Laute Musik dröhnte durch meine Wohnung während ich mich für das bevorstehende Event fertig machte. Ein gewisser Marco Boland hatte mich als Kellnerin für seine private Party eingestellt. Ich kannte diesem Mann nicht, doch er schien reich zu sein. Dies schloss ich zum einen aus der Tatsache, dass ich zu einer Villa fahren sollte und auf der anderen Seite war auch mein Lohn deutlich höher als in der Bar, in welcher ich sonnst arbeitete. Zudem war es eher unüblich, dass eine Kellnerin gleich für solche Events eingestellt wurde und noch immer wusste ich nicht, warum gerade ich eingeladen wurde. Ich tanzte regelrecht durch die Wohnung und suchte meine Sachen zusammen. Ich entschied mich dafür, ein Kleid zu tragen. Auch die passenden Highheels packte ich ein. Immerhin wollte ich zumindest optisch dazu gehören. Ich zog für die bevorstehende Autofahrt erst mal Turnschuhe an. Als ich meine Wohnungstür abgeschlossen hatte, lief ich nach unten zu meinem Parkplatz und schloss dann die Tür meines Audis auf. Dieses Auto hatte ich mir hart erarbeitet. Trotzdem war die Innenausstattung ganz normal und keinesfalls edel. Ich musste damit ja bloss zur Arbeit fahren und solange es funktionierte, was alles in bester Ordnung. Schnell tippte ich noch die Adresse ein und fuhr los. Dabei entschied ich mich dafür Radio zu hören. Nach etwa einer halben Stunde kam ich bei dem riesigen Anwesen an. Es war überwältigend. Nun parkte ich mein Auto auf einen der freien Parkplätze und stieg aus. Man sah deutlich, dass die Bewohner hier sehr reich waren. Irgendwie fühlte ich mich gleich fehl am Platz. Naja ich sollte hier ja nur einen Abend arbeiten. Ich wechselte noch kurz die Turnschuhe gegen die Highheels und schloss dann mein Auto ab. Kurz darauf lief ich zur Türe und atmete nochmals kurz durch bevor ich dann auf die Klingel drückte.
Marco Ich stand vor dem riesen, mit Marmor verzierten Spiegel und zupfte gerade noch meine Fliege zurecht, als es an der Tür klingelte. Genervt warf ich einen Blick auf die Uhr und musste feststellen, dass ich fast schon spät dran war. Aber eben nur fast, denn im Prinzip war ich nie zu spät und die anderen nur zu früh - so sah es nämlich aus. "Ich mach schon auf", rief ich der Haushaltshilfe zu, die bereits auf dem Weg zum riesigen Tor war, um dieses zu öffnen. Mit großen Schritten nahm ich die Treppe nach unten, räusperte mich und drückte kurz darauf die eiserne Türklinke nach unten, um die Pforten in mein riesiges Reich zu öffnen. Vor mir erschien eine hübsche junge Frau, passend gekleidet zum heutigen Anlass: meiner Geburtstagsfeier. "Herzlich Willkommen." Mit einer einladenden Geste bat ich die Dame zu mir herein. Ich musste kurz überlegen, wer die gute Frau war, bis es mir wie Schuppen von den Augen fiel. "Du bist sicher die Kellnerin, die ich zu diesem besonderen Anlass geordert habe, richtig?" Wie selbstverständlich hakte ich mich bei ihr unter, zog sie durch den großen Eingangssaal in Richtung der hauseigenen Bar. "Du hast hier nur das Beste vom Besten an Equipment und ich hoffe, dir ist klar, dass heute alles perfekt sein muss? Immerhin wirst du dafür wirklich gut bezahlt", sprach ich sie mit einem gewissen Unterton an, richtete mein Augenmerk auf sie, während ich sie durch die Tür in einem eher spärlich beleuchteten, weitläufigen Raum zog. Lediglich einige Lichterketten und Laserstrahler sorgten für die richtige Atmosphäre. Nicht zuletzt war die Bar mit etlichen teuren Alkoholflaschen verziert. Alles hier sagte einem Außenstehenden bereits, dass ich viel Geld hatte. Und das sollten auch ruhig alle wissen.
# Well I'm not proud about decisions I have made, there has been sorrow caused by my mistakes. #
Als die Tür dann aufging, blickte ich erstmals in die Augen des jungen Mannes, welcher wirklich sehr attraktiv war. Doch schon in seiner Körperhaltung sah ich, dass er gerne mit dem Luxus prahlte. Na das konnte ja ein toller Abend werden "Ja genau die bin ich. Mein Name ist Rose",stellte ich mich während dem ich rein lief vor. Es war mir unangenehm, dass er sich gleich bei mir einhakte und mich durch das riesige Anwesen fast schon hindurch zog. Dennoch wollte ich dazu lieber nichts sagen und war froh, dass er dann schnell die Situation in eine andere Richtung lenkte. "Dessen bin ich mir sehr wohl bewusst Mr.Boland. Ich gebe mein bestes damit Sie und Ihre Gäste zufrieden sind." So einer war er also. Meine Vermutung stimmte also wirklich. Dieser Mann war arrogant und eingebildet. Das viele Geld hatte ihm sicherlich das Gehirn vernebelt. So dachte ich zumindest. Nach aussen hin lächelte ich einfach nur freundlich "Wie wird Ihre Party denn ablaufen? ",fragte ich interessiert nach. Es war ja das erste Mal, dass ich auf einer privaten Party kellnerte. Klar wollte ich da wissen, wie er das gerne hätte. Er war ja immerhin mein Boss. Zumindest für heute Abend. Beeindruckt folgte ich ihm durch den Raum und musterte dann die Bar. Dieser Mann schien wirklich keine Kosten gescheut zu haben, seinen Geburtstag zu feiern. Die Alkoholflaschen, welche die Bar zierten, gehörten definitiv zu den luxuriösen Getränken. Dinge, die ich nie selber trinken würde. Trotzdem schien bei ihm der Gast König zu sein und er wollte definitiv so behandelt werden, als währe er der König der Welt. Das viele Geld, dass er besass, konnte man in jedem Raum deutlich erkennen. Vermutlich waren auch seine Freunde so drauf." Soll ich die Getränke an der Bar selbst mixen oder nur servieren?", fragte ich ihn dann. Auch wenn er arrogant war, sah er definitiv viel zu gut aus. Doch diesen Sieg wollte ich ihm nicht auch noch gönnen. Es schien soweit ich gesehen hatte alles schon bereit für seine Gäste zu sein. Besonders dieser Raum hier gefiel mir sehr. Diese Beleuchtung und die speziellen Laser waren ihm definitiv gelungen. Kurz kramte ich in meiner Handtasche nach seinem Geschenk und übergab ihm dieses "Ich soll Ihnen das im Namen unserer Bar überreichen. Ich hoffe, es gefällt Ihnen." Das gehörte bei uns nunmal dazu. Immer wenn jemand in unserer Bar feierte, bekam er von uns eine Kleinigkeit. Doch hier hoffte ich inständig, dass er es dankbar annahm und nicht wegwerfen würde, da es wohl eher nicht seinem hohem1 Standart entsprach.
Rose, ein toller Name. Nicht zuletzt weil er mich an meine Lieblingsblumen erinnerte. Aber das spielte aktuell keine Rolle, sie war hier, um für mich zu arbeiten und nicht, um meine ungeteilte Aufmerksamkeit zu genießen. Zwar lauschte ich ihren Aussagen und Fragen intensiv, war aber mit den Gedanken eigentlich schon wieder ganz woanders. Letzten Endes musste ich mich allerdings wieder auf die junge Frau konzentrieren, denn sie drückte mir etwas in die Hand. Etwas, was nicht unbedingt meinen Ansprüchen entsprach, aber irgendein Depp würde es sicher haben wollen. Mit einem schmalen Lächeln nickte ich ihr zu "Vielen Dank." Nur, weil ich reich und schnöselig war, hieß das nicht, dass ich keine gute Erziehung genossen hatte und gerade was Frauen anging war ich sehr speziell. Um auf ihre Fragen anzugehen, zog ich sie am Arm einen Schritt weiter in Richtung Bar. "Ich würde dich drum bitten ... nein, es ist sogar deine Aufgabe", sprach ich im Befehlston, "dass du die Getränke mixt. Freunde und Verwandte haben in den meisten Fällen zwei gesunde Beine mit zwei gesunden Füßen und blind sind sie auch nicht. Den Weg an den Tresen finden sie von selbst." Meine Gedanken schweiften einen Moment zu Oma Elly, die im zweiten Weltkrieg beide Beine durch eine Miene verloren hatte. Gott segne sich, Omi. "Ablaufen wird das Ganze wie folgt. In ca einer halben Stunde werden die ersten Gäste da sein, bis dahin sollte zumindest schon mal eine Gläser Bier bereit gestellt werden. Der Zapfhahn wurde leider etwas misslich eingestellt, sodass der Druck beim Füllen etwas zu hoch ist. Die Krone schäumt also stark, du musst ein Glas mehrmals nachfüllen, bis es voll ist und dazu die perfekte Krone hat. Es empfiehlt sich also, immer ein paar volle Biergläser parat zu haben", schwafelte ich Hände winkend vor mich hin. Nur, weil ich selbst nie einen Finger krumm machte, kannte ich mich in der Theorie und vor allem mit Tatsachen aus. Vater hatte die Bar vorhin bereits getestet und daher wusste ich, dass einiges nicht so ganz lief, aber ich musste mich damit ja nicht den ganzen Abend rumschlagen. "Ebenfalls solltest du immer ein Tablett voller Shots bereit stellen, damit sich diese jeder im Vorbeigehen nehmen kann.. und das war es eigentlich auch schon. Sollten noch Fragen offen stehen, wende dich einfach an mich. Ich werde den ganzen Abend hier in dem Raum zu finden sein.. es geht schließlich um mich, mich und mich." Lachend wand ich mich von ihr ab, stolzierte zur Tür, welche gerade wieder einen Besucher ankündigte.
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Trotz seines doch sehr arroganten Auftretens, schien Marco eine gute Erziehung genossen zu haben. Er bedankte sich wenigstens für das Geschenk. Eine Geste, die heutzutage leider viel zu selten war und die mich positiv überraschte. Aufmerksam lauschte ich dann seinen Worten. Naja besser gesagt seinem Befehl. Gut ich sollte also die Bar übernehmen. Das sollte kein wirkliches Problem für mich darstellen, denn darin hatte ich Erfahrung. Als er dann aber von dem nicht ideal funktionierenden Zapfhahn erzählte, seufzte ich innerlich. War bei ihm nicht alles im hohen Standard vorhanden? Wieso stellte er mir dann solche Arbeitsgeräte zur Verfügung? «Vielen Dank für die Erklärungen Mr.Boland. Das werde ich mit Sicherheit hinbekommen, seien Sie unbesorgt.» Eine halbe Stunde hatte ich jetzt also, um alles vorzubereiten. Das sollte definitiv machbar sein. «Soll ich Ihnen einen Drink mixen?», fragte ich dann spontan. Bevor er sich von mir abwendete, gab er mir nochmals Anweisungen. Doch nicht ohne sich erneut in den Mittelpunkt zu stellen. Auch wenn es sein Geburtstag war, übertrieb er total. Während er zur Tür stolzierte, ging ich hinter die Bar, um mir einen Überblick zu verschaffen. Auch wenn der Zapfhahn nicht mein Freund wurde, war die Bar ansonsten top ausgestattet, das musste ich ihm lassen. So konnte ich definitiv arbeiten. Das tat ich dann auch. Erst suchte ich die Shotgläser und kontrollierte diese auf Schmutz. Dies machte ich dann mit allen vorhandenen Gläsern. Sie waren definitiv abgewaschen. So gefiel mir die Arbeit. Dann machte ich drei Tabletts bereit. Jedes einzelne füllte ich mit drei verschiedenen Shots. So konnten sich seine Gäste aussuchen, was sie trinken wollten. Die angebrochenen Flaschen liess ich bei mir vorne stehen, damit diese immer griffbereit waren. Als das erledigt war, widmete ich mich dem Bier. Wie er es mir aufgetragen hatte, füllte ich ein paar Gläser erstmal so, dass nur noch die perfekte Krone fehlte. Als auch dies gemacht war stellte ich die Snacks bereit und schnitt die Früchte für die Cocktails. Gott sei Dank hinterliess er mir eine Liste, was er seinen Gästen alles zu trinken anbot. Das Angebot war gross, doch mir waren alle Drinks bekannt und ich konnte sie sehr gut mixen. Nun war ich vorbereitet auf den Gästeansturm.
Die Villa füllte sich schnell mit vielen mir sehr bekannten Gesichtern. Natürlich ließ sich nicht ausschließen, dass ich einige Leute nicht kannte, aber das waren meist auch nur unwichtige Begleitungen von meinen Freunden oder meiner Familie. Ich ignorierte sie zum größten Teil, nahm aber jedes ihrer Geschenke an, die ich auf einem großen Podest im Partyraum drapierte. Innerhalb der halben Stunde war fast kein Fuß mehr vernünftig vor den anderen zu setzen, so voll war es geworden. So brauchte es einige Zeit, bis ich mich zur Bar durchgekämpft hatte und mir einen Überblick über die Arbeit meiner Angestellten verschaffen konnte. Wie ich sehen konnte, erfüllte sie ihren Auftrag zu meiner vollsten Zufriedenheit. Das Bier stand vorbereitet da und auch die Shotgläser waren gut gefüllt. Ich klopft auf die Theke und beugte mich etwas zu ihr herüber. Da mittlerweile laute Musik lief, musste ich meine Stimme etwas heben, damit sie mich verstehen konnte. "Alles gut bei dir? Machst du mir mal einen Mai Tai?", fragte ich sie grinsend und drehte mich dann kurz zu einem meiner Freunde um, die mir auf die Schulter tippten. Man sah ihm deutlich an, dass er schon vor meiner Party ordentlich einen gebechert haben muss. Er schwankte leicht und verschüttete beinahe sein Bier über mir. Es ging aber alles noch gut, sodass ich ihm das Glas aus der Hand nehmen und auf der Theke abstellen konnte. Er lallte irgendwas in meine Richtung, was ich aber nicht sonderlich gut verstanden hatte. Tapsig ließ er sich auf einen der Barhocker fallen, warf sich jetzt ebenfalls über die Theke und orderte zwei Drinks.. für ihn und für mich, ohne das Wissen, dass ich bereits etwas in Auftrag gegeben hatte.
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Langsam füllte sich der grosse Raum immer mehr mit Menschen und ich war wirklich froh, dass ich mich nicht zwischen der Masse hindurchpressen musste. Ich war es schon gewohnt viele Gäste zu bedienen, da die Bar besonders an Wochenenden fast das Doppelte an Menschen fasste. Somit war das hier für mich nicht wirklich stressig. Es blieb immer genug Zeit übrig, hin und wieder die Theke zu putzen, die Shots nach zu füllen und auch einige Coctails vorzubereiten. Ich war gerade dabei einem von Marcos Kumpels ein Bier zu machen, als dieser an die Bar klopfte. Nachdem diese Bestellung fertig war, lief ich auf ihn zu. "Ja,alles ist in bester Ordnung", antwortete ich auf seine Frage. Dann nickte ich ihm zu. Mai Tai also. Diesen Drink hatte ich gefühlt schon Milliarden mal gemacht. Dementsprechend einfach fiel es mir, diesen zuzubereiten. Nun orderte auch noch ein Freund von ihm für sich und Marco zwei Drinks. Ich dachte mir nichts dabei und mischte auch diese mit Leichtigkeit und stellte die drei Gläser vor ihnen auf die Bar. Nun tippte ich auf Marcos Schulter als Zeichen dafür, das seine Drinks fertig waren. Doch dann musste ich schon zum nächsten Gast. Auch wenn mein Chef ziemlich arrogant rüber kam, die Arbeit machte echt Spass.