Egal wie abwegig eine Version der Zukunft auch sein mochte, Payton schaffte es dank ihres hoffnungsvollen Optimismus stets auch daran zu glauben, weshalb es augenblicklich zu einem dicken Strahlen seitens der Amerikanerin kam, als Toni ihr mehr oder weniger sagte, dass sie gemeinsam eine Weltreise sonst wohin machen würden, sobald sie nur ausgelernte Medizinerin mit einem fetten Plus am Konto war. Ärzte verdienten doch gut, oder nicht? Tony machte sich da keine weiteren Gedanken… ebenso wenig wie sie sich irgendwann auch nur Sorgen um ihren Wohlstand machen musste. Ihr Dad arbeitete hart genug – in gewisser Weise war das Leben eines Politikers doch nicht nur das Unterschreiben von Formularen und leere Versprechungen an die Bevölkerung geben – und sorgte dafür, dass es selbst seinen Enkeln noch an nichts fehlen müsste. Es nahm eine enorme Last von den zarten Schultern der Brünetten, verwehrte ihr gleichermaßen aber auch einen gewissen Reifungsprozess, für den Antonia immer wieder herhalten musste. „Ich nehme dich beim Wort“, trällerte das sorglose Honigkuchenpferd und mampfte genüsslich ihre Mahlzeit weiter in sich hinein. „Klar, du verpasst dem Gaul samt Prinz einen kräftigen Arschtritt, wenn die dich zu sehr einengen und deine Zuneigung begehren, obwohl du gerade keine Lust hast“, ärgerte sie ihre beste Freundin mit einem charmanten Zwinkern. Es handelte sich um eine sehr sarkastische Ebene, daher durfte man die Brünette auch nicht zu ernst nehmen, stand ihr der Schalk sowieso ins Gesicht geschrieben. Die Miene fiel dann aber kurz in Fassungslosigkeit auseinander, ehe sie von einem argwöhnischen Stirnrunzeln abgelöst wurde. „Also ich bin mir nicht sicher, ob ich allein sterben will, Toni“, neckte sie die Russin und zog eine Schnute. Wenn es nach dem dunkelhaarigen Lockenkopf ging, gab es doch gar keinen Märchenprinzen oder den perfekten Mann für einen, also müsste sich Payton wohl mit zehn Katzen oder Hunden zufrieden geben. „Aber wenn du so große Töne spuckst, dann lass‘ ich mich drauf ein. Und wehe, ich heirate den Kerl nicht“, warnte sie ihre beste Freundin mit mahnend erhobenem Finger, wobei eher die Gabel nach oben zeigte, ehe die Portionen auf den Tellern auch schon immer kleiner wurden und sich auch der Inhalt der Pfanne reduzierte. Irgendwann lehnte sich Tony satt nach hinten und schob den Teller entschieden von sich. „Ich kann nicht mehr“, äußerte sie sichtlich zufrieden seufzend und rieb sich das flach-trainierte Bäuchlein. „Du hast es wohl ganz eilig, hm?“, zog sie die Russin noch ein bisschen auf, ehe sie sich wieder aufrichtete und nach ihrem Handy kramte, das in der Tasche auf dem Sessel neben ihr auffindbar sein sollte, um kurz damit herumzuwedeln. „Jetzt rufe ich meine Connections an und frage, ob wir vorbeischneien können, um einen auf Touristen zu machen. Unangekündigt darf da nicht mal die Queen vorbeischauen und Hallo sagen“, erklärte sie Antonia und wählte dann bereits die Nummer ihres Bekannten, der nach dem zweiten Signalton abhob. Das Telefonat hielt sich kurz und fiel zum Wohlwollen der Studentinnen aus. „In einer Stunde können wir dort sein“, eröffnete Payton Toni mit strahlenden Augen, sobald sie sich verabschiedet und aufgelegt hatte.
Doch, sie glaubte eigentlich auch daran, irgendwann mit Tony auf Reisen zu gehen. Vorausgesetzt die Amerikanerin hätte genügend Geduld zu Warten, bis auch Toni sich das leisten konnte. War immerhin auch gut möglich, dass ihre beste Freundin die ganze Welt gesehen hatte, bevor Antonia ihr Studium beendete. Sie wäre ihr nichtmal böse dafür, warum auch? Wäre ja schade, wenn sie all die Jahre nichts sehen würde, bloss weil Toni so broke war. Auf die Bemerkung mit dem Prinzen zuckte die Russin aber bloss mit einem besonnenen Lächeln mit den Schultern. „Mag sein, mag sein“, sagte sie, da ihr letztendlich doch klar war, dass sie eine äusserst anspruchsvolle Frau mit zu vielen Ansprüchen war. Fest stand aber trotzdem, dass sie sich nicht ändern würde, solange es ihr dabei gut ging. Solange sie nicht der unstillbaren Wunsch nach einem Mann im Leben packte und bis dahin dürfte es noch eine Weile dauern, so wie sie ihre Prioritäten gesetzt hatte. „Und keine Sorge, ich lasse dich nicht alleine Sterben. Ist aber gut möglich, dass die Suche eine Weile dauern wird. Nur das beste für die Beste“, redete Antonia weiter, zwinkerte ihrer Freundin zu und fuchtelte dabei bedeutungsvoll mit ihrer Gabel herum, auf der noch ein aufgespiesstes Gnocci tronte. Als sie beide fertig mit dem Essen waren, machte sich Toni tatsächlich fast sofort daran, den Tisch abzuräumen. „Ja natürlich hab ichs eilig, ich muss noch in die Tennissocken umsteigen, vergiss das nicht“, erinnerte sie lachend ihre beste Freundin, die schon mit dem Handy verschwunden war. Während Toni also in Windeseile das Geschirr wegräumte und ein Bisschen Ordnung in das Chaos der Küche brachte, dauerte es nur wenige Minuten und Tony erschien mit guten Neuigkeiten. „In einer Stunde?? Meine Güte, mein Makeup, Tony, wie soll ich das schaffen??“, erwiederte sie und fasste sich gestresst an die sommerlich gebräunten Wangen. „Das weisse Haus, wie soll ich denn auf den Fotos aussehen?!“, regte sie sich weiter gespielt auf, trocknete die Hände an einem Tuch ab und strich sich die Locken aus dem Gesicht.
This is your life, it's do or die, the sun may never rise again, so be the light the vision. This is your life, it's slipping by, you try to run but fall again, you get back up that's living.
Manchmal, zu ausgewählten Situation, erwischte sich Payton dabei, ein schlechtes Gewissen bezüglich der Leichtigkeit ihres Lebens zu haben. Fehlte es an etwas, kaufte sie es eben. Brauchte sie Hilfe, kontaktierte sie halt jemanden. Es war schon beinahe zu einfach und doch wäre die junge Frau dumm, auf diesen Vorteil zu verzichten. Alle anderen Menschen würden die Vorzüge und Privilegien ebenso ausnutzen, also brauchte das Fräulein Callahan keine falsche Bescheidenheit an den Tag legen, wie ihr Vater vor allem in jungen Jahren ihre Bedenken vom Tisch gefegt hatte. Der Mann war selbstbewusst und arbeitete gewiss nicht umsonst, wie er ebenfalls mit Vorliebe anmerkte. Tony brauchte dennoch immer einen kleinen Schups in die richtige Richtung, um in die Puschen zu kommen, aber sobald der Stein rollte, ging es in turbulentem Tempo weiter, weshalb sie sich gar nicht viel Zeit ließ und Antonia demnach mitziehen musste; ob sie wollte oder nicht. „Dann solltest du nicht so viel Zeit hier vertrödeln, sondern deine Tennissocken suchen und in die Gänge kommen“, trieb die Amerikanerin ihre beste Freundin mit winkenden Handbewegungen zur Eile an, nahm sich aber auch selbst ins Visier, immerhin konnte die junge Frau unmöglich im Sommeroutfit im weißen Haus aufwarten, obwohl es im Grunde wenig Touristen juckte, wie sie in dem Staatsgebäude aussahen. Für die Tochter eines Politikers machte das aber schon etwas aus, weshalb sich auch Payton daran machte, in ordentliche Kleidung zu schlüpfen, in der man sich sehen lassen konnte. Ein stilvolles Sommerkleid half bei derartig hohen Temperaturen immer aus, welches sie nach einer flinken Dusche, um die Autofahrt von der Haut zu waschen, anzog und ihre Haare auskämmte, wodurch diese in seidigen Strähnen über ihre Schultern fielen. Das Make-up aufgefrischt und schon war ein neuer Rekord in Sachen Kultivieren aufgestellt worden. „Bist du soweit?“, erkundigte sich die Brünette mittels ungeduldigen Klopfens an der Tür des zweiten Pfades. „Wir werden schon nicht dem Präsidenten oder hungrigen Papparazzi vor die Linse laufen“, versicherte sie der Russin mit frechen Unterton in der Stimme, ehe sie sich bereits dazu anschickte, ihre Tasche mit Geldbörse, Handy, Sonnenbrille und diversen Kram, den frau unbedingt in der Handtasche mit sich herumschleppen musste, zu füllen, ehe sie in die Riemchensandalen schlüpfte, welche sie aus dem Koffer gezaubert hatte. Da Toni vorhin dankenswerterweise die Küche auf Vordermann gebracht hatte, fiel ein Bremsklotz weg, obwohl Payton es ohnehin auf einen späteren Zeitpunkt verschoben hätte, mussten sich die beiden Studentinnen nun langsam auf die Socken machen. Toni musste auch nur noch zwei weitere Male ermahnt werden, sodass die Drohung, allein loszufahren gar nicht zum Zuge kam. Da saßen die beiden motivierten Touris schon im schicken Flitzer und ließen den Wagen an der Sicherheitssperre kontrollieren. Mit Tonys Nachnamen funktionierte viel, aber Vorschriften ließen sich dadurch dennoch nicht aushebeln. In der zugewiesenen Tiefparkgarage wurde die Brünette nach dem Aussteigen bereits herzlich von einem Anzugträger begrüßt, der sich bei Antonia als Phil vorstellte und den beiden Grazien ihre Ausweise aushändigte, die sie dazu befugten, auch in gewissen Gängen abseits der Gewöhnlichen Führungstouren neugierig zu sein; natürlich nur in Begleitung, aber das musste reichen. „Ich habe nicht mit dir gerechnet, Tony. Was verschlägt euch hierher?“, begann der zirka 40-jährige Mann Smalltalk zu betreiben, wickelte dabei auch den Lockenkopf in ein gemütliches Gespräch ein, während sie im Lift standen und zu ihrem Startpunkt spazierten. „Was interessiert die Damen denn besonders?“
Sie bewegte sich ziemlich rasch ins Bad, das Tony ihr zugewiesen hatte, und stellte sich auch sofort unter die Dusche. Es dauerte eigentlich nicht lange, da hatte sie sich fertig gewaschen und umgezogen, aber die Zeit war trotzdem reichlich knapp, weshalb sie nicht beim ersten Klopfen ihrer besten Freundin in Richtung Auto davonstürzen konnte. Auch Antonia schlüpfte in ein elegantes Sommerkleid, welches in unschuldigem Weiss gehalten war. Die Haare liess sie grösstenteils offen, trug ihren typischen, perfekten Lidstrich sowie knallroten Lippenstift auf und dann war sie auch tatsächlich nach dreissig Minuten fertig. „Ich hoffe doch schwer, dass wir dem Präsidenten nicht über den Weg laufen, Tony“, meinte sie beim Verlassen des Badezimmers zu ihrer besten Freundin, die sie gerade ein weiteres Mal zur Eile gemahnt hatte. Dabei war aus ihrer Tonlage wie immer ziemlich deutlich die Verachtung, die sie dem Präsidenten gegenüberbrachte, zu erkennen. Sie hasste ihn und machte kein Geheimnis daraus, aber was will man machen, darüber brauchten sie sich gar nicht erst zu unterhalten. Auch Toni packte eine kleine Tasche mit ihren paar Essentials, ehe sie sich auch endlich auf dem Weg machen konnten. Wenig später wurden dann die Sicherheitskontrollen passiert und sie fanden sich in einer Garage wieder, die doch ein gewisses Grad an unterschwelliger Nervosität in der jungen Russin weckte, auch wenn sie sich noch nichts anmerken liess. Sie grüsste Phil und folgte ihm wenig später zum Aufzug, der sie schliesslich zum Objekt ihrer Begierde führen sollte. Während Tony sich bei einem kleinen Gespräch mit Phil bei Laune hielt, schaute Antonia sich nicht allzu unauffällig um und betrachtete alles, was sich in ihrem Blickfeld begann mit reichlichem Interesse. Das war immerhin ziemlich sicher das einzige Mal in ihrem Leben, dass sie dieses Gebäude betrat. Es sei denn, Tony wurde einmal Präsidentin. Oder ihr Vater Präsident. Aber eigentlich glaubte sie nicht, dass das eine oder andere davon geplant wäre. Auf die Frage, was sie interessierte, huschte ein Lächeln übers Gesicht der Brünetten und sie tat nicht lange so, als würde sie über die Antwort wirklich nachdenken müssen. „Oval Office, East Room und die Bibliothek“, zählte sie die drei Hotspots auf, die wohl jeder kannte. Viel mehr wusste sie selber nämlich gar nicht über das Weisse Haus. Ausser die Wohnung des Präsidenten, aber da durfte sie eh nicht hin. Und sie stellte sich die Bibliothek sowieso weitaus interessanter vor, als alles andere.
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Da sich Tony hier nicht zum ersten Mal aufhielt, sondern schon aus diversen Gründen ihren Vater begleitet hatte, ließ sie ihrer besten Freundin den Vortritt, nachdem die Frage aufkam, wohin es die beiden Grazien denn zog. Antonia brauchte wirklich nicht lange, um ihre Wunschorte klar zu Wort zu bringen, was auch bei Phil ein amüsiertes Schmunzeln hervorlockte. „Eine Lady mit konkreten Vorstellungen, sehr angenehm.“ Ein freundlicher Kommentar, der keinerlei Sarkasmus beinhaltete, da sich Payton nicht einmal sicher war, ob der Angestellte im Weißen Haus zu dieser rhetorischen Fähigkeit überhaupt im Stande war. Wahrscheinlich weniger, aber es machte den Mann nicht weniger sympathisch, weshalb die Brünette bald wieder von dem Gedanken abließ, sondern dem Anzugträger brav folgte und ebenfalls Touristenguide spielte, indem sie die Russin rechts und links auf diverse Gemälde und Kunstgegenstände aufmerksam machte. Als angehende Restaurierungsprofi hatte Tony ein gewisses Gespür für Kunst und natürlich das einhergehende Interesse. Dass ihre Vorliebe für die Kreativität so absolut nicht in den Plan ihres Vaters passte, hatte schon so einige Probleme hervorgerufen, aber die sture Brünette hatte sich deshalb auch nicht davon abhalten lassen und irgendwann gab auch der Politiker zu ihrem Wohlwollen nach, also passte da alles. Glücklicherweise. Wäre doch eine Schande, wenn sich da ein schwarzer Fleck in ihrem Leben auftat. „Meine Damen, die Bibliothek“, begrüßte Phil die zwei Interessenten dann aber mit einer einladenden Handbewegung Richtung des gewaltigen Saals, der sich daraufhin hinter der Flügeltür auftat und jeden einfach erschlagen musste. So viel geballtes Wissen an einem Ort ließ Payton sogleich klein und unwichtig vorkommen. Bedeutungslos sogar. Es faszinierte die junge Frau immer wieder aufs Neue, wie viele alte Bücher hier gesammelt worden waren und natürlich würde es sie in den Fingern jucken, da mal einen Blick hinein zu wagen, aber das war natürlich strikt verboten, woran sich selbst eine Studentin mit derartigem Elternhaus halten musste. Manches galt halt doch für alle Besucher. Das Tat dem Entdeckerdrang aber keinen Abbruch, mit dem sie die Regale nun in genaueren Augenschein nahm, nachdem sie ein paar Gänge entlanggewandert waren und sich neugierig zum Herzen der Bibliothek vorarbeiteten. So viele unterschiedliche Eindrücke warteten auf die Freundinnen, dass es schwer war, alles in Worte zu fassen, was auch keinen Abbruch tat, als sie weiter zum Oval Office schauten, wo aber vorher abgeklärt werden musste, ob es in den Zeitplan passte. Ebenso mussten wir Phil versprechen, es nicht an die große Glocke zu hängen, mehr oder weniger eine Privatführung erhalten zu haben, zusätzlich zu ein paar Stories aus dem Nähkästchen geplaudert. Es ging zum Teil kreuz und quer, um eine möglichst flächenabdeckende Führung zu erhalten, ehe das kleine Trio den East Room erreichten und die beiden Studentinnen auch auf diesen losgelassen wurden. Nur einmal mussten sie ihre Ausweise herzeigen, weil ein anderer Mann der Security skeptisch geworden war, was die beiden jungen Frauen abseits einer Touristengruppe hier machten.
________ Hoffe, dass es okay ist, wenn ich alles so schnell abwickel ^^"
jaja, passt für mich ganz gut, wenn sich das nicht mehr ewig zieht. Dann kommen irgendwann auch die Kerle ins Spiel! xD ______
Antonia Valérie Miro
Doch, sie amüsierte sich wirklich prächtig an diesem Tag und die Umstände ihrer Reise rückten mehr und mehr in den Hintergrund. Sie gingen praktisch komplett vergessen, weil Antonia sich viel zu sehr auf diese Tour hier konzentrierte. Als sie das Oval Office genannt hatte, hatte sie ja nicht im Traum damit gerechnet, wirklich einen Fuss ins Büro des Präsidenten setzen zu dürfen. Aber scheinbar wirkte Tonys Charme oder der Status ihres Vaters doch wirklich Wunder und sie bekamen selbst das zu sehen. Auch die Bibliothek war nicht ohne und am liebsten hätte die Russin sich zwei Tage dort eingesperrt, um all die Bücher durchzublättern, die all die Geheimnisse in sich trugen, welche sie niemals erfahren würde. Davon gab es in diesen weissen Wänden, die mit der Unschuld ihrer Farbe so gar nichts gemeinsam hatten, immerhin genug. Die Führung dauerte gut zwei Stunden, da sich Phil reichlich Zeit nahm, ihnen alles zu zeigen und zu erklären, was wirklich nett war. Auch er wirkte gut unterhalten und fröhlich, kam immer wieder mit kleinen witzigen Anekdoten und Details, die wohl den meisten anderen Gästen hier verschwiegen wurden. Schliesslich begleitete er die beiden Damen zurück in die Tiefgarage und zu ihrem Wagen, in welchem sie wenig später wieder die Strassen der Stadt durchkreuzten. Toni - mit weit ausgestreckten Beinen selbstverständlich wieder auf dem Beifahrersitz - scrollte noch immer grinsend durch die unendlichen Tiefen ihres Smartphones, als ein etwas müdes Seufzen von ihr kam. "Was ein erster Tag, Tony..! Wenn das so weiter geht, werde ich mich jeden Abend um halb Acht ins Bett verkriechen müssen", erzählte sie dramatisch und fuhr sich mit der Hand durch die paar Locken, die sich aus ihrer Frisur gelöst hatten. Eigentlich war sie wenig Schlaf ja gewohnt. Sie studierte immerhin Medizin und arbeitete nebenbei auch nicht zu wenig. Aber an normalen Tagen reiste sie nicht nach Washington und besuchte auch nicht das Weisse Haus. Zudem hatte sie letzte Nacht auch nicht zu viele Stunden im Reich der Träume verbracht, weil sie zu beschäftigt damit gewesen war, alles, was sie schon seit Wochen vorbereitet hatte, noch ein letztes Mal durchzugehen.
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Ein sehr bescheidener Post, aber ich bin eben auch dafür, dass wir die Boys dann mal langsam mit an Bord holen ^^ ________
Mit der besten Freundin machte es bedeutend mehr Freude, durch das Weiße Haus zu flanieren, als mit dem Vater an der Seite, der geschäftliche Dinge zu erledigen hatte und prinzipiell nur in sein Handy blaffte, weil schon wieder irgendetwas nicht nach seinen Wünschen erledigt worden war. Als Vorgesetzter war Mister Callahan sicherlich nicht der Kumpeltyp, mit dem man sich abends noch auf ein Bier zusammensetzen wollte, aber im Leben bekam man selten durch Freundlichkeit viel Einkommen oder gar Einfluss auf politischer Ebene. So viel musste einem eben immer vor Augen bleiben, aber es hieß nicht, dass Payton es toll finden musste, den braunhaarige Schatten darzustellen. Da gehörte die selbstbewusste Amerikanerin lieber zu den Hauptakteuren und unterhielt sich teils sehr detailverliebt über gewisse Schmuckstücke diverser Kunstepochen, die ihr ins Auge stachen, um ebenfalls auf ihre Kosten zu kommen. Antonia schien ohnehin in einer eigenen Welt zu wandeln, während sie die Residenz des mächtigsten Mannes der USA besichtigten. Es war schon ein einschüchterndes Gefühl, im Büro des Präsidenten zu stehen und dementsprechend staunend fielen die Blicke der beiden Studentinnen auch aus. So unheimlich viele Eindrücke prasselten auf die jungen Frauen ein, dass Payton irgendwann nicht mehr in der Lage war, noch mehr Input zu verarbeiten und ganz froh darüber war, endlich wieder im Auto zu sitzen. Auch Toni schien keinen riesigen Redebedarf zu verspüren, weshalb lediglich das Radio fröhliche Töne von sich gab. Erst als eine Weile vergangen war und doch ein vom russischen Akzent geprägtes Englisch zu vernehmen war, wanderte Tonys Aufmerksamkeit zu ihrer besten Freundin zurück, wobei es dann bei einem zustimmenden Nicken blieb. „Dann werden wir kaum noch von den alten Leuten zu unterscheiden sein, die sich um 6 Uhr abends bereits bettfertig machen und spätestens um sieben dann im Bett liegen.“ Welch Aussichten. „Ich würde fast vorschlagen, daheim ziehen wir uns noch irgendeinen Film rein und dann schauen wir, wie wir morgen am besten weiterkommen.“ Der Zwischenstopp in Washington war eigentlich nur eine spontane Idee gewesen, da die Metropole auch am Weg lag und da konnte man durchaus einen Sprung vorbeischauen. Die richtige Reise begann erst, kam es Payton momentan noch mehr wie ein Kurztrip in ihre frühere Heimat vor, obwohl die Aufregung zum steten Begleiter im Hinterkopf geworden war.
Find ich wie gesagt ganz gut, darum mach ich hier gleich zackig weiter. xD ______________
Antonia Valérie Miro
Sie hatte eigentlich kein Problem mit einem sachten Einstieg in ihre Reise. Also konnten sie heute gut und gerne wie ein altes Ehepaar schon früh schlafen gehen. Die Aufregung und alles machte halt doch auch müde und sie hatten noch viele Tage Zeit um feiern zu gehen und die Nächte durch zu machen. Sie gingen also tatsächlich zurück in die schicke Wohnung, deren ganzen Komfort sie immerhin auch noch richtig ausnutzen sollten, und verbrachten den Abend dort. Sie machten noch den Salat, den sie sich am Mittag aufgesparrt hatten, setzten sich damit auf die riesige Terrasse, ehe sie sich später wie geplant vor dem Fernseher wiederfanden. Sie genossen irgendeine Schnulze - natürlich auf Tonys Mist gewachsen - die sich als dezent vorhersehbar aber doch ziemlich unterhaltsam entpuppte und gingen irgendwann gegen 23 Uhr zu Bett. Schlafen tat die Brünette wie ein Engel auf Wolken. Das Bett war ultrariesig und genauso bequem wie es aussah. Sie bezweifelte sogar, jemals in einem so tollen Bett geschlafen zu haben. Ausser vielleicht das Gästebett in Tonys Haus, das war auch nicht ohne. Jedenfalls wachte sie des Nachts kein einziges Mal auf und erst die helle Sonne, die den nächsten Tag ankündigte, holte sie aus dem Reich der Träume zurück. Den Morgen verbrachten die beiden Damen damit, ordentlich zu frühstücken und sich bereit zu machen für den nächsten Abschnitt ihrer Reise, welchen sie gegen Mittag antraten. Richtung Richmond, VA und dann von dort aus endlich ans Meer, worauf die Russin sich besonders freute. Sie liebte das Meer und alles, was damit kam. Einfach, weil es nach Ferien roch und Sand und Strand und Wasser. Die beiden waren eine ganze Weile unterwegs, mit diversen Stops bei irgendwelchen Sehenswürdigkeiten und Toiletten, als sie mal wieder eine Gestalt am Strassenrand ausmachen konnten. Der Klassiker mit Schild und Rucksack, was Toni sofort hinter ihrer verspiegelten Fake-Ray-Ban hervor grinsen liess. „Na los, halt schon an, das ist dein nächster Romeo“, wies sie ihre beste Freundin an, nicht wirklich damit rechnend, dass der Vorschlag tatsächlich fruchten würde. Sonst hätte sie sich die Worte vielleicht zweimal durch den Kopf gehen lassen.
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Tony genoss die ruhigen Abende mit ihrer besten Freundin mindestens genauso, wie sie in Partynächten regelrecht aufblühte und stets die Letzte blieb, die heimgehen wollte. Ein gesundes Mittelmaß machte es möglich, ebenso wie die passenden Überzeugungsküste, die auch im Bereich der Filmauswahl Früchte trugen. Antonia hatte im Grunde gar keine Chance, der Liebesschnulze zu entfliehen, die jedoch auch amüsante Elemente aufwies, sodass der Russin nicht vor lauter theatralischem Rollen die Augen aus den Höhlen kullerten. Wäre wirklich eine Schande über das beneidenswerte Blau, aber nun gut. Irgendwann kurz vor Mitternacht ereilte die Brünette die Müdigkeit endgültig, weshalb sie nach einem Abstecher im Bad schläfrig weiter ins Bett schlurfte und sich dort wie ein gefällter Baum in die horizontale Ebene begab. Tief und fest schlummernd, kostete sie ihre paar Stündchen Schlaf aus, um am nächsten Morgen beherzt die langen Beine über den Matratzenrand zu schwingen und in rekordverdächtiger Geschwindigkeit nach einer doch etwas ausgiebigeren Dusche am Frühstückstisch erschien, der erneut reich gedeckt wurde. Man wusste schließlich nie, wann einen der Hunger überrollte und so wollte sich die Amerikanerin dagegen wappnen, wobei es auf ihrem Trip entlang süßer Diners und Cafés ohnehin nicht vermeiden ließ, den einen oder anderen Stopp einzulegen. Es war genau nach Paytons Geschmack: teils nicht zu kitschig, manchmal unheimlich retro, aber jedes einzelne Mal erklärte sie voller Euphorie in der klaren Stimme, dass es die Verzögerung wert war. Dafür drückte sie eben auf den Highways bisschen mehr aufs Gaspedal, sodass die langen Strähnen nur so im Wind tanzten und die beiden Studentinnen einem Hollywoodstreifen entsprungen sein könnten, wie sie da mit abenteuerlichen Grinsen auf den Lippen der Sonne entgegen sausten. Im Grunde konnte Tony es kaum erwarten, anzukommen, obwohl man doch stets behauptete, dass die Reise selbst das Ziel darstellte. Diesbezüglich fühlte sich die junge Frau etwas zerrissen, aber unterm Strich war sie für alles zu haben, was sich ihr an Erlebnissen in den Weg stellte und so zögerte die Brünette keine zwei Sekunden, sondern sprang entschieden auf die Bremsen, als Antonia auf einer gewundenen Landstraße durch das Grün des Bundeslandes einen Anhalter entdeckte und ausgerechnet den Kerl als ihren nächsten Romeo ernannte. „Wie du wünscht“, gab Payton ihr noch frech zur Antwort, ehe das Tempo soweit gedrosselt war, dass die Amerikanerin den Schlitten elegant zum Stehen brachte und mit spitzbübischem Grinsen an Toni vorbei linste. „Heute scheint wohl dein Glückstag zu sein, hm?“, sprach sie den Fremden ohne Scheu an und sah dann auf die Rückbank. „Außerdem brauch ich noch eine gute Tat des Tages“, scherzte sie dann eher in Richtung ihrer besten Freundin, während die beiden – Toni eher mitgehangen und daher auch mitgefangen – auf die Entscheidung des jungen, zugegebenermaßen attraktiven Typens wartete. Ziemlich aufregend. Vielleicht auch ziemlich dumm, aber Tony hatte schon immer einen Hang für impulsive Entscheidungen und ihre Spontanität sorgte für den Rest.
Hatte sie damit gerechnet, dass Tony anhalten würde? Nein. Hätte sie damit rechnen sollen? Ja. Ja verdammt, das hätte sie und jetzt wars zu spät um sie wieder zum Fahren zu bewegen. Das war dumm. Denn nein, grundsätzlich hatte sie eigentlich so gar keine Lust auf einen Mitfahrenden, schon gar nicht auf einen, den sie vom Strassenrand gepflückt hatten. Dieser Roadtrip war so schon heikel genug, auch wenn sie das gerne ignorierte. Und jetzt hatten sie noch mehr Ballast auf der Rückbank? Achjeeeee. Antonia sank tief in ihren Sitz während ihre rechte Hand den Teil ihres Gesichtes verbarg, der nicht schon hinter der Sonnenbrille versteckt war. Und Tony hielt fröhlich an, liess die Scheibe runter und trällerte munter an Toni vorbei in Richtung des jungen Mannes, der so ziemlich direkt vor ihrer Tür stand. Die Russin hatte ihn noch nicht mal wirklich beachtet. Nicht, weil ihr das so peinlich war sondern hauptsächlich, weil sie Probleme gerne ignorierten, solange sie sie nicht akut betrafen. Und er war noch nicht eingestiegen, also konnte sie ihn noch ignorieren. Allerdings war das beim Verlauf dieses Gespräches eindeutig nur eine Frage der Zeit und sie seufzte unhörbar in ihre Finger, als die hintere Tür freudig aufgerissen wurde und sie so plötzlich einen Fremden hinter sich sitzen hatte. Na Halleluja.
Zane Finnley Thornberg
Er hatte wirklich nicht dran geglaubt, dass heute noch irgendwer anhalten würde. Nicht, dass er schon besonders lange hier stehen würde - tatsächlich waren es kaum mehr als fünf Minuten. Aber sein persönlicher Geduldsfaden war schon immer relativ knapp ausgemessen und er zählte nunmal nicht besonders gerne Grashalme am Strassenrand. Normalerweise wäre er auch nicht auf die Idee gekommen, zu trampen. Aber sein Auto hatte den Geist aufgegeben - so, dass selbst er es nicht einfach reparieren konnte, sondern auf ein Ersatzteil warten musste. Und darum stand er jetzt hier. Direkt zu Beginn seiner zwei Wochen Ferien, ohne Auto. Da Zane trotzdem nicht der Typ dafür war, zu Hause zu bleiben und er wirklich in den Süden wollte, hatte er sich kurzerhand für diese Reiseoption entschieden. Zumindest vorläufig. Wenn er zu lange warten musste und keinen Bock mehr hatte, würde er halt doch fliegen oder den nächsten Bus boarden, mal schauen. Aber viele seiner Freunde schwörten aufs Trampen und er hatte es doch auch schon 2-3x gemacht, eigentlich war es eine ganz lustige Art, sich eine Autofahrt kurzweilig zu gestalten. Und neue Leute kennenzulernen. Wenn man Glück hatte - so viel Glück wie er in dieser Woche zusammengefasst bis jetzt noch nicht gehabt hatte - sogar zwei heisse Mädels in seinem Alter, die fröhlich (zumindest 50% fröhlich) anhielten und die Scheibe runterliessen. Wow! Ein strahlendes Grinsen schmückte sein Gesicht, als er die Brünette hinter dem Steuer und den Teil, der von ihrer Freundin sichtbar war, kurz musterte, ehe er auf die rhetorische Frage antwortete. „Mein absoluter Glückstag, so wies aussieht“, lachte er ihr charmant zu, liess ihr keine weitere Sekunde Zeit, sich umzuentscheiden und schwang sich sofort auf den Rücksitz, ohne vorher zu fragen, ob ihr Ziel denn mit seinem übereinstimmte. Die Richtung war gut, also würde das schon passen. „Ich bin Zane und mein Auto ist heute gestorben. Mit wem hab ich das Vergnügen?“, stellte er sich fröhlich vor, schaute die junge Frau hinter dem Steuer weiterhin unverblümt mit funkelnden Augen an. Er hatte sie ziemlich perfekt im Blick. Und das fand er auch ganz gut, denn sie war zweifellos ein hübsches Püppchen. „Ach und wo führt eure Reise denn hin?“, schob er rasch noch die obligatorische Frage nach. Einerseits, um wie ein professioneller Tramper zu wirken und andererseits - und das war weitaus wichtiger - damit sie ihn nicht zuerst fragte. Denn wenn er wusste, wo die beiden Täubchen hinwollten, würde er sein Ziel einfach entsprechend anpassen. Er hatte ja Ferien, eine Menge Zeit, kein Auto und durchaus Lust auf einen kleinen Zeitvertrieb. wenn dieser Zeitvertrieb so aussah.
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Abgesehen von ihren Eltern, fragte sich wohl auch gerade Paytons beste Freundin, was der Brünetten bei aller Liebe einfiel, einen wildfremden Typen auf die Rückbank einzuladen. Wahrscheinlich war es auf den Drang nach Abenteuer und dem Wunsch, Neues auszuprobieren, zu verschulden, aber das galt noch nie als angemessene Erklärung, zumindest nicht bei ihrem Vater, aber für Antonia dürfte sich jeglicher Raum für Diskussion in einem Zeitfenster von minus zwei Sekunden zutragen. Das Fenster schob sich nach unten, ein Gespräch begann und schon war die Einladung zum Mitfahren freudestrahlend angenommen worden. „Joah, den Romeo könnte man lassen“, zwitscherte Tony ihrer Beifahrerin bedeckt zu, während sich der junge Mann daran zu schaffen machte, seinen Rucksack auf die Rückbank zu befördern, wo er auch kurz darauf selbst saß; Tony hatte bereits wieder den Rückzug angefangen und saß mit einem Handgelenk locker auf dem Lenkrad liegend da, den Blick aber auf ihren Rückspiegel konzentriert, von wo sie eine zur Ablenkung tendierende Aussicht genoss. Das freche Lächeln saß nach wie vor hartnäckig auf ihren Lippen fest. „Das hier ist Toni, der beste Navigator auf diesem Breitengrad, und mich kannst du gerne auch Tony nennen, die absolut talentierteste Fahrerin, die du so bald auftreiben könntest“, stellte sich die Amerikanerin ohne Scheu fröhlich gestimmt vor und zwinkerte dem Passagier zu, während sie den Motor startete und die Reise weitergehen durfte. Außerdem amüsierte es die Brünette, wie kurzfristige Irritation in Zanes hübsch anzusehenden Gesichtszügen aufkam. Die heimliche Frage, ob Payton ihn auf den Arm nahm, stand ihm ins Gesicht geschrieben, doch noch freute sich die Fahrerin einfach diebisch und hatte nicht vor, ihn weiter einzuweihen, ob es sich nur um einen schlechten Scherz handelte oder tatsächlich der Wahrheit entsprach. Um die Russin, die zugegebenermaßen etwas an ihrer Lockerheit und Entspannung seit dem ungeplanten Stopp eingebüßt hatte, in das Gespräch zu integrieren, wies Payton mit einem sachten Nicken in ihre Richtung: „Weih unseren Gast doch bitte in die weitere Route ein.“ Freundlicher konnte man doch kaum sein, oder nicht? Nach wie vor quietsch fidel sauste die Brünette die nur mäßig befahrene Straße entlang, bewies dabei einmal mehr, dass sie irrsinnig schlecht darin war, unnötige Details für sich zu behalten: „Wir machen einen kleinen Roadtrip durch das Land, also solltest du Insiderwissen über coole Plätzchen haben, schrei ruhig.“ In Punkto Offenheit konnte man der Studentin eigentlich kaum etwas vormachen.
DANKE dass du die Frage mit dem Ziel ihrer Reise so schön auf mich zurückgelenkt hast mannnnnn!! x’D Das hab ich absichtlich vor dir gefragt, damit du dir das diesmal ausdenken darfst BUT OKAY. x'D ____________
Antonia Valérie Miro
Jap, den wurden sie nicht so schnell wieder los. So viel war klar, denn es schien fast so, als ob Zane und Tony auf Anhieb beste Freunde werden wollten. Der junge Mann war genauso extrovertiert und fröhlich wie ihre beste Freundin, schien absolut kein Problem damit zu haben, sie von sich aus auch ihren ganzen Roadtrip lang zu begleiten. Amerikaner eben… Verdammt offen - manchmal ein Bisschen ZU offen für die junge Russin. Sie war auch ein fröhlicher Mensch, ein Optimist. Aber gleichzeitig eben eher introvertiert und oft etwas zu misstrauisch. So wie genau jetzt zum Beispiel, wenn ein Fremder vom Strassenrand in ihr Auto hüpfte und Tony ihn mit offenen Armen empfing, als hätte sie nie irgendeine Geschichte gehört, was Fremde vom Strassenrand den Leuten antun konnten, die sie einfach so bedenkenlos mitnahmen. Aber guuut, durchatmen, man will ja nicht direkt vom Schlimmsten ausgehen. Tatsächlich hatte auch Antonia jetzt nicht direkt den Verdacht, dass Zane sie beide umbringen, im Wald verscharren und mit dem Auto von Paytons Vater durchbrennen wollte. Es ging ja auch bloss ums Prinzip der Vorsicht. „Unser Tagesziel ist Virginia Beach, wo wir auch in…“, ein kurzer Seitenblick aufs Navi folgte, „einunddreissig minus vier Minuten ankommen werden - beim Fahrstil unserer besten Fahrerin. Das heisst, sofern sie das Tempo beibehält und nicht noch mehr Abstecher zum Strassenrand plant“, erklärte Toni, als wäre ihre einzige Aufgabe tatsächlich das Beaufsichtigen des Navis. „Das Ziel unseres Roadtrips ist die ganze Ostküste, bis nach Florida… Miami natürlich. Und dann gehts noch nach Texas und vielleicht ganz kurz Mexico. Mal sehen“, fasste sie knapp den Rest der Reise zusammen, blickte kurz auf die Rückbank, als möchte sie schauen, wie Zane das Ganze auffasste. Gut, wies schien, den unverzüglich folgten auch schon Planungsvorschläge für den heutigen Abend und die gute Neuigkeit, dass er tatsächlich auch nach Florida wollte..! Surpriseee. Wenigstens hegte er nicht direkt den Anspruch, den ganzen Weg mitfahren zu dürfen.
Zane Finnley Thornberg
Er brauchte nicht lange zu warten, da kam von der quirligen Brünetten hinter dem Steuer auch schon fast jede Antwort, die er hatte hören wollen. Auch wenn ihre Worte ihn kurz in Verwirrung stiessen. Toni und nochmal Toni und.. was? Er versuchte aus ihrem Gesicht zu lesen, wie ernst sie das gerade gemeint hatte - kam aber nicht auf ein eindeutiges Ergebnis. Grundsätzlich war Toni ein Spitzname, also war es gut möglich, dass sie beide sich einfach so nannten, weils lustig war. Aber er hatte wirklich keine Ahnung. „Dann bin ich ja froh, in so unendlich gute Hände gefallen zu sein“, grinste er, nachdem sie ihre Kollegin sowie ihre eigenen Fahrkünste derart angepriesen hatte. „Und ich bin der absolut beste Mitfahrer, den ihr hättet vom Strassenrand angeln können, also ist das Glück wohl beidseitig gut vertreten“, erklärte er fröhlich, wischte sich den imaginären Staub von der Schulter. Einen Roadtrip machten sie also. Das klang nicht schlecht, je nach dem wo dieser Roadtrip sie hinführte. Er nahm zwar nicht an, dass sie ihn gerne für mehr als ein paar Stunden dabeihaben wollten, aber hey - wer weiss! Als die zweite Brünette, die sich mittlerweile wieder mässig entspannt und immerhin die Hand vom Gesicht genommen hatte, ihm die Route und ihr nächstes Ziel mitteilte, leuchteten Zanes Augen sofort fröhlich auf. „Das ist ja wunderbar! Tatsächlich bin ich auch auf dem Weg Richtung Florida. Falls ichs je so weit schaffe natürlich. Und Virginia Beach ist ein sehr schönes Fleckchen Land - dem Strand entlang gibt es unendlich viele hübsche Bars und Restaurants. Wenn ihr heute Abend noch nichts vorhabt, kann ich euch meine Lieblingsbar zeigen - direkt am Strand!“, redete er fröhlich weiter, war sich sicher, dass zumindest die Tony am Steuer seinen Vorschlag kaum ausschlagen könnte. Eine Bar am Strand war immer toll. Gerade an einem wundervoll heissen Sommertag, wie sie ihn heute erleben durften.
This is your life, it's do or die, the sun may never rise again, so be the light the vision. This is your life, it's slipping by, you try to run but fall again, you get back up that's living.
und ich dachte mir, dass ich Toni miteinbezieh, damit die nicht nur Monologe führt ^^" schließen wir das Gespräch noch im Auto ab und dann hüpfen wir nach Virginia Beach in die Bar? ______
Zugegebenermaßen war Antonia eindeutig besser als Reiseführerin geeignet, als es die Amerikanerin jemals sein könnte. Viel zu flatterhaft und leicht zu begeistern… am Ende würden sie unter Paytons Anweisung niemals am Ziel ankommen, sondern zwischen tausender spannender Zwischenstopps versumpfen. Die Brünette war sich dessen durchaus bewusst, weshalb sie sich keinen Zacken aus der Krone brechen ließ, indem ihre beste Freundin hierbei das Kommando übernahm und Zane des Weiteren über ihr aktuelles, aber auch primär späteres Ziel informierte. Zudem wollte die Studentin auch den ruhigen Lockenkopf am Beifahrertisch in das Gespräch einflechten, schien ihr neuer Fahrgast doch ein recht lockeres Gemüt zu besitzen, mit dem es sich hervorragend aushalten ließ. Ein schelmisches Funkeln trat in ihre klaren Augen, als Antonia ihren Fahrstil ansprach, ebenso brauchte es lediglich ein Schulterzucken und sanftes Tippen aufs Gaspedal, schon nahm der Flitzer erneut an Tempo auf. „Ich schaff’s im Notfall auch mit minus fünf Minuten“, eröffnete Payton lachend, hielt sich aber mehr oder weniger an die Anweisungen der Straßenverkehrsordnung; als ein bisschen dehnbar durften die ja angesehen werden. Es machte aber auch zu viel Spaß mit einem leistungsstarken Auto durch die Gegend zu düsen. Noch gab es ja nicht so unglaublich tolle Landschaftszüge, die man sich in gedrosselter Geschwindigkeit anschauen wollte. Vorerst zog es die kleine Fahrgemeinschaft aber nach Virginia Beach, wo sich Zane prächtig auszukennen schien. „Ein privater Reiseführer also, da haben wir wirklich aus den Vollen geschöpft“, freute sich Payton mit gewisser Ironie in der Stimme. Glucksend fiel ihr Blick in den Rückspiegel. „Wie kommt es, dass du dich dort so gut auskennst?“, wollte die Brünette erfahren, die Neugierde stand ihr ins Gesicht geschrieben. Anschließend folgte ein fragender Blick zu Toni neben ihr, denn Payton würde die Entscheidung des Abendprogramms schwer alleine fällen, aber allein an dem aufgeweckten Blick war abzulesen, wie unglaublich gern die Studentin sich besagte Bar ansehen wollte – im Grunde frohlockte sie auch mit dem Gedanken eines Strandes, an dem man gemütlich entlang bummelte, aber nach mehr Spannung klang dann doch ein kühler Drink zu guter Musik. „Was sagst du?“, erkundigte sich Tony bei der Russin, obwohl die Sache wohl indirekt schon beschlossen worden war. Antonia wusste es, Payton wusste es… wahrscheinlich wusste es sogar Zane.
Na dann - DANKE. xD Joopp, klingt gut. :3 _________
Antonia Valérie Miro
Ganz ehrlich - auch wenn sie nicht unbedingt um Zanes Gesellschaft gebeten hatte, auch wenn sie liebend gerne mit Tony alleine unterwegs wäre und auch wenn sie auch selber eine Bar am Strand gefunden hätten: Bei diesem Plan war sogar sie gerne mit dabei. Sie hatten ja sowieso mehr oder weniger vorgehabt, heute Abend feiern zu gehen. Ob der Dunkelhaarige sie nun begleitete oder nicht, würde dabei auch keinen grossen Unterschied mehr machen. Notfalls würden sie ihn einfach im Getümmel verlieren und woanders hingehen. So schwierig wäre das sicherlich nicht. Also nickte sie langsam aber mit einem stetig wiederkehrenden, fröhlichen Lächeln auf den Vorschlag. „Klar. Eine Bar am Strand klingt nach einem wirklich verlockenden Abendprogramm“, stimmte sie schliesslich auch wörtlich zu und verhinderte somit gekonnt, hier noch plötzlich zum Spielverderber zu werden. Der Weg nach Virginia Beach vertrieben vor allem Tony und Zane sich mit belanglosen Gesprächen, an denen Toni sich hier und da ebenfalls beteiligte. Schliesslich trennten sich ihre Wege vorerst, da der gesellige Amerikaner sein Nachtlager woanders aufschlagen würde als die beiden Freundinnen. Sie zogen sich in ein schickes Hotel zurück - natürlich nicht von Toni ausgewählt, sondern eher von Tonys Vater, der hier ebenfalls noch Connections pflegte. Die Zeit bis zu ihrem erneuten Treffen mit Zane verging ziemlich rasch, auch wenn Antonia sich heute etwas mehr Zeit zum Duschen nehmen konnte als gestern. Fand sie gut, denn tatsächlich gönnte sich die junge Frau ganz gerne mal ein paar Minütchen länger im Bad - besonders, wenn sie vor hatte, dann aus zu gehen. Sie hatte sich in ein schlichtes, erneut in Weiss gehaltenes Kleidchen geworfen, ihre Lippen in dezentes Rot gehüllt, sonst aber wie eigentlich immer weitestgehend auf Makeup verzichtet. Lediglich ihr geliebter, perfekt geschwungener Lidstrich und ein Bisschen Mascara durften nicht fehlen. Die Haare liess sie offen und nachdem sie sich auch mit einem Bisschen Schmuck dekoriert, sowie die passenden Schuhe ausgewählt hatte, war sie dann soweit bereit und trat für einen letzten, prüfenden Blick vor den grossen Spiegel im Zimmer. „Wir können gehen!“, verkündete sie dann fröhlich strahlend ihrer besten Freundin gegenüber, als hätte diese seit zwei Stunden auf Toni gewartet.
Zane Finnley Thornberg
Er lachte bei Tonys Worten, zuckte zur Antwort leicht mit den Schultern. „Naja, ich bin nicht gerade selten dort, ist ja quasi um die Ecke. Ich liebe das Meer, also ziehts mich oft in diese Gegend. Zudem hab ich Freunde in der Stadt“, nannte er die Hauptgründe für seine Ortskenntnisse. Tatsächlich war Virginia Beach kaum eine Dreiviertelstunde von seinem zu Hause entfernt, also eigentlich nicht weiter erstaunlich, dass er so oft da war. Somit würde er natürlich sehr gerne als Reiseführer fungieren - für diese beiden Damen zumindest. An ihrem Ziel angekommen, verabschiedete er sich vorübergehend von den beiden Tonis, um sich selber in einem der Hostels der Stadt einzuquartieren. Dort war er quasi Stammgast und profitierte sogar schon von Spezialrabatt für Vielbesucher, was er ganz toll fand. Er verbrachte die nächsten Stunden noch mit einigen Telefonaten, die seinen weiteren Ferienverlauf regeln sollten - aber nicht taten - und hüpfte schliesslich unter die Dusche. In einem lockeren, grauen Shirt und einer Shorts gekleidet, fand er schliesslich pünktlich zur vereinbarten Zeit den Weg zurück zum Hotel, in dem seine Abendbegleitungen hausierten. Ziemlich edel, musste er schon sagen. Mindestens eine von ihnen war eindeutig reich. Er tippte mal auf Tony - ganz einfach, weil sie gefahren war, das - so wie er es herausgehört hatte - meistens bis immer zu tun schien, und es somit wahrscheinlich ihr Auto war. Zudem hatte er Tonis Handy gesehen und das war definitiv nicht das neuste iPhone - genau wie ihre Sonnenbrille eine eindeutige RayBan-Kopie war. Er war echt ein verdammt guter Detektiv mit Auge zum Detail, musste man hier wohl mal anmerken haha. In der Lobby des Hotels liess Zane sich auf einen Sessel sinken und wartete schon fast ein Bisschen ungeduldig darauf, dass die Damen sich zu ihm gesellten. Er war nur fünf Minuten zu spät gekommen. Und doch schien ihn bisher keiner vermisst zu haben, also erfüllten die Zwei wohl das Weiberklischee, nicht pünktlich bereit sein zu können.
This is your life, it's do or die, the sun may never rise again, so be the light the vision. This is your life, it's slipping by, you try to run but fall again, you get back up that's living.
Na dann - DANKE. xD Joopp, klingt gut. :3 _________
Antonia Valérie Miro
Ganz ehrlich - auch wenn sie nicht unbedingt um Zanes Gesellschaft gebeten hatte, auch wenn sie liebend gerne mit Tony alleine unterwegs wäre und auch wenn sie auch selber eine Bar am Strand gefunden hätten: Bei diesem Plan war sogar sie gerne mit dabei. Sie hatten ja sowieso mehr oder weniger vorgehabt, heute Abend feiern zu gehen. Ob der Dunkelhaarige sie nun begleitete oder nicht, würde dabei auch keinen grossen Unterschied mehr machen. Notfalls würden sie ihn einfach im Getümmel verlieren und woanders hingehen. So schwierig wäre das sicherlich nicht. Also nickte sie langsam aber mit einem stetig wiederkehrenden, fröhlichen Lächeln auf den Vorschlag. „Klar. Eine Bar am Strand klingt nach einem wirklich verlockenden Abendprogramm“, stimmte sie schliesslich auch wörtlich zu und verhinderte somit gekonnt, hier noch plötzlich zum Spielverderber zu werden. Der Weg nach Virginia Beach vertrieben vor allem Tony und Zane sich mit belanglosen Gesprächen, an denen Toni sich hier und da ebenfalls beteiligte. Schliesslich trennten sich ihre Wege vorerst, da der gesellige Amerikaner sein Nachtlager woanders aufschlagen würde als die beiden Freundinnen. Sie zogen sich in ein schickes Hotel zurück - natürlich nicht von Toni ausgewählt, sondern eher von Tonys Vater, der hier ebenfalls noch Connections pflegte. Die Zeit bis zu ihrem erneuten Treffen mit Zane verging ziemlich rasch, auch wenn Antonia sich heute etwas mehr Zeit zum Duschen nehmen konnte als gestern. Fand sie gut, denn tatsächlich gönnte sich die junge Frau ganz gerne mal ein paar Minütchen länger im Bad - besonders, wenn sie vor hatte, dann aus zu gehen. Sie hatte sich in ein schlichtes, erneut in Weiss gehaltenes Kleidchen geworfen, ihre Lippen in dezentes Rot gehüllt, sonst aber wie eigentlich immer weitestgehend auf Makeup verzichtet. Lediglich ihr geliebter, perfekt geschwungener Lidstrich und ein Bisschen Mascara durften nicht fehlen. Die Haare liess sie offen und nachdem sie sich auch mit einem Bisschen Schmuck dekoriert, sowie die passenden Schuhe ausgewählt hatte, war sie dann soweit bereit und trat für einen letzten, prüfenden Blick vor den grossen Spiegel im Zimmer. „Wir können gehen!“, verkündete sie dann fröhlich strahlend ihrer besten Freundin gegenüber, als hätte diese seit zwei Stunden auf Toni gewartet.
Zane Finnley Thornberg
Er lachte bei Tonys Worten, zuckte zur Antwort leicht mit den Schultern. „Naja, ich bin nicht gerade selten dort, ist ja quasi um die Ecke. Ich liebe das Meer, also ziehts mich oft in diese Gegend. Zudem hab ich Freunde in der Stadt“, nannte er die Hauptgründe für seine Ortskenntnisse. Tatsächlich war Virginia Beach kaum eine Dreiviertelstunde von seinem zu Hause entfernt, also eigentlich nicht weiter erstaunlich, dass er so oft da war. Somit würde er natürlich sehr gerne als Reiseführer fungieren - für diese beiden Damen zumindest. An ihrem Ziel angekommen, verabschiedete er sich vorübergehend von den beiden Tonis, um sich selber in einem der Hostels der Stadt einzuquartieren. Dort war er quasi Stammgast und profitierte sogar schon von Spezialrabatt für Vielbesucher, was er ganz toll fand. Er verbrachte die nächsten Stunden noch mit einigen Telefonaten, die seinen weiteren Ferienverlauf regeln sollten - aber nicht taten - und hüpfte schliesslich unter die Dusche. In einem lockeren, grauen Shirt und einer Shorts gekleidet, fand er schliesslich pünktlich zur vereinbarten Zeit den Weg zurück zum Hotel, in dem seine Abendbegleitungen hausierten. Ziemlich edel, musste er schon sagen. Mindestens eine von ihnen war eindeutig reich. Er tippte mal auf Tony - ganz einfach, weil sie gefahren war, das - so wie er es herausgehört hatte - meistens bis immer zu tun schien, und es somit wahrscheinlich ihr Auto war. Zudem hatte er Tonis Handy gesehen und das war definitiv nicht das neuste iPhone - genau wie ihre Sonnenbrille eine eindeutige RayBan-Kopie war. Er war echt ein verdammt guter Detektiv mit Auge zum Detail, musste man hier wohl mal anmerken haha. In der Lobby des Hotels liess Zane sich auf einen Sessel sinken und wartete schon fast ein Bisschen ungeduldig darauf, dass die Damen sich zu ihm gesellten. Er war nur fünf Minuten zu spät gekommen. Und doch schien ihn bisher keiner vermisst zu haben, also erfüllten die Zwei wohl das Weiberklischee, nicht pünktlich bereit sein zu können.
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immer gerne doch ^^" Sasha kommt dann im nächsten Pöstle dazu c:
Payton erfreute sich an der redseligen Gesellschaft hinten auf der Rückbank, wobei es sich primär auf belanglosen, unverfänglichen Smalltalk beschränkte, wobei auch dabei immer wieder Informationen durchsickerten. Lediglich unbedeutende natürlich, immerhin war die Brünette selbst nicht sonderlich scharf darauf, direkt als Prinzessin enttarnt zu werden, obwohl sie sich im Grunde nichts aus der Meinung anderer machte, jedoch war es kein Geheimnis, dass Reichtum gewisse Menschen anzog, die sich einen Vorteil aus der Bekanntschaft mit der Tochter eines betuchten Politikers erhofften. Das musste auch ein offenherziger Sonnenschein auf die harte Tour erlernen, aber umso dankbarer war sie nun über die innige Freundschaft mit Antonia, die zudem ebenfalls von der geplanten Abendgestaltung angetan schien, womit die Würfel gefallen waren. Alea iacta est. Zane meldete sich schlussendlich selbst an einer Ecke, die für ihn passend zum Aussteigen war, und so düsten die beiden Studentinnen weiter zu ihrem hübschen Hotel mit Polanlage und Ausblick auf das verlockend glitzernde Meer. Erneut hatte ihr Vater den großzügigen Sponsor rausspringen lassen, nachdem er doch nicht zulassen konnte, dass sein kleines Mädchen vielleicht irgendwo unterkam, obwohl Verbindungen zu der Hotelkette bestand. Tony nahm es hin, denn gegen ihren Vater kam selbst der brünette Sturkopf nicht an und so checkten die beiden in einer Lobby mit schwerem Kronleuchter und wartenden Pagen ein, die ihr Gepäck unverwandt in eine der noblen Suiten brachte, in denen sich die beiden jungen Frauen schlussendlich auch fertig machten. Dieses Mal gab es keinen Stress, wobei die Amerikanerin sich noch nie sonderlich viel Zeit im Bad gelassen hatte und so dauerte es auch dieses Mal nicht lang, ehe Payton entspannt und mit zartem, die Augen betonenden Make-up aus dem leicht dampfenden Raum trat. Noch trug sie nur eines der weichen, weißen Handtücher um den schlanken Körper geschlungen, ehe sie sich in eines der schlichten Designerkleid, das sie zu goldfarbenen High Heels kombinierte. Ein Nachteil: sobald man sich der Öffentlichkeit präsentierte, musste man aufgrund des Images hübsch herausgeputzt sein und selbst wenn es im Urlaub in eine Bar ging, womöglich tauchte irgendwo im Hintergrund ein Fräulein Callahan auf und da musste man repräsentativ wirken. Alles nicht so einfach, doch mit den Jahren erlernte man das erwünschte Verhalten und wie man neugierigen Nasen aus dem Weg ging, indem man sich bedeckter hielt und Geld nicht wie ein Aushängeschild mit sich herumtrug. Payton dachte meistens nicht mal mehr daran, sondern hungerte nach der Anonymität einer Strandbar irgendwo in Virginia Beach. Die Haare fielen ihr in ausladenden Wellen über die Schultern und glänzten im Licht der Sonne, als sie bei einem der mannshohen Fenster im Wohnzimmer vorbeistökelte, um ihre Clutch noch um das Smartphone zu vervollständigen, welches in ihren Räumlichkeiten liegen geblieben war. Schlussendlich entschied sie sich noch für ein wenig Goldschmuck an ihrem Handgelenk, ehe sie ebenfalls abflugbereit mit dem Schlüssel der Suite spielte und kurz darauf Antonia zum innen verspiegelten Lift folgte. „Gut siehst du aus“, komplimentierte sie ihre beste Freundin schelmisch zwinkernd, während sie die beiden jungen Frauen im Spiegelbild betrachtete und auch nickend ihre Worte unterstrich. Nach einem typischen Fahrstuhlgeräusch öffneten sich die Lifttüren lautlos und gaben den Blick auf die weitläufige, von einer riesigen Holzrezeption dominierten Lobby frei, wobei eher der junge Mann Paytons Aufmerksamkeit auf sich zog, der gemütlich auf der riesigen Couchlandschaft Platz genommen hatte, um zu warten. Das höfliche Zuspätkommen einer Frau musste einfach sein! Das brauchte der dramatische Auftritt schlichtweg, als die beiden Grazien durch den Raum marschierten und das bunte Trio daraufhin in einen ausgelassenen Abend aufbrechen konnten. Die warme Sommerluft schlug ihnen selbst zu der fortgeschrittenen Stunde noch entgegen, aber die Straßen wirkten mit einem Mal viel belebter, nachdem die Temperaturen auch merkbar zurückgegangen waren; richtig angenehm. „Wohin geht’s?“, erkundigte sich Payton an Zane gerichtet, der ohnehin schon eine bestimmte Richtung eingeschlagen hatte und die beiden Ladies sicher durch die unzähligen Straßen führte, ehe sie vor einer Art größerem Bungalow mit weit auslaufender Strandterrasse verkündet bekamen, dass sie ihr Ziel erreicht hätten. „Nicht schlecht“, bemerkte Tony anerkennend, ehe sie auch schon in das ausgelassene Partyleben eintauchten.
Sie passten perfekt zusammen. Toni ganz in Weiss und Tony ganz in Schwarz. Wirklich toll. Und Antonia freute sich wie ein kleines Kind - denn es war tatsächlich eine Weile her, seit sie das letzte Mal feiern war. Sie ging zwar eigentlich gerne, aber es war halt doch nicht immer gratis (sofern man sich die Drinks nicht immer spendieren liess, jedenfalls) und sie arbeitete und lernte zu viel in ihrer Freizeit, als dass sie oft Zeit dazu hätte. Aber heute hatte sie Ferien und die Geldprobleme war sie auch sehr bald für lange Zeit los, also sollte sie feiern und die Nacht genauso geniessen wie den Tag. „Kann ich nur zurück geben. Wir sehen umwerfend aus“, grinste sie fröhlich in den Spiegel, zuckte mit den Augenbrauen in Richtung ihrer besten Freundin. Sie war halt ein echter Schuss, musste man der lieben Frau Future Präsidentin lassen. „Das wird lustig“, freute sie sich, übte sich übertrieben talentiert schon an ein paar ziemlich lachhaften Dancemoves, während sie auf den Lift warteten. Dieser brachte sie kaum eine Minute später in die Lobby des Luxushotels - vollkommen überrissen, wenn man Toni fragte, das Geld hätte Tonys Vater auch spenden oder ihr schenken können - wo Zane sie schon zu erwarten schien. Zusammen gingen sie schliesslich an den Strand und allein der Anblick der Wellen, liess fröhliches Entzücken in den strahlend blauen Augen der Brünetten aufblitzen, in denen sich das Meer spiegelte. „So schön hier, wirklich!“, bestätigte auch sie die klasse Lage der Bar, welche sie wenig später betraten. Doch, sie war begeistert. Sorglos und fröhlich - eine Kombination, die bei ihr grosses Potential zu Abenteuerlust und Leichtmut auslöste. Fehlte nur noch der Alkohol, den sie eigentlich eher schlecht als recht vertrug, und schon wäre das Chaos perfekt. Aber doch bewegte sie sich ohne darüber nachzudenken genau in diese Richtung - hinter Payton und Zane her zur Bar.
Zane Finnley Thornberg
Zehn Minuten nach der offiziell abgemachten Zeit ihres Treffens - also fünf Minuten nach ihm - betraten zwei wundervoll herausgeputzte junge Damen in hübschen Kleidchen und High Heels die Lobby. Sie passten perfekt ins edle Bild des Hotels, das musste man ihnen lassen. Vielleicht waren ja doch beide reich, wer weiss. Er betrachtete die beiden einen Moment lang anerkennend und mit einem zufriedenen Grinsen. „Wow, ihr seht ja noch besser aus als heute Nachmittag“, verkündete er ganz beiläufig, wobei man ihm seine gute Laune auch jetzt überdeutlich anmerkte. Aber wie sollte er auch schlecht gelaunt sein in dieser Gesellschaft? Wann hatte Mann schon solches Glück? „Lass dich überraschen“, beantwortete er keck Tonys Frage, verschwendete aber keine weitere Zeit mit Erklärungen und Fragen sondern trat den Weg zum Strand mit den beiden Grazien im Schlepptau an. Nicht mal fünf Minuten Fussweg waren es zu genau der gut besuchten Bar, die er angestrebt hatte. Und er schien nicht zu viel versprochen zu haben, denn sie wirkten zumindest mit der Location schonmal sehr glücklich. „Ich werd euch selbstverständlich einen Drink ausgeben - die haben hier nämlich die besten Cocktails zwischen hier und New York“, verkündete er fröhlich, nahm kurzum Paytons Hand und zog sie hinter sich her zur Bar, wo er nach der Getränkekarte fischte und sie den beiden Mädchen vor der Nase schwenkte. „Alles der Wahnsinn, ich hab mich schon mehrmals durch die Karte gesoffen“, erzählte er mit einem spitzbübischen Grinsen, das nicht ganz erahnen liess, ob das jetzt ernst gemeint oder nicht ganz der Wahrheit entsprechend war. Aber die Cocktails waren wirklich lecker und er war sich sich, sie würden was Gutes finden, das ihre Herzen noch ein Bisschen höher schlagen liess, als sowieso schon.
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Payton erblickt die Bar und zeitlich – ja, es bestand ein kausaler Zusammenhang – erhellte ein strahlendes Lächeln ihre feinen Züge. Mehr brauchte die junge Partylöwin nicht mehr, um ihre Motivation auf einen neuen Höchstlevel zu befördern, daher konnte es im Grunde kaum schnell genug gehen, um in die bunte Welt aus Lichtern und bestens gelaunter Menschen einzutauchen. Wie von allein fanden sie ihren Weg durch die gut besuchte Strandbar, um schlussendlich den Abend mit ein paar Cocktails einzuläuten. Ob Zanes großspurige Ansage nun wirklich der Wahrheit entsprach oder nicht, tangierte die Brünette eigentlich kaum bis gar nicht, immerhin war sie nicht hier, um sich von irgendwelchen Männern beeindrucken zu lassen, sondern die Reise mit ihrer besten Freundin von Beginn an richtig zu genießen. Dass ein attraktiver Schönling mit von der Partie war, entsprach einer glücklichen Fügung; einem Extrapunkt sozusagen. Die Amerikanerin entschied sich für ihren absoluten Liebling unter den köstlichen Versuchungen auf der Karte, immerhin kannte sie diesen Cocktail bereits gut genug, um demnach auch den Standard dieser Bar oder eher des Barkeepers auf den Prüfstand stellen zu können. So kam es also nicht anders, das die Studentin für sich einen Mojito bestellte, der ihr kurz darauf auch mit einem amüsierten Zwinkern vor die Nase gestellt wurde. Bedient wurde man hier wirklich schnell – entweder aus dem Vorurteil, dass männliche Barkeeper gerne Frauen zuerst nach ihren Wünschen fragten oder Zane war durchaus ein bekanntes Gesicht und bekam dadurch das Privileg einer vorgeordneten Bedienung. Was auch immer es schlussendlich war, Payton genoss den flotten Service und dankte schlussendlich auch ihrem großzügigen Gastgeber. Nachdem alle ihre bunt gefüllten Gläser in den Pfoten hielten, schlängelte sich die Brünette geradewegs hinaus auf die ausladende Terrasse. Warum drinnen hocken, wenn man draußen eine der besten Aussichten überhaupt hatte? „Ich frag mich gerade wirklich, wieso du überhaupt immer wieder hier wegfährst. Ist doch voll schön“, sprudelte es, wie immer ungebremst in gemütlicher Gesellschaft, aus der jungen Lady hervor, nachdem sie zufälligerweise genau im richtigen Moment Plätzchen zum Sitzen ergattert hatten. Die geschwungenen Korbbänke spielten dem ganzen Ambiente stark in die Karten; mit anderen Worten: es fühlte sich bereits jetzt wie ein wunderbarer Urlaub an. „So lässt sichs leben“, wandte sich die Amerikanerin an Toni, die neben ihr Platz genommen hatte, bevor sie einen genüsslichen Schluck von ihrem eiskalten Getränk nahm. So viel stand bereits jetzt fest; der Barkeeper meinte es gut mit ihnen, wie ein verschmitztes Grinsen andeuten sollte.
Welch glückliche Begebenheit, dass im Sommer der erlernte Barkeeper besonders leicht einen Job fand. Teilweise wollten die Leute nicht einmal eine Bewerbung, geschweige denn einen Lebenslauf vorgewiesen bekommen, was Sasha nur gutheißen konnte. Seine bisherigen Erfahrungen als arbeitendes Mitglied der Gesellschaft hielten sich in Grenzen, ebenso seine Ambitionen im Bezug auf eine erfolgreiche Karriere. Wenn es nach dem jungen Mann ginge, würde er sein Geld allein mit dem Surfen verdienen, was aber kein Schwein hinbekam, so zumindest seine schöngeredete Meinung. Jedenfalls musste auch ein Mister Gonzales seine Rechnungen begleichen, wie ihm der Vermieter überdeutlich zu jedem Monatsanfang unter die Nase rieb, weshalb er sich immer recht schnell einen Job mit Aussichten auf gutes Trinkgeld suchen musste. Die Bar mit ausreichend Andrang, einem guten DJ und hübschen Damen vor der Tür gefiel dem Sunnyboy auch dementsprechend. Da ließ sich der junge Mann gewiss nicht lumpen, obwohl er vorwiegend nur auf das Geld in den Taschen der hübsch anzusehenden Ladies war. Als Barkeeper sah man da mit einem gewinnenden Lächeln selten durch die Finger, auch wenn er nicht unbedingt eine Fixanstellung brauchte, um an Geld in einem Lokal zu kommen. Dass der Blonde seine Nase beziehungsweise Finger in Angelegenheiten (und Taschen) steckte, die ihn absolut nichts angingen, kam einen notorischen Markenzeichen gleich. Man lernte damit zu leben und irgendwie war Sasha sogar stolz auf diese Feinmotorik. Warum er sich aber an seinem freien Tag dennoch am Arbeitsplatz herumtrieb? Sein Sparpanda hatte unglaublichen Hunger und einem Taschendieb, der es faustdick hinter den Ohren hatte, juckte das schlechte Gewissen selten bis gar nicht. Der Schönling jedenfalls hatte kein Problem damit und zudem verstand er sich mit den anderen Barkeepern gut genug, um gratis Drinks abzustauben. Es war ein Geben und Nehmen, von dem der eigentliche Besitzer nur nichts wusste. Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß, kam da gerne in der Runde unter den Angestellten auf. Auch an diesem hübschen Sommerabend lungerte der Lockenkopf an der Bar als ihm zwei schillernde Persönlichkeiten ins Auge fielen. Wie Ying und Yang gekleidet, mussten sie einem schlichtweg auffallen. Und das sie nicht von hier waren, verriet der glänzende Ausdruck der Faszination in zwei hübschen Augenpaaren. Die perfekten Opfer. Sasha musste gar nicht mehr lange darüber nachdenken, sondern erklärte die beiden Damen für perfekt. Und das Universum spielte ihm in die Karten, Jackpot. Er kannte Zane von gewissen Pläuschchen an der Bar. Der junge Dunkelhaarige war ein gern gesehener Stammkunde, der nicht mit dem Geld geizte und stets für ausgelassene Unterhaltung sorgte. Der Surfer musste seine Chance ergreifen, schnappte sich seinen Longdrink inklusive Fruchtspießchen, um zu seinem Bekannten zu schlendern und die Aufmerksamkeit dadurch auf sich zu lenken. „Sieh an, du hast dich schon eine ganze Weile nicht mehr blicken lassen. Ich dachte schon, dass ich nach dir suchen lassen muss, Zane“, begrüßte er den jungen Mann grinsend, woraufhin ein absolut männlicher Handschlag folgte. Das verlangte die Ehre. „Sogar in hübscher Begleitung“, bezog er nun auch die beiden Damen mit ein, deren Blicke Sasha nun ebenfalls auf sich spürte.
Er liess den beiden Brünetten genügend Zeit, sich für ihren ersten - aber sicherlich nicht letzten - Drink zu entscheiden, während er schonmal Marc, den quirligen Hippie hinter der Bar, begrüsste. Dieser hatte ihnen in geübter Rekordzeit alles aufgetischt, was sie sich hätten wünschen können und Zane liess wie immer einen gewohnt grosszügigen Batzen Geld liegen. Gezielt fanden sie ihren Weg wieder nach draussen, zu den Strandkörben, wo tatsächlich noch eine gute Ecke frei war und auf sie zu warten schien. "Nun, wenn ich könnte, würde ich schon hier bleiben, Tony… Aber ob dus glaubst oder nicht, ich habe Arbeit und eine Wohnung woanders. Und darum wird das hier wohl vorerst mein zweites Zuhause bleiben müssen“, erklärte er halb grinsend, halb bedauernd die Umstände, als die fröhliche Brünette schon direkt ihr Unverständnis äusserte. Sie wohnte doch selber nicht hier sondern in New York, tsts. Zufrieden stellte er fest, dass keine der Damen von ihrem Getränk oder dem bisherigen Verlauf des Abends enttäuscht zu sein schien, weshalb er kurzerhand sein Glas in ihre Richtung hob. „Auf den besten Abend, den ihr in Virginia Beach jemals erlebt habt“, verkündete er feierlich und liess die vollen Gläser mit einem dumpfen Klang aufeinanderkommen. Und kaum hatte er den ersten Schluck seines Gin Tonics geschluckt, stand plötzlich ein altbekanntes Blondchen neben ihm. Zanes Gesicht hellte sich auf, als er Sasha mit einem fröhlichen Handschlag begrüsste. „Sasha! Hättest du mal gesucht, dann hätte mein Anblick deine Bar auch früher wieder erstrahlen lassen“, erwiderte er, wandte sich dann den beiden Damen zu, deren Erscheinung auch seinem Bekannten nicht entgangen zu sein schien. War ja auch kaum möglich, wie sie da so entzückt in die Welt hinaus blinzelten, beide mit einem Dauergrinsen auf den Lippen und einem abenteuerlustigen Funkeln in den Augen. „Sasha, das sind Tony und... auch Toni; Tonis, das ist Sasha. Eigentlich mein Lieblingsbarkeeper in dieser Bar, gerade aber wohl in anderer Mission unterwegs“, stellte er die drei kurzerhand mehr oder weniger verwirrend vor.
Die Bar war schnell gefunden und ebenso schnell stand ein Barkeeper vor ihnen, um all ihre Wünsche zu erfüllen - zumindest was die Drinks betraf. Tony hatte sich relativ schnell entschieden, ebenso Zane, wobei Antonia sich etwas schwerer tat mit der Auswahl. Sie hatte zwar definitiv ihre Lieblinge, allerdings probierte sie genauso gerne mal was Neues aus. Besonders dann, wenn die Cocktails hier wirklich so gut waren, wie Zane es gepredigt hatte. Also liess sie sich Zeit, während der nette Kerl hinter der Bar schonmal die Drinks für ihre Begleitung mixte, um sie dann wieder fragend anzugrinsen. „Ich will das Beste, was du mischen kannst. In süss“, lächelte sie dann zuckersüss zurück, übergab somit die Qual der Wahl ganz freundlich an den jungen Mann. Und sie wurde nicht enttäuscht. Kurz darauf stand ein bunter Drink vor ihr auf der Theke, der - wie sie mit einem Kontrollschlückchen zufrieden feststellte - nicht nur ordentlich Alkohol enthielt, sondern auch wirklich lecker war. „Virginia Beach Special… Kriegst du nur hier“, wurde ihr zwinkernd erklärt, bevor sie sich mit einem oder zwei ‘Danke’s schliesslich fröhlich abwandte, um hinter Zane und Tony her nach draussen zu dackeln. Und sie konnte den Worten ihrer besten Freundin nur zustimmen. Dieser Ort war wundervoll, fühlte sich an wie Ferien, obwohl sie erst eine gute Tagesreise von New York entfernt waren. Was so ein Strand, eine Bar, gute Musik und ein Bisschen Alkohol doch ausmachen konnten! Die Brünette platzierte sich elegant im Sitzpolster neben Tony und liess ihre grossen, leuchtenden Augen über die Menge gleiten, betrachtete das fröhliche Volk, den Strand, die Lichter… Bis etwas anderes ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Und zwar das funkelnde Augenpaar des jungen Mannes, der gerade dabei war, Zane eine überschwängliche Begrüssung zukommen zu lassen. Offensichtlich hatte dieser nicht gelogen: Das war sein Stammlokal in der Gegend und er kannte hier nicht nur den Kerl hinter der Bar, sondern auch andere… Stammgäste - oder was auch immer der Blonde war. Sie wartete Zanes Vorstellungsrunde ab, wobei schon wieder ein Grinsen ihre roten Lippen umspielte. „Hey Sasha“, grüsste sie den Blonden dann brav, wandte sich allerdings, nachdem sie kurz zu ihm hoch geblinzelt hatte, wieder ihrem lieben Alkohol zu. Sie war nicht gut darin, Gespräche anzufangen. Ausserdem hatte er sich mit seinem ersten Satz schon als Aufreisser entpuppt - seine Augen und sein Grinsen sprachen für sich. Es machte ihn keineswegs unsympathisch oder so, aber er brauchte nicht schon nach fünf Sekunden zu glauben, sie damit irgendwie beeindruckt zu haben, irgendeine besonders anziehende Wirkung auf sie zu erzielen.
This is your life, it's do or die, the sun may never rise again, so be the light the vision. This is your life, it's slipping by, you try to run but fall again, you get back up that's living.
Ich komm vorerst nur mal zu einem Post, weshalb ich dir schon mal Sasha dalasse, Tony folgt dann so bald wie möglich c: ________
„Fürs nächste Mal merk ich’s mir, dann schick ich direkt die Hunde los, um keine Zeit zu verlieren“, versicherte er seinem Kumpel, auch wenn diese im Suff entwickelte Freundschaft noch nie als solche bezeichnet worden war. Gewisse Dinge musste man nicht mit Worten definieren, um sie erst existent sein zu lassen. Das funktionierte auch ganz gut ohne viel Geschnatter drum herum, weshalb sich Sasha auch nicht zweimal – eigentlich kein mal – einladen ließ, ebenfalls Platz zu nehmen. Zumindest konnte niemand so schnell Einwand erheben, um den Surfer davon abzuhalten, seinen Hintern auf den gepolsterten Sitzgelegenheiten zu parken, genüsslich die Beine von sich zu strecken und im Zuge der Bewegung tiefer in die Polsterung zu rutschen. Gleichzeitig genehmigte sich der Blondschopf einen Schluck von seinem fruchtigen Drink, ehe er den Kopf zufrieden in den Nacken legte und einen Augenblick das entfernte Rauschen der Wellen auf sich wirken ließ. Egal wo man ihn antraf, das Meer befand sich normalerweise stets ebenfalls im Blickfeld. Nachdem Zane aber entschieden hatte, eine kleine Vorstellrunde vom Zaun zu brechen, sortierte sich der junge Mann wieder zu einer aufrechten Haltung und linste neugierig auf die beide Grazien, die nun auch Namen zu den hübschen Gesichtern in meinem Gedächtnis erhielten. „Soso, freut mich“, erwiderte der Wuschelkopf auf die Erkenntnis der identen Spitznamen, sparte sich jedoch den äußerst geistreichen Kommentar, dass man damit immerhin wenig falsch machen konnte, weil man sich kaum etwas merken musste. Käme sicherlich nicht sonderlich charmant rüber, was Sasha vorerst zu vermeiden versuchte und deshalb nur ein sympathisches Lächeln hervorkramte. Irgendwo versteckte sich diese Mimik ja stets in seiner Mundpartie. Und es war auch zu 99,9 Prozent immer ehrlich gemeint, da es nur einem apokalyptischen Weltuntergang ähnelnden Grund zu verdanken wäre, ihm die gute Laune zu vermiesen. Sasha war als Sunnyboy verschrien, als Honigkuchenpferd mit Surfboard unterm Arm und dieses Image pflegte der junge Banause nur zu gern. „Ach“, winkte der hier angestellte Barkeeper ab und schauspielerte seine Verlegenheit bestmöglich, „du schmeichelst mir.“ Ja, das bekam sein Ego gerne zu hören, schadete ab und an ja nicht, wobei er eher zu einer weiterführenden Antwort ansetzte: „Ich musste meinem Zweitjob nachgehen, du weißt ja, dass das Geld nicht am Strand plötzlich aus dem Sand springt und gefangen werden will.“ Ausreichend Pläuschchen im meist betrunkenen Zustand hatten dafür Sorge getragen, dass weitere Erklärungen nicht nötig waren und Zane auch so in irgendeiner Hirnzelle noch gespeichert hatte, dass Sasha an sonnigen Tagen bei gute Wellengang Surfunterricht gab. Meist interessierte es Frauen mittleren Alters, die Abstand von ihrem gelangweilten Männern brauchten und sich an der Aufmerksamkeit des blonden Schönlings erfreuten, daher auch mächtig Geld für den Schlingel übrig hatten – natürlich von ihrem wohlhabenden Ehemann abgeluchst, der sich inzwischen am Anblick junger Damen in knappen Bikinis am Strand gütig tat. „Übrigens… du schuldest mir noch einen Vormittag, nachdem du so vorlaut mit deinem Können geprahlt hast“, erinnerte er Zane grinsend und stupste ihn leicht an, ehe ich fragend zu den beiden Ladies blickte: „Ebenfalls Interesse an der exklusiven Vorstellung?“ Toni und Tony wären gerne dazu eingeladen.