~ Prolog

Ich spürte, wie mir der harte Stein der Felswand hinter mir unangenehm in den Rücken stach, als ich mich nahezu daran presste. Der Schmerz war aber nichts im Vergleich zu dem, was ich ohnehin schon erlitt. Mit schmerzverzerrtem Gesicht kniff ich die Augen zusammen und lehnte den Kopf nach hinten an den kalten Fels. Mein Atem ging stoßweise und ich durfte wohl darum beten, dass mich hier niemand fand. Aber beten zu wem? Sämtlicher Glaube war in einer einzigen Nacht ausgelöscht worden, sowohl Gott als auch Teufel wurden einfach über die Regenbogenbrücke geschickt, waren tot. So tobte der Krieg ohne die einstigen Anführer weiter, war zum reinen Bürgerkrieg geworden. Sicher, man könnte auch versuchen, sich da so gut es ging rauszuhalten, aber früher oder später erwischte es jeden. Man konnte nicht ewig davon laufen. Die Insel war zu einem einzigen Schlachtfeld geworden.
Gerade, als sich mein Atem wieder halbwegs beruhigt hatte und ich die Augen wieder öffnete, tauchte vor mir ein ganz in Schwarz gekleideter, noch junger, breit grinsender Mann auf und zog mich von der steinigen Wand weg, hielt mich an den Schultern fest. Das letzte, was ich hörte, bevor ich endgültig bewusstlos wurde, waren meine eigenen, sich nach Hilfe sehnenden Schreie, als mir von einem zweiten Mann die ohnehin schon völlig durchlöcherten Flügel abgeschnitten wurden.