Adamina Mit Argusaugen beobachtete ich, wie Steve mit seinen Blicken mein Zimmer scannte. Meinen Schreibtisch, der tadellos aussah, weil ich nie irgendwelche Schularbeiten erledigte und im Gegensatz dazu mein Schminktisch, der aussah wie ein Schlachtfeld. Der große Spiegel mit den unzähligen Fotos, die in den Rahmen geklemmt waren. Meine Geige, die ich seit Wochen nicht mehr angefasst hatte... Es sah aus wie das gewöhnliche Zimmer eines gewöhnlichen reichen Mädchens und trotzdem waren es die kleinen Deatils, die dem Zimmer seinen Charme verliehen und zeigten, dass es mein Reich war. "Stimmt, ich will dir nichts über mich erzählen. Ich denke, du weisst genug." war meine kühle Antwort auf Steves leeres Gefasel und ich verschränkte wütend die Arme vor der Brust, als ich bemerkte, dass sein Blick sich schon wieder zu weit von meinem Gesicht entfernt hatte. Wenn es wenigstens beim Ansehen bleiben würde, aber nein, nur wenige Sekunden später spürte ich, wie der Bastard sein Gewicht wieder mehr in meine Richtung verlagerte und anfing, mein Gesicht zu küssen. Ein genervter Blick auf meine Armbanduhr verriet mir, dass wir noch etwa zehn Minuten alleine hier oben verbringen mussten, bevor wir hinunter gehen konnten, um auf meinen Dad zu warten. "Ich wünsche mir, dass du dich endlich aus meinem Leben verpisst." grummelte ich, während ich weiter die Decke anstarrte und Steve so gut es ging ignorierte. Irgendwann würde ihm das hier schon langweilig werden und er würde sich was anderes zum Spielen suchen. Hoffte ich zumindest.
Jared Wie immer fiel es mir schwer, mich auf Physik zu konzentrieren, da ich mal wieder neben dem schönsten Mädchen der Welt Platz genommen hatte. Wenn ein Windstoß aus der richtigen Richtung kam, konnte ich ihr Parfum riechen und die Sonne, die durch die Blätter fiel, ließ ihre Haare glühen wie lodernde Flammen. Arina übernahm die Hauptarbeit, da sie im Gegensatz zu mir das Thema wenigstens einigermaßen zu begreife schien. Ich steuerte ab und zu etwas produktives bei, stimmte ihr allerdings meistens nur zu oder nickte einfach bei allem, was sie sagte. Umso glücklicher war ich, als die Rothaarige das Lernen für beendet erklärte und sich entspannt auf ihrerem Stuhl zurück lehnte. Mein Blick folgte ihrem und ich erkannte, dass ihr Beschützer außer Hörweite war. Zeit, das Thema in eine interessantere Richtung zu lenken. "Also..." neugierig hob ich eine Augenbraue und warf dem Mädchen neben mir einen vielsagenden Blick zu "hattest du denn einen schönen Abend gestern?" Ein verschmitzes Grinsen schlich sich auf mein Gesicht und ich war mir sicher, dass sie positiv überrascht gewesen war. Sonst hätte sie mich wahrscheinlich nie in ihr Haus gelassen oder mich längst wegen Drogenhandels angezeigt.
Steve Boah, Kotzbrocken. Aber ein sehr hübscher Kotzbrocken, das musste man ihr lassen. Er küsste sie weiter, bis sie ihm mit den nicht so netten Worten ein amüsiertes Lachen entlockte. „Ach A, dein Ernst? Ich sagte doch im Rahmen des Möglichen. Und diesen Wunsch kann ich dir einfach nicht erfüllen. Versuchs bitte nochmal“, forderte er sie auf, ohne, dass das Grinsen aus seinem Gesicht fiel. Entgegen ihrer Hoffnungen, würde ihm das alles noch lange nicht verleiden. Wieso auch, er amüsierte sich prächtig. Küsste das Gesicht einer Millionärstochter, strich durch ihre weichen Locken, hatte perfekten Blick auf ihren Ausschnitt, lag mit ihr auf einem Bett, das wohl teurer war als das Auto eines Durchschnittsami, lernte bald ihren ewig reichen Vater kennen, sie tanzte nach seiner Pfeife, weil er sie ziemlich effektiv erpresste... Es könnte ja kaum besser laufen für ihn. Seine Hand glitt von ihren Haaren zu ihrer Schulter, strich entspannt ihre Seite auf und ab. „Du hast mich mal umwerfend gefunden. Erinner' dich doch einfach wieder daran, warum das so war. Dann wird das alles auch nicht so schlimm für dich“, raunte er ihr seinen besten Rat zu, während er sich erneut über sie beugte, um sie mit sich langsam schliessenden Augen zu küssen. Ziemlich fordernd und wenige Sekunden später auch mit Zunge. Seine Hand spielte am Saum ihres Oberteils rum, verschwand langsam unter dem Stoff. Er wusste, dass sie ihn gleich von sich schieben würde. Aber wenn man ihn fragte, brauchte sie das nicht tun. Sie waren doch beide heiss und heisse Menschen sollten nicht einfach tatenlos nebeneinander auf einem Bett sitzen.
Arina Sie merkte schon, dass sein Blick immer wieder verstohlen auf sie fiel. Und ganz ehrlich, die Rothaarige hatte so absolut keine Ahnung, was sie davon halten sollte. Jedes Mal machte ihr verletztes Herz einen Hüpfer, jedes Mal schien sich wieder ein Riss darin zu reparieren, den Jared überhaupt erst ausgelöst hatte, vor wenigen Wochen. Sie wollte nicht, dass sie ihm wieder so sehr verfiel, jetzt, wo sie langsam heilte. Aber es war kaum möglich, dass genau das nicht passierte, wenn er neben ihr sass und sie anschaute, als würde sie ihm gefallen. Zu ihrem Glück war das Physikthema, welches sie zur Bearbeitung bekommen hatten, echt verdammt komplexen und verlangte ihre ganze Aufmerksamkeit. Denn selbst ein Jared konnte Arina nicht davon abhalten, die Schule und das Lernen vor so ziemlich alles andere im Leben zu setzen. Als sie die Sachen aber letztendlich beiseite gelegt hatten, atmete sie doch einige Male tief durch. Und Jared lenkte das Gespräch geschickt sofort aufs nächste Thema, kaum hatte sie das letzte Wort Physik für heute gesprochen. Sofort hob sich ihr linker Mundwinkel und zauberte ein schräges, aber durchaus amüsiertes Grinsen auf ihr Gesicht. „Oh ja. Das kann man durchaus behaupten. Und ich wäre auch keinesfalls abgeneigt von der Idee, es nicht den einzigen schönen Abend gewesen zu sein“, meinte sie, stützte kontrolliert ihre Ellbogen auf den Tisch und bettete ihr Kinn in ihre Handflächen, während sie sich so in seine Richtung beugte. „Tatsächlich wäre ich bereit, dir für eine Wiederholung sogar was zu bezahlen“, erklärte sie sich nur Sekunden später schon so gut wie einverstanden, Teil seines Kundenkreises zu werden. Sie hob eine Augenbraue, blickte tief in seine verdammt strahlend blauen Augen, während die ihren nur so funkelten vor Aufregung und Freude. Oh ja, sie war sich ziemlich sicher, dass sie genau wusste, was sie wollte. Nämlich die kleinen harmlosen Pillen, die er praktischerweise immer bei sich trug.
This is your life, it's do or die, the sun may never rise again, so be the light the vision. This is your life, it's slipping by, you try to run but fall again, you get back up that's living.