zu sich selbst und etwas ziemlich unverständliches vor sich hin, während ihr Blick langsam wieder zurück zu dem Vampir wanderte, auf seinem Rücken heftete. Was auch immer sie da drinnen erwartete.. Nein, okay. Sie konnte sich unter 'andere' einfach immer noch nicht wirklich etwas vorstellen. Sie glaubte zwar kaum, dass es angenehm werden würden, aber wer diese 'anderen' waren, konnte sie immer noch nicht wirklich sagen, wenn sie mal ganz ehrlich war. Vermutlich würde sie ja aber in wenigen Sekunden aufgeklärt werden.
Richi Ja, ja, man musste es mir wohl ansehen, wie absolut angepisst ich einfach war. Da war sie die Nacht noch nicht mal am Schlafen gewesen, trank mir MEINEN Kaffee weg und machte dann nicht einmal Anstalten, sich kooperativ zu zeigen. Allerdings verweigerte sie auch kaum was, was dementsprechend dann auch die Waage hielt, aber trotzdem. Es ging ums Prinzip. Ich hatte schließlich schon mal gesagt, beziehungsweise gedacht, dass sie es auch durchaus unangenehmer hatte haben können und das ihrerseits nicht einmal ein Danke über die Lippen gekommen war, fuckte mich schon ab um ehrlich zu sein. Klar, war auch nicht die feine, englische Art einfach so mir nichts dir nichts eine Polizistin zu entführen, aber meine Güte... war halt eben ein Auftrag gewesen, ich kassierte dafür schön ab und damit hatte sich die Sache. Punkt. Aus. Ende. Amen. Ich trottete also mit angespannter Körperhaltung der Eingangstür zur Fabrikhalle entgegen, legte meine Hand schon auf den Griff, als ich mich noch einmal zu Neah umdrehte. Sie durfte sich ruhig mal ein wenig beeilen. Hatte ich keinerlei Probleme mit. Ehrlich nicht. "Bisschen schneller, wenn ich bitten darf", murmelte ich deswegen etwas schroff, verengte leicht die Augen. "Reicht schon, dass ich wegen dir noch mal hier her muss, da will ich das auch gleich hinter mir bringen, also hopp...", fügte ich noch hinzu, drückte die Klinke aber bereits nach unten, zog die Tür auf.
Neah Also wegen IHR musste er schon mal gar nichts! Erst recht nicht hier her. Er drängte doch die ganze Zeit, sie hatte sicherlich nicht darum gebeten hier her zu kommen! Und wie Neah so war, musste sie ihm das auch gleich entgegen bringen. "Von mir aus kann ich auch wieder nach Hause, wegen mir musst du sicher nicht hier her und jetzt reg dich wieder ab." grummelte sie leise, wurde trotz allem ein wenig schneller, wobei sie auch schräg hinter ihm schon wieder stehen blieb und wartete, dass die Türe aufging - was dann auch gleich geschah.. und siehe da.. man sah nichts. Eine absolut menschenleere Lagerhalle. Wollte er sie gerade auf den Arm nehmen? Verarschen? Ihr einen Bären auf die Nase binden? Das war absolut nicht lustig. Neah schnaubte leise, stapfte dann aber doch erhobenen Hauptes an dem Vampir vorbei in den riesigen, absolut leeren Raum und ließ den Blick schweifen, bevor sie sich mit vor der Brust verschränkten Armen auch schon wieder zu Richi umdrehte. "Und... wen genau wollten wir hier jetzt treffen?" Ihre Augenbrauen wanderten in die Höhe, der Kopf ganz leicht zur Seite und sah ihn auffordernd und abwartend zugleich an, während sie sich einen weiteren Kommentar schon wieder verkneifen musste, weil er ihr dann wohl direkt den Kopf abschlagen würde. Aber sowas von. Nein, sie schwieg lieber erst mal, genoss diesen Anblick hier. Scheinbar waren ihre Kollegen ja doch schon da gewesen. Oder aber seine Freunde hatten zu lange warten müssen. Was auch immer.. es erfüllte sie mit Genugtuung. Definitiv.
Richi Verdammt noch mal. Diese elendigen Bastarde, waren sie einfach abgehauen, nachdem die Bullen scheinbar hier aufgekreuzte waren. Richtig, auch jetzt erkannte ich das Siegel, was die Tür mit der Wand verbunden hatte, bevor ich diese aufgezogen hatte. Ich erkannte erst jetzt den Riss, den Siegelbruch, den ich damit gerade begangen hatte. ARGH. Man. Nein. Scheiße. So hatte das definitiv nicht laufen sollen. Auf. Gar. Keinen. Fall. Mein Boss - ja, noch mal fürs Protokoll: ich arbeitete für jemanden! - würde mir den Kopf abschlagen und jeder, der gestern hier war, würde jetzt entweder richtig sauer sein, weil sie beinahe von den Bullen erwischt worden waren, ooooder aber eine breite Masse würde RICHTIG sauer sein, weil sie zurück in den Bau gewandert waren. Vorerst, weil sie eventuell was mit der Entführung Neahs zutun gehabt haben sollten. Das wäre wiederum scheiße für die und scheiße für mich, wobei letzteres eh schon zu traf. Es brauchte auch keine Minute um mich auf 180... nein... 280 zu bringen. Ich wollte gar nicht erst einen Blick in die scheinbar menschenleere Halle werfen, meine Faust wanderte auch so schon gegen die Tür, riss sie durch den plötzlichen, verdammt starken Aufprall aus dem oberen Scharnier. Trotz allem schwieg ich, gab bis jetzt nur ein leises Knurren von mir, was mit der Zeit aber immer lauter und letzten Endes zu einem lauten Toben wurde. "Verdammte Scheiße", schimpfte ich, schlug immer und immer wieder auf die Tür ein, die mittlerweile verbeult aus den Angeln gerissen war. Zwischendurch hatte ich nämlich doch einen Blick in die Halle geworfen, geflucht und war weiter aufbrausend gewesen, verwunderlicher weise aber nicht Neah gegenüber. Schön brav hatte ich meine Aggressionen an der Tür ausgelassen, bis diese verdellt und eingeknickt auf dem Boden lag. Auch wenn ich es mir verdammt nochmal nicht eingestehen wollte, war ich definitiv am Arsch! Nachdem ich eine viertel Stunde einfach nur meine Wut hatte sprechen lassen, lehnte ich nun sichtlich ein wenig verzweifelt an der Wand, raufte mir die Haare. Das... war das Schlimmste, was mir in meinem vergleichbar jungem Leben hatte passieren können... Ich war so gut wie tot.
Neah Als er so.. durchdrehte - ehrlich, so konnte man das schon nennen -, zuckte Neah im ersten Moment echt erschrocken zusammen. Der erste Schlaf auf die stählerne Türe hallte durch den großen Raum und in ihren Ohren wieder, während sie den Vampir mit großen Augen ansah, wie er förmlich an die Decke ging. Sie konnte wohl mehr wie froh sein, dass er seine Wut grade nicht an ihr aus ließ, sie wäre sicherlich schon beim ersten Schlag über den Jordan gegangen. Aber sowas von. Der hätte ihr doch direkt den Kopf abgeschlagen. Wenn die Türe bei einem Schlag schon aus den Scharnieren riss, dann war das echt nicht mehr normal. Die Brünette Polizistin hatte ja gewusst, dass er stark war, aber das... das war schon nochmal eine ganz andere Nummer. Diese Tür war definitiv nicht ansatzweise kaputt gewesen, nicht ansatzweise und die Dellen die er da rein schlug, die sprachen ja wohl auch für sich. Neah war in dem Moment einfach froh, von ihm verschont zu bleiben, wobei sie einige Male den Mund öffnete, um ihn zu unterbrechen, es dann aber ließ, weil seine Wut sich ja dann doch irgendwo auch auf die schlanke Brünette lenken könnte. Und der gefiel ihr Gesicht wie es war, sie braucht kein Veilchen oder sonst was. Ne, echt nicht. Sie hätte wohl auch direkt auf die Idee kommen können, dass sie jetzt wohl am Besten abhaute, aber wer wusste schon ob ihm das auffiel, wie lange er hier noch explodierte und was er erst anstellte, wenn er sie doch wieder erwischen sollte? Neah wollte gerade echt kein Risiko eingehen, der Kerl schien unberechenbar zu sein. Und seine Wut wollte sie wie gesagt definitiv nicht aufs ich wissen, sehen, haben, lenken. Was auch immer. Neah strich sich - als er wieder ruhiger wurde - durch die dunklen Haare und atmete tief durch, bevor sie sichtlich zögerlich ein, zwei Schritte auf ihn zu machte - wobei sie damit immer noch weit genug von ihm entfernt war. Unbewusst hatte sie sich wohl den ein oder anderen Meter zurück gezogen, als er gerade so ausgerastet war. Wieso? Was hatte hier denn gewartet, was so wichtig war? "Was ist los?" ganz präzise die Frage. Umfasste alles, was sie wissen wollte. Wobei sie jetzt erst mal die Augen ein klein wenig zusammen kniff und den Kopf leicht zur Seite neigte. Jetzt bloß nichts falsches sagen, denken, tun.. ehrlich nicht. Sie hing an ihrem Leben, definitiv.
Richi Ich brauchte jetzt definitiv erst mal eine Zeit lang, bis ich mich vollends beruhigt hatte, mein Atem ging gerade ein wenig schneller, unregelmäßiger. Lag nicht daran, dass ich fertig war vom gegen die Tür schlagen, ne ne, also wenn ich schon mehrere Kilometer weit rennen konnte, dann schaffte ich das bisschen Schläge auch, ohne außer Atem zu kommen. Ich wusste nur gerade einfach nicht so recht, wohin mit meiner Wut. Die Tür war bereits kaputt, an Neah wollte ich es nun wirklich nicht auslassen - denn dann... na ja, konnte ich für nichts garantieren - und würde ich mich hier an einen der Wände vergreifen, dann würde die Lagerhalle wohl in den nächsten Minuten in Schutt und Asche liegen. Meinen Kopf hatte ich leicht gesenkt, den Blick auf den Boden geheftet, hob ihn erst wieder leicht an, als Neah mich fragte, was denn los sei. Was los war. Hier? Nichts! Und genau das war das verdammte Problem! Hier war nichts und niemand, außer die Bullen gestern. Und das vermutlich nur wegen dem Handy. Hatte ich da einen Grund, sauer auf Neah zu sein? Nein... schließlich war es doch mein Fehler gewesen, es ihr nicht gleich zu Anfang abzunehmen, oder? Ja, richtig... redete ich mir das eben weiter an, um nicht in den nächsten Minuten auf sie zuzugehen. Wäre, wie gesagt, nicht so schön für sie. Würde einiges bei kaputt gehen, hatte man ja bei der Stahltür gesehen gehabt. Aber was sollte ich ihr denn nun antworten? 'Nein, nichts ist okay, weil ich dich nicht einer ganzen Meute Häftlingen aussetzen konnte, bringt mich mein Boss eigenhändig um', wäre wohl etwas unpassend gewesen, aber was sollte ich sonst sagen? Nichts? Oder einfach nur den Kopf schütteln? Ach, keine Ahnung, man! "Ich... es...", stammelte ich, wimmelte dann aber mit einer Handbewegung ab. "Lass gut sein, es ist nichts, ich muss nur gleich eben was... erledigen."
Neah Ja, klar.. es war nichts. Gaar nichts, sah man ja.. da war nichts. Manometer, sah sie so aus, als würde sie ihm das abkaufen? Und was.. erledigen? Neah schnaubte leise, schüttelte dann aber ein wenig energischer wie zuvor noch den Kopf "Na klar, massive Stahltüren werden sicherlich Tag für Tag einfach nur des Spaßes wegen zusammen geschlagen. Und du scheinst mir auch nicht der Typ zu sein, der einfach so mir nichts dir nichts wegen eines leeren Raumes an die Decke geht. - Also, was ist los? Und was musst du erledigen?" Mittlerweile war sie komischerweise wirklich schon wieder ruhiger geworden, wieso konnte sie auch nicht sagen, die Situation war echt brenzlig. Klar ließ er sich leicht provozieren, aber was konnte ihn hier schon provozieren? Hier war ja nichts, irgendwas musste hier gewesen sein, was ihm wichtig gewesen war - oder zumindest so etwas in der Art, denn selbst er würde nicht Grundlos einfach so an die Decke gehen.. er war zwar ein wirklich psychisch total angeknackstes und egoistisches, intrigantes Arschloch.. aber er war nicht.. Ach. Egal. Neah strich sich durch die dunklen Haare, ließ den Vampir aber wie gewohnt nicht aus den Augen. So ganz trauen tat sie ihm ja immer noch nicht - was auch einfach nur verständlich war ihrer Meinung nach, immerhin hatte der Kerl sie auf offener Straße entführt, wieder eingesammelt und die Nacht über bei sich zu Hause festgehalten. Das trug definitiv nicht dazu bei das Vertrauen zu steigern. Wäre ja auch noch schöner.
Richi Seufz. Es hätte mir klar sein müssen, dass sie sich damit nicht zufrieden gab. Wäre aber wirklich schön gewesen, wenn sie wenigstens einmal von vorne rein die Gusche gehalten hätte, aber gut, wieso sollte ich auch Glück bei sowas haben? Wäre vollkommen langweilig, wenn das mal klappen würde. Auf ihre recht bissigen Kommentare ging ich jetzt einfach mal nicht weiter ein. Brachte nichts, hatte man ja gesehen. Auch wenn ich noch so grob anpacken würde, vermutlich wär ihr das scheißegal, sie würde ja doch weiter machen. Aber ihr jetzt die Wahrheit sagen konnte ich doch auch nicht, oder? Doch, rein theoretisch schon, denn immerhin war es ja nur ich, der ein paar auf die Fresse bekam und sie... na ja, wurde dann von irgendwem anderen aus dem Verkehr gezogen. Von einem, der es vielleicht von Anfang an auf die Reihe bekam, sie vollständig nach allem zu filzen, wodurch man sie hätte aufspüren können. Ach, das war doch gerade alles scheiße, ich stand total zwischen den Fronten. Einerseits wollte ich ihr ja gerne sagen, was los ist, andererseits würde das nur noch mehr ärger geben, wobei... schlimmeres als den Tod gab es ja nicht, oder? Hmpf. Na ja, war ja nun auch egal. Ich stieß mich leicht von der Wand ab, trat die ein, zwei Schritte auf sie zu und sah dann zu ihr herunter. "Du willst also wirklich wissen, was los ist, ja?", fragte ich rein rhetorisch, bevor ich auch schon weiter redete. Klar wollte sie, sonst hätte sie ja nicht gefragt. "Eigentlich sollten hier ungefähr vier bis fünf dutzend Häftlinge auf dich warten, aber deine tollen Kollegen waren gestern ja scheinbar noch mal hier gewesen und jetzt? Jetzt ist hier gar nichts mehr, DAS ist los!", stellte ich also gefrustet fest, wandte mich dann auch schon ab um ein wenig nervös durch die Halle zu tigern. Das konnte doch alles nicht war sein.