Nate War gefühlt echt ein Kampf auf Leben und Tod mit der Treppe hier. Echt so gar nicht lustig, die sollten hier mal sowas wie einen Fahrstuhl für Notfälle - oder einfach für Betrunkene, würde mir persönlich ja auch reichen - einbauen. Ich wäre wahrscheinlich sein bester Kunde und auch noch glücklich damit. Aber ernsthaft, der dritte Stock war doch echt zu weit oben. Sollten wir in nächster Zeit die Wohnung wechseln müssen, dann würde ich definitiv darauf achten, dass sie eine alkoholfreundlichere Lage hatte. In der richtigen Etage angekommen stand ein Vogel vor unserer Haustür, den ich doch denke ich schonmal irgendwo gesehen hatte. Einmal, vielleicht auch zweimal, aber ich hätte gerade wirklich nicht sagen können woher. Er trug ein weißes Hemd, wenn auch in eher lässiger Form nicht ganz zugeknöpft, Anzughose, passende Schuhe... ich könnte schwören ich hatte ihn schonmal irgendwo gesehen, aber wenn ich ihn so leicht vergessen hatte, dann konnte es nicht wichtig sein, oder? .. Ja, sah ich auch so. "Wenn ich dann bitte in meine Wohnung dürfte, Mister.. hatte 'ne lange Nacht und würde gerne meinen Promillestand wieder etwas runterfahrn, wenns recht ist." faselte ich ziemlich undeutlich vor mich hin, versprach mich ein paar Mal dabei so ansatzweise. Ich schob ihn ein Stück bei Seite, bevor ich - ebenso mühsam wie die Eingangstür unten - die Wohnungstür aufschloss. Der Typ löcherte mich von der Seite mit Blicken und holte Stift und Zettel aus seiner Hosentasche. "Scheint so, als hätten mich ihre Nachbarn völlig zu recht alarmiert. Ich komme vom Jugendamt.. Jacob Blake, falls es da bei ihnen klingelt." ... ooooh shit.
Jake Na, da hatte ich wohl jemanden ein bisschen wach gerüttelt. Dem jungen Mann fiel hier beinahe der Schlüssel aus der Hand, als er realisierte, von wem er hier einen Besuch abgestattet bekam. Er drehte sich noch einmal zu mir um, während ich mir etwas notierte. Er entschuldigte sich - nach wie vor etwas lallend - bei mir, was ich nur mit einem etwas genervten Blick quittierte. Dann fiel mein Blick auf die junge Frau, der hier mein Hauptaugenmerk gelten sollte. Ja, war eindeutig nicht weniger betrunken als ihr Erziehungsberechtigter. So schüttelte ich nur seufzend den Kopf, wurde dann von Natanael herein gebeten und betrat dementsprechend die Wohnung. War auch schonmal aufgeräumter gewesen hier, aber das war nun eher nebensächlich und nicht mein eigentliches Anliegen... notieren konnt ichs mir ja trotzdem mal. "Ich bin hier weil ich von ihren Nachbarn den freundlichen Hinweise bekommen habe, dass.." Ich wurde unterbrochen, weil der junge Mann den Zeigefinger hob und dann mit vor den Mund gehaltener Hand ins Badezimmer flüchtete. Ja, super. War ja nicht so, dass ich selber nicht gerne feierte, aber wenn man selber nüchtern und auf der Arbeit war und dann mit Besoffenen zu tun hatte war das immer unheimlich lästig und - wortwörtlich - zum kotzen. Immerhin sammelte er sich recht schnell wieder und ging dann nur noch einmal in die Küche, ich nahm mal an um 'nachzuspülen'... Prost!
Deeper than deep, I'm constantly blinded. There's no place I can hide. #HuntedByLove
Hannah Jo, hallo erst mal! Ich hatte absolut keine Ahnung, wer der Spinner war, der Nate jetzt hier so anpimmelte, hatte nur irgendwas von wegen Jugendamt verstanden, was mir eigentlich auch schon vollkommen gereicht hatte. Jugendamt konnte nur Scheiße bedeuten, egal, wie hübsch der Kerl war, der für jenes Amt arbeitete. Ich betrat als letzter die Wohnung und schlug die Tür vielleicht ein wenig zu laut zu - lag am Alkohol, nicht an mir, ehrlich! Nun stand ich, noch immer schwankend, hinter den beiden Männern, wovon sich einer kaum nach Eintreten in die Wohnung, ins Badezimmer verabschiedete. Ich schloss kurz die Augen, schüttelte den Kopf, was nach wie vor ein schwerer Fehler war. Ohh scheiße, scheiße, scheiße, Nate! Damit hatte er es doch gleich direkt verkackt, aber besser, als wenn er dem Typen hier auf die polierten Schuhe kotzte, wie in so einigen Filmen beispielsweise.. War trotzdem richtiger Mist, auch wenn ich davon besoffen nur halb so viel mitbekam. Ich hatte es wenigstens geschafft, meinen Mageninhalt zu behalten, auch wenn es mir wirklich Oberkante Unterlippe stand. Ich vermutete mal, würde ich das Bier von heut Mittag noch kippen, würde das das Fass zum überlaufen bringen, aber ich wollte es wirklich nicht ausprobieren. War eine lose Vermutung. Nachdem sich alle soweit wieder im Flur versammelt hatten, streifte ich mir die Schuhe von den Füßen und betrat das Wohnzimmer. Auf eine Begrüßung hatte ich wirklich verzichten können und ich hoffte bei Gott, dass er mir keine Fragen stellen würde. Es würde... wirklich nur gequirlte Scheiße bei raus kommen, darauf würde ich meinen süßen Arsch verwetten. In böser Vorahnung ließ ich mich müde auf das Sofa fallen, legte den Kopf in den Nacken und musste aufstoßen. Nur mit Mühe konnte den Tropfen Magensaft wieder herunter würgen, würde mir aber gleich wohl noch etwas zu spülen holen... Widerlich sowas. Und wie es schien, dauerte das mit dem zu Bett gehen noch etwas.
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