Gespannt wartete ich seine Antwort ab und für meinen Geschmack ließ er mich darauf schon zu lange warten, als würde er sich zu sehr den Kopf darüber zerbrechen müssen. Das wiederum ließ mich gleich denken, dass der junge Mann verneinen würde, aber er bewies mir kurz darauf das Gegenteil. Seine Worte ließen meinen Blick wieder etwas aufmerksamer, klarer werden. Nicht mehr so in sich gekehrt und traurig wie er zuvor gewesen war. Der Wolf würde mich unter gewissen Umständen also an dem ganzen Wolfkram beteiligen, wenn ich das wollen würde. Fast schade, dass das Nicht so ohne Weiteres möglich war... mir war bewusst, dass ich danach jemand Anderes wäre und ob es das wert wäre war auch nochmal ein ganz anderes Thema, aber mir reichte erst einmal das Wissen, dass er meine Frage bejaht hatte. Innerlich ohrfeigte ich mich gleich wieder selbst, weil ich mich über seine Antwort eigentlich zu sehr freute. Was hatte ich davon? Immerhin würde das nicht eintreten und so konnte ich mir davon absolut Nichts kaufen, außer eben die Gewissheit, dass er willens wäre, mich weiter in sein Leben zu lassen, wenn.. Es störte mich, dass der Wolf beinahe etwas verloren vor mir stand und ich so angestrengt nach oben sehen musste. Ich saß auf der blöden Couch und er war sicher irgendwas um die 1,90m groß - was ihn leider nicht gerade unattraktiver machte -, so langsam setzte die gefühlte Genickstarre ein. Ich stand noch etwas wackelig auf und machte die letzten beiden Schritte auf Caleb zu, bevor ich die Arme ein klein wenig ausstreckte und sie seitlich an seiner Taille platzierte, meinen Kopf einfach an seine Brust schmiegte, die eine beinahe perfekte Höhe dafür hatte. "Das reicht mir." murmelte ich nur noch an sein Shirt und schloss die Augen wieder, hatte für heute wirklich genug Aufregung und Streit mit dem Wolf gehabt. Er war zwar noch gar nicht sooo spät, wenn man bedachte, dass ich schon sehr oft die ganze Nacht durchgefeiert und getanzt hatte, aber ich war einfach fertig, zumindest mit den Nerven. Es war jedes Mal der Horror wenn wir wieder aneinander gerieten und ich betete darum, dass er jetzt nicht weiter nachbohren würde. Verübeln könnte man es ihm gerade als Außenstehender wohl kaum, wenn er jetzt noch nachhakte, was die Fragerei eigentlich sollte, aber eine Antwort bekommen würde er nicht. Nicht jetzt, hier und heute. Er sollte froh sein, dass ich ihn zu gern hatte, um wirklich lange auf ihn böse zu sein... begeistert war ich zwar immernoch nicht von dem blonden Ding, das hier vorhin noch rumspaziert war, aber was blieb mir Anderes, als das so hinzunehmen? Ich wollte nicht ohne den jungen Mann und er wollte mich auch nicht verlieren, also schob ich die Gedanken an den Fast-Seitensprung so gut es ging ins Unterbewusstsein ab.
Ja, hatte ich gemerkt, dass die junge Frau daran eher keinen Gedanken verschwendet hatte. War aber halb so wild, mein Misstrauen gegenüber anderen Personen hatte das ja geschickt geregelt. So nickte ich erst einmal nur, den Blick weiterhin in den Spiegel gerichtet. Auf mich, nicht auf Louisas Silhouette, die im Hintergrund doch auch ziemlich deutlich zu sehen war. "Ab und zu ist der große böse Wolf eben doch zu was zu gebrauchen.." sagte ich sarkastisch und grinste doch für einen Augenblick lang ein wenig. Letzteres war in den letzten Monaten auch nicht vorgekommen, obwohl es nur allzu typisch für mich war. Das selbstbewusste, schelmische Grinsen, das nur selten verriet, was ich wirklich dachte. Jetzt erstmal unterzog ich mich aber noch einer Katzenwäsche und der abendlichen Badezimmerroutine, während das Reh sich nach und nach anzog. Ich musste mich schon wirklich zwingen, keinen Blick über die Schulter zu werfen. Überwiegend weil ich auf exzessivem Entzug war, was ihre nackte Haut anging aber auch, weil ich gerne genauer gesehen hätte, ob sie noch Verletzungen hatte, die mir vielleicht im ersten Moment gar nicht aufgefallen waren. Aber hätte sie zu schlimme Schmerzen würde ich es eigentlich merken... der Gedanke blieb jedoch trotzdem. Mit geputzten Zähnen drehte ich mich dann wieder zu der jungen Frau um, strich mir dabei die etwas außer Form geratene Haarpracht nach hinten. "Na hopp, gehen wir schlafen.." sagte ich so vor mich her, während ich auf Louisa zuging und hob sie kurz darauf auch schon hoch, weil sie wenn es nach mir ging heute keinen Meter zu viel mehr lief. Auf die Wunde am Arm geschissen, die würde das schon aushalten. So spazierte ich mit ihr in den Armen aus dem Badezimmer und warf noch einen kurzen Blick zu Caleb und Amber, die mit ihrer Diskussion wohl immernoch nicht am Ende waren. Mit einem kurzen "Gute Nacht." in deren Richtung verabschiedete ich mich dann aber auch, wollte damit auch andeuten, das weiterhin Ruhe zu herrschen hatte. Der andere Wolf hatte hier zwar ebenso was zu melden wie ich, aber ich denke nicht, dass er sich gegen die Anti-Ruhestörungs-Bitte auflehnen würde, hatte er ja Nichts von. So kickte ich nur noch die Tür hinter uns beiden zu und legte die junge Frau auf der Matratze ab, bevor ich mich noch einmal aufrichtete und bis auf die Boxershorts sämtliche Klamotten loswurde. Als die Jeans weg war wurden noch ein paar weitere Blessuren sichtbar, denen ich aber gar keine Beachtung schenkte, sondern mich einfach aufs Bett fallen ließ, dabei ein doch etwas erschöpftes Seufzen von mir gab. War ein verdammt langer Tag gewesen.
+ .Sie benehmen sich wie Hunde, die bellen und nicht beißen und für solche Kläffer hab' ich keine Zeit. +
Caleb Meine Gedanken schwirrten noch immer um ihre Frage und ich wusste einfach absolut nicht, wie ich diese einzuschätzen hatte. Entweder sie verstand dieses ganze Verwandlungsding nicht und konnte nicht einschätzen, was es mit sich brachte, oder aber sie hing wirklich so sehr an mir, dass sie über so was nachdachte. Oder sie war durchgeknallt. Naja, letzteres würde ich jetzt keiner nicht behaupten, schließlich hatte ich ja im Wesentlichen dazu beigetragen, dass sie sich über sowas ihren hübschen Kopf zerbrach. Ob mir das nun gefiel oder nicht wusste ich noch nicht. Dass sie nun aufstand und auf mich zukam überraschte mich noch mehr. Noch vor wenigen Minuten hatte sie mich geradezu angeschrien und jetzt stand sie wieder vor mir, ganz dicht, sodass ich ihren vertrauten Geruch noch deutlicher wahrnehmen konnte. Alles an ihr wirkte in diesem Moment so zerbrechlich, wie ich es von ihr sonst nicht gekannt hatte. Daher blieben mir auch gerade sämtliche Worte im Halse stecken und ganz automatisch legte ich meine Arme um ihren schmalen Körper, strich mit einer Hand sachte über ihr Haar. So standen wir schweigend da. Ich wollte nichts sagen, weder zu dem Verwandlungsding, da ich erst mal selber gedanklich damit beschäftigt war, noch zu dem ganzen Vorfall mit der anderen Frau, die vorhin noch bei mir gewesen war. Ruhig strich ich der brünetten Frau über den Rücken und sah zu ihr runter, auch wenn ihr Kopf an meiner Brust lehnte. „Willst du dich hinlegen?“, fragte ich irgendwann mit gedämpfter Stimme und spielte vorsichtig mit einer ihrer Haarsträhnen.
Louisa Bei seiner Bemerkung lächelte ich leicht, doch es war ein vorsichtiges Lächeln. Denn klar, er meinte es aus Spaß, aber ich hatte eben schon hautnah erlebt, dass es den großen bösen Wolf in ihm wirklich gab, den hatte er mir ja schon so einige Male gezeigt. Und das sollte ich auch besser nicht unterschätzen, nur weil wir jetzt ein Paar waren. Es war eben trotzdem noch so einiges ungeklärt zwischen uns, jedenfalls kam es mir so vor. Teilweise wusste ich nicht, wie ich mit ihm umgehen sollte. Aber da wir uns nun gerade das erste mal seit einer gefühlten Ewigkeit wieder sahen, fiel es mir nicht schwer seine Nähe einfach nur durch und durch zu genießen und glücklich zu sein, ihn wieder bei mir zu haben. Als er mich so plötzlich vom Boden pflückte, als würde ich nichts wiegen, entfuhr mir ein überraschter, aber belustigter Laut und ich hielt mich in seinem Nacken fest. Wie ich es liebte, wenn er so drauf war. So... menschlich einfach. Im Schlafzimmer legte Damon mich auf dem Bett ab und ich streckte mich kurz zufrieden. Endlich im eigenen Bett. Ich konnte nicht beschreiben, wie unfassbar göttlich sich diese Matratze gerade anfühlte. Das Gefühl machte mich noch müder und ich beobachtete schläfrig, wie Damon sich neben mich fallen ließ. Mein Blick glitt automatisch über seine nackte Haut und ich erkannte immer wieder Blutergüsse und Kratzer. Mit mulmigem Gefühl verzog ich die Mundwinkel leicht und strich zögerlich über einen blauen Fleck an seiner Hüfte. „Hoffentlich heilt das schnell..“ Ich warf kurz einen Blick zu ihm hoch und blinzelte gegen die Dunkelheit.
so you can throw me to the wolves, tomorrow I will come back, leader of the whole pack †
Ich war mir ziemlich sicher, dass ich jetzt noch nicht schlafen können würde, ganz gleich wie bequem ich es hatte, ob irgendwer versuchte mir ein Schlaflied zu singen oder mir jemand eine Wärmflasche an den Bauch schob... Ich war innerlich viel zu aufgewühlt und durcheinander, um den Kopf einfach ausmachen und schlafen zu können. Aber stattdessen weiter hier im offenen Wohnbereich herumstehen und schweigen? Nicht unbedingt die bessere Lösung. Im Bett wäre es wenigstens kuschelig warm und ich müsste mir nicht die Füße in den Bauch stehen. So zögerte ich nachdenklich ein wenig, weil mir dann noch der Gedanke kam, dass Caleb ja kein rational denkender Mensch war - nicht, dass ich behaupten wollte, dass ich immer total sachlich dachte, der Zug war ja schon lange abgefahren - und er mit 'sich hinlegen' theoretisch auch etwas ganz Anderes meinen oder zumindest im Hinterkopf haben könnte. Dass mir danach eher nicht zu Mute war, war wohl verständlich. Ich wollte nicht das Clubflittchen vor die Tür gesetzt haben nur um dann zwei Minuten später dem Herren auch noch Erlösung zu verschaffen. Nein, das konnte er sich abschminken. Auch, wenn er es unterbewusst schon wieder schaffte, sich mit den sanften Streicheleinheiten bei mir einzuschleimen, war ich doch für seine Körpernähe immer nur zu empfänglich, ganz gleich wie sehr ich mich innerlich dagegen wehren wollte. Dennoch willigte ich mit einem gemurmelten "Hmmm." ein als ich mich langsam von seiner muskulösen Brust löste, nickte dabei ein klein wenig und warf noch einen kurzen Blick nach oben direkt in seine Augen. Viel erkennen tat ich darin allerdings nicht, er schien gerade selbst ein wenig auf der Leitung zu stehen. Nicht zu wissen, was er denken oder tun sollte. Viel mehr sagte mir sein Gesichtsausdruck nicht, weshalb ich mich auf meiner Unterlippe kauend den Blick senkte, von ihm abwendete und im Gehen dann aus den High Heels stieg, die ich wohl vorerst nicht brauchen würde. Die Jacke, die ich vorhin beim Reinkommen gar nicht erst ausgezogen hatte, schob ich mir jetzt ebenfalls von den Schultern und ließ sie achtlos auf den Boden fallen. Normalerweise machte ich das Alles gewissermaßen aufreizend, um den jungen Mann hinter mir anzustacheln, aber jetzt war das wohl das erste Mal so gar nicht der Fall. Ich hatte eine in mich gekehrte Körperhaltung und legte die Arme um mich, während ich ins Badezimmer ging und mich noch abschminkte, weil die inzwischen wieder getrocknete Mascara unangenehm wurde. Danach im Schlafzimmer war dann meine erste Mission mir vor dem großen Spiegel am Schrank stehend die überflüssigen Strümpfe von den Beinen zu ziehen. Anschließend schob ich die Schranktür zur Seite und fasste eins von Calebs Shirts ins Auge, bevor ich mich erst von dem weinroten Kleid und dann auch von meinem BH trennte. Ohne zu zögern zog ich dann aber das vorher bereit gelegte Shirt an, weil ich hätte schwören können, dass der junge Mann sonst auf dumme Gedanken kam. So, wie er es eben immer tat. Egal wann und egal wo. Teilweise scheinbar auch egal in wessen Gesellschaft. Den Gedanken mit einem kaum sichtbaren Kopfschütteln loswerdend ging ich etwas verkrampft zu dem großen Bett rüber und ließ mich auf die Matratze sinken, zog mir die Decke bis unters Kinn und verkrümelte mich einfach ins Laken.
Meine Augen selbst gewöhnten sich schnell an die Lichtverhältnisse, passten sich der Dunkelheit gekonnt an. Nur schwach fiel ein bisschen Mondlicht durch das große Fenster, der Vollmond war nicht mehr allzu weit entfernt. Ursprünglich hatte ich auch überlegt gehabt, ob ich nicht lieber erst zur Vollmondnacht die Rettungsaktion starten sollte, weil ich dann noch stärker gewesen wäre - die anderen Wölfe zwar auch, aber unverhältnismäßig. Beinahe alle von ihnen waren gebissene Wölfe und keine gebürtigen, auf mich hingegen traf letzteres zu. Das garantierte mir zwar nicht Überlegenheit gegenüber jedem Wolf, aber bei den meisten verschaffte es mir doch einen genetischen Vorteil. Ich hatte jedoch nicht mehr länger warten können, hatte mich mehr als bereit gefühlt und offenbar war es auch die richtige Entscheidung gewesen, schließlich konnte ich jetzt endlich wieder mit der jungen Frau im Bett liegen und hatte sämtliche Problemwölfe außer Gefecht gesetzt, allen voran natürlich Pascal. Ich zog die Decke über uns und musste bei ihren Worten unwillkürlich die Mundwinkel heben. Sie sollte sich besser um sich selbst sorgen, immerhin besaß sie weder meine Selbstheilungskräfte, noch meine Skrupellosigkeit. Die junge Frau hatte schon vor der Entführungsaktion eine Menge durchstehen müssen und ihrer Psyche hatte das jetzt mit Sicherheit nicht gut getan. Die musste noch wesentlich schlechter dran sein als ihr geschundener Körper. "Um mich musst du dir keine Sorgen machen, das weißt du." erwiderte ich in meinem gewohnt selbstsicheren Tonfall, grinste ein klein wenig vor mich her. Die blauen Flecken würden morgen schon gänzlich verschwunden sein und die Kratzer schon wesentlich weniger tief, teilweise schon wie in Luft aufgelöst je nach Schweregrad. Aber die Wunde am Arm würde wohl noch einen oder zwei Tage brauchen, war entsprechend tief. Und die Rippen... naja, würden morgen auf jeden Fall schon weniger weh tun. Solange ich auf dem Rücken schlief, müssten sie gerade zusammenwachsen. War nicht das erste Mal, dass mir das passiert war und sollte da doch was krumm laufen, tja, dann mussten sie eben noch einmal gebrochen werden. So gesehen war es echt praktisch noch einen anderen Wolf im Haus zu haben. "Ist viel wichtiger, dass du dich jetzt erholst, Kleines." schob ich noch ein paar Worte hinterher und hatte inzwischen meinen Arm um ihren schmalen Körper gelegt, um sie eng bei mir zu halten. Das Reh sollte ja nicht auf die Idee kommen, sich auch nur einen Zentimeter zu weit von mir zu entfernen, kam gar nicht in Frage. So strich ich ihr leicht über den Rücken, was aber eher unbewusst passierte. Mittlerweile eine tief verankerte Gewohnheit, schätze ich. Eigentlich wollte ich noch gar nicht unbedingt schlafen, lieber noch etwas Zeit mit Louisa verbringen, wo ich sie doch so lange nicht bei mir gehabt hatte. Aber es war wohl für uns beide am besten, wenn wir uns erstmal eine Mütze voll Schlaf gönnten. So legte ich ihr die freie Hand ans Kinn und beugte mich zu ihr runter - was angesichts der Rippen doch wehtat, was ich aber gekonnt ignorierte -, um ihr noch die Worte "Schlaf gut, Louisa.." an die Lippen zu murmeln, bevor ich meine mit ihren verschloss. Es war ein durch und durch zärtlicher, liebevoller Kuss, obwohl mir der Sinn nach etwas völlig Anderem stand, aber da musste ich einfach Rücksicht auf das kleine Gänseblümchen nehmen. So ließ ich mich wieder zurück ins Kissen sinken und schloss langsam die Augen, allzu lange dauerte es auch gar nicht bis ich anfing in den Schlaf abzudriften.
+ .Sie benehmen sich wie Hunde, die bellen und nicht beißen und für solche Kläffer hab' ich keine Zeit. +
Caleb Shit, was hatte ich da denn angerichtet. Es war ein dermaßen ungewohnter Anblick für mich, Amber so still und schwach wirkend zu sehen, dass ich gefühlt zum ersten Mal in meinem Leben nicht wusste, was ich tun oder besser lassen sollte. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich das bei jedem x-beliebigen Menschen nicht gewusst hätte. Aber inzwischen war ich so ehrlich mir selbst einzugestehen, dass es eben an Amber lag, die das mit mir machte. Diese Frau machte mich einerseits zu einem todbringenden Raubtier und andererseits zu einem süßen, hilflosen Hundewelpen. Keine Ahnung, wie sie das schaffte. Das war auch der Grund, weshalb ich noch immer einige Sekunden lang im Wohnzimmer stehen blieb und Damon nur flüchtig und in Gedanken versunken ein „Nacht“ zu murmelte. Stattdessen beobachtete ich wie in Trance, wie Amber Schuhe und Jacke los wurde. Nach einer Weile folgte ich ihr dann ins Schlafzimmer, nachdem ich im Badezimmer gewesen war. Ich kam nicht umhin, den ein oder anderen Blick zu ihr rüberzuwerfen, während sie sich umzog und fuck, ich würde absolut lügen, wenn mir das nicht sehr gefiel. Doch das war nicht der richtige Zeitpunkt. Zumindest versuchte ich mir das immer wieder einzureden, irgendwann musste mein Wolfshirn das doch mal verstanden haben. Nachdem ich mich ebenfalls bis auf die Boxershorts von sämtlichen Klamotten befreit hatte, legte ich mich ohne zu Zögern zu ihr. Aus meinem weichen, verunsicherten Blick war wieder der gewöhnliche, prüfende und stechende Blick geworden, doch den kannte Amber ja bereits. Hatte ja außerdem nix zu bedeuten. Ich strich der zierlichen Person behutsam eine verirrte Haarsträhne hinter das Ohr und beugte mich zu diesem herab. „Wenn ich dir zu nahe komme oder generell irgendwas ist... sag es mir bitte“, murmelte ich ihr zu, sah noch einen Augenblick auf sie herab, bevor ich meinen Kopf zurück ins Kissen fallen ließ, ihr aber weiterhin sanft kleine Kreise auf den Rücken zeichnete.
Louisa Nein, natürlich musste ich mir um ihn keine Sorgen machen, das wusste ich selber nur zu gut. Seit wir uns kannten, hatte ich seine Fähigkeit, sich selbst zu heilen, kennengelernt. Die einzige Fähigkeit, die ich am Wolfsein wohl schätzte. Damon hätte sonst bestimmt schon an die 30 Male ins Gras gebissen, wenn er einen natürlichen Körper, mit natürlichen Heilungsprozess besitzen würde. Doch genug vom Heilen. Ich wurde langsam schläfrig. Die Nähe zu Damon, die im Loft langsam einkehrende Stille, sowie die von außen eindringende Dunkelheit machten mich müde. Ich genoss es so sehr, einfach hier bei ihm zu liegen, zu spüren, dass er wieder bei mir war und vielleicht jetzt endlich alles gut werden würde. Das war ein schöner Gedanke. Dann wären wir endlich so eine richtige kleine Familie. Zwar nicht unbedingt eine normale Familie, aber das wusste ich ja bereits von Stunde 0 an. Irgendwann würde ich Damon ja vielleicht sogar zu 100% verstehen können. Wobei nein, dafür würde ich viel zu lange brauchen. Er war nun mal unberechenbar. Völlig in Gedanken versunken spürte ich plötzlich Damons Lippen auf meinen und die Worte, die er mir davor zugeflüstert hatte. Ich lächelte leicht gegen seine Lippen und kuschelte mich danach zaghaft ganz eng an ihn. Ich hatte seine Nähe so vermisst. Ich fühlte mich sicher, trotz allem, was passiert war. Und mit diesen Gedanken driftete ich langsam weg in den Schlaf, der erste vertraute Schlaf seit langem. Zwar träumte ich ein, zwei Mal nicht gut und wachte auch einmal mit klopfendem Herzen auf, doch der Rest der Nacht verlief ruhig. Am nächsten Morgen wachte ich nur langsam auf, mein Rücken lehnte an Damons Brust, und ich war eigentlich noch gar nicht bereit, die Augen zu öffnen.
so you can throw me to the wolves, tomorrow I will come back, leader of the whole pack †
Obwohl ich bis gerade eben noch an ihn gelehnt im Wohnzimmer gestanden hatte, beschlich mich auch jetzt wieder ein unangenehmes Gefühl, als Caleb sich mir unter der Bettdecke näherte. Eigentlich war ich es gewohnt, dass ich an seinen Oberkörper geschmiegt einschlief, wenn wir denn mal ein Bett miteinander teilten. War in letzter Zeit wie gesagt nicht so oft vor gekommen, weil ich die blöde Wohnung nunmal inzwischen mit legalem Geld zu bezahlen versuchte, das auf diese Weise so viel schwerer und zeitaufwendiger zu erarbeiten war, als ein paar Päckchen Gras zu verkaufen oder bei der Ausrichtung illegaler Straßenrennen und folgender Partys mitzuhelfen. Es fühlte sich einfach so an als wäre mein Leben ohnehin schon härter zu mir als überhaupt jemals zu vor und dann fiel Caleb mir auch noch so sehr in den Rücken. Ich hatte zu fast allen meiner Freunde engeren Kontakt vermieden - war meine einzige nicht-männliche Freundin doch Louisa vor ihrem Verschwinden gewesen -, weil ich wusste wie sehr der Wolf es hasste, wenn auch nur ansatzweise der Geruch eines anderen Mannes an mir haftete. Sei es nun wegen einer freundschaftlichen Umarmung oder längerem Nebeneinandersitzen auf einem Sofa beim Reden, das spielte gar keine Rolle. Ich isolierte mich immer weiter vom Rest der Welt nur um dem Dunkelhaarigen näher zu kommen und Alles, was mir das brachte, war noch mehr psychischer Schmerz. Eine weitere Auseinandersetzung mit ihm, weil ich mehr arbeiten ging, als mit ihm zu schlafen. Nichts, aber auch gar nichts was ich tat, schien mich auch nur einen Zentimeter weiter nach vorne schreiten zu lassen, sondern warf mich nur ein weiteres Mal zurück auf den Boden der Tatsachen. Ich war noch nie der Typ Mensch fürs einfach Aufgeben gewesen, aber es schien mir fragwürdiger denn je, ob das immer etwas Gutes war. Manchmal war es womöglich doch besser, auf einem aussichtslos steinigen Weg umzukehren, statt weiter über die Felsbrocken zu klettern. Calebs Worte ließen mir eine weitere einzelne Träne an der Wange runter kullern, aber ich wischte sie möglichst unauffällig gleich wieder weg, als ich mich zögerlich ein wenig mehr an ihn kuschelte. Doch statt ihm zu sagen was ich dachte, dass er Sowas nicht einfach mit mir machen konnte, weil er für mich mehr als nur eine Langzeit-Bettgeschichte war, hauchte ich nur ein kaum hörbares "Okay.. mach ich.", an seine Brust, mied seinen Blick dabei gänzlich, was angesichts der Dunkelheit glücklicherweise nicht besonders schwer war. Schloss einfach die Augen in der stillschweigenden Hoffnung, dass mir seine körperliche Nähe wie sonst auch beim Einschlafen helfen würde. Das war leider nicht der Fall. Zwar schlief ich vermutlich aus blanker Erschöpfung etwa eine halbe Stunde später ein, schaffte es aber die ganze restliche Nacht über nicht mal länger als eine Stunde am Stück zu schlafen. Um 5.38 Uhr gab ich es dann vollends auf und quälte mich vollkommen ausgelaugt mit etwas trockenen Augen aus dem Bett, um mich im Badezimmer einer ausgiebigen Dusche zu unterziehen, die etwa eine halbe Stunde einnahm. Wirklich wach wurde ich dadurch nicht, aber die Wärme ließ mich die Alpträume und die Anspannung etwas vergessen. Im Anschluss an den Gang ins Badezimmer ging ich in schlichter schwarzer Leggings und einem bequemen Shirt in die Küche, um mir einen Tee zu machen. Koffein war glaube ich einfach nicht hilfreich und würde mich nur noch kribbeliger machen, als ich es sowieso schon war, hatte sich die Unruhe im Inneren doch noch immer nicht wirklich gelegt. Also setzte ich mich mit angezogenen Knien auf einen der Stühle am Esstisch und starrte förmlich mit leerem Blick durch das Küchenfenster, während ich darauf wartete, dass der Wasserkocher seine Arbeit erledigte.
Es entging meinen wölfischen Sinnen nicht, dass Louisa wohl nicht so ruhig schlief, wie ich es gerne gehabt hatte. Der Grund dafür war mir schon klar, sie hatte mehr als nur ein bisschen was zu verarbeiten und ihr Kopf würde eine ganze Weile dazu brauchen, wieder halbwegs normal zu funktionieren. Zumindest schätzte ich das so ein, wie es im Endeffekt wirklich laufen würde, darauf konnte ich nur bedingt Einfluss nehmen. Versuchen der jungen Frau etwas Zeit zu geben und sie dennoch so gut ich konnte im Alltag zu unterstützen war die vermutlich beste Option. So ließ ich ihr im Halbschlaf immer mal mehr, mal weniger bewusst ein paar sanfte Berührungen zukommen, wenn ich merkte, dass sich ihr Puls beschleunigte. Ich selbst schlief ansonsten aber gut. Immerhin hatte ich Louisa endlich wieder an meiner Seite und es gab wohl Nichts, was mich hätte unbesorgter schlafen lassen. Als mich die Sonne langsam durch das große Fenster zu blenden begann, wachte ich dagegen anblinzelnd leicht vor mich hin grummelnd auf. Warum hatte ich die Vorhänge gestern nicht mehr zugezogen? Hätte ich lieber ein oder zwei Gedanken dran verschwenden sollen. Als auch mein Gehirn langsam wieder aus dem Ruhemodus zu kommen schien, stellte ich erneut zufrieden fest, dass die Brünette noch immer in meinen Armen lag und ich konnte nicht anders, als sie noch ein wenig enger mit meinem Arm zu umschlingen. Die Rippen zwickten noch immer etwas unangenehm, waren noch nicht fertig verheilt, aber das war mir in diesem Moment ziemlich egal. Auch, dass ich sie vielleicht mit der gesteigerten Intensität meiner Umarmung aufwecken könnte, schwirrte mir nicht durch den Kopf. Ich hatte mich inzwischen längst damit abgefunden, dass Louisa meinen Charakter ein Stück weit verändert hatte. An sowas wie ausgiebiges Kuscheln wäre vor dem Allem ja nie zu denken gewesen, geschweige denn nebeneinander schlafen ohne vorher Sex gehabt zu haben. Meine durchweg wilden Zeiten schienen wohl einfach vorbeigezogen zu sein und ich trauerte ihnen nicht wirklich nach, weil die junge Frau ganz einfach wichtiger war. Ich nutzte die neu geformten Charakterzüge dazu ein paar sanfte Küsse an den Hals des Rehs zu setzen - und ja, tatsächlich ganz ohne Hintergedanken. Dagegen hätte ich zwar Nichts, aber hey, das brauchte ich wohl auch Niemandem mehr zu sagen. Immerhin war ich seit gottverdammt mehreren Monaten vollkommen trocken was das anging und es zehrte schon an meinen Nerven, staute sich dadurch doch einfach mehr Testosteron an als gut für mein Temperament war. "Guten Morgen, Engel.", murmelte ich ihr noch immer verschlafen ans Ohr, lächelte dabei ein klein wenig. Ja, ich hatte sie wohl doch aufgeweckt, aber das war bei ihrem eher leichten Schlaf jetzt auch keine Kunst gewesen. Sie würde mir das verzeihen können, oder?
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Jetzt erklärt sich mir auch, was du die letzten Tage im Forum gemacht hast - alte Sachen ausgraben. x'D Das wollten wir glaube ich beide sehr oft... aber war wohl einfach ein Ding der Unmöglichkeit. <.<
◈ pain is the feeling of weakness leaving the body ◈
So oft wie du online angezeigt wurdest, kann ich mir das tatsächlich sehr gut ausmalen. :P Aber ich konnte nach deinem indirekten Geständnis jetzt auch nicht anders, als die letzten paar Seiten nochmal zu lesen.. *unauffälliges Räuspern hier einfügen* wodurch mir aufgefallen ist, dass ich in ganzen 3 RPs aktuell nur einen einzigen weiblichen Charakter habe und das ist aber auch grade inaktiv... also hab ich wieder keinen, i am cry. Es war echt mega geil, aber wir haben halt einfach komplett den Faden verloren irgendwann und mit jedem Neueinstieg wurds schwieriger... :')
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hahahaa ich hab dich angesteckt XD ja, ich glaube ja leider auch dass das hier auserzählt ist beziehungsweise dass es inzwischen nach so vielen Jahren unmöglich ist da noch was vernünftiges zustande zu bringen '-' aber ich hab schon Lust zu schreiben, irgendwie. Hab nebenbei nur ein einziges privi aber da wird nicht so oft geschrieben, ich bin voll unausgelastet D:
Leider, hätte anderes Wichtiges zu tun gehabt...eiiiiigentlich jedenfalls. XD Also ich will ja nicht sagen, dass unser letzter Versuch was Neues zusammen zu bringen ebenfalls kläglich gescheitert ist, aaaaaber... das ist er. v.v XD
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ups, da krieg ich ja glatt ein schlechtes Gewissen o.o XD ja ist mir auch aufgefallen als ich das geschrieben hatte haha… ach mahn. ich weiß doch auch nicht ._.
Wenn du sowieso schon alles liest, willst du dann nicht paar super effektive Notizen machen, so damit wir nen super guten Überblick haben und wieder wissen, was hier überhaupt alles passiert is? XD weil ich glaub das is das Hauptproblem dran, dass das hier tot ist ^^' bei Louisa und Damon isses vielleicht wirklich "auserzählt", weil da isses wahrscheinlich schwer wegen deren nervigem Sohn noch irgendwas Neues zu machen, glaube ich... aber bei Caleb und Amber waren wir auf jeden Fall noch nicht fertig o.ô
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wäre eine gute Idee, das krieg ich bestimmt hin XD bin jetzt gleich allerdings erst mal arbeiten und weiß noch nicht wie lang das geht. Entweder heute Abend oder morgen früh mache ich mal ein paar Notizen haha :3