Natürlich war die Brünette sogleich dabei, als es darum ging, die Cocktailgläser zu einem sanft klirrenden Anstoßen zu erheben, obwohl die Abenteurerin durchaus längst nicht mehr derart naiv zu sein, um tatsächlich zu glauben, dass ein Abend in der Bar mit guter Gesellschaft bereits das Highlight dieses Aufenthaltsortes darstellte. Diese Gelegenheit gab es in vielen Städten, an unzähligen Stränden und in hunderten Bars oder Clubs. Trotzdem wollte sie sowohl Zane, als auch Virginia Beach die Chance geben, in die Liste der besten Abende vorzustoßen, ohne sich zuvor allzu große Gedanken zu machen, die mich eventuell beeinflussten. Auf einmal stieß noch einer dieser anscheinend dauerfröhlichen Menschlein zu dem Gespann hinzu, was Payton vorerst nur unverschämt neugierig verfolgte, ohne sich dabei die Gelegenheit entgehen zu lassen, einen forschenden Blick über das Blondchen wandern zu lassen, der vollkommen selbstverständlich sein gut gefülltes Glas anhob und sich anschließend neben Zane auf die Polsterung sinken ließ. Zwar hatte ihn niemand zu der Unterhaltung eingeladen, aber Tony wäre die Letzte der Anwesenden, die etwas Derartiges tun würde und so schwieg sie diesbezüglich nur, grinste ein wenig vor sich her, nachdem sie einen raschen Blick zu ihrer besten Freundin geworfen hatte. Sofern man die Russin nicht kannte, würde man ihr das makellose Lächeln der Höflichkeit wohl abnehmen, doch die brünette Amerikanerin kannte die Studentin besser – oder besser gesagt deren Gedanken bezüglich dieser selbstbewussten Sorte Kerl. Jedoch blieb Paytons Aufmerksamkeit nicht lange auf dem dunkelhaarigen Lockenkopf haften, sondern verfolgte mit großem Interesse den sanften verbalen Schlagabtausch zwischen dem eben vorgestellten Sasha und Zane, der angeblich noch eine gewisse Aussage zu beweisen hatte. Selbstredend biss Tony an, wollte unweigerlich wissen, worum es sich bei dieser Sache handelte und rutschte deshalb wohl auch derart unbewusst mit dem Oberkörper ein wenig weiter nach vorne, nippte nebenbei an ihrem Glas und nickte sogleich erfreut, als der Blondschopf die beiden Grazien dazu einlud, sich dem Spektakel anzuschließen. Tony wusste um ihren Zeitplan Bescheid, aber ebenso hatte sie noch die Worte im Kopf, sich nicht hetzen zu lassen, sondern spontanen Möglichkeiten ebenso nachzugehen, wie unserem Programm. „Klingt doch gut, aber ich würde mich über ein paar mehr Infos auch freuen“, wagte sich die Amerikanerin einen Schritt nach vorne und begutachtete dabei die Reaktionen der beiden Männer auf der anderen Seite des niedrigen Tischchens. Toni würde auch so wissen, dass ihre beste Freundin jetzt schon die Aussicht auf einen spaßigen Vormittag gewittert hatte und nur noch schwer von der Spur abzubringen wäre; auch wenn sich Payton bisher noch nachdenklich gegenüber der Einladung verhielt, innerlich war sie schon so gut wie an Bord.
Ja, das klang doch nach einer vernünftigen Massnahme. Ein paar Hunde hier und da, wenn er mal wieder zu lange verschollen war, konnten kaum schaden. Nur, damit er niemals vergass, hierher zurück zu kommen – als ob das sonst je passieren würde. Er liebte diesen Ort, die Nähe des Meeres, die Atmosphäre, die die ganze Luft immer so fröhlich prickeln liess. Besonders natürlich in dieser einen Bar, in die er die beiden Damen entführt hatte. Es dauerte nicht lange und Sasha rückte mit der Sprache raus, wo er sich seinerseits die letzten Wochen über verkrochen hatte. Am Strand, welch Wunder! Zane grinste in sich hinein und wollte schon fast zu einer ganz überraschten Erwiderung ansetzen, da begann der Blondschopf plötzlich, sich an alte Gespräche und Erzählungen zu erinnern. Alkoholgetränkte Gespräche und ebensolche Behauptungen, wohlbemerkt. Natürlich konnte Zane surfen. Aber wenn er sich seine Aussage, dass er mindestens genauso gut sein musste wie Sasha, zurück ins Gedächtnis rief, hatte er mit seinen angeblichen Fähigkeiten vielleicht doch minimal übertrieben. Aber falls dem so sei, liess er sich jedenfalls nichts anmerken, grinste nur weiter breit vor sich hin. „Selbstverständlich! Zufälligerweise haben die beiden Tonis heute auch schon sehr viel Interesse an einer Surflektion angemeldet, nicht wahr?“, wandte er sich nun neckend an die hübschen Brünetten, die soweit ahnungslos an ihren Drinks nippten. Aus seinem Tonfall war schon herauszuhören, dass das nicht ganz so abgesprochen war. Aber wenns jemand kümmerte, würde sicher sehr bald Aufstand erhoben werden. Er fand die Vorstellung, die beiden Damen dabei zu haben, nämlich ganz verlockend. Egal ob Sasha nun der bessere Surfer war von ihnen beiden. Sie standen sicher nicht beide auf Blondinen haha.
Toni lauschte dem Gespräch mit halbem Ohr, während sie sich langsam ein Bisschen tiefer ins Polster der bequemen Bank sinken liess. Natürlich nicht so tief, dass es unelegant wurde, aber doch so, dass sie vollkommen entspannt aufs Meer und die Wellen blicken konnte. So lange, bis das Gespräch - mal wieder - eine unvorhergesehene Wendung nahm und sie sich plötzlich mehr als angesprochen fühlte. Toni betrachtete erst Sasha, dann Zane und schliesslich ihre beste Freundin, während sie noch immer das Glas an den dunkelroten Lippen hatte, tief in dessen Inhalt grinste. Was waren das bitte für Fragen und plötzliche Pläne hier? Eine Surflektion… Pff. Nein, darüber hatten sie definitiv nicht gesprochen. Zumindest nicht mit Zane. Toni fand den Gedanken aber leider Gottes selber ziemlich verlockend. Sie hatte noch nie auf einem Surfbrett gestanden und wollte das unbedingt mal ausprobieren. Und falls die beiden Kerle diese Sportart tatsächlich beherrschten, durften sie sie gerne darin unterrichten. War dann immerhin gratis im Gegensatz zu einem professionellen Surflehrer, dessen Lektionen sie zahlen müsste. Mit Geld, dass sie (noch) nicht hatte. „ich bin dabei, sofern ich selber auch aufs Brett stehen darf und ihr mir versprecht, dass ich bis morgen Abend fünf Sekunden ohne zu kippen Surfen kann“, brachte sie dann umgehend ihre vergnügte und absolut bescheidene Bedingung ein. Mal schauen was sie dazu sagten. Wenn sie sich und ihr das nämlich nicht zutrauten, dann wäre sie enttäuscht. Aber so wie sich die beiden bis jetzt gaben, trauten sie sich allgemein eine Menge zu - also sicher auch, ihrer Wenigkeit in einem Tag beizubringen, wie man zumindest ein paar Sekunden Wellen reitet, ohne Salzwasser einzuatmen.
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Die junge Amerikanerin hatte durchaus ihren Spaß dabei, dem schnellen Wortabschlag zwischen den beiden Kerlen zu verfolgen, obwohl ihr beinahe der Kopf schwirrte, bei dem hohen Tempo, in dem der Sarkasmus allen um den Ohren flog. Die beiden Typen machten wirklich den Eindruck, als hätten sie schon manche Stunden gemeinsam in der Bar verbracht oder sich am Strand einen internen Wettbewerb geliefert, was Payton nur zu gerne mit eigenen Augen sehen würde. Dass die abenteuerlustige Brünette da natürlich sofort mit von der Partie war, sollte nun nicht extra erwähnt werden müssen, jedoch gab es Tony nur im Doppelpack. Immerhin waren sie noch kaum unterwegs, da durften sich ihre Wege nicht schon wieder aufgrund unterschiedlicher Freizeitprogramme trennen. Glücklicherweise erwies sich auch ihre beste Freundin als sehr angetan von dem Vorschlag. Im Nu glänzte ein breites Strahlen in dem stets sanft gebräunten Gesicht der Brünetten. „Natürlich haben wir von nichts anderem gesprochen. Es ging stets darum, wie er einen gewissen Blondschopf beim Surfen abziehen könne“, stimmte Payton dem Dunkelhaarigen ihr gegenüber zwar zu, aber wahrscheinlich nicht ganz so, wie der Schönling es sich vorgestellt hatte. Dafür erhielt er ein reizendes Grinsen von Tony, die unschuldig die Schultern kurz hob und dann einen Schluck von ihrem Mojito nahm. Der war aber auch wirklich ausgezeichnet. Einen amüsierten Seitenblick kassierte auch Antonia, die neben ihr saß und sich ebenfalls einverstanden erklärte. Doch die Russin wäre wohl nicht sie selbst, knüpfte sie nicht auch eine gewisse Bedingung an den Spaß. Ständig musste ein konkretes Ziel inkludiert sein, was durchaus auch so seine Vorteile hatte, im Moment nur nicht auf Paytons Radar erschien. Sie wollte eigentlich nur Spaß an einem sonnigen Tag am Strand haben – dass dann zwei nett anzusehende Kerle mit waren, störte die Amerikanerin wohl kaum. „Das kriegen die zwei doch sicherlich hin“, gab ich mich voller Zuversicht und winkte lässig ab, ehe ich mich interessiert an die zwei Herren der Stunde richtete: „Oder nicht?“ Im Grunde konnten die beiden nun nur mehr zustimmen, wenn ihnen ihr Stolz wichtig war und den Eindruck hatten sie bei Tony schon längst erweckt. Da gab es dann kein Zurück mehr, sollten sie ihr Gesicht wahren wollen.
Was Zufälle so alles in die Wege leiten konnten. Sasha war sich seiner Sache da nun schon sehr sicher, lehnte sich auch dementsprechend zufrieden zurück. Zane hatte er immerhin schon überzeugt und da sich sein Kumpane gerade darum bemühte, die beiden Ladies auch noch von der Idee zu überzeugen, ging der Blonde schon von einer geritzten Sache aus. Außerdem kamen dem Surfer die beiden Damen nicht gerade verschreckt vor, auch wenn sich der Lockenkopf eher zierte und nicht augenblicklich in Flammen aufging, als das Angebot zur Sprache kam. Viel mehr verwandelte sie die kleine Showeinlage morgen am Strand direkt in eine konkrete Herausforderung, was ich mir natürlich nie im Leben entgehen lassen würde. Die Schönheit kannte mich eigentlich überhaupt nicht, aber da hatte sie doch glatt ins Schwarze getroffen. Außerdem verstand sich ihre Freundin darauf, einen in die Enge zu treiben. Da konnte die Brünette noch so unschuldig aus ihren großen Augen über den Glasrand ihres Cocktails blicken, ich hatte das Spiel schon durchschaut – ob beabsichtigt oder nicht tat dabei eigentlich kaum bis gar nichts zur Sache. „Fünf Sekunden kriegen wir hin“, überlegte ich mit von rechts nach links wiegenden Kopf, nachdem ich die eine Toni kurz betrachtet hatte. „Kannst du denn Snowboarden oder fangen wir komplett bei Null an?“, hinterfragte ich nur kurz, um vielleicht auch direkt eine weitere Information aus der eher schweigsameren Dunkelhaarigen zu locken. Ich war neugierig auf meine Gesellschaft, vor allem auf die weniger redseligen. Meistens gab es bei den schweigsameren Leuten mehr abzuluchsen, als bei jenen, die einem ohnehin das Ohr vollquasselten, sobald die Gelegenheit dazu in greifbare Nähe kam.
Es überraschte wohl absolut gar keinen, dass der Blonde so bald schon zusagte und ihrer Bedingung das Okay gab. Wundervoll, dann würde sie morgen also ihre allererste Surflektion erleben - konnte ja nur gut werden! Ihr Gesicht erstrahlte unter einem mehr als zufriedenen Lächeln, während sie vergnügt das Glas hob und dieses kurz in in Sashas Richtung schwenkte. "Ich nehm dich beim Wort, Rapunzel", murmelte sie, ehe das Glas auch schon wieder seinen Weg an ihre roten Lippen fand, wo sie einen weiteren Schluck des gut gemischten Cocktails schlürfte. Das Rapunzel war ihr einfach so rausgerutscht. Lag wohl wenig überraschend an seinen vollen, blonden Locken, die sein Gesicht so fröhlich umspielten und in ihr sofort das Bedürfnis weckten, ihre Finger darin zu versenken. Aber noch hatte sie sich diesbezüglich sehr gut im Griff, da brauchte es dann schon etwas mehr Alkohol - auch wenn sie, trotz russischer Abstammung, leider absolut nicht trinkfest war. Seine Frage zu ihrer nicht vorhandenen Erfahrung, liess sie ebenfalls nur amüsiert in seine Richtung lächeln. "Klar, ich verbringe die Wintermonate jeweils im Chalet (ist das ein deutsches Wort..? x'D) meiner Eltern, mitten in den Alpen, wo ich jeden Tag auf dem Board die schneebedeckten Hügel runterbretter' - und es gibt nichts Schöneres im Leben", erzählte sie lebhaft aus ihrem Alltag, wobei allein ihre Tonlage deutlich verriet, dass nichts davon der Wahrheit entsprach. Aber Toni hatte einen leichten Hang dazu, sich öfter mal ein Leben auszumalen, das niemals sein würde. Nicht, weil sie es sich so sehr wünschte, sondern weil manchmal sogar sie gerne träumte. Und Träume waren so wundervoll unverbindlich, dass es ganz egal war, was sie denn nun beinhalteten. In Wirklichkeit hatte die Brünette nämlich in ihrem Leben eher selten je einen Gedanken ans Snowboarden verschwendet, es stand nicht unbedingt auf ihrer Bucketlist. Das Surfen hingegen schon. Weshalb es umso besser war, dass sie genau dazu morgen die Chance haben würde - falls sie es jetzt nicht doch noch verspielte mit Rapunzel. Was sie natürlich nicht hoffte, jetzt, wo sie doch sogar schon ihren Nutzen aus einem Gespräch mit ihm zog.
Na wundervoll, so wenig hatte es gebraucht und beide Brünetten schienen dezent angetan von ihren Plänen des morgigen Vormittags zu sein. Während Sasha sich nun also Toni zugewandt hatte - die ihm gerade eine Surflektion abgeluchst hatte, ohne zu wissen, dass er sein Geld tatsächlich als Surflehrer verdiente und für sowas normalerweise sogar bezahlt wurde - stiess Zane Tony nun seinerseits leicht mit dem Ellbogen an. "Hey, wir haben kein Wort über einen Blondschopf verloren, kleine Lügnerin", grinste er vor sich hin, blickte ihr tadelnd in die funkelnden Augen. Sie würde morgen schon früh genug sehen, dass er mit seinem Können kaum prahlte. Vielleicht war er nicht so gut wie Sasha - eben das wollten sie ja rausfinden - aber er war ganz bestimmt ein mehr als durchschnittlicher Surfer, hatte doch Sommer für Sommer umgeben von Salzwasser und Wellen verbracht. Zane lauschte dem Gespräch der beiden anderen nur kurz, während er weiter an seinem Getränk schlürfte und sich dann erneut an die Brünette neben sich wandte. "Du willst nicht ins Wasser morgen? Ich als Nicht-Surflehrer kann dir vielleicht keine fünf Sekunden versprechen, aber Vier-Dreiviertel würden wir sicher auch hin bekommen", grinste er sie charmant an, ehe er aber kurz die Augenbrauen zusammenzog, als sich ihm ein anderer Gedanke stellte. "Oder bist du vielleicht selber schon Profi? Ich kann dir auch einfach ein Board organisieren, damit du an unserem exklusiven Wettbewerb teilnehmen darfst", bot der Dunkelhaarige weiter an. Konnte ja sein, dass sie surfte. In New York City waren Möglichkeiten diesbezüglich zwar eher begrenzt, aber Zane hatte keine Ahnung, wo sie ihre Ferien jeweils verbrachte. Er wäre zwar erstaunt, wenn sie es besser könnte als er - und eventuell auch etwas in seinem Stolz verletzt, weil er es schlicht nicht erwartete - aber er würde ihr trotzdem die Chance auf einen fairen Wettbewerb geben, falls sie das Bedürfnis diesbezüglich verspürte. Er war immerhin ein ganz Netter. Meistens.
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Rapunzel. RAPUNZEL? Im ersten Moment blickte der Blondschopf die junge Lady nur groß an, ein bisschen erstaunt über die plötzliche Offenheit, wobei es eher eine positive Überraschung war, immerhin war der Sarkasmus genau Sashas Milieu. Da fühlte er sich ebenso pudelwohl, wie im Wasser, um einen adäquaten Vergleich zu liefern. Demnach wechselte die Verblüffung sehr schnell zu einem angetanen Grinsen, wobei es einer allgemeinen Entspannung gleichkam. Ringellöckchen konnte also auch ein bisschen aus sich herausgehen, wie der Surfer zu seiner Zufriedenheit vermerkte, ehe er zu einer Erwiderung ansetzte: „Wir sind nun also schon so weit, dass du mir einen Spitznamen verpasst?“ Bei der rhetorischen Frage wanderte eine blonde Augenbraue mit nach oben, verbarg sich hinter einer gelockten Strähne, die ihm in die Stirn fiel. Der skeptische Ausdruck seiner Miene löste sich bei der weiteren Ausführung ihrer Snowboardkünste binnen Sekunden auf und trug eher zu einem fachmännischen Nicken bei, bei dem sich Sasha mit einer Hand das Kinn hielt. Er musste einfach wie ein Profi aussehen, während er Toni vor ihm musterte. „Dann kannst du mir auch sicherlich sagen, ob du regular oder goofy fährst, stimmt’s?“, erkundigte sich der Lockenkopf ganz scheinheilig bei seiner Gesprächspartnerin und zwinkerte dabei vergnügt. Man hatte der hübschen Dame immerhin angehört, dass sie womöglich vieles im Winter tat, nur ganz gewiss stand sie auf keinem Snowboard, aber der werte Herr war sich für einen kleinen Scherz niemals zu schade, noch dazu würde es ihn interessieren, wie lang sie am Ball blieb. Allzu lang könnte Sasha ohnehin nicht mitreden, denn so unbegrenzt war sein Wissen über den schneeliebenden Verwandten seines Surfboards auch wiederum nicht. Gerade genug, um ein bisschen angeben zu können. Dabei wollte er momentan weder prahlen, noch jemandem etwas beweisen. Es war wohl eher seine Art, den Humor seiner Mitmenschen direkt auf den Prüfstand zu stellen.
„Dann hab ich das wohl nun nachgeholt“, gab Payton keck zurück und grinste ebenso breit zurück. Dann erst dämmerte es der Amerikanerin langsam und sie sah nun doch Zane kurz nachdenklich an, ehe sie einen Schluck des Mojiotos machte. „Ach, und wen willst du stattdessen vom Board schupsen, damit du dich allein in der Aufmerksamkeit sonnen kannst?“, entgegnete sie dem Schönling nach der kurzen Trinkpause amüsiert und legte den Kopf leicht schräg, sodass die glatten Strähnen wie Honig über ihre rechte Schulter flossen. Der sachte Schups von der Seite, wäre eigentlich gar nicht nötig gewesen, lag Paytons Konzentration ohnehin sehr schnell wieder auf dem anderen Teil des dynamischen Duos, wie sie die beiden jungen Männer kurzerhand zur Vereinfachung getauft hatte, nachdem sie entschieden hatte, dass Antonia die Sache schon gut regeln würde. „Ein exklusiver Wettbewerb?“ Selbstverständlich biss Tony in der Sekunde an, immerhin klang es recht witzig, obwohl sie noch keine Ahnung hatte, was die Anmeldebedingungen waren, um teilnehmen zu dürfen; was auch immer Zane sich nun auf die Schnelle einfallen lassen würde. „Und was muss ich tun, um ebenfalls exklusiv genug zu werden?“, ging sie deshalb dieser Richtung nach und schmunzelte leicht. Noch musste sie ja nicht zugeben, dass sie bisher erst sehr begrenzt Erfahrung mit einem Surfboard gemacht hatte und tatsächlich eher auf dem Snowboard anzutreffen war, nachdem ihr Vater ein begeisterter Skifahrer war und die beiden stets ein langes Wochenende in der Schweiz auf Urlaub waren, um die Pisten unsicher zu machen. Vater-Tochter-Erlebnisse waren laut ihrer Mutter wichtig – außerdem brauchte die Frau des Politikers hier und da wohl einfach eine kleine Auszeit in einem schicken Spa oder dergleichen. Jedenfalls machte es der Brünetten momentan noch ausreichend Spaß, um Zane bezüglich ihres Könnens beim Surfen im Dunklen tappen zu lassen, nahm sich aber vor, dass sie das Geheimnis noch im Verlauf des Abends lüften würde; sofern ihr der Alkohol nicht zuvor zu Kopf stieg.
Antonia grinste nur vergnügt in ihr Glas bei seiner minimal überraschten Reaktion. Ja doch, sie hatte auch gerne ihren Spass und andere mit hübschen Spitznamen zu bewerfen, gehörte zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. „Denke schon – also enttäusch mich jetzt nicht“, antwortete sie gut gelaunt auf seine rhetorische Frage, strich sich eine Strähne hinters Ohr und betrachtete ihn von der Seite. Mit seiner Frage zu ihren Gewohnheiten beim Snowboarden, erwischte er ihr nicht vorhandenes Fachwissen dann doch ziemlich plötzlich. Aber Toni liess sich selbstverständlich gar nichts anmerken, lächelte nur vor sich hin und zuckte mit den Schultern. „Also dass ich beides relativ gut beherrsche, muss ich ja wohl nicht erwähnen…“, bluffte sie vor sich hin, obwohl sie in Wahrheit nicht mal wusste, was zum Teufel regular oder goofy bedeuten sollte. Somit entsprang auch ihre weiterführende Antwort einer gut verpackten Laune ihrer Fantasie: „Aber wenn ich nicht gerade für irgendwelche Tricks was anderes bevorzuge, bin ich lieber goofy unterwegs“, spann die Brünette ihre Geschichte munter weiter, wobei weiterhin so eindeutig klar war, dass sie keine Ahnung hatte, wovon sie hier eigentlich redete. Machte aber nichts, denn offenbar schien der Blonde ihr kleines Spielchen gerne mitzuspielen. Wieder nahm Toni einen Schluck von dem süssen Getränk, auch wenn ihr doch eigentlich ganz klar war, dass sie den Alkohol besser um Einiges langsamer geniessen würde, vertrug sie die süsse Versuchung doch leider eher schlecht. Was ihr die Freude daran aber keineswegs zu trüben vermochte. Sie konnte sich zwar allzu üble Eskapaden niemals leisten, weil es entweder zu teuer oder zu unverantwortlich war - sie schlicht keine Zeit in ihrem vollen Tagesprogramm fand, um einen Tag mit Kater im Bett auszukurieren. Ganz davon abgesehen, dass es auch gar nicht zu ihr passte, wo sie doch einen relativ vernünftigen Lebensstil pflegte – meistens zumindest. Aber so zwischendurch genoss sie die süssen Cocktails doch auch in vollen Zügen. So wie jetzt, wo sie hier in den Ferien waren und Arbeit wie auch Studium Welten entfernt schienen. Ein zufriedenes Seufzen rollte über ihre dunkelroten Lippen, als ihr Blick schliesslich langsam zurück zu Sasha wanderte. „Und wo treibst du dich rum, wenn im Winter das ganze Meer gefroren ist?“, fragte sie grinsend weiter. Wie das hier halt jeweils der Fall war. Im Winter, bei ihren 1000 Grad Minus.
Ja, das hatte er sogar mitbekommen, dass sie den Blondschopf nun zum Thema gemacht hatte. Dieser war zwar mittlerweile in ein Gespräch mit Toni zwei vertieft, aber trotzdem. "Wen ich vom Board schupsen will...? Ach Tony...", Zane grinste spitzbübisch in sich hinein, nahm einen genussvollen Schluck vom Gin Tonic. "Niemand Geringeres als dich persönlich", eröffnete er der hübschen Brünetten dann, womit er offiziell darauf pokerte, dass sie ebenfalls auf ein Brett stand. Sie würde sich ganz bestimmt nicht davor drücken können und einfach im Sand liegen, während alle anderen sich ins Wasser trauten. "Ein exklusiver Wettbewerb der Elite dieses Strandes... zwischen Sasha und... meiner Wenigkeit", erläuterte er feierlich die Umstände des Wettbewerbes, dem sie sich anschliessen dürfte, wenn sie sich fit genug fühlte. "Du musst gar nichts tun, ausser den Mut haben, gegen uns anzutreten. Denn ich muss dich vorwarnen: Wir sind sehr, sehr... sehr, sehr gut", fuhr er fort, ohne dabei auch nur das kleinste Bisschen eingebildet zu klingen. Er wollte sie ja keineswegs einschüchtern oder davon abhalten, sich morgen mit ihnen zu messen. Nur warnen. Damit sie dann nicht weinend an den Strand stapfte und völlig fertig mit der Welt wäre, weil sie leider verloren hatte. Nein, er wollte hier nicht an ihren Fähigkeiten zweifeln. Aber das Mädchen war aus New York. Wie gesagt - da gabs wenig Möglichkeit zum Surfen. Selbst wenn sie in all ihren Ferien an den Strand gefahren wäre, hätte sie nie so viel Übung wie er und Sasha, die praktisch am Meer aufgewachsen waren und so viele Wochenenden auf dem Brett standen. Doch er liess sich morgen gerne eines Besseren belehren, falls sie sich auf das Spiel einliess.
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Hm. Auf einmal konnte die werte Dame sogar richtig vorlaut werden, wobei nein… das wäre übertrieben zu behaupten. Eigentlich handelte es sich vielmehr um ein angenehmes Gesprächsklima, mit dem sich Sasha durchaus anfreunden konnte. Trotzdem amüsierte ihn die zugegebenermaßen unerwartete Offenheit des Lockenkopfes. „Ich würde es doch niemals wagen, dich zu enttäuschen“, entgegne der Blondschopf seinem Gegenüber und legte sich dabei geradezu bestürzt jene Hand aufs Brustbein, um eine theatralische Miene bestenfalls abzurunden, die nicht von einem Glas in Beschlag genommen wurde. Seine Hand sank dann sehr bald wieder, ehe sie sich einmal durch die stets durcheinander geratenen Zottel wuschelte, während er belustigt nickte. „Aha, ja, ich seh‘ schon. Da habe ich es mit einem waschechten Profi zu tun“, spielte der Sunnyboy auch weiterhin mit. Ihn interessierte es in dem Augenblick zu sehr, wie weit sich Toni noch vorwagen würde, obwohl ohnehin nichts passieren würde. Es machte ihm schlichtweg Spaß, seinen Schmäh mit der jungen Frau zu treiben und hoffte dabei, noch ein bisschen klüger aus der Dame zu werden. „Tricks kannst du also auch. Was bevorzugst du denn?“, hakte er erneut ganz unschuldig dreinschauend. Lediglich die zu einem gut gelaunten Grinsen angehobenen Mundwinkel verrieten, dass der Kerl ganz und gar kein Engel sein konnte. Aber die Unterhaltung war erfrischend genug, um sich zu einem dezenten Themenwechsel verleiten zu lassen, bei dem zuerst ein wohlwollendes Lachen aus seiner Kehle erklang. „Wenn der Eisbär vorbei kommt und sich seinen Cocktail abholt, schau ich für gewöhnlich, dass ich möglichst weit in den Süden hinunter komme. Irgendwo, wo man vorlaute Barkeeper und Surflehrer eben gebrauchen kann“, erklärte Sasha schulterzuckend, nun doch wieder ein wenig nüchterner – auf seine Stimmlage bezogen, weniger seinem allgemeinen Gemütszustand. „Und weshalb verschlägt es dich runter vom Berg und an den bescheidenen Strand?“, stellte er die Gegenfrage, immerhin wusste er bisher erschreckend weniger über die beiden Grazien, die sich ihre Getränke nicht zu langsam schmecken ließen. Sashas Informationen beschränkten sich auf einen unbefriedigenden Minimalzustand, was ungewöhnlich war und woran etwas geändert werden musste.
„Ich weiß ja nicht, ob ich mich nun geehrt fühle oder nicht“, gab sie frech zurück und grinste ebenso diebisch, wie Zane es ihr vormachte. Fest stand zumindest, dass sie sich durch eine derartige Anspielung nicht ausreichend einschüchtern ließ, um ihr Glück nicht doch auf dem Surfboard zu versuchen. Allzu schwer konnte es wohl nicht – vorausgesetzt der Schönling versuchte nicht sein Glück, um sie direkt zum Scheitern zu bringen. Unterm Strich bedarf es wahrscheinlich ohnehin nur einer heimtückischen Welle, um Payton auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Das Risiko einzugehen war die Brünette jedoch bereit. Tony lachte amüsiert, als Zane sich und seinen Kumpel vollkommen selbstverständlich als die Elite des Strandes bezeichnete. Irgendwie musste durchaus etwas an den großen Worten dran sein, weshalb die Amerikanerin auch wusste, sich nicht mit den beiden anlegen zu brauchen. „Hm, gibt es denn auch einen Trostpreis, weil man mutig gewesen ist?“, erkundigte sich die Brünette nun lachend, womit sie wohl oder übel den ersten Hinweis bezüglich ihres wahren Könnens preis gab. Wahrscheinlich würde sie in Jubelsprüngen ausbrechen, die erste Welle gemeistert zu haben, während die Surfer schon ihre Kunststücken auf dem Board präsentierten. Payton traute sich viel zu, war aber dennoch nicht dumm und wusste genau, wann sie auf jeden Fall den Kürzeren ziehen würde. Vielleicht konnte sie es am morgigen Tag ja so drehen, die beiden jungen Männer mal am Surfboard zu sehen zu bekommen und dann zu entscheiden, ob es jemals im Bereich des Möglichen anzusiedeln war, die beiden – oder auch nur einen, Zane – zu einem Wettbewerb der Elite herauszufordern.
Gut, sollte er auch nicht. Sie lebte nicht für Enttäuschungen und nahm solche auch jeweils nicht besonders gut entgegen. Verständlicherweise – welcher Mensch wurde auch gerne enttäuscht. Grundsätzlich war es ja besser, sich gar nicht erst Hoffnungen zu machen, um besagtes Übel einfach zu umgehen. Aber so abgeklärt und kalt war Toni jetzt doch auch nicht. Dass er sie mit weiteren Fragen zu ihren Snowboardkünsten beglückte, brachte die Brünette ja beinahe in Verlegenheit. Da sie aber sowieso längst beide wussten, dass alles davon einem Hirngespinst entsprang, konnte sie das Spielchen ja getrost fortführen. Was sie auch kurzum tat. „Ach, mein bester Trick ist der ‚flat on your belly slide‘, dafür bekomme ich immer wieder Komplimente“, erzählte sie vergnügt weiter, wie sie im Winter bevorzugt auf dem Schnee herumschlitterte. Es war nicht so, als wäre sie sich Schnee nicht gewohnt – als sie noch in Russland gelebt hatte, hatten die Wintermonate ewig unter dem weissen Zauber gelegen. Aber seit sie in Amerika wohnte, waren Skifahren oder Snowboarden definitiv gestorben. Dazu hatte schlicht immer das Geld gefehlt. Naja. War ja auch egal. Sasha erzählte schliesslich auch selber noch von seinen Beschäftigungen während der kältesten Jahreszeit, was Tonis Grinsen fröhlich weiterleben liess. „Soso, wo denn im Süden? Zufälligerweise führt unsere Reise in diese Richtung und ich bin immer offen für Tipps“, spielte sie ihm eine kleine Information zu, die sie getrost loswerden konnte. Ansonsten hielt sie den Ball ja ziemlich flach, was persönliche Dinge anbelangte. Sie wusste, dass sie relativ verschlossen war – zwar nicht grundsätzlich ein Problem damit hatte, mit Menschen zu reden, die sie eigentlich nicht kannte, aber einfach nicht gerne Informationen preisgab, die grundsätzlich keinen was angingen und ihr bestenfalls nur zum Verhängnis werden würden. Vorsicht war besser als Nachsicht – man könnte meinen, das sei ihre Lebensweisheit. So zuckte sie auch diesmal mit den Schultern, als er die nächste Frage stellte. „Manchmal brauche ich ein Bisschen Wärme, damit das Rheuma nicht zu früh ausbricht“, erklärte sie schmunzelnd, hatte dabei die Lippen schon fast wieder am Glas. „Wir sind gestern auf einen Roadtrip gestartet. Von New York nach… Süden“, beantwortete sie die Frage dann aber noch etwas genauer – einfach, weil diese Information ihrer Einschätzung zufolge kein Risiko darstellte.
"Natürlich solltest du dich geehrt fühlen! Ich schmeiss nicht einfach wahllos Leute vom Brett, glaub mir", erzählte Zane weiter, wobei sie wohl selber entscheiden musste, wie beruhigend oder eben nicht diese Worte nun auf sie wirkten. Er jedenfalls grinste weiterhin fröhlich vor sich hin und liess ab und an das Glas an seine Lippen wandern. Wenig später bestätigte sie ihm dann auch ganz subtil seinen leisen Verdacht, dass ihre Surfkünste eventuell doch (noch) nicht ganz so ausgereift waren, wie anfangs angedeutet. Zane grinste nur weiter und nickte dabei langsam. "Ich werd mir was ausdenken... Da lässt sich bestimmt was machen", zeigte er sich grosszügig, lächelte die hübsche Brünette fröhlich an. Als würde er diesen funkelnden Äuglein einen Wunsch abtun. [ich mach jetzt hier mal etwas vorwärts, damit Bisschen Schwung reinkommt.. xD] Die kleine Gruppe unterhielt sich ziemlich ausgelassen abwechselnd zu zweit und zu viert, wobei Zane sich dabei vielleicht etwas öfter in Tonys Richtung drehte als sonst wohin. Er fand sie ganz einfach sympathisch und genoss es, die junge Frau immer wieder mit netten Sprüchen ein Bisschen auf den Arm zu nehmen - ihren Humor zu testen, an dem er bisher doch wirklich wenig auszusetzen hatte. Auch brachte er in Erfahrung, wohin ihr kleiner Roadtrip in etwa führen sollte, eine Richtung, die ihm durchaus auch zusagen würde. Aber noch hatte er sich nicht direkt für weitere Fahrten auf dem Rücksitz ihrer schicken Karre eingeschrieben, so frech war er dann doch wieder nicht. Die letzten Stunden über waren auch die Gläser der Damen selbstverständlich nicht leer geblieben. Mehr als einmal hatten sich entweder Zane oder Sasha zur Bar aufgemacht, um mit der nächsten örtlichen Spezialität anzutanzen und zu glänzen. Es ging ihm ja nicht in erster Linie darum, die Tonys abzufüllen... Aber lustig war es trotzdem. Denn natürlich wurden ihre Zungen dadurch ein Bisschen lockerer und natürlich fand Zane das unterhaltsam. Auch wenn man von Anfang an relativ entspannt dagesessen hatte, trug der Alkohol absolut erfolgreich zu ebendieser Gemütlichkeit bei.
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an eternity later ... ich kriegs momentan mim Zeitmanagement leider kaum besser bin :/ __
Der Lockenkopf hatte eindeutig einiges an schlagfertiger Erwiderungen im Petto, wie der Blonde mit Freude feststellen durfte und schlussendlich sogar anerkennend nickte, bevor er sich lachend in die gepolsterte Rückenlehne des Korbsessels rutschen ließ. Es amüsierte ihn, jedoch wollte er auch nicht zu jenen gehören, die an der Stelle mit den Komplimenten sparte und so äußerte sich Sasha ebenfalls zusätzlich zu ihren offensichtlichen Talenten auf dem Snowboard: „Ich kann es mir zwar beinahe bildlich vorstellen, doch nun würde ich doch so einiges geben, um es auch live und in Farbe zu sehen, wie du dieses Kunststückchen vorträgst.“ Wie immer meinte der werte Herr es weder übel, noch spottete er über sein Gegenüber, immerhin bräuchte man dem Surfer auch keinen Schneehang vor die Nase stellen und erwarten, dass er diesen meisterhaften Trick nicht ebenfalls zur Schau stellen könnte; wenngleich wahrscheinlich nicht ebenso elegant wie die reizende Toni ihm gegenüber. „Also ganz zufällig, hm?“, wiederholte der Blondschopf amüsiert, ging aber nicht weiter auf die Redewendung ein, sondern nickte nur wissend. „Vielleicht blätterst du ja hier und da Reisemagazine durch, jedenfalls könnte dir in dem Fall schon mal der hübsche Fleck Wrightsville Beach in North Carolina. Auch bekannt als der drittschönste Ort zum Surfen und demnach ein optimaler Platz für mich“, machte er direkt ein bisschen Werbung für das Paradies; zumindest in seinen Augen lebte es sich dort wirklich hervorragend. Außerdem gab es stets zahlende Kundschaft, die sich teilweise wirklich ausnehmen ließen, um endlich Erfolg auf dem Brett einheimsen zu können. Nicht, dass Sasha einer dieser Gauner wäre, doch er sah sich in dem Fall als Geschäftsmann, der schauen musste, wo er blieb und so passte er sich lediglich der Nachfrage an. Irgendwann hatte er mal eine Unterhaltung an der Bar mit einem betrunkene Wirtschafts-Typen und der erklärte permanent etwas von Nachfrage und Angebot… alles im Leben drehe sich um diese eine Aussage und so hatte es sich der Blonde zum Motto gemacht, sofern er seinen Hintern aufbekam, um etwas für seinen Sparhai zu tun. „Kann ich nur empfehlen, falls es auf eurer Route liegt“, fädelte der Goldjunge es geschickt ein, um vielleicht doch noch ein paar mehr Details aus Toni zu quetschen, die sich weiterhin eher bedeckt hielt. Als wäre die Reise außerordentlich geheim oder schlichtweg einer spontanen Laune untergeordnet, die sie sonstwohin trug. Egal was es war, beides schürte Sashas Interesse, weshalb er dem schwindenden Alkohol in Tonis Glas mit Freuden – metaphorisch selbstverständlich – nachwinkte. Die Zeit verging und die Cocktails wurden weiterhin brav geschlürft, wobei sich Sasha eigentlich sogar für seine Verhältnisse zurückließ, da Toni immer wieder interessante Anspielung in frechen Kommentaren versteckte, die seine Neugier nun endgültig in Besitz genommen hatten. Er musste wissen, was hinter diesen geheimnisvollen Augen wirklich lauerte.
„Wow, na wenn das so ist, dann werde ich mich auf jedenfalls gebührend bedanken, sobald ich von dir runtergeschupst wurde“, versicherte sie ihm und versuchte dabei eine ernste Miene anzunehmen, die jedoch erfolgreich von dem vergnügten Strahlen ihrer Augen sabotiert wurde. Nach wie vor schlug ihr Herz für dieses Abenteuer und je mehr Alkohol floss, desto schneller schien auch ihre ohnehin leicht zu entfachende Begeisterungsfähigkeit in allem die nächste Chance Einzigartiges zu erleben zu entdecken. Wohin das noch ging, hinterfragte die Brünette erst gar nicht, sondern ließ sich schlichtweg von den süßen Getränken und lockeren Gesprächen tragen. Es kamen immer wieder neue Themen auf den Tisch, die entweder die ganze Gruppe in die Unterhaltung zog, oder sich lediglich auf Zweierteams aufteilte, wobei sich Tony darüber freuen durfte, mit jedem hier und da ein Wort wechseln zu können, obwohl der Schwerpunkt tatsächlich bei Zane lag. Ob von ihm eingeleitet oder nicht, Payton ließ es sich gerne gefallen, imponierte ihr sein neckischer Charme im Dialog eigentlich sogar sehr. „Erfahre ich denn dann auch, was du dir ausgedacht hast oder muss ich mich einfach darauf einlassen?“, forderte sie in indirekt auf und legte dabei den Kopf fragend schief, während ihre schokobraunen Augen abwartend seine Reaktion studierten. „Und spiel jetzt nicht den Geheimnisvollen, denn da habe ich dich bereits durchschaut“, erklärte sie ihm schwungvoll, nachdem eine Weile keine zufriedenstellende Antwort diesbezüglich von Zane gekommen war. Irgendwie musste es sich vorerst noch verbergen lassen, dass der werte Herr sie bereits so halb an der Angel hatte; zumindest insofern, dass auch Payton sich mit Tatendrang und Ehrgeiz auf das Surfboard stellen würde. Die Idee wurde sogar mit jedem bunten Cocktail noch besser! Die Unterhaltung hatte sich mittlerweile auch immer wieder in andere Richtungen entwickelt, abgesehen von Fragen, wieso die beiden Studentinnen diese Reise machten und wohin es sie noch schlug beziehungsweise womit die werten Herren ihre Brötchen verdienten. „Und du lebst also in den Tag hinein, in der Hoffnung, das jemand im Cabrio stehen bleibt und dich eben mal mitnimmt?“, erkundigte sich Payton irgendwann zwischendurch grinsend, als Zane mit einer weiteren Runde zurückgekehrt war, die Gläser verteilt und den Dank geerntet hatte.
Ach, ist doch kein Problem, lass dich bloss nicht stressen in der Weihnachtszeit.. :) _________
Antonia zuckte grinsend mit den Schultern. „Da müsstest du mich zuerst auf einen Berg mit Schnee bringen und das ist ein relativ schwieriges Unterfangen, wenn du mich fragst“, erwiderte sie auf seinen Wunsch, ihr beim Rutschen zusehen zu können. Momentan war sie ja eher so ‚Sonne, Strand und Meer‘ – orientiert, würde also so bald nicht zum Snowboarden kommen. Seine Reisetipps nahm die Brünette gerne entgegen. Da sie doch sehr spontan unterwegs waren, würde sich ein Schwenker nach North Carolina – falls ein solcher denn überhaupt nötig wäre und der Ort nicht sowieso schon auf dem Weg lag – durchaus einrichten lassen. „Klingt gut, auch wenn sich wohl erst Morgen herausstellen wird, ob das mit dem Surfen auch was für mich ist“, meinte sie. „Aber da wir bis auf ein paar Punkte nicht wirklich einen Plan haben, wo genau unser Weg letztendlich durchführt, passt ein schöner Strand sicher noch ins Programm“, gab die Brünette dann weiterhin entspannt lächelnd Preis. Das hatte er doch hören wollen. Wo ihr Weg letztendlich hinführte. Nur wussten die beiden jungen Damen das eben selber noch nicht. Hauptsache am Ende noch kurz nach Mexiko – das war Tonis Bedingung gewesen… Warum, war hier wohl ihr Geheimnis und sie hatte auch nicht vor, darüber zu reden oder auch nur daran zu denken und sich von dem Wissen allein die Laune verderben zu lassen. Nein, viel lieber führte sie weiter brav ihr Glas an die roten Lippen und liess den Alkohol zusammen mit der Umgebung und den Feriengefühlen ihre Stimmung auf ein Hoch heben. Auch wenn ihre Wangen sich hinter den zahllosen Sommersprossen mittlerweile wegen des Alkohols leicht Rosa verfärbt hatten, strahlte sie doch während der lockeren Gespräche die ganze Zeit fröhlich vor sich hin. Vielleicht entlockte der Blondschopf ihr sogar das ein oder andere Lachen, weil sich doch bald herausstellte, dass sie humortechnisch eindeutig auf einer ähnlichen Welle ritten. Toni hatte nicht wirklich ein Gefühl dafür, wie viel Zeit vergangen war, seit sie sich vom Hotel zur Strandbar begeben hatten, aber wahrscheinlich mindestens zwei Stunden. Die Sonne bewegte sich mittlerweile auf jeden Fall direkt auf den Horizont zu und würde sich in wenigen Minuten hinter die fernen Wogen des Meeres zurückziehen. Antonia kehrte gerade langsam – alles andere würde das Sturzrisiko mit ihrem drehenden Kopf viel zu hoch werden lassen – von einem kurzen Besuch auf der Toilette zurück, als sie strahlend vor den anderen Dreien stehen blieb. „Wir sollten an den Strand, die Sonne geht unter“, verkündete sie voller Tatendrang, als könnte diese Tatsache, die sie in ihrem eventuell ganz leicht angetrunkenen Zustand so begeisterte, gerade irgendwem entgehen.
Zane hörte sich die Frage der aufgeweckten Brünetten gerne an, wobei sein Grinsen immer versonnener wurde. „Nun, da das alles einer spontanen Laune meiner Person und meiner Konkurrenz entspringt, wirst du dich wohl oder übel vom Programm überraschen lassen müssen. Kannst dich heut Nacht also leider nicht mehr darauf vorbereiten“, erwiderte er bedauernd genau das, was sie ihren Worten zufolge eigentlich nicht hatte hören wollen. Aber so war das nun mal, er hatte doch keine Ahnung, was er morgen auf dem Surfboard von ihr sehen wollte. Oder von Sasha. Sie machten einfach das, was sie konnten und am Ende ‚gewann‘ derjenige, der eben mehr hatte zeigen können. Fairerweise musste Zane wohl zugeben, dass der Sieg letztendlich meistens an seinen blonden Kumpel übergegangen war. Was nicht weiter erstaunlich war, da dieser sich seine Brötchen unter anderem mit dem Surfen verdiente. Aber Zane hatte diesen Sommer auch nicht selten auf dem Brett gestanden. Er würde also bestimmt nicht so einfach kampflos aufgeben. Als sie ihn schliesslich irgendwann später, in der Zwischenzeit waren schon so Einige leere Gläser auf ihrem Tisch von einem der netten Angestellten eingesammelt worden, etwas indirekt nach seiner Tätigkeit fragte, nickte der junge Mann wieder grinsend. „Klar. Kannst dir gar nicht vorstellen, wie viele Cabrios mich täglich mitnehmen… Kann mich ja kaum vor den schicken Karren retten“, meinte er überzeugt, wobei er sie diesmal nicht sehr lange auf die Wahrheit warten liess. „Naja, in Wirklichkeit arbeite ich in einer Autowerkstadt. Falls du also jemanden brauchst, der deinen Schlitten wieder auf Vordermann bringt, falls dieser Mal ein Bisschen stocken sollte: Hier ist dein Mann“, erklärte er seine wenig glamouröse wahre Tätigkeit schliesslich doch. „Und was machst du so, wenn du nicht gerade durch die Gegend kurvst und dir die besten Locations zum Surfen suchst?“, stellte Zane umgehend die wenig überraschende Gegenfrage. Allerdings kam Tony gar nicht dazu, zu antworten, weil ihre kleine Freundin da auch schon von ihrem Ausflug auf die Toilette zurückkehrte und sofort mit einer anderen, sehr begeisterten Idee ankam. Ein kurzer Blick in Richtung Meer reichte, um Zanes Grinsen noch breiter werden zu lassen – denn ja, die Sonnenuntergänge hier waren wirklich spektakulär und wenn sie schon die Chance dazu hatten, sollten sie sich diese paar Minuten am Strand doch auch gönnen. Er war also sofort dabei, hatte sich auch direkt aus dem Sessel erhoben, um Tony dann netterweise die Hand zu reichen. Nur für den Fall, dass ihr der Alkohol ebenso in den Kopf gestiegen war wie ihrer Freundin, die sich daneben, strahlend wie die Sonne persönlich, ganz unauffällig an einer Stange festhielt.
This is your life, it's do or die, the sun may never rise again, so be the light the vision. This is your life, it's slipping by, you try to run but fall again, you get back up that's living.
immerhin wirds diesmal kein knapper Monat, wuhu :'D und bist du auch schon schön in Weihnachtsstimmung? c: ___________
An einem Berg mit Schnee würde es vorerst noch scheitern, aber das hieß nicht, dass Sasha sowas nicht über kurz oder lang auftreiben könnte. Am sonnigen Strang mit einem dicken Plus auf dem Thermometer würden die tanzenden Schneeflocken ohnehin sehr traurig aus der Wäsche schauen, weshalb die ruhig irgendwo auf einem Gipfel bleiben und sich akkumulieren durften. Da hatte der Amerikaner nichts dagegen, wenngleich er deshalb auch vorerst mit dem Kopfkino einer am Hintern den Hang hinabrutschenden Dunkelhaarigen zufrieden geben musste. „Für den Moment muss ich mich geschlagen geben, aber vergessen tu ich’s bestimmt nicht“, eröffnete er Toni und hob dabei mahnend den Finger. Es war eine scherzhafte Drohung und sicherlich nichts, woran sich der junge Mann aufhängen würde – noch dazu, wo es sich bei dem Strahlemann eher um einen Typ Menschen handelte, der schnell mal sprach und erst recht lange brauchte, um diesen Worten auch Taten folgen zu lassen. Zuverlässigkeit stand nicht gerade in seiner Charakterbeschreibung; da funktionierte sein vorlautes Mundwerk einfach zu selbstständig. „Naja“, fing Sasha mit einem lockeren Schulterzucken und frechen Grinsen an, „du kannst zumindest nirgends die Piste runterrutschen, sondern gehst direkt unter“, bot er ihr die so viel bessere Alternative an, gluckste dabei auch amüsiert, als würde allein diese Tatsache fürs Surfen und dessen Spaßfaktor sprechen. „Ein Abenteuerurlaub also“, fasste er den anscheinend wirklich spontan angelegten Trip durch die Vereinigten Staaten zusammen, jedoch quälte ihn noch eine letzte Frage: „Und was ist euer Ziel?“ Er nahm sich selbst vor, für den Moment eine Ruhe bei diesem Thema zu geben, morgen war auch noch ein Tag beziehungsweise hatten Zane und er nicht vor, die beiden Grazien allzu bald an diesen Abend wieder ziehen zu lassen. Anscheinend fühlten sich die beiden Urlauberinnen auch wohl genug, um weiterhin ihre Cocktails zu schlürfen und den einzigartigen Flair in seinem ganzen Spektrum zu genießen. Ob es nun am offiziellen Plan stand oder nicht, galt schon nicht mehr, als Toni zu der kleinen Gruppe zurückkehrte und über beide Ohren strahlend das Offensichtliche verkündete: die Sonne ging unter. Obwohl ich das Schauspiel schon hunderte Male beobachtet hatte, gefiel mir das Farbenspektakel immer wieder aufs Neue gut genug, um hängen zu bleiben. So eine Erfahrung durfte man den Damen ja nicht streitig machen, noch dazu, wo der Lockenkopf seine Begeisterung kaum zurückhalten konnte. „Dann sollten wir uns auch gute Plätze am Strand sichern“, schlug der Blondschopf vor und stand ebenfalls auf, nachdem er sein Glas in einem großen Schluck geleert hatte. Ganz der Gentleman stellte er sich neben die höchstens minimal schwankende Toni, um ihr seinen Arm zum Unterhaken anzubieten. Irgendwie fürchtete Sasha ja doch, würde die junge Frau anderenfalls bei einem unbedachten Schritt im lockeren Sand zu Boden segeln und im blödesten Fall einfach liegen bleiben. Ihre hübschen Augen glänzten bereits verräterisch vom Alkoholkonsum. „Wir wollen ja nichts riskieren, oder?“, ärgerte er Toni ein wenig, während er sie verstohlen angrinste.
„Na wunderbar… hiermit ist mein ultimativer Masterplan also auch für die Katz‘“, beschwerte sich Payton spielerisch als Folge seiner Worte und schob die geschwungene Unterlippe zu einem gekonnten Schmollen nach vorne. Die junge Frau hätte nun, nach den für sie in der Anzahl nicht länger eruierbaren Anzahl an Cocktails, ohnehin keinen Kopf mehr, um sich irgendwelche coolen Tricks und Stunts von Surfern auf Youtube anzusehen. Noch dazu schwand ihre Hoffnung mit jedem weiteren Detail auch nur irgendwelche Vorteile aus ihren Snowboardlektionen ziehen zu können. Wahrscheinlich würde sie sich wie eine wasserscheue Katze auf dem Board anstellen, aber diese Vorstellung hob sich die Brünette für den morgigen Tag auf. Der kam sicherlich früh genug, so, wie die Zeit dahineilte. „Und ich dachte schon, der Geist von Herbie hat sich in meinem Cabrio niedergelassen, aber das erklärt’s natürlich“, witzelte die Studentin, davon ausgehen, dass ihr Gesprächspartner den Kultfilm des lebendigen VW Käfers schon kennen würde – wer kannte ihn auch nicht?! Dass Zane schlussendlich aber tatsächlich so viel mit Autos am Hut hatte, hätte Payton wiederum nicht erwartet. Wobei… im Grunde hatte sie überhaupt nichts vermutet oder irgendwelche Vorstellungen gehabt. Es hatte sie interessiert und daher nachgefragt. Manchmal funktionierte es durchaus auch ohne Hintergedanke; obwohl es zugegebenermaßen sehr selten bei der Brünetten vorkam. „Ich werde dich dran erinnern, sobald mir mein Flitzer Probleme macht“, versicherte sie ihm grinsend, obwohl es eher unwahrscheinlich war, den Wagen extra zu ihm zu schicken. Darauf ritt sie jedoch nicht herum, sondern beließ es dabei. „Obwohl das doch ziemlich zeitfressen ist, studiere ich…“, doch weiter kam Payton nicht, denn vielleicht fünf Sekunden vorher war Toni zurückgekehrt und verteilte nun ihre strahlende Begeisterung für den bevorstehenden Untergang, der Tony eigentlich nur am Rande aufgefallen wäre. Zane beziehungsweise die Unterhaltung mit ihm, hatte sie tatsächlich vollkommen eingenommen. Nun aber galt ihre Aufmerksamkeit ebenfalls der gleißenden Scheibe, die sich langsam auf ihren Weg hinter die Meeresoberfläche am Horizont begab. Vergessen war die kleine Information über ihre Studium, schon flatterte auch ihre ohnehin leicht zu entfachende Begeisterung an, sodass es wohl oder übel entschiedene Sache wurde. Tony nahm die dargebotene Hilfe in Form einer hingereichten Hand gerne an, wobei ihr erst im aufrechten Stand auffiel, wie wackelig ihre Knie sich anfühlten und prompt taumelte die junge Frau einen natürlich vollkommen beabsichtigten Ausfallschritt nach links. „Ups“, kommentierte sie es nur lachend und startete dann schon euphorisch los, sodass Zane die ersten Schritte keine andere Wahl hatte, als sich der Überraschung zu verschulden mitziehen zu lassen.
Dafür bei mir haha.. .-. Und ja, Weihnachten war schön, bei dir auch? Und deine Prüfungen sind hoffentlich auch bald gut vorbei ^.^ ________
Gut zu wissen, dass sie irgendwann in Zukunft noch in den Genuss eines schneebedeckten Berges kommen würde. Das machte sie doch wirklich glücklich. Sie wusste zwar nicht, wie viel es ihr in Wirklichkeit brachte, dass Sasha ihre Worte nicht vergessen wollte, aber trotzdem fand sie den Gedanken an Schnee und Berge irgendwie reizend. Nicht für jetzt und heute, wo sie viel lieber die Sonne und den Strand genoss, aber vielleicht für im Winter, eines Tages, wenn sie Geld und Zeit hatte. Als sich der junge Mann weiter nach ihrem eigentlichen Ziel und dem Zweck ihrer Reise erkundete, konnte die Brünette nur ein weiteres Mal gelassen lächelnd mit den Schultern zucken. "Ist alles nicht so genau definiert, wenn du mich fragst. Wie gesagt, erstmal Richtung Süden, dann Mexiko und dann wahrscheinlich wieder nach Hause, weil uns irgendwann die Zeit ausgehen wird", ja, die Zeit, nicht das Geld. Denn dieses würde ihr nach Mexiko erstmal nicht mehr ausgehen. Aber das behielt sie weiterhin brav für sich, lächelte lieber zuckersüss vor sich hin und liess nicht den geringsten Verdacht aufsteigen, dass irgendwas an der Sache möglicherweise ein Bisschen unsauber laufen könnte. Lügen konnte sie gut, war ja leider auch die einzige Art, wie sie es schaffte, den Haken vor ihrer besten Freundin verborgen zu halten... Leider. Aber wie immer verdrängte sie diesen unangenehmen Fakt auch heute ganz geschickt, während der Alkohol floss und ihr Lachen immer wieder die warme Luft des Abends erhellte. Auch jetzt strahlte sie wieder freudig vor sich hin, als sich alle Mitglieder der kleinen Gruppe dazu bereit erklärten, mit ihr die goldene Kugel bei ihrem abendlichen Bad am Horizont beobachten zu wollen. Dann sprach also absolut nichts mehr dagegen, sich in den Sand zu begeben! Als Sasha sich neben sie stellte und ihr seinen Arm anbot, brauchte sie erst eine oder zwei Sekunden, um die Geste richtig zu deuten. Dann aber grinste sie ihn nur unschuldig an, hakte sich bei ihm ein und liess dann auch mehr oder weniger ihn entscheiden, wo ihr Weg lang führte. Sie kannte die grobe Richtung, in die sie stolpern wollte, wusste, wo ihr Ziel war. Also durfte gerne der ortskundige Blondschopf entscheiden, wo genau sie die Füsse nun hinstellte um dorthin zu gelangen. Es dauerte möglicherweise ein Bisschen länger als das für gewöhnlich der Fall war, bis sie den Sand schliesslich wirklich erreicht hatten und sich dort auch wiederum einen guten Platz ergatterten. Aber das fiel Antonia so gut wie gar nicht auf, weil sie schlicht zu beschäftigt mit dem Gehen, ihrem Schwindel und dem grossen Wunsch, nicht den Boden zu küssen, war. Als sie aber dort ankamen, wo Sasha sie hindirigieren wollte, blieb sie erstmal wieder mit leuchtenden Augen stehen. "Das ist sooo schööön...", gab sie leise, vollkommen verzückt von sich, schaute grinsend in die Runde, ehe ihr Blick wieder am Horizont zu kleben kam. Gab es denn etwas Schöneres als einen Sonnenuntergang an einem Tag wie diesem? So für den Moment wollte ihr auf jeden Fall so gar nichts einfallen.
Er schmunzelte bei ihren Worten einfach weiter unschuldig in die Welt hinaus, liess sich lediglich zu einem "tut mir sehr leid, Liebling", hinreissen. Und das tat es ihm natürlich wirklich. Er hätte ihr unglaublich gerne die Chance auf die perfekte Vorbereitung für den morgigen Wettkampf in Form der von ihr geplanten nächtlichen Übungen gelassen. Auch wenn er vielleicht minimal bezweifelte, dass sie in dieser Nacht noch besonders aufnahme- oder lernfähig sein würde. Dass sie ihm die rein hypothetischen, zukünftigen Probleme ihres Autos bereits mehr oder weniger anvertraute, sah er jetzt als Gewinn an. Es war immer gut, den Kundenstamm um eine hübsche junge Frau zu erweitern, die sicher hin und wieder mit der ein oder anderen orangen Warnleuchte vorbeispazieren würde. Wobei ihr Wagen eher nicht zu der Sorte Autos gehörte, die die Warnsymbole als tägliche Stimmungsaufheller nutzten - also war es eher unwahrscheinlich, dass Tony nächstens damit vorbei kam. "Natürlich - ich werde immer da sein, um einzugreifen", drohte er ihr auch sogleich fröhlich an, zuckte mit den Augenbrauen, um dieses Versprechen zu unterstreichen. War vielleicht eher unwahrscheinlich, dass er wirklich nie wieder von ihrer Seite wich, aber hey, you never know! Gerade, als sie ihm davon zu erzählen begann, dass sie sich offenbar mitten in einem Studium befand, kehrte ihre kleine Freundin zurück und begann ziemlich bald damit, jegliche Gespräche zu unterbrechen, weil etwas weitaus Wichtigeres zu geschehen schien. Zane würde sicher nicht davon absehen, später nochmal genau da anzusetzen, wo die Unterhaltung soeben ziemlich plötzlich geendet hatte. Aber für den Moment liess er sich gerne von den beiden überaus begeisterten Brünetten anstecken. Dass Tony kaum mehr aufrecht stehen konnte, begutachtete der Dunkelhaarige mit einem breiten Grinsen. Konnte er wohl als Erfolg verbuchen, schliesslich waren so gut wie alle Drinks entweder aufs Haus oder auf seine Tasche gegangen - schlicht, weil Sasha hier nichts zahlte und die Damen sicher nicht ihre Geldbeutel hervorkramen sollten, wenn sie in Begleitung zweier Herren hier sassen. Die junge Frau zog ihn nach den paar kritischen Sekunden, die von fröhlichem Lachen begleitet wurden, dann doch mehr oder weniger bestimmt in Richtung Strand. Wobei Zane ziemlich bald die Führung übernahm, um sicher zu gehen, dass sie dort auch heil und ohne gebrochene Gliedmassen ankamen. Er hatte geschickt einen Arm um Payton gelegt, damit er auch ja garantieren konnte, dass sie besonders auch im Sand nicht stürzte. Dort suchten sie sich ein hübsches Plätzchen aus - was ziemlich einfach war, da der Strand hier durchaus ansehnlich und die Frauen kaum mehr wählerisch waren. Hauptsache man sah das Meer und die Sonne dahinter. Und den Himmel mit den paar zart eingefärbten Woken. Er liess sich, als sie sich alle auf einen Platz geeinigt hatten, in den Sand sinken, zog Payton direkt mit sich auf den Boden. Hier löste er sich wieder ein Bisschen von ihr, da er keineswegs den Eindruck hinterlassen wollte, dass er sich ihr allzu sehr aufdrängte. Nur ein Bisschen, haha. Aber er tat es ja auch nur, weil er nicht wollte, dass sie hier ihren hübschen Mund mit Sand füllte oder so.
This is your life, it's do or die, the sun may never rise again, so be the light the vision. This is your life, it's slipping by, you try to run but fall again, you get back up that's living.
Also es ist ja schon wieder ein Weilchen her - das schlechte Gewissen quält mich - als Weihnachten gefeiert wurde, aber ja... nachdem mir die Uni permanent Striche durch die Rechnung gemacht hat, konnte ich dann die Prüfungen erfolgreich hinter mich bringen, musste nur leider ein paar auf Februar verschieben, weshalb der alles andere als entspannend war und jups, mit der neuen Arbeit kam dann ein zusätzlicher Stressfaktor hinzu. Aber ja, noch steht mir das Wasser nur bis zum Schlüsselbein. ^^" ________
Mexiko. „Zu unseren freundlichen Nachbarn im Süden hat es mich noch nie verschlagen“, gab der Blonde mit einem Zucken der Schultern zu, denn zugegebenermaßen hatte ihn das Land in Mittelamerika noch nie ausreichend gereizt, um seine Sachen zu packen und das Abenteuer zu starten. Wahrscheinlich lag es auch daran, dass in seinem Freundeskreis wenig Begeisterung aufzubringen war, mal eben alles stehen und liegen zu lassen, um dem Irrsinn eines Kumpels nachzugehen oder Traumstränden mit den perfekten Wellen auf die Schliche zu kommen. „Falls man dort gut surfen kann, musst du es mich unbedingt wissen lassen“, schickte Sasha den Lockenkopf also gerne als Versuchskaninchen vor, immerhin hatte der Sunnyboy es schon längst zu seiner Aufgabe gemacht, noch irgendwie an die Nummer von Toni zu gelangen. Wie auch immer er das Meisterwerk vollbringen wollte, es juckte ihn in den Fingern, mehr von der so zurückhaltenden Lady in Erfahrung zu bringen. Die werte Dame verteilte persönliche Informationen recht geizig, was der Surfer ihr aber momentan noch nicht vorhielt – es waren nicht immer die sichersten Zeiten, vor allem als junge Studentin. Dass ausgerechnet Sasha einen derart vernünftigen Gedanken strickte kam auch höchstens einmal im Quartal vor, noch dazu, wo sich Toni gerade doch recht gelassen und sorglos präsentierte, anderenfalls konsumierte man doch nicht derart bedenkenlos einen Cocktail nach dem anderen, den irgendein frecher Kerl mit Wuschelfrisur einem vor die Nase stellte. Oder? Sasha verbuchte es als Glücksfall, ausgerechnet an die Dunkelhaarige geraten zu sein, die sich zudem sehr bereitwillig von ihm von der Terrasse hinab und über den Strand führen ließ, ehe sie wieder bei Zane und dessen Begleitung angelangt waren. Während der Lockenkopf noch voller faszinierter Bewunderung in der Gegend herumstehen blieb, machte es sich der Blonde auf ihrem Plätzchen bequem und streckte die Beine von sich. Sasha stützte sich locker mit den Unterarmen hinter sich im Sand ab, jedoch galt seine Aufmerksamkeit weniger dem Sonnenuntergang – ein wahrlich schönes Naturspektakel, aber nichts, das er nicht ohnehin jeden Tag in diesem Ausmaß erleben könnte –, sondern beobachtete die zierliche Dame, wie sie leicht schwankend die Balance hielt und aus dem Staunen gar nicht mehr herauskam. Wirklich niedlich, wie er mit einem amüsierten Grinsen feststellen musste. „Mich wundert’s, dass noch niemand den Versuch gestartet hat, um einen Schnappschuss zu ergattern“, warf der Schönling so in die Runde, bedachte dabei aber auch die Brünette mit einem fragenden Blick – ohne Vorurteilen auf den Leim zu gehen, aber die beiden kamen ihm ein wenig wie jene Mädels auf Instagram vor, die nur zu gern alles mit ihrer Fanbase teilten und kommentierten. Warum also nicht einen hübschen Sonnenuntergang? Der Wuschelkopf blickte nun wieder zu Toni hinauf, da sich die Sonne nun immer weiter hinter der Meeresoberfläche verbarg und die Dämmerung vorrückte. Normalerweise war es brauch, hier und da Feuerstellen zu entzünden, wo sich abendliche Spaziergänge schön ausklingen ließen oder man einfach nur gemütlich beisammen sitzen konnten. Noch war es zu früh – und zu hell – dafür, aber eine männliche Intuition verriet Sasha, dass den beiden Touristinnen sowas ebenfalls gut gefallen könnte; vielleicht hätten sie sogar das Glück und ein paar Jungs klimperten klischeehaft auf ihren Gitarren und/oder Ukuleles herum.
____ mal wieder nur Sasha zuerst, Tony folgt sicherlich noch! :'D
„Liebling?“, wiederholte sie amüsiert, dank des Alkohols längst nicht mehr in der Lange, tatsächlich einen vorwurfsvollen Blick in Zanes Richtung zu werfen. Stattdessen spiegelte sich die Belustigung in ihren nussbraunen Augen als sie ihn einen Moment lang betrachtete und sich anschließend für ein sachtes Kopfschütteln entschied, bei dem ihre Haare durch die Luft wirbelten. Die Brünette nahm sich vor, einen schlagfertigen Spitznamen für den jungen Mann zu erfinden, doch füllte sich ihr Hirn gerade mit überaus kreativer Leere – absolut kein guter Konter manifestierte sich in ihrem mit Cocktails gefluteten Oberstübchen und so belief es sich weiterhin auf das Schmunzeln, ehe Zane ohnehin die Aufmerksamkeit für sich beanspruchte. Immerhin lotste der Gentleman sie von der zur Bar gehörigen Terrasse weiter zum Strand bis hin zu dem auserkorenen Plätzchen, wo er sich zuerst in den Sand sinken ließ und seine Begleitung mit sich zog. Payton fiel es beinahe schwer, einen Fokus zu fassen, sobald sie saß und einen Blick auf das glitzernde Meer hinaus gewagt hatte, da das spektakuläre Farbenspiel durchaus eine magnetische Wirkung auf die gebürtige Amerikanerin ausübte. Nichts, was einer sonderlich großen Überraschung gleichkam, aber der Surfer an ihrer Seite lockte dann doch stets mit neuen Brotkrumen, um die Urlauberin zurück auf seine Fährte zu lenken. Blöderweise hatte die Dame den Faden verloren und blickte ihren Gesprächspartner nun dementsprechend geistreich an, schwer grübelnd, worüber sie eben noch gesprochen hatten. Es würde sie nicht wundern, kämen kleine Rauchwölkchen aus ihren Ohren heraus. Womöglich ließ sich ihre Unwissenheit mit einem zufriedenen Lächeln überspielen, welches mit einem Nicken ergänzt wurde: „Jetzt fühle ich mich bedeutend sicherer.“ Ein wenig Sarkasmus schadete nie, obwohl im derzeitigen Moment sogar ein Funken Wahrheit in der ansonsten rhetorisch gemeinten Aussage steckte: Payton vertraute dem Dunkelhaarigen und seinem blonden Kumpanen aus irgendeinem unerfindlichen Grund. Sei es ihre angeborene Gutgläubigkeit oder pure Naivität dank des eingeflößten Alkohols. Die Brünette befand sich nicht in der Lage, einen Unterschied herauszufiltern und beließ es deshalb auch dabei. Ihr Vater würde sie einsperren, hinter Schloss und Riegel verbarrikadieren, würde er sie derart entspannt im Sand sitzend sehen; in Gesellschaft von unbekannten Männern. Doch auch Toni verhielt sich locker und schien alles andere als verängstigt – ein guter Indikator dafür, dass weiterhin alles im Lot war. Die gut bediente Amerikanerin störte sich nicht an der unmittelbaren Nähe ihrer Gesellschaft, war ihre Hauptaufmerksamkeit schlussendlich doch zu Gunsten des obligatorischen Naturphänomens ausgefallen, von dem sie ihre Augen nicht abwenden mochte. Erst, als der blonde Lockenkopf eine potentielle Aktivität auf diversen Social Media Plattformen ansprach, schrak sie aus ihren Tagträumen auf. „Verdammt, ich sollte mich doch bei meinem Dad melden, sobald wir gut angekommen sind.“ Und was für manche als Banalität wirkte, bedeutete für Payton ein drastisches Problem: ihren Vater als Helikopterelternteil zu bezeichnen, kam ihr falsch vor, aber im Grunde war er genau das, ein überbesorgter, arbeitsbedingt misstrauischer Mann, wenn es um sein einziges Kind ging. Hastig kramte die Brünette ihr Handy hervor und… wie sollte es auch anders sein? Fünf Anrufe in Abwesenheit und gefühlt fünfzig ungelesene Nachrichten. „Mist…“, grummelte sie leise vor sich hin und überlegte, ob sie sich ausreichend klar im Kopf fühlte, um einen schnellen Rückruf zu wagen, aber nachdem bei einer zu hastigen Kopfbewegung der Strand drohte, zur Seite zu kippen, unterließ sie die Unternehmung und schickte stattdessen tatsächlich ein Bild, wobei es am Handy dann natürlich nie ebenso atemberaubend rüber kam, wie in Natura. „Hey… schau mich nicht so an, das geht an meine Eltern“, erklärte sie Zane und gab ihm lachend einen leichten Schups gegen den Oberarm, bei dem sie aber beinahe selbst das Übergewicht bekam und umkippte.