Silence
Es gab einen dumpfen Knall und danach hörte man nur noch das Gebäude in sich zusammen fallen. Silence linste an dem Baum vorbei und wartete ab, bis sich der dumpfe Staub, der nun mal dazu gehörte, wenn ein Gebäude einstürzte, sich etwas gelegt hatte, bevor er sich kurz Elijah zu wandte. Dieser schien ihn mit den Augen, in denen er sich dazumal so gerne verloren hatte, mal wieder böse anzusehen. Sil kam nicht drum rum, seine Augen für einen kurzen Moment zu verdrehen. "Das zieht schon lange nicht mehr, Elijah", stellte er trocken fest, bevor er sich nach den Benzinkanistern bückte, die er zu seiner rechten gestellt hatte. Dass das Gebäude durch die enthaltenen Chemikalien schon leicht Feuer gefangen hatte, interessierte ihn dabei nicht. Das würde ausgehen, bevor er nur Teile der Grundmauern durch die Wärme noch weiter in sich zusammengefallen waren und so stapfte er zielstrebig wieder auf das Objekt zu, rempelte dabei aus Versehen seinen Ex an, so wie er es vorhin bei ihm getan hatte - wobei Sil sich da nicht sicher war, ob es beabsichtigt oder nicht war -, mit dem Unterschied, dass er keine Kugel in der Schulter stecken hatte. Sich zu entschuldigen hielt er dann aber auch für unnötig, denn was brachte es ihm? Seinen verflossene Liebe würde es ihm nicht zurück bringen, es würde nicht das entschuldigen können, was er angerichtet hatte und... es war einfach unnötig, punkt. Ohne sich also noch einmal umzudrehen, verteilte er den Brenn- und Automobiltreibstoff um das Gebäude, brauchte alleine schon fast fünf Minuten um das gesamte Grundstück abzulaufen, ehe er wieder angekommen war. Er warf beide Plastikbehälter in die bereits bestehenden Flammen, zückte dann sein Feuerzeug, um die Brandspur zu entzünden. Dabei waren die Trümmern dann in einem Käfig aus Stichflammen gefangen und wurden langsam vor sich hinschmoren. Arbeit war also getan. Er atmete kurz tief durch, damit auch die mehr oder weniger unschönen Abgase ein, ehe er sich umdrehte, einen Blick auf Elijah warf, der ihm mindestens genau so viel sagen sollte, wie der Blick seinerseits von vor wenigen Minuten.

Silence
Zugegeben, Sil konnte ein belustigtes Schmunzeln nicht unterdrücken. Gut, dann zogen ja die Blicke der beiden nicht mehr bei den jeweils anderen. Auch in Ordnung, konnte der junge Mann auch mit leben. Auf die Frage, ob sie hier fertig waren, zuckte er nur leicht mit den Schultern. "Du glaubst doch nicht, dass du mit deiner Verletzung noch fahren kannst, oder?", fragte er schließlich trocken, das Grinsen war wie wegradiert. Da war wieder so eine Seite an Elijah gewesen, die Silence auf den Tod nicht ausstehen konnte. Dieses gespielte 'ach-fick-dich-mir-geht-es-bestens'. Auch, wenn er der Meinung war, ihm machte so eine kleine Schussverletzung nichts aus, sollte er wenigstens da vernünftig sein. Aber wieso kümmerte es ihn eigentlich, was seine verflossene Liebe anstellte, was ihm passierte oder was er aus seinem Leben machte? Eigentlich konnte es ihm gleich sein, aber... war es irgendwie nicht. Und als ihm das bewusst war, wirkte er von einen auf den nächsten Moment ein wenig verloren. Verlegen blickte Silence weg, räusperte sich und wollte gehen, aber... irgendwie auch nicht. Scheiße. Er war verwirrt. Verwirrt und machtlos gegenüber seinen Gedanken, die sich mal wieder ohne ihn zu fragen belästigten. Was eine verzwickte Sache hier. Wieso.. wieso konnte er nicht einfach gehen? Warum nicht? Gut, aber wenn er es nicht tat, würde es Elijah tun und er würde dann hier... warten. Warten und seine Gedanken sortieren, bis er wieder zur Ruhe gekommen war. Dann würde Silence nach Hause fahren, einen Joint rauchen und schlafen. Auch wenn es noch früh am Tag war, wenn man es so sagen konnte.

Silence
Na der Ansicht war er aber auch gewesen. Schön, dass Elijah das scheinbar einzusehen versuchte. Der junge Mann, der ein wenig unentschlossen und noch immer ziemlich überrumpelt dastand, hielt in seiner Drehbewegung inne, blickte seinen Ex-Freund kurz an und seufzte dann. "Ich kann dich fahren...", murmelte er so mehr oder minder vor sich hin und fügte dann ein noch leiseres "Und die Kugel kriegen wir da auch schon noch raus" hinzu. Genau, irgendwie würden die beiden das schon schaffen, sie hatten schon ganz andere Dinge geleistet, da war das hier doch Pipifax. Ohne weiter auf eine Antwort seines Komplizen zu warten, trat er auf diesen zu, hielt ihn ein wenig an der unverletzten Schulter fest und drängte ihn so schließlich in Richtung seines Wagens. Ihm war nicht entgangen, dass sich der Dunkelhaarige an den Baum gelehnt hatte, vermutlich machte sich der Blutverlust nun 'endlich' bemerkbar. Na ja.
Sil öffnete die Beifahrerseite seines Alfas, um dort seine verflossene Liebe Platz nehmen zu lassen. Er schien, zumindest was den Geruch anging, nach wie vor der Alte zu sein und das riss definitiv die alten Wunden noch tiefer auf. Nachdem die Tür zugeschlagen war, blieb er wenige Sekunden einfach stehen, schloss kurz die Augen und sortierte sich, um sich anschließend hinter dem Steuer wieder zu finden, vom Platz zu fahren. Elijahs Auto würde er dann holen, wenn er seinen ehemaligen Geliebten in Sicherheit wusste.

Ich entschuldige mich schon mal für alle Fehler hier drin, aber ich konnte ja doch nich widerstehen q.q
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Silence
"Ach so, du möchtest die dann da also alleine raus zaubern, ja?", fragte Sil ziemlich sarkastisch, schüttelte dann leicht den Kopf. Ob er das wollte, oder nicht, er würde die Kugel da schon irgendwie raus bekommen, ohne das seine verflossene Liebe sich gegen ihn auflehnen würde und wenn er ihn dafür notfalls fesseln musste. Nicht, dass er das gerne tun würde. aber irgendwie musste Elijah ja still halten und von selbst würde er das nur seeehr unwahrscheinlich tun. Aber er wollte das hier jetzt nicht weiter ausdiskutieren, startete den Motor und lenkte den Wagen auf die Straße. Dort sah er dann zu seinem Komplizen herüber. "Nein, aber du wirst es mir bestimmt sagen, wenn du nicht zusammen sacken willst", stellte er trocken fest, zuckte zur Unterstreichung kurz mit den Schultern. Zwar hatte Sil schon ein Problem damit, Elli - haha - einfach umkippen zu lassen, aber wenn er so erst auf seine eigene Dummheit aufmerksam werden würde, dann hätte das wohl so sein müssen. Na ja... jedenfalls wartete er nun erst mal darauf, dass Mister hier seien Navigationskünste auspackte und ihm zeigte, wohin er zu fahren hatte. Er wollte so ungern durch gefühlt Madagaskar fahren.

Silence
Den Rest der Fahrt über schwiegen sich die beiden Dickköpfe dann wohl an und Silence versuchte auch gar nicht erst, irgendwie ein Gespräch zu starten. Das würde entweder zu Streit oder zu Diskussionen führen und darauf hatte er echt wenig Lust. Eine Diskussion musste er sich ja schon mehr oder minder freiwillig stellen und das, als er Elijah schon mehr oder weniger vor der Haustür abgesetzt hatte. Der junge Mann linste kurz aus dem Fenster, zog kritisch eine Augenbraue hoch, fragte aber gar nicht erst, seit wann sich der Gute hier so etwas leisten konnte... Sollte ihm ja auch eigentlich echt egal sein. War es ihm im Endeffekt auch, er hatte nichts mehr mit ihm zutun. Das einzige, was ihn momentan noch störte war, dass sein Ex Geliebter mal wieder der Meinung war, auch alles allein machen zu können und das passte ihm gerade so null in den Kram, weile eine Kugel im Arm doch schon ein Stück weit was anderes war, als ein kaputtes Auto, was es zu reparieren gab oder was auch immer. Na ja, jedenfalls wollte Sil jetzt nicht so einfach kleinbei geben, auch wenn er nicht das Recht dazu hatte, sich in seine Angelegenheiten einzumischen. So stieg er ebenfalls aus, schüttelte schwach den Kopf. "Vergiss es. Das ist kein Zuckerschlecken mit deinem Arm", stellte er trocken fest, lief gleich ums Auto rum. "Ohne Witz, Elijah. Ich weiß ja, dass du deine Sachen immer schön selbst machst, aber wenn man sich schon nicht drauf verlassen kann, dass du zu einem Arzt gehst, um das professionell entfernen zu lassen, dann lass es wenigstens mich machen."

Silence
Yes, Elijah was not very amused about that, aber das störte den jungen Mann irgendwie so gar nicht. Er zuckte auf die erste Aussage seines Ex-Freundes nur mit den Schultern. Wie gesagt, war ihm klar und eigentlich ging es ihm genau so. Aber... halt nur eigentlich. Sil konnte nicht leugnen, dass vieles von damals nun wieder hoch kam, aber sich davon beeinflussen lassen wollte er sich auch nicht groß. Demnach erklärte er sich mit der Stunde, die ihm blieb, einverstanden und folgte dann dem hochgewachsenen Brünetten in Richtung eines alles andere als herunter gekommenen Hauses. Zwei Minuten nahm er sich Zeit, begutachtete das, was sein damaliger Geliebter aufgebaut hatte und fühlte sich mit dem Mal schlecht. Nicht physisch sondern psychisch. Sil hatte es nicht wirklich weit gebracht, wie man gesehen hatte, aber er brauchte es auch eigentlich gar nicht. Im Grunde genommen war er zufrieden mit seinem Leben gewesen, aber einem so vor die Nase gehalten wird, was man jahrelang quasi im Zaum gehalten hatte - damit meinte er schlicht, dass Elijah sich bei ihm wohl nicht entfalten konnte - dann war das doch niederschmetternd. Nachdem er leise geseufzte hatte, betrat auch Silence den Garten, wartete darauf, dass die Tür geöffnet wurde, um hinter seinem heutigen Patienten - haha - einzutreten. Auch wenn ihm bei der Sache nun doch nicht mehr so wohl war, hatte Elli schon Recht damit gehabt, dass er nicht locker lassen würde und so hatte er ihn heute eben noch eine Stunde an der Backe. Ob er selbst das wollte, oder nicht, aber minimal hielt ihn ja auch was hier.

Silence
Mehr oder weniger entspannt trottete Silence hinter Elijah her. Weil er wirklich nicht damit gerechnet hatte, noch mehr zur Sau gemacht zu werden, zuckte er merklich zusammen, als sein ehemaliger Freund ihn plötzlich so anschnauzte. Er sollte hier bloß nichts berühren. Junge, junge, der sollte mal runter kommen. Er hatte nun wirklich nicht vor, gleich die Taschen aufzureißen, um dort sämtliche Habseligkeiten rein zu schmeißen, die hier so rum standen. Ne, also so war ich nun wirklich nicht drauf, auch wenn ich gut und gerne mal etwas mitgehen lies. Hatte ich doch so viel Anstand, wenigstens meinen Ex-Geliebten in Frieden zu lassen, was das anging. So verdrehte ich stumpf die Augen, folgte ihm wortlos die Treppe nach oben und beobachtete ihn anschließend bei seinen Handlungen. Der Erste-Hilfe-Koffer war ziemlich schnell gefunden und wurde lautstark auf dem Tisch fallen gelassen. Kurz darauf nahm auch Elijah Platz. Sil trat nun einen Schritt näher an ihn heran, öffnete den Koffer und suchte sich ein, zwei Dinge raus, die er gleich nach dem Entfernen der Kugel brauchen würde. Eine kleine Metallzange, die mehr oder weniger zwischen den Verbänden eingeklemmt war, sollte nun erst mal dazu dienen, den schmerzenden Übeltäter aus der Schulter dingfest zu machen. Ohne weiter mit dem verletzten Mann zu reden, setzte er sich auf die Schribtischkante und zog dann den Bürostuhl zu sich hin, um sich nicht ewig strecken zu müssen. Kurz sah er Elli ein wenig wehleidig an, bevor er - weiterhin wortlos, versteht sich - schon mit der Zange in der Wunde rumpopelte. Liebend gerne hätte er die Wunde ja vereist, damit der Schmerzfaktor ein wenig minimiert wurde, aber man konnte nun mal nicht alles haben und für die Laune, die der Herr hier vor ihm an den Tag legte, fand er das wirklich gerechtfertigt. Sollte er eben mal ein bisschen schmollen. Sil würde sich nun aber nicht erweichen lassen, sich noch mal zurück zu ziehen - er suchte jetzt erst mal nach er kleinen Kugel, hielt Elijah am Nacken relativ dicht an sich gezogen. Gegendruck eben, damit er nicht weg rollte und so - haha.

Silence
Es dauerte eine ganze Weile, bis Sil die metallene Kugel in der Schulter ausfindig gemacht hatte... na ja, zumindest stieß er auf einen harten Widerstand. Ob das nun wirklich die Patrone war oder er an einen Knochen stieß, wusste er nicht ganz so genau. Erst, als er das Teil greifen konnte, war er sich wirklich sicher. Gerade, als er dabei war, diesen Störenfried zu entfernen, fing der ungeduldige junge Mann schon wieder an zu schimpfen und so langsam reichte es Silence mal echt. Früher hatte er doch auch nie so rumgezickt, aber gut, früher war er ja scheinbar in vielem auch zurück gehalten worden. Na ja, trotzdem. Silli wollte ihm nichts Böses, genoss lediglich ein bisschen Schadenfreude und das wirklich nur kurz. So grummelte nun auch er, zog die Zange definitiv nicht vorsichtig aus der Wunde, grinste fies und ließ die Zange samt der Kugel auf den Schreibtisch fallen. Den Verband anschließend fest auf die Wunde drückend, schmunzelte er Elijah nach wie vor an. "Das hat dich doch sonst nie gestört, wenn man mal ein bisschen härter mit dir umging", stellte er trocken fest, wurde nun aber doch ein wenig sanfter. Der Wundverband wurde fest auf die offene Stelle gepresst und mit einem normalen Verband fixiert. Dauerte nicht lange, bis die Schulter halbwegs verarztet aussah und sich Silence wieder ein Stück zurück lehnen konnte. Verdammtes Arschloch da vor ihm.

Silence
Er sollte sich jetzt hier mal nicht so anstellen, ohne Witz. Sil war nicht wirklich absichtlich so grob zu ihm gewesen... nur als er der Meinung war, dass dem wohl doch so sei, da hatte er ihn eben ein wenig provoziert, mehr aber auch nicht. Konnte er ja nichts zu, dass er so wenig aushielt - aber mal ehrlich nicht. Juckte ihn also kaum bis gar nicht, dass sein ehemaliger Liebhaber einen auf getretenen Hund machte und so knurren anfing. Silence amüsierte sich eher darüber, dass er jetzt so am Nörgeln war, kurz darauf erst mal eine Zigarette zu brauchen schien. Hatte Elijah sich also doch nicht vollkommen verändert, ein kleiner Teil war von seinem alten Ich noch geblieben, wobei Sil sowieso der Meinung war, dass er insgeheim sicherlich die ein oder anderen Dinge vermissen würde. Aber zugeben würde er das vor seiner verflossenen Liebe mit Sicherheit nicht. Sollte ihn aber auch nicht weiter stören. "Und? Wie lange hat es gedauert, dir das hier alles aufzubauen?", erkundigte sich der junge Mann beiläufig, ließ seinen Blick über die üppige Ausstattung schweifen und war sich dabei einer Sache sicher: Das kam nicht von jetzt auf gleich. Er hatte wohl hart afür gearbeitet gehabt, nachdem sie sich beide getrennt und eigene Wegen gegangen waren. Traurig, dass Sil ihn immer zurück gehalten hatte, aber bereuen war jetzt auch nicht... dafür war er mit seinem Leben eigentlich ziemlich zufrieden. Es fehlte ihm zwar immer noch in manchen Situationen der Halt, aber viel tiefer fallen konnte er auch nicht mehr, also von dem her.