Es ist besser in der Hölle zu herrschen als im Himmel zu dienen
Gott schuf als erste seine Engel. Sie wurden erschaffen als die Zeit noch bedeutungslos war. Gottes Engel waren die schönsten und stärksten Geschöpfe und die Krone dessen, was er jemals erschaffen hatte. Doch dann schuf Gott die Menschen und setzte sie an erste Stelle. Die Engel sollten fortan den Menschen dienen und sie fürchteten, Gottes Liebe und Gnade an diese so zerbrechlichen Geschöpfe zu verlieren Luzifer war der Engel, der Gott am meisten von allen liebte, doch als er erfuhr, dass er fortan nur noch Diener der Menschen sein sollte, ergriff ihn ein unbändiger Hass und er entschloss sich, Gott zu stürzen und die Menschen vernichten. Luzifer und seine Anhänger wurde in einem grausamen Krieg der Engel von Gott niedergeschlagen. Die Strafe für seine Taten sollte die ewige Verbannung sein. Und so zog Luzifer sich zurück, doch er schwörte, eine grausame Rache an Gott und seinen Geschöpfen zu nehmen. Er erschuf sein eigenes Reich und herrschte Jahrtausendelang. Dennoch hat er seinen Hass auf Gott und die Menschen nie überwunden. Sein Stolz ist zu groß, als dass er den Verrat vergessen könnte. Seine Rache wird kommen und er sandte uns auf die Erde, um sie auszuführen. Uns, seine Kinder. Und hier sind wir: Bereit, die Welt in Schutt und Asche zu legen und lachend dabei zuzusehen, wie sie brennt.
Lilith Ich warf einen stolzen Blick in den Spiegel und zog den Zopf aus meinen langen, pechschwarzen Haaren zurecht. Dann drehte ich mich ein Stück und warf nochmal einen prüfenden Blick in den Spiegel. Todsünde #1: Hochmut. Hochmütig war ich auf alle Fälle. Hochmütig und stolz. Die anderen 6 Todsünden beherrschte ich übrigens auch perfekt. Aber wer hat schon Angst vor der Hölle, wenn er dort aufgewachsen ist? Seit meiner Kindheit hatte ich jeden einzelnen Tag damit verbracht, für ein Ziel zu trainieren. Jede einzelne Waffe, die seit Beginn der Menschheit erfunden wurde, konnte ich führen. In Perfektion. So wie alles, was wir gelernt hatten. Jeder einzelne Handgriff saß. Über jeden einzelnen Muskel meines Körpers konnte ich zu jeder Zeit die Kontrolle behalten. Das galt auch für Emotionen. Die wurden uns früh genug abtrainiert. Meine Mom kannte ich nicht. Sie war unwichtig. Nur irgendeine Dämonin, deren Blut in meinen Adern floss. Sie war nicht wichtig für den Plan meines Vaters. Alles was zählte, war die Rache an der Menschheit und ihrer ganzen Erde. Luzifers Rache war mein höchstes Lebenziel, das galt genauso für meine Brüder. Wir waren nur zu ihrem Zweck geboren und ein Leben lang darauf vorbereitet worden. Ein Leben, das viel länger dauerte als das der Menschen. Und doch strahlte ihre doch so vergängliche Jugend in unseren Gesichtern. Zu unserer Vorbereitung hatte gehört, unsere Emotionen kontrollieren zu lernen. Die Frauen, die uns aufgezogen hatten, wurden dann vor unseren Augen getötet, wenn wir anfingen, eine Bindung zu ihnen aufzubauen. Und es war effektiv, wir alle hatten die Lektion gelernt: Seine Emotionen nicht unter Kontrolle zu halten führte zu Zerstörung und Chaos. Ich warf meinem Spiegelbild ein kokettes Lächeln zu und verschwand dann nach draußen auf den Flur, wo ich mich an die Wand lehnte um auf meine Brüder zu warten.
Der hochgewachsene junge Mann stand am Fenster seines ziemlich kahlen Zimmers und beobachtete das mäßige Treiben, das auf den Straßen vor der Wohnung herrschte. Er hatte den halben Tag damit verbracht eingehend Personen zu beobachten, die vorüber gingen, hatte seine ganz persönlichen Schlüsse aus diesen Beobachtungen gezogen. Wie eine Mutter ihr schreiendes Kind zu trösten versuchte, wie eine Gruppe von Jugendlichen lachte, wie ein junges Paar Hand in Hand die Straße hinauf schlenderte. All diese Beobachtungen bewiesen, wie sehr der Mensch von Emotionen gesteuert wurde und es widerte ihn auf eine antrainierte - aber womöglich auch angeborene - Art und Weise an. Emotionen machten schwach - Menschen waren schwach. Er selbst brauchte keine Emotionen, was ihn stärker machte. Überlegen. Ethan wandte sich vom Fenster ab, griff nach seiner schwarzen Lederjacke und zog sie über das graue Shirt, das er trug. Er besaß kein besonders großes Repertoire an Kleidungsstücken, die sich durch Farbenfrohheit auszeichneten. Viel mehr hielt sich sein Kleidungsstil in den Farbtönen weiß, grau und vorallem schwarz, welche eigentlich ja überhaupt nicht als Farben angesehen wurden. Es passte zu ihm. Der junge Mann mit den dunklen Locken warf im Vorbeigehen einen raschen Blick in den Spiegel, hielt einen Moment lang inne, um sich an seinem eigenen Anblick zu erfreuen und verließ erst nach ein paar weiteren Sekunden das Zimmer. Seine Schwester lehnte bereits an der Wand, wartete offensichtlich auf ihn und Damien. Er unterzog sie einer kurzen Musterung: "Du siehst besser aus, wenn du die Haare offen trägst, Lilith", merkte er kühl an, ohne von ihr zu erwarten, dass sie sich seine Meinung zu Herzen nahm. Würde sie sowieso nicht, er sagte einfach gerne, was ihm durch den Kopf ging. Ethan fuhr sich durch das widerspenstige Haar und klopfte schließlich einmal laut an die Tür seines Bruders, um ihn darauf aufmerksam zu machen, dass sie auf ihn warteten. "Damien, wir wollen los!", rief er laut genug und nicht unbedingt mit Engelsgeduld in der Stimme. Nein, Ethan war kein besonders netter Mensch/Dämon/was auch immer. Aber das erwarteten seine Geschwister wohl auch kaum von ihm. Dass er manchmal allerdings selbst für ihre Verhältnisse etwas zu kratzbürstig war, war bekannt. War ihm egal.
Damien Ich war natürlich nicht zu spät. Unpünktlichkeit zeugt von zu wenig Disziplin und war außerdem unhöflich. Nicht, dass mich das wirklich störte, aber meine Geschwister und ich waren ein eingespieltes Team. Wir waren uns gegenseitig die einzigen Konstanten in unserem Leben und jeder konnte sich absolut auf den anderen verlassen. Allerdings waren die beiden ungewöhnlich früh dran. Ich fuhr mir mit etwas Gel zwischen den Händen kurz durch die Haare. Das reichte meistens aus, damit sie gut aussahen. Allerdings würde einer von meinen Geschwistern sie wohl demnächst mal wieder etwas kürzer schneiden müssen. Ich zog mir meine schwarze Jacke über und trat dann raus auf den Flur. "Kein Grund so mürrisch zu sein, großer Bruder" meinte ich dann mit einem Grinsen und warf einen Blick auf Lilith "Stimmt. Du solltest sie öfter offen tragen." stimmte ich ihm dann zu, als er über ihre Haare sprach. Allerdings war das einzige, was wir zurück bekamen ein "Ihr könnte ja gerne mal versuchen mit offenen, langen Haare einen Kampf zu führen, in den wir vielleicht geraten könnten." Irgendwo hatte sie ja recht. Und selbst, wenn sie ihre Haare in einen Zopf fasste, sah unsere Schwester noch besser aus als der Großteil der Menschenmädchen. Lag wahrscheinlich auch am jahrelangen Training, das wir alle hinter uns hatten. Das mit der Verführung der Halbengel dürfte wohl das geringste Problem in unserer Mission sein. Zuerst mussten wir die natürlich erstmal ausfindig machen. Seit wir in dieser Stadt waren, spürte ich ihre Anwesenheit. Ein widerliches Gefühl. Es legte sich wie ein Netz um mich herum, wahnsinnig warm und hell. Allerdings war es bis jetzt nicht besonders auffällig stärker oder schwächer geworden, obwohl wir schon seit Wochen auf der Suche waren. "Also? Wo geht's heute hin?" fragte ich dann und musterte meine Geschwister. Leder schien angesagt zu sein. Ethan und ich hatten uns beide zu einer Lederjacke entschieden, während Lilith auf eine Lederleggins und Glitzeroberteil gegriffen hatte. Das war typisch für sie: Hauptsache sie zog möglichst viele Blicke auf sich.
Ethan Die Worte seiner kleinen Schwester entlockten dem jungen Mann ein kleines Grinsen. "Ich wüsste nicht, in was für einen Kampf wir hier so bald geraten sollten", merkte er mit gehobenen Augenbrauen an, wandte sich dann allerdings von der Schwarzhaarigen ab und stattdessen in Richtung seines Bruders. Wohin es ging? Gute Frage, die er sich auch schon gestellt hatte. Oberste Priorität war es natürlich die Engelchen aufzuspüren, die sie noch für besondere Zwecke benötigten, allerdings gingen ihm so langsam die Ideen aus, an welchen Schauplätzen sie noch nach ihnen suchen könnten. Sie hatten so einige Orte abgeklappert - bisher ohne Erfolg. Vielleicht sollten sie ihr Glück mal Sonntags in der Kirche versuchen... nein, Spaß. Die Suche gestaltete sich aber in der Tat ziemlich frustrierend, denn ihre Anwesenheit war so deutlich spürbar für ihn, dass er seit Tagen mit außergewöhnlich schlechter Laune herum lief. Es war abartig. Warme Energie, die sich mit seiner nicht gerade gut vertrug und prinzipiell genau das Gegenteil darstellte. Wenn er so darüber nachdachte, wollte er die Engel überhaupt nicht finden - ihre Anwesenheit würde für ihn mehr als anstrengend und unangenehm sein. Zudem mussten sie die Mädchen dazu bringen sich in sie zu verlieben, bevor sie sie dann endlich umbringen konnten - und Ethan wusste beim besten Willen nicht, wie er das anstellen sollte. An seinem Aussehen würde es nicht scheitern, er war sich seiner außerordentlichen Anziehungskraft durchaus bewusst. Allerdings hatte er nicht den Hauch von Lust darauf, den netten Kerl von nebenan zu spielen, weshalb ihm die Nummer auch extrem schwer fallen würde. "Naja... denkt ihr Engel gehen gerne feiern?", fragte er mit einem schiefen Grinsen auf den vollen Lippen, "ich wüsste nämlich wirklich nicht, wo wir sonst noch suchen sollten." Und ganz zufällig traf es sich auch so schön passend, dass er in Laune war einen Club zu besuchen. Die Parks dieser Stadt hatten sie, Ethans Meinung nach, zur Genüge ausgekundschaftet und desweiteren glaubte der junge Mann mittlerweile, dass sie eventuell der falschen Auffassung waren, was das Verhalten der Halbengel auf dieser Welt betraf. Vermutlich waren sie nämlich nicht einmal halb so konservativ, wie sie annahmen.
Lilith Er wusste nicht, was für ein Kampf. Naja, ich auch nicht, aber man konnte ja nie wissen. Ich war lieber darauf vorbereitet, auch, wenn es nicht passierte. Ich war einfach darauf trainiert, hinter jeder Ecke eine Gefahr zu erwarten. Es war fast langweilig, dass uns seit wir in dieser Welt angekommen waren, noch überhaupt nichts Spannendes passiert war. Als Ethan dann mit der Idee auftauchte, feiern zu gehen, schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Wir suchten schon eine gefühlte Ewigkeit nach Engeln, aber obwohl die ganze Zeit diese widerliche Wärme zu spüren war, kamen wir ihnen einfach nicht näher. Also selbst, wenn wir sie heute Abend nicht finden würden, würde ich einfach irgendeinen heißen Kerl abschleppen. Dann hatte diese Woche wenigstens noch irgendein gutes Ende. "Also gut, gehen wir feiern." meinte ich mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht. "Allerdings..." ich runzelte meine Stirn und sah an mir runter "bin ich überhaupt nicht fürs Feiern angezogen. Meint ihr ich könnte..." - "Nein, auf keinen Fall! Kannst du nicht. Ich hab keinen Bock mehr, jetzt nochmal ne Stunde zu warten bis du dein Gesicht angepinselt und dein Outfit beglitzert hast." unterbrach mich Damien und bevor ich ihm noch widersprechen konnte, zog er mich einfach zur Türe raus. Dabei hatte ich noch nichtmal hohe Schuhe an! Während Ethan und Damien sich auf den Weg nach einem guten Club machten, zeterte ich auf dem ganzen Weg darüber, dass man mit Männern sowieso überhaupt nichts anfangen konnte und wie unfair es doch war, dass sie einfach immer über meinen Kopf hinweg Entscheidungen trufen und dass ich sie problemlos in Stücke reißen könnte, auch, wenn ich die jüngste von uns war. Verdammt, das ging doch nicht, dass wir uns nichtmal genug Zeit ließen, dafür zu sorgen, dass ich dem Anlass entsprechend gekleidet war! Wenigstens hatten die beiden schon bald einen Club gefunden, der ihnen gefiel. Ich war zwar nicht ganz überzeugt - sah eher aus wie ein umfunktionierter Puff - aber naja, ich wusste, wie ich mich gegen unliebsame Annäherungsversuche zur Wehr setzen konnte.
Ethan Der ungeduldige junge Mann wollte bereits ein genervtes Stöhnen von sich geben, als Lilith jetzt beschloss, dass sie sich nochmal umziehen müsste, wenn sie wirklich feiern gingen. Sein Bruder übernahm den Part, in dem ihr das 'ausgeredet' wurde jedoch glücklicherweise, bevor er sich überhaupt zu Wort melden konnte auf eine recht knappe und wirkungsvolle Art und Weise - er zog sie kurzerhand aus der Tür auf den Flur hinaus. Perfekt. Sie machten sich auf den Weg in Richtung Stadtzentrum, wo sich die meisten guten Clubs befanden, wobei Ethan sich eine Zigarette anzündete und sie zwischen seine vollen Lippen steckte. Das Rauchen hatte er ziemlich sofort für sich entdeckt, nachdem sie auf der Erde gelandet waren. War seiner Meinung nach ein netter Zeitvertreib und da, wo sie herkamen gab es sowas einfach nicht. Er sah gedankenverloren vor sich hin, während Lilith ihm und seinem Bruder die Ohren voll jammerte, auf der Suche nach einem Club, der ihm zusagte. Das Gemeckere seiner kleinen Schwester ging ihm dann irgendwann jedoch soweit auf die Nerven, dass er die dunklen Augen verdrehte und sie über die Schulter hinweg missmutig ansah: "Verdammt Lilith, reiß dich zusammen! Du solltest langsam aber sicher dran gewöhnt sein, dass wir Entscheidungen über deinen Kopf hinweg treffen", gab er gereizt von sich. Tja, taten er und Damien wirklich oft, aber das lag daran, dass sie älter und außerdem vom gleichen Geschlecht waren, was wohl oder übel dazu führte, dass sie sich nicht selten gegen ihre Schwester 'verbündeten'. Außerdem war Lilith jünger als sie beide, weshalb die junge Frau manchmal auch einfach nicht genügend ernst genommen wurde. Vor allem dann nicht, wenn es um ihre Klamotten ging. Sie entschieden sich schließlich für einen Club, woraufhin Ethan seine Zigarette austrat und dann auch zielstrebig darauf zu steuerte. Vor dem Eingang zeigte er knapp seinen Ausweis vor, ehe er eintrat und flüchtig das Gesicht verzog, weil ihm stickige Luft entgegenkam. Dass es nicht alleine das war, was ihm unangenehm vorkam, merkte er erst im nächsten Augenblick. Die warme, leuchtende Energie war deutlicher geworden - so deutlich, dass Ethan regelrecht spürte, wie sie um ihn herum wirbelte, im ganzen Raum verteilt war. Die Engel waren hier.
Holly Der heutige Tag war bis zum Nachmittag relativ ereignislos verlaufen. Die junge Frau hatte recht lange geschlafen, anschließend mit ihrer Schwester, Serena, gefrühstückt, und schließlich war sie noch einkaufen gegangen. Abends hatten sie beschlossen mal wieder feiern zu gehen, was bei Holly in letzter Zeit gehäuft vorkam. Sie war normalerweise kein Mädchen, dass immerzu in Clubs aufzufinden war, aber in den letzten Wochen hatte es sich bei ihr schlicht öfters so ergeben. Jetzt jedenfalls befand sie sich mit ihrer Schwester in einem solchen Nachtclub, hatte schon drei Tequila hinter sich und kämpfte sich durch die Menge in Richtung Tanzfläche vor. Holly tanzte gerne - vorallem, wenn sie angetrunken war - und ganz bestimmt war sie keine von den Frauen, die mehr Zeit an der Bar verbrachten als mitten im Getümmel. Tatsächlich fühlte die hübsche Blondine sich in Menschenmengen am wohlsten, zudem mochte sie es im Mittelpunkt zu stehen und tat auch genug, um dafür zu sorgen. So trug sie heute beispielsweise ein Paillettenkleid, das gold funkelte - kombiniert zu ebenso goldenen High-Heels, wodurch sie so einige Blicke auf sich zog. War auch ihre Absicht gewesen. Holly quetschte sich zwischen zwei jüngeren Kerlen hindurch, die ihr ziemlich ungünstig im Weg herumstanden und erreichte damit die Tanzfläche, die gar nicht so dermaßen überfüllt war, wie es ansonsten oft der Fall war. Dort angekommen begann die Blondine sich im Takt der Musik zu bewegen, nicht unbedingt zurückhaltend - das wäre einfach nicht ihre Art gewesen. Allgemein war sie kein schüchterner Mensch. Viel eher aufbrausend, offenherzig und überaus gesellig. Eben eine wahre Frohnatur.
Serena Mit einem Blick auf meine Schwester, die schon wieder in der Menge der tanzenden Leute verschwand, schlich sich ein schmunzeln auf meine Lippen. Holly war eigentlich nicht der Typ, der dauernd am feiern war, aber in letzter Zeit schien sie gefallen daran gefunden zu haben. Kein Wunder, ich liebte selber dieses Gefühl, wenn der Alkohol einem schon leicht die Sinne vernebelte; im flackernden Stroboskoplicht waren nur kurze Momentaufnahmen der einzelnen Leute zu erkennen, alles war bunt und laut und aufregend; das Wummern der Bässe hallte durch ihren gesamten Körper und schaltete alles, was tagsüber so wichtig schien, einfach aus. Meine Lippen schlossen sich um den Strohhalm und ich leerte mein Glas relativ schnell, bevor ich meinen Blick nochmal über die Tanzfläche schweifen ließ. Natürlich zog Holly wieder einige Blicke auf sich, mit ihren langen blonden Haaren. Außerdem glitzerte so ziemlich alles an ihr. Ich war etwas unauffälliger gekleidet, trug schwarze Jeans und ein Top, das lediglich silbrig schimmerte, wenn ich mich bewegte. Außerdem schwarze Chucks, ich hasste High Heels. Keine Ahnung, wie Holly es schaffte, auf den Teilen länger als 5 Minuten zu stehen, geschweige denn zu tanzen. Ich stellte mein Glas auf der Theke ab, warf dem Barkeeper, der mich inzwischen sogar schon wieder zu erkennen schien - ich war ja in letzter Zeit öfter hier gewesen - ein unschuldiges Lächeln zu. Ich überlegte, ob ich vielleicht tanzen sollte, entschied mich dann aber dafür, lieber nochmal eine Weile sitzen zu bleiben und die Menge zu beobachten. Man erkannte manchmal die witzigsten Situationen, wenn man etwas außerhalb stand.
Damien Als wir den Club betraten, traf mich die Aura wie ein Fausthieb in den Magen. Ein kurzer Blickwechsel zwischen mir und meinen Geschwister zeigte, dass sie es ebenfalls gespürt hatten. Ich scannte den Raum kurz mit meinem Blick ab und da war sie auch schon. Leuchtend, Gold funkelnd tanzte sie durch die Menge. Die Lichter wurden von ihrem Pailettenkleid in alle Richtungen reflektiert und es wirkte, als würde dieses Glitzern und Strahlen ganz alleine von ihr ausgehen. Genau wie diese Wärme, die ihn von Anfang an umspannt hatte. Alles in mirschrie danach, sofort von hier zu verschwinden, bloß nicht näher zu kommen. Aber natürlich wusste ich, dass das der einzige Weg war, das Ziel zu verwirklichen. Ich musste sie verführen, sie umgarnen bis sie mir quasi zu Füßen lag. Und dann würde ich sie töten. Genau wie die anderen Engel, die wir schon erledigt hatten. Als ich mir die anderen Menschen in dem dunklen Kellerraum ansah, bemerkte ich einen zweiten Engel. Viel unauffälliger saß sie an der Bar, ihre Aura zwang sich ihm nicht so sehr auf. Und dennoch war sie deutlich zu spüren. "Sie sind zu zweit." stellte ich fast schon ein bisschen beeindruckt fest. Wir mussten heute wirklich wahnsinnig viel Glück haben. Erst hatten wir eine Ewigkeit garnichts finden können und jetzt sogar zwei auf einen Schlag. Konnte man Schicksal nennen, wenn man wollte. Aber auf sowas stand ich nicht so. "Also gut, dann mal ran an die Sache." ich warf meinen Geschwistern einen kurzen Blick zu, bevor ich mich dann in die tanzende Menge auf das gold glitzernde Geschöpf zubewegte. Sie war wahrscheinlich die größere Herausforderung, vielleicht war ihr Engelanteil höher oder so, keine Ahnung, aber ich stand auf schwierige Aufgaben. Ich beobachtete eine Weile, wie sie sich im Takt der Musik bewegte und beschloss dann, sie einfach anzutanzen. Tanzen konnte ich überraschenderweise ganz gut, hing vielleicht damit zusammen, dass ich auch ein guter Kämpfer war. Körperbeherrschung und so. Meine Chancen, dass sie darauf ansprigen würde, standen also nicht ganz so schlecht. "Was macht so ein hübsches Mädchen wie du in einem so schäbigen Club, wie diesem hier?" fragte ich also schmunzelnd, als ich ihr zuerst von hinten die Hände auf die Hüfte legte, sie dann herum wirbelte und kurzehand ihre Hände in meinem Nacken verschränkte, bevor meine wieder zu ihrer Hüfte wanderten. Gut, zugegeben, dass war eine ziemlich krasse Anmache, aber wenn sie sich an solchen Orten wie diesem rumtrieb, war sie es wahrscheinlich gewohnt. Und ich sah gut aus und war charmant, ich würde sie schon irgendwie rumkriegen.
Ethan übertrieb defintiv nicht, wenn er behauptete, dass er sich am liebsten auf dem Absatz umgedreht und den Laden hier verlassen hätte. Die aufdringliche Ausstrahlung, die diese Engel an sich hatten, bereitete ihm ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend, das einfach unterstrich, wie wenig er mit der Polarität umgehen konnte, die zwischen ihrer und seiner Energie herrschte. Damien hatte Recht damit, dass sich gleich zwei Engelsmädchen im Club befanden, was das Ganze nicht unbedingt besser machte - eher im Gegenteil. Eins von ihnen befand sich auf der Tanzfläche, glitzerte und funkelte in gold, was das Engelsgen eindeutig nochmal betonte. Wenn auch vielleicht unbeabsichtigt. Jedenfalls konnte Ethan sich beim besten Willen nicht vorstellen, sich der jungen Frau großartig zu nähern. Womöglich stellte er sich an, aber der Dunkelhaarige war wie gesagt keine Person, die sich allzu erfolgreich verstellen konnte. Natürlich hatte er seine Emotionen im Griff, aber wenn er seine kratzbürstige Art wirklich überspielen sollte, hätte er es in der Gegenwart der Blondine unglaublich schwer damit. Glücklicherweise setzte Damien sich ohne große Umschweife in Bewegung und steuerte auf sie zu - anscheinend hatte er nicht die selben Probleme. Somit konnte Ethan sich dem anderen Engelchen zuwenden, das ein wenig zurückhaltender an der Bar saß. Änderte nichts an ihrer leuchtenden Aura, aber immerhin konnte der junge Teufelssohn mit ihrer allgemeinen Ausstrahlung um einiges besser umgehen. Er schlenderte los, Richtung Bar, wobei er immer wieder Leute zur Seite schob, die ihm nicht sofort Platz machten und ihm damit gehörig auf die Nerven gingen. Irgendwann kam er dann endlich bei der hübschen jungen Frau an, auf die er zugesteuert war und blieb hinter ihr stehen, sodass sie seine Wärme leicht an ihrem Rücken spüren müsste. "Darf ich dir einen Drink spendieren?", raunte er ihr in einer relativ rauchigen Stimmlage ins Ohr, während er darauf wartete, dass sie sich zu ihm umdrehte. Spätestens, sobald sie sich umgedreht und gesehen hatte, wie unwiderstehlich er war, würde sie einwilligen - da war er sich sicher. Und dann könnte Ethan den Plan verfolgen, den er sich kurzerhand zusammen gesponnen hatte. Erst besoffen machen - dann verführen. Klang simpel und das war es hoffentlich auch.
Holly war ziemlich blind für ihre Umgebung, sobald sie sich auf der Tanzfläche befand. Sie ließ sich einfach von der Musik mitreißen, bewegte ihren Körper rhythmisch und gleichzeitig unglaublich grazil im Takt und genoss das Gefühl, das damit einherging. Die junge Frau war schon ein wenig beschwingt, durch den Alkohol, den sie getrunken hatte, wodurch auch ihre Laune sich auf einem merklichen Höhepunkt befand, den sie am liebsten für den Rest des Abends beibehalten würde. Auch, wenn sie dafür vermutlich noch etwas mehr trinken musste. Die Blondine bemerkte den jungen Mann nicht, der sie erst beobachtete und dann auf sie zukam. Erst, als seine Hände sich von hinten auf ihre Hüften legten, wurde sie auf ihn aufmerksam - wäre auch komisch, wenn nicht. Sie vernahm seine fragende Stimme an ihrem Ohr, woraufhin ein amüsiertes Lächeln auf ihre Lippen trat. Bevor sie sich jedoch aus eigenem Antrieb heraus zu ihm umdrehen konnte, hatte er sie bereits zu sich herumgewirbelt, ihre Hände in seinem Nacken platziert und seine Hände abermals auf ihren Hüften platziert, woraufhin sie sogar leicht erstaunt beide Augenbrauen hob. Der ging ja ziemlich schnell zur Sache, da war nichts von wegen behutsamen Annäherungsversuchen. Dennoch konnte Holly nicht leugnen, dass ihr seine direkte Art gefiel. Zudem durchfuhr sie bei seinen Berührungen ein beinahe elektrisierendes Gefühl, das sie zuvor noch nie so gespürt hatte. Sie schob es auf den Alkohol kombiniert zu seinem unfassbar guten Aussehn. Die dunklen Augen, die undurchdringlich und geheimnissvoll wirkten, zusammen mit den ebenso dunklen Haaren und dem trainierten Körper, von dem sie gerade einen kleinen Eindruck gewann, während der junge Mann sich zur Musik bewegte. Dass dieses eigenartige Gefühl vorallem daher rührte, dass der Fremde prinzipiell exakt ihren Gegenpol darstellte, konnte sie schließlich nicht ahnen. Die Blondine verschränkte nach kurzem Überlegen bereitwillig ihre Finger in seinem Nacken, legte den Kopf ein wenig schief und ließ ein verschmitztes Grinsen auf ihren Lippen auftauchen: "Naja, in jeden schäbigen Club gehören ein paar hübsche Mädchen, oder nicht?", erwiderte sie keck und gleichermaßen selbstbewusst. Als so dermaßen schäbig empfand sie diesen Laden zwar gar nicht, aber er hatte schon Recht damit, dass er nicht das größte Ansehen besaß. Okay, zugegeben, er war wirklich schäbig. Allerdings war die Frage sowieso nur Teil seiner offensiven Anmache gewesen, von daher.
Serena Ich hatte mich wieder Richtung Bar gedreht und die Getränkekarte studiert, die ich mittlerweile eigentlich schon ziemlich gut kannte. So in Gedanken versunken, erschrak ich ziemlich, als ich auf einmal die Stimme hinter mir wahrnahm. Ich hatte den Mann bei dem Lärm nicht hören können und drehte mich perplex zu ihm um. Es dauerte etwas, bis ich seine Worte richtig verstanden hatte, aber dann setzte ich ein Lächeln auf und nickte. Gratis Drinks? Hallo?! Die würde ich natürlich nehmen. Und wenn der Kerl, der etwas für mich springen ließ, dann noch so gut aussah, wie der junge Mann vor mir... Ich strich mir etwas verlegen eine rot-braune Haarsträhne aus dem Gesicht und sah zu dem Typ hoch, der vor mir stand. Selbst, wenn ich auch stehen würde, würde er mich wahrscheinlich noch ein ganzes Stück überragen. "Ähm ja klar, warum nicht?" Ich rutsche ein wenig unsicher auf dem Barhocker herum, bis er sich zum Glück irgendwann neben mich setzte. Ich mochte es nicht, wenn jemand hinter oder neben mir stand. Machte mich irgendwie nervös. Jetzt wo wir fast auf Augenhöhe waren, musterte ich ihn kurz. Er war vollkommen in schwarz gekleidet, was die Tatsache, dass seine Pupillen ebenfals diese Farbe hatten, noch unterstrich. Seine dunklen Locken betonten seine kantigen Gesichtszüge. Bei anderen Männern hätten diese Locken wahrscheinlich affig ausgesehen, aber ihm verliehen sie irgendwie eine Eleganz, die schwer zu beschreiben war. Generell ging von ihm eine dunkle, mysteriöse Aura aus. Sowar hatte ich noch nie gespürt, ich schob es allerdings einfach auf den Alkohol. "Also..." setzte ich dann nochmal an und sah ihm jetzt direkt in die pechschwarzen Augen. "Darf ich fragen, wer mir da so ein verlockendes Angebot macht?"
Damien Ich tanzte eigentlich nicht besonders gerne, obwohl ich eigentlich kein schlechter Tänzer war. Wenn Mädchen tanzten, schaute ich da eigentlich viel lieber zu. Aber jetzt diente es ja quasi einem guten Zweck. Von daher könnte ich also mal über meine Schatten springen und das Tanzbein schwingen. [okay, der Satz klingt witzig xD] Das blond gelockte Mädchen - übrigens ziemlich klischeehaft. Ich meine, ein Engelskind mit langen, blonden Locken und rundum in Gold gekleidet. Ernsthaft? Gehts noch kitschiger? - Naja, jedenfalls: Das Mädchen zögerte erst einen Moment, als ich sie so zu mir herum wirbelte, aber natürlich konnte sie nicht widerstehen, nachdem sie mich kurz gemustert hatte. Und wahrscheinlich hatte sie es auch gespürt. Dieses kurze Gefühl, dass uns beide von Kopf bis Fuß durchströmte. Nur einen kurzen Moment, wie ein elektrischer Schlag. In der einen Sekunde da, in der nächsten bereits verflogen. Das Typische Gefühl, dass ichimmer hatte, wenn ich ein Mädchen, dass mein genetisches Gegenteil darstellte, zum ersten Mal berührte. Nachdem der kleine Engel - sie waren schon fast niedlich - sich entspannte und ihre Hände in meinem Nacken verschränkte, erlaubte ich mir, sie mit einem schelmischem Grinsen noch ein Stück näher an mich heran zu ziehen. Ich beugte mich zu ihr herunter, während meine Hände sanft, aber dennoch bestimmt, auf ihrer Hüfte ruhten. "Und warum hab ich dieses hübsche Mädchen noch nie zuvor in dieser Stadt getroffen?" hauchte ich dann direkt in ihr Ohr. Natürlich nur, weil es im Club so laut war und sie mich nicht hören konnte. Das hatte rein garnichts mit einer Anmache zu tun! Nein, überhaupt nicht!
Ethan Die junge Dame sagte natürlich nicht Nein zu seinem reizenden Angebot - hätte ihn auch wirklich gewundert, wenn dem so gewesen wäre. Er war es nicht gewohnt von Frauen abgewiesen zu werden und glaubte, zugegeben, auch nicht, dass dieser Fall je eintreffen würde. Warum auch? Er sah absolut keinen Grund dafür, aber glücklicherweise schien es der Frauenwelt ähnlich damit zu gehen, von daher gab es keinerlei Probleme. Ethan ließ sich gegenüber des Engels auf einem Barhocker nieder, sodass er ihr perfekt in die Augen schauen konnte, und spürte beinahe augenblicklich ihren Blick auf sich. Wie sie ihn musterte, beinahe studierte. Normalerweise hätte jetzt ein typisch selbstsicheres, fast spöttisches Lächeln seine vollen Lippen umspielt, allerdings hielt der junge Mann sich zurück. Er musste nett sein. Verdammt, das würde sich wirklich einigermaßen schwierig gestalten. Aber vielleicht war sie gar kein Mädchen, dass so dermaßen auf Nettigkeit abfuhr, dann könnte er theoretisch wenigstens Gebrauch von seinem treuen Freund Sarkasmus machen. Wenn es schon nicht Zynismus sein durfte. Ethan nutzte den Moment, um die hübsche Brünette nun ebenfalls - eher unauffällig - zu mustern, betrachtete ihre hübschen Gesichtszüge und blieb kurz an ihren Augen hängen. Müssten heller sein, die genaue Farbe konnte er wegen der Lichtverhältnisse nur schwer ausmachen, aber das war gerade ja auch nicht unbedingt wichtig. Er erwiderte ihren Blick, als sie ihn nun ansah und ihn wohl indirekt nach seinem Namen fragte. Der junge Mann ließ ein sarkastisches Schmunzeln auf seine Lippen treten, während er sich die Getränkekarte schnappte: "Der Mann deiner Träume, nehme ich an." Er bestellte bei dem Barkeeper kurzerhand zwei Tequila - hatte immerhin das Ziel das Engelchen mehr oder weniger abzufüllen -, ehe er sich wieder dem Mädchen zuwandte und sie schief angrinste. "Wenn du den mit mir trinkst, darfst du dir danach alles aussuchen, was du willst", versprach er ihr mit herausfordernd gehobenen Augenbrauen. Manche Frauen tranken ja nicht allzu gerne Hochprozentiges, aber sie würde das schon gut runterbekommen, da war er sich ziemlich sicher. "Ich bin Ethan", stellte er sich jetzt endlich vor, fuhr sich mit einer Hand durch die dunkelbraunen Locken und sah die junge Frau abwartend an, "...und wem genau habe ich dieses verlockende Angebot gemacht?", gab er die vorige Frage charmant zurück. Ja doch, wenn er wollte, konnte er eine wirklich einnehmende Art an sich haben - er musste sich nur zusammenreißen.
Holly [Sie hat gar keine Locken xDD] Sie ließ zu, dass der schöne Fremde sie noch ein Stückchen näher an seinen Körper zog, wobei sie ihn einen Moment lang gespielt streng ansah, dann jedoch ein amüsiertes Grinsen ihre Gesichtszüge erhellen ließ. Seine Hände lagen weiterhin auf ihren Hüften, was auch in Ordnung war, solange sie nicht tiefer wanderten. In dem Falle wäre die Blondine wohl oder übel gezwungen, sich ihm zu entziehen, alleine ihrer Prinzipien wegen. Man ließ sich schließlich nicht einfach beliebig anfassen, auch wenn der Kerl, der sich dazu anschickte, so gut aussah, wie der, den Holly gerade vor sich hatte, und man sich in einem Club befand. Allerdings erschien er ihr auch nicht so geschmacklos es auszuprobieren und wenn die junge Frau noch ein wenig mehr trinken würde, fiele ihre Hemmschwelle vermutlich nochmal um ein gutes Stück. War schließlich immer so. Die junge Frau musterte gerade sein markantes Gesicht, als er sich zu ihrem Ohr hinunter beugte und ihr die nächste Frage hinein hauchte. Beinahe mit sofortiger Wirkung breitete sich eine sanfte Gänsehaut auf den Armen der jungen Frau aus, als sein Atem ihre Haut streifte. Sie schmunzelte leicht, als sie nun mit den Fingern von seinem Nacken aus ein Stück weit in seine Haare hinauffuhr, um seinen Kopf sachte ein bisschen zu sich nach unten zu ziehen. Wenigstens machten ihre High-Heels sie etwas größer, ansonsten hätte er sie noch um einiges mehr überragt. Die hübsche Blondine brachte ihre Lippen nun ebenfalls nahe an sein Ohr: "Das kann eigentlich nur bedeuten, dass du noch nicht besonders lange in dieser Stadt bist - sonst wäre ich dir bestimmt aufgefallen", raunte sie ihm auf die gleiche Art und Weise scherzhaft zu. Wenn er das konnte, konnte sie das auch. Holly legte ihre Hände zurück in den Nacken des jungen Mannes, verschränkte ihre Finger dort abermals und blinzelte ihn währenddessen gut gelaunt aus ihren dunkelblauen Augen an. Es machte Spaß mit ihm zu tanzen - er war ein guter Tänzer. Da war sie von so manchen Verehrern schon ganz Anderes gewöhnt, wobei sie sich immer ziemlich schnell aus dem Staub machte, sobald ihr jemand zu nahe kam, den sie als unattraktiv empfand. Die junge Frau besaß eben ein ausgeprägtes Anspruchsdenken, und das in zahlreichen Bereichen des Lebens. Merkte man ziemlich schnell, wenn man auf längere Zeit mit ihr aneinander geriet.
Serena Nachdem ich den jungen Mann vor mir einer ordentlichen Musterung unterzogen hatte, versuchte er unauffällig, das gleiche bei mir zu tun. Wäre ihm wahrscheinlich auch gelungen, aber ich war eben einfach ein sehr aufmerksamer Mensch. Und ich konnte seinen Blick förmlich auf mir spüren. Seine ganze Anwesenheit benebelte mich auf einer Art und Weise, wie sie mir noch nie begegnet war. Es juckte mich in den Fingern, ihn zu zeichnen. Seine Gesichtszüge einzufangen und auf papier zu bringen. Aber das schien unmöglich. Nicht, dass mir das Können dazu fehlte. Ohne eingebildet klingen zu wollen - aber wenn mir etwas lag, dann war es wohl das Zeichnen. Aber ich wusste, dass ich, egal wie sehr ich es versuchen würde, am Ende doch nicht zufrieden mit meiner Leistung wäre. Den Blick, mit dem er mich musterte würde ich nie so hinkriegen, dass man bei der Betrachtung der Zeichnung spüren könnte, was ich jetzt spürte. Diese Anziehungskraft, die von ihm ausging. Das lag wahrscheinlich nicht nur an seinem guten Aussehen, sondern auch an seiner Selbstbewussten und ein wenig sarkastischen Art. Ich mochte sowas. Es gab nichts nervigeres, als Typen, die dauernd nur Süßholz raspelten, um ein Mädchen rum zu kriegen. Als er sich erstmal nur als den Mann meiner Träume vorstellte, musste ich grinsen und hob eine Augenbraue an. "Na da hab ich ja wirklich Glück gehabt." Er bestellte ohne mich zu fragen für uns Tequila. Ich hatte da allerdings keine Einwände, Shots hielt ich immer für eine gute Idee und zusammen mit Zitrone und wahlweise auch Salz bekam man den Tequila auch ganz gut runter. Und er sorgte schnell für einen kleinen Rausch, was wahrscheinlich in der Absicht des dunkelhaarigen Mannes stand. Er würde mich aussuchen lassen, was wir danach trinken? Aha, also gut. "Dann also nochmal Tequila." erwiederte ich mit einem Grinsen im Gesicht, bevor ich nach dem kleinen Glas griff, ihm zuprostete [wtf was für ein Wort xD] und es dann runterschüttete. Darauf folgte ein beherzter Biss in das Zitronenstück, bevor ich dieses in das nun leere Glas legte und alles ein Stückchen von mir schob. Viel mehr als den zweiten Tequila sollte ich dann vielleicht aber auch aufhören zu trinken. Ich hatte schon ziemlich viel intus und diese Shots hauten oft mehr rein als erhofft. Mein Gegenüber stellte sich mir jetzt als Ethan vor. Ethan, mein Traummann also. "Serena." antworte ich nur knapp auf die Frage nach meinem Namen. "Bist du eigentlich immer so charmant oder ist das grade nur eine Masche?" fragte ich dann ganz direkt. Er sah nicht gerade aus wie der Typ, der es nötig hatte, Frauen Honig um den Mund zu schmieren.
Damien Meine gehauchten Worte hatten genau die Wirkung erzielt, die ich erwartet hatte. Die Härchen auf ihren Armen richteten sich fast schlagartig auf und ich bildete mir ein, sogar ihr Herz an meiner Brust ein Stück schneller schlagen zu spüren. Aber naja, was sollte ich machen? So war das eben, wenn man diese gewisse Wirkung auf Frauen hatte. Solange sie nicht in seinen Armen in Ohnmacht fielen, war ja noch alles in bester Ordnung. Es konnte nur durchaus auch irgendwann nervig werden, wenn dauernd irgendwelche aufdringlichen Mädchen um ihn herumschwirrten, denen man den Zaunpfahl fast schon in den Kopf rammen musste, damit sie endlich verschwanden. Aber naja, weg von den komischen Mädels, zurück zu der nicht gerade schlichten Schönheit vor mir. Sie beherrschte dieses Spiel hier anscheinend fast genau so gut wie ich. Dennoch war klar, dass ich am Ende gewinnen würde. Beziehungsweise würden wir beide einen Gewinn abstauben, wenn man es genau betrachtet. Aber soweit war ich ja noch gar nicht. Ich ignorierte ihren kurzen Einwand zu meiner Aufenthaltsdauer in der Stadt. Sie hatte ja recht, ich war noch nicht besonders lange da. Allerdings schon viel zu lange, wenn es nach mir ging. Ich mochte es nicht, viel länger als einige Monate an einem Ort zu bleiben. Erstens wurde es sehr schnell langweilig, Menschen waren einfach so berechenbar. Und zweitens fielen meine Geschwister und ich gerne mal auf, weshalb wir dann doch lieber öfter mal den Wohnsitz wechselten. "Du bist doch bestimmt von der ganzen Tanzerei ziemlich durstig geworden." Das sollte ein bisschen wie eine Frage klingen, war aber keine. Ich ließ meine Hände an ihren Armen hinunter zu ihren gleiten und verschränkte meine Finger mit ihren, bevor ich mir einen Weg durch die tanzende Menge bahnte und sie vorsichtig hinter mir her zog. Die meisten Leute verschwanden von selbst aus meinem Weg, wobei viele der Mädels mir und viele der Männer meiner hübschen Begleitung vielsagende Blicke zuwarfen. Ich entdeckte an der Bar meinen Bruder, der in ein Gespräch mit dem anderen Engel vertieft war und grinste kurz. Sah aus, als würde er das ganz gut hinbekommen. Ein Stück von den beiden entfernt orderte ich bei einer Barkeeperin Vodka-Shot. Gleich 4 Stück, da die Blondine eher am tanzen interessiert zu sein schien und sich sicherlich nicht allzu lange an der Bar aufhalten wollte. Als der Alkohol ankam, schob ich ihr zwei der Gläser zu und lächelte dann kurz. Alkohol, der einem geschenkt wurde, nahm man immer an. Auch wenn sie vielleicht nicht der Typ für puren harten Alkohol war. "Ich bin übrigens Damien." stellte ich mich beiläufig vor, während ich das erste meiner beiden Gläser leerte. Ich vertrug ziemlich viel Alkohol. War auch wichtig, immerhin füllte ich öfter mal Mädels ab und es wäre ja schön blöd, wenn ich am Ende besoffen war und nicht sie.
Ethan Hm, um ehrlich zu sein hatte sie alles andere als Glück gehabt, wenn man bedachte, welches große Ziel er hier wirklich verfolgte. Sie würde sich unsterblich in ihn verlieben, er würde ihr früher oder später auf grausamste Weise das Herz brechen und am finalen Punkt, müsste sie für ein höheres 'Wohl' sterben. Also... Glück war wohl eindeutig etwas anders zu definieren, aber wenigstens hatte sie die Möglichkeit einen Mann wie ihn kennenzulernen. Konnte bestimmt auch nicht jede Frau von sich behaupten. Seine Lippen kräuselten sich zu einem selbstsicheren Schmunzeln, während er auf ihre Worte dennoch zustimmend nickte. Der Tequila wurde ihm und seiner hübschen Gesprächspartnerin vor die Nase gestellt, woraufhin Ethan sein Glas sofort zu sich heranzog und in einem kurzen Zug leerte - eigentlich hätte er sich gleich zwei davon bestellen können, da er sowieso so einiges benötigte, um wirklich den gewünschten Rausch zu erreichen. Da er für das Ganze hier dennoch einen kühlen Kopf brauchte, um sein Handeln und vor allem seine Worte abzuwägen, sollte er sich vermutlich eh nicht komplett betrinken. Musste er wohl auf einen anderen Abend verschieben. Der junge Mann erwiderte das Grinsen der kleinen Brünette, als sie sich für einen weiteren Tequila entschied und rieb sich mit einer Hand das stoppelige Kinn, ehe er den Kopf schief legte: "Gute Entscheidung", nickte er ihr lobend zu, ehe er den Barkeeper nochmal heranwinkte und ihnen das Selbe wie zuvor bestellte. Wenn sie jetzt mit Cocktails angefangen hätte, hätte es noch wesentlich länger gedauert, bis sie voll war, wobei die auch einigermaßen reinhauen konnten - je nachdem, welchen genau man sich aussuchte. Mit Tequila ging das Abfüllen allerdings sehr viel schneller und das war Ethan nur zu recht. Vielleicht würde er sie zu einem Drink über den Durst überreden - mehr nicht, sie sollte immerhin nicht anfangen sich zu übergeben. Er sah sie abwartend an, als sie ihm dann ihren Namen nannte und gleich darauf eine Frage hinterherschob, die dem gutaussehenden Mann ein amüsiertes Grinsen auf die Lippen zauberte. "Der Charme wurde mir in die Wiege gelegt", erwiderte er ziemlich unbestimmt auf Serenas Worte hin, zwinkerte ihr zu, und drehte sich kurz von ihr weg, allerdings nur um ihr den nächsten Tequila zuzuschieben. Theoretisch war das nicht mal gelogen, er strahlte nur eben einen sehr... speziellen Charme aus. "Wieso fragst du?", fuhr er mit gehobenen Augenbrauen fort, ehe er seinen zweiten Tequila anhob und runterkippte. Ja, das würde ihn jetzt in der Tat mal interessieren. Vielleicht war er zu charmant, um war zu sein. Wobei er sich das nicht unbedingt vorstellen konnte. Aber es war eigentlich sowieso naheliegend, dass das alles eine Masche war, die zu einem ganz bestimmten Zweck diente. Und der sollte ihr bekannt sein.
Holly Oh ja, sie war in der Tat bereit für ihren nächsten Drink, das hatte er gut erkannt. Sie hatte genug intus, um angetrunken zu sein, aber ein bisschen ging da noch was. Dementsprechend nickte die hübsche Blondine mit einem reizenden Wimpernaufschlag, verharrte allerdings noch ein wenig in ihrer jetzigen Position, bis der junge Mann seine Finger über ihre Arme gleiten ließ, um schlußendlich nach ihren Händen zu greifen. Seine Berührungen hinterließen ein sanftes Prickeln auf ihrer Haut, sie glaubte sogar das Kribbeln in ihren Zehenspitzen zu fühlen, was wirklich verwunderlich war. Normalerweise war sie keine Frau, die allzu schnell rumzukriegen war, aber er hatte einfach diese enorme Anziehungskraft an sich, die sie dazu zu zwingen schien sich nicht von ihm zu entfernen. Die ihrem Körper das Gefühl gab, dass sie mit aller Macht bei ihm bleiben wollte. Wollte sie momentan auch. Und das irritierte die junge Dame zunehmends. Sie ließ sich von dem Schönling durch die Menge ziehen, wobei sie mittlerweile blind für die Blicke anderer Männer geworden war, und hielt schließlich neben ihm an der Bar. Ihr Atem ging noch ein wenig schneller, da sie auf der Tanzfläche doch ziemlich aktiv gewesen war, als sie ihn jetzt erneut von der Seite musterte. Er bestellte vier Vodka Shots, woraufhin sich ihre Augen ein wenig weiteten. Na, das würde ja heiter werden - besonders viel vertrug Holly nämlich nicht und sie hatte nicht vor heute Abend über der Kloschüssel zu enden. Der Alkohol wurde vor ihnen beiden auf der Theke platziert und gleich darauf bekam sie ihre Gläser schon von dem jungen Mann zugeschoben. "Ich nehme an, es wirkt nur so, als würdest du mich abfüllen wollen?", fragte sie mit gehobenen Augenbrauen, einem belustigten Grinsen auf den geschwungenen Lippen und gespielt unwissend. Natürlich wollte er sie abfüllen, und wenn die Blondine nicht ein wenig aufpasste, würde er damit auch ziemlich erfolgreich sein. Sie nahm zur Notiz, dass er sich als Damien vorstellte, musterte ihn daraufhin abermals und beschloss innerlich, dass der Name perfekt zu ihm passte. Warum auch immer. Sie setzte ein Glas an ihre Lippen, kniff die Augen zusammen und stürzte den Shot hinunter, bevor sie zu lange darüber nachdenken konnte. Der Alkohol hinterließ einen intensiven, nicht gerade angenehmen Geschmack auf ihrer Zunge, weshalb die junge Frau kurz das Gesicht verzog, und sich dann langsam wieder in Damiens Richtung drehte. "Ich bin Holly", gab sie jetzt ebenfalls mit einem - für sie so typischen - strahlenden Lächeln von sich. "Und ich bin vermutlich gleich betrunken", schob sie mit einem fast schon verlegenen Unterton hinterher, als sie jetzt langsam den zweiten Shot in die Hand nahm und ihn mit einem leisen Seufzen betrachtete. Dann jedoch gab sie sich einen Ruck, trank auch das zweite Glas leer und stellte es schließlich wieder auf der Theke ab, ehe sie den so gutaussehenden jungen Mann vor sich angrinste.
Serena Zugegebenermaßen berauschte der Alkohol jetzt schon meine Sinne und ich wusste dass es nur wenige Minuten dauern würde, bis diese Shots reinhauten und dann wäre es um mich wohl doch verloren. Also nicht, dass ich total besoffen rumtorkeln würde, aber die Hemmschwelle würde doch definitiv sinken und Ethan würde wohl eindeutig sein Ziel erreichen, das er sich vorgenommen hatte. Zumindest falls sein Ziel war, mich abzufüllen und mich dann mit nach Hause zu nehmen. Mich würde das definitiv stören, Ethan sah erstens fantastisch aus - und jeder, der etwas anderes behaupten würde, war ein Lügner - und außerdem schien er zusätzlich ganz nett zu sein. Oder eben auch nicht, was mir aber umso mehr gefiel, denn die netten und braven Kerle fand ich sowieso langweilig. Wahrscheinlich hatte er auch eine ganz schön sarkastische Ader, was genau meinen Humor traft. Allerdings ließ er diese noch nicht ganz durchscheinen. Aber vielleicht öffnete er sich ja noch, wenn er mehr Alkohol trank. Nur würde er wahrscheinlich nicht alleine trinken und wenn ich ihn dazu animierte, dass wir gemeinsam noch mehr schütteten, würde der Abend für mich wohl eher unschön Enden. "Ich frage das..." setzte ich an, beschloss dann aber, erstmal den zweiten Shot zu kippen. "Weil du ehrlich gesagt wie der Typ Serienkiller wirkst, der mich jetzt abfüllen wird um mich dann in irgendeine dunkle Ecke zu ziehen und grausam abzuschlachten." meinte ich mit einem Grinsen. Irgendwas war ja dran, sogar noch mehr, als ich zu diesem Zeitpunkt überhaupt denken konnte. Momentan wusste ich nur, dass er etwas wahnsinnig dunkles und geheimnisvolles Ausstrahlte, das auf mich allerdings wahnsinnig anziehend wirkte. "Ich hoffe also einfach mal, dass ich dir vertrauen kann." fügte ich dann noch hinzu. Jetzt war es sowieso zu spät, ich konnte quasi schlagartig spüren, wie die letzten beiden Shots ihre Wirkung entfalteten.
Damien "Ich bin schockiert, wie du mir so etwas vorwerfen kannst." Ein Ausdruck gespielten Entsetzens spiegelte sich auf meinem Gesicht. Also wirklich, wie kam sie nur darauf, dass ich sie abfüllen wollte? Ich war ja wohl die Unschuld in Person, mir konnte man nun wirklich keine bösen Absichten unterstellen! Ich kippte erstmal den ersten der beiden Shots weg und sah zufrieden zu, wie Holly das gleiche Tat. Wäre ich ein netter, normaler junger Mann gewesen hätte ich ihr jetzt wahrscheinlich ein Wasser spendiert. Man merkte, dass sie bereits etwas alkoholisiert war und ihre Brust hob und senkte sich rasch in ihrem Pailettenkleid. Nicht, dass er ich auf die Brüste geschaut hättte, natürlich nicht. Sowas taten anständige Männer nicht. Andererseit kam ich genau genommen direkt aus der Hölle, mir stand quasi die ganze Palette an Sünden zur Verfügung. Wenn das mal nicht eine gute Vorraussetzung für ein erfülltes und spaßiges Leben war. Das wäre meines auch, wenn wir nicht eine Mission hätten. Von der anderen Seite betrachtet wäre ein Leben ohne Ziel aber auch irgendwie langweilig. Und die Vergnügung kam bei mir ja eigentlich nie zu kurz. Kurz vor der Vollendung des Opfers lagen uns die Engel quasi zu Füßen. Es war schon verrrückt, was Mensch aus Liebe für Dinge taten. Andererseit hatten Engel viel tiefere Gefühle als normale Menschen. Aus genau diesem Grund war es auch so wichtig, dass ich meine immer und überall unter Kontrolle hatte. Nicht auszudenken, was für Problemen ich und meine Geschwister bekommen würden, wenn einer von uns begann, tiefere Gefühle für irgendwen zu entwickeln. Klar war da immer irgendeine gewisse Zuneigung bei den Mädchen, die ich verführte, aber es war eben wichtig, immer im Hinterkopf zu behalten, dass sie zum Tod verdammt waren und dass ich derjenige war, der sie töten würde. "Das ist nicht so schlimm Holly. Ich kann schon auf dich aufpassen, wenn du betrunken bist." meinte ich mit einem Schmunzeln und musterte sie nochmal kurz. Ich konnte allerdings nicht dafür garantieren, dass sie sich in den Schuhen nicht beide Beine brach, falls ihre Trittsicherheit unter dem Alkohol leiden würde. Ich strich der Blondine nachdenklich eine Haarsträhne, die ihr ins Gesicht gefallen war, hinters Ohr und musterte ihr Gesicht nochmal eingehend, bevor ich mich genau wie vorhin auf der Tanzfläche wieder zu ihr neigte, um ihr ins Ohr zu flüstern. "Ich bring dich sicher nach Hause, heute nach." versprach ich leise und in verführerischen Ton. Das entsprach genau meinem Plan. Nur würde ich sie wohl nicht zu sich nach Hause bringen, sonder in mein trautes Heim. Vorrausgesetzt, es ging jetzt nichts mehr schief.
_____ [Sorry dass die jetzt ein bisschen kürzer sind (: ]
// Alles gut, ich mach diese jetzt auch eher kürzer, weil ich nicht so viel Zeit habe. ^^
Ethan Er beobachtete die Brünette dabei, wie sie erst zu einer Antwort auf seine Frage ansetzte, dann jedoch erst ihren zweiten Tequila trank, was ihn kurz grinsen ließ. So gefiel ihm das - Alkohol entfaltete seine Wirkung nämlich noch viel schneller, wenn man viel auf einmal trank. Und zwei Shots aufeinmal würden an einer zierlichen, nicht besonders großen jungen Frau bestimmt nicht spurlos vorbei gehen. Vorallem, weil sie sicherlich auch vorher schon was getrunken hatte, sonst hätte sie sich wohl nicht an der Bar aufgehalten. Der junge Mann runzelte auf ihre Antwort hin schließlich leicht die Stirn und gab ein trockenes, vor Sarkasmus triefendes "Wow" von sich. Na, das klang ja mal nach einem Kompliment. Nicht. Wobei sie gar nicht mal so Unrecht hatte. Nur, dass er sie wesentlich stilvoller um die Ecke bringen würde, als wie sie es gerade beschrieben hatte. Er blickte Serena einen Moment lang nachdenklich an, ehe er die Hand an ihren Barhocker legte und sie daran näher zu sich heranzog, bis ihre Knie sich berührten. Das altbekannte elektrisierende Gefühl durchströmte Ethan für eine Sekunde, und auch die hübsche Brünette ihm gegenüber würde es wohl ebenso spüren. Der Unterschied war allerdings, dass sie nicht wusste, warum sie dieses intensive Prickeln verspürte, weshalb es sie eventuell ein wenig aus der Bahn werfen könnte. "Also wenn du so von mir denkst, mache ich eindeutig irgendwas falsch", fuhr er jetzt nochmal fort, sah ihr schmunzelnd in die Augen und legte wie beiläufig langsam seine Hand auf ihr Knie. "Allerdings... bleibt dir jetzt gar nichts anderes mehr übrig, als mir zu vertrauen", fügte er nach einigen kurzen Augenblicken hinzu, wobei ein undurchschaubares Grinsen seine markanten Gesichtszüge zierte. Zum jetzigen Zeitpunkt konnte sie das auch ruhig noch machen, er müsste sie ja sowieso für sich gewinnen, bevor er sie dann für seine dämonischen Pläne nutzen konnte. Von daher wäre ein wenig Vertrauen sogar ganz gut. Er beugte sich noch ein Stück näher zu ihr. "Ach und noch was... wenn ich dich wirklich abfülle, dann eher aus einem anderen Grund", setzte er sie mit einem vielsagenden Augenbrauenwackler in Kenntnis, wobei erneut ein leicht spöttisches Lächeln auf seinen Lippen saß. Nicht böse spöttisch, eher sarkastisch. So langsam hatte er nämlich keine Lust mehr auf die Nettigkeitsnummer und sie schien ihn ja selbst als potenziellen Serienkiller anziehend zu finden, von daher passte das schon.
Holly Sie konnte extrem gut spüren, wie der Alkohol seine Wirkung bei ihr tat - Vodka trank sie nämlich nicht besonders oft und wenn doch, dann ganz bestimmt nicht pur. Jetzt allerdings fühlte sie bereits, wie sie in den rauschartigen Zustand verfiel, den sie soeben noch vorhergesagt hatte. Tja, besonders lange dauerte es eben nie bei ihr. Die junge Frau sah zu Damien auf, als er ihr versicherte, dass das überhaupt nicht schlimm sei, weil er gut auf sie aufpassen würde. Das war aber lieb von ihm. Hust. War ja nicht so, als würde er damit ein ganz bestimmtes Ziel verfolgen. Sie hob mit einem Schmunzeln das Kinn ein wenig an, als er ihr eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht strich, nur um sich gleich darauf vorzubeugen und ihr erneut ins Ohr zu flüstern. Seinen Atem zu spüren machte Holly fast verrückt, ihre Haut kribbelte und ihr Herz schlug schneller - prinzipiell war sie ihm eigentlich jetzt schon komplett verfallen. Sie starrte ihn ziemlich offensichtlich an, als er sich wieder von ihrem Ohr löste, wobei ihr Blick direkt auf seinen Lippen lag. "Mhm, ich hoffe du meinst das ernst. Ich werde nämlich nicht mit dir schlafen", informierte sie ihn abwesend über ihre gewöhnlichen Prinzipien. Sie war wirklich keine Frau für unverbindlichen Sex, geschweige denn für eine Nacht, allerdings hatte dieser Mann eine solch enorme Anziehungskraft auf sie, dass sie selbst davon ausging, dass das gerade leere Worte gewesen waren. Auch, wenn sie sie gerne so durchgesetzt hätte. Ob sie das hinbekam war eine andere Frage, denn Holly war betrunken - daran bestand für sie mittlerweile kein Zweifel mehr - und hätte Damien zudem am liebsten auf der Stelle geküsst. Was wohl auch nicht gerade ein Geheimnis war. Sie wollte sich von seinem Anblick losreißen, kam jedoch nicht dagegen an und gab schließlich dem Wunsch nach, ihn berühren zu wollen. Sie trat an ihn heran, fuhr langsam mit den Fingern seine bemuskelten Arme hinauf und sah ihm schließlich in die Augen. "Weißt du... irgendwie kribbelt alles, wenn ich dich berühre", gab sie mit gerunzelter Stirn zu - da sprach eindeutig der Alkohol aus ihr, denn im nüchternen Zustand hätte sie sowas im Leben nicht gesagt. Naja, zu spät. Wenn sie Glück hatte vergaß er das bis zum nächsten Tag, allerdings war das unwahrscheinlich, weil er nur zwei Shots getrunken hatte und er sah aus, als wäre bei ihm etwas mehr nötig, damit er überhaupt angetrunken war.
Sorry dass ich so lange nicht da war. Hab momentan viel Schulstress :/ _____
Serena kniff kurz beide Augen zusammen in der Hoffnung, die Wirkung des Alkohols noch ein bisschen abschwächen zu können. Brachte aber nichts, sie hatte sowieso schon den totalen Tunnelblick und im Mittelpunkt stand Ethan mit seinen dunklen Augen und seinem Grinsen. Anscheindend merkte er, dass der Alkohol sich bei ihr schon sehr bemerkbar machte und war damit durchaus zufrieden. Kein Wunder, sie konnte sich durchaus vorstellen, was seine Pläne mit ihr für heute waren. Nicht, dass sie etwas dagegen einzuwenden hatte, One Night Stands waren eine gute Sache. Sie war da zwar sehr wählerisch, aber Ethan toppte schon mal rein optisch die meisten Männer, die sie kannte. Ja gut. Alle. Er toppte alle. Musste man ihm aber ja nicht unbedingt auf die Nase binden. Es wirkte nämlich durchaus so, als wäre sein Selbstbewusstsein bereits groß genu. War bei ihr ja nicht unbedingt anders. Serena wusste, dass sie durchaus gut aussahe und auch, was für eine Wirkung sie auf Männer hatte. Und demnach hatte sie auch kein Problem, öfter mal eine Abfuhr zu erteilen, wenn Kerle sich irgendwas rausnahmen, was ihr nicht passte. Ja, sie konnte durchaus wählerisch sein. Allerdings war das bei Ethan gar nicht nötig. Sie sah selten einen Mann, der ihr auf Anhieb gut gefiel und bei dem einfach alles passte. Als er sie jetzt mit einer Hand näher zu sich zog, als wäre es nichts, obwohl er den Hocker mitsamt ihr flüssig bewegte, berührten sich ihre Knie. Serena zuckte kurz zurück und starrte ihren Gegenüber kurz erstaunt an. Das gerade hatte sich fast wie ein elektrischer Schlag angefühlt, der sie von Kopf bis Fuß durchfahren hatte. Aber wahrscheinlich war es auch sowas in der Art gewesen. Sie entspannte sich also sofort wieder und nahm ihre ursprüngliche Position ein. Augenblicklich stellte sich dann wieder dieses Kribbeln ein. Verdammt, war das der Alkohol? Sie fühlte sich wie von einer unbeschreiblichen Macht von ihm angezogen, wie machte er das nur? "Ach ja? Und was wäre dieser Grund?" fragte sie schließlich mit einem koketten Grinsen und lehnte sich ein Stück zu ihm vor. Je näher sie ihm kam, desto Stärker schien dieses Prickeln zu werden, dass sie überall fühlen konnte. Fast schien es, als würden ihre Nerven dort, wo er sie berührte, explodieren vor Überreizung. Alles, worauf sie sich mittlerweile noch konzentrieren konnte waren Ethans dunkle Augen und seine Hand auf ihrem Knie. Ihre Gesichter waren sich verdammt nah und sie bildete sich ein, das er hören konnte, wie schnell ihr Herz wummerte, obwohl sie natürlich versuchte sexy und gelassen zu bleiben. "Und was treibt dich zu der Annahmen, dass du mich abfüllen könntest?" Haha. Ja, als wäre sie nicht sowieso schon besoffen. Aber so tun als hätte sie noch die Kontrolle war vielleicht immernoch die seriöseste Lösung.
Damien spürte, wie ihm diese Frau stetig und Stück für Stück immer mehr verfiel. Der schwierige Teil seiner Mission lag nicht darin, die Frauen anzusprechen, sie für sich zu gewinnen und dann abzuschleppen. Nein, das war wahnsinnig leicht und - ohne jetzt überheblich klingen zu wollen, es waren einfach Fakten - er würde es wahrscheinlich mit fast jeder Frau hinbekommen. Zudem kam diese seltsame Sache, dass die Engel sich von ihnen anscheinend sehr angezogen fühlten. Auf ihn hingegen wirkte ihre helle Aura eher abstoßend. Ob das in seiner Natur lag oder eher ein antrainierter Reflex war wusste er allerdings nicht. Nein, der schwierige Teil kam in den Wochen danach. Es war leicht, die Engel für eine Nacht zu halten, aber sie dazu zu bringen, echte Gefühle für ihn zu empfinden, das war schon schwieriger. Bis jetzt hatte er sich dazu immer wahnsinnig verstellen müssen und war froh, wenn er die Engel bald los war. Es war einfach schrecklich, immer so nett und romantisch sein zu müssen. Dauernd wollten diese Mädels hören, wie schön sie waren und immer wollten sie irgendwelche romantischen Dinge unternehmen. Würg. Anscheinend hatte Holly aber beschlossen, dass das bei ihr anders laufen sollte. Denn sie erklärte ja bereits, dass sie nicht vorhatte, heute Aben mit ihm zu schlafen. Man würde ja sehen, wie schnell sie diesen Entschluss umwerfen würde. Vielleicht würde sie nicht direkt heute zu ihm ins Bett hüpfen, aber sehr viel länger würde es wahrscheinlich nicht dauern. Da überwältigten die menschlichen Triebe das Engelsblut. Ihre nächste Aussage klang da schon um einiges vielversprechender. Er erwiderte auf diese nur ein geschmunzeltes "Ach ja?" und platzierte seine Hände auf ihrer Tallie, bevor er sie sanft und leicht, aber dennoch bestimmt und sehr langsam zu ihrer Hüfte hinunter gleiten ließ. "Wenn es sich so anfühlt, muss es ja etwas Gutes sein." Er verstärkte den Griff um ihre Hüfte und zog sie zu sich heran, sodass sie jetzt gegen seine Brust lehnte und sah auf sie hinunter. Er konnte ihren warmen, schnellen Atem auf seiner Haut fühlen und ein undurschschaubares Grinsen schlich sich auf seine Gesichtszüge. "Also? Möchtest du eher noch hier blieben oder wieder zum tanzen gehen?" fragte er dann. Sollte sie wählen, ihm war es gleichgültig. Mittlerweile war sie alkoholisiert genug für seine Zwecke. "Wir könnten natürlich auch direkt irgendwohin gehen, wo wir ein bisschen mehr unter uns sind.." fügte der dann noch hinzu, diese Option wieder nur mit einer eher verführerischen Stimme zu ihr hinunter gehaucht.
Ethan hätte beinahe angefangen laut zu lachen, als sie ihn so erstaunt anguckte, sobald ihre Knie sich nur leicht berührten. Gut, das Gefühl, das einen dabei durchzuckte war in der Tat beim ersten Mal ziemlich ungewohnt, aber trotzdem war ihr Gesichtsausdruck amüsant. Sie hielt sich jedoch nicht allzu lange damit auf, sondern beugte sich stattdessen näher zu ihm hinüber, womit sie perfekt zur Schau stellte, wie sehr er sie eigentlich anzog. War nichts Neues, Ethan kannte es nicht anders. Und er wollte es auch wirklich nicht missen. Der junge Teufelssohn verzog seine Lippen ein weiteres Mal zu einem überlegenen Grinsen, als Serena nochmal nach dem Grund fragte, aus dem er sie abfüllen wollte. Als ob ihr nicht längst klar war, was er mit ihr vorhatte. Ganz im Gegenteil - sie wirkte, als hätte sie absolut nichts gegen seine Pläne einzuwenden. Hätte ihn auch schwer gewundert. Ethan legte den Kopf ein wenig zur Seite und blinzelte sie aus seinen tiefschwarzen Augen an: "Wenn ich es ausspreche, geht die Spannung flöten, also gedulde dich", erwiderte er gespielt ernst. Sie kam noch ein kleines Stück näher, sodass sie seinem Gesicht mit dem ihren unglaublich nah war. Ihr Blick war straight auf seine Augen gerichtet, vollkommen hemmungslos, was ihm wieder signalisierte, dass der Alkohol schon so einiges bei ihr getan hatte. Dennoch wollte sie wohl wirken, als wäre sie noch vollkommen bei klarem Verstand und fragte ihn, wie er denn dazu kam zu glauben, dass sie sich von ihm abfüllen lassen würde. Dieses Mal musste Ethan wirklich lachen, zog amüsiert seine dunklen Augenbrauen zusammen und zuckte leicht mit den Schultern: "Ach weißt du, nur so ein Gefühl." Er fackelte auf diese Worte hin nicht mehr lange, nahm Serenas Gesicht kurzentschlossen in seine Hände und lehnte sich ihr entgegen, bevor er sie leidenschaftlich küsste. Das Kribbeln, das ihn persönlich eher nervte, erreichte einen neuen Höhepunkt - zumindest für sie, er kannte da auch schon anderes -, sobald seine Lippen auf ihre trafen und er sie sanft, aber bestimmt mit seiner Zunge teilte. Also - ein bisschen knutschen und dann könnte er sie eigentlich schon zu sich nach hause entführen. Sie waren zwar zu Fuß da, aber er würde wohl einfach ein Taxi rufen, wenn sie nicht laufen wollte. Obwohl der Weg wirklich nicht weit war. Vielleicht fünf Minuten.
Holly Sie fühlte sich wirklich nicht mehr, als wären all ihre Sinne nach wie vor klar. Viel eher nahm sie nurnoch wahr, wie stark das Kribbeln war, das sie nicht mehr loslassen wollte und wie gut Damien roch, was sie zur Notiz nahm, wo sie jetzt so nahe bei ihm stand. Sie nickte energisch, als er dieses fragende 'Ach ja' von sich gab und ließ sich währenddessen gerne näher an ihn heranziehen. Seine Hände auf ihrer Hüfte ließen ihr Herz derweil schneller schlagen, wovon sie hoffte, dass er es nicht bemerkte. Denn eigentlich war Holly eine extrem selbstbewusste Frau, die nicht gerne unter einem derartigen Einfluss stand. Auch wenn dieser Einfluss wahrscheinlich unabsichtlich ausgeübt wurde, sie fühlte sich einfach, als hätte der gutaussehende junge Mann sie ganz und vollkommen in der Hand. Aber das wollte sie gar nicht! Dennoch drückte die Blondine sich ein wenig gegen ihn, als er sie an seine starke Brust dirigierte und fuhr mit den Händen auf seinen Rücken, um kurz darüber zu streichen. Sie senkte kurz den Blick, in dem Versuch ihren Kopf wieder klarer zu bekommen, und ließ ihn eine Sekunde lang durch den Raum gleiten. Dabei fasste sie ihre Schwester ins Auge, die immernoch an der Bar saß, jedoch längst nicht mehr alleine war. Stattdessen wurde sie von einem jungen Mann geküsst, der Damien irgendwie ähnlich sah. Aber vielleicht bildete sich das auch nur wegen der Entfernung und des Alkohols ein. Holly musste kurz schmunzeln, wandte sich dann jedoch wieder Damien zu und blinzelte ihn aus ihren hübschen Augen an: "Wo glaubst du denn hier einen Ort zu finden, an dem wir unter uns sind?", fragte sie ihn grinsend, aber offensichtlich durchaus interessiert. Sie strich sich einhändig das lange Haar hinter die Schultern, legte ihre Hände dann jedoch wieder auf seiner Brust ab und biss sich einmal leicht auf die Unterlippe. Sein Angebot klang verlockend, sie sehnte sich wirklich unglaublich nach seiner Nähe und seinen Berührungen. Fühlte wie die Aufregung in ihr aufstieg, wenn er ihr so ins Ohr raunte. Würde sich ihm am liebsten direkt hingeben, wenn er sie aus seinen tiefgründigen Augen ansah. Aber dennoch wollte sie sich irgendwie zusammenreißen, ihre Prinzipen nicht komplett über den Haufen werfen. Und außerdem verfolgte sie das Ziel sich interessanter zu machen. Vermutlich musste er eine Frau nur angucken und sie war direkt bereit mit ihm ins Bett zu hüpfen. Holly jedoch wollte den Zeitraum verlängern, in dem er sich darum bemühen musste. Wenn ihn das nicht im Gegensatz eher komplett abschreckte und Ciao sagen ließ.
Serena "Gedulde dich." Die Dominanz, mit der er diese Worte aussprach, sendeten eine weitere kribbelnde Welle über ihren ganzen Körper. Was machte dieser junge Mann nur mit ihr? Als er über ihren Kommentar lachte, beschloss der betrunkene Teil in ihr kurzehand, dass sie noch nie jemanden gesehen hatte, der beim Lachen so attraktiv aussah. Sie hatte generell noch nie jemanden gesehen, der so gut aussah. Hoffentlich würde das Morgen kein böses Erwachen geben, wenn dieses gute Aussehen, dass er zu haben schien, nur eine Folge ihres übermäßigen Alkoholkonsums gewesen war. Sie senkte unter dem harschen Ton, den er für einen Moment benutzte, sofort den Blick, fühlte sich fast wie ein kleines Kind, dass ausgeschimpft wurde. Allerdings spürte sie nur wenige Sekunden später seine Lippen auf ihren und alles um sie herum schien in den hellsten Farben zu explodieren. Seine Finger an ihren Wangen sendeten schon ein Kribbeln aus, aber seine Lippen, verdammt seine Lippen! Ohne zu zögern erwiderte sie sofort den Kuss, schloss die Augen und schob ihre Hände in seine Haare. Ethan fackelte auch nicht lange, sondern brachte sofort seine Zunge ins Spiel. Nicht, dass es sie störte, sie öffnete ihre Lippen ein wenig, um ihm Einlass zu gewähren, während ihre Hände seine Haare fester ergriffen und leicht an den Enden zogen. In diesem Moment schien überhaupt nichts wichtig zu sein außer sie und Ethan und der hungrige Kuss zwischen ihnen. Ihr ganzer Körper reagierte wie von selbst auf die Berührungen des jungen Mannes, sie schob sich ihm entgegen. Sie wollte nicht, dass dieses Gefühl der Euphorie endete. Unter normalen Umständen hätte sie niemals in einem Club so heftig mit einem Typen rumgeknutscht, aber Ethans Anwesenheit gab ihr das Gefühl, dass alles andere überhaupt ganz und gar unwichtig war und nicht einmal mehr wirklich zu existieren schien.
Damien ihr Verhalten signalisierte ihm jetzt eindeutig, dass sie seine Anziehungskraft wohl nicht länger widerstehen konnte. Das hatte er wahrscheinlich von seinem Vater. Immerhin hatte Luzifer nichts anderes mit den Frauen gemacht, die ihn und seine Geschwister auf die Welt gebracht hatten. Er hatte sie verführt, geschwängert und anschließend getötet. Damien konnte es ihm nicht verübeln. Menschliche Frauen war so schwach, so langweilig und ihre Schönheit von so kurzer Dauer. Aber welche Dame auf dieser Welt konnte wohl der dunklen Aura eines gefallenen Engels widerstehen? War es nicht gerade dieses dunkle, geheimnisvolle, das dieses Spiel hier so aufregend machte? Dieses Spiel, dass er so perfekt beherrschte. Sein Blick richtete sich nun wieder auf Holly, die aus ihren Puppenaugen zu ihm hochsah. "Nun ja, ich wohne gar nicht weit weg von hier." erklärte er mit einem kleinen Grinsen im Gesicht. Falls sie die Strecke nicht schaffen würde, hätte er auch keine Probleme, sie dorthin zu tragen. An ihrer Reaktion bemerkte er, dass sie versuchte, so zu wirken, als sei sie nicht so einfach zu haben wie andere Frauen. Das glaubte er ihr auch, immerhin konnte sie es sich mit ihrem Aussehen erlauben, wählerisch zu sein. Und er verstand auch, dass sie nicht wie ein Flittchen wirken wollte. Das tat sie allerdings keineswegs und er verübelte ihr auch nicht, dass sie ihm so wahnsinnig schnell verfallen war. "Ich hab dir doch versprochen, dass ich die sicher nach Hause bringe, schätzchen." raunte er ihr leise zu, ließ seine Hand leicht über ihren Arm nach oben zu ihrer Schulter, über ihren Hals zu ihrer Wange gleiten, wobei er ihrer Kopf zur Seite schob und einen Hauch von einem Kuss auf dieser empfindlichen Stelle am Hals hinterließ. Seine Hand schob ihre Haare noch weiter aus dem Weg, während er mit seinen Lippen den Weg nach oben zu ihrem Ohr nachfuhr, wo er wieder in seiner rauen Stimme flüsterte: "Du musst nicht so tun, als wüsstest du nicht längst, was du willst Holly. Seit dem Moment, als ich diesen Raum betreten habe, wusstest du es."
Ethan Sie zögerte keine einzige Sekunde seinen Kuss zu erwidern, ging stattdessen direkt auf ihn ein und dabei auch ganz schön ran, was dem jungen Mann durchaus gefiel. Er hatte registriert, dass sie sich von ihm angezogen gefühlt hatte, aber jetzt in diesem Moment merkte er erst, wie stark dieses Gefühl in ihr eigentlich brennen musste. Es war kein Wunder - sie war ein Engelswesen und er strahlte genau das Gegenteil aus. Dunkelheit und Rätselhaftigkeit und Undurchschaubarkeit. Und dass Gegensätze sich anzogen war ja allerseits bekannt. Ethan grinste innerlich breit vor sich hin, als die hübsche Brünette ihre Hände in seine Haare schob und vor Leidenschaft begann daran zu ziehen. Sie drängte sich ihm entgegen, hatte wohl das Gefühl ihm nicht nahe genug sein zu können, woraufhin Ethan erneut nicht lange zögerte. Er schob seine Hände unter ihren Hintern, hob sie daran hoch und auf seinen Schoß, ohne den Kuss zu unterbrechen. Seine Hände blieben auch nach diesem Positionswechsel genau, wo sie waren, packten etwas fester zu, ohne grob zu werden. Was sie beide gerade für einen Anblick abgeben mussten, und dass dieser für die Öffentlichkeit vielleicht ein wenig krass war, war Ethan dabei vollkommen egal. Er kümmerte sich nicht um andere Menschen, warum sollte er auch? Er hatte sowieso nicht mal den Hauch von Achtung vor ihnen. Sowie keinen Respekt. Hatten sie sich auch in keiner Art und Weise verdient. Irgendwann löste der junge Mann seine Lippen kurz von Serenas, entfernte sein Gesicht dabei aber kein Stück von ihrem. "Ich würde sagen, wir gehen", raunte er ihr in einem recht bestimmten Tonfall zu, wobei eine rauchige Heiserkeit in seiner Stimme mitschwang. Sie waren ja jetzt schon mehr als stürmisch dabei auf einem Barhocker rumzumachen. Und wurden von zig Menschen angestarrt, die sich vermutlich eh nur wünschten, dass sie mit ihnen tauschen könnten.
Holly Er wohnte nicht weit weg von hier? Na na, das klang für sie aber ganz schön, als hätte er nach wie vor vor, sie zu verführen. Hatte er vermutlich auch, warum sollte er sich sonst den ganzen Abend mit einer Frau im Club aufhalten und ihr Getränke ausgeben? "Du weißt, was ich gesagt habe", erwiderte sie mit erhobenem Zeigefinger, wobei ein kleines Grinsen um ihre Mundwinkel spielte. Und dass hatte sie auch durchaus ernst gemeint, was er anscheinend aber nicht so sah. Stattdessen erinnerte er sie an das Versprechen sie sicher nach Hause zu bringen. Dass er damit viel mehr sein Heim als das ihre meinte, war mittlerweile jedoch ziemlich offensichtlich. Die Blondine war hin und her gerissen. Einerseits wollte sie prompt einwilligen, andererseits konnte sie nicht mit sich selbst vereinbaren so schnell einzuknicken. Allerdings... machte sie sowas ja nicht oft. Also war es vielleicht doch in Ordnung, wenn sie sich diesem wunderbaren Mann hingab? Holly kaute gerade unentschlossen auf ihrer Unterlippe herum, als Damien sie urplötzlich am Hals küsste. Sie gab ein überraschtes Keuchen von sich, als eine neue, extrem intensive Welle dieses bescheuerten Prickelns von ihr Besitz ergriff. Sie schloss die Augen, legte den Kopf ein wenig zur Seite und machte damit Platz für seine Lippen, die sich jetzt einen Weg zu ihrem Ohr bahnten. Holly krallte ihre Finger in das Oberteil des jungen Mannes, so verrückt machten seine Küsse sie, bis sie irgendwann urplötzlich ihre Augen aufschlug und Damien feurig ansah. Er meinte zu wissen, was sie wollte und diese Annahme entsprach vermutlich auch vollkommen der Wahrheit. "Na schön, du hast Recht", hauchte sie - vollkommen aus dem Konzept gebracht, "Ich komme mit." Falls sie es auf ihren Schuhen überhaupt aus dem Club rausschaffte, aber eigentlich glaubte sie, dass die Chancen ganz gut standen. Die hübsche Blondine stand weiterhin nahe bei dem jungen Mann, wollte überhaupt nicht, dass er von ihr abließ und dass dieses einnehmende Prickeln weniger wurde. Das Verlangen in ihr wuchs beständig an, je länger sie bei ihm war und mittlerweile war sie kurz davor ihre Prinzipien - was ihn anging - einfach komplett zum Teufel zu schicken.