Ilitsch Es war mal wieder so klar gewesen, dass Marlon keinen Plan davon hatte, warum mich das Ganze hier leicht ansäuerte. Es war einfach das Prinzip dahinter, mein Gott. Entweder war der Typ, der da die Bank mit seinem Freund ausraubte, ein 'Ausländer' - also nicht von hier -, oder aber ein totaler Klappspaten, der sich ernsthaft traute, sich in meinem Territorium an der Bank zu bedienen. "Kleinigkeit?", ich hob genervt eine Augenbraue. "Nein, ich hatte nicht vor, die Bank demnächst leer zu räumen, aber das du mal wieder den Sinn hinter meinen Aggressionen nicht verstehst, war klar. Es geht mir schlicht darum, dass das Geld, was in dieser Bank gelagert wird, indirekt meins ist, verstehst du das?" Zugegeben, manchmal redete ich mit Marlon wie mit einem kleinen Kind, aber in meinen Augen war er das auch. Von der Statur und dem Gesicht war das einfach so. Zwar sah ich nicht unbedingt männlicher aus, aber das war wieder so ein Ding mit dem Selbstbewusstsein und sowas - davon hatte ich echt genug um mich über alles und jeden zu stellen. Na ja, but whatever. Dauerte dann auch gar nicht lange, bis man die zwei Idioten dann auch schon draußen auf der Straße sah und die Sirenen (ja, Moni, Anspielung verstanden XD) immer lauter wurden. Wäre auch echt seltsam gewesen, wenn die Bullen das einfach mal so stehen ließen, aber um ehrlich zu sein, wären die das kleinste Problem für die unerwünschten Eindringlinge. Echt, da war ich noch um Welten schlimmer - ich hasste solch eine Dreistigkeit wie die Pest. Und ich konnte gemein werden. Wirklich gemein. "Ich könnte ja drüber hinweg sehen, dass die hier gerade meine Bank ausgeraubt haben, wenn man mir wenigstens einen gerechten Anteil von der Sache zukommen lassen würde, aber ich bezweifle ja stark, dass man mit denen so einfach reden kann - haha." Gut, ich war sowieso nie der große Redner, außer, wenn es ums Aufregen ging, da war ich ganz weit vorne mit dabei. "Ich hoffe, du hast dir heute noch nichts weiter vor genommen hast... wir werden uns heute nämlich ein kleines Taschengeld verdienen und wenn wir das dann haben... können wir uns später einen schönen Abend machen." Mit den Worten packte ich meinen treuen Begleiter, nahezu besten Freund, am Kinn, drehte sein Gesicht schmunzelnd in meine Richtung um ihm damit mehr als deutlich zu signalisieren, was ich damit meinte. Ja. Genau.
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Marlon Gosh ja, da war es wieder das blöde, meiner Meinung nach absolut unnötige Prinzip, das ja berücksichtigt werden musste. Das fand ich persönlich ja alles wirklich ein wenig kindisch, wenn ich ehrlich war. Wie alt waren wir denn, dass wir nicht teilen konnten? War ja auch nicht so, als würde ich mich nicht so ab und an auch mal woanders hinschleichen und ein bisschen den Leuten das Geld aus den Taschen stibitzen. War nunmal ein raffinierter Taschendieb, da konnte man sich auch mal in andere Gewässer vorwagen und da beschwerte sich eigentlich auch nie jemand drüber. Vielleicht nur, weil es keiner mitbekam, aber das für mich jetzt gerade nicht unbedingt was zur Sache. Wie mein Kumpane hier auch selber schon sagte, war das nur indirekt sein Geld und auch nur indirekt sein Stadtgebiet, er sollte sich das also mal nicht so zu Herzen nehmen. Sollte einfach in deren Gebiet - was man sicherlich irgendwie ausfinden konnte, Illjitsch hatte dafür wohl mehr als genug Connections - mal einen Raubzug machen und die Sache war wieder ausgeglichen. Oder sie freundlich darauf hinweisen, dass sie sowas in Zukunft unterlassen sollten. So konnte ich über seine Worte nur leicht den Kopf schütteln, ehe ich auch wörtlich antwortete. "Ich versteh durchaus, was du meinst, Mister. Aber ich find deine Einstellung trotzdem scheiße, das.." Zu mehr kam ich dann nicht mehr, weil Illi anfing dann weiter zu reden, schließlich auch dafür sorgte, dass ich ihn ansah. Und wie ich das tat. Ein paar Sekunden lang starrte ich ihn wohl nahezu an, war total verwirrt über seine Worte, weil ich mir nicht sicher war, wie ich das gerade auffassen sollte. Es war eine merkwürdige Formulierung für einen reinen 'Männerabend', andererseits war ich mir aber eben über seine sexuelle Orientierung bisher auch noch nicht im Klaren.. auch, wenn ich teilweise schon gemerkt hatte, dass er wohl nicht straight hetero sein konnte. Aber ich hatte mich ja irgendwo nicht getraut, ihn darauf anzusprechen und MAHN, ich war zum jetzigen Zeitpunkt echt kurz ziemlich überfordert, blinzelte dann einmal kurz. "Nein, wüsste nicht, dass ich schon was vorhabe.." erwiderte ich einfach nur ein wenig verdutzt, schon ziemlich aus dem Konzept gebracht. Dann wohl einfach mal sehen, was der Abend so bringen würde. Abgeneigt war ich dem Schnuckelchen neben mir auf jeden Fall nicht, sollte er wirklich darauf angespielt haben... blanke Verwirrung.
An alle anderen, die hier mit schreiben. Ich und Moni wollten nur sagen, dass ihr euch bitte nicht von den Posts abgeschreckt oder unter Druck gesetzt fühlen sollt. Marlon und Iljitsch sind ja momentan noch unabhängig von der ganzen Geschichte und ja, also ihr müsst halt selbstverständlich nicht etliche Male dann schreiben, wenn unsere Charaktere schnacken und alles xDD ___
Iljitsch Wunderbar, ich hatte meinen kleine, kindlichen besten Freund scheinbar schön verwirrt. Hatte halt gedacht, dass ich schon mal etwas mit ihm hatte, aber sah wohl nicht so aus... hmhm, okok, war jetzt auch nicht so wichtig. So lange er mir trotzdem noch folgen und mir helfen würde, war es mir egal, wie verwirrt er war. Sollte er sich eben drauf freuen, heute Abend gegebenfalls meinen Schwanz bewundern... und lutschen zu dürfen, aber jetzt sollte er sich wieder auf die eigentliche Sache konzentrieren, auf mein Problem. Ihn juckte das ganze ja nicht, war nicht sein Bier so nach dem Motto. Außerdem hielt er ja sowieso nicht viel von dem ganzen Revier markieren oder so. Manchmal fragte ich mich echt, wieso der Kerl eigentlich noch mit mir am rumhängen war. Ehrlich, ich sah nämlich ab und an mal gern ein, dass ich ein ziemliches Arschloch sein konnte und besonders freundlich war ich ohnehin nie gewesen, was also hielt den Bengel noch an meiner Seite? Ich hatte ihm nie irgendwie den Arsch gerettet und auch sonst stand er nicht in meiner Schuld... keine Ahnung, was ihn ritt, mich immer noch treu zu begleiten, bei meinen - zugegeben manchmal ziemlich dummen - Aktionen zu unterstützen. Aber gut, ich wollte das jetzt nicht weiter ausweiten, weil so gefühlsduseliges Zeug einfach nicht mein Ding war. Zwar war ich echt dankbar, einen wirklich loyalen Freund zu haben, aber mir musste das nun auch nicht ständig unter die Nase gehalten werden, ganz einfache Sache. "Guck mich nicht so verdutzt an und steig lieber ins Auto." Ich konnte es mir aber nicht verkneifen, ihn jetzt noch mal mit einem Schlafzimmerblick anzugrinsen, ehe ich sein zartes Kinn los ließ. Waren wohl auch noch nie oder wenn nur sehr wenige Haare dran gewachsen. Nahm ich jetzt einfach mal an. Gut, unter anderen Umständen hätte ich ihm jetzt noch einen Kuss aufgedrückt, bevor ich mich von ihm gelöst hätte, um ins Auto zu steigen, aber wir waren hier in der Öffentlichkeit und da würde ich nicht weiter gehen, wie ich gerade gegangen war. Normal wäre alleine der Blick von vorhin und der Blick von gerade eben zu viel gewesen, aber ne... Kuss war nicht. Nicht hier und nicht jetzt. Ohne großes Bedauern löste ich mich von meinem Partner, um auf die Fahrerseite meines Autos zuzusteuern, hinter dessen Steuer ich mich wenige Sekunden später fallen ließ.
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Marlon Irgendwie hatte ich so ein kleines bisschen, ganz minimal das Gefühl, dass Illjitsch mich gerade bewusst mit seiner Wortwahl hatte verwirren wollen. Naja, dazu konnte ich nur sagen, dass ihm das sehr gut gelungen war. In meinem Kopf herrschte ziemlicher Trubel und es fiel mir auch ein wenig schwer, das irgendwie einzudämmen, wobei ich mich dennoch recht gut auf mein Gegenüber konzentrieren konnte. Ihn auf Anhieb verstand und nicht erst die Worte in meinem Kopf Revue passieren lassen musste, um zu realisieren, um was es eigentlich gerade ging. Es schien den jungen Mann neben mir jedenfalls doch recht gut zu amüsieren, dass ich mir gerade ziemlich viele Gedanken darüber machte, was er nun letztendlich gemeint hatte. War ja schön, dass ihn das so gut unterhielt, ich fand das ja eher weniger amüsant. Vor allem fänd' ichs echt nicht grade lustig, wenn er mir Hoffnungen machen und mich dann wegstoßen würde. Ich würde sogar fast zu sagen wagen, dass ich ihm dann den Rücken kehren würde. Für wie lange? Keine Ahnung, aber auf jeden Fall dürfte er dann erstmal Ignoranz von mir haben und zusehen, wie er hinbekam, dass ich ihm verzieh. Dass er über meine sexuelle Orientierung Bescheid wusste, würde mich nämlich nicht wundern, weil ich da nie ein Geheimnis draus machte. Es gehörte einfach genauso zu mir wie meine Frisur und mein fast immer glatt rasiertes Kinn (!!!!! XD) und ich schämte mich dafür kein Stück. Wenn mich jemand dafür verurteilte, dann klaute ich ihm ein paar Dollar aus den Taschen und die Sache war dann für mich wieder erledigt, weil ich auf sowas einfach nicht besonders viel gab. War schließlich mein Leben, mein Charakter, meine Entscheidungen. Ich rutschte dann erstmal von der Motorhaube und begab mich zum Beifahrersitz - dass ich mal fuhr, war noch nie vorgekommen und würde es sehr wahrscheinlich auch nie, so wie ich Illi kannte -, ließ mich darauf sinken. "Und was wolltest du dann jetz noch anstellen?" hakte ich nach, als ich es mir bequem gemacht hatte. Schließlich hatte er ja gesagt, dass er bevor wir uns einen 'schönen Abend machten' noch irgendwas Anderes erledigen wollte und hey, ich wurde nicht gern ins kalte Wasser geschmissen, wusste ganz gerne vorher Bescheid, war einfach auch ziemlich neugierig. Auf alles, was heute noch bevorstand, ja.
Iljitsch Ich hatte gerade den Wagen an geschmissen, als Marlon anfing, wieder mit mir zu reden. Während ich meinen Kopf in seine Richtung drehte, legte ich beiläufig den Gang ein, ließ den Wagen losfahren, direkt in die Richtung, in die die beiden Idioten flüchteten. Mit einem gewissen Abstand natürlich. "Wir werden jetzt erst mal schauen, wohin die beiden abhauen. Ich habe auf der Ladefläche noch das ein oder andere Werkzeug was man zur Verteidigung oder für den Angriff nutzen kann. Müssen halt nur aufpassen, weil ich der Meinung war, einen Schuss gehört zu haben. Also joa", mit den Schultern zuckend sah ich wieder auf die Straße, beobachtete die Gestalten, die sich auf und davon machten. Irgendwie würden wir das schon hinbekommen, uns unseren Anteil zu holen und wenn wir es uns eigenhändig stehlen mussten. Wir würden das schon irgendwie hinkriegen. Fakt. Wir hatten sonst auch immer alles hin gekriegt, da würden wir das auch noch packen, da war ich mir sicher. Und notfalls... keine Ahnung, hatte noch keinen Plan B. Der würde mir wohl auch erst unterwegs oder gar nicht einfallen. Wobei ich eher auf ersteres tippte, immerhin waren wir beide nicht dumm und wollten ungern bei dem Versuch drauf gehen, uns irgendwo her Geld zu besorgen. Also das wäre schon irgendwie bitter. Und ne, musste einfach nicht sein. Mir lag doch einiges an meinem Leben und an dem meines besten Freundes, auch wenn ich das nie so wirklich zeigen oder ihm verständlich machen würde. Der ganze Gefühlsmist lag mir wie gesagt nicht. "Wenn du natürlich eine effektivere Idee hast, bin ich natürlich gerne bereit, sie zur Kenntnis zu nehmen", murmelte ich anschließend, den Blick weiterhin auf die Straße vor uns gerichtet.
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Marlon Hm-hm. Also ich musste ja mal so ganz ehrlich sagen, dass ich Iljitsch bei sowas kaum eine große Hilfe sein würde. Weder sah ich auch nur ansatzweise angst- oder respekteinflößend aus, noch konnte ichs sein. Von daher würde ich wahrscheinlich einfach nur neben - oder seitlich hinter - ihm stehen und ihm dabei zusehen, wie er versuchte, sich seinen Anteil von der Kohle wieder zurück zu holen. Ich konnte ihm dabei eigentlich wirklich nicht helfen. Es sei denn, die Jungs hatten auch in den Hosentaschen ein paar Bündel Geld, die ich da rausziehen konnte, aber das hielt ich irgendwie für eher ziemlich unwahrscheinlich. Also ich war dann einfach der, der einfach nur so da rumstand und alles mitverfolgte, alles - wenn auch nur geistig und nicht schriftlich - notierte. Auf seinen letzten Satz hin schüttelte ich leicht den Kopf, sah zu dem jungen Mann rüber. "Nein hab ich nicht. Wobei du ja mittlerweile eigentlich wissen solltest, dass ich dir da sowieso keine so große Hilfe sein kann. Denke ich mal." sagte ich leicht gemurmelt und zuckte die Schultern, bevor ich den Blick wieder nach vorne richtete und den Kopf auf den rechten Arm stützte, mit dem ich an der Autotür lehnte.
Norah Die Brünette war nicht nur masslos überfordert mit der ganzen Situation, sondern auch langsam total verängstigt. Sie war noch nie besonders mutig gewesen und wich unnötigen Risiken gerne schon im Vornherein aus. Und was der Fremde hier gerade von sich gab, führte unweigerlich dazu, dass sie kaum mehr atmen konnte und ihn einen Moment lang geschockt anschaute. Bitte…was? Er wollte Spass mit ihr haben? Man musste nicht besonders schlau sein, um zu wissen, was das alles heissen konnte. Ganz sicher nichts Gutes für sie. Umso unwilliger und zögerlicher folgte sie dem jungen Mann dann auch in Richtung Hintertür. Ihr war klar, dass sie verhindern musste, dass sie den Fluchtwagen vor der Polizei erreichten. Aber ihr war auch klar, dass sie mit jedem Befreiungsversuch ihr Leben aufs Spiel setzte, da zumindest einer der beiden Typen nicht davor zurückzuschrecken schien, Menschen mal eben einfach zu töten. Der einzige Grund für ihn, sie nicht zu töten, war eben noch die Polizei. Aber die brauchte sie ganz dringend. Norah war beinahe schon erleichtert, als sie die Sirenen immer näher kommen hörte, schöpfte schon etwas neue Hoffnung und zerrte kräftiger an dem Griff um ihren Arm. Sie versuchte ihrerseits in die entgegengesetzte Richtung zu gehen, als Danny sie wohl haben wollte. War aber auch schwierig genug, überhaupt irgendwelche Kraft aufzubringen, um sich zu wehren. Ihr ganzer Körper zitterte und sie glaubte, trotz all den Geräuschen um sich herum noch immer deutlich das Blut durch ihre Adern rauschen zu hören. Hoffentlich tötete er sie nicht. Sie konnte innerlich nur immer wieder leise beten, dass er seine Knarre stecken liess, dass er sie verschonte. Denn an ihrem Leben hing sie doch ziemlich. Wo es doch im Moment für einmal ganz gut lief. Bis vorhin halt. Aber er würde sie schon nicht gleich umbringen, sie musste es sich nur lange genug einreden. Schliesslich wollte er ja noch Spass haben.